Bücher mit dem Tag "edward lee"
11 Bücher
- Edward Lee
Creekers
(50)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIch bin ein bisschen enttäuscht vom Ende - es klärt sich zwar auch für den Leser am Ende erst alles auf, nur ist dann diese abrupte Wendung irgendwie... unwirklich. Man kauft sie dem Autor nicht so ab - sie scheint ein bisschen weit hergeholt. Zudem sind da ein paar Sachen, die nicht ganz klar sind. Hat der Protagonist Phil nun am Ende die Seiten gewechselt und sich mit Ona, der Gottheit der Creeker vereint? Lebt er noch? Ist das jetzt das Ende oder geht es zumindest in der Fantasie noch weiter (so unter dem Motto: Und wenn sie nicht gestorben sind...)?
Ja, ich denke schon, dass genau das Lee's Absicht war... Ein quasi offenes Ende zu lassen, bei dem der Leser sich selbst vorstellen kann, wie es weitergeht. Dafür ist diese Wendung zum Ende hin aber zu krass - irgendwie fehlt einem da ein kleines Detail (tot oder nicht tot?).
Trotzdem gilt es, natürlich auch diese abgefahrene und obszöne Story zu loben, auf die man erstmal kommen muss. :)
Außerdem gefällt mir auch der Schreibstil recht gut - wieder keine zu langen Kapitel oder Sätze.
Auch, wenn die Geschichte ziemlich krank ist und man dabei immer versucht, sich vorzustellen, dass es sowas durchaus irgendwo auf der Welt geben könnte, man nur nichts davon mitbekommt, so bleibt es letzten Endes doch nur eine Geschichte - weswegen einen skurrile Morde, Opferungen und der ganze Kram eigentlich auch nicht schocken, wenn man davon liest.
Alles in allem 3 von 5 Sternen für einen netten Zeitvertreib und eine Story, die mal so ganz anders ist, als das, was man von typischen Thrillern so kennt. - Edward Lee
Haus der bösen Lust
(60)Aktuelle Rezension von: AngelsammyWas? Schon wieder Edward Lee? Ja, auch dieses Buch las ich bereits vor geraumer Zeit. Ich bin von ihm fasziniert und abgestoßen zugleich. Er hat aber etwas an sich, dem man sich als Horrorfan nicht entziehen kann oder will.
Dieses Werk sticht aus seinem Oeuvre hervor, denn es ist eine Geiaterhausgeschichte. Zwar mit Szenen harter, dunkler Erotik, aber durchaus annehmbar und was Perversität und übersteigerte Gewalt angeht angenehm zurückhaltend für Lee'sche Verhältnisse.
Gast / Tennessee: Justin Collier ist zwecks Recherchen für sein Buch in diesem Ort. Als er in einer Pension ein Zimmer anmietet, merkt er nach dem Eintritt, daß er ungeheuer geil ist. Er würde am liebsten jede, die er erblickt ...
Es ist aber nicht seine Lust, sondern das Haus selbst, das diese triggert. Andere haben dieses Phänomen auch schon erlebt. Justin beginnt nachzuforschen. Ein Historiker vor Ort ist ihm behilflich.
Noch dazu muß Justin feststellen, daß es in dieser Pension spukt, als er unheimlicher Vorkommnisse gewahr wird.
Offenbar hängt dies alles noch mit dem Bürgerkrieg zusammen. Historische Rückblicke gewähren dem Leser*in eine Erläuterung der aktuellen Ereignisse der übernatürlichen Art.
Diese Ebenen der Vergangenheit und Gegenwart sind exzellent miteinander verzahnt. Abgründe tun sich auf.
Das Buch ist packend und gruselig. Justin ist sympathisch. Die Charaktere sind wahre Unikate - im Guten wie im Bösen. Sogar Humor ist präsent. Die Atmosphäre ist schön verdichtet und man fliegt nur so durch die Seiten. Wirklich hervorragend, diese düstere Kost!
- Edward Lee
Monstrosity - Die Kreatur
(16)Aktuelle Rezension von: Mathias_DambacherZu allererst muss ich darauf hinweisen, dass ich bisher ein Science-Fiction/Fantasy-Leser war/bin. Daher spiegelt diese Rezension nur meine (sehr überschaubaren) Erfahrungen mit dem (Horror) Thriller/Krimi-Genre wieder.
Nachdem der Autor seiner eigenen Biografie nach "als obszöner Provokateur und führender Autor des Extreme Horror" betitel wird und vom Festa-Verlag sogar ausdrücklich eine Warnung ausgesprochen wird, dass Edward Lees Werke überzogene Darstellungen von sexueller Gewalt enthalten, hatte ich mir beim Kauf dieses Buches etwas mehr "Horror" erwartet.
Die Charaktere habe ich als mäßig tiefgründig empfunden.
Die Protagonistin macht in sehr kurzer Zeit einen rasanten Ab- und Aufstieg durch. Von einer Militär-Offizierin zur Obdachlosen und dann zurück zur Sicherheitschefin auf relativ wenigen Seiten war für mich tatsächlich ein recht grober Einstieg in die Geschichte. Man musste stetig Ausschau nach Hintergrundinformationen halten, wenn man sich irgendwie in die Protagonistin hineinversetzen möchte.
Im Weiteren finde ich die Charaktere des Buches recht überzogen (zumindest so weit stimmt die Warnung des Festa-Verlages also tatsächlich, daher kann ich an dieser Stelle dem Autor keinen Vorwurf machen). Mir kam es so vor, als wäre wirklich jeder Charakter in dem Buch entweder ein heißes Topmodel (egal, ob Mann oder Frau) oder ein unterbemittelter (Meth-)Junkie. An dieser Stelle hätte ich mir ein bisschen mehr Unterschiede gewünscht, auch wenn der Autor anscheinend für diese Art von Darstellungen bekannt ist.
Die Umgebung, in der die Geschichte spielt, erinnert mich ein wenig an den Aufbau eines Computerspieles. Es gibt mehrere "Räume" in denen sich die Geschichte abspielt, ohne, dass dabei viel geändert wird. Als Eckpunkte gibt es die Insel (außerhalb des Krankenhauses), die katalogartigen Strandhäuser, das innere des Krankenhauses und den See auf der Insel. Dabei kam es mir so vor, als wären die Örtlichkeiten ein Mal vom Autor beschrieben worden und dann im späteren Verlauf wie eine Kulisse herangezogen worden. Eine richtige Atmosphäre kam bei mir beim Lesen leider nicht auf.
Auch das Monster, um welches es dem Titel nach in diesem Buch geht, kam für meinen Geschmack recht wenig im Buch vor. Natürlich gab es in den frühen Kapitel einen Einstieg, in dem das Monster und dessen Grausamkeit einmal in die Geschichte eingeführt wurde, aber über den Rest des Buches (abgesehen von einem kurzen Auftritt am Ende) ging eigentlich zu keinem Zeitpunkt eine Bedrohung von dem Monster für die Charaktere aus. Auch der "Horror", der beschrieben wurde, war für mich nicht wirklich zu fassen.
Natürlich waren die Geschehnisse, die der Autor in seiner Geschichte verarbeitet, furchtbar. Allerdings wurden auch diese für mich eher wie an einer Checkliste abgearbeitet - richtige Betroffenheit oder das Gefühl von Angst, Furcht und Verzweiflung, was die Charaktere unter Umständen empfunden haben (oder empfinden hätten sollen) war für mich leider nicht greifbar.
Daher gibt es an dieser Stelle von meiner Seite nur 2 von 5 Sternen.
- Edward Lee
Gewürm
(15)Aktuelle Rezension von: ShadowbakiZwei Wissenschaftler und ein Militärfuzzi begleiten
- Edward Lee
[ Header ] By Lee, Edward (Author) [ Dec - 2012 ] [ Paperback ]
(11)Aktuelle Rezension von: ThrillingBooksAutor: Edward Lee | Titel: Header
Verlag: Festa | Seiten: 146Preis: Sammlerpreise
Header ist eine auf 666 Exemplare limitierte Sammlerausgabe aus dem Festa-Verlag. Diese Ausgaben sind immer sehr schnell ausverkauft und werden danach teilweise zu astronomischen Preisen gehandelt. Bei der hier vorliegenden von Edward Lee sind Preise ab 150-200€ schon bald normal. Zusammen mit dem Buch gibt es den Film zum Buch auf DVD. Die Ausgabe ist signiert von Jack Ketchum und Edward Lee.
KlappentextOpa, was ist ein Header?
In West Virginias einsamen Wäldern gelten andere als unsere Gesetze, und dort vollzieht man eine sehr spezielle sexuelle Praxis. Sie ist so eklig, dass niemand darüber redet – und viele glauben, dass es so etwas gar nicht gibt …
Das Leben des Kleinstadt-Polizisten Stewart Cummings verwandelt sich in einen Albtraum. Um für seine kranke Frau die lebenswichtigen, aber enorm teuren Medikamente zu beschaffen, wird er selbst kriminell. Und dann findet man in dem verschlafenen Nest mehrere Leichen – Opfer eines Aktes, den man „Header“ nennt.
InhaltTravis ist gerade aus dem Knast raus und zieht zu seinem Opa, da seine Eltern verstorben sind. Schon vor dem Knast wollte er wissen was denn ein Header ist, er hatte es damals bei seinem Dad und Opa gehört…Agent Cummings ist Bundesagent und damit betraut, illegale Schnapsbrennereien aus zu heben. Er pflegt liebevoll seine kranke Frau und durch die Zusammenarbeit mit Drogendealer finanziert er die teuren Medikamente die sie braucht.Doch dann taucht die erste Leiche auf, und Agent Cummings beginnt zu ermitteln was es denn mit dem sogenannten Header auf sich hat und wer dafür verantwortlich ist.
CoverDas Cover des Buches lässt schon erahnen was dieser Header sein könnte, aber lässt dennoch offen wie genau dieser funktioniert. Das Cover der DVD sieht genauso aus. Das Buch macht sich gut im Regal bei Horrorfans.
BewertungDer Hardcore-Klassiker von Edward Lee wurde 1995 in den USA veröffentlicht und 2016 bei Festa als Sammlerausgabe.
Typisch für Edward Lee ist der sehr sexuelle Inhalt des Buches und der recht hohe Anteil an Gewalt. Nicht umsonst sind viele Bücher von ihm in der extrem-Reise veröffentlicht da sie sehr krasse Gewalt und Gedankengänge enthalten. Edward Lee hat sich hier wieder etwas ausgedacht, wo man sich denkt „Wie zur Hölle kann dieser Mann noch ruhig schlafen?“, aber es passt einfach wieder. Die Story ist Hardcore-Horror, es macht Spaß sie zu lesen und in die Welt die Lee hier erschafft einzutauchen.
Die Story selber besteht aus 2 Erzählsträngen, einmal die Geschichte um Travis, der gerade aus dem Knast zurück ist und bei seinem Opa einzieht. Da kommt bei ihm die Vergangenheit hoch und er erinnert sich, das er damals zu klein war um zu wissen was ein „Header“ ist. Nun ist er jedoch alt genug um dies zu erfahren.Dann gibt es die Story um Agent Cummings, seine Geschäfte mit den Drogendealern des Counties und wie er sich um seine kranke Frau kümmert. Er erfährt durch Zufall von einer Leiche, die Opfer eines Headers wurde und dies weckt seinen Ehrgeiz als Detective, er will den Fall lösen.
Die Novelle liest man sehr schnell durch, bei 146 incl. Vorwort und Nachwort ist das kein Wunder. Man sollte aber wissen das man sich wirklich auf einige extreme Stellen einlässt die schon sehr krass sind. Im Gegensatz zu manchen anderen Extrem-Horror-Geschichten die ich gelesen habe ist hier eine richtige Story vorhanden mit einem Ende das ich so nicht erwartet hätte.
Was ein Header aber nun ist, das könnt ihr googlen oder ihr lest den Roman selbst! - Edward Lee
Bighead
(130)Aktuelle Rezension von: Danni93_Dieses Buch ist wirklich nur etwas für Freunde des splatter Horrors. Alle anderen sollten definitiv die Finger davon lassen. Wer aber in die menschlichen Abgründe schauen will, sollte fieses Buch hier lesen.
- Robert Bloch
Kannibalen
(17)Aktuelle Rezension von: Elmar Huber„In einer Kammer sah ich nichts außer Knochen, Hundertausende Knochen, blassgrün und mit sauber abgenagten Biegungen und Verdickungen, hohl da, wo das Mark herausgesaugt war. Ein riesiger Haufen von Knochen, der die Kammer vom Boden bis zur Decke auffüllte und in den Gang hinausragte. Er schleifte mich durch diese Geschichte Tausender von Mahlzeiten.“
(Harlan Ellison: Auf der Suche nach dem verlorenen Atlantis)
Greg F. Gifune: Schnee-Engel
Jahre zuvor – als Steve noch bei Frau und Tochter in Whaler’s Bay lebte – entdeckte er beim Versteckspiel im Wald die Opfer Spuren bestialischer Morde. Die Ermittlungen der örtlichen Polizei haben nichts ergeben, doch Steves eigene Recherchen lassen ihn an dieser offiziellen Version zweifeln und er kehrt zurück nach Whaler’s Bay und zu seiner Tochter.
E. T. A. Hoffmann: Cyprians Erzählung
Der überraschende Besuch einer entfernt verwandten Baronesse und deren Tochter Amelie verändert da Leben des Grafen Hippolit auf nachträgliche Weise, denn Hippolit verliebt sich innig in Amelie, die er auch schließlich zur Frau nimmt. Der Tod der Baroness indes lässt Amelie schweigsam und bedrückt werden und auf Hippolit Drängen erzählt sie ihm von ihrer verderbten Mutter. Und auch in Amelie selbst regt sich ein unheiliges Verlangen.
Harlan Ellison: Auf der Suche nach dem verlorenen Atlantis
Als der ziellose Weltenbummler die hilfsbedürftige Camilla befreit, scheint sein Leben endlich einen Sinn zu erhalten. Und so machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach Camillas Familie.
Tim Curran: Maden
In der Not des napoleonischen Krieges lernt Francoise Jarny widerwillig den Geschmack von Menschenfleisch kennen. Tödlich verletzt wird er zu einem Wirt für eine besondere Art Maden, die ihn nicht sterben lassen, solange er sie mit dem menschlichen Futter versorgt. Wo um ihn herum die Menschen zu hunderten am Typhus sterben, bleibt Jarny durch diese unheilige Symbiose am Leben.
Anthony Boucher: Sie beißen
Auf dem Gelände, auf dem Tallant seine Hütte bauen will, sollen früher die Carkers gelebt haben, eine Familie Kannibalen, die Reisende töteten und aßen. Zweimal war angeblich die Armee dort um die Carkers zu töten. Doch Tallant muss erkennen, dass es mehr ist als eine lokale Legende und dass die Carkers nicht so leicht zu töten sind.
H. P. Lovecraft: Das Bild im Haus
Ein einsames Bauernhaus bietet den Wanderer, der plötzlich vom Regen überrascht wurde, Schutz. Das Haus scheint verlassen und so beschäftigt sich der Besucher mit dem Buch, das aufgeschlagen auf dem Tisch liegt. An einer abgegriffenen Stelle zeigen die Illustrationen eine Gruppe exotischer Männer und Frauen bei der Zubereitung von Menschenfleisch. Da vernimmt der Eindringling plötzlich Schritte im oberen Stockwerk des Hauses.
Edward Lee: Madenmädchen im Gefängnis der toten Frauen
Nach einem Zwischenfall mit einem atomar betriebenen Versuchsflugzeug wachen die Toten als sogenannte „Maden“ wieder auf, die nur noch rohes Zeug essen können. Und da „Maden“ nicht ansteckend sind, keine Krankheiten haben und billiger sind, sind die Madenmädchen plötzlich gefragter als normale Nutten.
David Case: Der Kannibalenschmaus
Noch weiß der Forschungsreisende nicht, was auf ihn zukommt, als er gefesselt in der Eingeborenenhütte liegt. Die Schreie seines Begleiters vor der Hütte jedoch verheißen nichts Gutes, auch wenn der Stammesherrscher ihm versichert, dass es nicht ihr vorrangiges Ziel ist, ihm Schmerzen zuzufügen.
Robert Barbour Johnson: Tief unten
Etwas lebt in den Tunneln der U-Bahnschächte unter Manhattan. Es war bereits da, als das Land noch den Indianern gehört hat. Um die Menschen zu schützen, wurde eine spezielle Wachtruppe eingerichtet, die das Grauen Nacht für Nacht und Jahr um Jahr in Schach hält.
Edgar Allan Poe: Arthur Gordon Pym, der Kannibale
Halb wahnsinnig vor Hunger und Durst beschließen die Schiffbrüchigen, dass einer der ihren sterben muss, damit die anderen leben können.
Robert Bloch: Das Festmahl in der Abtei
Vor den Unbillen des Wetters rettet sich der Erzähler in eine sonderbare Abtei, wo man ihn nicht nur mit frischer Kleidung ausstattet, sondern ihn überdies zu einem gewaltigen Festschmaus einlädt.
Brian McNaughton: Lord Glyhtards Geschichte
Lord Glyphtard Fand lebt mit seiner Mutter in unmittelbarer Nähe zu einem Friedhof, von wo er knöcherne Andenken einsammelt und in seinem Zimmer ausstellt. So wird die nekrophile Umbra auf ihn aufmerksam, die er schließlich heiratet. Doch Glyphtard kann Umbra nicht befriedigen und es zieht sie Nacht für Nacht auf den Friedhof, wo sie sich mit den Ghoulen vergnügt. Doch es geht die Behauptung, dass auch Glyphtards Großvater ein Ghoul war.
Graham Masterton: Eric, die Pastete
„Man ist, was man isst“ war stets das Motto von Erics Mutter. Doch Eric wollte nicht zu einem Pastetenmann werden. Und so probiert er etwas Lebendiges, in der Überzeugung, sich auf diese Weise neue Lebendigkeit verleihen zu können.
„Es sind Menschenfresser, wissen Sie. Sie sind keine Ammenmärchen. Sondern Wirklichkeit, und wie. Der Gasthof, den nur neun Gäste von zehn Angekommenen verließen – die Berghütte, die Reisende vor dem Schnee schützte, sie den ganzen Winter beherbergte, bis die Frühjahrsschmelze ihre Knochen freilegte – die einsame Straßenstrecke, die so viele Reisende nur halb durchfahren – man findet sie überall.“
(Anthony Boucher: Sie beißen)
Mit Horror Taschenbuch 32 gibt es einmal mehr eine Orignalanthologie „Marke Festa“, nur diesmal keine gemischte Sammlung, wie die bisher drei NECROPHOBIA-Bände, sondern eine Geschichtensammlung zum Thema Kannibalismus. Ganz der kurz zuvor eingeschlagenen Verlagslinie folgend, lotet Herausgebern Frank Festa hier die Grenzen des guten Geschmacks aus und beschert dem geneigten Horrorfan einige appetitliche Lesestunden. „Sittlich und moralisch tabu“ verspricht der Untertitel. Die Bandbreite der enthaltenen Autoren (tatsächlich sind nur männliche Verfasser enthalten) reicht dabei von E.T.A. Hoffmann („… mitten im Kreis lag der Leichnam eines Menschen, an dem sie mit wölfischer Gier zehrten …“) bis Edward Lee („Eines Nachts zerdepperte ich eine Kloschüssel auf seinem Kopf, schlitze ihm den Bauch auf und aß seine Gedärme.“). Ebenso abwechslungsreich sind die Sujets, obwohl die Pointe ja zwangsläufig bekannt ist. Diese reicht vom verhaltenen, vampirisch gefärbten Kannibalismus über die modernen und oft strapazierten „Strahlenzombies“ bis zum Klassiker des Kannibalenwitzes, bei dem ein weißer Forscher im Kochtopf eines Eingeborenenstammes landet. Greg F. Gifune und Harlan Ellison gelang sogar das Kunststück, je eine nahezu schwermütige Kannibalengeschichte beizusteuern. Ob man jedoch, wie im Fall ARTHUR GORDON PYM, einen Romanauszug in eine Kurzgeschichtensammlung aufnehmen sollte, muss sich jeder Leser selbst beantworten. Im Großen und Ganzen hat es Frank Festa trotz des vorgegebenen Themas wieder einmal geschafft, eine stilistisch abwechslungsreiche Sammlung zusammen zu stellen, die keinen einzigen Aussetzer aufweist.
Selbstredend bedeutet eine Festa-Anthologie auch immer Werbung für die Hausautoren, wie die Aufnahme von Edward Lee, Tim Curran, Greg F. Gifune, Graham Masterton und H. P. Lovecraft zeigen.
Dass der Kannibalismus sich nicht nur möglicherweise unter den weißen Flecken der Landkarten oder im Kopf von Buchautoren abspielt, beweisen die Pressemeldungen über tatsächliche Fälle von Kannibalismus, mit denen die Sammlung ergänzt ist. Und das ist tatsächlich das Erschreckendste an dieser Sammlung.
Das Cover ist recht einfach im Stil eines Filmplakats gestaltet, auf dem als Motiv lediglich Messer und Gabel zu sehen sind. Das Taschenbuch ist in exklusiver Festa-Lederoptik gefertigt und gewohnt hochwertig gearbeitet.FAZIT:
Die „weltweit erste Anthologie zum Thema Kannibalismus“ vereint Klassiker und „Junge Wilde“ zu einer typischen stilistisch-abwechslungsreichen Festa-Anthologie ohne Lückenfüller. - Edward Lee
Porträt der Psychopathin als junge Frau
(30)Aktuelle Rezension von: EurekaPalmerKurze Zusammenfassung: Die Psychologin Kathleen Shade arbeitet als Kolumnistin für eine Frauenzeitschrift. Sie erteilt ihren Leserinnen Ratschläge in Liebesangelegenheiten. Unerwartet ist unter der Post ihrer Leser ein Brief einer Frau mit der Bitte, deren Geschichte zu veröffentlichen. Die Unbekannte lässt Kathleen grausige Texte zukommen, in denen detailliert blutige Morde beschrieben stehen und traumatische Kindheitserinnerungen. Als Kathleens Onkel Sammy aus dem Gefängnis entlassen wird, von dem die Kolumnistin über mehrere Jahre hinweg missbraucht wurde, geschieht eine überraschende Wende und Kathleen sieht sich der Psychopathin Auge in Auge gegenüber.
Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite. Eine spannende Analyse der weiblichen Psyche.
Die Taten der Psychopathin sind detailreich und äußerst anschaulich beschrieben. Nichts für Zartbesaitete. Die Opfer: ausschließlich Männer. Ihre Beweggründe werden zum Ende hin aufgeschlüsselt, wodurch die grausigen Taten ein Stück weit nachvollziehbar werden. Die Auflösung, weshalb Kathleen in das Ganze verstrickt ist, hat mich sehr überrascht.
Kathleens Onkel Sammy betreffend dachte ich: ich hoffe, die Psychopathin kriegt auch dich in die Finger. Seine Denkweise stieß mir ganz übel auf (Verharmlosung und Rechtfertigung an brutalen, abstoßenden und verstörenden Verbrechen an unschuldigen, kleinen Mitbürgern). Noch immer fehlen mir die passenden Worte zu diesem schrecklichen Mann.
Fazit: Das Buch hat mich vollkommen gefesselt. Die psychologischen Aspekte waren äußerst interessant und auch die Einbringung medizinischer Kenntnisse fand ich sehr spannend.
Ein fesselnder Mix aus Psychologie, Polizeiarbeit und blutiger Grausamkeit.
- Edward Lee
Bighead - MP3 Hörbuch
(4)Aktuelle Rezension von: RavenDas Buch "Bighead" von Edward Lee hat einen Umfang von 354 Seiten und ist bei Festa erschienen. Das Hörbuch ist eine Redrum Audio Produktion und hat einen Umfang von 10 Stunden und 29 Minuten. FSK 18 Hardcore
Das Buch gibt es in einer Softcover- und Ebookversion und als Hörbuch.Ich habe Audio und Buch parallel gehört/gelesen.
In der Ebookversion ist alles sehr übersichtlich gegliedert.
Der Hörbuchsprecher Kai Schulz passt perfekt zur Geschichte. Er ist bis jetzt der beste Hörbuchsprecher, den ich jemals auf einer Audio gefunden habe. Er liest mit so viel Leidenschaft, Humor und mit so viel Facetten und Nebengeräuschen, dass jedes Hörbuch zum reinsten Genuss wird.
Irgendwo im tiefen Wald Virginias lauert Bighead. Nachdem sein Opa gestorben ist, will er mehr als nur Eichhörnchen sehen und begibt sich auf den Weg in die Stadt. Dabei hinterlässt der Freak mit dem Wasserkopf nicht nur eine Leiche...
Bighead ist Hardcoreliteratur. Dies sollte man im Voraus wissen bevor man zum Buch greift. Einige Menschen könnte das Buch verstören oder triggern. Ich persönlich bin absolut begeistert von dem Werk. Es ist eine super Mischung zwischen verstörenden, brutalen, obszönen und erotischen Szenen und Humor, Spannung und fantastischen Elementen. Die Szenen sind sehr detailreich und extrem, aber dennoch ist die Handlung nicht plump und es schweift zu keiner Zeit ins Trashige ab. Von Anfang bis Ende kommen viele Fragen auf, die erst nach und nach gelöst werden. Somit ist Spannung garantiert von der ersten bis zur letzten Seite. Wir haben hier einen richtigen Pageturner. Die Protagonisten sind auch sehr interessant, speziell und keineswegs langweilig. Das Werk vereint mehrere Genre. Es fängt mit Gothik-Horror an und ändert sich zum Ende hin. Hier will ich aber nicht zu viel verraten und Spoilern. Lt. Autorenanmerkung handelt sich das Buch um die Originalversion wie aus der Necro-Ausgabe, allerdings wurden auf den letzten 20 Seiten geringfügige Änderungen vorgenommen. Sehr schade finde ich, dass die ungeänderte Endversion aus dem Englischen im Anhang nicht zum Vergleich zu finden ist. Die hätte mich sehr interessiert. Das Ende ist nämlich meiner Meinung nach nicht ganz rund. Es ist absolut unerwartet und ich weiß nicht recht wie ich es werten soll. Keineswegs schlecht, aber auch nicht wirklich stimmig. Tut meiner Bewertung aber keinen Abbruch, da es bis auf die letzen Seiten absolut genial geschrieben wurde. Da kann ich nur sagen: "YES SIR!"
Fazit: Sehr spannend, humorvoll, verstörend, brutal und obszön! Ein seltsames Ende. Dennoch genial geschrieben und ein echter Pageturner. YES SIR, feinste Lese- und Hörempfehlung! - Edward Lee
Dahmer ist nicht tot
(21)Aktuelle Rezension von: EurekaPalmerWie auch bei einem vorherigen gemeinsamen Projekt der beiden Autoren, fand ich hier wieder den psychologischen Aspekt besonders interessant.
Die Geschichte um Seriennmörder Jeffrey Dahmer ist allseits bekannt und ich fand sehr interessant wie in dem Buch die psychologischen Beweggründe des potentiellen Nachahmungstäters erörtert wurden sowie auch die des Killers selbst.
Immer mal wieder gibt es Rückblicke in das Leben des Mörders, was nahelegt, dass Jeffrey seinen Tod nur fingiert hat.
Auch Ermittlerin Helen Closs hat ihr Päckchen zu tragen und wird von ihren eigenen inneren Dämonen unaufhörlich gequält, was sie jedoch auch sympathisch und menschlich macht.
Trotz aller Hindernisse und Niederschläge gibt Helen nicht auf und setzt alles daran, den Fall zu lösen und ihr eigenes Leben wieder in eine gesunde Balance zu bringen.
Auch hier fand ich die psychologische Komponente sehr spannend.
Die Geschichte war teilweise vorhersehbar, aber trotzdem sehr fesselnd und mitreißend. Der Schreibstil Edward Lees wie gewohnt flüssig, sodass ich regelrecht durch die Seiten geflogen bin. - 8
- 12