Bücher mit dem Tag "einkehr"
10 Bücher
- Hape Kerkeling
Ich bin dann mal weg
(4.086)Aktuelle Rezension von: FederstrichIch bin da auch hin. Und ich schäme mich nicht zu sagen, dass der Auslöser dieses Buch war. Habe Kerkelings Geschichte von "seinem" Jakobsweg, mit vielen, skurrilen und schönen Begegnungen kann ich nur bestätigen, auch wenn "mein" Weg sich natürlich ganz anders gestaltet hat. Was der Autor jedenfalls wunderbar beschreibt, und weshalb sich auch ein "Run" auf den Camino entwickelt hat, ist die ganz besondere Atmosphäre dort. Einzig die Hotelübernachtungen kreide ich Hape Kerkeling an, denn die Übernachtungen in den vielen Herbergen, Turnhalle oder Kirchen vor Ort waren es für mich, die den Weg absolut abgerundet hat. Außerdem war es eine willkommene Ablenkung von den Strapazen, den Stationen des Fernsehstars nachzuspüren.
- Elisabeth Tova Bailey
Das Geräusch einer Schnecke beim Essen
(127)Aktuelle Rezension von: ysmnAuf einer Reise nach Europa steckte sich die Autorin des Buches mit einem Virus an und war jahrelang an ihr Bett gefesselt. Zur Aufmunterung brachte ihr eine Freundin ein Alpenveilchen, an dessen Topf eine Schnecke hing. Fortan wird die Schnecke zum festen Bestandteil des Alltags der kranken Autorin. Sie beobachtet sie, macht sich mit ihren Eigenarten vertraut, baut ihr ein Terrarium, versorgt sie mit der richtigen Nahrung und darf schließlich sogar Zeuge davon werden, wie die Schnecke Eier ablegt und ihr Nachwuchs schlüpft.
Genau wie Bailey selbst, muss die Schnecke sich zunächst mit einer neuen Situation zurechtfinden. Sie wurde ihrem natürlichen Habitat entrissen, findet sich in einem Raum ohne Nahrung wieder und knabbert notgedrungen an Briefen und Papier, um zu überleben. Durch den Überlebenswillen und den Rhythmus der Schnecke ändert sich die Sicht der Autorin auf ihre eigene Situation und auf die Welt. Völlig neue Perspektiven eröffnen sich ihr, zum Beispiel wenn sie darüber nachdenkt, wie es sich anfühlen muss, in und mit einem Schneckenhaus zu leben.
Der neue Mitbewohner bietet Abwechslung, aber er lässt Bailey vor allem achtsamer werden und löst Bewunderung und Respekt für eine Gattung von Tieren in ihr aus, die eine der erfolgreichsten überhaupt ist und bereits seit über einer halbe Milliarde Jahren existiert. Durch die Schnecke entwickelt sie ein neues Verhältnis zur Natur, das gleichzeitig auch dem Leser die Augen für das Leben von Schnecken öffnet. Die Schnecke wird zu einem Individuum mit einem ganz eigenen Charakter. Bailey bezeichnet sie als elegant, mutig und abenteuerlustig. Sie ist überzeugt, dass ihre Schnecke bewusste Entscheidungen trifft, dass sie lernt und sich erinnern kann.
“Das Geräusch einer Schnecke beim Essen” ist eine Bereicherung für jeden Leser, denn wer wusste schon vor der Lektüre, dass eine Landschnecke 2640 Zähne hat und 80 Zahnreihen, die sich erneuern? Oder dass Schnecken sich hauptsächlich auf ihren Geruchs- und Tastsinn verlassen, dass sie taub sind und ihre Sicht nur auf die Wahrnehmung von hell und dunkel beschränkt ist? Bailey verbindet dieses Wissen mit ihren Beobachtungen und mit literarischen Zitaten, die zusammen ein rundes, spannendes und vielschichtiges Bild ergeben. Spätestens mit diesem Buch hat die Schnecke so ihren wohlverdienten Platz in der Literatur gefunden.
- Charlotte Link
Das Echo der Schuld
(508)Aktuelle Rezension von: KarenAydinDie deutschen Aussteiger Livia und Nathan Moor erleiden vor der schottischen Küste Schiffbruch. Da sie all ihr Hab und Gut bei dem Unglück verloren haben, nehmen Virginia Quentin und ihr Mann Frederic die beiden in ihrem Ferienhaus auf. Doch irgendetwas stimmt mit den beiden nicht. Und dann verschwindet auch noch die Tochter der Quentins.
Link beleuchtet die Themen Kindsentführung, Pädophilie, Schuld, Beziehungen aus unterschiedlichen Perspektiven und in verschiedenen Handlungssträngen. Das, was mir bei ihr immer wieder gefällt, ist, dass sie nicht davor zurückscheut, unsympathische Charaktere zu zeichnen. Eine junge Mutter passt nicht auf ihr Kind auf, das dann spurlos verschwunden ist. Link hat kein Mitgefühl mit ihr. Sie ist unsympathisch und verantwortungslos. Das scheut die Autorin nicht zu zeigen, und dass obgleich junge Mütter ansonsten oft als Heilige portraitiert werden. Aber es gibt sie eben, diese unangenehmen Menschen. Mit Virginia möchte ich auch nicht befreundet sein. Ich konnte keine ihrer Handlungen emotional nachvollziehen, auch wenn sie völlig logisch waren. Und auch Nathan ist ein ganz furchtbarer, aber total stimmiger Charakter. Einer, dem man schonmal begegnet ist, aber schnell hinter sich gelassen hat. - Hoffentlich.
Was mir immer wieder auffällt, wenn ich einen Roman von Charlotte Link lese, ist dass ich die Charaktere sehr schnell "zu kennen scheine". Sie sind mir vertraut.
Wer einen reinen Krimi erwartet und gern handlungsorientierte Plots mag, ereignisreiche Thriller, ohne dass viel Zeit auf Charaktere oder Atmosphäre verwendet wird (und ich sage nicht, dass ich sowas nicht auch mal unterhaltsam finde), der wird an diesem Roman wenig Freude haben.
- Daniel Galera
Flut
(21)Aktuelle Rezension von: LennyErstmal zum Schreibstil, die wörtliche Rede ist nicht gekennzeichnet, deshalb sind manche Gespräche schwer zuzuordnen. Warum macht man das?
Der Klappentext verrät leider wie das Buch ausgeht.... das fand ich etwas schade. Die Geschichte selbst ist interessant. Es gibt ganz tolle Ausflüge, man kann sehr schön abtauchen und ist komplett mit auf Reisen!
Das Ende hat mir gut gefallen, hat alles, was man sich die ganze Zeit fragt, aufgelöst!
- Paulo Coelho
Auf dem Jakobsweg
(25)Aktuelle Rezension von: Claudia_de_MoraAuf dem Jakobsweg ist das persönliches Tagebuch von Paulo Coelhos Pilgerreise nach Santiago de Compostela. Es geht um Liebe, der ewige Kampf zwischen Gut und Böse, die Frage nach dem Sinn des Lebens und die Veränderungen im Leben eines Menschen.
Für viele Leser*innen mag das Buch wirr sein. Ich habe es gemocht, weil es anders ist. Zudem fand ich den Erfahrungsbericht spannend, obwohl ich gewisse Motive auch nicht nachvollziehen kann und ich auch sonst nicht sehr spirituell bin.
Den Schreibstil von Paulo Coelho finde ich sehr ansprechend.
Ich empfehle dieses Buch für spirituelle Leser*innen, aber auch offenen Menschen, die nicht unbedingt spirituell sind.
- Christine Fuchs
Räuchern in Winterzeit und Raunächten
(5)Aktuelle Rezension von: schneckeDas schönste Buch zum Thema Raunächte, Jahreszeitenfeste und -rituale, das ich bisher finden konnte. Jul bedeutet "die geweihten Nächte". Heilige Nächte vom 21. Dezember bis 6. Januar. Raunächte! Und sie stehen unmittelbar bevor. Viele haben frei, Urlaub, Ferien und Zeit, um innezuhalten zur inneren Einkehr und einmal zurück zu schauen: Wie ist das vergangene Jahr verlaufen, was möchte ich loslassen, was belastet mich noch, wer war an meiner Seite und von wem habe ich mich verabschiedet? Wenn die Dunkelheit ihren Höhepunkt erreicht hat und gleichzeitig das Licht einlädt, dann ist "Winter-Sonnenwende" - der kürzeste Tag und die längste Nacht. Das alte Jahr liegt in den letzten Zügen, das neue kündigt sich bereits an. Die Tage "zwischen den Jahren" sind eine "magische Zeit" . Der Mond benötigt 29,5 Tage für seinen Umlauf. 12 Mal im Jahr umkreist er die Erde. Exakt 354 Tage und nicht die bekannten 365 Tage. Als Differenz bleiben 12 Tage und Nächte: Die Raunächte! Sie öffnen Türen in eine tiefere Seelenebene, zum eigenen Unterbewusstsein und zum großen (kollektiven) Ganzen. Die Ursprünge dieser intensiven Zeit der Innenschau gehen zurück auf den keltischen, germanischen, heidnischen und irgendwie auch christlichen Glauben. Christiane Fuchs, die Autorin dieses großartigen Standardwerkes, beschreibt die Herkunft der Raunächte und ihres Brauchtums auf eine Weise, die zum einen faszinierende Erkenntnisse bringt, zum anderen Lust und Neugier weckt, den Übergang so intensiv zu erleben wie sie. Das Räuchern und rituelle Verbrennen von Kräutern und Harzen spielt dabei eine zentrale Rolle und weckt ebenso wie die "magischen Nächte" archaische Erinnerungen. Der Duft des Räucherns wirkt auf mehreren Ebenen. "Dort, wo geräuchert wird, sprechen die Menschen über andere Themen. Es öffnet sich eine andere Ebene der Kommunikation. Bei Feuer und Rauch öffnen wir unser Herz und es wird leichter über Gefühle zu reden." Jeder einzelne Tag mit seiner entsprechenden Raunacht steht für einen Monat des vergangenen und des kommenden Jahres. Was habe ich erlebt, welche Gefühle hatte ich, wer war dabei und was hat sich verändert? All dies sind Fragen und Aufgaben, denen wir uns jetzt stellen können, wenn wir loslassen und in ein neues Jahr gehen. Mit "Räuchern in Winterzeit und Raunächten" gibt die Autorin wertvolle Anleitungen, den Jahreswechsel in dieser dunklen Jahreszeit gepaart mit den lichtvollen Weihnachtstagen, mit Silvester, Neujahr und den Heiligen Drei Königen so intensiv wie möglich zu erleben und die eigene Zukunft im kommenden Jahr zu gestalten. Auf Träume achten und ein Raunächte-Tagebuch zu führen sind die Tipps am Rande, während sie alle acht Wendepunkte im Jahr mit den Jahreszeitenfestes Imbolc, Samhain, Beltane, Lammas und den Tag- und Nachtgleichen wie Sonnenwenden bildhaft und ursprünglich beschreibt. Wer die reinigende und heilende Wirkung des Räucherns erleben möchte und einen ganz persönlichen Jahreswechsel erleben möchte, hat mit "Räuchern in Winterzeit und Raunächten" einen wertvollen Begleiter gefunden. Jetzt freue ich mich umso mehr auf die bevor stehenden Raunächte und interessante Begegnungen, Erinnerungen, Transformationen, natürlich auch Räucherungen und innerem Erleben vom 21. Dezember bis zum 6. Januar. - Martina Kempff
Umkehrschuss
(19)Aktuelle Rezension von: sameaDas Buch "Umkehrschluss" wird als Eifel-Krimi bezeichnet. Doch ist jedes Buch, in dem ein Toter vorkommt ein Krimi? Mich konnte es ganz und gar nicht überzeugen. Der Roman hat viel Lokalkolorit. Jeder Abschnitt wird mit einem Spruch, der auch auf einem Kalenderblatt stehen könnte und einem Kochrezept eingeleitet. Diese Dopplung war für meinen Geschmack etwas zu viel. Dennoch, Leser, die gerne Gegenwartsliteratur lesen und / oder Freude an schrägen Protagonisten haben, werden sicherlich Gefallen an dem Buch finden. - Tommie Goerz
Einkehr
(26)Aktuelle Rezension von: -Anett-Der Kommissar Behütuns hat hier nicht nur mit der äußerst unangenehmen Schwüle zu kämpfen, sondern auch mit einem Fall, der zum teil auch in der Vergangenheit liegt. Er ermittelt auf eigene Faust nach dem Auffinden einer Mädchenleiche. Hat der Fall doch etwas mit einem zu tun, der in vergangener Zeit vorlag? Wo man zwar einen Täter überführte, aber dies doch sehr fraglich erscheint.
Und dann erscheint noch eine Frau in seinem Büro und erzählt Behütuns von einer scheinbaren Todesliste. Was ist daran? Sind die Namen auf der Liste willkürlich? Oder gibt es einen Zusammenhang? Eine sind bereits gestorben: Unfälle und Selbstmord. Aber was ist an den scheinbar zweifelsfreien Unfällen dran? Wurde doch nachgeholfen?
So ermittelt der doch recht sympathische Kommissar und lässt uns oft an seinen, manchmal wirr scheinenden, Gedanken teilhaben.
Dieser Krimi ist ganz anders, als die, die ich bisher gelesen habe. Am Anfang geht alles ziemlich wirr zu: Scheinbar unzusammenhängend werden hier von Todesfällen berichtet, in der Zeit hin und her gesprungen und ich hatte schon zu tun, das Buch nicht einfach zur Seite zu legen.
Aber dann nahm es so langsam Fahrt auf und ich war hin und her gerissen. Auch ich machte mir meine Gedanken, wie das alles zusammen hängen könnte und von da an konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Dann machte auch der ganze Anfang Sinn und brachte Helles in diedunkle Angelegenheit.
Ein gelungener Frankenkrimi mit sehr schönen Dialekt in manchen Dialogen, die ich immer wieder passend finde in so einem Regionalkrimi. Die Sprache verwirrte mich am Anfang etwas und auch manche Passagen schienen mir etwas langatmig, aber nach und nach wurde dies besser, so hatte ich jedenfalls das Gefühl.
Das Ende war eher gewöhnungsbedürftig und ich hatte noch lange Zeit Kopfkino.
Trotzdem sehr gelungen, kein blutiger Krimi, eher ein psychologischer, finde ich meist noch besser!
Deswegen bekommt das Buch 4 Sterne / Bücher von mir
- Margaret Forster
Ein Zimmer, sechs Frauen und ein Bild
(11)Aktuelle Rezension von: GruenenteGeschichte eines Bildes, das mehrere Frauen über fast ein Jahrhundert begleitet. Anfang des 20. Jahrhunderts mal die englische Malerin Gwen John ein Bild von einer Zimmerecke, mit dem sie Ihre Gefühle bezügliche ihrer Beziehung zu Rodin ausdrücken möchte. Dieses Bild gelangt über mehrere Zufälle an verschiedenen Frauen, die es alle stark beeinflusst. )Männer kommen mit dem Bild eher gar nciht klar...). Dadurch wird ein Reigen durch die geschichte gebildet und damit die Stellung der Frau in England bis nach dem 2. Weltkrieg beschrieben. Sehr schöne Idee, die auf dem Werk "A Corner of the Artist's Room in Paris" der real existierenden Malerin beruht. Ich konnte mich aber nicht in die Hauptpersonen hineinversetzen, ihre Gefühle und handlungen nicht nachvollziehen. Der Stil ist wie von M. Forster gewohnt fliessend und ruhig. Das sich alle über Generationen und viele Zufälle immer wieder begegnen war ja ganz nett, für mich aber zu weit hergeholt. - 8
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