Bücher mit dem Tag "elke heidenreich"
56 Bücher
- Steve Tesich
Ein letzter Sommer
(159)Aktuelle Rezension von: porte-bonheurDu meine Güte, dieses Buch lag solange - und noch immer in Folie - in meinem Regal und erst ein weiterer Umzug und eine Virenattacke haben es mich jetzt lesen lassen... Und hätte ich es nicht getan, wäre mir wirklich etwas entgangen, denn genau so soll ein Roman sein: mitreißend, streckenweise auch verstörend, gar nicht mal unbedingt überzeugend - ich habe den "Helden" des Buches, den 17-jährigen Daniel Price in seiner Ich-Bezogenheit und mangelnden Empathie immer wieder verabscheut - und doch authentisch, realistisch und, ja, aufwühlend!
- Elke Heidenreich
Rudernde Hunde
(81)Aktuelle Rezension von: beccarisEs handelt sich um kurzweilige Alltags-Geschichten, die gut unterhalten ohne jedoch viel Tiefgang aufzuweisen. Amüsant geschrieben zaubern sie dem Leser immer mal wieder ein Lächeln aufs Gesicht oder stimmen handkehrum nachdenklich. Gefallen hat mir die Anfangs- und End-Geschichten-Idee, die den Kreis schliesst und das Buch wunderbar abrundet.
- Elke Heidenreich
Alte Liebe
(135)Aktuelle Rezension von: literatIch habs geliebt. Es lebt nicht von viel Bewegung und viel Handlung aber die Sprache zwischen den beiden Protagonisten, dem Ehepaar, ist einfach toll, liebevoll, mitfühlend, aufmerksam. Und ich kann am Ende Harrys Trauer sooooo fühlen.
- Hubertus Meyer-Burckhardt
Frauengeschichten
(7)Aktuelle Rezension von: CharlieKayaIn diesem Buch werden 10 bekannte und unbekannte Frauen interviewt. Mir haben zumindest Frau Malton, Frau Murmann und Frau Pluhar erst einmal nichts gesagt. Sie sind allerdings im Netz zu finden. Daher: Ein Bild und eine Vita wären schon nett gewesen. Statt dessen übertreibt es Herr Meyer-Burckhardt doch arg mit dem "Honig um den Mund schmieren". Gerade bei Frau Ferres fand ich es vollkommen unangebracht. Und Frau Sägebrecht sagt er 4(!) Mal, dass sie bei seinem Tod dabei sein soll. Man hatte das Gefühl, dass ihr selbst es auch unangenehm war. Auch dieses "Er verehrt die Frauen" reicht irgendwann...
Die Höhepunkte sind dann die Personen, bei denen man es auch erwartet: Frau Müller, Frau Sägebrecht, Frau Schöneberger, Frau Heidenreich und Frau Westermann. Herrlich und unterhaltsam und der Grund für meine vergebenen Sterne.
Unterm Strich war ich überrascht festzustellen, dass ein anderer Interviewer, der die persönliche Beziehung nicht so übertreibt und sich immer wieder selbst in Geschichten mit einbaut, besser gewesen wäre. Ich mag den Herrn Meyer-Burckhardt sehr, aber in geschriebener Form lässt er sehr zu wünschen übrig. Dafür, dass er Frauen angeblich so sehr mag, erzählt er zu gerne, dass er auch dabei war und wenn nicht, findet er mit Sicherheit etwas passendes in seiner erschreckend großen Zitatesammlung. Ein bisschen mehr Abständ wäre gut gewesen. Es ging ja schließlich nicht um ihn...
- Gerard Donovan
Winter in Maine
(320)Aktuelle Rezension von: buchstaeblichverliebt"Vielleicht gibt es für viele Dinge gar keinen Grund, und sie passieren nur, weil die Menschen sie tun." (S. 64)
Als Julius Hund und treuer Gefährte Hobbes eines Tages vorsätzlich erschossen wird, beschließt er sich zu rächen.
Der eigenbrödlerische Mann, der einsam und zurückgezogen in einer abgelegenen Hütte in den Wäldern von Maine lebt, die vollgestopft ist, mit den über 3000 Büchern seines verstorbenen Vaters und Erinnerungen an eben diesen und den Großvater, hat alles verloren, was er liebt, einschließlich seiner Moralvorstellungen.
Mit dem Gewehr seines Großvaters und der Literatursammlung seines Vaters als Stütze (im Hinterkopf) zieht er in seine persönliche Schlacht.
Sprachlich wirklich gelungen, atmosphärisch düster, inhaltlich leider aufgrund der Brutalität nicht unbedingt mein Geschmack.
Das war mir persönlich etwas zu viel des Guten und nicht unbedingt (logisch) nachvollziehbar. - Dorothy Parker
New Yorker Geschichten
(55)Aktuelle Rezension von: KateRapp„Die ganze Welt ist eine Bühne“, sagte Lily Wynton. „Und alle Männer und Frauen bloße Spieler.“
Die New Yorker und ihre Beziehungen, das ist ein schier unerschöpfliches Thema. Dorothy Parker schreibt darüber desillusionierende Prosa, sei es die Geschichte der Verzweiflung einer „Starken Blondine“ oder die mehr oder minder absichtlichen Missverständnisse zwischen Paaren am Telefon oder in einer gepflegten Unterhaltung bei Tisch. Dass Frauen anders ticken als Männer, auf recht unterschiedliche Art, wird niemals erzählt sondern immer gezeigt. Sie schreibt Tagebücher oder innere Monologe, schildert Szenen mit teilweise grotesken Dialogen, die einem das Lachen im Hals stecken bleiben lassen.
Das Verhalten der Geschlechter untereinander wird gnadenlos seziert. Vortäuschung, Koketterie, und launische Unzufriedenheit bei den Frauen. Demütigende Herablassung der Männer, die es gewohnt sind, dass die Frauen ihnen in Haushalt und Gesellschaft zu Diensten sind, ihre Persönlichkeit hintanstellen, nicht rummaulen, keine Spielverderber sind.
Gerade die Hausfrau, die sich in Abhängigkeit begibt, kommt gar nicht gut weg: belächelt, alkoholkrank, selbstmordgefährdet. Und Beziehungen, langjährige Beziehungen werden schal, Erwartungen flackern auf und werden enttäuscht und das große Glück, von dem jede träumt, gibt es nur auf der Bühne, im Roman, in der Fantasie.
Dazwischen kurze Texte über alltäglichen Rassismus, über das Trinken und das Heiraten und eine wunderbare Miniatur zur Schlaflosigkeit.
Sie ist spitz, Dorothy Parkers Feder, und sie ist böse, meistens jedenfalls. Deshalb konnte ich von ihren Geschichten immer nur kleine Portionen vertragen, kleine Schlucke, die sich anfühlten wie ein steifer Whiskey, hart und scharf, manchmal verschlug es mir den Atem, manchmal belustigte es auch, aber wenn man zuviel davon erwischt, bekommt man einen ausgewachsenen Melancholie-Kater.
- Stefan Bollmann
Frauen, die lesen, sind gefährlich
(85)Aktuelle Rezension von: Books_mytruepassionhttps://booksmytruepassion.blogspot.com/2019/08/rezension-zu-frauen-die-lesen-sind.html#more
In "Frauen, die lesen, sind gefährlich" zeigt uns der Autor Stefan Bollmann verschiedene Gemälde und Fotografien aus der Geschichte, die Frauen beim Lesen zeigen. Künstler wie Rembrandt, Vermeer oder Vincent van Gogh sind ebenfalls in dem Buch vertreten. Die Gemälde zeigen, dass Frauen auch schon im 11. Jahrhundert, und wenn nicht sogar schon eher, auf Gemälden zu sehen sind wie sie in Büchern lesen. Da es früher als gefährlich galt einer Frau das lesen zu erlauben oder sie dabei zu erwischen, haben diese Bilder eine sehr wichtige Bedeutung für die Gleichberechtigung der Frauen. Es werden verschiedene Gemälde näher Vorgestellt und die Ideen der Künstler erläutert.
Die Einleitung des Buches ist unglaublich inspirierend und bereitet einen auf den Inhalt des Buches sehr gut vor. Man bekommt richtig Lust mehr über die Intentionen der Künstler zu erfahren. Das Buch ist kurz gehalten, bzw. gibt es meiner Meinung nach manchmal zu wenig Informationen zu den Gemälden und deren Künstlern. Aber im Großen und Ganzen gibt das Buch einen guten Einblick in das Thema Frauen und Bücher, was ich unglaublich faszinierend finde.
Einige der Gemälde sind unglaublich schön und die Geschichten und die Bedeutungen dazu haben mir auch wahnsinnig gut gefallen. Eines meiner absoluten Lieblingsgemälde in dem Buch ist "Rosengarten" von Peter Severin Kroyer, dass die Frau des Malers zeigt, die in einem Liegestuhl sitzt und liest, während ihr Mann, der Maler, genau dieses Bild zeichnet und sie auf ihn wartet.
Der Schreibstil in dem Buch ist ist sehr leicht verständlich und es werden auch keine künstlerischen Fachwörter verwendet, was ich sehr gut fand, da man dadurch auch als nicht Kunstliebhaber alles verstehen konnte. - Eva Rossmann
Freudsche Verbrechen
(23)Aktuelle Rezension von: ElkeAuch der dritte Band der Krimireihe um die Journalistin Mira Valensky hat mir wieder richtig gut gefallen. Diesmal wird Mira von einer alten Schulfreundin Uschi angerufen, als diese im Freud-Museum eine Leiche findet. Kurze Zeit später wird auch Uschis Freund ermordert, und Uschi wird kurzerhand zur Hauptverdächtigen. Um deren Unschuld zu beweißen, beginnt Mira zu ermitteln. Und ihre Recherchen führen sie bis in die Nazizeit zurück. Österreichs Rolle im Holocaust und vorallem die sog. "Vergangenheitsbewältigung" werden schonunglos dargestellt. Ein spannender Fall in dem es von "Menschlichkeit" - im Guten wie im Schlechten - nur so wimmelt, und der auch politisch brisant ist. Und bei alledem, kommen Humor und natürlich gutes Essen und Miras Privatleben nie zu kurz! - Elke Heidenreich
Nurejews Hund
(38)Aktuelle Rezension von: IreneMagusEine sehr berührende Geschichte über einen Hund und einen berühmten Tänzer und die Freundschaft, die sie miteinander verbunden hat.
Allerdings ist das angebliche Russisch, das stellenweise gesprochen wird, kein Russisch sondern ist vom Klang her der Sprache sehr ähnlich.
- Elke Heidenreich
Der Welt den Rücken
(102)Aktuelle Rezension von: rose7474Dieser Kurzgeschichtenband fand ich im Bücherschrank und hatte keinerlei Erwartungen. Bisher hatte ich noch nie etwas von Elke Heidenreich gelesen.
Diese Kurzgeschichten handeln um die Liebe. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr gut und konnte mich fesseln. Die Geschichten hatten Tiefgang und brachten mich zum Nachdenken. Sie haben mich gut unterhalten und brachten mich auch zum schmunzeln. Es gab auch immer mal Bezüge zu politischen Ereignissen, was mir auch gefallen hat. Eine gelungene Mischung wie ich finde.
Es gab Kurzgeschichten wie die 1. und letzte, die mich sehr begeistert haben. Und auch welche, die nicht so meinen Geschmack gezroffen har. Daher 4 Sterne von mir und eine Leseempfehlung.
Von Elke Heidenreich werde ich auf jeden Fall noch mehr lesen und freue mich, dass ich sie für mich entdeckt habe.
- Elke Heidenreich
"Geschnitten oder am Stück?"
(26)Aktuelle Rezension von: Liebes_BuchElke Heidenreich hat einige Geschichten von Else Statmann hier aufgeschrieben...weil die Metzgersgattin immer im Dialekt spricht, kann man die Rechtschreibung schon mal gleich vergessen, man muss sich als Leser den Text gesprochen vorstellen.
Heidenreichs normale Hausfrau plaudert hier munter drauf los über Politik, die Königshäuser, das Fernsehprogramm, Kindererziehung und Literatur. Wir erfahren z. B., was Goethe ass oder wir erfahren leider nicht, wovon Simmels "Liebe ist nur ein Wort" handelt. Die Geschichten sind aus den 70er und 80er Jahren und haben darum teilweise altmodische Themen wie Waldsterben, Kalter Krieg oder Sommerzeit. Was Weihnachtsbutter ist, habe ich nicht wirklich verstanden. Mein Lieblingsspruch: "Im Kappetalismus, da beutet der Mensch den Menschen aus, nä, un in Sozialismus is datt irgendwie umgekehrt oder so..."
Ich finde die Figur der Else Stratmann genial. - Elke Heidenreich
Passione
(4)Aktuelle Rezension von: kingofmusicWer Elke Heidenreich ist, braucht man einem ernsthaften Literaturliebhaber glaub ich nicht mehr erklären, weshalb ich mir an dieser Stelle Erläuterungen zu ihrer Person spare *g*
Man konnte zwar bei dem Untertitel "Liebeserklärung an die Musik" schon damit rechnen, dass sie in ihrem Buch "Passione" eine Lanze für die Musik bricht, aber ich habe selten so eine Inbrunst, solch einen Enthusiasmus und solch eine Liebe zur Musik (insbesondere die klassische Musik und da besonders die Oper hat es Elke Heidenreich angetan) in jeder Zeile, jedem Wort, jedem Kapitel dieses wunderbaren kleinen Büchleins gespürt. Ich habe nach Beenden sofort das Vorwort und die ersten 1 bis 2 Kapitel noch einmal gelesen bzw. überflogen und hatte sofort wieder eine Gänsehaut. Okay, vielleicht lag es daran, dass ich zu dem Zeitpunkt Mozarts "Die Zauberflöte" gehört habe (die Liebe zu dieser großartigen Oper teile ich übrigens mit Elke Heidenreich!) und ich so das gelesene Wort noch deutlicher bzw. direkter nachempfinden konnte.
Tatsache ist jedoch, dass Elke Heidenreich weiß, wie sie andere Leute mit ihrer Begeisterung für die (italienische) Oper (ihr Lieblingskomponist ist übrigens Guiseppe Verdi) anstecken kann und so werde ich mich wohl (mal wieder) etwas intensiver mit dieser Art von Musik befassen und damit meine Familie zur Verzweiflung bringen *g*.
Danke Elke Heidenreich für diese phantastische Reise in die Welt der Oper!
- Elke Heidenreich
Alles kein Zufall
(40)Aktuelle Rezension von: mabo63[..Wir fahren nachts müde, hungrig über die Autobahn nach Hause, biegen in Selzig ab und suchen ein Gasthaus in dem man noch Essen kann. Wir finden 'die Krähe'. Die Wirtin guckt grimmig und wischt fettige Hände am grossen Busen ab. "Nur Hühnchen" bescheidet sie uns. Wir nehmen Hühnchen. Am Spielautomaten ein Mann, die ganze Krähe ist schmudelig, trist, traurig, das Hühnchen zäh wie ein Schuh, das Fett ranzig, wir würgen und gehen. Draussen sehen wir dass 'die Krähe' direkt an einer Müllkippe liegt, über der Krähen kreisen. War das Hühnchen eine Krähe?
Mein Arbeitskollege, Liebhaber erlesenen Essens, pfeift mich wegen einer Lapalie mal wieder zusammen. Er macht das öfter, Rache ist fällig.
'Die Krähe' sage ich "in Selzig, die kennst du nicht! Gut, es ist eine Fahrt von 40 Minuten aber grandios. So eine Küche hast du noch nicht erlebt! Und das Ambiente!"
Da will er mit Christine hinfahren. Ob man reservieren müsse? "Besser ist es", sage ich, "aber ich mache das für dich"
Ich mache nichts und warte einfach ab, bis wir wieder miteinander arbeiten.
Er verbietet sich, aufzuschreiben, was er gesagt hat.
Dass Christine extra beim Friseur war. Dass man sich in Schale geworfen habe. Dass man sich auf die von mir gepriesene Weinkarte gefreut habe. Dass man sich überhaubt gefreut habe, und dann das. Dann das!
Ja und dann das.
Immer wenn ich auf der Autobahn an Selzig vorbeifahre, geht es mir richtig gut.]
E.Heidenreich
Leseempfehlung!
- Dorothy Parker
New Yorker Geschichten
(24)Aktuelle Rezension von: CarlotaEs stimmt, Elke Heidenreich ist eine geniale Vorleserin. Das war auch der einzige Grund, warum ich mir die "Geschichten", die keine waren, bis zum Ende angehört habe, deshalb auch der eine Stern. Dabei frage ich mich, wie man mit so viel Begeisterung so eine Ansammlung von Banalitäten und Nichtigkeiten von Menschen mit Luxusproblemen ("der Champagner war eine Zumutung") vortragen kann. Die einzge Geschichte, die mich berührt hat, war die Episode in Valencia im Bürgerkrieg, die ja auch keine "New Yorker" Geschichthe war. Von Dorothy Parker gibt es bestimmt auch besseres, schade wegen der Auswahl. - Elke Heidenreich
Hier geht’s lang!
(49)Aktuelle Rezension von: sleepwalker1303Um Elke Heidenreichs Buch „Hier geht’s lang“ eine lohnende Lektüre zu finden, muss man die Autorin nicht mögen. So ging es mir auf jeden Fall. Es war mein erstes Buch der Autorin und ich denke ernsthaft darüber nach, noch mehr von ihr zu lesen. Denn die Reise durch ihr Leben anhand der Bücher, die sie im entsprechenden Lebensabschnitt gelesen hat, hat mich nicht nur gut unterhalten, ich habe mich in vielem wiedergefunden.
Aber von vorn.
Elke Heidenreich ist inzwischen fast 80 Jahre alt, wuchs in einem Haushalt mit nur wenigen Büchern auf, und trotzdem weist unsere literarische Playlist einige Parallelen auf („Ich suchte mir meine Freunde, Geschwister, Familie in den Geschichten.“). Bei mir liegt es übrigens daran, dass mein kindlicher Lesegeschmack durch meine Oma (Jahrgang 1913) geprägt wurde. So lasen Elke Heidenreich und ich nicht nur Enid Blytons Abenteuergeschichten, sondern auch Margot Trotts „Försters Pucki“, Else Urys „Nesthäkchen“ und Emmy von Rhodens „Trotzkopf“. Und natürlich dürfen auch Astrid Lindgren und Selma Lagerlöf in diesem Reigen nicht fehlen. Fazit: unsere Kindheiten waren (abgesehen von Karl May) überwiegend von weiblichen Autorinnen geprägt. „Mädchen konnten ruhig auch Jungsbücher lesen, aber nie hätte man einen Jungen mit einem ausgewiesenen Mädchenbuch erwischt.“ Wir bekamen also „brave Mädchen“ und wilde Jungs in Buchform vorgesetzt und mussten unseren eigenen Weg finden. Literarisch und persönlich.
Obwohl unsere Herangehensweise an Bücher völlig verschieden ist, führten unsere Wege uns nach den Kinderbüchern zuerst einmal zu Hans Falladas „Kleiner Mann – was nun“. Während ich dann aber eher in der Trivialliteratur verblieb, begann sie ein Germanistikstudium, las die wichtigen Werke der Weltliteratur, wurde Literaturkritikerin und Moderatorin und liest, anders als ich, „ernsthaft“. Und dennoch fühlte ich mich mit ihrem Buch irgendwie verstanden. Die Wandlung, die das Lesen im Laufe eines Lebens erfährt („Als Kind liest man neugierig und entdeckt die Welt, dann sucht man sich selbst, dann das unbegreiflich Andere, man liest aus Pflicht, aus Bildungshunger, aus Unterhaltungslust.“), dass Bücher in unterschiedlichen Lebensphasen unterschiedlich gedeutet werden („Um manches zu verstehen, braucht man eine gewisse Erfahrung.“) und dass ein Roman, von dem man in der Pubertät denk „Der handelt ja von mir!“ zwanzig Jahre später ein völlig andere Buch sein kann („es ging überhaupt nicht um mich!) – die Erfahrung hat wohl jeder Lesende schon gemacht.
Andere ihrer Erfahrungen kann ich nicht teilen. So ist mir das Geschlecht eines Verfassers nach wie vor völlig egal, ich kann mich mit jeglichem (gut beschriebenen) Protagonisten identifizieren und kann mich in die Geschichte einleben, egal, ob Verfasser oder Protagonist weiblich oder männlich gelesen sind. Aber natürlich kann ich jeden verstehen, dem die Sichtbarkeit der Frauen in der Weltliteratur ein Anliegen ist. Ich habe bei der Lektüre von „Hier geht’s lang“ aber mein Haupt-Augenmerk weniger auf den Feminismus denn auf Elke Heidenreichs Leben und ihre Leseliste gelegt – und beides hat mich angesprochen. Vor allem ihre Aussagen zur dänischen Autorin Tove Ditlevsen trafen bei mir einen Nerv.
Auch sprachlich fand ich ihr Buch sehr ansprechend, locker und bis auf ein paar sehr spezielle Ausdrücke (Was sind denn eigentlich „Norwegerstöcke?“ – ich kenne höchstens Nordic Walking Stöcke) sehr bodenständig geschrieben und leicht zu lesen. Das „Ausrichten“ ihrer Lebensgeschichte an der Literaturliste fand ich gelungen und ich habe diese besondere Art der Autobiografie sehr gerne gelesen, vor allem auch, weil ich ihre absolute Liebe zur Literatur in jeder Zeile herauslesen konnte. Daher vergebe ich fünf Sterne und empfehle es gerne weiter.
- Elke Heidenreich
Männer in Kamelhaarmänteln
(67)Aktuelle Rezension von: beccarisUnterteilt in fünf Farbkategorien beinhaltet jedes Kapitel, mehrere Kurzgeschichten rund um das Thema Kleider. In ihrer gewohnt direkten und unverblümten Art erzählt Elke Heidenreich Erlebnisse aus ihrem Leben und dies wie oft mir unverkennbarem Schalk und immer auch einer Spur Ironie. Sie ist eine meisterhafte Erzählerin von Alltagsbegebenheiten, die so klug und nahbar beschrieben werden, dass ich ein paar Mal laut lachen musste, dann wieder eine leise Melancholie verspürte und durchwegs eine grosse Bodenständigkeit feststellte.
Ich mag ihre Geschichten eigentlich durchwegs, wenn auch einige davon besonders herausragend sind. Einfach herrlich ist die Beschreibung in ‘Karneval’ wie sich einige Zeitgenossen zur närrischen Zeit geistlose Verkleidungen wie Piraten oder Clowns zulegen, andere dann jedoch so fantasievolle haben wie als Spiegelei mit Speck oder als Duschkabine an die Fasnacht zu gehen. Sehr gefallen hat mir auch die Geschichte ‘Der perfekte Mann’. Der Witz und die Wendung sind einfach grossartig beschrieben und treffen genau meinen Humor.
Also wieder eine tolle Lektüre und eine uneingeschränkte Empfehlung für all jede, die nicht alles immer todernst nehmen, über sich selber lachen können und ein paar unterhaltsame Kurzgeschichten auf gescheitem Niveau lesen mögen.
- Mascha Kaléko
Elke Heidenreich liest Mascha Kaléko
(3)Aktuelle Rezension von: ChaosQueen13"Weil du nicht da bist..." (Audio-CD) wunderschöne Gedichte von Mascha Kaléko, ihre Gedichte bewegen mich immer wieder. Aber leider trägt Elke Heidenreich die Gedichte von Mascha Kaléko ohne jegliche Betonung vor. Das klingt so monoton, das es weh tut. Da fehlt das Herz, was zu Mascha's Gedichten einfach dazu gehört. Des wegen lieber zu ihren schönen Gedichtbänden greifen und selber lesen! - Elke Heidenreich
Nero Corleone
(32)Aktuelle Rezension von: kinderbuchschatzIst das Cover dieses Hörbuchs „Nero Corleone“ nicht unglaublich süß? Als Katzenliebhaber hat es uns direkt in seinen Bann gezogen und neugierig auf die Geschichte gemacht.
Inhalt: Der schwarze Kater Nero wurde an einem in Italien geltenden Unglückstag geboren: einem Freitag, den 17.11. bei Blitz und Donner. Ob das ein Omen ist? Den Zusatz „Corleone“ ( Löwenherz ) trägt er mit Stolz, beruht er doch auf seiner mutigen Natur. So tanzen auch alle Tiere auf dem italienischen Bauernhof nach seiner Nase. Doch Nero möchte die ganze Welt erobern und zieht alle Kater-Register, bis das deutsche Touristenpaar Isolde und Robert, ihn und seine tollpatschigen Katzenschwester Rosa mit nach Hause holen. Dort ist das Abenteuer noch lange nicht zu Ende...
Fazit: Nur wenige Autoren können ihre Geschichte selbst mit so viel Charme erzählen wie Elke Heidenreich. Jedem Tier haucht sie einen unverwechselbaren Charakter ein. Die Geschichte berührt, erfreut und lässt das Ende unvorhersehbar. Für Katzenfreunde natürlich ein besonderes Vergnügen, da man den Schelm Nero direkt ins Herz schließt. 💕
- Elke Heidenreich
Ab morgen wird alles anders
(4)Aktuelle Rezension von: WedmaDieses Hörbuch habe ich sehr gern gehört.
Klappentext beschreibt den Inhalt sehr gut: „…Gedanken, die auch heute, 17 Jahre nach Erscheinen der letzten Kolumne, noch Gültigkeit haben: über Literatur und Fensterputzen, über Zeitverschwendung und Grünkohl, aber auch über den Tod und das Glück. Mit klugem Witz und hinreißend bissiger Ironie enthüllt Elke Heidenreich die absurde Seite des Alltäglichen – und lässt den Hörer so manches Mal mitten im Lachen überrascht und nachdenklich innehalten.“
Es ist eine Ansammlung von Kurzgeschichten, Essays, die mir meinen Tag erhellt haben. Oft genug musste ich auflachen. Und über die gesamte Länge musste ich mich wundern: Wie schafft sie es nur? Zu solch einfachen Themen so schöne Kurzessays zu schreiben: immer auf den Punkt. Und kluger Witz und bissige Ironie, wie versprochen, kommen da nicht zu kurz. Sie vermag ihre Texte so geschickt und gekonnt zu schreiben, dass sie einen nicht nur bestens unterhalten, sondern zum Nachdenken über alltägliche Dinge, die jeder kennt und jeder mal so oder so ähnlich erlebt hat, anregen.
Diese klare, einfache, aussagestarke Sprache! Schon allein deshalb ist das Hörbuch ein Genuss.
Die Autorin liest selbst und sehr gut. Das passt wunderbar, klingt so authentisch, so zum Greifen nah.
Fazit: Ein wunderbares Hörbuch! Höre gern weitere Bücher von Elke Heidenreich.
- Elke Heidenreich
Nero Corleone,
(8)Aktuelle Rezension von: GothicQueen"Nero Corleone" von Elke Heidenreich war eines meiner absoluten Lieblingsbücher als Kind. Ich hab es damals im Bücherbus ausgeliehen. Ja, es gab bei uns damals noch einen Bücherbus. Das Buch handelt jedenfalls von dem schwarzen Kater Nero Corleone, der eine weiße Pfote hat und nicht lange braucht, um das Herz von Robert und Isolde zu erobern. Die Geschichte beginnt auf einem Bauernhof in Italien. Nero lernt dort auch viele andere Tiere kennen, wie z.B. einen Hund, Hühner und eine andere Katze. Die Urlauber Isolde und Robert beschließen Nero mit nach Hause nach Köln zu nehmen. Die Autofahrt dauert zehn Stunden und gefällt Nero nicht so ganz. Vor allem, weil er währenddessen in einem Korb sitzen muss. In seinem neuen zu Hause geht es Nero sehr gut und er hat auch eine Katzenfreundin dort. Rosa ist die zweite Katze von Isolde und Robert. Die Jahre gehen ins Land und Nero hat ein tolles Katzenleben. Eines Tages stirbt seine Katzenfreundin Rosa. Isolde und Robert wollen Nero deshalb nicht alleine lassen, als sie zum Urlaub wieder nach Italien fahren und nehmen Nero mit. Dort trifft er alte Bekannte von früher auf dem Bauernhof. So zum Beispiel das Huhn Camilla.
Ich kann das Buch jedem Katzenliebhaber empfehlen. Es ist zwar in erster Linie ein bebildertes Kinderbuch. Ich würde es aber heute auch nochmal lesen, weil es wirklich schön geschrieben ist. - Elke Heidenreich
Kolonien der Liebe
(51)Aktuelle Rezension von: rose7474Dies ist nun die 2. Kurzgeschichtensammlung über die Liebe, die ich von Elke Heidenreich gelesen habe. Auch diese hat mir gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir wieder sehr gut und die Geschichten liessen sich sehr flüssig lesen. Es gab was zum schmunzeln und nachdenken. Eine gute Mischung.
Manche Geschichten konnten mich sehr begeistern manche weniger. Daher 4 Sterne von mir und eine Leseempfehlung. So eine Sammlung ist immer mal schön zu lesen für zwischendurch.
- Daniel Kampa
Früher war mehr Lametta
(24)Aktuelle Rezension von: wasichgelesenhabeIch habe mir dieses Buch als Adventskalender-Buch vorgenommen und habe im Dezember an jedem Tag eine neue Kurzgeschichte gelesen. Dadurch wurde es zu einem netten und kurzweiligen Begleiter in der Adventszeit.
Die Geschichten und Gedichte sind nicht als Stimmungsbringer für die Weihnachtszeit gedacht, sondern sollen vielmehr die Weihnachtszeit mit ihrem ganzen Drumherum etwas aufs Korn nehmen. Und doch passt es mit dem weihnachtlichen Hintergrund in jedem Beitrag hervorragend in die Adventszeit.
Sicher waren einige Geschichten/Gedichte besser als andere, aber im Großen und Ganzen fand ich diese Sammlung sehr interessant und teilweise richtig toll. Es waren Autoren dabei, von denen ich schon immer mal etwas lesen wollte, und nun die Gelegenheit hatte.
Mein Highlight war übrigens "Erika" von Elke Heidenreich.