Bücher mit dem Tag "dt autor"
133 Bücher
- Stephan Lohse
Ein fauler Gott
(95)Aktuelle Rezension von: gstJonas ist tot. Mami und Ben sind sehr traurig. Der Elfjährige glaubt, „Gott selbst ist faul in seiner Allmacht, und es bereitet ihm Freunde, den Brüdern die Brüder zu stehlen und den Müttern ihre Kinder. Er ist unersättlich. Es gibt im Himmel immer mehr Tote als Lebende auf der Erde.“ (Seite 8)
Der deutsche Schauspieler und Theaterregisseur Stefan Lohse ist 1964 in Hamburg geboren und veröffentlichte mit „Ein fauler Gott“ 2017 seinen ersten, mit guten Kritiken überhäuften, Roman.
Darin nähert er sich dem Schmerz von Mutter und Bruder an und zeigt, wie sich das Leben durch den Tod verändert. Doch der Alltag fordert weiterhin seinen Tribut. Ben findet neue Freunde, die ihm beim Weiterleben helfen, was schließlich auch seiner Mutter zugute kommt.
Dieser Entwicklungsroman spielt zu einer Zeit, als es noch Fotoapparate mit Blitzwürfeln gab und sich Jungs zu Weihnachten noch Plattenspieler wünschten. Und Reisen in die Ostzone gab es auch noch. Dieser Rückblick hat mir persönlich sehr gefallen, da er mich in meine eigene Jugend zurückgeführt hat.
Das Buch ist zwar oft traurig, es enthält jedoch auch zahlreiche Stellen, die zum Schmunzeln und Lachen einladen. Noch nie war ich den Gedanken eines Jungen so nah wie in diesem Buch. Was mich beim Lesen allerdings etwas überforderte, waren die Erinnerungen der Mutter an die eigene Kindheit während der Nazizeit. Sie passten in meinen Augen nicht so recht zum sonstigen Buch, weshalb ich einen Stern von der Höchstpunktzahl abziehe.
- Sebastian Fitzek
Der Insasse
(1.536)Aktuelle Rezension von: Vanessa_BookloveEin Vater, der sich als Gestörter in eine Psychatrie einweisen lässt unter falschen Namen um mit dem Mörder seines Sohnes zu reden, dessen Leiche nie gefunden wurde. Das Buch hat für eine Fitzek Lektüre für mich zu wenig düsteres und grausames gehabt, aber umso weiter man dem Ende kommt desto mehr erfährt man die Wahrheit über das tote Kind und was wirklich passiert ist.
- Sebastian Fitzek
AchtNacht
(1.537)Aktuelle Rezension von: GotjeNachdem ich vor etwa fünf, sechs Jahren dieses Buch zum ersten Mal gelesen hatte, habe ich es jetzt, wo ich wirklich nichts mehr wusste, dafür aber generell mehr Lese-, Thriller- und Lebenserfahrung (soweit man das mit 20 im Vergleich zu 15 haben kann) habe, nochmal gelesen. Damals war das einer meiner ersten Thriller, die nicht explizit für Jugendliche waren, und ich war komplett begeistert. Jetzt ist meine etwas fundiertere Meinung: Ich fand ihn gut. Die Idee mag ich sehr gerne, wenn auch die Begründung am Ende für mich ein bisschen weniger nachvollziehbar ist, und auch die Story hat mir gefallen. Es ist eigentlich immer was passiert, es gab Wendungen und Spannung. Aber so richtig fesseln konnte mich das Buch leider nicht. Ich habe es zwar in zwei Tagen durchgelesen, das lag aber eher daran, dass ich Urlaub habe und Handypause mache, als an der Geschichte an sich. Es war leider nicht so wie bei manchen richtig guten Thrillern, bei denen man unbedingt weiterlesen muss, die ganze Zeit Schiss hat und sich am besten auch so angenehm unwohl fühlt. Deswegen muss ich sagen, ein solider Thriller, aber es gibt, auch von Fitzek, bessere.
- Sebastian Fitzek
Flugangst 7A
(1.317)Aktuelle Rezension von: _lxrxnx_Der Psychiater Mats Krüger ist nach dem Tod seiner Frau nach Argentinien ausgewandert ohne jemals wieder zurückkehren zu wollen. Als er dann aber einen Anruf seiner hochschwangeren Tochter Nele erhält steigt er trotz seiner Flugangst in ein Flugzeug und macht sich auf den Weg zu ihr. Es kommt zu jedoch zu einer für ihn unerwarteten Wendung, in Form eines unbekannten Anrufers. Dieser hat Mats Tochter unter seiner Gewalt und lässt ihm zur Rettung nur eine Möglichkeit: Ers soll das Flugzeug zum Abstürzen bringen.
Das Buch ist wie gewohnt sehr flüssig geschrieben, man hat ein gutes Bild von den Hauptcharakteren und an den Kapitelenden immer wieder einen Cliffhanger, weswegen man das Buch ungern aus der Hand legen will.
Fitzek ist für seine außergewöhnlichen Storylines bekannt und ich liebe diese, leider fande ich die Kombination in diesem Buch nicht sonderlich gut. Jedes Thema wäre für sich wahrscheinlich ein eigenes Buch wert, so hat man aber das Gefühl dass auf Zwang etwas kombiniert wurde. Leider finde ich auch den Titel nicht gut gewählt, ja es geht zwar um ein Flugzeug und Flugangst, leider habe ich aber während des Lesens nicht das Gefühl gehabt das dieses Thema die Oberhand im Buch hat.
Prinzipiell ein solides Buch, aber für einen Einstieg in das Genre eher schlecht, da es wahrscheinlich eher abschreckend und verwirrend wirkt.
- Annette Wieners
Wildeule
(100)Aktuelle Rezension von: witchqueenDarum geht es:
Gesine Cordes war früher mal bei der Polizei. Bis sie ein schlimmer Schicksalsschlag völlig aus der Bahn warf. Ihr kleiner Sohn ist an einer Vergiftung gestorben. Danach ging es stetig bergab mit ihr. So arg, dass sie ihren Job bei der Polizei, ihre sozialen Kontakte und ihre Wohnung verlor. Nun wohnt sie bei Bauer Josef am Rand einer Wiese in einem Wohnwagen und arbeitet als Friedhofsgärtnerin. Sie liebt ihren Job. Doch bei einer Beerdigung geht gründlich etwas schief. Gesine fällt auf, dass der Sarg nicht richtig geschlossen ist und bei genauerem Hinsehen stellt sie fest, dass statt Madeleine Jablin der Bestatter, der die Beerdigung ausrichten sollte, in dem Sarg liegt. Erstochen. Schnell fällt der Verdacht auf Gesines besten Freund, Hannes van Deest, ebenfalls Bestatter. Gesine glaubt nicht, dass Hannes van Deest etwas mit dem Mord zu tun hat. Anders als die Polizei. Denn alle Beweise sprechen gegen ihn. Als er dann auch noch verschwindet, glaubt die Kommissarin sich in ihrer Annahme bestätigt, dass Hannes der Mörder ist. Gesine versucht verzweifelt, ihrem Freund zu helfen. Doch je länger Hannes verschwunden ist und je mehr Beweise auftauchen, je enger zieht sich die Schlinge um Hannes‘ Hals zu. Und je mehr Zweifel regen sich in Gesine. Wird es Gesine gelingen, Hannes Unschuld zu beweisen?
Meine Meinung:
„Wildeule“ ist der dritte Band um die Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes. Man kann dieses Buch aber durchaus auch als Einzelband lesen. Ich kenne die beiden Vorgängerbände nicht und hatte keinerlei Probleme in die Geschichte reinzukommen oder sie zu verstehen. Vorkenntnisse aus der Vorgängerbänden sind also nicht erforderlich.
Sämtliche Personen, Landschaften, Begebenheiten … ja sogar das Wetter werden hier sehr ausführlich beschrieben. Manchmal ZU ausführlich, so dass es manchmal etwas langatmig wurde. Da wäre weniger manchmal mehr gewesen. Nichts desto trotz ist die Geschichte spannend, wenn auch manchmal etwas übertrieben, was die Handlungen der Erwachsenen angeht.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 349 Seiten lange Buch ist in 30 Kapitel unterteilt. So kann man es sowohl in einem Rutsch aber auch sehr gut in mehreren Abschnitten lesen.
Am Ende mancher Abschnitte findet sich eine kurze Beschreibung einiger Giftpflanzen, die in einem kurzen Nebensatz des vorherigen Artikels erwähnt werden (Auszüge aus dem Notizbuch, das Gesine Cordes seit dem Tod ihres Sohnes führt). Dieses tut aber rein gar nichts für die Geschichte und hat auch nichts mit dem Fall zu tun. Diese „Lückenfüller“ habe ich dann einfach ausgelassen.
Auch Cover und Titel des Buches haben nicht wirklich etwas mit der Geschichte zu tun. Eulen werden nur zwei- oder dreimal im Baum auf dem Friedhof sitzend erwähnt. Auf dem Cover sieht man hauptsächlich ein grünes Feld (oder Rasen), wobei die Geschichte hauptsächlich auf dem Friedhof/Bestattungsinstituten spielt. Das passt nicht richtig.
Mein Fazit:
Ein Krimi mit Schwächen. Das wird definitiv nicht mein Lieblingsbuch. Ich vergebe hier lediglich 3 Sterne. - Julie von Kessel
Altenstein
(48)Aktuelle Rezension von: rose7474Der Inhalt des Romans wurde hier bereits oft geschildert, so dass ich mich auf meine Meinung beschränke.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht so leicht, da ich mich erstmal an die vielen Zeitsprünge gewöhnen musste. Die Geschichte war spannend und der Schreibstil gefiel mir gut obwohl er etwas distanziert und nüchtern war.
Durch die vielen Zeitsprünge wurde der Lesefluss für mich etwas erschwert. Doch ich fand die Geschichte spannend und es konnte mich fesseln war aber nicht so leicht zu lesen.
Ich vergebe 4 Sterne und empfehle das Buch gerne weiter.
- Britta Sabbag
Der Sommer mit Pippa
(55)Aktuelle Rezension von: Roma84Die erfolgreiche Anwältin Sarah bekommt endlich den lang ersehnten Heiratsantrag ihres Freundes Philip...wenn auch nicht ganz so romantisch wie erhofft. Dennoch schwebt sie auf Wolke 7 und stürzt sich sogleich in die Hochzeitsplanungen. Als ihr plötzlich die Frage gestellt wird, wer denn ihre Trauzeugin sein soll, wird Sarah bewusst, dass diese das Einzige ist, was ihr zu ihrer perfekten Hochzeit noch fehlt. Aber woher nehmen? Weder ihre von Philip vorgeschlagene Schwiegermutter noch eine der netten Damen, die sie bei ihrer Onlinesuche kennen gelernt hat, kommen in Frage. Als sie gerade von ihrer angehenden Schwiegermutter zu einem sehr suspekt klingenden Ehevertrag genötigt werden soll, stürzt Pippa in Sarahs Leben. Pippa ist eine vorlaute Großstadtgöre, die Sarah nicht mehr von der Seite zu weichen scheint und sich mit ihr an die Hochzeitsvorbereitungen macht. Aber diese laufen dennoch nicht reibungslos und Sarah steht irgendwann vor zwei wesentlichen Entscheidungen: wem in ihrem Umfeld kann sie wirklich vertrauen und wer ist sie selbst eigentlich wirklich?
Das Buch ist locker und leicht geschrieben und genau das richtige für Freunde von anspruchslosen Büchern. Leider zähle ich mich nicht zu dieser Gruppe. Ich habe das Buch zwar fertig gelesen, weil es sich einerseits schnell und locker lesen lässt und ich angefangene Bücher einfach nicht nicht fertig lesen kann. Aber ich konnte das Ende des Buches kaum erwarten, nicht weil es spannend war, sondern weil ich das dringende Bedürfnis hatte, etwas Anderes zu lesen.
Die Handlung war derart flach, unrealistisch und die Hauptcharaktere waren eine regelrechte Ausschlachtung und zusätzliche Übertreibung von Klischees. Einzig und allein, dass einige Kommentare oder Dialoge recht witzig zu lesen waren und dass es sich, wie schon erwähnt sehr schnell lesen lies, rettet dieses Buch auf 2 von 5 Punkten.
- Tessa Hennig
Bea macht blau
(86)Aktuelle Rezension von: Henri3tt3Also der Klappentext ist leider mal wieder Quark. Bea fährt nicht zu ihrer Schwester, sondern zu ihrer "Tante" Maria. Aber den Klappentext schreibt ja nicht die Autorin, sie kann also nichts dafür.
Das Buch liest sich sehr gut, die Entwicklung der Hauptfigur ist spannend. Sie fällt zwar erstmal in das Empty-Nest-Loch und wird dann auch noch von ihrem Mann verlassen, aber sie findet im Laufe der Geschichte endlich mal zu sich selbst, wer sie ist, was sie gern macht und wie sie wirklich leben will. Es geht dabei recht turbulent zu und die Komplikationen mit dem Erwerb des Gästehauses habe ich nicht so ganz verstanden, denn wenn alle sich einig sind, wie sie die Sache gern haben wollen, können sie das doch so machen, egal was im Testament steht oder wie die Erbfolge ist. Aber das ist nur ein Detail. Positiv ist mir der Umgang mit Fremdsprachen aufgefallen. In Frankreich spricht Bea französisch, in Spanien spanisch, mit amerikanischen Touristen englisch. Was man als Leser'in versteht, versteht man eben, den Rest kann man sich aber auch so zusammenreimen. Meist fasst die Erzählerin das dann gut zusammen. Und wenn Bea sprachlich an ihre Grenzen stößt, weil sie z.B. kein baskisch spricht oder juristische Fachbegriffe auf spanisch nicht kennt, ist das doch viel authentischer, als wenn alle überall deutsch sprechen wie in manch anderen Geschichten. Die könnten dann doch auch einfach im deutschsprachigen Raum spielen...
Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen und ich werde demnächst noch mehr von Tessa Hennig lesen.
Auch dieses Buch passt in die #Ü45_Protagonistinnen Challenge, weil Bea über 50 Jahre alt ist.
- Alma Bayer
Wildfutter
(75)Aktuelle Rezension von: getippteWelt
Verlag: btb Verlag
ISBN: 978-3-442-71531-2
Erstausgabe: September 2017
Klappentext:Vitus Pangratz kletterte über den Zaun der Wildparks.
Vorsichtig sah er sich um.
Die Stimmung war märchenhaft. Romantisch. Bayern zum Verlieben.
Plötzlich raschelte es hinter ihm.
Angespannt ergriff er zur Kamera, bereit der Gefahr ins Auge zu sehen.Jetzt nur keine falsche, hektische Bewegung.Seine Fußspitze stieß einen Erdklumpen zur Seite.Fast wäre er darüber hinweggegangen, als er ein weißes Etwas sah.Interessiert griff Pangratz danach und schüttelte die Erde ab>>Ja, leckst mich am Arsch!>> entfuhr es ihm.
Erster Satz:Der Ehering saß Fest.
Inhalt:Der Pensionierte Polizist Vitus Pangratz will als Fotograf groß rauskommen und bricht nachts in den Wildpark ein um Fotos von Wildschweinen zu machen!Er stolpert dabei über einen Teil menschlichen Überrestes.Der seit Wochen vermisste Fußballtrainer „Tiger“ wird schnell als ehemaliger Besitzer dessen ermittelt.Für den amtierenden Komissar ist die Sachlage eindeutig, ein Wilschwein hat die Überreste verschlungen.Vitus muss nun selbst ermitteln, mit seiner Tochter „Jo“ einer Lokalreportern und seiner alten Sekretärin „Liesel“ wird die ganze Kleinstadt auf den Kopf gestellt.
Meine Meinung:Also das Cover fand ich schon mal ziemlich gelungen und hat mich sehr zum Kauf animiert!Am Anfang war es ziemlich verwirrend und es dauerte einige Seiten bis ich verstand worum es ging!Irgendwie war es ein interessantes Buch, so ganz anders als die anderen Regionalkrimis die ich bisher in den Fingern hatte, aber es hat mich leider nicht richtig gepackt bzw. mitgerissen.Stellenweise dachte ich, ich bin in einem falschen Genre gelandet, von Horror bis erotische Literatur war alles vertreten, teilweise in einer sehr derben Form das muss man erst mal mögen bzw. abkönnen.Ich denke die Autorin wäre gut beraten wenn sie Dystopien, Thriller oder Erotische Literatur schreiben würde weil Ihr meiner Meinung nach das noch viel besser liegen würde....Einiges an Humor ist natürlich auch vertreten und ich musste stellenweise schon ziemlich lachen.Was ich toll fand, das man bis zu letzt nicht wusste wer der Täter war, das machte das ganze sehr spannend, man konnte selber mitraten und bekam von der Autorin des öfteren falsche Fährten gelegt.Dennoch wurde ich aber mit der Geschichte nicht so richtig warm!Das ganze Buch hindurch zog sich das Thema Fussball, auf jeder zweiten Seite stand etwas über Fussball und den hießigen Lokalverein oder den FC Bayern, das fand ich schon etwas zu viel! - Romy Hausmann
Liebes Kind
(1.029)Aktuelle Rezension von: derMichiAn Spannung fehlt es dem Thrillerdebüt schonmal nicht. Schon auf den ersten paar Seiten wechselt die Erzählperspektive mehrfach und etabliert gleich mehrere nur bedingt zuverlässige Erzähler. Ebenso packend wie erschütternd ist dabei die Perspektive der Tochter Hannah, deren Weltbild einen ersten Eindruck davon vermittelt, was ihr geschehen ist und wo sie herkommt. Ein Pageturner also, und das, soviel darf man spoilern, bis zum Schluss.
Doch trägt das auch? Nach vielen Häppchen, Möglichkeiten und kleineren bis mittelgroßen Plottwists stellt sich um die Mitte herum das Gefühl ein, dauerhaft hingehalten zu werden. Klar, die große Enthüllung darf erst am Schluss kommen, aber man wird das Gefühl nicht los, dass die kurzen Kapitel sowie die ständigen Orts- und Perspektivwechsel effektiv davon ablenken, dass die handelnden Figuren trotz aller schlimmen Erlebnisse nicht sonderlich interessant sind.
Wer der zentrale Bösewicht ist erfahren wir am Ende natürlich, seine Beweggründe werden immer wieder angeteasert, doch als Figur bleibt diese Person trotz aller Abgründe nicht greifbar. Genauso wenig wie übrigens die von ihm missbrauchte(n) Frau(en) und Kinder. Was die jahrelange Zwangsisolation mit Menschen anrichten kann und welche Grausamkeiten in solchen Szenarien lauern weiß man seit Natascha Kampusch, Josef Fritzl und dem Horrorhaus von Höxter ziemlich gut, allerdings wird hier kaum etwas von diesem Schrecken umgesetzt.
Damit ist "Liebes Kind" zwar ein handwerklich gelungener Thriller, dem zur Vollendung nur noch ein paar voll ausgereifte Figuren fehlen. Im Schnitt bleiben die leider Stereotypen, denen man ihr Verhalten nicht immer abnimmt. Der Trailer zur Netflix-Serie scheint indes viel von der durchaus vorhandenen Spannung aufzunehmen. Da die Vorlage offenbar nicht den Diversitätsrichtlinien des Streamingriesen entspricht und die Hütte im Wald nicht spektakulär genug war wurde an einigen Stellen etwas nachgeholfen, doch für Genrefans sollten Buch und Adaption genug Material für unterhaltsame Stunden bieten.
Bonusmaterial: Leseprobe aus "Marta schläft" - Bettina Haskamp
Tief durchatmen beim Abtauchen
(32)Aktuelle Rezension von: jeanne1302Urlaubsroman - Liebesroman - Freundschaft - Problemlöser
Was, wenn durch Kindheitserlebnisse dein Herz sich vor der Liebe verschlossen hat? Liebe - das ist etwas für die anderen. Lisa will ihrer Freundin Juliane helfen, nicht nur Karriere zu machen, sondern "lockerer" zu werden und nicht mehr vor der Liebe, vor der Schönheit des Lebens davonzulaufen, obwohl sie gerade selbst mit ihrem Leben auf Kriegsfuß steht.
Also schickt sie Juliane auf Urlaub auf eine kleine spanische Insel mit viel "Magie". Juliane kommt nach ein paar Tagen ziemlich verändert zurück. Nicht nur, dass sie ihre eigene TopStyle Wohnung jetzt kalt findet. Nein, sie ist völlig durch den Wind und überrascht über sich selbst, als sie erfährt, dass eine "Momentaufnahme der Leidenschaft" auf der Insel sie zur werdenden Mutter gemacht hat.
Und während Juliane mit den neuen Erfahrungen und Entwicklungen beschäftigt ist, bröselt Lisas Ehe immer weiter.
Ein weiterer Urlaub auf der Insel, soll beiden helfen, ihr Leben und die Ehe wieder in die Reihe zu kriegen. Wird es Lisa gelingen, ihre Ehe zu retten? Wird Juliane den Kindsvater finden?
Komisch - Ernst - Leidenschaftlich - Magisch - Mysteriös - Überraschend - Jessica Koch
Dem Horizont so nah
(763)Aktuelle Rezension von: Arianna_loveEs gibt nur wenige Bücher, die ich lese, wenn ich den Film schon gesehen habe. Ich habe es mir gekauft und gelesen. Es hat mich sehr überrascht, dass alles viel besser erklärt wurde. Ich glaube ich musste noch nie so sehr bei einem Buch weinen wie bei Dem Horizont so nah. Am schlimmsten war es, dass das alles auf einer wahren Geschichte bassiert. Die Autorin Jessica Koch erhält meinen vollen Respekt, wenn ich sage ich bin beeindruckt wie tapfer und stark sie war und wie sehr sie weitergekämpft hatt. WOW
- Dörte Hansen
Altes Land
(702)Aktuelle Rezension von: ENIZum Inhalt: Im Fokus dieser Geschichte stehen Vera Eckhoff und Anne, deren Nichte. Vera floh vor dem Krieg und Anne vor einem Leben, das ihr nicht gefiel.
Meine Meinung: Die Geschichte wird in einer ruhigen und wunderbaren Sprache erzählt. Durch die Erzählweise entstand eine eindrucksvolle Atmosphäre. Ich konnte mir die unterschiedlichen Szenen sehr gut vorstellen und ich kam den Figuren sehr nahe. Die behandelten Themen berührten mich tief. Ich hatte einzig mit den Sprüngen zwischen den Zeitebenen etwas Mühe und musste dann immer wieder das Geschehen richtig sortieren.
- Susanne Ferolla
Das Geheimnis der Zuckerschwestern
(27)Aktuelle Rezension von: abi_gailDer Leser wird gleich zu Beginn in die Story geworfen und mit den seltsamen Parallelen zwischen Béatrice und einer verschwundenen Richters Tochter neugierig gemacht. Dadurch möchte man von Anfang an wissen, wie es weitergeht. Über das Ende kann man dann auch eine Weile nachdenken. Die Autorin hat einen sehr angenehmen und bildhaften Schreibstil, der durch die Geschichte trägt. Besonders das italienische Setting ist sehr malerisch beschrieben.Für einen verregneten Nachmittag, ist dieses Buch genau das richtige, um sich in seinen Lese-Sessel zu kuscheln. - Karsten Brensing
Die Sprache der Tiere
(27)Aktuelle Rezension von: Alexandra_BautzBeschreibung :
Das neue Buch von Bestseller-Autor Karsten Brensing ("Das Mysterium der Tiere")!
Mit Tieren sprechen: Geht das? Ist es wirklich möglich, die uralte Menschheitssehnsucht, dass Mensch und Tier einander verstehen, zu verwirklichen? Karsten Brensing kennt die Antwort, und seit wir wissen, dass Meisen in Sätzen reden, Delfine eine komplizierte Grammatik sicher anwenden können und manche Tierarten 300 und mehr Vokabeln beherrschen, erscheint fast alles möglich. Jede Form der Kommunikation ist abhängig vom Kontext. Wenn ich einem Wildschwein im Wald begegne, werde ich mit ihm anders kommunizieren als mit einer Katze auf meinem Schoß, und Menschen in Indien kommunizieren mit einer heiligen Kuh anders als ein deutscher Milchbauer mit seinen Rindern im Stall. Dieses Buch entführt in das breite Spektrum des menschlichen Umgangs mit Tieren. Anhand unzähliger Beispiele erleben wir wir tierisches als auch menschliches Verhalten und Kommunizieren. Dabei wird die Vermenschlichung von Tieren zu einem wichtigen Werkzeug. Nach der Lektüre dieses Buches werden Sie Tiere besser verstehen, und wenn Sie richtig kommunizieren, werden Sie auch besser verstanden. Die Zeiten der brutalen Ausbeutung unserer tierischen Mitbewohner dieses Erdballs müssen vorbei sein, die Zeiten eines fairen Miteinanders müssen beginnen. Warum? Weil wir es heute besser wissen!Meine Meinung :
Der Autor führt den Leser interessant und gut verständlich durch sein Sachbuch.
Das Buch ist insgesamt sehr gut durch die farbigen Bilder, Grafiken, Tabellen sowie mit einem ausführlichen Quellen- und Fussnotenverzeichnis gestaltet.
Wobei mir die Hinweise auf andere Bücher und auf Videos etwas zu viel waren.
Der Schreibstil des Autors ist sachlich und die Informationen sind gut verständlich.
Nur leider habe ich durch das Buch nicht viel Neues erfahren, fand es aber trotzdem sehr interessant.
Dieses Buch ist eher für Einsteiger in das Thema der Kommunikation zwischen Menschen und Tieren gut geeignet. - Andreas Winkelmann
Das Haus der Mädchen
(477)Aktuelle Rezension von: sbalunziaDas Buch ist in 7 Kapiteln gegliedert, welche wiederum in kleinere Kapitel aufgeteilt sind. Dies und die jeweiligen Perspektivenwechsel machten mir das Lesen einfach und hielten den Lesefluss aufrecht.
Unter anderem durch die Darstellung der Charaktere, welches jeweils sehr unterschiedlich dargestellt wurden, hat es mich schnell gepackt. Das Buch war gut verständlich, bot ein flüssiges Leseerlebnis und war auch mit guten Spannungsbögen gespickt.
Während des Lesens wusste ich lange nicht, wie ich das Buch finden sollte. Die meisten Thriller sind meines Erachtens unrealistisch und überdramatisiert. Bei diesem Buch empfand ich einige Stellen als zu abwegig und überspitzt.
Vielleicht liegt es daran, dass ich so viele Thriller lese, aber einige der Handlungsstränge sind so auffällig, dass es mich deren Weiterentwicklung nicht erstaunte. Ab der Hälfte hatte ich eine Vermutung, wie sich das Buch entwickeln würde und was die Lösung des Rätsels war. Na ja, man kann erahnen, wie enttäuschend es für mich war, als ich merkte, dass ich recht hatte. Einzig einige Details und der Täter waren mir vorher schleierhaft. Dies machte den Kohl aber auch nicht mehr fett.
Für mehr: Instagram -> book_recommender_sbalunzia
- Anneke Mohn
Unter einem Dach
(27)Aktuelle Rezension von: chipie2909Dieses Buch habe ich als Prämie erhalten und muss gestehen, dass es erst lange auf meinem SUB lag. Laut Klappentext klang es nach einem „typischen“ Frauenroman, leichte Kost eben, und das ist normalerweise nicht gerade mein bevorzugtes Genre. Umso schöner ist es, dass dieses Buch im Grunde mein „Überraschungsbuch“ in diesem Jahr wurde. Doch um was geht es denn eigentlich? Wir lernen Dana kennen, Anfang 30, Professorin an der Uni, die ihr Leben genießt. Bisher hielt sie nichts von langen und ernsten Beziehungen, doch da lernt sie Mattis kennen und lieben. Er ist ein Stückchen älter als sie, verheiratet, drei Kinder und beschließt, seine Familie zu verlassen und sich mit Dana eine Zukunft aufzubauen. Dana ist über beide Ohren verliebt, doch schnell findet sie heraus, dass eine Beziehung mit einem Mann, der zwei charakterstarke Ex-Frauen und zudem zwei nicht ganz einfache Kinder hat, komplizierter werden kann als gedacht. Als Mattis seinen Traum verwirklicht und ein Haus kauft, in dem unter skurrilen Umständen bald die komplette Family einzieht, ist das Chaos perfekt.
Mein Eindruck vom Buch:
Wo fange ich nur an? Wie ich schon schrieb, ist diese Art von Romanen im Grunde nicht mein Genre, aber ich war von der ersten Seite an begeistert. Die Autorin Anneke Mohn hat mit diesem Werk wunderbare Charaktere erschaffen. Der Leser darf Mattis Noch-Frau Maren, mit der er zwei Kinder hat, seine Jugendliebe Jill, mit ihr verbindet ihn ein gemeinsamer Sohn und Dana, Mattis neue Liebe abwechselnd begleiten und dies auf eine vollkommen unterhaltsame Weise. Jede der Protagonistinnen hat ihren eigenen Charme und ich als Leserin muss zugeben, dass ich doch glatt öfter mal die Fronten gewechselt habe. Nichtsdestotrotz ist mir Jill besonders ans Herz gewachsen, auch wenn ich manchmal ebenso mit Maren und Dana mitgelitten habe. Nicht zu vergessen sind Mattis Töchter und sein Sohn, die ebenso für so manchen Wirbel gesorgt haben und meiner Meinung nach wunderbar in die Story eingebunden wurden. Der Schreibstil Mohns ist locker und flockig und ich habe jede einzelne Seite wirklich genossen und fand es schade, als das Buch plötzlich rum war.
Fazit:
Auch für Leser, die sich nicht in diesem Genre zuhause fühlen eine absolute Leseempfehlung. Ich habe nicht nur einmal laut auflachen müssen und es war ein Genuss, Dana, Maren und Jill eine Weile begleiten zu dürfen. Einen Stern Abzug gibt es allerdings, da ich weder das Cover, noch den Klappentext ansprechend fand. Hätte ich dieses Buch in der Buchhandlung gesehen, ich hätte es wohl nie gelesen.
- Petra Hülsmann
Das Leben fällt, wohin es will
(454)Aktuelle Rezension von: kisacaeinsteinIch habe dieses Buch nun zum zweiten Mal gelesen. Beim ersten Mal wusste ich noch nichts von der Hamburg Reihe.
Jetzt hat mir das Buch sogar um einiges mehr gefallen. Es ist eines der besten Bücher der Reihe, obwohl ich eigentlich alle liebe.
Marie und Daniel sind so süß und bekommen viel Platz im Buch. Auch die Themen rund um die Werft und Christine sind sehr toll geschrieben und führen dazu, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag.
Der Schreibstil von Petra Hülsmann ist unvergleichlich. Auch der Humor, der immer wieder vorscheint, ist absolut genial.
- Michael Tsokos
Zerschunden
(394)Aktuelle Rezension von: Glueck_hoch_drei_7/2023
Zerschunden - Michael Tsokos
Ältere Damen werden ermordet, verdächtigt wird ein alter Freund von Abel, dessen Tochter im Sterben liegt und ihren Papa an ihrer Seite braucht.
Kann Abel die Unschuld seines Feundes beweisen, ist er wirklich unschuldig? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt..
.. wo fange ich an..
Das Cover finde ich ansprechend, die weiteren Teile der Reihe sind diesem angepasst, sowas mag ich.
Die Story an sich gefällt mir im großen und ganzen ganz gut aber: seltsam finde ich dass ein Rechtsmediziner quasi alleine ermittelt.. aber das ist halt die Story..
Außerdem merkt man das Tsokos selbst Rechtsmediziner ist. Er bringt zwischendurch kurze Fälle in die Story rein, die aber absolut nichts mit dem Fall zu tun haben, eher ein "Ich will das jetzt erzählen" darstellen. Natürlich interessant, aber für mich überflüssig. Da wäre ein extra Buch mit gesammelten Fällen angesagt!
Tsokos beschreibt detailliert, was sicher nichts für zartbesaitete ist! Doch wer ihn "kennt" weiß das ;-)
Was auf jeden Fall ein "komisches Gefühl " macht ist, dass die Story wohl auf wahrer Begebenheit beruht. Und das macht schon hin und wieder Gänsehaut beim lesen!
Unterm Strich ein gelungenes Buch, ich freue mich auf die weiteren der Reihe, auch wenn ich schon bessere von ihm gelesen habe.
Von mir gibt's 🔪🔪🔪/5
Insta: readbysteffi - Petra Hülsmann
Hummeln im Herzen
(696)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderLena will nur einmal heiraten und dass soll an ihrem 30.Geburtstag sein. Die Planungen laufen und alles ist doch perfekt, aber dann verlässt sie ihr Zukünftiger. Am Ende, tot traurig und tief verletzt findet sie bei ihrem Bruder Michel und seiner WG Unterschlupf. Ben kümmert sich um sie und Michels Freundin ist immer für Lena da. Eigentlich will sie in einer PR Agentur Karriere machen, aber sie hat diese Pläne wegen der Hochzeit aufs Eis gelegt. Jetzt bewirbt sie sich und findet kurzfristig einen Job in einer kleinen Gebraucht-Buchhandlung. Otto, ihr Chef, ist nett aber auch etwas träge. Lena liebt die Arbeit mit Büchern und versucht Schwung in den Laden zu bringen und auch wieder Schwung in Ottos Leben, aber der will das eigentlich gar nicht. Als sich Lena quasi doppelt verliebt und die Bewerbungen bei den PR Agenturen endlich zu fruchten scheinen muss sie sich endlich entscheiden. Petra Hülsmann ist ein großartiges, witziges, nachdenkliches und sehr kurzweiliges Buch gelungen. Manchmal muss alles schief gehen um den richtigen Weg zu finden.
- Carina Bartsch
Nachtblumen
(337)Aktuelle Rezension von: Seralina1989Jana fängt auf Sylt eine Ausbildung als Bauzeichnerin an. Doch sie hat einige Probleme, sich in die Wohngruppe einzufügen. Was vor allem an ihr selbst bzw. ihrem Charakter liegt. Denn nachdem sie zur Vollwaise wurde, hat sie viele weniger schöne Erlebnisse gehabt. Aber auch schon vorher musste sie in ihrer Familie einiges erleben. Das erfahren wir vor allem aus den Therapiesitzungen, wo ich sie gern öfters in den Arm genommen hätte. Ihr neuer Alltag stellt sie dementsprechend vor Herausforderungen. Aber auch ihre zart aufkeimenden Gefühle für ihren Zimmernachbarn Collin, den sie nur schwer einschätzen kann, machen es ihr nicht leichter.
Wie immer hat mich der Stil einfach reingezogen. Auch wenn ich so ein bisschen den Witz der ersten beiden „Emily-&-Elias“-Bücher vermisst habe, der oft nur angedeutet wurde. Aber daran merkt man tw sehr deutlich die Entwicklung der Autorin. Dass eine Geschichte wie diese auch mit einem gewissen Ernst benötigt und nicht permanent Sprüche geklopft werden können/müssen. Die Geschichte selbst wirkt sehr ruhig gehalten, aber mE mit viel Emotionen. Das ist vllt nicht für jedermann was. Nach einer Rezi, die ich mal zu dem Buch gesehen hatte, hätte ich es mir aber schlimmer vorgestellt, was das Auslösen von heftigen Emotionen bei mir persönlich anging. Was der Grund war, warum ich so lange damit gezögert habe, es zur Hand zu nehmen. Trotzdem hat es mir gefallen.
- Laura Wagner
Eine Frau für alle Fälle
(25)Aktuelle Rezension von: Hellena92Die oberste Devise ist, finde die aus dem Altenheim entflohene Oma und bring sie in ihr langweiliges Leben zurück, damit sie dort auf das Ende warten kann, wie es jeder normale, alte Mensch tut.Das will Oma aber nicht und haut ab. Wer kann es ihr verübeln? Sandy, eine Angestellte einer unbeauftragten Detektei, ihres Zeichens Enkelin der Verschwundenen, sowie Stöckelschuh tragender, noch bei den Eltern lebender (wobei das erlaubte Alter für sowas schon überschritten ist) Tollpatsch, soll sie finden.Auf der Reise zur Insel beginnt jedoch das zu erwartende Abenteuer. Sie fällt von Bord und wird kurzer Hand für eine Anhängerin eines Drogenrings gehalten.
Sandy lernt liebe, verrückte aber auch bösartige Menschen kennen. Aber auch den drogenabhängigen Riesendackel. Der neben der Drogenabhängigkeit einen weiteren teuren Geschmack hat: Handtaschen und Pumps. Sandys Handtaschen und Pumps.
Das Zusammenspiel der Charaktere ist Frau Wagner sehr schön gelungen. Sandys Tollpatschigkeit ist manchmal etwas schwer zu ertragen, doch es lohnt sich auf jedenfall das Buch bis zum Ende durch zu lesen, denn es gibt viel zu lachen.
Wer Spaß an einer lustigen Ferienlektüre hat, welche einen in die wunderschöne Karibik entführt, greift zu Laura Wagners Buch! - Christian Hoffmeister
Google Unser
(25)Aktuelle Rezension von: isabellepf"Google Unser" von Christian Hoffmeister, ist ein Buch das von der Analyse der digitalen Religion, ihren Funktionen und Elementen bishin zur Handlungsempfehlung aus dem virtuellen Gotteshaus befreit.
Christian Hoffmeister schildert in seinem Buch "Google Unser" das für meinen Geschmack anfangs ziemlich religionslastig ausgeführt wird, die Digitalisierung, Funktion und Elemente traditioneller Religionen. Auch werden die Unternehmen aus Silicon Valley als die Kirchen der digitalen Moderne gesehen. Dabei sind die User, die Gemeinsacht, Wir die Gläubiger, die dem Heilsversprechen der spirituellen Führer glauben und diesen bereitwillig in das globale Tal des Siliziums folgen.
Sicherlich hat Christian Hoffmeister in vielen Punkten recht, vertritt den Standpunkt, wie irrational die Rationalisierung mit der Digitaliseirung wurde, doch ist es wirklich neu das Google, Facebook und Co unsere Daten schon längst für eigene ganz persönliche Zwecke missbraucht? Sollten wir uns nicht lieber fragen wieviel wir von unserer Persönlichkeit bereit sind preiszugeben? Vielmehr sollten wir den Umgang, das Nutzen der digitalen Onlineportale, unser Handeln und tun im digitalen Tool, kritischer gegenüberstehen. Wobei in der heutigen Moderne besonders google, einen hohen Stellewert eingenommen hat.
Auch wenn die Thematik, die Digitalisierung und die moderne Technologiekultur mit der sich Christian Hoffmeister in seinem Buch beschäftigt durchaus interessant und zum nach bzw. auch umdenken anregt, ist es mir Insgesamt zu wissenschaftlich und religiös gefasst.
Aufgebaut und vom Stil wie eine Bibel liest sich der Schreibstil zwar recht einfach, teilweise sogar mit einfliessendem Humor, war aber insgesamt zu wenig überzeugend und wirklich aufschlussreich für meinen Geschmack. - Tamina Kallert
Mit kleinem Gepäck
(18)Aktuelle Rezension von: SuEdelmannhttps://www.susanne-edelmann.de/2021/03/mit-kleinem-gepaeck/
Seit vielen Jahren bin ich ein großer Fan der WDR-Reisesendung „Wunderschön!“, die u.a. von Tamina Kallert und Andrea Grießmann moderiert wird. Mir gefällt nicht nur die Auswahl der dort vorgestellten Reiseziele, sondern auch die Art und Weise, wie diese Ziele präsentiert werden. Es ist, als wäre man selbst mit unterwegs, finde ich. Deshalb habe ich mich auch sehr gefreut, als ich letztes Jahr die Gelegenheit hatte, Andrea Grießmann persönlich zu treffen und zu interviewen. Und selbstverständlich stand auch dieses Buch von Tamina Kallert schon lange auf meiner Wunschliste. Es ist im Herbst 2018 zunächst in gebundener Form beim Gütersloher Verlagshaus erschienen, jetzt im Februar folgte die Taschenbuchausgabe beim Heyne-Verlag und nun endlich war auch für mich die Zeit und Gelegenheit gekommen, dieses Buch zu lesen.
Der Untertitel lautet „Meine persönlichsten Reisegeschichten zur TV-Sendung Wunderschön!“ und so erfährt man bei der Lektüre tatsächlich allerhand spannende und interessante Details aus dem Alltag bei den Dreharbeiten. Gleich im Prolog erzählt die Autorin von einem Dreh auf Sylt im Winter: Sie sollte in einer Kutsche von der einen Seite zur anderen fahren und die Sendung anmoderieren. Tatsächlich dauerte es Stunden, bis diese kurze Szene im Kasten war. Zunächst mussten Bild und Ton eingestellt werden, dann durfte während des Drehs nichts stören, kein Laster im Hintergrund durchs Bild rumpeln, kein Störgeräusch die Moderation übertönen, die Pferde nicht zu schnell und nicht zu langsam sein und und und… am Ende war die Moderatorin komplett durchgefroren, was die Zuschauer aber natürlich nicht merken durften.
Ich finde, diese Beschreibung zeigt schon sehr anschaulich, wie es hinter den Kulissen der Sendung zugeht, welcher Aufwand nötig ist, um dem Zuschauer ein Reiseziel innerhalb von 90 Minuten möglichst gut nahe zu bringen. In den folgenden Kapiteln erzählt Tamina Kallert viel von ihren Reisen, von der Arbeit der einzelnen Teammitglieder vor, nach und während der eigentlichen Dreharbeiten und von den vielen Erlebnissen dabei. Sie verdeutlicht, wie viele Leute zum Gelingen der Sendungen beitragen und wie wichtig ein gut funktionierendes Team ist, in dem die Moderatorin nur ein Rädchen von vielen ist. Diese Bescheidenheit war mir sehr sympathisch.
Das Buch ist nicht chronologisch aufgebaut oder in anderer Art und Weise gegliedert (zum Beispiel nach Reisezielen). Ich hatte beim Lesen eher das Gefühl, als würde die Autorin einfach drauflos plaudern, so wie es ihr gerade einfiel und von einem Thema zum nächsten kommend. Das fand ich aber durchaus angenehm, denn es war wirklich fast so, als würde man sich bei einer Tasse Kaffee gegenüber sitzen und sich dabei ganz locker unterhalten. Ganz offen und ehrlich schildert die Autorin auch ihre Gefühle, wenn ein Dreh mal etwas waghalsigere Aktionen verlangt. Beim Bungee Jumping hatte ich beinahe das Gefühl, selbst am Seil zu baumeln, Hilfe! Wunderbar garniert werden die Geschichten durch die vielen Fotos im Mittelteil des Buches.
Zwischendurch erfährt der Leser viel von Tamina Kallerts Werdegang, ihrer Schulzeit in Freiburg, dem Studium und den ersten Schritten beim TV – auch dies jedoch nicht chronologisch, sondern anhand von verschiedenen Anekdoten kunterbunt gemischt. Dabei gewährt die Autorin auch einige persönliche Einblicke. Hier muss ich allerdings gestehen, dass mir das zwischenzeitlich fast schon zu viel wurde. Es geht dabei viel um Themen wie Achtsamkeit und Gelassenheit – allesamt wichtige Themen, die ich aber bei dieser Lektüre nicht erwartet hätte, schon gar nicht in dieser Ausführlichkeit. Lieber hätte ich noch ein paar mehr Geschichten von den verschiedenen Reisen und den Erlebnissen bei den Dreharbeiten gelesen.
Summa summarum war das aber eine ganz wunderbar unterhaltsame Lektüre, die mir sehr viel Lust auf die nächsten „Wunderschön!“-Sendungen gemacht hat. Klar wird dabei auch das eigene Fernweh angestachelt, was zu Corona-Zeiten den einen oder anderen Leser vielleicht eher frustrieren mag. Mir machte das nichts aus, ganz im Gegenteil, denn wenn ich schon nicht in der Realität verreisen kann, so doch wenigstens in der Fantasie, wobei dieses Buch ganz vortrefflich unterstützt.
Für alle Fans der Reisesendung und für alle, die wissen wollen, wie es hinter den Kulissen einer TV-Sendung zugeht, eine rundum empfehlenswerte Lektüre.