Bücher mit dem Tag "eskimos"
27 Bücher
- Dan Simmons
Terror
(216)Aktuelle Rezension von: AnnaKatha23Das Buch hat mich sofort gefesselt. Die Beschreibung der Arktis und der Gegebenheiten, mit denenen die Mannschaften zu kämpfen haben, sind wahnsinnig realistisch geschrieben. Das Buch hat mich direkt in seinen Bann gezogen und ich habe mich ein bisschen so gefühlt, als wäre ich selbst bei der Expedition dabei. Es ist sehr spannend und überrascht an einigen Stellen mit neuen Ereignissen. Das Übernatürliche bräuchte es für meinen Geschmack nicht. Es macht diese historische Geschichte letztendlich doch etwas unauthentisch in meinen Augen. Daher auch nur vier Sterne. Außerdem ist es hier und da doch etwas langatmig. Dennoch ein wahnsinnig spannendes Buch, das ich definitiv weiterempfehle!
- Peter Hoeg
Fräulein Smillas Gespür für Schnee
(678)Aktuelle Rezension von: FavoleSmilla, halb Grönländerin, halb Dänin, ist eine verletzlich aggressive, über große Strecken unsympathische und für mich kaum nachvollziehbare Protagonistin. Sie erinnert in Ihrer Art an die Klischees von Autismus, auch wenn es wohl nicht so ist.
Dazu kommt eine langsam vorangehende Handlung in drei Abschnitten (Die Stadt, Das Meer, Das Eis), die vor allem in der ersten Hälfte des Buches ständig durch Rückblenden in Smillas Kindheit, ihre Auseinandersetzung mit Geschichte und Kultur Grönlands, durch zusätzliche Zeit- und Ortssprünge in der Gegenwart und durch philosphische und naturwissenschaftliche Betrachtungen und Erklärungen unterbrochen wird. Das macht das Lesen langsam und anstrengend. Ich habe sicher nicht alles verstanden, wenn auch die Handlung mit Tathergängen und Motiven durchaus klar herausschaut.
Es hat nicht viel gefehlt und ich hätte das Buch abgebrochen. Ich bin dran geblieben und vor allem nach der guten Hälfte des Buches, ab dem Meer-Abschnitt, wurde es spannender, auch weil vor allem die Rückblenden und Unterbrechungen deutlich weniger wurden. Ich hatte es sehr auf ein erlösendes und rundes Ende gehofft, aber irgendwie wäre das dem Buch wohl nicht gerecht geworden. Es ist nicht gänzlich offen. Der Fall ist in gewissem Maße abgeschlossen und doch bleibe ich als Leser ein wenig ratlos im kalten Eis zurück.
Alles in allem ist es kein schlechtes Buch. Es ist anspruchsvoll und das macht es per se nicht einfacher, es zu mögen. Ich bin froh, dass ich bis zum Ende durchgehalten habe, kann aber nicht sagen, ob und wem ich es empfehlen würde.
- François Lelord
Hector und die Entdeckung der Zeit
(232)Aktuelle Rezension von: RadikaleResignationHector und seine wunderbar schöne Sicht der Dinge begeistern mich immer wieder. Seine wie nebenher entdeckten philosophischen Gedanken bringen den Leser zum Schmunzeln und zum Denken. Lelord hat eine wunderbare Art, mit dem Sinn des Lebens umzugehen. Immer wieder gerne, auch wenn der Erstlingsroman mit Der Suche nach dem Glück unerreicht bleibt :-)
- Boy Lornsen
Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt
(40)Aktuelle Rezension von: TyphoonIch kann es nicht glauben, dass dieses Buch sonst keiner haben soll, und hoffe dass es an der ausgabe liegt! Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt war eines meiner lieblingsbücher in meiner Kindheit. Es handelt von dem Jungen Tobbi der sich einen Roboter gebaut hat (Robbi) und mit diesem und dem Fliewatüüt (ein gefährt das sowohl FLIEgen, auf dem WAsser und auf der straße (TÜÜT) vorwärts kommt) so einige abenteuer erlebt. Das buch ist witzig geschrieben und auf jeden fall für kinder zu empfehlen!! - Ralf Isau
Minik - An der Quelle der Nacht
(17)Aktuelle Rezension von: TefelzRalf Isau, der Autor eher fantastischer Geschichten bewegt sich im Historischen Raum und schreibt einen Roman der auf einer wahren Geschichte aufbaut ? Das soll gut gehen ? Ja, das geht sehr gut aber wie dieser Roman in die Abteilung Kinderbuch gelangt, entzieht sich mir völlig.
Geschichte: Der Polarforscher Robert Peary landete zum 2. Mal in Grönland und bittet die Einheimischen Inuit um Ihre Hilfe bei der Bergung von Meteoriten. Zudem handeln die Amerikaner und wollen Felle und Walrosszähne gerne gegen Metall oder Holz eintauschen. Minik 10 Jahre alt und sein Vater gehören mit weiteren 4 Verwandten zur Gruppe, die Peary helfen. Dieser bietet an, die 6 Eskimos für einen Winter mit nach New York zu nehmen, um Sie im Folgejahr wieder zurück zu bringen. Was Peary verschweigt, ist dass es ein Auftrag des Naturkundlichen Museums war, doch einen Eskimo für Studienzwecke mitzubringen. In New York angekommen wird schnell klar, dass Peary die 6 nur angelockt hat, wegen dem Museum. Das Klima ist für die Polareskimos jedoch so schlimm, dass binnen kürzester Zeit alle eine Lungenentzündung haben. Minik überlebt als einzigster und wird von einer amerikanischen Familie adoptiert und auf die Schule geschickt. Mit 16 Jahren muss Minik jedoch entdecken, dass sein Vater und die Verwandten nicht beerdigt bzw. unter Steinen begraben wurden, sondern für das Museum als Skelett präpariert wurden. Für Minik stürzt eine Welt ein.....
Personen und Schreibstil:
Flüssig und mit viel Liebe zum Detail, werden die Protagonisten vorgestellt und vor allem Ihre Gedanken und Ihre Sicht der Dinge, die das ganze Buch so unheimlich "anfassbar" macht. Ich habe mit dem Eskimo gelitten, mich über ihn geärgert und über die Ignoranz zu dieser Zeit aufgeregt. Der Inuit, war um die Jahrhundertwende eben auch nur ein Wilder, aber kein Mensch und diese Zeit spiegelt das hervorragend wieder.
Meinung: Ich kannte diese Geschichte überhaupt nicht und bin immer wieder erstaunt und auf der anderen Seite erfreut, historische Fakten, natürlich ausgeschmückt mit der Phantasie des Autors, die auf wahren Begebenheiten basieren zu lesen und mitzuerleben. Das Buch ist sehr gut geschrieben und es vermittelt mir, die Problematik zu dieser Zeit und auch die Gefühle und Gedanken eines Eskimo , der in keiner Welt mehr zu Hause ist aber seinen festen Platz sucht, den er aber nie finden kann.
Fazit: Historisch einwandfreie Geschichte, für alle Altersgruppen ab 10 bis 99. Hat mir sehr gut gefallen.
- Anu Stohner
Aklak, der kleine Eskimo - Spuren im Schnee
(10)Aktuelle Rezension von: Fernweh_nach_ZamonienInhalt:
Der kleine Eskimo Aklak entdeckt im Schnee sonderbare Spuren. Es sind die Abdrücke von kleinen Tatzen!
Natürlich sind Eisbären gefährlich, das weiß der Junge sehr gut. Aber so einem kleinen Kerlchen darf man doch hinterhergehen?! Dabei wird schon nichts passieren. Vielleicht benötigt das Eisbärjunge seine Hilfe.
An Aklaks Seite ist Tuktuk, der brave Husky, der den Schlitten zieht.Immer weiter führt sie die Spurensuche durch Schnee und Eis.
Als Aklaks Freunde mit Verspätung am Treffpunkt ankommen, erkennen sie schnell, dass ihr Freund der Fährte eines Eisbären folgt.
Doch sie finden zusätzlich die Tatzenabdrücke der Eisbärenmutter! Sie müssen Aklak sofort warnen! Aber wie?
Altersempfehlung:
ab 8 Jahre (große Schrift, kurze Kapitel, hoher Bildanteil)
Begriffserklärung/Diskriminierung:
Zum Wort "Eskimo" und seiner Bedeutung gibt es vorweg im Buch eine kurze Erläuterung seitens des Verlags.Ursprünglich war es ein nordamerikanisches Wort für Menschen, die in den Polarregionen leben. In der Sprachwissenschaft war man nicht einig, ob es "Menschen, die eine andere Sprache sprechen" oder "Schneeschuhflechter" bedeutet.Die frühere, diskriminierende Übersetzung "Rohfleischesser" wurde inzwischen widerlegt.Als Inuit (übersetzt "Mensch") bezeichnet sich hingegen nur ein Teil der indigenen Völker. Andere haben den Namen "Eskimo" übernommen bzw. die Bezeichnung "Mensch" in ihrer jeweiligen Sprache.Wer sich hierzu umschaut, findet viele (auch kindgerecht erklärte) Informationen und Artikel zu diesem Thema im Internet.
Illustrationen:
Den Buchvorsatz schmücken Kreidezeichnungen von Aklak, die ihn und seine Freunde u.a. auch tierische, z. B. Hund Tuktuk, den Schneehasen Ole oder die Eisbären, zeigen.
Farbenfrohe und atmosphärische Illustrationen spiegeln die Handlung wider und erwecken die Geschichte zum Leben.Der Bildanteil ist sehr hoch, teilweise erstrecken sich die Zeichnungen über eine Doppelseite und ganz besonders fasziniert das Schneegestöber und die Darstellung der Tiere.
Trotz Eis und Schnee sind die Bilder alles andere als eintönig und beim Betrachten kann man sich in einigen der Zeichnungen regelrecht verlieren.
Mein Eindruck:
Dies ist das zweite Abenteuer von Aklak. Das erste Buch haben wir nicht gelesen und hatten dennoch an keiner Stelle den Eindruck, der Handlung nicht folgen zu können, weil Vorkenntnisse fehlen.
Das Abenteuer ist altersgerecht und mit viel Humor geschrieben. Besonders die Dialoge und Neckereien der Freunde und Tiere untereinander lockern die Erzählung auf.
Man erhält auch einen kleinen Einblick in den Alltag, schließlich gehen auch Eskimo-Kinder zur Schule, und über die Tiere, die in der Arktis bzw. Antarktis leben.
Stellenweise ist die Geschichte etwas holprig und die sprechenden Tiere sorgen oftmals für Verwirrung.Die Tatsache, dass sie sprechen können, wurde als normal empfunden, nur bei der Umsetzung bzw. Übersetzung ging es etwas chaotisch zu. Während der Husky bellt und Aklak das "Wuff!" seines Hundes übersetzt, sprechen Schneehase und Schneehuhn ganz "normal" mit den Kindern. Der Wal spricht laut und langsam, was umgesetzt wird in Großbuchstaben "W-A-R-T-E-T!". Die Robbe aber topt das Ganze, den sie trötet im Morsealphabet, wenn sie mit dem Wal spricht. Selbstverständlich mit anschließender Übersetzung.Beim Vorlesen bzw. Selberlesen ist dieses Durcheinander leider eine kleine Katastrophe.
Zusätzlich gibt es die abgewandelte Geschichte in der Geschichte: ein Indianerjunge, der einem Puma folgt. Diese hätte es nicht zwingend zum Verständnis der Botschaft gebraucht.
Eine turbulente Geschichte über Leichtsinn und Mut sowie echte Freundschaft mit liebenswerten Figuren - Mensch wie Tier -.
Fazit:
Eine spannende Spurensuche und Rettungsaktion und eine faszinierende Geschichte über das Mutigsein, Hilfsbereitschaft und Freundschaft mit sympathischen Charakteren.
Farbenfrohe Illustrationen ergänzen die Erzählung und erwecken die eisige Kulisse sowie die Figuren zum Leben.
...Rezensiertes Buch: "Aklak, der kleine Eskimo - Spuren im Schnee" aus dem Jahr 2016 - Jodi Picoult
Schuldig
(223)Aktuelle Rezension von: Julja95Es hat so so so gut begonnen und war von Beginn an richtig spannend. Die Comicausschnitte dazwischen fand ich erst gewöhnungsbedürftig, aber dann doch ganz cool, als ich entdeckt habe, dass da kleine Botschaften versteckt sind. Die Handlung ist sehr vielschichtig und nicht alles davon empfand ich als unbedingt nötig, dennoch konnte man ihr gut folgen. Leider hat die Spannung doch zum Ende hin abgenommen und der Schluss ging mir viel zu schnell. Irgendwas fehlte am Ende auch, idk.
- Yrsa Sigurdardottir
Die eisblaue Spur
(104)Aktuelle Rezension von: querbeetgelesenNachdem ich "Geisterfjord" gelesen habe, war ich von Yrsa Sigurđardóttir begeistert. Leider hat "Die Eisblaue Spur" das nicht nochmal geschafft.
Die Geschichte spielt in Grönland. Das Land sowie ihre Einwohner sind toll beschrieben und man hat das Gefühl, man würde ebenfalls dort leben. Der Rest des Buches ist leider eher zäh zu lesen. Es wurde häufig versucht, ein Kapitel mit einem Clifhanger zu beenden. Die waren jedoch meist eher langweilig geschrieben und man wusste, wie es an dieser Stelle weitergehen wird. Der Fall wird durch die Polizei gelöst (ich habe mich das ganze Buch über gefragt wozu eine Anwältin die Reise mitmachen muss, das macht in meinen Augen wenig Sinn) und alle Motive werden am Ende offengelegt.
Ganz nett für zwischendurch aber definitiv kein Highlight.
- Melanie McGrath
Im Eis
(46)Aktuelle Rezension von: GiseDie Inuk-Frau und erfahrene Arktis-Jägerin Edie führt zwei amerikanische Touristen zu einem Jagdausflug auf Ellesmere Island, ein paar Kilometer südlich des Nordpols. Einer der Männer stirbt dabei, die Umstände seines Todes bleiben ungeklärt. Edie jedoch fühlt, dass etwas dabei nicht stimmt. Es soll auch nicht der letzte Tote bleiben. Die Inuk-Frau sucht nach der Wahrheit…
Laut Covertext ist es vor allem die Arktis, die in diesem Buch „die eigentliche Heldin“ sei. Es ist auf jeden Fall eine Welt, die mir völlig fremd ist in meinem mitteleuropäischen Zuhause. Die Dorfgemeinschaft auf Ellesmere Island ist deshalb ein Abenteuer, das fasziniert, aber auch abschreckt, wenn Melanie McGrath die Auswirkungen des Alkohols auf die Bevölkerung schildert. Die Autorin hat wohl akribisch über Edies Lebenswelt recherchiert, denn diese erscheint mir völlig logisch. Etwas weniger erfreut hat mich die Beschreibung der Essgewohnheiten der Protagonistin – das war mir dann doch zu fremd.
Das Buch verspricht auch den Vergleich mit „Fräulein Smilla“, und die Parallelen dieser beiden Bücher sind offensichtlich. Beide „Ermittlerinnen“ haben sich selbst dazu berufen und handeln aus eigener Überzeugung und gegen den Willen derer, die eigentlich ermitteln sollten. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Parallelen nicht ganz so offensichtlich wären.
Das Buch ist sicherlich empfehlenswert, wenn man nach einem Krimi sucht in einer für uns völlig fremden Welt und mit dem Hintergrund der Arktis. Wer dies nicht genießen kann, wird sich mit diesem Krimi eher schwer tun. - Andrej Kurkow
Der wahrhaftige Volkskontrolleur
(26)Aktuelle Rezension von: samoInhalt:
Es ist unglaublich, was Pawel Dobrynin erlebt, nachdem er unerwartet zum Volkskontrolleur auf Lebenszeit für die ganze Sowjetunion gewählt wird. Auf seiner Reise durch die Sowjetunion begegnet er einer Vielzahl von schillernden Figuren: darunter dem geheimnisvollen Kremlträumer, dem Gedichte vortragenden Papagei Kusma und einem Engel, der aus dem Paradies desertiert ist. Der Engel ist auf der Suche nach einem Gerechten, um mit ihm gemeinsam ins Paradies zurückzukehren, denn bislang ist noch kein einziger Sowjetbürger dort eingegangen.
Fazit:
Zuerst einmal muss ich sagen, dass Dobrynin diese Figuren überhaupt nicht trifft - dies sind alles einzelne Handlungsstränge, die nicht miteinander verknüpft werden, was ich sehr enttäuschend fand. Auch den schwarzen Humor, den ich normalerweise sehr liebe, habe ich hier vergeblich gesucht. Auch Spannung kam nur einmal kurz auf, sonst war es eher eine dahinplätschernde Erzählung. Die Idee des Romans war sehr gut, nur die Umsetzung lässt zu wünschen übrig. - Walter Moers
Der Pinguin
(8)Aktuelle Rezension von: Fernweh_nach_ZamonienInhalt:
Das Eskimopärchen im Iglu hat es sich gerade im Bett gemütlich gemacht. Doch bevor es zur Sache geht, klopft es zweimal ...
Ein durchgefrorener Pinguin bittet darum, sich am Feuer aufwärmen zu dürfen.
Hierbei soll es nicht bleiben, denn nach dem Genuss eines Joints kommt der Hunger. Der Pinguin verlangt nach Snickers, Haribo und mehr. Das Pärchen hat jedoch nichts im Haus und nachdem der Pinguin vollkommen high und zudem alkoholisiert einen Dreier vorschlägt, droht die Situation zu eskalieren ...
Ein Comic ganz ohne Worte.
Mein Eindruck:
Vor Beginn der Lektüre sollte jedem Lesenden klar sein, dass man hier starke Nerven benötigt. Nicht ohne Grund werden laut Hinweis auf dem Cover "ein gefestigter Charakter und Humor" vorausgesetzt.
"Der Pinguin" ist ein Comic randvoll mit Gewalt und obszönem und schwarzen Humor.
Er kommt vollständig ohne Worte aus und lässt Bilder sprechen.
Rabenschwarzer Humor erfordert rabenschwarze Seiten. Die vier Panels pro Doppelseite heben sich - nicht zuletzt dank schneeweisem Hintergrund der eisigen Arktis - noch besser hervor.
Es beginnt beinahe ruhig und friedlich.
Die Szenerie ist zunächst immer gleich: links der Pinguin, in der Mitte das Feuer und rechts das nackte Paar unter der Decke. Während der Pinguin sich in Mimik, Gestik und ausschweifendem Verhalten beinahe überschlägt, bleibt die Darstellung der beiden fast immer gleich.
Dann aber spitzt sich die Situation dermaßen zu und auch in den Zeichnungen passiert alles auf einmal, so dass das Blutbad am Ende (die Bluttropfen am Schriftzug auf dem Cover und der irre Blick des Pinguin haben es bereits angedeutet) wenig überrascht.
Ähnlich einem Western reitet der Pinguin am Ende dem (hier nicht vorhandenen Sonnenuntergang) entgegen und man möchte nur zu gern wissen, was er als nächstes im Schilde führt.
Ein bitterböser Comic, der trotz oder gerade wegen seiner sinnlosen und absurden Brutalität fasziniert und unterhält. Nicht ohne Grund wurde er mit einem Tarantino verglichen.
Fazit:
Wer den rabenschwarzen Humor von Walter Moers schätzt und liebt, wird an dem Pinguin seine Freunde haben:
Extrem, absurd und sehr böse!
...
Rezensiertes Buch: "Der Pinguin: A Very Graphic Novel" aus dem Jahr 2022;
erstmals erschienen 1997 unter dem Titel "Wenn der Pinguin zweimal klopft"
- Klaus Bednarz
Östlich der Sonne
(11)Aktuelle Rezension von: ArunÖstlich der Sonne von Klaus Bednarz
Ein Buch von dem bekannten deutschen Journalisten, welcher lange Jahre als Auslandskorrespondent tätig war.
Klaus Bednarz und sein Team begaben sich im Jahr 2002 auf eine über 10000 Kilometer lange Reise vom Baikalsee in Richtung Alaska. Dabei hielten sie auch nach Spuren Ausschau, welche die Menschen schon vor Tausenden von Jahren auf ihrem Weg in die neue Welt nach Alaska hinterlassen haben.
Startpunkt der Expedition war die Quelle der Lena, dieser Fluss entspringt mitten Sibirien und mündet nach 4400 Kilometern in das Polarmeer. Die ersten Etappen werden auf dem Fluss zurückgelegt.Schon hier treten Probleme auf die sich während der kompletten Reise in Russland und Sibirien, wie ein roter Faden durch die Tour ziehen.
Durch die politische Umgestaltung in Richtung Marktwirtschaft treten Versorgungslücken auf welche vorher durch staatliche Unterstützung abgedeckt waren. Vieles fehlt und die Zeichen deuten auf Verfall und Niedergang vieler Landstriche.
Die Reise wird mit vielen verschieden Verkehrsmitteln durchgeführt und oft helfen nur „grüne Banknoten“ für ein Weiterkommen. Während der Reise treffen sie auf Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen und erfahren einiges über das Leben in der Gegenwart und auch vieles aus der Vergangenheit der verschiedenen Völker, die dieses riesige Land bewohnen.Berichte von Schamanen, Pferde- und Rentierzüchtern, Goldsuchern, Waljägern, Stammeshäuptlingen, Forschern und Archäologen, ehemalige Verbannte und Strafgefangene und viele mehr lassen ein lebendiges Bild entstehen.
Vieles wirkt auf mich eher trist, durch die Mangelwirtschaft, die Arbeitsmoral und den verbreiteten Alkoholismus zeigt die Spirale eine Bewegung nach unten.
Auf der anderen Seite der Beringstraße in Alaska haben die Ureinwohner wie die Eskimos und andere Indianerstämme auch mit dem Verlust ihren Identität zu kämpfen.
Alaska stand bis zum Verkauf im Jahre 1867 an die USA unter russischer Herrschaft, wobei die Ureinwohner unterdrückt und ausgebeutet wurden, auch danach wurde es nicht viel besser.
Heute leben die „Natives“ größtenteils in Selbstverwaltung doch viele Probleme sind noch ungelöst.
Viele Alkoholiker und eine sehr hohe Selbstmordrate werfen kein gutes Licht auf die Lebensumstände.
Dieses Buch liefert eine gute Zustandsbeschreibung des Jahres 2002, interessant wäre es zu erfahren, in welche Richtung sich die Dinge in der Zwischenzeit bis hin zum heutigen Zeitpunkt entwickelt haben.Viele Geschichten aus dem Buch habe ich nicht erwähnt, weil es den Rahmen einer Rezension sprengen würde, kann dem interessierten Leser nur empfehlen das Werk selbst in die Hand zu nehmen.
- Steven Heighton
Letzte Welten
(6)Aktuelle Rezension von: Stefan83Wir schreiben das Jahr 1871. Die "USS-Polaris" unter dem Kommando des Polarforschers Captain Charles Francis Hall durchfährt den Robeson-Kanal zwischen der Ellesmere-Insel und Grönland und erreicht dabei 82°11`nördliche Bereite. Zu jenem Zeitpunkt ist kein Mensch dem Nordpol näher gewesen. Ein Riesenerfolg für die von der US-Regierung finanzierte und ausgestattete Expedition, an der auch eine größere Gruppe Europäer teilnimmt. Richtig Freude vermag allerdings nicht aufzukommen, denn im Winterquartier, dem eisigen Thank God Harbor im Norden Grönlands, verstirbt Hall plötzlich. Unter mehr als mysteriösen Umständen. Aufgrund der sich häufenden schlechten Vorzeichen macht sich die Polaris auf die Rückreise, bis sie von einer riesigen Eisscholle gerammt wird. Neunzehn Menschen können sich auf die gen Süden treibende Scholle retten und kämpfen von nun an in der klirrenden Kälte der Arktis ums nackte Überleben. Autor Steven Heighton orientiert sich in "Letzte Welten" an George Tysons Buch "Arctic Experiences", welches rückblickend die Ereignisse der Polaris-Expedition schildert. Tyson, damals selber Mitglied der Expedition, der Deutsche Kruger und die Eskimo-Frau Tukulito stehen auch im Mittelpunkt der Geschichte, die sich mehr wie ein Tatsachenbericht, denn ein Abenteuerroman liest, wie uns der Klappentext weismachen will. Dies liegt in erster Linie daran, dass Heighton es nicht schafft ein Gefahrengefühl zu erzeugen. Da der Leser schon von Beginn an, der nach den Ereignissen der Expedition spielt, weiß, welche Mitglieder überleben, vermag keine Spannung geschweige denn eine gespannte Atmosphäre aufkommen. Zudem hat Heighton mit der damaligen Sprache zwar eine authentische Erzählform gewählt, die uns direkt in die Zeit zurückkatapultiert. Der Plot und insbesondere den Lesefluss auf Dauer werden dadurch aber mehr gestört als gefördert. Desöfteren gerät man in Versuchung die sich nur zäh entwickelnde Geschichte zur Seite zu legen. Auch die Protagonisten bleiben bis Mitte des Buches blass und lassen erstaunlich viel Tiefe vermissen. Der Leser fühlt sich nicht wirklich im Geschehen, sondern mehr als stiller Beobachter, der das Ganze aus dem warmen Fernsehsessel verfolgt. Die Hungersnöte der Gestrandeten, die Spannungen zwischen den unterschiedlichen Nationen und die angedeutete Liebesgeschichte haben mich hier merkwürdigerweise total kalt gelassen. Fahrt nimmt das Buch erst dann auf, wenn Heighton das Schicksal der einzelnen Personen nach ihren Erlebnissen auf der Scholle schildert. Wenn im heißen Mexiko Kruger im Kampf für die Indios zu den Waffen greift, kommt endlich so etwas wie Spannung und Abenteuerflair auf. Das ein Buch über eine Arktis-Expedition aber erst im brütend heißen Mittelamerika zu überzeugen weiß, wird sicher nicht die Absicht des Autors gewesen sein. Das Ende stimmt versöhnlich, wenngleich es auch etwas offensichtlich gerät. Insgesamt ist "Letzte Welten" ein solider, aber schwer lesbarer Roman über ein interessantes Thema, der viel Potenzial verschenkt und in Sachen Unterhaltung letztendlich enttäuscht hat. Wer näheres über die Polaris-Expedition wissen möchte, sollte lieber zu dem weitaus gelungeneren Buch von Richard Parry, "Die Männer der Polaris", greifen. - Julie Harris
Der lange Winter am Ende der Welt
(35)Aktuelle Rezension von: gabelingeberDas bisher beste Buch dieses noch nicht langen Lese-Jahres - und eines der besten, das ich je gelesen habe!
Es erzählt die Geschichte des Fliegers John Robert Shaw, der 1926 einen Rekordflug antrat, dabei aber nicht berühmt wurde, sondern verschwand.
Er stürzte im Eismeer ab und wurde von Eskimos gefunden, gepflegt und in ihren Stamm aufgenommen. Ohne Möglichkeit, dort je wegzukommen, wurde er unter widrigsten Umständen und kaum erträglichen Umwelt-Bedingungen einer der ihren.
Ein grosser, bewegender Roman über das Mensch-Sein. Nicht mehr und nicht weniger!
Grossartig - und seltsamerweise kaum bekannt...
Höchste Lese-Empfehlung! - Hans-Otto Meissner
Alatna - Duell in der Wildnis [Edition Engel Verlag]
(1)Noch keine Rezension vorhanden - Werner J. Egli
Nur einer kehrt zurück
(1)Aktuelle Rezension von: buecherlizzyMussten wir von der Schule aus lesen, trotzdem eines meiner HighLights! Es war was ganz anderes, als ich normalerweise lese, trotzdem ein 4 Sterne Buch, weil ich es nur in der Schule lesen konnte und so nicht gut in die Geschichte eintauchen konnte. - Clive Cussler
Tödliche Beute
(22)Aktuelle Rezension von: blueknight60Ein Schiff radikaler Umweltschützer versenkt ein dänisches Kriegsschiff bei einer Aktion gegen Walfänger. Im Umfeld von Fischfarmen nimmt die Fangquote drastisch ab. Nachforschungen im Umfeld der Fischfarmen führen zu mysteriösen Todesfällen und zum Verlust eines weiteren Schiffs der Umweltschützer. Alle Spuren führen zum Unternehmen Oceanus, daß weltweit Fischfarmen betreibt und wie es sich dann herausstellt genmanipulierte Fische züchtet und auch einsetzen will, um den weltweiten Fischmarkt zu kontrollieren. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen ist ein Menschenleben nichts wert, was auch Kurt Austin von der NUMA am eigenen Leib erfahren muss. Die Spuren führen zu einem Inuit-Stamm und Kurt Austin setzt alles daran, dieser verbrecherischen Organisation das Handwerk zu legen - was letztendlich auch gelingt. Ein Thriller aus der Feder von Clive Cussler und seinem Co-Atutor Kemprecos - wie immer ein Garant für Spannung und gute Unterhaltung. Die einzelnen Schauplätze werden schön entwickelt und ohne das Spannung verloren geht zusammen geführt und fügen sich fast wie von alleine in ein rundes Gesamtbild ein. Dabei wird die Spannung gehalten und kontinuierlich entwickelt, sodaß man einfach weiter lesen muss. Ich bin ein Fan von Clive Cussler und auch dieser Roman bestätigt mich wieder in meiner Meinung. - Libuse Moníková
Treibeis
(2)Aktuelle Rezension von: BeustLibuše Moníková war mir überhaupt kein Begriff, bis ich „Treibeis“ in die Hand genommen habe, dabei war sie in den rund um die 1980er Jahre offenbar etwa zwanzig Jahre lang bis zu ihrem Krebstod 1998 eine stark beachtete Stimme im deutschen Literaturbetrieb, und zwar in der Abteilung mit kleinen Auflagen komplexer Romane mit anspruchsvoller Sprache und Thematik. Moníková – aus der Tschechoslowakei aus politischen Gründen geflohen – schrieb auf Deutsch, ihrer „Literatursprache“, mit der sie die Dinge neu sagen konnte. Ähnlich hat sich auch Abbas Khider einmal zu seiner neuen Sprache als Autor geäußert: Die Grausamkeiten seines Lebens im Irak müsse er auf Deutsch sagen, weil es auf Arabisch zu sehr weh täte (frei zitiert).
In „Treibeis“ ´mäandert der Englischlehrer Jan Prantl durch die schmerzhaften Themen des heimatlos entwurzelten Exilanten: Er ist Tscheche, gehörte zu den sagenumwobenen Parachutisten, deren erste Kommandos Heydrich ermordet hatten, musste vor den stalinistischen Säuberungen fliehen und landeten über aberwitzige Umwege in Angmagssalik (Ammassalik) in Grönland. Dort versucht er alkoholumnebelt, den Inuitkindern Shakespeare näher zu bringen. Er ergreift eher zögernd die Chance, zu einem Pädagogenkongress nach Österreich zu fliegen, wo er dann aber auf eine auserlesene Schar von Lehrerchargen trifft, bunt gemischt aus allen Ländern. Die Diskussionen zwischen den Vertretern des Ostblocks und des Westens oder zwischen den modernen Pädagogen und den Backpfeifenpedells sind rasant, anspielungsreich und sogar witzig: Angeheitert jagen ernstzunehmende Intellektuelle dem tollenden Prantl durch den Raum hinterher, um ihm ein originales Wittgenstein-Manuskript abzunehmen. Alle Makarenko-Exkurse hingegen würde ich nicht vermissen.
Wichtiger aber noch als der Lehrerstadel ist das Zusammentreffen mit Katja, der Stuntfrau und Greifengestalt Katja, mit der alles Wichtige teilt: die tschechische Herkunft, die Liebe zum Kino, die Sehnsucht nach der Heimat, den Schmerz des Exils und nicht zuletzt das Bett – bei ihrer Reise durch die Alpen immer wieder ein anderes.
Der Roman überrascht mit seiner Tiefe, seiner präzisen Sprache und seinen schweren Themen, die oftmals locker vermittelt werden, nämlich im Dialog. Dennoch fühlt sich die Lektüre der Erläuterungen Prantls etwa über den tschechischen Widerstand an wie eine Geschichtsstunde. Und schon der Auftakt in Grönland ermüdet mit seitenlangem Räsonieren über das zeitgenössische Theater Shakespeares. Zu oft wirken die Exkurse bemüht, aufdringlich intellektuell und zu lang. Beim Schwelgen in der Sehnsucht nach der alten Heimat im letzten Viertel des Romans ergriff mich jedoch tatsächlich ein leichter Phantomschmerz wegen des verlorenen Prags, das ich gleichwohl nie gekannt habe.
Von Grönland zu Wittgenstein, von Shakespeare zu Heydrich, von Stuntleuten zu Stalin – eine überraschende Mischung, kunstvoll, aber nicht immer gelungen angerichtet.