Bücher mit dem Tag "essex"
36 Bücher
- Anna Stothard
Museum der Erinnerung
(39)Aktuelle Rezension von: DasBuecherregal
HandlungCathy hat ihre Kindheit am Meer verbracht, zwischen Schlamm, Schimmel und ihrem Vater, der Alkoholiker ist. Ihre Mutter verließ sie als sie elf waren und Cathys einzige Freunde wurden der gleichaltrige Jack und sein älterer Bruder Daniel. Bei einem tragischen Unfall kam Jack ums Leben und Cathy und Daniel wurden irgendwann ein Paar. Doch diese Beziehung baute auf Gewalt, Angst und Schuldgefühlen auf und so ist Cathy froh, Tom kennen zu lernen, der zwar ihre Vergangenheit nicht kennt, sie jedoch bedinungslos liebt. In Berlin versuchen die beiden sich ein Leben aufzubauen und es scheint zu funktionieren. Trotz all der Erinnerungen, die sie an das alte Leben hat, scheint sie damit abgeschlossen zu haben, denn nicht einmal Tom kennt ihre Sammlung. Seit vier Jahren hat Cathy nichts mehr von Daniel gehört und alles scheint in Ordnung zu sein. Bis er ihr eines Tages wieder ein Paket schickt. Kann sie es schaffen, dem Mann die Stirn zu bieten, der sie jahrelang unterdrückt und gebrochen hat?
Meine MeinungDa ich mir das Buch nicht selber ausgesucht habe, sondern es im Goodiebag der LitBlogConvention diesen Sommer war, wusste ich nicht, was mich erwarten würde. Ich versuchte möglichst neutral an das Buch heranzugehen, da es mein erstes aus diesem Verlag und von dieser Autorin war. Ich hätte viel mehr Liebe erwartet und irgendetwas… anderes aber nicht das.
Mein Fazit:
Wenngleich Liebe vorkommen und Sex ganz offen thematisiert wird, hat dieses Buch nichts anzügliches. Die Liebe zu Tom von Cathy wird stets von ihrer Vergangenheit überschattet und durch die Kindheitserinnerungen von ihr wird ein sehr unperfektes Bild gezeichnet. Sie hatte und hat ihre Macken, benimmt sich nicht immer gut und ist so gar nicht der typische weibliche Protagonist und das hat mir sehr gut gefallen!
Cathy ist mal etwas völlig neues und somit sehr erfrischend zu lesen. Der Roman bietet nicht nur eine Handlung mit stetign steigender Spannung, sondern auch Wissen, Hilfe und einen tollen Schreibstil.
Immer wieder werden biologische Informationen eingebaut, die aber nicht belehrend wirken, sondern so natürlich in das Leben der Museumskonservatorin integriert, dass man das Gefühl bekommt, man gehöre irgendwie zu der Beziehung von Tom und Cathy dazu. Gerade die Ecken und Kanten an den Charakteren, ihre Schwächen haben mir sehr gefallen, da sie so viel menschlicher sind, als all die Superhelden, die sonst so momentan unsere Bücherregale erobern. (Die ich zwar auch mag, aber manchmal lese ich eben gerne etwas über authentische, „echte“ Menschen.)Museum der Erinnerung ist ein fantastischer Roman, der sich toll lesen lässt, mit einer ganz neuen Art von Beziehungsdynamik aufwarten kann und dem Leser genau das Gefühl von Nähe oder Distanz und Fremdheit zu den Charakteren vermittelt, die diese wohl selbst empfinden.
- Simon Beckett
Totenfang
(722)Aktuelle Rezension von: LerchieDer fünfte Fall führt David Hunter in ein unwirtliches Mündungsgebiet in Essex, die Backwaters. Dort verschwimmen die Grenzen zwischen Land und Wasser, jedoch lauern die wahren Gefahren dort, wo er sie am wenigsten erwartet.
Leo Villiers ist seit mehr als einem Monat spurlos verschwunden. An einer Flussmündung wird zwischen Seetang und Schlamm eine stark verweste männliche Leiche gefunden und es wird davon ausgegangen, Leo gefunden zu haben. Die Villiers sind eine einflussreiche Familie und der Sohn, Leo, soll eine Affäre mit einer verheirateten Frau, Emma Darby, gehabt haben, die ebenfalls vermisst wird. Er steht im Verdacht sie, und dann such selbst umgebracht zu haben. Doch David hat Zweifel an dieser These, denn am nächsten Tag findet er einen einzelnen Fuß im Wasser, der nicht zu der Leiche gehört. Für seine Zeit dort, kommt er im Bootshaus von Andrew Trask unter. Diese Familie begegnet im feindselig, Allerdings sind sie anscheinen nicht die einzigen im Ort, die etwas zu verbergen haben. Und noch ehe Hunter das Rätsel um den unbekannten Toten lösen kann, gibt es die nächste Leiche.
Meine Meinung
Von diesem Autor habe ich schon einige Bücher gelesen die mir sehr gut gefallen haben. Zwar ist es manchmal etwas gruselig zu lesen, was ein forensischer Anthropologe alles machen muss, aber die Bücher sind allesamt sehr gut geschrieben. So auch dieses. Es gibt auch keine Unklarheiten im Text, die meinen Lesefluss gestört hätten. Ich war schnell in der Geschichte drinnen, konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. Zunächst natürlich in David Hunter, der vor einiger Zeit Frau und Kind durch einen Unfall verloren hat und noch immer darunter leidet, wenn es auch langsam besser wird. Ein Detective Inspector aus Essex hat ihn angefordert, und als David hinkommt, scheint dessen Vorgesetzte von seiner Anwesenheit nicht ganz so begeistert zu sein. Dann hat David noch Pech, als er zur Obduktion kommen will. Was ich damit meine, ja das soll der geneigte Leser selbst lesen. Doch er hat insofern Glück, als er dadurch zu seiner Übernachtungsmöglichkeit im Bootshaus von Andrew Trask kommt. Was dann so alles passiert das muss der Leser natürlich auch selbst lesen. Als es zur Aufdeckung des Mörders kam, war ich doch etwas überrascht und es gab auch noch eine andere Überraschung gegen Ende des Buches. Denn es greift ein Thema auf, das erst in den letzten Jahren, ich möchte sagen, öffentlich geworden ist. Wenn dies auch nur kurz, auf wenigen Seiten, geschieht. Mir gefiel dieser Roman wieder sehr gut. Er hat mich gefesselt, denn ich mochte ihn gar nicht aus der Hand legen. Auch hat er mich sehr gut unterhalten und ich empfehle ihn gerne weiter. Von mir die volle Bewertungszahl.
- David Safier
Plötzlich Shakespeare
(1.095)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderRoas leidet, weil sie liebt. Aber ihr Ex heiratet seine große Liebe und sie badet wieder einmal in Selbstmitleid. Ablenkungen, Sex mit dem besten Freund und viele viele Tränen. Dann zeigt das Schicksal Rosa einen neuen Weg. Bei einem Zirkusbesuch sieht sie einen Magier. Er kann einen in der Zeit zurück reisen lassen. Rosa will das und zwar sofort. Die Bedingung ist dann aber, dass sie heraus finden muss, was die wahre Liebe ist. Wir schreiben das Jahr 1594 und Rosa findet sich im Körper von William Shakespeare wieder. Na dann mal auf die Suche nach der großen Liebe, aber Shakespeare hat auch seinen eigenen Kopf und ist auch auf der Suche nach dem Glück. David Safier packt einen wieder mit einer faszinierenden, fantastischen, witzigen und romantischen Story.
- Bernard Cornwell
Das letzte Königreich
(551)Aktuelle Rezension von: Antoine_de_la_FereWas für eine Buchreihe! Ich habe alle 13 (!) Bücher auf Englisch verschlungen und kann die Reihe einfach nur allen empfehlen. Sicher sind nicht alle der 13 Bände sehr gut, da fallen doch die einen und anderen etwas ab, jedoch sind vor allem die ersten drei bis vier Bände ausgesprochen gut. Die Story ist fesselnd, die Charaktere mehrschichtig und obwohl der Ausgang der Geschichte ja auf der Hand liegt, bleibt es richtig spannend.
Leider wiederholen sich teilweise die (Schlachten-)Handlungen, was dann die einzelnen Geschichten dann vorhersagbar machen und insgesamt kommt die Reihe qualitativ nicht an die Artus-Saga (The Warlord Chronicles) heran. - Derek Meister
GhostHunter
(72)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerViele spannende Vorfälle auf unterschiedlichen Kontinenten mit interessanten Darstellern. Das Buch nahm mich schnell gefangen, der Aufbau der Spannung zieht an und bleibt lange erhalten. Die unterschiedlichen Protagonisten erzählen aus Ihrer Sicht, der Szenenwechsel macht Lust auf mehr, ab und an war s mir zu technisch ( muß zu meiner Schande auch gestehen Physik war nie eines meiner Lieblingsfächer ) aber es war gut verständlich. Da viele Fragen offen blieben was bei der Menge an Mitspieler nicht verwunderlich ist überlege ich mir die nächsten beiden Bände auf die Liste zu setzen. - Bernard Cornwell
Die Herren des Nordens
(325)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDer dritte Band der Reihe ist bisschen schwächer als die beiden davor. BC kann schreiben und er kann gut schreiben, nur wiederholt er sich zu oft und manche Stellen sind zu detailliert erzählt obwohl so viele Details gar nicht nötig wären. Uthred ist ein Junger Mann, der sooo viel erlebt hat, so dass es schon unglaubwürdig erscheint. Allerdings ist die Geschichte mit Spannung geladen und man will das Buch gar nicht weglegen.
- Bernard Cornwell
Schwertgesang
(239)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen kurzen Blick auf die Handlung ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Das Buch ist der vierte Band der sogenannten "Uhtred-Saga". Die Handlung schliesst sich unmittelbar an das Geschehen des Vorgängerbandes an. Insofern kommt man schnell in die Geschichte. Die meisten Figuren sind dem fleissigen Reihenleser Leser ja aus den früheren Büchern ohnehin bekannt. Natürlich fallen auch wieder einige weg, schließlich geht es in dem Buch nicht gerade zimperlich zu. Dafür kommen neue Figuren hinzu.
Das Buch hat einige recht brutale Schlacht- und Kampfpassagen, die einen zartbesaiteten Leser erschrecken könnten. Aber das war zu damaligen Zeiten nunmal so....!
Leider gibt es auch einige Längen und vor allen Dingen haben mich etliche Wiederholungen ziemlich gestört. Das ist halt der Preis, den der Autor zu zahlen hat, um auch Leser von Einzelbänden zufrieden zu stellen. Das hat mich aber letztendlich zu einem Punktabzug veranlasst.
- Bernard Cornwell
Der weiße Reiter
(347)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen kurzen Blick auf die Handlung ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Der zweite Band um Uhtred von Bebbanburg schliesst sich zeitlich gesehen unmittelbar an den Vorgängerband an und setzt die Geschichte somit nahtlos fort.
Das Buch ist in einem guten Tempo geschrieben, von ein paar Längen mal abgesehen. Es gibt keinen wirklich durchgängigen Spannungsbogen, aber geschickt gesetzte Spannungsspitzen entscheiden dafür in ausreichendem Maße.
Die Figuren sind gut und mit der nötigen Tiefe gezeichnet.
Der Schreibstil ist gut, wenngleich mir nach wie vor die Verwendung von historischen Ortsbegriffen nicht sonderlich gefällt. Die stören den Lesefluss doch nicht unerheblich. Gut gelungen sind jedoch die diversen Schilderungen des Schlachtengetümmels mit all seinen Schrecken.
Ich bin gespannt wie die Geschichte weitergeht...!
- Tania Carver
Entrissen
(369)Aktuelle Rezension von: PrinzesschnEin Serienkiller treibt sein Unwesen. Seine Opfer: schwangere Frauen, denen er den Embryo aus dem Leib schneidet. Detective Inspector Phil Brennan und die Psychologin Marina Esposito, die für die Polizei als Profilerin arbeitet, versuchen den Killer zu schnappen, bevor er ein weiteres Mal zuschlagen kann.
Die Geschichte wird kapitelweise aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. So zum Beispiel aus den Blickwinkeln von Marina, Phil, den Opfern oder dem Täter selbst. Auf diese Weise erhalten die Leser:innen verschiedene Einblicke, die die Spannung steigern und unterschiedliche Sichtweisen auf die Geschichte ermöglichen sollen. An sich bin ich absoluter Fan von wechselnden Perspektiven, vor allem wenn man Einblicke in die Gedanken und Emotionen des:der Täter:in bekommt, aber in diesem Fall konnte das der Spannung leider auch nicht wirklich helfen.
Ich hatte das Gefühl, dass hier viel gewollt, aber nichts wirklich zuende geführt wurde. Es kam mir so vor, als hätte die Autorin möglich viele blutrünstige Elemente gewählt, um die Leser:innen zu schocken, nur um krampfhaft Schockmomente zu kreieren, anstatt die Variante der leisen Bedrohung zu wählen, die sich im Hintergrund aufbaut, die sich langsam steigert und die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Es wurden viele Erzähl- und Handlungsstränge aufgemacht, nur um irgendwas zu erzählen zu haben. Ob das nun wirklich sinnvoll in die Geschichte passte oder nicht.
Dadurch gab es zwar etliche Wendungen, aber keine von ihnen war wirklich bahnbrechend, unvorhergesehen oder überraschend.Das Tempo ist anfangs eher gemütlich, zieht jedoch im Laufe der Seiten an. Es wird in meinen Augen nie bahnbrechend, aber ist stets durchschnittlich solide.
Durch das Hinzuziehen von Marina hätte ich mir zum Beispiel ein paar Einblicke in die menschliche Psyche gewünscht, die mich wirklich schockiert hätten. Ihre bahnbrechenden Erkenntnisse hätte jeder andere Polizist genauso rausfinden können, daher hatte sie für mich nicht unbedingt eine Daseinberechtigung.
Eine Sache, die mich im Nachhinein relativ stark verwirrte ist, dass mir durch Rückblenden immer wieder das Gefühl gegeben wurde, ich würde nicht den ersten Teil einer Reihe lesen. Ich hatte ständig das Gefühl, ich hätte etwas verpasst oder überlesen. Nach einer kurzen Recherche scheint aber das hier der erste Teil zu sein, was mich noch mehr verwirrt. Fühlte sich nicht unbedingt gut an, mocht ich nicht.
Alles in allem ein okayer Thriller, den ich nicht bereue, gelesen zu haben, aber den ich auch niemandem explizit weiterempfehlen würde.
- Thomas Hardy
Am grünen Rand der Welt
(78)Aktuelle Rezension von: shinyJulieDrei Männer buhlen um die Gunst der jungen Bathsheba, die wohl unterschiedlicher nicht sein könnten. Ein Schäfer, ein Farmer und ein Soldat. Bathsheba, die selbst eine eigene Farm besitzt, muss eine Entscheidung treffen, aber es kommt nicht immer alles so, wie man es plant.
.
Alle Charaktere sind sehr unterschiedlich, aber trotzdem bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, jeder mit Macken und Kanten, die sich über den Roman hinweg immer weiter herauskristallisieren. Auch über viele Nebencharakter gibt es genug Informationen, dass sich Fragmente herausbilden. Es sind zwar keine vollständigen Bilder, aber es reicht, um mehr als einfache Namen zu erkennen. Die unterschiedlichen Beziehungen der Charaktere untereinander schaffen es immer wieder, einen zu verblüffen. Besonders beeindruckend ist allerdings der sehr bildliche Schreibstil. Hardy schafft es, dass die beschriebene Landschaft vor dem inneren Auge auftaucht. - Barbara Erskine
Die Schatten von Mistley
(67)Aktuelle Rezension von: DarkReaderIch glaube, ich habe eine Schriftstellerin für mich entdeckt: Barbara Erskine!
Nachdem ich vor kurzem ihr Buch "Der Fluch von Belheddon Hall" las und sehr angetan davon war, war nun dieses Werk von ihr an der Reihe und es gefiel mir ebenfalls sehr gut.
Erskines Schreibstil ist sehr bildhaft und daher fesselnd, sie schafft es, Spannung aufzubauen und zu halten. Detailierte Beschreibungen der Örtlichkeiten ließen bei mir Kino-Feeling aufkommen.
Ihre Charaktere sind sehr gut beschrieben, ich habe mit ihnen mitgelitten und mich mit ihnen gefreut.
Zum Freuen gab es allerdings nicht viel, zu düster ist das Buch dafür.
Das schmälerte meinen Lesegenuss allerdings nicht im Geringsten, denn ich liebe solche Bücher.
Historisch gut recherchiert präsentiert die Autorin hier ein Buch, welches sich sehr zu lesen lohnt.
Ich kann es nur empfehlen. - Laila El Omari
Die englische Erbin
(60)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerInhaltsangabe:
Kalkutta 1875: Alec Delaney wird nach 10 Jahren Haft entlassen. Sein Vater ist vor Kummer gestorben, sein Elternhaus herunter gekommen und seine Existenz ist praktisch ausgelöscht. Aber es treiben ihn auch die Rachegedanken voran, denn er wurde für ein Verbrechen inhaftiert, was er gar nicht begangen hatte. Seine einzigen Informationen sind, das er etwas gestohlen haben soll und das Lord Ashington das Urteil gesprochen hatte.
Lord Ashington lebt jedoch mit seiner Familie wieder in England. Der Despot und Tyrann herrscht über seine Frau und die erwachsenen Kinder wie ein Herr über seine Sklaven. Der Familienname darf niemals beschmutzt werden und alle haben sich nach seinem Wort zu richten. So fällt es auch der 17jährigen Tochter Helena schwer, sich ihm zu fügen. Gerade in die Gesellschaft eingeführt, ist es allen bald klar, das sie Matthew Vanderley heiraten soll. Helena jedoch liebt Matthew nicht und kämpft mit allen Mitteln, um diese Ehe nicht eingehen zu müssen.
Alec Delaney hat inzwischen Arbeit gefunden und baut sich ein neues Leben auf. Mit Mr. Seymour muss er geschäftlich nach England reisen und lernt so zufällig Helena Ashington kennen. Ziemlich schnell wird ihm bewußt, wessen Tochter sie ist und er beginnt eine Romanze mit ihr. Auch sie verliebt sich in ihn und hofft, das er sie aus ihrer Misere mit der Verlobung retten kann. Für Alec ist es jedoch ein großes Problem! Er will sie nicht für seine Rache benutzen und doch kann er von ihr nicht loskommen.
Als Helena ungewollt schwanger wird, scheint es jedoch so zu sein, das er sich auf diese Weise an Lord Ashington rächen wollte. Alec verschwindet wieder nach Indien und Helena muss Matthew heiraten. Aber damit hat Alec immer noch nicht erfahren, warum er zehn Jahre unschuldig im Gefängnis von Kalkutta saß und es ist noch ein weiter Weg, ehe er es erfährt.
Mein Fazit:
Dies ist ein gelungenes Erstlingswerk der Autorin. Anfangs glaubte ich, eine abgewandelte Form von „Der Graf von Monte Christo“ zu lesen. Aber ziemlich schnell wandelt sich das Augenmerk von Alec zu Helena, ihrem Kampf gegen den despotischen Vater und ihre Liebe um Alec.
Dies ist ein Buch, das den Leser fesselt, flüssig und mit Tempo wird die Geschichte um diese ungewöhnliche Liebesgeschichte erzählt, die sämtliche Emotionen beim Leser auslöst. Man kommt nicht umhin, mit der jungen Frau mitzufiebern. Die Autorin hat gut recherchiert, was die Umgangsformen in der höheren Gesellschaft betrifft. Man bekommt einen sehr guten Einblick, was die Frau damals wert war und was sie sich erlauben durfte und was nicht.
Eine kleine Bremse im Lesevergnügen sind die vielen Namen und die häufigen Sprünge zwischen den Handlungsorten. Das Buch bedarf schon einer hohen Aufmerksamkeit, um dann nicht vor Verwirrung der vielen Namen wegen die Lust am Lesen zu verlieren. Aber nach 150 Seiten legt es sich etwas, die Personen werden einem allmählich vertraut.
Die Heldin ist glaubwürdig und realistisch. Jeder Leser kann sich mit ihr identifizieren, es bleibt nichts unklar, sowohl bei Helena als auch bei Alec. Ein Buch, das insgesamt fesselt und spannend ist bis zur letzten Seite. Wunderbar, ich freue mich auf weitere Bücher dieser Autorin!
Anmerkung: Die Rezension stammt aus Januar 2008.
- Sarah Perry
The Essex Serpent
(7)Aktuelle Rezension von: LaLecture
Inhalt
Großbritannien, 1892: Die frisch verwitwete Cora Seaborne genießt nach dem Tod ihres gewalttätigen Ehemannes ihre neugewonnene Freiheit. Die unkonventionelle junge Frau hegt großes Interesse für Archäologie und hofft, in dem kleinen Örtchen Aldwinter in Essex die aus Legenden berühmte Schlange von Essex zu finden, in der sie einen evolutionsgeschichtlich altes Meerestier vermutet.
Dabei lernt sie den Reverend William Ransome kennen, mit dem sie des Öfteren aneinandergerät, aber auch auf einer Wellenlänge zu sein scheint.
Martha, das Kindermädchen von Coras autistischem Sohn Francis und eine gute Freundin von Cora, hegt dagegen eher Interesse für die sozialen Missstände in London, während Coras Freund Luke Garett, der ehemalige Arzt ihres Ehemannes, Interesse für sie hegt und ihre Faszination für das kleine Kaff in Essex nicht nachvollziehen kann.
Meinung
„The Essex Serpent“ habe ich mir tatsächlich zu mindestens 70% wegen des wunderschönen Covers gekauft und nur zu einem kleineren Teil wegen des Inhalts, der eine unkonventionelle Liebesgeschichte versprach: Eine junge Frau, die von Darwin begeistert ist und sich für Archäologie interessiert, trifft auf einen eher konservativen Pfarrer, dem ihre Lebensweise und ihre Interessen ein Dorn im Auge sein müssen - und dennoch fühlen sich beide zu einander hingezogen.
So zumindest steht es im Klappentext, doch ich möchte meine Rezension gleich mit der „Warnung“ beginnen, dass „The Essex Serpent“ kein Liebesroman ist! Sicherlich geht es unter anderem auch um Liebe, aber auch um viele andere Dinge und sowohl die Figuren als auch die Handlung sind alles andere als das, was man von konventionellen (Liebes-)Romanen gewöhnt ist.
Wer bereit ist, sich auf ein stilles, sehr spezielles und etwas anderes Buch einzulassen, wird mit „The Essex Serpent“ dennoch wundervolle Lesestunden haben.
Das erste, was an „The Essex Serpent“ auffällt, ist der ganz besondere Schreibstil. In einigen Rezensionen, die ich gelesen habe, hieß es, Sarah Perry imitiere gelungen den Schreibstil der viktorianischem Zeit, in der ihr Roman spielt. Das kann ich nicht wirklich beurteilen, aber der Stil ist definitiv erst einmal gewöhnungsbefürtig.
Er wirkt etwas altmodisch (Ich hatte im Englischen mit einigen Begriffen Probleme.) und vor allem, wie auch das ganze Buch, recht gemächlich. Immer wieder verliert die Autorin sich in Beschreibungen, ganz besonders denen der Natur vom Essex, und der Einstieg in das Buch besteht aus vielen Erklärungen und Hintergrundinformationen zu den Figuren. Dennoch gelingt es Perry, die nötigen Informationen und Erklärungen so einzustreuen, dass mir beim Lesen nicht langweilig wurde und sich Handlung und Beschreibung gerade im richtigen Maße abwechseln.
Am meisten faszinierte mich jedoch, wie humorvoll die Autorin teilweise schreibt, und das auf eine sehr schwer zu beschriebende, subtile und elegante Art. Sie macht keine plumpen Witze und die Dialoge und Beschreibungen erwecken nicht einmal den Anschein, als seien sie darauf ausgelegt, witzig zu sein; dennoch spricht besonders durch ihre intelligenten Formulierungen und ihre Art, Figuren und zwischenmenschliche Situationen zu beschreiben, ein gewisser, feinsinniger Humor.
Ebenfalls gewöhnen musste ich mich zunächst an die Verwendung der Perspektiven, denn „The Essex Serpent“ wirft durch einen personalen (aber nicht Ich-) Erzähler Blicke in die Köpfe verschiedener Figuren und widmet sich den einen mehr, den anderen weniger. Dabei ist es aber nicht nur so, dass die Perspektiven zwischen den einzelnen Kapiteln wechseln, sondern teilweise auch mitten im Kapitel, ja sogar mitten im Absatz. Besonders zu Beginn eines Abschnitts (die nach Monaten unterteilt sind) ist es keine Seltenheit, dass ein einführendes Kapitel zu Beginn die aktuelle Situation der wichtigsten Figuren nacheinander „abklappert“.
Auf diese Weise bewegt sich der Roman auch schnell weg von der Gefahr, durch den Fokus auf eine einzige Figur zu einseitig zu werden, und eröffnet sich viele Möglichkeiten der Erzählkunst.
Eng verbunden mit dieser speziellen Art zu schreiben ist auch der Aufbau der Handlung oder eher der Handlungen.
Wie bereits erwähnt ist „The Essex Serpent“ ein sehr ruhiges Buch und hat nicht wirklich eine klar definierbare Handlung und einen deutlichen roten Faden. Vielmehr begleitet der Roman uns durch ein Dreivierteljahr im Leben mehrerer Figuren, die mehr oder weniger mit einander verwoben sind und in denen mehr oder weniger aufregende Dinge passieren. Viel Action oder künstliches Drama darf man hier nicht erwarten und ich würde den Roman auch nicht gerade als „Page Turner“ bezeichnen. Dass ich zum Lesen länger brauchte als bei anderen Romanen, machte mir aber nichts aus, denn auf seine spezielle Art faszinierte er mich dennoch.
Wie man an meiner etwas unbeholfen formulierten Inhaltsangabe vielleicht erkennen kann, fällt es mir schwer, genau einzugrenzen, worum es in „The Essex Serpent“ geht. Das liegt daran, dass durch die vielen verschiedenen Figuren so viele verschiedene Themen angesprochen werden. Zum Teil geht es, wie der Klappentext verspricht, um die Liebe in den verschiedensten Facetten. Verbotene Liebe, die man zu unterdrücken versucht, unerwiderte Liebe, freundschaftliche Liebe, die Liebe in einer schwierigen Mutter-Sohn-Beziehung. Dennoch nimmt keine der erwähnten Liebesbeziehungen im Roman überhand und droht, zu kitschig oder künstlich dramatisch zu werden, weshalb ich den Roman auch nicht als Liebesroman bezeichnen würde.
Nebenbei ist das Buch auch ein sehr feministisches, denn viele der Personen, aus deren Perspektive erzählt wird, sind Frauen - Frauen, die unkonventionell handeln und sich von den Männern ihrer Zeit nichts vorschreiben lassen wollen. Durch ihre verschiedenen Lebenslagen werden verschiedene Themen angesprochen, beispielsweise Misshandlung in der Ehe, Rollenbilder, gesellschaftliche Zwänge, die vor allem für Frauen galten, der Wunsch nach Unabhängigkeit und der Unmut, als Frau nur als „die Frau von...“ und nicht als eigenständige Person gesehen zu werden.
Durch die Figur Martha werden auch soziale Ungerechtigkeiten thematisiert, durch die Bewohner von Aldwinter spielt wiederum auch Aberglaube eine große Rolle und natürlich wird auch der Konflikt zwischen Religion und Wissenschaft viel diskutiert.
Genau diese Vielseitigkeit des Romans sorgt dafür, dass er trotz seines gemächlichen Tempos keinesfalls langweilig wird.
Vielseitig wie die Themen sind auch die Figuren des Buches.
Cora Seaborne ist eine fantastische Roman-Protaonistin. Nicht weil sie perfekt oder übermäßig sympathisch wäre, sondern weil sie authentisch und facettenreich ist, sodass es mit ihr nie langweilig wird. Sie hat recht jung geheiratet und in ihrer Ehe jahrelang sehr gelitten und ihre eigentliche Natur unterdrücken müssen. Zum Teil wirkt sie deshalb so, als würde sie ihre Kindheit nun endlich ausleben wollen, wenn sie im Schlamm herumspaziert und Fossilien sammelt, wie ein Kind Muscheln sammeln würde, und sich meist nicht wirklich für die Gefühle anderer oder die Konsequenzen ihrer Handlungen interessiert. Dafür, was andere Menschen für sie empfinden, scheint sie sogar regelrecht blind zu sein, und ist oft unbeholfen in den Interaktionen mit anderen Menschen. Dennoch sucht sie die Nähe anderer, beispielsweise eine engere Beziehung mit ihrem Sohn, und ist enttäuscht, wenn sich diese nicht so leicht gestaltet, wie sie gehofft hätte. Zum Teil hat ihr Verhalten etwas Weltfremdes, ist aber gerade deshalb so erfrischend, vor allem dann, wenn sie sich über die gesellschaftlichen Konventionen zur Rolle der Frau hinwegsetzt und (zurecht) absolut nicht einsieht, wieso sie sich dafür schämen sollte.
Die anderen Figuren nehmen im Buch etwas weniger Raum ein, sind aber auf ähnliche Weise interessant und keine von ihnen ist dabei hunderprozentig sympathisch, was für mich immer ein gutes Zeichen dafür ist, dass sie stattdessen hundertprozentig authentisch sind. Besonders die konfliktreichen, äußerst imperfekten Beziehungen zwischen den Figuren haben ihren Reiz. Eine Freundschaft wirkt zunächst wie eine Zweckgemeinschaft, bis beide plötzlich merken, dass sich doch soetwas wie echte Zuneigung zwischen ihnen entwickelt hat; eine Person nutzt die Gefühle einer anderen aus; zwischen zwei anderen Menschen besteht eine subtil angedeutete körperliche Anziehung, die von der Autorin jedoch nie direkt angesprochen wird. Teilweise ist die Spannung zwischen den Menschen beim Lesen beinahe greifbar und man spürt: Ja, so sieht das echte Leben aus. Es ist nicht immer so, dass sich zwei Menschen kennenlernen, es funkt und dann ist es die große Liebe. Wie es zahlreiche Facetten in den Persönlichkeiten von Menschen gibt, gibt es auch zahlreiche Facetten in ihren Beziehungen und diese zeigt der Roman gekonnt auf.
Fazit
„The Essex Serpent“ ist ein ganz besonderer Roman, den ich jedem Menschen ans Herz legen kann, der sich auf ruhige, spezielle Bücher ohne ein spezifisches Thema und mit eher gemächlicher Handlung einlassen kann. Denn wenn man sich erst einmal an die Besonderheiten des Romans gewöhnt, wird man fasziniert von dem elegantem, subtil humorvollen Schreibstil, den faszinierenden Figuren und der Fülle an den verschiedensten Themen, die hier auf feinfühlige und intelligente Art behandelt werden. - Barbara Erskine
Mitternacht ist eine einsame Stunde
(46)Aktuelle Rezension von: Bini1005MITTERNACHT IST EINE EINSAME STUNDE Nachdem ihre Beziehung zu Bruch gegangen ist zieht sich die Schriftstellerin Kate in ein Wochenendhaus an der Küste von Essex zurück. Wenig später entdeckt Alison, die Tochter des Besitzers des Hauses ein 2000 Jahre altes Grab. Plötzlich geschehen unerklärliche Dinge. Durch den Fund werden die Seelen der Toten geweckt, die Seele eines jungen Druiden und einer Römerin, die zu ihrer Zeit Opfer einer Intrige geworden sind. Diese benutzen nun die Lebenden, um Rache zu nehmen. Barbara Erskine verbindet hier historische Einflüsse aus der Zeit der Kelten und der Römer und kleiden diese in eine atemberaubende Geistergeschichte ein. Die Geschichte ist sehr atmosphärisch und spannend erzählt. Der Leser wird regelrecht in ein Wechselbad der Gefühle gerissen, dass zwischen Gänsehaut und Verständnis liegt. Atemberaubender kann man eine tragische Liebesgeschichte wohl kaum erzählen. - Charlie Higson
James Bond - Golden Boy
(19)Aktuelle Rezension von: fayreadsInhalt:In dem Jahr 1933 wird der junge James Bond von der Schulleitung Etons wegen der Ereignisse aus dem zweiten Band scharf gemaßregelt. Er soll sich in Zukunft von der Gefahr fernhalten.Doch dann kommt der Lehrer Alexis Fairburn, der Leiter der Kreuzworträtsel-AG, nicht wieder. Bond ermittelt zusammen mit seinen Freunden wegen dem Verschwinden und schon bald stoßen sie auf versteckte Hinweise.
Fazit:Das Buch war super und auch die Rätsel waren echt gut. Zeitweilen hat man sich manchmal echt gewundert wie Bond und seine Freunde die Rätsel so schnell lösen konnten - muss wohl an Eton liegen;)
- Kevin Brooks
Black Rabbit Summer
(82)Aktuelle Rezension von: oszillierenWas für ein Buch! Vor ein paar Stunden bin ich mit "Black Rabbit Summer" fertig geworden und bin immer noch ganz schön mitgenommen. Aber irgendwie auch im positiven Sinn. XD Habe schon lange mehr kein 500-Seiten-Buch so verschlungen wie dieses. Und es hätten nochmal 150 mehr sein können, weil es so toll war.
Kurz zur Handlung:
Drückende Hitze liegt über der Stadt und am liebsten hängt der 16-jährige Pete nur in seinem Zimmer ab und lässt seine Gedanken schweifen. Es ist der Sommer nach dem Schulabschluss und Pete weiß nicht so recht, was er mit sich und seinem Leben anfangen soll. Ein Telefonanruf zerreißt die Stille: Es ist Nicole, seine Fast-Ex … oder wie immer man das nennen mag, wenn früher mal ein bisschen rumgemacht und sich irgendwie auch gemocht hat, ohne dass was Festes daraus geworden wäre. Nicole jedenfalls lädt ihn ein, mit ein paar alten Freunden auf den Jahrmarkt zu gehen -- Vorglühen inklusive. Peter zögert, sagt aber schließlich zu. Eine schicksalshafte Entscheidung, wie sich später herausstellen wird.
Petes bester Freund, Raymond, soll übrigens auch mitkommen. Raymond, der eine Schlüsselrolle in diesem Roman spielt, ist sehr introvertiert und anscheinend neurodivergent, wurde außerdem gemobbt und von seinen Eltern immer schon ein bisschen vernachlässigt. Nur Pete weiß, dass Raymond Stimmen hört – genauer gesagt, dass Raymond sich einbildet, sein schwarzes Kaninchen würde mit ihm sprechen. Pete ist das jedoch egal, die beiden sind einfach Bros.
Als sich die ehemalige Clique am Abend trifft, laufen die Dinge schnell aus dem Ruder: Alkohol und Drogen lassen Streitigkeiten eskalieren und Missverständnisse aufkommen, und die Hoffnung auf einen lustigen Abend verflüchtigt sich endgültig, als plötzlich eine ehemalige Mitschülerin auftaucht: Stella ist mittlerweile eine Art C-Promi geworden und für ihre kurzen Röckchen genauso bekannt wie für ihre Skrupellosigkeit. Und ausgerechnet so jemand macht sich jetzt an Raymond ran?
Pete ist high, betrunken und versteht die Welt nicht mehr – Filmrisse und Gedächtnislücken lassen ihn keinen klaren Gedanken fassen. Nur eins steht am nächsten Morgen fest: Stella und Raymond sind spurlos verschwunden.
Clever wie Pete ist, stehen die Chancen nicht schlecht, dass er den Fall lösen kann. Aber was, wenn dadurch alles zusammenbricht, woran er früher geglaubt hat?
Was mir gefallen hat:
Das Buch hat alles, was ich mir bei einem Krimi/Thriller/Mystery erhoffe: Ein spannendes Rätsel, interessante Charaktere und einen berührenden Schreibstil. Mit Pete, aus dessen Perspektive der Roman erzählt wird, habe ich kaum etwas gemeinsam, aber das war gar nicht schlimm. Denn seine Charakterisierung und die Beschreibung der Stadt, in der er lebt, waren einfach so gut; es kam mir vor, als ob ich mit ihm durch die Straßen laufen würde.
Der Autor kann mit wenigen Worten eine grandiose Atmosphäre erschaffen: Der heiße Sommer, Petes Verzweiflung, seine Streifzüge durch die Stadt, das verdächtige Verhalten der Leute … Pete findet sich plötzlich in einer bedrohlichen Welt wieder, die ihm doch immer so vertraut war, und ich habe auf jeder Seite mitgefiebert, manchmal so sehr, dass ich Zeilen übersprungen habe, weil die Situation so intensiv war.
Der Schreibstil ist dabei ganz simpel, das Buch liest sich flüssig und ist für jeden ab ca. 14 Jahren geeignet.
In jedem Roman kann es leicht passieren, dass Charaktere zu klischeehaft rüberkommen, weil Autoren denken, dass die Leute komplexe Charaktere zu anstrengend finden. Aber das ist quatsch, und Kevin Brooks scheint das auch so zu sehen. Ihr Auftreten, ihre Handlungen und ihre Beziehungen zu anderen machen jede der Figuren zu etwas ganz Besonderem. (Nur bei den weiblichen Figuren gelingt das nicht immer. Ich bin da aber auch sehr kritisch… )
Ob Raymond und Stella wieder Auftauchen, und wer genau bei ihrem Verschwinden die Finger im Spiel hatte – und warum – wird hier nicht verraten. Ich fand die Auflösung aber sehr spannend. Man muss nur im Hinterkopf behalten, dass die Hauptcharaktere ca. 16 Jahre alt sind und sich oft impulsiv und irrational verhalten. Wenn man das akzeptiert, hat man seinen Spaß mit dem Buch.
Zwei kleine Kritikpunkte:
- Obwohl ich das Buch grandios fand, vergebe ich nur 4 Sterne. Was mich nämlich sehr nervte, waren Petes apathische Eltern, besonders die Mutter. Sorry, es war zu unglaubwürdig, dass sie Pete noch so viele Freiräume lassen, nachdem 2 Jugendliche verschwinden. Sie sind zwar ehrlich besorgt und verbieten ihm mehrmalig, das Haus zu verlassen, aber kontrollieren tun sie es nicht wirklich. Das passte nicht zusammen! Von der Warte des Autors aus ging es natürlich nicht anders, denn wenn Pete den Fall lösen soll, dann muss er natürlich draußen unterwegs sein, Tatorte untersuchen und Leute befragen. Aber so lasch wären Eltern im realen Leben nicht. Das war ein Detail, das mich wirklich frustrierte.
- Apropos frustrierend: Es bleiben am Ende offene Fragen. Ich konnte es irgendwie akzeptieren, weil das Ende für mich auf poetische Weise doch Sinn ergeben hat. Aber trotzdem, über eine „Sache“ werde ich noch eine sehr lange Zeit nachdenken.
Fazit: Ein spannender und außergewöhnlich gut geschriebener Krimi, nicht nur für Young Adult-Fans. Absolut empfehlenswert.
- John Alec Baker
Der Wanderfalke
(4)Aktuelle Rezension von: The iron butterflyVon Oktober bis April beobachtet J. A. Baker in der vielfältigen Landschaft von Essex ein Wanderfalken Paar. Er nähert sich seiner selbstauferlegten Kundschafterei langsam an, denn zu Beginn gilt es die Umgebung zu lesen, um überhaupt die in uneinsehbare Höhen aufsteigenden Falken zu lokalisieren. Baker gelingt über Wochen und Monate eine beneidenswerte Annäherung, die einer Selbstaufgabe gleicht und doch die Erfüllung darin findet in die Existenz des Falken einzutreten. Flugverhalten, Jagd, Töten, Fressen, Baden oder Schlafen, das Lokalisieren der Beutetiere, die Beobachtungen in der Natur, Baker weiß mit allem zu faszinieren, da er seinen Blick fokussiert und sich nicht mit verspielten Betrachtungen oder beschönigenden Umschreibungen aufhält. Seine Sprache ist dabei so poetisch präzise, so einfallsreich, dass seine alles andere ausgrenzenden Beobachtungen gefangennehmen.
Der Wanderfalke, erschienen in der Reihe Naturkunden vereinbart die naturwissenschaftliche Betrachtung einer bedrohten Vogelart mit dem Wunsch, losgelöst von Alltag und Menschen, in der Einsamkeit die eigene Existenz zu verifizieren.
Die bezaubernde Gestaltung des Covers mit der Federkleidzeichnung eines Falken soll zum Abschluss noch erwähnt werden.
- Nigel McCrery
Kaltes Gift
(43)Aktuelle Rezension von: simonfunDer Schreibstil ist angenehm, die Protagonisten teilweise nervig gut erfasst und die Zubereitung einer Kanne Kaffee Hitchcock-mäßig. Der Gute wird nur anhand seiner Krankheit gemessen, die Böse mit böser Kindheit zu wenig (!) beschrieben und die Handlung gestreckt bis zum gehtnichtmehr. Alles in Allem ein sehr durchschnittlicher "Folge-682-Detektiv-Serien-Roman".
Wie auch immer - riskant! - Val McDermid
Der Verrat
(101)Aktuelle Rezension von: EwynnDer Verrat
von Val McDermid
Es handelt sich um das erste Buch, das ich von Val McDermid lese. Ein "Thriller" nur in Anführungszeichen, denn ich hab schon brisantere Romane gelesen.
Durch den Klappentext hatte ich eine andere Erwartung an die Geschichte. Der "Abstecher" in die Vergangenheit nahm sehr viel mehr Raum ein als vermutet und nahm gleich zu Beginn die Spannung aus der Geschichte. Die Vorgeschichte fand ich zunehmend interessant, und auch wichtig für das Verstädnis, aber unpassend für einen Thriller.
Wenn ich diesen Aspekt einmal bei Seite lasse, fand ich das Buch ausgezeichnet. Hervorragend geschrieben, insbesondere das Rätsel um den Entführer bzw. Verräter, wie der Titel ja schon erahnen lässt ...
Auch der Einblick in das Leben einer Ghostwriterin und die Freundschaft mit einer Prominenten war sehr interessant. Mir gefielen (falt alle) Rollen, die jeder etwas Besonderes hatte, und deren Entwicklung ich sehr interessant fand. Nick Nicolaides entpuppte sich als mein Lieblingscharakter. Viele kleine Wendungen und Überraschungsmomente (auch in der Vorgeschichtr) hielten mein Interesse aufrecht, auch wenn die echte Thriller-Spannung fehlte.
Die Entführungsgeschichte selbst, sowie auch die Ermittlungen von Vivian McKuras, hatten nicht viel Raum, schufen aber das Fundament für das bahnbrechende Finale.
Das Ende - aufgeteilt in Private Ermittlung und die Auflösung - war wirklich spannend und schockierend. Es hatte eigentlich alles, was man sich von einem Thriller wünschte könnte ... mit einem kleinen Aber.
Aber: 1. Die Einleitung der Auflösung kam zu aprupt. Stephs Erkenntnis kam ohne Vorwarnung. Für den Leser fehlte da Etwas (z.B. Gedanken), die diese Eingebung erklärt hätten. 2. Mir fehlte das "danach". Ein Epilog hätte das gelöst. Meiner Meinung nach herrschen noch zu viele offene Fragen. Bezüglich der Ermittlungen und Stephs, Nicks und Jimmys Leben. Den Umgang oder die Reaktionen auf das Erlebte waren non-existent. Das führte zu einem aprupten Ende und einem unbefriediedigen Gefühl bei mir als Leserin.
Nicht viel Kritik, aber entscheidende. Der letzte Punkt machte den Unterschied zwischen 3 und 4 Sternen letztendlich aus. Für den Stil und den Überraschungseffekt hätte ich nämlich sehr gerne 4 Sterne vergeben. Nach dieser Leseerfahrung würde ich definitiv wieder zu einem Buch/Thriller von Val McDermid greifen, jedoch mit einer anderen Erwartungshaltung.
3 Sterne
- Tania Carver
Der Stalker (Ein Marina-Esposito-Thriller 2)
(213)Aktuelle Rezension von: PettiPSuzanne Perry wacht morgens auf und findet am Fenster ein Foto von sich, auf dem sie schläft. Auf der Rückseite die Nachricht ICH WACHE ÜBER DICH. Sie wendet sich an die Polizei, doch es gibt keine Einbruchsspuren. Da Suzanne schon einmal jemanden des stalkens beschuldigt hat, glaubt man ihr die Geschichte nicht so ganz.
Gleichzeitig wird am Hafen eine, grausam zugerichtete, Frauenleiche gefunden. In ihre Stirn geritzt das Wort HURE. Beide Fälle landen in DCI Phil Brannan`s Abteilung.
So beginnt der zweite Band rund um DCI Phil Brennan und Profilerin Marina Esposito. Tania Carver erzählen abwechselnd vom Fall Suzanne Perry und dem der Toten im Hafen. Zwischendurch kommt immer wieder ein Abschnitt aus der Sicht des Stalkers. Der Spannungsaufbau ist von Anfang an sehr hoch. Man kann zwar das Handeln des Stalkers verfolgen, weiß aber nie wirklich warum er seine Taten begeht.
Erst ganz zum Schluss fügen sich einzelne Puzzleteile zusammen und es gibt ein spannungsgeladenes Ende.
Die einzelnen Charaktere werden sehr abwechslungsreich dargestellt. DS Mickey Philips , der Neue, welcher erst einmal seinen Platz im Team finden muss. DS Rose Martin, der ihre Karriere sehr wichtig ist, aber ihre Aggressionen nicht im Griff hat. Dann ist da noch der Chef der Abteilung, Ben Fenwick, der sich gerne vor der Presse hervorhebt und über den Ruf des MIB wacht. Hinzu kommt noch die junge Profilerin Fiona Welch. Diese kommt von Anfang an sehr seltsam rüber. Sofort habe ich gemerkt, irgendetwas stimmt nicht mit ihr. Und natürlich Phil und Marina, die im ersten Band ein Paar wurden, nun ein Kind haben, aber immer noch nicht mit ihrer Beziehung klar kommen.
Dazu noch die Opfer, bei denen man ihre Ängste gut nachvollziehen kann.
Fazit: Dieses ist ein von Anfang bis Ende gelungener Thriller. Gänsehaut pur.
- Sarah Perry
Die Schlange von Essex
(165)Aktuelle Rezension von: wiechmann8052London im Jahr 1893. Nach dem Tod ihres Mannes verlässt Cora Seaborne die Hauptstadt und reist gemeinsam mit ihrem Sohn Francis in den Küstenort Aldwinter. Als Naturwissenschaftlerin und Anhängerin der provokanten Thesen Charles Darwins gerät sie dort mit dem Pfarrer William Ransome aneinander. Beide sind in rein gar nichts einer Meinung, beide fühlen sich unaufhaltsam zum anderen hingezogen.
"Ein wundervoller Roman über das Leben, die Liebe und den Glauben, über Wissenschaft und Religion, Geheimnisse und die komplizierten und unerwarteten Wandlungen des menschlichen Herzens. So gut, dass die Seiten von innen heraus leuchten."
Helen MacDonald
Nach dieser Buchbeschreibung habe ich intensive Diskussionen zwischen dem Pfarrer und Cora Seaborne
über Religion und Naturwissenschaften erwartet.
Die gab es nicht. Statt dessen wurde viel über die verschiedenen Liebesbeziehungen der unterschiedlichsten Personen erzählt. Die Sprache ist wunderschön und die Beschreibungen gefühlvoll ohne kitschig zu sein.
Der Titel ist irreführend er ist ein Synonym für die Strömungen dieses Zeitalters auf der einen Seite das Althergebrachte und auf der anderen Seite die Entwicklung in Medizin, Politik und soziale Entwicklung.
Alles zusammen ergibt ein ungewöhnliches Buch mit einigen Längen und Irritationen das aber durch die liebevolle Beschreibung der Protagonisten und ihre Umwelt unbedingt lesenswert ist.
- Tania Carver
Jäger
(79)Aktuelle Rezension von: JenniSEigentlich wollte die Polizeitprofilerin Marina Esposito über Ostern mit ihrer kleinen Familie ihren Urlaub genießen. Aber jemand hatte anderes im Sinn.
Wie kam es zu der Explosion im Cottage?
Wo ist die kleine Josi?
Und vor allem: Wer ist der Golem?
Ich liebe bisher ja wirklich alle Teile der Reihe, aber dieser hat mich nochmal mehr vom Hocker gehauen!
Spannung von Seite 1 bis Ende, 2/3 des Buches habe ich innerhalb von 24 Stunden -man muss es so sagen- verschlungen!
Man lernt die Familie um Marina und auch die Protagonistin selbst besser kennen. Phil kommt mir in diesem Band etwas zu kurz - aber hat seine Gründe. Auch die Entwicklung der anderen Charaktere und ihre Beziehungen fand ich super.
Ein mini Kritikpunkt: mir ging das Ende dann etwas zu schnell und ich habe noch ne ungeklärte Frage - aber da ich ja schon weiß, dass es eine Fortsetzung gibt bin ich sehr gespannt was noch alles auf die beiden zukommt!
4,5 / 5 Sternen
- Mo Hayder
Der Vogelmann
(472)Aktuelle Rezension von: kerstinsbooksDieses Buch habe ich vor Jahren gelesen, deswegen nun auch keine Inhaltsangabe.
Ich bin ein großer Fan von Krimis und Thrillern und habe bei den Lektüren schon einiges erlebt, was z. T. auch noch lange nachgewirkt hat. Was hier geboten wird, ist für meinen Geschmack zuviel. Wenn auch hier gewollt ist, die brutale Realität hinter Morden aufzuzeigen und die abartigen Phantasien eines Serienmörders derailliert darzustellen, hat es hier doch schon fast etwas von Effekthascherei. Mich hat der Schrecken, den ich da las, lange Zeit nicht losgelassen.
Für mich leider gar nichts!
- Elizabeth George
Denn sie betrügt man nicht
(256)Aktuelle Rezension von: Johanna_JayIn dem Buch "Denn sie betrügt man nicht" geht Barbara Havers alleine auf Ermittlungstour. Linley ist auf Hochzeitsreise und Barbara soll sich eigentlich ebenfalls ein paar Tage frei nehmen. Gut, frei nimmt sie sich zwar, aber deshalb muss man ja noch lange nicht an Urlaub denken. Als sie mitbekommt, dass ihr pakistanisch-stämmiger Nachbar scheinbar den Vermittler in einem Mordfall zwischen der Polizei und seinem etwas entfernt lebenden Familienzweig spielen will, glaubt sie er sei der Sache nicht gewachsen und beschließt ihn auf Seiten der Polizei zu unterstützen. Wie praktisch, dass sie die leitende Ermittlerin des Falles kennt und diese ihr sogar vorschlägt Barbara mit einzubeziehen.
Im Laufe der Ermittlungen wird Barbara immer wieder mit Fremdenhass und engstirnigen Menschen konfrontiert, doch sie bleibt ihrer Linie treu und kann maßgeblich zur Aufklärung des Falls beitragen.
Wieder ein durchaus gelungener Krimi, diesmal zwar ganz ohne die Beteiligung von Inspector Linley, dafür lernt man Barbara wesentlich besser kennen und entdeckt vielleicht Potential für zukünftige, persönliche Entwicklungen in ihrem Leben.