Bücher mit dem Tag "erster weltkrieg"
757 Bücher
- Carlos Ruiz Zafón
Der Schatten des Windes
(5.785)Aktuelle Rezension von: Katharina83Carlos Ruiz Zafon der Schatten des Windes war mein erstes Buch von ihm. Ich habe ne ganze Weile gebraucht um mich rein zu Inden. Man muss dazu sagen das es nicht mein Genre ist wo ich mich wohl drin fühle. Aber ich habe es gelesen und mich ab der Hälfte auch mit identifizieren können.
Nuria ihre Erscheinungen habe mir viel geholfen das Buch zu stehen. Der schwarze Mann? Ich hatte nicht Julian im Verdacht eher Jorge. Das der tote nicht...... Das hatte ich irgendwie geahnt.
Es ist gut geschrieben und spiegelt die Zeit in Barcelona um 1950 wieder.
- Ken Follett
Sturz der Titanen
(1.274)Aktuelle Rezension von: sabeckWie in vielen seiner Werke, schafft Ken Follett es auch in diesem Buch eine Vielzahl an komplexen Charakteren zu erschaffen, deren Leben man als Leser gerne verfolgt. Es handelt sich hierbei um den ersten Teil der Jahrhunderttrilogie, die im gesamten 20. Jhdt. spielt. Der erste Band behandelt die Geschehnisse vor, während und kurz nach dem 1. Weltkrieg.
Charaktere unterschiedlichster Herkunft: Adelige, Hausmädchen und Fabrikarbeiter aus allen wichtigen Handlungsorten: England, Deutschland, Russland, Amerika, spielen die Hauptrollen. Sie sind allesamt sehr menschlich, wodurch ihre Schicksale oft sehr berührend, manchmal jedoch auch frustrierend sind.
Wie immer recherchierte Ken Follett sehr ausführlich für sein Werk, wodurch reale Charaktere, wie der amerikanische Präsident, mit den erfundenen Figuren gekonnt verschmelzen.
Fazit: Sehr informativ und trotzdem nicht langweilig, auch wenn der Einstieg durch die vielen neuen Charaktere etwas zäh ist.
- Katherine Webb
Die Schuld jenes Sommers
(98)Aktuelle Rezension von: rose7474Dies ist mein 2. Roman, den ich von Katherine Webb gelesen habe. Er hat mir gut gefallen und erschütterte mich. Ich musste viel über den 2. Weltkrieg nachdenken. Es dauerte etwas um in die Geschichte reinzukommen und war zu Beginn etwas langatmig. Dann aber konnte mich de Roman fesseln. Daher empfehle ich diesen Roman gerne weiter und vergebe 4 Sterne.
Von dieser Autorin werde ich auf jeden Fall noch mehr lesen.
- Micaela Jary
Sterne über der Alster
(75)Aktuelle Rezension von: julestodoDer zweite Band von Micaela Jary um die Familie Dornhain aus Hamburg. Schon den ersten Band habe ich sehr gerne gelesen, nun wollte ich gerne erfahren, wie es der Familie weiterhin ergeht. Die Zeit um den 1. Weltkrieg und die Zeit danach sind gut wiedergegeben und das Schicksal der Menschen, die diese Zeit miterleben mußten. Nicht nur die Situation der Familie Dornhain ist gut wiedergegeben, auch die der Menschen aus nicht so gut situierten Schichten, die sich in der Zeit nach dem Krieg versuchen müssen sich über Wasser zu halten und zu überleben.Der Schreibstil von Micaela Jary gefällt mir sehr gut. Die Bücher, die ich bisher gelesen habe, und auch dieses hier sind flüssig zu lesen und die Personen scheinen authentisch.
Gerne werde ich weitere Bücher von dieser Autorin lesen!
- Lars Mytting
Die Birken wissen's noch
(77)Aktuelle Rezension von: EmiliDieses Buch hat überwiegend gute Wertung bekommen.
Ich sehe es leider anders. Was mir gut gefallen hat, war der Erzählstil des Autors: plastisch, bildhaft und dezent anspruchsvoll. Auch die detaillierten Beschreibungen der Landschaft, der Arbeit auf dem Hof und der Arbeit eines Tischlers haben mir gut gefallen.
Doch das war es auch schon.
Die Charaktere, nach meinem Gefühl, waren nicht ausgearbeitet, skizziert dargestellt, und ich konnte die emotional nicht füllen. Die blieben für mich allesamt distanziert. Dabei möchte ich noch anmerken, dass mir die Dialoge nicht gefallen haben, die waren etwas unbeholfen.
Aber all das wäre überhaupt nicht schlimm, wenn der Autor mich mit der Handlung überrascht hätte. Doch das war nicht der Fall.
Die Romane nach diesem Schema habe ich schon häufig gelesen: Die ältere Generation stirbt, die jüngere entdeckt einen Hinweis auf ein Familiengeheimnis, und dann geht die Suche los. Ein wirklich überstrapaziertes Thema.
Das findet man in jedem Roman von Lucinda Riley oder auch Claire Winter, das sind zwei, die mir auf die Schnelle dazu einfallen. Also, dieses Thema reizt mich leider nicht mehr.
Ich dachte, dieser Roman wäre was Besonderes. Bedauerlicherweise für mich nicht. Keine originelle Idee, und auch etwas verworrene Handlung. Alles in allem ist es für mich höchst mittelmäßiges Lesevergnügen gewesen. Daher 3 Sterne.
- Regina Gärtner
Der Glanz von Südseemuscheln
(80)Aktuelle Rezension von: SchlehenfeeSamoa, 1914: Mathilde Hinrichs wartet auf eine letzte Maschine, um mit ihrem Bruder Fritz endlich die Konservenfabrik für Ananas in Betrieb zu nehmen, die sie auf ihrer Plantage anbauen. Doch der Erste Weltkrieg kommt ihren Plänen zuvor. Mit der neuseeländischen Besatzung verliert die Insel nicht nur den Status als deutsches Hoheitsgebiet, auch die deutsche Bevölkerung verliert nach und nach ihren Besitz und ihre Rechte. Mathilde kämpft aber weiterhin für die Erfüllung ihres Traums.
Mathildes Cousine Alma ist mit ihrem Mann Joshua nach Sydney gezogen, wo er als Kapitän meist auf See ist. Daher bekommt er zunächst gar nicht mit, dass mit dem Kriegsausbruch eine extrem antideutsche Stimmung in Australien herrscht, die Alma und den Sohn Max vor Schwierigkeiten stellt. Als Joshua schließlich während einer Tour als verschollen gilt, muss Alma ebenfalls mit ungeahnten Widrigkeiten kämpfen.
Es ist schon mehrere Jahre her, dass ich das Vorgängerbuch „Unter dem Südseemond“ gelesen habe, und ich hatte etwas Sorge, nicht mehr zu den Charakteren und in die Handlung zurückzufinden. Doch Alma und Joshua sind mir in Erinnerung geblieben und die Sorge war unbegründet. Mathilde war ebenfalls ein sehr spannender und interessanter Charakter. Sie ist sehr unabhängig und unternehmerisch, das hat mir imponiert. Überhaupt sind die Frauen hier die Starken. Die Männer sind mit Ausnahme Scott Turners, beinahe ständig unterwegs oder interniert, so dass die Hauptlast der Versorgung bei den Frauen liegt. Das empfand ich als sehr authentisch.
Man merkt, dass Regina Gärtner wieder sehr gut recherchiert hat, um die Atmosphäre während des Ersten Weltkriegs, sowohl in Australien als auch auf Samoa, einzufangen. Dies ist ihr hervorragend gelungen. In der Schule haben wir damals eher die Auswirkungen als die Details des Ersten Weltkriegs behandelt, daher war es mir zum Beispiel neu, dass deutsche Kriegsschiffe bis in den Indischen Ozean hinein in Kampfhandlungen verwickelt waren. Die Besetzung Samoas durch neuseeländische Soldaten bis hin zum Gewissenskonflikt bei Mathilde, als sie für Turner arbeitet und sich dann in ihn verliebt, sind authentisch und fesselnd dargestellt.
Im Gegensatz dazu war Almas Teil oft geradezu gemächlich erzählt. Bei beiden Frauen wünschte ich mir an einem Punkt, dass die Handlung nun den nächsten Schritt tut, sonst wäre es über kurz oder lang zu eintönig. Zum Glück geschah dieser Schritt dann auch kurz darauf.
In einem Punkt war mir der glückliche Zufall dann etwas zuviel, nämlich als es um den Jungen Patrick und seine Herkunft ging. Daher vergebe ich „nur“ vier Sterne. Das obligatorische Happy End kommt aber sehr stimmig daher, wie ich es von einem Historischen Roman mit Liebesgeschichte erwarte. Insgesamt empfand ich sowohl „Unter dem Südseemond“ als auch „Der Glanz von Südseemuscheln“ als sehr stimmig und atmosphärisch erzählt. Dabei habe ich außerdem noch viel über das Leben in der ehemaligen deutschen Kolonie Samoa gelernt, einen literarischen Schauplatz, den ich bis dato noch nie „besucht“ habe.
Ich kann die beiden Romane um Alma und Mathilde allen empfehlen!
- Kamila Shamsie
Die Straße der Geschichtenerzähler
(84)Aktuelle Rezension von: gstJuli 1914. Über antike Pflastersteine, unter Feigen und Zypressen hindurch, läuft Vivian Rose Spencer eilig den Hang hinauf und stolpert fast unversehens in ihre erste Entdeckung. Tahsin Bey, ein Freund ihres Vaters, hat die junge Engländerin eingeladen, an Ausgrabungen in der Türkei teilzunehmen. Hier, im sagenhaften Labraunda, lässt sie die strengen Konventionen ihrer Heimat weit hinter sich und wird auch Tahsin Bey auf ganz neue Weise begegnen.
Juli 1915. Der Krieg hat alles verändert. Vivian folgt einer Spur ihres verschwundenen Geliebten, als sie einem Zug nach Peschawar Qayyum Gul trifft. Beide ahnen nicht, dass ihre Geschicke sich auf immer verbinden und sie eines Tages, auf der Straße der Geschichtenerzähler, wieder zusammenführen werden.
Diese Zusammenfassung habe ich - entgegen meiner Gewohnheit – dem Buch entnommen. Einem Buch, das mich dank seiner trockenen Schreibe und verzwickten Erzählweise teilweise verwirrt zurückließ. Trotzdem entwickelte es auch einen gewissen Sog, dem ich nicht widerstehen konnte. Ich wollte schon wissen, wie die Geschichte weitergeht, in der der Kampf um Freiheit eine wichtige Rolle spielt.
Als Leser wird man in eine fremde Welt mit exotischem Flair versetzt – eine Welt, die sich die Briten zu eigen machten, ohne an diejenigen zu denken, die dort zu Hause waren. Noch bevor es 1930 zur Meuterei in Peschawar kommt, erleben wir einen wissbegierigen Jungen, der sich von Vivian ins antike Karien (heute Türkei) „entführen“ lässt. Obwohl seine Familie es als ungehörig ansieht, dass er bei einer Engländerin Unterricht nimmt, ist seiner Mutter doch klar: „Wie soll man einem fliegenden Vogel die Flügel nehmen?“
Die unverschleierte Engländerin mit ihren kurzen Röcken unterschied sich fundamental von ihren in einer Burka verborgenen Geschlechtsgenossinnen, wodurch der Kulturunterschied sehr deutlich hervorgehoben wurde. Der 1973 geborenen Autorin ist es meiner Meinung nach gut gelungen, die Stadt Peschawar vor den Augen ihrer Leser lebendig werden zu lassen. Trotzdem war ich mit der Lektüre nicht rundum zufrieden.
- Susanne Goga
Der dunkle Weg
(71)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIda stammt aus einer wohlhabenden Familie in Hamburg. Ihr fehlt es an nichts, doch nach einem Kunststudium in London, fühlt sich ihr altes Zuhause fremd an. Die Ansichten und Gesellschaftsvorstellungen ihrer Eltern engen sie ein und der Wunsch nach der einmal erfahrenen Freiheit lässt sie nicht mehr los. Unter dem Vorwand eine alte Freundin in Irland zu besuchen, macht sich Ida, trotz des Unmutes ihrer Eltern, erneut auf den Weg, wohl wissend, dass sie nicht so bald mehr nach Hamburg zurückkehren wird. In Irland angekommen, schafft es Ida schnell, mit ihrem Talent als Malerin und der Hilfe ihrer Freundin, Kontakte zu knüpfen und sich ein eigenes Leben aufzubauen. Doch Irland steht kurz vor einer Revolution und möchte damit die Unabhängigkeit Englands erreichen. Auf dem Festland steht der erste Weltkrieg kurz bevor. Jetzt muss Ida zeigen, wie stark und unabhängig sie wirklich sein kann.
Idas Geschichte basiert auf einer realen Begebenheit. Viele ihrer Freunde in dem Buch, waren bekannte Persönlichkeiten in der Geschichte Irlands. Die Autorin hat es wunderbar geschafft diesen Menschen erneut eine Persönlichkeit zu geben. Ihre einzelnen Schicksale kommen sehr gut hervor und man fühlt mit jeden Einzelnen mit. Der fiktive Charakter Ida ist ebenfalls sehr glaubwürdig und passt sich sehr gut in die Gruppe realer Charaktere ein. Ohne, dass übertrieben darauf hingewiesen wird, wirkt Ida als eine starke, aber dabei auch so ruhige Frau, die man einfach sympathisch finden muss.
Die Handlung des Romans umfasst im Grunde die Lebensgeschichte Idas und wir begleiten sie dabei über die Jahre hinweg, bei Höhen und Tiefen und ihrem eigenen persönlichen Glück. Wir erfahren zudem viel über ihren Einsatz für Hilfsbedürftige und damit ihren Wertvorstellungen, die nicht immer zur damaligen Zeit gepasst haben. Die politische Revolution tritt dabei allerdings etwas in den Hintergrund, was mein einziger Kritikpunkt an dem Roman ist. Ich hätte gerne noch mehr Details oder Hintergrundinformationen erhalten, um ein besseres Gefühl für die Stimmung im ganzen Land zu bekommen. Natürlich wird immer wieder von Aufständen berichtet und bei dem ein oder anderen Protest ist man, durch Ida, am Rande dabei, jedoch fehlt, meiner Meinung nach, ein bisschen die geschichtliche Grundlage.
Abgesehen von diesem kleinen Negativpunkt, hat mir „Der dunkle Weg“ aber sehr gut gefallen und die Autorin konnte mich damit erneut von einem ihrer Romane überzeugen. Wer, wie ich, Freude an gut recherchierten, bodenständigen und vielseitigen Romanen hat, der trifft mit diesem Buch eine gute Wahl.
- Paula McLain
Lady Africa
(68)Aktuelle Rezension von: monerlStichworte:
Romanbiografie, fiktionale Biografie, starke Frau, Kenia, Birtisch-Ostafrika
Handlung 4 - Beryls Leben nur bis zur Überquerung des Atlantik
Sprache & Stil 5 - schön und spannend zu lesen, tolle landschaftl. Beschreibungen
Charaktere 5 - Personen aus Beryls Leben
Spannung & Abenteuer 4 - spannend mit kleinen Längen
Ende 3 - passend zum Prolog, dennoch recht abrupt
Gesamtwertung
4,2 / 5
Fazit:
Von der Mutter ver- und in Kenia dem Vater überlassen, wuchs Beryl ganz frei und glücklich auf einer Pferdefarm auf. Das änderte sich, als sie in die Pubertät kam und eine Anstandsdame eingestellt wurde, die Beryl auf das Leben einer britischen Frau vorbereiten sollte. Doch Beryl ließ sich nur bedingt etwas aufzwingen und rebellierte ihr Leben lang. Sie kämpfte für ihr Recht für die Selbstbestimmung über ihr eigenes Leben, was im 20. Jahrhundert nicht gern gesehen und verurteilt wurde.
In diesem Roman bringt die Autorin den Leser*innen die starke und selbstbewuste Frau näher, die später als die Frau in die Geschichtsbücher eingeht, die als erste Frau den Atlantik in Ost-West-Richtung überflogen hat. Doch dies ist kein “Fliegerbuch”, denn das Buch endet genau damit.
Paula McLain schreibt über Beryls Kindheit und ihren Weg als erste lizenzierte Trainerin für Rennpferde bis zur Fliegerei. Sehr spannend und sehr intensiv begleitet man die Protagonistin auf ihrem steinigen und oftmals sehr schmerzhaften Weg. Ich habe einiges über die Zeit der britischen Protektorate und Kronkolonien gelernt. Zudem bringt die Autorin den Leser*innen Kenia durch die wundervollen landschaftlichen Beschreibungen näher.
Ich dachte jedoch, ich würde mehr über die Flugpionierin erfahren und war in dieser Hinsicht etwas enttäuscht. Zudem hätte ich mir auch mehr Informationen über die Politik und auch mehr Landschaftsbeschreibungen gewünscht.
Nach der Lektüre informierte ich mich deshalb weiter und intensiver über Beryl Markham, ihr weiteres Leben und die britische Kolonialzeit. Insgesamt aber dennoch ein sehr lesenswertes Buch! - Micaela Jary
Die Villa am Meer
(66)Aktuelle Rezension von: Amber144Ich bin eigentlich kein großer Fan von historischen Romanen. Allerdings hat mich bei diesem Buch der Klappentext neugierig gemacht und ich wurde nicht enttäuscht.
Das Cover finde ich sehr passend und gibt den Inhalt der Geschichte auch sehr gut wieder.
Der Schreibstil hat mir von der ersten Seite an gefallen und mich gefangen genommen.
Die Charaktere waren sehr gut beschrieben, dass ich als Leser die Gefühle, die die Autorin rüber bringen wollte, genau nachvollziehen konnte.
Es ist eine tragische Geschichte in der es um eine Heirat mit einem viel älteren Mann geht. Katharina ist in der Ehe nicht wirklich glücklich, da ihr Mann gerne eine Frau hätte, die nur im Haus tätig ist und sich um die Kinder kümmert. Dies möchte Katharina allerdings nicht. Sie möchte einen Strandkorbverleih aufbauen und so ihrem Mann auch finanziell nicht zur Last fallen.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Katharinas Entscheidungen und Erlebnisse haben mich mit ihr mitfiebern lassen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Auch das Einspielen des ersten Weltkriegs und wie es die Bewohner des Ortes trifft fand ich sehr passend und nicht übertrieben.
Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen und vergebe absolut verdiente 5 Sterne für diese tolle Geschichte von einer starken Frau.
- Jojo Moyes
Ein Bild von dir
(66)Aktuelle Rezension von: nasaEin Bild von dir ist wieder ein ergreifender Roman von Jojo Moyes. Diesmal nimmt sie uns mit auf eine Zeitreise in den ersten Weltkrieg und knüpft über ein Gemälde einen Zusammenhang in der Gegenwart. Dieser Roman hat mir wieder sehr gut gefallen, da er zum einen zwar eine gewisse Traurigkeit hat aber auch die Stärke zweier Frauen rüber bringt die für ihr jeweiliges Glück kämpfen.
Mitten im zweiten Weltkrieg versucht Sophie mit ihrer Schwester in einem kleinen französischen Ort zu überleben. Das einzige was ihr geblieben ist, ist ein Gemälde das ihr Mann von ihr gemalt hat. Als ein deutscher Kommandant auf das Gemälde aufmerksam wird beginnt für Sophie ein beschwerliches Leben.
Hundert Jahre später hängt dieses Gemälde in London in Livs Schlafzimmer. Auch sie hängt sehr an dem Bild. Denn ihr verstorbener Mann David hat es ihr auf ihrer Hochzeitsreise gekauft und geschenkt. Doch genau dieses Gemälde soll Liv jetzt genommen werden.
Das Hörbuch hat sich wieder schnell und gut hören lassen. Die Stimme von Luise Helm passte diesmal besonders gut. Sie transportiert eine gewisse Melancholie ohne einen zu deprimieren. Sie schafft es dem Buch und den Personen Leben einzuhauchen. Ich habe sowohl mit Sophie als auch mit Liv gebangt und mitgefühlt. Mir persönlich hat die Geschichte rund um den ersten Weltkrieg etwas besser gefallen. Aber die Kombination aus beiden machte das Buch zu etwas spannenden. Jojo Moyes verbindet gekonnt zwei Geschichten zu einem ganzen und schenkt dem Leser/Hörer so tolle Lese-/Hörstunden.
- Katherine Webb
Das Haus der vergessenen Träume
(175)Aktuelle Rezension von: CharleaDas Cover hatte mich sehr an ein Buch einer anderen Autorin erinnert, aber ich vermute, dass das eine Entscheidung des Verlags ist, sämtliche Bücher von Autorinnen sehr ähnlich zu gestalten. Eigentlich war mein erster Gedanke, dass ich kein ähnliches Buch lesen möchte als das, was ich bereits kannte - Gott sei dank war die einzige Ähnlichkeit zwischen den Büchern das Cover.
Leider muss ich dem Verlag noch einen weiteren Kritikpunkt andichten, den ich jedoch nicht mit Sternen bewerten werde, da die Autorin dafür nichts kann, und zwar geht es um den Titel. Im englischen Original heißt das Buch "The Unseen" und dieser Titel hätte wirklich so fantastisch auch auf deutsch gepasst. Man hätte daraus "Die Unsichtbaren" oder "Die, die keiner jemals sieht" machen können, denn genau darum geht es im Buch - um das Dienstpersonal, das über Jahrhunderte einfach nur existiert, ohne von der Herrschaft beachtet zu werden. Wo "Das Haus der vergessenen Träume" herkommt, ist und wird mir auf ewig schleierhaft bleiben.
Cat ist schon früh ein Rebell und hat dadurch schon einen hohen Preis bezahlt, bis sie um 1911 herum in die einsame Gegend von Berkshire ziehen muss, um dort bei dem Vikar Albert Canning und dessen Frau zu arbeiten.
Doch dies ist nicht die einzige Rahmengeschichte - das Buch beginnt in der näheren Vergangenheit, als der Tod eines Soldaten aufgeklärt werden soll.
Wie beide Geschichten geschickt mit einander verwoben werden, einen genialen Twist am Ende des Buches bewirken, soll jeder Leser selbst erfahren. Ich habe das Buch wirklich in kürzester Zeit schlicht und weg weggeatmet und bin sehr froh, dass ich noch ein weiteres Buch der Autorin auf dem TBR-Stapel liegen habe. Die Schreibe ist herrlich flüssig und die Charaktere plastisch - zum Greifen nah. - Raffaella Romagnolo
Bella Ciao
(94)Aktuelle Rezension von: PistacheGiulia wächst in ärmlichen Verhältnisse Ende des 19. Jahrhundert in einem italienischen Dorf auf. Das Leben ist hart, sie leidet an Hunger und ungerechten Lebensbedingungen. Während Giulia in ihrer zerrütteten Familie keinen Trost findet fühlt sie sich bei ihrer Freundin Anita und deren Familie aufgehoben und findet Halt. Bis sie nach einer schmerzhaften Entdeckung in die USA flüchtet. Fast fünfzig Jahre später kehrt sie zurück in ihr Heimatort. Die Ereignisse werden rückblickend erzählt.
Raffaella Romagnolo verbindet das Schicksal der Freundinnen mit einer differenziert dargestellten Geschichte auf den beiden Kontinenten. Sie wechselt die beiden Lebensgeschichten Kapitel für Kapitel in einem nachvollziehbaren Tempo ab. Dabei entsteht automatisch eine Gegenüberstellung von Europa und den USA und es erlaubt dem/der Leser/in in die historische Geschehnisse und wirtschaftlichen Entwicklungen einzutauchen.
Die Lebensbedingungen und politischen Umstände kurz vor dem 1. Weltkrieg bis und mit nach dem 2. Weltkrieg wurden von der Schriftstellerin sehr genau recherchiert. Ein Lesevergnügen der besonderen Art, konnte ich doch mit der Fiktion, wie nebenbei mein historisches Wissen, auffrischen.
Angesichts der schieren Fülle an Figuren fiel es mir aber leider schwer, eine besondere Nähe zu einer oder mehreren von ihnen zu entwickeln. Zudem wurde ich irgendwann, den im Roman zu viel Raum einnehmenden Kriegsjahren, überdrüssig.
Dennoch: Bella Ciao ist ein interessanter Roman über Italien und die italienische Diaspora in den USA in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sprachlich auf hohem Niveau, mit zwei ausgesprochen starken Frauenfiguren, die mich überzeugten.
- Christopher Kloeble
Die unsterbliche Familie Salz
(70)Aktuelle Rezension von: lesen_leben_lachenLola Rosa Salz ist die zentrale Figur in diesem Roman. Das Hotel Fürstenhof ist der zentrale Ort im Geschehen, auch wenn die Figuren sich die wenigste Zeit dort aufhalten. Und ein zentrales Motiv ist der Schatten.
Lola ist zu Beginn eine Neunjährige, die mit ihren Eltern in München lebt und als ihr Vater den Fürstenhof erwirbt nach Leipzig umzieht. Sie liebt ihre Mutter sehr und als diese krank wird nimmt es das kleine Mädchen sehr mit. In ihren Augen rettet sie ihre Mutter, als Maria - von dem man nicht weiß ob er existiert - ihr Leben beendet.
Der nächste Abschnitt wird von Lolas Mann Alfons erzählt. Dieser beschreibt Lolas Flucht mit den Kindern am Ende des Zweiten Weltkriegs und erzählt mehr über Lolas Charakter. Dann folgt Aveline, Lolas Tochter, der Schatten ihrer Enkelin, der die Geschichte von Kurt erzählt, wie er seine Frau kennenlernt; ihre Enkelin selbst und ganz zum Schluss Lolas Urenkelin, die einen Brief an ihre Mutter schriebt.
Lola rückt zwar irgendwann in den Hintergrund, aber sie wird immer wieder erwähnt.
Der Fürstenhof ist ebenfalls immer Thema.
Als neuer Wohnsitz der Familie Salz in Lolas Kindheit. Als ein Ort an den Lola auch im Zweiten Weltkrieg unter keinen Umständen zurück kehren will. Als das Objekt Kurts Begierde nach dem deutschen Wiedervereinigung.
Als wiedererlangter Familienbesitz.
Das Motiv des Schattens beginnt harmlos mit den Schattenrissen, die Lolas Mutter für jedes Familienmitglied anfertigt. Allerdings bleibt es nicht dabei. Für Lola bekommen Schatten eine immer größere Bedeutung und besonders Männer ohne Schatten stellen für sie eine besondere Gefahr da.
Das Thema Schatten zieht sich aber durch alle Generationen. Eine Figur in der Geschichte kann ihren Schatten nicht sehen und an einer anderen Stelle kommt sogar ein Schatten zu Wort. Dieser ist zu dem Zeitpunkt natürlich ein allwissender Erzähler und schafft dadurch eine Verbindung zwischen zwei Fragmenten der Geschichte.
Der Schatten zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte und verbindet gemeinsam mit Lola und dem Fürstenhof die einzelnen Teile miteinander.
Insgesamt wird die Geschichte beschrieben, wie das Hotel in Familienbesitz gelangt, von der DDR enteignet wird und schließlich wieder zurück in die Familie kommt und wie Lola und alle um sie herum diese Zeit erleben.
Neben den Familienverhältnissen, Streitigkeiten und Problemen erfährt man auch vieles über die politischen Gegebenheiten.
Die ganze Geschichte ist sehr gut recherchiert und macht dadurch einen authentischen Eindruck.
Die Charakterentwicklung ist in diesem Buch schwerer zu beschreiben als in anderen Geschichten,aber ich finde das macht es zusätzlich interessant.
Einem fehlen Ereignisse, die eine Figur erlebt hat um ein gesamtes Puzzle zusammensetzen zu können, aber dadurch kann man sich die Charaktere noch eher so zurecht legen, wie man sie sich vorstellt. Es gibt also mehr Spielraum für Vorstellungen zu den einzelnen Figuren. Allerdings kann man aus diesem Grund einige Handlungen nicht nachvollziehen und findet diese dann nicht gut. Da kann man aber meiner Meinung nach drüber hinwegsehen, denn man kann ja auch im echten Leben nicht immer alles nachvollziehen, was der Gegenüber gerade tut.
Ich würde behaupten der Schreibstil ist eher ein "Erzählstil"Die Perspektive wechselt immer wieder und viele Figuren kommen zu Wort. Dadurch bekommt jedes Kapitel seinen eigenen Charakter mit der Person, die es erzählt.
Als beispielsweise Lolas Mann zu Wort kommt, könnte man zwischendurch beinahe den Eindruck bekommen der eigene Opa erzählt von der Flucht vor dem Zweiten Weltkrieg. Und auch sonst ist der Schreibstil immer gut an die Figuren angepasst. Das sorgt für einen sehr angenehmen Schreibstil, der sich gut lesen und einen in die Geschichte eintauchen lässt.
Ich finde dieses Buch ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert!
Ich lese ja normalerweise eher Jugendbücher und Fantasy, aber dieses Buch konnte mich wirklich überzeugen!
- F. Scott Fitzgerald
Der große Gatsby
(1.135)Aktuelle Rezension von: Drachenbuecherhort„Der große Gatsby“ ist ein gesellschaftskritischer Roman, der im New York der 1920er Jahre spielt. Im Mittelpunkt steht die Verkörperung des amerikanischen Traums, das Streben nach Geld, Macht und Liebe und schließlich auch das Scheitern. Eine dramatische Lebens- und Liebesgeschichte trifft auf Pomp, Glamour, Intrigen und Tragik.
Nick Carraway ist neu in New York und kann sich nur einen kleinen Bungalow leisten. Anders ist sein Nachbar Jay Gatsby, der in seiner pompösen Villa allabendlich rauschende Feste feiert und dem Buch seinen Titel verleiht. Eines Tages wird auch Nick eingeladen, ohne etwas über den Gastgeber zu wissen – genau wie der Rest der Gäste. Nick Carraway ist neugierig, wer der geheimnisvolle Gatsby eigentlich ist, und nimmt Kontakt zu ihm auf. Bald stellt er fest, dass Gatsby nicht an den Schönen und Reichen interessiert ist, sondern nur an seiner großen Liebe.
Obwohl Nick Carraway der Protagonist der Handlung ist, fungiert er eher als Erzähler. Er ist Schriftsteller und man kann sich gut vorstellen, dass er die Geschichte um Gatsby selbst geschrieben hat.
Gatsby, die zentrale Figur des Romans, ist ein sensibler Mann und unsterblich verliebt. Er ist sehr erfolgreich, hat viel Geld und seine Veranstaltungen sind gut besucht. Insofern verkörpert er den amerikanischen Traum in jeder Hinsicht. Nicht zuletzt deshalb, weil er selbst ein Träumer ist. Da aber niemand so genau weiß, wer er wirklich ist, ranken sich um ihn viele Gerüchte, die mit der Wahrheit nicht viel zu tun haben. Seine Feste veranstaltet er mit dem Ziel, seiner Jugendliebe zu imponieren.F. Scott Fitzgeralds Sprachstil ist stellenweise fast lyrisch, was zugegebenermaßen typisch für seine Zeit ist, aber doch relativ zugänglich. Er spielt mit dem Unausgesprochenen und lässt die Leserinnen und Leser rätseln. Da es sich nicht um ein aktuelles Werk handelt, ist es nicht immer einfach zu lesen, vor allem, wenn man noch nie mit Romanen aus dieser Zeit in Berührung gekommen ist. Für mich persönlich war es jedoch kein Problem, da ich bereits einige Werke aus den Goldenen Zwanzigern gelesen habe und mir der Stil des Buches sehr vertraut ist.
Ein schönes Detail ist, dass F. Scott Fitzgerald sich selbst, seine Frau Zelda und andere reale Ereignisse und Personen in die Geschichte eingeflochten hat, wie er es in vielen seiner Bücher getan hat. Dabei verwendet er eine Vielzahl von Metaphern. So passt er beispielsweise die Jahreszeiten den jeweiligen Ereignissen an.
Erzählerisch sehr deutlich wird auch der Gegensatz zwischen Arm und Reich dargestellt. Die Geschichte baut langsam Spannung auf und entlädt sich in mehreren Höhepunkten.„Der große Gatsby“ ist zu recht ein Klassiker der Weltliteratur. Er ist mehr als bloß eine Geschichte; man muss die Aussagen dahinter betrachten. Ich persönlich habe das Lesen sehr genossen. Die Umsetzung zum amerikanischen Traum hat mir sehr gut gefallen und mich nachdenklich gestimmt, nichtzuletzt, weil die Schattenseiten dessen extrem deutlich hervorgehoben wurden.
Ich kann diesen Klassiker wirklich nur jedem ans Herz lesen, der sich für das Lieben und Leben in den goldenen Zwanzigern interessiert und kein Problem mit einem lyrischen Schreibstil hat.
- Phillip Rock
Abingdon Hall - Der letzte Sommer
(43)Aktuelle Rezension von: emma3210Abingdon Hall von Phillip Rock ist ein historischer Roman, der zu Zeiten des ersten Weltkriegs spielt.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Allerdings war ich zwischendurch als Leser ein bisschen verwirrt, da der Autor in vielen Kapiteln einen Bruch vom chronologischen Inhaltsgeschehen gemacht hat und sich der Zusammenhang erst beim Weiterlesen erklärt. Man hat also erst das Gefühl etwas in der Geschichte überlesen zu haben, es klärt sich aber am Ende alles wieder auf... Ach Aufgrund der vielen verschiedenen Namen und Städte war ich oft ein bisschen überfordert beim Lesen.
Vom Inhalt war ich etwas enttäuscht, da ich aufgrund des Klappentexts davon ausgegangen bin, dass es sich lediglich um die Handlung in Abingdon Hall vor dem ersten Weltkrieg handelt. Leider wurde mir schnell bewusst, dass ein Großteil der Handlung während des Krieges und auch nicht auf Abingdon Hall spielt.
Die Protagonisten sind (ohwohl es relativ viele sind, ganz gut ausgearbetet.
Alles in allem aber ein gut zu lesener historischer Roman.
- Andrew Sean Greer
Ein unmögliches Leben
(56)Aktuelle Rezension von: ScheherazadeGreta Wells lebt 1985 und hat gerade ihren Bruder verloren. Eine spezielle Behandlung schickt sie auf eine Reise der besonderen Art. Nämlich auf eine Zeitreise, bei der sie in alternativen Versionen ihres Lebens landet. So findet sie sich in 1918 und 1941 wieder. In jeder Epoche trifft sie die Menschen wieder, die ihr wichtig sind, ihre Liebe, ihren Zwillingsbruder, den Geliebten, ihre Tante Ruth. Aber jede Zeit ist anders und so sind auch die Menschen, die in ihr Leben nicht immer gleich. Es gibt verschiedene Träume, andere Tode und Greta ist in jedem Leben eine andere, aber welche Greta möchte sie wirklich sein?
Die Story an sich fand ich großartig. Der Aufbau war wirklich interessant. So ist die Geschichte in Tagen aufgeteilt und Grete erlebt wirklich wichtige Ereignisse der Weltgeschichte, die aber unterschiedlicher nicht sein können. In der einen Zeit das Ende eines Krieges und in der anderen den Anfang. Auch sind die Lebensgeschichten der einzelnen Protagonisten an die Zeiten angepasste, was ich sehr überzeugend fand.
Weniger überzeugen fand ich den Grund für Gretas Zeitreisen. Sie litt an einer Depression und bekam Behandlungen. Allerdings hatte ich beim Lesen immer das Gefühl, diese Depression war nur Mittel zum Zweck. Ich habe schon einige Bücher mit depressiven Protagonisten gelesen und so wie Greta, ihr Leben und ihre Handlungen hier beschrieben werden, passt es für mich nicht zu einer depressiven Person. Deshalb war Greta mir anfangs auch nicht sehr sympathisch. Da die Depression aber irgendwann auch gar nicht mehr erwähnt wurde (obwohl sie natürlich noch Behandlungen dagegen bekam), störte es mich im Laufe des Buches weniger.
Den Erzählstil fand ich zu Anfang wirklich schrecklich und ich wusste nicht, ob ich das Buch zu Ende lesen würde. Für mich war es einfach zu überladen mit Bildern und wahnsinnig kitschig.
Ein Beispiel: „…, wenn meine kleine Gasse alle Farben gegen Blau tauschte und im Westen der helle, lavendel zerfließende Sonnenuntergang über dem Hudson stand.“ (S. 26) Aber zum Glück wurde dieser Kitsch mit der Zeit weniger.
Insgesamt ein Buch, dessen Geschichte ich eigentlich sehr interessant fand, bei dem mich der Erzählstil allerdings nicht überzeugt hat. Deshalb gibt es 3 Sterne von mir.
- John Boyne
So fern wie nah
(75)Aktuelle Rezension von: S2aKnappe Inhaltsbeschreibung:
Als Alfies Vater in den Krieg zog, veränderte dies Alfies Leben. Er war erst fünf Jahre alt geworden und musste plötzlich alleine mit seiner Mutter zu Hause klarkommen und schauen, dass sie nicht verhungern und ein Dach über dem Kopf haben. Alfie hatte immer Angst, dass sein Vater ums Leben kommen könnte und Alfie ihn nie wiedersehen wird. Doch so war es nicht. Alfie sah in einer Zeitung, dass sein Vater in einer Klinik für traumatisierte Soldaten in Ipswich ist. Er beschloss seinen Vater dort raus zu holen...
Kurzer Textauszug
Ende Seite 113 & Seite 114:
...Eine Ahnung davon, wo sein Vater sein mochte, bekam Alfie erst an dem Tag im Bahnhof Kings Cross, als er dem Militärarzt die Schuhe putzte und seine Papiere durch die ganze Halle geweht waren.Meinung des Kritikers:
Das Buch ist spannend und leicht verständlich geschrieben. Es beschreibt die Personen, ihre Gefühle und das ganze Geschehen sehr detailliert. Manchmal fragte ich mir, warum es so tief ins Detail geht. Trotzdem, wenn man einmal richtig zu lesen angefangen hat, konnte man nicht mehr aufhören. Der Leser lernt die Sicht eines 5-jährigen Kindes kennen, dessen Vater in den Krieg gezogen ist und die Sorgen und Ängste, mit denen das Kind mit seiner Mutter aufwächst. Für mich war das sehr interessant und emotional, weil ich diese Sicht bis jetzt gar nicht kannte. Es ist schön, dass das Buch ein gutes Ende hat.
- Julie Hilgenberg
Das Mädchen aus Glas
(64)Aktuelle Rezension von: cyranelliSchon das Cover springt einen an und lässt sie vermuten: Die wunderbare Liebesgeschichte, die zunächst die Rahmenhandlung vorzugeben scheint.
Berlin, Anfang des 20. Jahrhunderts. Elisa, junges, hübsches Mädchen aus reichem Haus, leidet unter der seltenen und noch wenig bekannten Glasknochenkrankheit und kann ihr Zuhause kaum verlassen. Ihr Arzt Wilhelm erwidert wohl ihre Liebe, muss aber verzweifelt mit ansehen, wie Elisa in die arrangierte Ehe mit Louis, einem Lebemann und Draufgänger, geschickt wird. Während sich die beiden frisch gebackenen Eheleute zunächst mit starker Abneigung begegnen, kommen sie sich durch verschiedene Umstände näher und lernen einander doch lieben.
Louis und Wilhelm werden nach Ausbruch des ersten Weltkriegs unabhängig voneinander an die Front geschickt. Louis wird schwer verwundet. Elisa beweist ebenso große Stärke wie das Band der Liebe, das sie mit Louis verbindet.
Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, der Spannungsbogen ist gut gelungen, die Liebesgeschichte schien zwar etwas vorhersehbar, war es dann aber doch nicht.
Sehr gut gefallen hat mir die Entwicklung der Protagonistin von dem abhängigen, kranken Mädchen, das dann auch noch eine Vernunftehe eingehen muss, in eine starke, für ihre Liebe und Unabhängigkeit kämpfende junge Frau, die sich dann (endlich) auch für Sinnlichkeit und Erotik interessiert. Von letzterer hätte ich gerne ein bisschen mehr gehabt, die Liebesszenen waren ein bisschen zu "brav" für meinen Geschmack.
In ihren Bann gezogen haben mich die präzisen, gerne blumigen Beschreibungen der damaligen gesellschaftlichen Bälle und der dort getragenen Mode. Hier fühlte ich mich ganz im Element der damaligen Zeit und konnte mir die Begebenheiten bildhaft vorstellen.
Da ich einen medizinischen Hintergrund habe, kam mir jedoch einiges etwas oberflächlich vor. Sowohl die Beschreibung der Kriegsverletzungen, als auch die Glasknochenkrankheit als solche. Über letztere war wenig bekannt, aber es kam mir etwas unwirklich vor, dass Elisa anfangs ständig mit Verletzungen und Brüchen zu kämpfen hatte und später, nachdem sie ein "normales" und eher turbulentes Leben "draußen" führte, nie wieder darunter zu leiden hatte.
Der historische Hintergrund hätte mehr ausgeführt werden können, war nur angerissen.
Ich würde das Buch weiterempfehlen, der Unterhaltungswert ist hoch und es liest sich sehr flüssig. Das Buch vermittelt Werte wie Beständigkeit, Nachsicht und die Kunst des Verzeihens und zwar ohne den erhobenen Zeigefinger!
Last but not least sind einige Tippfehler drin, die ich mir leider nicht angestrichen habe, da ich das Buch als ebook gelesen habe.... - Katrin Tempel
Mandeljahre
(49)Aktuelle Rezension von: Melanie_LudwigInhalt
Als Katharina Nicklas die Jugendstilvilla ihrer Familie an der pfälzischen Weinstraße entrümpelt, findet sie im Keller Aufzeichnungen ihrer Urgroßmutter Marie. Die sensible Ehefrau eines gnadenlosen Großunternehmers schreibt darin über den Aufstieg und Fall einer Kaffeeröster-Dynastie in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts – und über ihre geheime Liebe zu einem naturverbundenen Mandelbauern ...
Mir hat das Buch gefallen. Es wurde gut erzählt wie es zur Zeit des Krieges und dlavor mit der Familie und der Kaffeerösterei ausgeht.
- Alexandra Fischer
Der Traum vom Horizont
(47)Aktuelle Rezension von: coldi1"Der Traum vom Horizont" ist der erste Teil der "Die von Bahlow Saga". Die Bücher sind nicht abgeschlossen, die Saga wird fortgesetzt und sollte auch der Reihe nach gelesen werden.
Ich habe von der Autorin, egal ob in ihrem eigenen Namen oder unter ihrem Pseudonym mittlerweile schon so einige Bücher gelesen und einfach alle geliebt. Ihre Bücher sind einfach alle so unglaublich, aber dieses Buch toppt einfach alles. Es ist definitiv jetzt schon mein Highlight. Ich habe dieses Jahr schon ein paar Bücher gelesen die mich berührt haben, aber dieses Buch... mir fehlen einfach die richtigen Worte um es in Worte zu fassen. Es hat mich so Emotional berührt, das mir die Tränen liefen und nicht wieder aufhören wollten, es war so spannend, das ich dieses Buch, trotz mega langem Arbeitstag in 2 Tagen durchgesuchtet habe und nicht wieder aus der Hand legen konnte. Ich habe so wahnsinnig viel neues erfahren, das ist immer etwas was ich an Büchern unheimlich liebe und was ich von ihren Bücher auch schon kenne.
Auch das Setting und die Protagonisten sind der Wahnsinn. Ich glaube, es war das erste Buch welches ich gelesen habe das auf Samoa gespielt hat. Boah... und da gibt es so ein gewisses Oberhaupt, der hat mich ganz Wahninnig werden lassen. Ich hätte am liebsten in das Buch gefasst und ihn geschüttelt und dasselbe gemacht was er in dem Buch so anstellt... Dankeschön das ich dieses Buch lesen durfte.
Der Schreibstil der Autorin ist einfach unglaublich. Er ist flüssig, spannend, mitreißend und so Bildgewaltig, das ich einfach alles direkt vor mir gesehen habe. Ich kann es kaum erwarten mit Teil 2 anzufangen, wie gut das es schon auf meinem Reader wartet ❤.
Die Familie von Bahlow kommt nach Samoa um dort ein neues Leben anzufangen. Da es nicht so läuft wie Karl von Bahlow es sich vorgestellt hat und seine Frau ihm auch nicht den ersehnten Erben, sondern nur drei Töchter geschenkt hat, kommt es immer öfter zu Auseinandersetzungen.
- Katharina Adler
Ida
(40)Aktuelle Rezension von: Ellaa_Inhaltsangabe:
Sie ist eine der bekanntesten Patientinnen des 20. Jahrhunderts: Dora, das jüdische Mädchen mit der petite hystérie und der verschlungenen Familiengeschichte. Dora, die kaum achtzehn war, als sie es wagte, ihre Kur bei Sigmund Freud vorzeitig zu beenden, und ihn, wie er es fasste, "um die Befriedigung brachte, sie weit gründlicher von ihrem Leiden zu befreien". Von ihr, die eigentlich Ida hieß, handelt dieser mitreißende Roman.
Meine Meinung:
🚫Achtung, enthält Spoiler. 🚫
Eine Geschichte, die nett für Zwischendurch ist, aber leider doch irgendwie ohne große Ereignisse bleibt. Sie konnte mich zwar fesseln- aber leider nicht begeistern. Schade!
Cover: Das Cover ist sehr sehr schlicht und gleicht dem Cover, welches man auch auf den Büchern vorfindet. :)
Von rechts oben nach links unten ziehen sich die Farben von dunkelbraun, zu hellbraun, creme, weiß, bis sie schließlich zu einem schönen hellblau und blau werden. Rechts oben ist ein Gesicht angedeutet, welches man allerdings nur von der Seite sieht. Diese junge Frau soll bestimmt Ida darstellen.
Das ganze Cover wirkt sehr sehr unscharf, was noch durch zahlreiche "Pixel" verstärkt wird.
Insgesamt sehr schlicht- im Laden würde ich wahrscheinlich nicht danach greifen.
Auch die CD's sind in einem schlichten grau gehalten.
Höreinschätzung: Insgesamt hören wir in 10 CD's Idas bewegende Lebensgeschichte- viele auf's, aber leider dutzende ab's prägen sie in dieser Zeit. Die Sprecherin Petra Morzé hat mir gut gefallen und es war wirklich angenehm zuzuhören, obwohl ich mich am Anfang daran gewöhnen musste. :)
Der Spannungsfaktor lag bei mir zwar nicht an allerhöchster Stelle, war aber trotzdem so angenehm, dass ich gerne weiterhören wollte.
Wer allerdings ein spektakuläres Leben erwartet ist hier definitiv verkehrt. (:
Zum Schluss wo Hitler an die macht kommt nimmt die Story aber nochmal sehr an Fahrt auf.
Die Charaktere haben mir auch gut gefallen. Besonders Pipina war ein toller, sympathischer Charakter und auch Otto war interessant mitzuverfolgen.
CD 1: Mit der ersten CD hatte ich meine Probleme- nicht durch die Art und Weise der Sprecherin, sondern eher mit der wirklich absolut langweiligen Story. Es passierte nicht allzu viel. Zunächst lernen wir Ida als 50 jährige Dame und Mutter kennen. Sie ist absolut unmöglich. Benimmt sich völlig abgehoben und unpassend. Das Verhältnis zu ihrem Sohn völlig zerrüttelt. Man merkt förmlich das etwas mit ihr passiert ist- gerade ihre unsoziale Art und dutzende Andeutungen machen dies klar. Allerdings ist noch nicht aufgedeckt worden, was es ist.
Anschließend gibt es einen Rückblick zu Idas Jugendjahren- schon hier ist sie rebellisch, absolut kalt von ihren Gefühlen her, unsozial und egoistisch. Für die Zeit irgendwie untypisch..
CD 2: Hier wurde es schon langsam spannender- Ida ist ein wenig verliebt und es scheint als würde sie, gerade sie, unter die Haube kommen.
Und tatsächlich- sie heiratet.
Und fällt danach in ein riesiges tief.. Ihr Mann Ernst hat Probleme den Lebensunterhalt für beide zu verdienen- ein absolutes No Go.
Darum soll er demnächst bei dem Vater von Ida unterkommen.
Es gibt auch einige Rückblicke- beispielsweise wie Ida sich alleine um den erblindeten Vater bis zu seiner Genesung kümmern musste und das in einem sehr jungen Alter. Dinge die sie sicherlich geprägt haben.
CD3: Zunächst erfahren wir viel mehr aus Idas Jugend- sie war immer so viel krank.. schrecklich! Mal die Stimme weg.. dann Fieber.. eine schreckliche Krankheitsgeschichte. Es soll aber laut Arzt psychischen Ursprungs sein. Auch erfahren wir endlich, warum sie Hans so gar nicht leiden mag.. nun verstehe ich Ida langsam besser.
Die veralteten Ansichten das Rauchen angeblich heilen soll ist absolut amüsant.
Ihre Mutter ist einfach nur abweisend und kalt zu ihr- Ida ganz klar ein Papa Kind.
Dann ist es soweit: Ida ist schwanger und bekommt den kleinen Kurt den sie von der ersten Sekunde an liebt. Obwohl alles auch durch eine traurige Nachricht überschattet wird: Mein persönlicher Liebling Sonnenthal ist verstorben.
CD4: Auch auf dieser CD gibt es wieder jede Menge Todesfälle- zunächst stirbt Idas Mutter, was ihren Vater bricht. Und nach schlimmer fast schon dementer Krankheit ihr Vater. Während er halluziniert kommt das Verhältnis zu Pipina ans Tageslicht.
Ernst und auch Otto kommen endlich aus dem Krieg zurück.
Ida ist erleichtert das sie ihren geliebten Bruder wieder hat- der sich politisch noch weiter hervorhebt und schließlich gänzlich an die Spitze steht.
Ernst ist darüber wenig begeistert- allgemein läuft die Ehe der Beiden nicht so besonders gut, auch weil sich Ernst vor der Arbeit drückt.
Ida bemuttert Kurt wo es nur geht- und das auch jetzt noch wo er sichtlich erwachsen geworden ist.
CD5: Hier war eine Menge los- Ida hat eine neue Geschäftsidee: Sie macht ihren eigenen Bridge Laden auf- hier können alle kommen und nach Lust und Laune trinken und spielen. Und es läuft überraschend gut. Elsa ist darüber wenig begeistert- ihr Mann verfällt nach und nach der Spielsucht. Und die beiden zerstreiten sich.
Lauter Affären werden aufgedeckt- Idas Bruder Otta, ihr Ehemann Ernst (Der eigentlich Ausstatter werden wollte) , Hans, ja sogar ihr Sohn Kurt fängt ein Tächtelmächtel an. Kurt kapselt sich mehr und mehr von Ida ab.
Schließlich verstirbt Idas Ehemann Ernst nach schwerer Krankheit.. ein heftiger Schlag für sie.. aber auch Hans ist gestorben. Pipina will sich mit Ida versöhnen, aber Ida blockt das ab..
CD6: Hier gibt es wieder einen Rückblick. Ida ist mittlerweile am Ende- ihr Vater glaubt ihr nicht was mit Hans war und auch ihre Gesundheit leidet darunter.
Auf die Empfehlung ihres Vaters hin, begibt sie sich in die Hände des Arztes Freud der Ida nun analysiert- und zu ihrer Überraschung tut es ihr gut sich den Kummer von der Seele zu reden.
Die meiste Zeit auf dieser CD hört man die Gespräche und Analysen von Freud und Ida- sehr spannend mitzuverfolgen.
Aber auch spannende Fakten kommen ans Tageslicht. Manche scheinen etwas aus der Luft gegriffen zu sein- ob sie sich bewahrheiten zeigt sich noch. Allerdings scheinen Idas Symptome tatsächlich den Rücktritt anzutreten.
Beispielsweise wollte sich Idas Vater umbringen- nur Pipina schien zu ihrem Vater durchzukommen und hat ihn "gerettet".
Für Ida bricht eine Welt zusammen.
CD7: Auf dieser CD hören wie viel über die Analysen von Ida.
Beispielsweise soll sie stark in Hans verliebt gewesen sein.. fast alle Träume und Handlungen von Ida werden so von dem Herrn Doktor Freud ausgelegt.
Ida versteht die Welt nicht mehr und möchte gerne aufhören zu den Sitzungen zu gehen. Es hilft ihr einfach nicht weiter. Von ihren Neigungen was Masturbation angeht, eimmal abgesehen- davon redet der Herr Freud am Liebsten. Interessant mitzuverfolgen in was er alles etwas hineininterpretiert.
Und noch weiteres wird aufgedeckt: Da ihr Vater vor der Ehe schon Umgang mit Frauen hatte, hat er sich eine Geschlechtskrankheit eingefangen, die auch ihre Mutter nun hat.
Das diese deshalb schlecht auf ihren Vater zu sprechen sei, könne Ida deshalb gut verstehen. Auch die Lage in der Partei spitzt sich zu- Randale stehen auf dem Plan. Man muss deutlich vorsichtiger sein.
CD8: Hier geht es hauptsächlich um Politik: Ottos Aufstand ist gescheitert- alle die daran beteiligt waren und in der Partei zugehörig sind, werden versucht zu verhaften.
Auch Otto steht im Fadenkreuz und soll verhaftet werden, er kann jedoch mit ein paar Leuten nach Tschechien fliehen..
Ida macht sich große Sorgen- und wird selbst unter die Lupe genommen, als sie versehentlich beim Frisuer erwähnt, dass sie Urlaub in Tschechien machen will.
Währenddessen ist bei Ida viel los: Sie verliebt sich neu- in einen Gentleman der zu ihr kommt um Bridge zu spielen. Moritz.. jedoch wendet der sich von ihr ab, nachdem er sich von ihr Geld geborgt hat. Sie ist einen Betrüger in die Falle gegangen.. Kurt ist darüber sehr erbost.
CD9: Die Nazis gewinnen immermehr an Oberhand- selbst im Theater. Für Idas Familie die jüdisch sind natürlich ein derber Schlag.
Sie wollen weg- Ida soll nach Frankreich zu Otto, ist davon aber wenig begeistert, während Kurt und seine Frau uneinig sind wohin sie sollen und sich schließlich trennen. Auch Otto verstirbt nach schlimmer Krankheit..
Ida ist einsam und schafft sich einen neuen Partner an: Den Schnauzer Tristan.. den sie jedoch auf der Flucht verliert..
Pipina hat ihr Geld für die Flucht geborgt.. ein wirklich schöner Zug von ihr.
Und auch mit Elsa verträgt sie sich halb.
Kurt heiratet währenddessen wieder, Diantha. Eine sehr lockere Dame wie es scheint.
Ich glaube wir kommen langsam zu dem"Start- CD 1" Anfang.
CD10: Auf dieser CD hören wir viel tragisches.
Zunächst einmal ist die Judenverfolgung im vollen Gange und Ida will in die Staaten fliehen zu Kurt. Der Weg ist sehr beschwerlich- über Schiffe werden viele Leute eingepfercht und mit nur wenig Nahrung transportiert und als dann nichts geht- für Wochen dort festgehalten. Unglaubliche Bedingungen.
Als Ida schließlich schwer erkrankt ist sie für eine lange Zeit ans Bett gefesselt.
Aber schließlich kommt sie bei Kurt an.. und verstirbt friedlich.
Mein Fazit: Ich vergebe herzliche 3,5 Sternchen. :) Für mich war es das erste Hörbuch- es wird aber definitiv nicht letzte bleiben. :) Die Geschichte von Ida ist sehr bewegend, aber leider etwas "unspektakulär". Für mich hat leider das gewisse Etwas gefehlt.
Vor allem hätte ich mir mehr Analysen und "Psychatriestimmung" gewünscht, diese kommen etwas zu kurz. - Anne Jacobs
Die Tuchvilla
(505)Aktuelle Rezension von: EurekaPalmerEin sehr gelungener Auftakt, der den Leser mit in das Jahr 1913 nimmt.
Das Cover hat mich direkt angesprochen, worauf Marie vor dem imposanten Herrenhaus zu sehen ist.
Die Protagonisten sind realistisch und liebevoll gezeichnet. Da sie sehr verschieden sind, wird es auch nie langweilig. Neben dem Hauptgeschehen gibt es parallel verlaufende Nebenstränge, die die Vielfalt der Protagonisten gut einfangen.
Marie war mir auf Anhieb sehr sympathisch und erinnerte mich ein wenig an Aschenputtel. Als Waisenkind aufgewachsen, hat sie sich einen gewissen Stolz erhalten. Sie ist scharfsinnig und ehrlich. Im Laufe der Geschichte findet sie zu ihren Wurzeln und trifft auf ihre große Liebe.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr bildhaft, was Setting und Atmosphäre anschaulich und greifbar macht.
Ein schöner historischer Roman, voller Spannung und Emotionen, der verdeutlicht, wie schwer es sein kann, aus den gesellschaftlichen Strukturen auszubrechen.
- Lisa Marcks
Das Geheimnis der Schneekirsche
(44)Aktuelle Rezension von: janinchens.buecherweltVoller Hoffnung auf die versprochene große Liebesgeschichte, die der Buchrücken verspricht, habe ich mich in die Seiten von "Das Geheimnis der Schneekirsche" gestürzt. Unsere Protagonistin Selma entkommt, dank ihrem Vater, dem Beginn des ersten Weltkriegs und reist in das ferne Asien, um dort ein neues Leben anzufangen. Doch der Schein trügt, denn das neue Leben beginnt beschwerlicher als erahnt. Fremde Sprache, fremde Kultur und ihre alte Liebe Paul warten in Tsingtau auf Selma und machen ihr den Start in China schwer. Auch fern von Deutschland ist die Familie von den Auswirkungen des Krieges betroffen, was Selmas Leben erneut auf den Kopf stellt.
Im Grunde steht all das im Vordergrund der Geschichte. Doch wo ist die mir versprochene sinnliche Liebesgeschichte? Wo sind die großen Gefühle? Kapitel um Kapitel wartete ich darauf und wurde bitter enttäuscht. Ich ahne, was die Autorin vor hatte, wohin sie uns Leser führen wollte. Die Umsetzung ist jedoch nicht geglückt, von Liebesgeschichte kann man hier leider nicht sprechen.
Viel mehr geht es hier darum, wie Selma reift und an ihrem Schicksal wächst und sich weiterentwickelt. Sie begibt sich nicht nur auf eine Reise um die Welt, sondern auch auf eine Reise zu sich selbst. Sie findet ihre Bestimmung und setzt alles daran, diese von der Pieke auf zu erlernen - Heilung durch Pflanzen und Kräuter. Toll eingebunden wurde dies durch die einzelnen Kapitelüberschriften, in denen jeweils verschiedene Pflanzen und Kräuter inklusive ihrer Wirkung verankert wurden. Eine schöne Idee, die sich auch im Inhalt und im Titel widerspiegelt.
Ein Kritikpunkt waren ein Teil der Charaktere bzw. die Beziehung zwischen ihnen. Die Autorin hat versucht, komplexe Figuren zu erschaffen, die jedoch im allgemeinen Chaos etwas verloren wirken. Ein gutes Beispiel ist das erste Aufeinandertreffen von Selma und ihrer Mutter nach langer Zeit: anstatt sich in die Arme zu fallen und sich zu herzen, wie sich das Selma während ihrer gesamten Reise ausgemalt hat, gibt es gar keine Begrüßung. Wieso das? Die innigen, angepriesenen Familienbande werden hier einfach übergangen.
Lisa Marcks hat einen tollen, einnehmenden Schreibstil, der auch ans Buch fesselt, trotzdem die erwartete Liebesgeschichte nicht erscheint. Sie bindet auch einiges geschichtliches ein, wodurch man auch die Kriegszeiten außerhalb Deutschlands miterlebt. Ich wusste z.B. nicht, dass in China solch eine große deutsche Kolonie angesiedelt war, die vom Krieg direkt betroffen waren.
Eine schöne Geschichte, die leider durch den Klappentext etwas in die Irre führt, jedoch die Kurve kriegt und ein rundes Ende hat. Eine starke Protagonistin, die neben den anderen Charakteren heraus sticht und eine tolle Entwicklung durchmacht. Gepaart mit lehrreichen geschichtlichen Fakten ergibt "Das Geheimnis der Schneekirsche" eine runde Sache, die uns Leser kurzweilig unterhält.