Bücher mit dem Tag "emily dickinson"
22 Bücher
- Matt Haig
Ich und die Menschen
(755)Aktuelle Rezension von: Wortbibliothekar
Meinung:Ich mochte allem voran die Entwicklung der Handlung, die mit dem Schreibstil Hand in Hand geht. Zu Beginn liest sich noch alles recht trocken, bruchstückhaft und beinahe schon desinteressiert. Was hervorragend zu dem Ich-Erzähler, und damit dem Wesen von einem anderen Stern, passt. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr Gedanken und auch Gefühle fließen in den Stil ein. Ebenso wie auch das Ich immer tiefgründiger wird.
Die Handlung bietet damit sowohl gute Unterhaltung, aber auch viel zum Nachdenken und Reflektieren. Wenngleich man sich durch die zahlreichen Mathematischen Begriffe und Gleichungen auch erstmal durcharbeiten muss. Aber das hat zumindest mich nicht sonderlich im Lesefluss gestört. Aber nichts für Leute mit einer Mathephobie.
In der Mitte hatte ich mal kurz das Gefühl, etwas verpasst zu haben, weil der schleichende Prozess der Erkenntnis plötzlich in absolutes Verstehen umschlägt. Da hat für mich etwas der Anschluss gefehlt, aber das Ende hat mir wieder hervorragend gefallen. Die Möglichkeit sich für etwas Gutes zu opfern. Das Glück in kleineren Dingen zu finden.
Fazit:Ein schöner Roman, der zum Nachdenken anregt und gleichzeitig humorvoll und auch gefühlvoll und doch trocken und objektiv ist. Ich bedauere etwas, dass das Buch so lange auf meinem SuB lag, ehe ich es nun endlich gelesen habe.
- Laura Whitcomb
Silberlicht
(619)Aktuelle Rezension von: Nora4Ich habe das Buch schon vor vielen Jahren gelesen und obwohl ich keine Rezension dazu habe (oder ich finde sie nicht mehr, aber ich war mir relativ sicher, den Eindruck davon schon einmal irgendwo aufzuschreiben), so weiss ich noch ziemlich genau, was meine Meinung und meine Kritikpunkte dazu waren, weshalb ich es noch einmal grob zusammenfassen möchte.
Das Buch hatte ich damals in der Mängelexemplarecke entdeckt und ich war sofort vom Cover gefangen und auch der Klappentext mit der Geisteridee klang nicht schlecht. Es klang nach einer interessanten Liebesgeschichte.
Leider war sie das dann aber nicht wirklich. Das Buch wirkte an vielen Stellen oberflächlich. Sie hätte als Muse eine interessante Rolle einnehmen können, was nicht der Fall war.
Was mir aber am meisten, auch bis heute noch, im Kopf geblieben war, war das eher kindische Verhalten der Charaktere. Rede ist zwar im Klappentext von einem 17-jährigen, aber Helen selbst war glaube ich sogar 27, als sie starb, wenn ich das noch recht im Kopf habe. So oder so, Helen hat mit ihrem Geisterleben noch weitere hundert Jahre auf dem Buckel, die sie ja auch bewusst wahrnahm und in denen sie neues lernte. Egal wie alt sie nun war bei ihrem Tod, man sollte nach so langer Zeit eine gewisse Reife haben, die sie aber einfach einmal zum Fenster hinausschmeisst für die Liebe.
Ich weiss noch, dass mich das Ende ziemlich enttäuscht zurückgelassen hat und ich überhaupt nicht überzeugt war von den Charakteren. Es ist mir so sehr geblieben, dass ich doch leider sagen muss, dass das Buch wohl wirklich nicht so gut war, wenn es so einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat, weshalb ich auch leider nur zwei Sterne vergeben kann.
- Antonia S. Byatt
Besessen
(65)Aktuelle Rezension von: JitteryWer dieses Buch lesen möchte, muss sich auf zwei Geschichten einlassen - ein Teil ist die romantische aber tragische Geschichte zweier Dichter im viktorianischen Zeitalter - der andere spielt in der 80er Jahren zwischen zwei Dozenten an englischen Univeritäten. Die Briefe, Tagebucheinträge und Gedichte können manchmal ermüden. Aber ich ziehe den Hut vor der Autorin, die das alles geschrieben hat und das authentisch und bezaubernd.
Der britische Humor darf natürlich nicht fehlen!
Wirklich zu empfehlen.
- Siri Hustvedt
Der Sommer ohne Männer
(156)Aktuelle Rezension von: Buechergarten》EIGENE MEINUNG:
"Gedenke, dass mein Leben ein Wind ist."
Dieses Buch hat über einen Bücherei-Flohmarkt-Verkauf seinen Weg zu mir gefunden und musste nun viele Jahre auf dem SUB ausharren. Das Cover war dabei weniger ansprechend für mich als der Titel und so durfte es nun mit in den Sommerurlaub fahren.
Als erstes muss ich sagen, dass ich aus literarischer Hinsicht – und auch bezogen auf die lyrischen Teile und sehr intellektuellen Abschweifungen des Buches – gefühlt nur einen sehr kleinen Teil erfassen bzw. verstehen und somit wertschätzen konnte. Sprachlich ist das Buch für mich auf einem hohen Niveau und der Schreibstil durchaus besonders: sarkastisch, geistreich, offen, ungewöhnlich.
Nichts desto trotz konnte mich die Geschichte, in ihren kurzen Kapiteln, dahinter irgendwie packen. Die erwachsene Frau, die durch die „Pause“ ihrer Ehe so richtig ins Straucheln kommt, sich neu finden muss und dabei so einiges für sich feststellt. Die neuen Erfahrungen ebenso wie die Reflektion bereits vergangener Geschehnisse, bis hin in die Kindheit ihrer Eltern, waren irgendwie einfach fesselnd, obwohl kein typischer Spannungsbogen vorhanden war. Ich wollte wissen wie die Geschichte ausgeht bzw. sogar die Geschichten. Denn innerhalb des Buches finden sich viele verschiedene Handlungsstränge rund um die Hauptprotagonistin Mia.
Diese ist ein nachvollziehbarer Charakter und erzählt ihre Geschichte selbst – so dass sie manchmal so realistisch klingt als wäre es die der Autorin. Hier finden sich Themen wie Selbstfindung, Selbstmord, Ehe, Kindheit, Muttersein, Feminismus, Sex, verschiedene Generationen an Frauen, Verletzungen, Träume, Vergebung und vieles mehr.
》FAZIT:
Aus lyrischer und literarischer Sicht habe ich sicher vieles nicht auffassen können, die Grundgeschichte – mit ihren vielfältigen Themen – konnte mich jedoch auf besondere Art fesseln.
- Carlos María Domínguez
Das Papierhaus
(241)Aktuelle Rezension von: Kerstin_aus_ObernbeckDas Papierhaus / Carlos María Domínguez
88 Seiten sind nicht gerade ein riesiger Wälzer, aber bei dem Buch „Das Papierhaus“ ist ganz klar Qualität statt Quantität das Motto!
„Im Frühjahr 1998 kaufte Bluma Lennon in einer Buchhandlung in Soho eine alte Ausgabe der Gedichte von Emily Dickinson und wurde an der nächsten Straßenecke, als sie gerade beim zweiten Gedicht angelangt war, von einem Auto überfahren.
Bücher verändern das Schicksal der Menschen.“
Ein ungewöhnlicher Einstieg in ein Buch und ich war neugierig, wie es weitergeht.
Erzählt wird die Geschichte durch einen Kollegen von Bluma Lennon, der ihre Aufgaben an der Universität Cambridge übernimmt und einige Zeit nach ihrem Tod ein an sie adressiertes Paket aus Uruguay erhält. In diesem Paket findet sich ein zerlesenes, verdrecktes, mit Zement verunreinigtes Exemplar von Joseph Conrads „Schattenlinie“ mit einer rätselhaften Widmung von Bluma Lennon an einen dem Erzähler unbekannten Carlos.
Neben dem Wunsch, das Buch an den Absender zurückzubringen und zu erklären, dass Bluma verstorben ist, ist auch die Neugier des Erzählers geweckt, mehr über das Buch, warum es sich in diesem Zustand befindet und den Absender zu erfahren. Zu diesem Zweck macht er sich auf eine aufregende Spurensuche nach Südamerika. Dort erfährt er, wie die Liebe zu Büchern und zur Literatur aussehen können und welche Auswirkungen eine Bücherobsession haben kann – und die Frage der optimalen Sortierung der Druckwerke im Regal ist dabei nur ein Teilaspekt.
Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und zum Ende der Geschichte mehr und mehr nachdenklich gemacht. Es ist eine Liebeserklärung an Bücher, es erzählt vom Leben und vom Lesen und einer großen Leidenschaft für Literatur. „Das Papierhaus“ ist ein Buch mit viel Gefühl.
Ein wunderbares Buch für einen zeitlich überschaubaren Lesemoment, ein feines Geschenk für einen Buchmenschen und eine schöne Geschichte, wenn man Bücher liebt.
- R. A. Nelson
Teach Me
(112)Aktuelle Rezension von: HelenaliebtR.A. Nelson ist ein Mann.
Ah, wirklich? Ich bin ganz zufällig über diese Information während des Lesen von „Teach me“ gestolpert. Ich lese die Zeilen erneut, betrachte dann den freundlich drein blickenden Mann mittleren Alters auf dem Bildschirm. Er hat Ahnung von Astronomie - von Berufswegen. Er könnte also quasi Nines Vater sein, der bei der Nasa war. Und er ist der Grund warum sie sich so gut mit dem Universum, den Sternen und Galaxien auskennt, denn sie ist seinem Hirn entsprungen. Sie weiß das was er alles weiß, aber woher weiß er, wie eine achtzehnjährige Teenagerin fühlt?
Ein Mysterium.
R.A. Nelsons Worte sind fast so poetisch wie ein Gedicht von Emily Dickinson. Er macht uns verliebt in Mr. Mann, den mitreißenden Lehrer, der Nine sieht, sie erkennt, ihren Sicherheitsabstand durchbricht und in ihr das Feuer der Liebe entfacht. Dieses Feuer schlägt schnell zu lodernden Flammen des Hasses um.
Wow, ich hätte mich auch in ihn verliebt. Dachte ich beim Lesen. Es sind schöne Worte mit denen er ihr Herz erobert . Keiner ihrer gefühlt hinterm Mars zurück gebliebenen, gleichaltrigen Klassenkameraden kann mit seinem Intellekt und Charme mithalten. Er verführt sie zunächst, ohne sie zu äußerlich zu berühren. Er berührt ihren Geist. Als er ihre Gefühle erwidert, zieht er sie hinauf zu sich, katapultiert sie in eine andere Spähre.
Umso schmerzhafter ist der Absturz, denn er macht mit ihr alsbald Schluss.
Nine kann diese Trennung nicht akzeptieren. Sie verfolgt ihn wie eine Wahnsinnige, bricht bei ihm ein, stiehlt, lügt um an ihr Ziel zu kommen. Sie hat es ihm selbst einmal gesagt:
„Wenn ich etwas mache, konzentriere ich mich total darauf. Ich bin ziemlich fokussiert. So war ich schon immer.“
Und er darauf: „Das finde ich toll. Können Sie mir das beibringen?“
Teach me. Wer bringt hier wem was bei?
Ihr Leben gerät völlig aus der Bahn. Sie hat nur noch einen Mittelpunkt um den sie kreist All ihre Gedanken drehen sich um Mr. Mann. Wer nie gefühlt hat wie Nine, war nie ein liebestoller Teenager gewesen.
Ich konnte viele ihrer Gefühle nachvollziehen. Dachte die ganze Zeit, irgendwann wird die Hormon-Bombe hochgehen. Bringt sie ihn um? Hoffentlich bringt sie ihn nicht um! Es stand irgendwann 50 : 50. Ich hätte ihr alles zugetraut.
Es ist ausgerechnet ihr bester Freund Schuyler, der sie zurück zur Erde bringt. Glücklicherweise vertraut sie sich ihm an und er reagiert genauso wie sie es braucht:
„Lass ihn uns fertig machen!“
Ein echter Freund.
Teach me gleicht einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Die erste Hälfte des Buches erzählt mehr oder weniger wie sie sich in ihn verliebte, wie es dazu kam, dass sie so wurde wie sie wurde. Die zweite Hälfte ist dann eine Art Verfolgungsjagd mit Showdown.
Hätte es soweit kommen müssen? Nein, hätte es nicht. Aus einer erwachsenen Perspektive ist natürlich von Anfang an klar, dass er das gar nicht wert ist. Das mit ihm etwas nicht stimmen muss, wenn er sich auf eine Teenagerin einlässt - bewusst einlässt.
Er hat das Ganze forciert und hätte er sie nicht feige einfach aufs Abstellgleis gestellt, hätte ihr eine Antwort gegeben, dann hätte sie ihn eher los lassen können. Selbst schuld, Mr. Mann.
Ein toller Roman. Eindringlich und temperamentvoll.
- Sabine Anders
Liebesbriefe großer Frauen
(21)Aktuelle Rezension von: The iron butterflyNachdem ich neulich einen Band "Liebesbriefe großer Männer" gelesen hatte und wirklich begeistert, erstaunt und ergriffen war von der Vielfalt an Emotionen, von Zärtlichkeit bis Zerrissenheit, bin ich über die "Liebesbriefe großer Frauen" ein klein wenig enttäuscht. Der Funke wollte zu Beginn nicht so recht überspringen und bei den ersten Schreiben habe ich mich manchmal regelrecht schwer getan weiter zu lesen. Nach ungefähr einem Drittel hat sich das aber dann doch wesentlich verändert und es sind hier ein paar wirklich anrührende Briefe zu finden. Edith Wharton an William Morton Fullerton, Emily Dickinson an „Meister“, Elizabeth Barrett Browning an Robert Browning, George Sand an Musset und Chopin, Annette Droste-Hülshoff an Levin Schücking, Rahel Levin… Als sehr interessant empfand ich, wie bereits auch im Band der "großen Männer", dass man zu jeder Person eine Einleitung erhält. Hierbei gibt es viele interessante Fakten über die Protagonisten zu erfahren, ihre Lebensumstände, die Karriere, die oft verzwickten Beziehungen. Beim Lesen wurde mir auch wieder einmal bewusst, wie beschwerlich, aber auch romantisch Kommunikation früher doch war. Ein Brief war tagelang unterwegs und dann immer diese Ungewissheit, ist der Brief angekommen, hat er schon geschrieben oder fehlte ihm bisher die Gelegenheit dazu? Wann trifft endlich die ersehnte Antwort ein? Diese Ungewissheit ist auch oft Thema in den Briefen, genauso wie Trennungsschmerz, Beziehungsstress und Zukunftsangst. Hier liegt auch der Grund dafür, warum mir die „Liebesbriefe großer Männer“ besser gefallen haben. Die Damen sprechen allzu oft von den negativen Auswirkungen ihrer Sehnsüchte, von ihren Ängsten, Zweifeln. Die Herren waren dagegen viel eher bereit die positiven Seiten der Sehnsucht, die Vorfreude auf ein Wiedersehen, ihre Liebe und Lust in den Vordergrund zu stellen. Aber trotz allem hat mir die Lektüre Freude bereitet und man bekommt selbst Lust wieder einmal einen Brief auf schönem Briefpapier zu verfassen. Wann haben Sie den letzten Liebesbrief in der Hand gehalten oder selbst einen verfasst? Im Hintergrund läuft Tasmin Archer…“In your care“, ach ich habe auch noch eine Platte von Dusty Springfield gefunden ;) - Gudrun Schury
So hält mich die Sehnsucht
(3)Aktuelle Rezension von: ChaosQueen13"So hält mich die Sehnsucht" Hundert Gedichte von Frauen. In diesem Buch sind Gedichte von Bettina von Arnim, Rose Ausländer, Ulla Hahn, Mascha Kaléko usw. wunderbare weibliche Poesie mit einer Wortkunst die das Herz beflügelt. Kann ich bestens empfehlen!! - Max Porter
Grief is the Thing with Feathers
(12)Aktuelle Rezension von: The iron butterflyLondon. There are these two young boys, too young to face the depth and consequences of a final loss, but old enough to see, hear and feel the father suffer the grief over his own loss. There are too many doors, too many walls, to find a common way to feel sad, to cry or to give a smile to each other by sharing memories of their beloved mum and partner. It comes, Crow finds these grieving boys and dad and he grabs the chance of being the healer, the supporter, a babysitter and rough partner in crime againgst the deepest sadness.
Max Porters concept maybe deep black, playing with the readers’ point of pain, but it is written with a heart full of deep emotions, humour behind tears and a lot of hopefulness. A book to think & talk about.
- Emily Dickinson
My Life Had Stood a Loaded Gun (Penguin Little Black Classics)
(0)Noch keine Rezension vorhanden - Emily Dickinson
Dickinson: Poems
(1)Aktuelle Rezension von: FlamingoHier hat die Everyman's Library eine schöne Sammlung an Gedichten von Emily Dickinson herausgebracht. Schade allerdings, dass es kein Vorwort gibt. Manche Bände haben ein mehrseitiges Vorwort, aber die weibliche Autorin war dem Verlag keine Zeile Vorwort wert? - Stephan Rossmann
Feier Abend : Grünschnabel und alte Hasen
(3)Aktuelle Rezension von: SuchtfactorDer Dichter Stephan Rossmann, nach eigener Angabe wohl der Grünschnabel, stellt seine Gedichte vor, die ich gut fand. Manche sogar besser, als die der alten Hasen. Aber das ist sicherlich Geschmackssache. Störend war, das Buch hat nur 36 Seiten und man liest die Gedichte recht schnell durch. Aber für einen schönen Abends hats gereicht.
Meine Empfehlung! - Stefan Bollmann
»Briefe liebe ich, für Briefe lebe ich.«
(4)Aktuelle Rezension von: labellokissEin wunderschönes Buch über das Briefeschreiben. Stefan Bollmann stellt in seinem Bildband Briefeschreiberinnen aus fünf Jahrhunderten vor, darunter Katharina die Große, die ihren eigenen Ehemann vom Thron stürzte, Maria Theresia, die ihrer Tochter Marie Antoinette Anweisungen, wie man sich am französischen Hof zu benehmen hatte, erteilte oder Emily Dickinson, Cosima Wagner, Hilde Spiel und natürlich viele mehr. Sorgfältig ausgesuchte Bilder der jeweiligen Verfasserinnen und Empfänger und viele, zum Verständnis dienliche biografische Hintergrundinformationen runden das Gesamtergebnis gelungen ab. Für alle historisch Interessierten und Fans von Briefen ein sehr lesenswertes Buch! - David Bowman
Let the Dog Drive
(1)Aktuelle Rezension von: PankrazDa hat man also einen Trip, der im Stil durchaus an John Irving erinnert, - inklusive einer kurzen Anspielung auf ihn - und dann beginnt ein Höllentrip, in dem nicht zuletzt Literatur allgemein und Emily Dickinson im Besonderen eine Rolle spielen. Und... ganz gewagt...: (fast) kein Tabu wird ausgelassen. Jedenfalls ein Riesenspass, wenn man dem respektlosen Humor des Autors folgen will und auch vor verworrenen Gedankengängen nicht zurückschreckt. - Ruth Johanna Benrath
Wimpern aus Gras
(11)Aktuelle Rezension von: DremCatcherVorweg, ich kann keine ausführliche Meinung wieder geben. Das Buch habe ich bei der Seite 100 Abgebrochen.
Meine Meinung:
Ungerne gebe ich eine schlechte Bewertungen ab, aber dieses Buch hat mich einfach null gefesselt sondern eher genervt. Die Mischung aus Englisch und Deutsch war lästig, die schnellen Szenen Wechsel überflüssig und überhaupt fing Gefühlt fast jeder Satz mit Ann sagte, Ann meinte Ann fühlte. Als ob ein Kind dieses Buch geschrieben hätte. Daher verlor ich schnell die Lust an das weitere Lesen und war schon erleichtert dieses endlich abzubrechen, es war ein in Kampf überhaupt bis Seite 100 durch zu halten, immerhin hatte ich noch Hoffnung das es besser werden würde. Aber naja. Meinen Lesen floß hat es nicht beeinträchtigt, ich Lese fleißig weiter :)
- Joyce Carol Oates
Wild Nights!
(1)Aktuelle Rezension von: TextravaganzenDie Rezension bezieht sich in erster Linie auf die in Wild Nights! enthaltende Kurzgeschichte "EDickinsonRepliLuxe": „There is an hour when you realize: here is what you have been given. More than this, you won’t receive.” (39) Das voneinander gelangweilte Durchschnittsehepaar Krim stürzt sich in ein Abenteuer und schafft sich einen RepliLuxe an, eine lebensechte, computerprogrammierte Puppe, Nachbau einer berühmten Persönlichkeit, der diese noch einmal in einem neuen Umfeld ,leben’ lässt. Aber was für einen Replikant sollen die Krims bloß auswählen? Freud? Van Gogh? Mrs. Krim fühlt sich mit den Replikanten einer Profession besonders verbunden: „In my heart I’ve always been a poet, I think.“ (41) Aber dafür gab es im häuslichen Eheleben eben keinen Platz mehr. Deswegen soll nun Emily Dickinson bei den Krims einziehen. Emily Dickinson scheint einfach perfekt – geistreich, häuslich, einfühlsam und trotzdem nicht schwul wie etwa Whitman oder eine Selbstmörderin wie Plath. Doch nach der Lieferung folgt bald Ernüchterung: Mister Krim, sowieso nie ganz überzeugt von der Dichterin (Er wollte Van Gogh!), sieht den Replikanten als Eindringling, Mrs. Krim empfindet ein Gemisch aus Angst und Anziehung zugleich, selbst Emily scheint sich nicht recht heimisch zu fühlen in ihrem neuen Zuhause (so ganz anders als Amherst) und enttäuscht ihre Besitzer (bevorzugte Bezeichnung des Mannes) oder Weggefährten (Wortwahl der Frau) mit geisterhaften Abwesenheit. Sollte EDickinsonRepliLuxe die Eheleute einander wieder näher bringen, so entfremden sie sich nun immer mehr. Während Mrs. Krim nahezu schwesterliche Kameradschaft und die Verbündung zweier Dichterseelen in Emily sucht, letztendlich aber einsehen muss, dass Emily kein Interesse daran hat, ihre Lyrik und somit auch ihr Innenleben nicht mit ihr zu teilen, entwickelt Mr. Krim, angezogen durch die Macht, die er als ,Master’ über sein Eigentum Emily verfügt, eine seltsame Zuneigung für den Replikanten: „Yet he found himself staring after fey slender ‚Emily’ who was so much smaller than Mrs. Krim, seemingly so much younger, no sooner materializing in his presence like a wraith than she vanished leaving behind a faint fragrance of – was it lilac? A chemical-based lilac. Yet seductive.“ (58) Zum Abschluss gipfelt die Kurzgeschichte in einem gewaltsamen Übergriff, der dieser ungesunden Dreiecksbeziehung ein Ende setzt. Drei sind eben immer einer zu viel. Neben „EDickinsonRepliLuxe“ erzählt Joyce Carol Oates in Wild Nights! außerdem Kurzgeschichten über die letzten Tage von Edgar Allan Poe, Mark Twain, Ernest Hemingway sowie Henry James und inszeniert diese jedes Mal in überraschenden, surrealen Gegebenheiten. - Dominique Fortier
Städte aus Papier
(13)Aktuelle Rezension von: Co_WintersteinDominique Fortier hat ein sehr poetisches Buch über das Leben der Dichterin Emily Dickinson geschrieben.
Dickinson, die 1830 geboren wurde und von der es nur ein einziges Foto gibt (Slide 2), kaum vorstellbar bei der heutigen Bilderflut - gilt heute als eine der bedeutendsten amerikanischen Dichterinnen.
In kurzen Kapiteln wechselt Fortier zwischen ihrem eigenen Leben, den Beschreibungen ihrer Wohnorte mit Mann und Tochter und ihren Gedanken zu Dickinsons Biographie.
Fortiers Erzählstil hat mich sofort in den Bann gezogen, ich fand es interessant zu lesen, wie Dickinson aufwuchs, in einem strengen Elternhaus, mit Vater, Mutter und den geliebten Geschwistern Austin und Lavinia (Foto 3: Ein Gemälde von Emily und ihren Geschwistern, gemalt von Otis Bullard, ca.1840).
Im Text wird auch ihre große Liebe zu Pflanzen deutlich, ein von ihr angelegtes Herbarium mit 424 verschiedenen Blumen und Pflanzen kann man auch heute noch in der "Houghton Library" der Havard Universität betrachten, in digitalisierter Form (Foto 4).
Fortier vermittelt uns das Bild einer außergewöhnlichen Frau, die sich nichts hat vorschreiben lassen, schon gar nicht von Verlegern, die es vorzog, ihre Texte nicht zu publizieren, wenn sie aufgefordert wurde, die Gedichte zu ändern oder anzupassen. Insgesamt wurden nur 10 ihrer Gedichte zu Lebzeiten veröffentlicht. (Foto 5 zeigt ihr Gedicht "Die Buchreise" von 1873)
Fortier fängt auch ihre "Seltsamheit" ein, dass sie sich zurückzog aus der Öffentlichkeit, nur noch den Garten betrat, dann im Haus blieb, später nur noch im Zimmer, immer ausschließlich weiße Kleider trug, nur noch mit anderen durch einen Türspalt oder eine Zimmerwand sprach - schließlich ihr Zimmer nicht mehr verließ, bis sie 55jährig starb.
Diese selbstgewählte Isolation der Emily Dickinson ist laut Fortier nicht so richtig zu erklären, es gibt kein einschneidendes, lebensveränderndes Trauma oder einen Bruch (soweit man weiß), vielleicht ist ihr Leben deshalb so wenig fassbar und doch schafft es die Autorin mit ihrer besonderen Sprache, den Lesenden eine Ahnung davon zu vermitteln, was für ein besonderer Mensch, die Dichterin Emily Dickinson gewesen sein könnte.
Es ist das Portrait einer Frau, die bürgerliche Konventionen ablehnte und zwischen ihren Büchern aus Papier lebte, so, wie sie es sich schon als junges Mädchen gewünscht hatte.
Große Leseempfehlung!
#namethetranslator Aus dem Französischen von Bettina Bach.
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