Bücher mit dem Tag "dorfleben"
275 Bücher
- Simon Beckett
Die Chemie des Todes
(7.278)Aktuelle Rezension von: AnndlichDr. David Hunter zieht es aufs Land, weit weg von seinem früheren Beruf als Rechtsmediziner. Doch bald taucht eine Leiche auf und Hunter muss sich seinen früheren Dämonen stellen.
Durch die Ich-Perspektive konnte ich mich extrem gut in Dr. David Hunter hineinversetzen und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wem man trauen kann und wem eben nicht.
Dadurch bleibt aber auch die Täterperspektive aus, die ich ansonsten immer spannend empfinde. Da ich aber so intensiv mit Hunter mitfühlen/-leiden konnte, war das in diesem Fall gar nicht tragisch, sondern hat auch zu der mystischen Atmosphäre beigetragen.Chemie des Todes ist ein atmosphärischer Thriller, der vor allem im letzten Drittel unter die Haut geht. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass meine Befürchtungen nicht eintreffen und ein gewisser Twist nicht mehr kommen würde. Das war mir dann am Ende zu viel, möglicherweise auch weil ich die Auflösung befürchtet hatte und mich doch lieber nicht bestätigt gefühlt hätte.
Und auch wenn mir der letzte Twist etwas die Spannung genommen hat, war es für mich ein wunderbares Leseerlebnis. Ein Thriller, der nicht durch ein rasendes Tempo und mordendes Monster punktet, sondern der vor allem durch seine wahnsinnig intensive Atmosphäre auftrumpfen kann.
- Leonie Swann
Glennkill
(3.667)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderGeorge Glenn der Schäfer liegt ermordet auf seiner Wiese. Die Schafe stehen um ihn herum und wundern sich was da passiert ist. Wer hat das getan? Warum wurde der gutmütige Schäfer ermordet? Aufgeregt wird unter der Herde diskutiert und mögliche Verdächtige diskutiert. Kurze zeit später steht schon die Polizei da und die Schafe erfahren allerhand komisches über ihren Schäfer. Miss Maple ist das klügste Schaf in der Herde und übernimmt die Leitung der Ermittlungen der Herde. Mit viel Feingefühl ohne zu vermenschlichen verzaubert Leonie Swann mit einem Schafskrimi.
- Joanne K. Rowling
Ein plötzlicher Todesfall
(767)Aktuelle Rezension von: fayreadsIn der Kleinstadt Pagford stirbt Barry Fairbrother. Die AnwohnerInnen sind erschüttert über seinen plötzlichen Tod, doch mit dem Todestag wird der Abgrund der Stadt deutlich. Fairbrother war ein bedeutendes Gemeinderat-Mitglied und nun ist ein Platz frei, den viele wollen, aber nur einer bekommen kann.
Diese Streitereien bekommen auch die Kinder der Kleinstadt-PolitikerInnen mit und auch sie haben einige Schwierigkeiten in ihrem Leben. Doch sie können nicht tatenlos zugucken und hacken die Homepage des Gemeinderats und offenbaren nach und nach immer mehr Geheimnisse.Fazit:
Durch die Autorin hatte ich gewisse Ansprüche und wurde auch nicht enttäuscht. Anfangs hatte ich eine andere Geschichte erwartet, doch der Kleinstadt-Krieg, den ich bekommen habe, habe ich auch gerne gelesen.
Leider waren es mir zu viele Figuren, da ich die ersten 200 Seiten damit verbracht habe, mich zu fragen, welche Sicht ich gerade lese und wer das noch einmal war.
Außerdem waren mir die Jugendlichen etwas zu gewollt wild geschrieben. Sie dachten eigentlich immer nur an Sex oder wie sie ihre Eltern ruinieren können und das war mir etwas zu viel. Bei den Jugendlichen hätte ich auch gerne mehr über Gaia gelesen, die mir etwas zu kurz kam, obwohl sie eigentlich ein interessanter Charakter war.
Das Ende war extrem deprimierend. Zwischendurch hatte ich die Hoffnung auf ein Happy-End, doch dann wurde ich enttäuscht. Ich hätte mir eindeutig ein anderes Ende gewünscht und wenigstens ein paar Figuren ein schönes Leben gewünscht.
- Kelly Moran
Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
(1.205)Aktuelle Rezension von: MiniMichi0502Ein sehr schönes Buch. Ich habe es geliebt. Am Anfang war es ein bisschen schwer in den Schreibstil reinzukommen, aber wenn man einmal drin ist, liest sich das Buch sehr schnell. Die ganze Geschichte mit der Kleinstadt und den Brüdern und ihrer Tierarztpraxis hat mir unglaublich gut gefallen.
- Juli Zeh
Unterleuten
(544)Aktuelle Rezension von: milasun""Weißt du was?" Jule schlief schon halb, sie hatte die Augen geschlossen, ihre Stimme war zu einem Flüstern geworden. Gerhard beugte sich über sie, um zu verstehen, was sie sagte. "Was, mein Schatz?" "Am besten, du bringst das Tier einfach um.""
In dem idyllischen Dörfchen Unterleuten in der brandenburgischen Provinz soll ein Windpark errichtet werden und plötzlich brechen alte Konflikte wieder aus. Niemand kann mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden und "obwohl niemand etwas Böses will, geschieht Schreckliches".
Ein Gesellschaftsroman, der sich spanned wie ein Krimi liest. Hat mir überraschend gut gefallen!
- Mariana Leky
Was man von hier aus sehen kann
(800)Aktuelle Rezension von: kikigianolixIch habe dieses Buch vor Jahren mal verschenkt ohne es gelesen zu haben da mich der Klappentext sehr angesprochen hat und vor einigen Wochen wurde es mir geschenkt, von meinen besten Freunden, während ich im Krankenhaus lag. Irgendwie wusste ich, dass es dieses Buch ist, bevor ich es überhaupt ausgepackt hatte.
Ich muss gestehen, dass ich nach den ersten paar Seiten noch nicht angetan war und mir überlegt habe, ob ich es denn schon lesen sollte oder nicht doch zu einem anderen greifen soll. Ich habe absolut nicht bereut, dass ich es weitergel habe.
Zum Buch: Selma träumt manchmal von einem Okapi (ein Tier, das aus mehreren Arten besteht, erstaunlich gab es dieses tatsächlich, jedoch ist es ausgestorben) und wenn das passiert, so stirbt innerhalb eines Tages jemand im Dorf. Wer wird es sein?
Es hat mich fasziniert, was in den Gedanken der verschiedenen Charaktere passiert und wie sie diese auch ganz unterschiedlich äußern. Ich konnte das Buch nicht mehr beiseite legen. Sehr locker geschrieben einerseits und andererseits mit großem sprachlichem Geschick. Die Charaktere sind alle sehr verschieden, aber kommen einem immer wieder alle Nahe, auch wenn „nur“ Luise die Hauptdarstellerin ist.
Toll sind auch die drei zeitlichen Sprünge, sodass man einen Einblick in die Entwicklung der Geschichte und Menschen bekommt. Das Ende hat mir auch gefallen, da es sehr passend war, wenn auch ein wenig traurig.
Ein Lob an die Autorin.
- Samuriel Sternenfeuer
Andromache und das geheimnisvolle Amulett
(39)Aktuelle Rezension von: madamecurieBuchcover:
Die Intrigen des Prinzen Arthanan reichten weit ('Arthanan und die Königin der Baobhan-Sith'). Das legendäre Königreich Kendra war gefallen. Doch Arthanans Sieg war nicht vollkommen. Die Jahrhunderte gingen ins Land und der Schleier des Vergessens legte sich über Hibernia. Ereignisse wurden zu Geschichten und Geschichten wurden zum Mythos. Doch Arthanan, vergaß nicht …
Als die junge Keltin Andromache das Licht der Welt erblickte, begann das Rad der Hoffnung sich neu zu drehen und das Schicksal nahm seinen Lauf. Behütet wächst sie in einem kleinen keltischen Bergdorf zur jungen Frau heran. Es kommt der Tag, an dem ihr Vater sie zur Heirat zwingen will. Noch während sie, entrüstet von diesem Schlag, versucht ihr Gleichgewicht wiederzufinden, überlässt ihre Mutter ihr ein Erbstück der Familie.
Dieses Schmuckstück birgt eine alte Inschrift. Verfasst in einer Sprache, dessen Worte vergessen zu sein scheinen. Es ruft Erinnerungen in ihr wach. An ihre Großmutter und deren Lehren. Was hat es mit dieser Inschrift auf sich?
Andromache trotzt dem dörfischen Leben und beschließt ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Sie bricht auf zu einer Reise, die ihr Schicksal wird, ihr Vermächtnis und ihr Weg zu sich selbst.
Das war ein sehr schönes Buch das sich flüssig lesen ließ und von dem ich echt begeistert war .Liebe Sammie ,danke das ich es lesen durfte. - Harriet Cummings
Eine von uns
(80)Aktuelle Rezension von: BaraFlchon lange kein Buch mehr gelesen welches mich so verwirrt hat und bei welchem ich kaum weitergekommen bin.
Der Beginn war sehr spannend und fesselnd, doch bereits beim dritten Kapitel hab ich mich nicht mehr ausgekannt worum es wirklich geht. Geht es um Deloris, ihre angeheiratete Familie und die unglückliche Ehe, geht es um Brian und seinen beeinträchtigten Bruder, geht es um die zurrückgezogen lebende Anna und ihre Mutter, geht es um die schrullige Cythia oder geht es um Jim, den Pastor bzw wäre da auch noch Stan, dessen Familie ihn verlassen hat oder Rick, der Campingplatzbesitzer. Den Fox, der das gesamte Dorf in Atem hält darf man natürlich auch nicht vergessen.
Für mich waren es zuviele Handlungsstränge auf einmal, sodass ich der Geschichte leider nicht immer ganz folgen konnte. Das Ende war nicht ganz vorhersehbar und eigentlich tragisch.
Cover hat mir gut gefallen, Schriftgröße ist auch gut lesbar. Trotzdem diesmal nur ein Stern. - Nele Neuhaus
Schneewittchen muss sterben (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 4)
(1.813)Aktuelle Rezension von: thenightKlappentext:
An einem regnerischen Novembertag werden Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein vom Hofheimer K 11 zu einem mysteriösen Verkehrsunfall gerufen: Eine Frau stürzte von einer Fußgängerbrücke auf ein fahrendes Auto.
Ein Zeuge glaubt beobachtet zu haben, dass die Frau von der Brücke gestoßen wurde. Die Ermittlungen führen Pia und Bodenstein in das kleine Taunusdorf Altenhain, in dem das Unfallopfer Rita Cramer früher gelebt hat. Elf Jahre zuvor verschwanden dort an einem Abend im September zwei siebzehnjährige Mädchen spurlos. In einem reinen Indizienprozess wurde damals der jährige Tobias Sartorius, Rita Cramers Sohn, zu zehn Jahren Haft verurteilt. Bodenstein und Pia Kirchhoff erfahren, dass Tobias nach Verbüßung seiner Haftstrafe vor kurzem in seinen Heimatort Altenhain zurückgekehrt ist. Hat der Angriff auf seine Mutter etwas mit seiner Rückkehr zu tun? Im Dorf stoßen Pia und Bodenstein auf eine Mauer des Schweigens. Als wieder ein Mädchen verschwindet, scheinen sich die Ereignisse der Vergangenheit auf unheilvolle Weise zu wiederholen. Die Ermittlungen werden zu einem Wettlauf gegen die Zeit, denn für die Dorfbewohner steht sofort fest, wer der Schuldige ist und sie sind entschlossen, dieses Mal die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Es ist nicht alles wie es scheint, das zeigt uns dieser Roman, von Nele Neuhaus, egal ob es um Tobias geht,der 10 Jahre lang wegen Mordes an 2 Mädchen im Gefängnis saß oder um diverse Dorfbewohner die dann doch anders sind als sie sich am Anfang geben. Nele Neuhaus schafft es, den Leser durch den Roman zu führen ohne das Langeweile aufkommt, auch wenn viel passiert und man immer wieder neue Informationen bekommt.
Das gut eingespielte Ermittlerteam Pia und Oliver, soll eigentlich einen Verkehrsunfall aufklären, der sich als Mordversuch entpuppt, aufklären, dabei stoßen sie auf die alten Mordfälle wegen denen Tobias berurteilt wurde. Pia stösst dabei auf Ungereimtheiten und ermittelt halboffiziell erneut, im Dorf stösst sie dabei auf eine Mauer aus Schweigen und Lügen.
Die Dorfbewohner schrecken nicht mal vor Gewalt zurück um Tobias wieder zu vertreiben, schnell erfahren wir das sie einiges zu verbergen haben. Tobias versucht herauszufinden was damals in der Mordnacht wirklich geschah da er sich an nicht erinnern kann unterstützt wird er dabei von seiner Jugendfreundin Nadja und Amelie einem jungen Mädchen, das einem der Mordopfer sehr ähnlich sieht.
Als auch Amelie verschwindet, überschlagen sich die Ereignisse.
Mein Fazit, trotz vieler Wendungen, vieler verschiedener Verbrechen, es geht nicht nur um Mord sondern auch um Erpressung und Vergewaltigung, verliert man nie den Faden und das Buch bleibt immer spannend. - Rocko Schamoni
Dorfpunks
(317)Aktuelle Rezension von: AnjaLG87Das Buch habe ich sehr schnell gelesen, weiles wirklich kurzweilig und unterhaltsamgeschrieben ist. In chronologischer Abfolgebegleitet der Leser den bekannten KünstlerRocko Schamoni durch seine Jugend undseine Suche nach Identität und einem Platzin der Gesellschaft, aus der der Punk auchgleichzeitig ausbrechen wollte. Besondersinteressant fand ich in diesem Zusammenhangdie Schilderung von Musiktrends undKonzertbesuchen, da sie mich an dieErzählungen meines Vaters erinnern. DerAutor bleibt dabei wunderbar unpathetischund nüchtern und stellt sich, im Nachhinein,auch oft als unreifen, pickeligen Teenager dar,der er war, und nicht etwa als coolen Heldenseiner Clique. Lesern, die sich für Jugendkulturund Rockmusik/Punk interessieren, würdeich das Buch sofort empfehlen. Für anderekönnte es allerdings zu speziell sein. - Rita Falk
Winterkartoffelknödel
(1.052)Aktuelle Rezension von: JethroIn Niederkaltenkirchen stirbt nach und nach die Familie Neuhofer: Elektromeister Neuhofer bekommt einen Stromschlag, die depressive Mutter erhängt sich nachts im Wald und der Sohn wird von einem Container erschlagen. Ist da nur noch der Hans, der das alte Haus geerbt hat. Franz Eberhofer, aus der Hauptstadt München wegen seiner umfangreichen Akte mit Verletzung der Dienstvorschriften zurück in die Provinzheimat versetzt, wittert Mord.
Wer den Humor eines Theaterstadl mag, ist mit diesem Roman sehr gut unterhalten. Die Protagonisten sind allesamt herrlich klischeehaft beschrieben, wobei die Oma mit ihrem Essen eigentlich die zentrale Person ist. Skurrile Szenen, bayrische Sprache und viel Lokalkolorit machen den Kriminalfall (dessen Auflösung nicht sonderlich überraschend ist) durchaus zu einem Lesevergnügen, solange man den Humor hart an der Gürtellinie und mit einem recht einfach gestrickten Frauenbild mag.
Ein nettes Lesevergnügen für Zwischendurch: 3,5 / 5 Sterne
- Jan Böttcher
Das Kaff
(30)Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzickJ
23 Jahre ist es her, dass der mittlerweile als Architekt arbeitende Michael Schürz, die Hauptperson des Romans von Jan Böttcher, sein Heimatort, despektierlich-liebevoll als das Kaff bezeichnet, verlassen hat. Eigentlich wollte er, der auf die Familie, seine Verwandtschaft, ehemalige Freunde und die Erinnerung an seine Vergangenheit pfeift, niemals wieder die Großstadt verlassen, um etwa seinem Kaff einen Besuch abzustatten.
Als ihn ein Bauleiterjob ihn genau dorthin bringt, wo er nie wieder hin wollte, seinen Heimatort, macht er dort gegen seinen Willen ganz erstaunliche Erfahrungen, die Böttcher mit viel Witz und einer Wehmut, der man die eigene Erfahrung abspürt beschreibt.
Die Menschen dort in seinem Kaff kommen ihm sehr schnell näher als er es eigentlich wollte und auch seine mittlerweile verstorbene Mutter geistert in seinen Gedanken herum. Die Passagen des Dialogs mit der toten Mutter und dem Versuch von Michael Schürz etwas zu klären, was längst nicht mehr zu klären ist, sind beeindruckend.
Irgendwann im Laufe des kunstvoll aus einzelnen Episoden zusammengesetzten Romans wird ihm deutlich das er auch in der Großstadt nie mehr als ein Nobody aus einem Kaff in der norddeutschen Tiefebene. Und dass er sein Leben genauso gut hier neu beginnen kann.
In Jan Böttchers Roman wird fast schmerzhaft deutlich, wie der Unterschied zwischen Stadt und Land, zwischen Unten und Oben eine kulturelle Kluft geschaffen hat.
Wer jemals mit Hochmut an sein Heimatkaff gedacht hat, sollte diesen Roman lesen. - Dörte Hansen
Mittagsstunde
(236)Aktuelle Rezension von: majaloewenzahnInhalt
Marret „Ünnergang“ Feddersen ist anders. Sie lebt in ihrer ganz eigenen Welt in Brinkebüll, einem kleinen fiktiven Geestdorf in Nordfriesland, zwischen Niebüll und Husum, in dem die Kinder zur Mittagsstunde noch still sein müssen. Marret ist fest überzeugt, dass der Weltuntergang naht. Die Störche sind schon weg und es wird sich noch viel mehr verändern: Das Dorf ist seit der Flurbereinigung in den 1960ern einem ständigen Wandel unterworfen, der nicht nur Marret zu schaffen macht. Und dann ist da etwas, das nicht mehr weggeht …
Ingwer Feddersen ist 47, als er in sein Heimatdorf Brinkebüll zurückkehrt. Großmutter Ella ist dabei, ihren Verstand zu verlieren, Großvater Sönke hält in seinem alten Dorfkrug stur die Stellung. Ingwer hat noch etwas gutzumachen.
Meine Meinung
Dörte Hansen erzählt mit viel Wärme und Wortgewandheit vom Verschwinden der bäuerlichen Welt, von Abschied und Neubeginn.
Die Flur bereinigen, als wäre sie verdreckt, als wäre sie ein Fehler oder eine Schuld! […] Findlinge beiseiteschieben, die seit der Saale-Eiszeit hier gelegen hatten. Schwedischer Granit! Man musste Gletscher sein, um das zu dürfen! Es stand ihnen nicht zu.
Der Roman springt zwischen den Zeiten – der Nachkriegszeit, als Sönke Feddersen unerwartet aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurückkehrt, Marrets und Ingwers Kindheit und der Gegenwart. Nach und nach erschließt es sich dem Leser, was es mit dem Dorf und ihren Bewohnern – insbesondere der Familie Feddersen – auf sich hat. Wie nicht anders von Dörte Hansen gewohnt sind auch in „Mittagsstunde“ die Figuren unglaublich authentisch und in ihrer schrulligen Art sympathisch gezeichnet.
Jeder geht auf seine Art und Weise mit dem Wandel um: Die einen verlieren ihre Höfe, die anderen gründen große Landwirtschaftsbetriebe. Und mittendrin trotzt der Dorfkrug der Zeit, so gut er kann. Wie Bob Dylan schon sang: The Times They Are a-Changin‘.
Fazit
Ein weiterer sehr gelungener Roman von Dörte Hansen über das norddeutsche Landleben und seine Bewohner.
- Juli Zeh
Über Menschen
(296)Aktuelle Rezension von: Barbara_WohlwendDas Buch hat mich nicht mitgerissen, selten habe ich solange gebraucht um ein Buch fertig zu lesen. Covid19 und Nazis, beides keine einfachen Themen. Dazu ein Ende ohne Biss. Die Frage was die Autorin vermitteln wollte bleibt. Ein Einblick in eine kurze Lebens-Phase einer Frau, ohne Weitblick.
- Verena Güntner
Power
(34)Aktuelle Rezension von: FerrAbbsIch muss zugeben, dass ich das Buch nicht sehr spannend fand. Die Gesellschaftskritik ist angekommen und irgendwas hat mich zum weiterlesen animiert.... Mit dem Ergebnis stand ich immernoch unschlüssig gegenüber der Geschichte. Die Sprache war sehr interessant...
- Friedrich Dürrenmatt
Der Besuch der alten Dame
(1.818)Aktuelle Rezension von: NelebooksInhalt (LB): "Claire Zachanassian kehrt als Milliardärin nach Güllen zurück, ihr Heimatdorf, in dem ihr einst das Herz gebrochen und die Ehre geraubt wurde. Nun will sie sich rächen und bietet der Güllener Bevölkerung eine Milliarde dafür, dass ihr damaliger Liebhaber Ill für sein einstiges Vergehen mit dem Tod bestraft wird. Ein Angebot, das die Bürger entrüstet zurückweisen. Zunächst."
Meinung: Der Einstieg in die Geschichte fiel leicht. Es ist wie ein Theaterstück geschrieben mit entsprechenden Hinweisen/Tipps. Claire ist eine direkte imposante Frau, bei der mein Sympathie ihr gegenüber schwankte. Allerdings waren mir die Dorfbewohner nicht wirklich sympathisch. Es ist spannend wie sich alles mit diesem Ultimatum entwickelt. Ich wollte hier wissen, wie die Menschen sich entscheiden werden. Die menschliche Psyche ist einfach interessant und hier natürlich der Umgang damit und was sonst nebenher alles noch so passiert.
Ein Klassiker, den man gelesen haben muss!
- Tom Rob Smith
Kind 44
(761)Aktuelle Rezension von: BookphilDie Geschichte spielt in Russland, es sterben Menschen. Leo ist die Hauptfigur in dieser Geschichte, es gibt Intrigen und Verrat. Leo bleibt sich und seinen Linien treu, merkt aber in der Handlung des Buches, dass der Schein trügen kann. Seine nächsten Liebenden könnten sein Verderben sein.
Eine Verfolgungsjagd in der Geschichte fand ich super gut beschrieben und man konnte mit Leo mitfiebern.
Am Anfang war es etwas schwer für mich in die Geschichte reinzukommen, dies legte sich aber schnell.
Das Buch ist mit politischem Bezug.
Wer Problem damit hat, nachts gut zu schlafen, sollten dieses Buch meiden. Es ist nichts für schwache Nerven.
- Patricia Schröder
Meeresflüstern
(595)Aktuelle Rezension von: MoontanaMeinung:
Der Einstieg in das Buch war ganz Okey, ich bin gut durch gekommen und auch der Schreibstil war sehr angenehm.
Doch leider muss ich sagen, dass es sehr lange nicht viel passiert ist.
Es gab sehr viele Charaktere die auch alle immer wieder vorkamen aber leider gab es, sowohl bei den Protagonisten als auch bei den Antagonisten, keinen wirklichen Tiefgang, mich konnte leider kein einziger Charakter überzeugen.
Mir persönlich gefielen die Diagonale leider auch nicht unter den Personen, sie waren mir da zu Umgangssprachlich würde ich sagen.
Was ich ebenfalls erwähnen möchte ist dass ich Elodies Handlungen nicht immer nachvollziehen konnte. Sie mag direkt einen Jungen aber dann plötzlich doch einen anderen. Das kam mir leider zu unauthentisch rüber.
Die Idee des Buches fand ich an sich sehr schön und habe mich daher auch sehr gefreut es endlich zu lesen. Leider konnte mich die Handlung nicht überzeugen, es gab viele Nebenstorys und das hat so die Hauptidee dann in den Hintergrund gerückt, also fand ich jetzt.
Mir hat leider auch sehr die Spannung gefehlt erst am Ende wurde es etwas spannender.
Aber ich muss auch ganz ehrlich sein, dass es wahrscheinlich eher für jüngere Leser geschrieben wurde. Mit 12-14 Jahren wäre ich wahrscheinlich hin und weg und fänds das Buch toll, mit 25 Jahren sieht das dann doch schon anders aus.
Fazit:
Mich persönlich konnte das Buch leider überhaupt nicht überzeugen, sowohl bei der Handlung als auch bei den Charakteren.
Ich glaube einfach weil ich schon zu alt für so eine Geschichte bin.
Für jüngere Leser*innen die auch gerne einen Hauch Fantasy mögen ist das bestimmt ganz toll. Aber für Erwachsene kann ich es jetzt nicht ganz empfehlen, aber dann kann gerne jeder selbst entscheiden.
- Doris Fürk-Hochradl
Kräuterrosi, ledig, sucht…
(25)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisDieser Krimi aus dem Jahr 2015 ist das Debüt von Doris Fürk-Hochradl und der Auftakt zu einer Reihe rund um die „Kräuterrosi“.
Die Rosi ist Witwe und gilt als Fachfrau für Kräuterfragen. Man geht gerne unangemeldet zu ihr, hat sie doch immer eine offene Tür und ein ebensolches Ohr für Probleme aller Art. Etwas verwundert reagiert sie, als sich ein Ratsuchender telefonisch anmeldet und heimlich zu ihr kommen will.
Die Idylle des dörflichen Zusammenlebens endet, als der Konflikt zwischen Schweinebauer Hias und seinem Nachbarn Jörg eskaliert und Jörg tot im Moor gefunden wird. Nur Hias kann der Mörder sein, denn die beiden hassen einander seit Jahrzehnten ...
Doch auch Rosi selbst hat private Sorgen, denn sowohl Sohn Raphael als auch Tochter Daniela scheinen neben der Spur zu laufen.
Als wenn das alles nicht genügen würde, meldet Gitti, die Schwester von Rosis verstorbenen Mann, ihre Schwägerin kurzerhand bei einer Kuppelshow an, weil sie der Meinung ist, Rosi braucht einen neuen Mann.
Was hierbei herauskommt, lest bitte selbst.
Meine Meinung:
Dieser humorvolle Krimi, der auch den einen oder anderen ernsten Hintergrund behandelt, hat mir gut gefallen. Ich kannte die Autorin bislang nicht und wurde positiv überrascht.
Das Thema „Liebe“ und seine unterschiedlichen Facetten nimmt hier einen zentralen Raum ein. Es gibt sie in verschiedensten Ausprägungen: unerfüllt, käuflich, verboten, alt oder als zartes Pflänzchen, das noch gehegt werden muss.
Jedes Kapitel hat neben einer Überschrift ein Hausmittel gegen z.B. blaue Flecken oder ein Rezept. Das ist ein witzige Idee und gefällt mir.
Eine zentrale Figur ist neben Rosi, Sepp, der Bordellbesitzer. Er schleicht sich heimlich zur Rosi, weil sein kleiner Sepp ein wenig unwillig geworden ist. Ob ihm die Rosi da helfen kann?
Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet und herrlich skurril. Dieses Debüt lässt leicht und locker lesen. Explosive Spannung darf man sich aber nicht erwarten.
Fazit:
Wer gerne einen vergnüglichen Krimi lesen möchte, ist hier goldrichtig. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.
- Frank Friedrichs
Erntedank in Vertikow
(28)Aktuelle Rezension von: komisches_kindPeer sitzt im Rollstuhl und wird Zeuge eines Mordes. Oder war es doch keiner? Er ist sich nicht sicher. Trotzdem beginnt er zu ermitteln und deckt so einige Geheimnisse auf.
Für mich ein riesen Schauspiel. Das Buch ist kein Draufgänger-Krimi sondern so beschaulich wie das Dorf selbst. Da ich selbst in einer ähnlichen Idylle aufgewachsen bin, kann ich mir absolut vorstellen, dass das genau so passieren kann.
Der Schreibstil ist flüssig und flott zu lesen. Freche Sprüche, lustige Dialoge, authentische Charaktere, all das findet man in Vertikow.
Mich verbindet mit diesem Roman nicht nur das Dorf sondern tatsächlich auch die Orgel. Ich weiß so gut, wie es ist, wenn auf einmal jemand anderes deinen Platz einnimmt und er es dir nicht recht machen kann, egal wie gut er ist. Ich hab natürlich direkt mal nachgesehen, ob ich die Stück, die hier beschrieben sind, auch hier habe und hab jetzt große Lust, mich wieder ans Instrument zu setzen. Da ich keine Orgel zuhause habe, muss es das Keyboard tun, aber vielleicht lässt sich da ja mal was machen.
Fazit:
Die Beschreibung Wohlfühlkrimi trifft es sehr genau. Spannend, aber unaufgeregt mit einem tollen Setting und typisch dörfischen Charakteren.
Ich bin ein großer Fan!
- Fanny Wagner
Garantiert wechselhaft
(93)Aktuelle Rezension von: baerinDie Berlinerin Nina, 49 und ihre Tochter Marie jubeln: Nina hat von ihrem Onkel einen Gasthof in der fränkischen Schweiz geerbt. Da Berlin und ihr Ex-Mann sowie der jetzige nur noch nerven, bestellt sie kurzerhand einen Umzugswagen und das Abenteuer Franken kann beginnen! Doch das Anwesen entpuppt sich als kalt und zugig und recht renovierbedürftig. Eine nette und hilfreiche Nachbarin gibt es, der Rest gehört zu den Schnepfen, die offensichtlich etwas gegen Nina haben. Die Handwerker sind anfangs etwas widerspenstig, bis auf einen - die Sahneschnitte von Schreiner namens Christian. Doch auch hier gilt es erst einmal, einige Missverständnisse auszuräumen.
Dieser unterhaltsame Roman ist sehr witzig geschrieben, ich musste des öfteren laut lachen, denn die fränggische Sprache ist etwas ganz besonderes. Und die sich daraus ergebenden Missverständnisse waren oftmals zum Schießen. Da ich selbst gebürtige Fränkin bin und nicht weit von der fränkischen Schweiz entfernt wohne, hatte ich mit den Dialekt-Begriffen keinerlei Schwierigkeiten. Die beteiligten Personen sind sehr gut beschrieben und zum größten Teil auch sehr sympathisch. Die interessante Geschichte ist sehr lebendig erzählt und ich habe mich bestens unterhalten gefühlt.
- Julia Stagg
Monsieur Papon oder ein Dorf steht kopf
(52)Aktuelle Rezension von: Vorleser2Als die alte Auberge von einem von einem jungen englischen Paar, Lorna und Paul gekauft wird, geraten die Einwohner in große Unruhe. Wie wollen sie als Schulköchin und Elektriker eine typische französische Auberge führen? Die Einwohner sehen ihr tägliches Mittagessen in Gefahr, die Gemeinde ihre Steuereinnahmen, denn ein schlecht besuchte Auberge kann keine Steuern zahlen und der Bürgermeister, Serge Papon, hat seine eignen Pläne mit der Auberger. Sollte nicht sein Schwager die Auberge übernehmen?
Der listige und machtgierige Papon setzt alle Mittel ein, um die Engländer schnell wieder los zu werden. Er hintergeht seine Stellvertreter, manipuliert den Gemeinderat, läßt notfalls auch einen preisgekrönten Stier von der Koppel frei. Da hat er allerdings die Rechnung ohne die Dorfbewohner gemacht, die Papons Machtspielchen schon lange Leid sind. Sich allerdings auch vor Papons Rachegelüsten fürchten ... mehr bei www.dievorleser.blogspot.de - Rolf Lappert
Pampa Blues
(74)Aktuelle Rezension von: JicaVon "Pampa Blues" habe ich nicht viel erwartet. Das Cover und der Titel waren okay, aber auch nicht herausragend und der Autor Rolf Lappert war mir bis dahin unbekannt. Die Geschichte generell war auch nichts besonderes, doch die Figuren haben mich komplett überzeugt. Ich habe selten ein Buch gelesen, in dem die Charaktere, vor allem Ben, mir so nah waren. Sie waren mehr als authentisch, ich konnte schon vor mir sehen, dass sie wirklich in ihrem Dorf leben und man sie besuchen kann. - Bov Bjerg
Auerhaus
(341)Aktuelle Rezension von: NoticethelemonIch liebe es, wie das Buch geschrieben ist und wie es eigentlich eine total absurde Story total poetisch und tiefgründig macht. Mir kamen wegen diesem Buch oft die Tränen und das schaffen tatsächlich nur wenige Bücher! Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für Poesieliebhaber!!!