Bücher mit dem Tag "dokumente"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "dokumente" gekennzeichnet haben.

79 Bücher

  1. Cover des Buches Das Tagebuch von Anne Frank (ISBN: 9783103971514)
    Anne Frank

    Das Tagebuch von Anne Frank

     (2.420)
    Aktuelle Rezension von: anastazja

    Ich fand das Buch super interessant, allerdings manchmal schwierig zu lesen. Wer sich für dieses Thema interessiert, sollte es gelesen haben.

  2. Cover des Buches Illuminae (ISBN: 9783423761833)
    Amie Kaufman

    Illuminae

     (542)
    Aktuelle Rezension von: Kartoffelschaf

    Sensationell! 

    Sprechen wir bitte erstmal über die Optik! Es ist ein unfassbar toll aufgemachtes Buch. Außen - vor allem aber natürlich innen! Selten hat mich eine Buchgestaltung derart umgehauen! 

    Der Inhalt tut dann das Übrige. 

    Eigentlich bin ich ja so gar kein Fan von Science Fiction - und das ist es irgendwie für mich, spielt die Geschichte doch im Weltall. Hier allerdings mache ich gerne eine Ausnahme. Ich bin absolut geflashed von dieser Geschichte. Sie hat alles - Tempo, Liebe, Drama, Tod und vor allem eins: einen unfassbar straff gespannten Spannungsbogen. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal ein Buch an weniger als 3 Tagen ausgelesen habe, dieses hier konnte ich jedenfalls nicht mehr aus der Hand legen. 

    Ich muss nicht sagen, das ich es unbedingt empfehlen kann. Und auch hier ärgere ich mich einmal mehr, das ich mir so viele Jahre Zeit damit gelassen habe, es zu lesen. Es lag sicher 3 Jahre auf meinem SuB.

  3. Cover des Buches Dublin Street - Gefährliche Sehnsucht (Deutsche Ausgabe) (Edinburgh Love Stories 1) (ISBN: 9783548285672)
    Samantha Young

    Dublin Street - Gefährliche Sehnsucht (Deutsche Ausgabe) (Edinburgh Love Stories 1)

     (1.407)
    Aktuelle Rezension von: Anemik

    Joss hat ihre Familie früh verloren bei einem tragischen Unfall. Von da an beginnt sie sich von anderen zu distanzieren. Als sie dann auf Branden trifft, verändert sich ihr Leben auf einen Schlag. 

    Die Autorin nimmt die Leserschaft auf eine Achterbahn der Gefühle mit. Die Spannung bleibt dabei konstant hoch und auch bei über 400 Seiten wird man, nicht müde weiter zu lesen. Die Charakter haben mir sehr gut gefallen und ich bin etwas traurig, dass ich sie nun wieder gehen lassen muss. Die Geschichte enthält neben den üblichen Liebes- und Freunschafts- sowie Familienthemen auch die Themen Verlusst, Trauer und Krankheit. 

    Die Geschichte nimmt die eine oder andere Wendung, welche mal mehr und mal weniger vorhersehbar sind. Ein Happy-End ist dabei garantiert. 

    Mir hat die Geschichte voll umfänglich gefallen und mich berührt wie schon länger keine mehr. 

  4. Cover des Buches Der Historiker (ISBN: 9783833307652)
    Elizabeth Kostova

    Der Historiker

     (308)
    Aktuelle Rezension von: David_Lindsam

    Der Titel des Buches (engl. „The Historian“) ist zugleich Motto, Charakterisierung aller Hauptpersonen und Auflösung eines großen Rätsels zum Ende hin – und könnte damit kaum treffender gewählt sein.
     Eingleisig oder gar schmalspurig wird der Roman deshalb nicht. Im Gegenteil. In drei Generationen spielt die Handlung und wir reisen in verschiedenen Zeiten des 20. Jahrhunderts (30er, 50er, 70er) von Amsterdam, nach Istanbul, Budapest, Südfrankreich und Rumänien, immer auf den Spuren Vlad III. und den Zeugnissen über ihn aus dem 15. Jahrhundert. Die treibenden Kräfte sind die großen Fragen: Wo ist das Grab des vermeintlichen Grafen Dracula? Und liegen dort wirklich seine sterblichen Überreste?

    Unerwarteter Erfolg für einen viktorianischen Roman …

    Als der Debütroman von Elizabeth Kostova 2005 in den USA erschien, landete er direkt auf Platz 1 der amerikanischen Bestsellerlisten (New York Times u.a.). Zwei Jahre zuvor war „The Da Vinci Code “ von Dan Brown (dt. „Sakrileg“) erschienen und zu den Topsellern in der Branche aufgestiegen. Das Publikum war begierig auf Thriller, die Action und die Suche nach Rätseln in der Geschichte verbanden, weshalb die Verlagswelt sich in einer Auktion um die Rechte für dieses Werk überbot und damit ein groteskes Stück Buchgeschichte schrieb. Nachdem der Verlag Little, Brown and Company bereits 2 Millionen als Honorar für die Autorin aufgewendet hatte, musste ein gigantisches Marketing mit TV-Werbung und zehntausenden Vorabexemplaren folgen. Ein riskantes Buchpokerspiel …

    Am ersten Tag des Erscheinens wurde in den USA 80.000 Exemplare verkauft. Nach nur einer Woche lagen die Verkaufszahlen bereits so hoch (ca. 700.000), dass The Historian sich auf den Platz 1 geschoben hatte. Das ist eine waschechte american success story und in diesem Fall ein besonderer Glücksfall für die Leserwelt. Durch spekulative Marktmechanismen wurde ein sonst eher leises und anspruchsvolles Werk in Welt der Massenware hochgepusht.  

    Niemand war mehr über den Erfolg erstaunt als die Autorin selbst: „It’s a literary novel, not a commercial novel“. Nach ihrer Meinung hatte sie einen langsamen, viktorianischen Roman geschrieben. Ihre Helden stolpern nicht abgebrüht, abenteuerlustig und plündernd wie India Jones durch unentdeckte Überreste der Vergangenheit, sondern sie sind echte Historiker und Bibliothekare, die sich in mühevoller Kleinarbeit durch vergilbte Karteikartenkataloge kämpfen und die Geheimnisse der Vergangenheit in unzugänglichen Faksimiles akribisch entziffern.

    In Deutschland erschien das Buch noch im gleichen Jahr (2005) bei Bloomsbury (engl. Verlag, bei dem Harry Potter im Original erschien), aber die Resonanz war sehr verhalten. Ich kann nur mutmaßen, ob das vergleichsweise schmale Marketing der Grund war, oder vielleicht die etwas eigene deutsche Leserschaft. Tatsächlich dominierten den deutschen Fantasy-Markt in dieser Ära Zwerge, Orks, Elfen und natürlich die Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei. Obwohl ebenfalls 2005 (und auch bei Little, Brown and Company) Stephenie Meyer mit dem ersten Buch ihrer Twilight-Serie einen Vampir-Boom in den darauffolgenden Jahren auslöste, wurde Der Historiker von dieser Welle nicht mitgerissen. Mein böser Verdacht ist, dass das deutsche Fantasy-Publikum schlicht keine anspruchsvolle Kost gewohnt war und deshalb das Dargebotene nicht zu würdigen wusste. Das Urteil mildernd muss ich hinzufügen, dass der viktorianische Schauerroman eine lange und würdige Tradition in den englischsprachen Ländern besitzt und die Geschmacksnerven der Leserschaft besser auf einen über 800 Seiten langen Roman eingestellt sind, in dem der interessante, aber normale Historiker-Alltag nur an einzelnen Stellen von dem Unheimlichen durchbrochen wird. Hoch spannend bleibt es allemal – auf zum Inhalt:

    Geschichten über Geschichte

    In ihrer Kindheit bereiste Elizabeth Kostova (geb. 1964) mit ihrer Familie die südeuropäischen Ostblockstaaten und erinnert sich gerne an die Geschichten, die ihr Vater zur Unterhaltung auf den langen Fahrten über Dracula erzählte. Damit war nicht nur ihr Interesse an dieser schillernden Gestalt zwischen Mythos und historischer Realität geweckt, sondern auch die Erzählform für ihren ersten Roman gefunden. In dem fiktiven Epilog stellt sich eine amerikanische Geschichtsprofessorin vor, die in Rückblenden von ihren Erlebnissen als Sechzehnjährige berichtet, natürlich auf Reisen durch Europa mit ihrem Vater, dem sie ganz langsam das große Geheimnis um ein kleines Büchlein entlockt, das in seinem Inneren nur einen großen, zornigen Drachen beherbergt – das Zeichen des Ordo Draconis, dem Vlad der III. angehörte, weshalb er den Beinamen Drăculea trug.

    Ihr Vater, den wir als Paul kennenlernen, berichtet von den seltsamen Begebenheiten, wie er in den 50ger Jahren als Student in Oxford bei seinen Unterlagen plötzlich dieses leere Buch fand. Als er seinen Geschichtsprofessor Rossi zu Rate zieht, offenbart ihm dieser, dass auch er ein solches Buch besitzt und seine Nachforschungen ihn zu dem walachischen Fürsten (heutiges Rumänien) aus dem 15. Jahrhundert geführt haben. Aus unerfindlichen Gründen übergibt der sonst so rationale Professor Paul die Aufzeichnungen über seine Suche nach dem Grab und fügt fast ängstlich hinzu: „Dracula … Vlad Țepeș … lebt noch“ (35). Am gleichen Abend verschwindet Rossi spurlos; zurück bleiben nur ein paar Tropfen Blut. Verzweifelt sucht Paul in den Unterlagen nach Hinweisen, was seinem Professor passiert sein könnte, und trifft in der Bibliothek auf eine junge Doktorandin, die Rumänin Helen. Nach einer zaghaften Annäherung der beiden zeigt sich, dass Helen den Professor durch ihre Arbeit über Vlad III beeindruck möchte, weil sie dessen uneheliche Tochter ist. Paul erzählt ihr von seinem Verdacht, was mit dem Professor geschehen sein könnte, aber ein Bibliotheksangestellter belauscht das Gespräch und beißt Helen in den Hals. Überhastet brechen die beiden nach Istanbul auf, wohin eine erste Spur weist.

    Immer weiteren Dokumenten und ihren Geheimnissen folgend reisen Paul und Helen nach Ungarn, Rumänien und Bulgarien, werden von Untoten heimgesucht, entdecken nach langen Mühen tatsächlich das Grab des Fürsten, treffen auf den sterbenden Professor, erfahren die wahre Geschichte der Begegnung zwischen ihm und Helens Mutter aus seinen persönlichen Aufzeichnungen und begegnen dem leibhaftigen Vlad Dracula … Mehr kann ich leider nicht verraten, ohne doch auf gemeine Art zu spoilern.

    Inzwischen ist jedoch auch der Vater der Erzählerin spurlos verschwunden und die 16-Jährige macht sich in Südfrankreich auf die Suche nach ihm, denn sie vermutete ihn an einem der letzten Orte, wo Dracula noch eines seiner geheimen Gräber besitzt. Sie wird von unheimlichen Wesen verfolgt, aber auch von einem studentischen Gentleman wacker unterstützt.

    Die verschiedenen Erzählebenen verflechten sich im Laufe des Romans so stark miteinander, dass man als Leser die Geschehnisse in drei Zeiten fast synchron erlebt. Von Rossi erfahren wir durch seine Briefe und Tagebucheinträge, von Paul aus dessen eigenen Schilderungen auf der Reise mit seiner Tochter und zuletzt und parallel alles in der Erzählgegenwart von dieser selbst. Historik und die persönlichen Schicksale verweben sich auf brillante Art in den Historikern selbst.

    Durch Geschichten in der Kindheit der Autorin wird das Interesse an Geschichte geweckt und daraus entsteht wieder die Lust auf Geschichten … Das ist die Geschichte des Buches Der Historiker.

    Übrigens sind die historischen Hintergründe und Orte des Romans sehr gut recherchiert und stimmig, nur die Fakten um das Grab sind fiktiv und die Dokumente und Zeugnisse dazu fast komplett erfunden (ich habe selbst schon zum Thema Vlad III. geforscht).

    Eine eigenwillige Hommage an Bram Stoker

    Der Historiker liegt weitab vom üblichen Fantasy-Mainstream und ist durchaus ein Art Kunstwerk. Elizabeth Kostova hat 10 Jahre daran gearbeitet – manche der bekannteren Fantasy-Autoren bringen deutlich mehr als ein Werk pro Jahr heraus. Daraus lässt sich ersehen, welche Arbeit hinter diesem Buch steckt. Das macht einen Unterschied und der Unterschied ist spürbar.

    Die Autorin hat sich eine interessante Mischung ausgedacht, indem sie historische Briefe, Dokumente und persönliche Berichte mit der Rahmenhandlung einer Ich-Erzählerin verbindet, die uns als LeserIn zu einer Entdeckungsreise in die Vergangenheit einlädt. Dabei nutzt die Amerikanerin ein Gestaltungsprinzip ihrer großen literarischen Vorlage, Bram Stokers „Dracula“ (1897), der seine Vampir-Geschichte als Tatsachendokumentation in Form von Tagebucheinträgen und Zeitungsartikel präsentiert.

    Kostova stellt dieses Prinzip nicht in Frage, ironisiert es nicht. Eingebettet in eine rückblickende Erzählung umspinnt sie auf diese Weise unseren modernen, rational und historisch geprägten Geist und verführt uns für die Zeit des Lesens, daran zu glauben, dass Dracula tatsächlich noch bis ins letzte Jahrhundert sein Unwesen getrieben hat und, wenn ich den Epilog richtig verstehe, vielleicht sogar noch heute.

    Vampirisches?

    Kommen Vampir-Freunde auf ihre Kosten? Vielleicht nicht, je nach dem. Wer Bram Stokers Dracula mag, wird den Historiker noch weit mehr mögen, weil die Erzählweise viel moderner und weniger weitschweifig, blumig und umständlich ist. Und ein paar typische Gerne-Elemente finden sich durchaus. Bisse, Blut, Werkzeuge für die Vampirjagd (Silberdolch), Angriffe durch dienende Untote (Vampire), bezwingende Hypnose, Fledermausschatten, Särge und Grüfte …
    Am meisten enttäuscht am ganzen Buch hat mich die Begegnung mit Dracula selbst – er ist anders als meine Vorstellung von ihm … und nicht übermäßig böse. Schade – ich hätte mich gerne mehr gegruselt.
     Die Büchlein mit den leeren Seiten und dem Drachen hat er übrigens selbst gedruckt und verteilt … Warum? Wenn ich das mal so ganz verstanden hätte. Ich finde es nicht stimmig.

    Trotz der Umfänglichkeit des Buches bleibt vieles über Vlad Dracula offen, wie er zum Vampir wurde, wie viele seiner Art es noch gibt – reizvoll und unbefriedigend zugleich, aber in jedem Fall anregend für
     die eigene Fantasie. Und das schätze ich durchaus.

    Einordnung in der Literatur und Kritik

    Ein Feuilletonist der FAZ betitelte (2005) seine Rezension sarkastisch „wie man einen Roman pfählt“ und spielte damit auf die grausamen Hinrichtungsmethoden des historischen Vlads und auf Längen des Romans an, eine beliebte Kategorie der Literaturkritik, die wenig besagt. Tatsächlich ging es mir an einigen Stellen aber ähnlich und ich musste zwischendurch mein Durchhaltevermögen bemühen, um dran zu bleiben. Die Frage ist, wodurch diese Längen entstehen.
    Ausführlichere Berichte von der Reise, Beschreibungen der Landschaft und der Städte, Details des Interieurs – all das gehört zum Schmuckwerk und literarischen Gewand eines Romans, der sich an die viktorianische Erzählweise des 19. Jahrhunderts anlegen will, dennoch wirkt es ungewohnt. Die Gothic Novel lebt davon, dass in die alltäglich erlebte Wirklichkeit plötzlich das Übersinnliche hereinbricht und alles in Frage stellt, weshalb man in der Literaturforschung von magischem Realismus spricht.
    Die Längen haben also System. Trotzdem erwarten die Lesegewohnheiten des 21. Jahrhunderts etwas mehr Spannung. Mir hätte es geholfen, wenn die äußeren Orte ähnlich wie bei Dan Browns Thriller in einem direkten Zusammenhang mit der historischen Detektivarbeit gestanden hätten. Aber man kann auch nicht alles in einem Buch haben.
    Der Historiker bietet zudem eine wunderschöne und tragische Liebesgeschichte, lässt das Leben im Rumänien und Bulgarien der 30er und 50er Jahre szenisch vor Augen treten und erzeugt eine leicht gruselige, melancholische Stimmung, die perfekt zu der Erzählung passt.

    Und noch ein Zitat:

    „Es ist eine Tatsache, dass wir Historiker uns für Dinge interessieren, die zum Teil unser eigenes Ich widerspiegeln, vielleicht den Teil, den wir am liebsten nicht näher untersuchen würden, es sei denn auf dem Feld der Wissenschaft. Und je mehr wir in unsere Interessen eintauchen, desto mehr ergreifen sie von uns Besitz.“ (314)

  5. Cover des Buches Das Foucaultsche Pendel (ISBN: B005QMPEXU)
    Umberto Eco

    Das Foucaultsche Pendel

     (350)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Herr Eco schreibt in einem absolut unzugänglichen Stil, den wohl nur er selbst als Verfasser durchstiegen hat.

    Dann versucht er zu allem Überfluss auch noch, die okkulte Welt von Verschwörungstheorien zu zeigen und begibt sich dabei teilweise gefährlich nah an ideologisch verwurmtes Gedankengut ...

    Stil: 6.

    Das sagt schonmal alles!

  6. Cover des Buches Das Grab der Jungfrau (ISBN: 9783938032893)
    Stefan von der Lahr

    Das Grab der Jungfrau

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Siko71

    Nach dem Tod des Prof. Cyrill Knightley, reist sein Schüler Bill Oakbridge nach Rom. Er hat mit seinem Meister ein Papyrus entdeckt, welches den Ort des Grab der Jungfrau Maria beinhaltet. Währenddessen bereitet sich Rom auf den dritte Konzil vor und Oakbridge bringt mit seinen Forschungen so einiges ins rollen...

    Ein Buch über den Vatikan, Korruption, Ausgrabung und die Mafia. Alles durch seinen perfekten Schreibstil spannend vom Anfang bis zum Ende. Ich gebe daher eine glatte Weiterempfehlung und volle Punkte.

  7. Cover des Buches Am Ende des Schweigens (ISBN: 9783734111174)
    Charlotte Link

    Am Ende des Schweigens

     (649)
    Aktuelle Rezension von: Prinzesschn

    Als Jessica nach einem Spaziergang zum Ferienhaus zurückkehrt, fällt ihr sofort die ungewöhnliche Stille auf, die über dem Anwesen liegt. Wie in einem bösen Traum entdeckt sie im Garten und im Haus ihre Freunde und ihren Mann Alexander – ermordet. Eine der wenigen Überlebenden ist Evelin, Tims Ehefrau, die traumatisiert im Badezimmer kauert. Die Polizei verdächtigt einen Mann, der auf geheimnisvolle Weise mit den Opfern in Verbindung zu stehen scheint. Während Jessica all die Geheimnisse und Widersprüche zu ergründen versucht, bemerkt sie nicht die Gefahr, in der sie plötzlich schwebt … 

    Die Grundidee von „Am Ende des Schweigens“ von Charlotte Link ist zweifellos spannend und verspricht eine fesselnde Geschichte. Jedoch empfand ich die Umsetzung als zu aufgebauscht und teilweise zäh. Die Erzählung zieht sich an einigen Stellen unnötig in die Länge, was den Lesefluss stark beeinträchtigte.

    Die Charaktere blieben für meinen Geschmack zu oberflächlich und wenig ausgearbeitet. Dies erschwerte es mir, eine tiefe emotionale Bindung zu ihnen aufzubauen und ihre Handlungen nachzuvollziehen. Ich fand sie einfach irgendwie alle unfassbar unsympathisch und letztendlich war es mir egal, wer überlebte, wer starb oder wer welches Schicksal mit sich trug. Auch die Beziehungen untereinander waren nicht der Rede wert. Gefühlt hasste sich jeder, keiner war mit seinem momentanen Leben oder der Situation glücklich, was mir die Glaubhaftigkeit an der jährlichen Zusammenkunft wirklich schwer machte.

    Das Ende der Geschichte konnte ein wenig dazu beitragen, die Längen in der Handlung wettzumachen und einige Fragen zu klären. Dennoch konnte es meiner Meinung nach nicht über die Schwächen in der Erzählstruktur hinwegtäuschen.

    Insgesamt betrachtet gebe ich „Am Ende des Schweigens“ zwei Sterne. Die Idee war vielversprechend, doch die Umsetzung und die Charakterentwicklung hätten verbessert werden können, um die Geschichte packender zu gestalten. Schade.


  8. Cover des Buches Tarean 3 - Ritter des ersten Lichts (ISBN: 9783961880683)
    Bernd Perplies

    Tarean 3 - Ritter des ersten Lichts

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Doscho

    Ein letztes Mal brechen Tarean und seine Gefährten zu einem Abenteuer auf. Diesmal geht es nach Gongathar, wo finstere Mächte versuchen, das Gleichgewicht Endars zu zerstören.


    Auch im letzten Teil der Tarean-Trilogie lässt sich mal wieder das sagen, was ich schon zuvor gesagt habe: Es handelt sich auch hier um typische, aber spannend geschriebene Fantasy, die sich theoretisch als abgeschlossener Einzelband lesen lässt. Meiner Meinung nach sollte man jedoch, wie ich auch in meiner Rezension zum Vorgängerband erwähnt habe, die vorherigen Bände gelesen haben.

    Dies liegt zwar ebenfalls an den zwischenmenschlichen Beziehungen, aber auch am Beginn des Buches. Die Verknüpfung mit dem Vorgängerband ist hier nämlich wesentlich besser gelungen als noch bei „Erbe der Kristalldrachen“. Anders gesagt: Wer das Ende von Band zwei aufmerksam gelesen hat, weiß die grobe Handlung dieses Buches. Das wirkt flüssig und in sich stimmig.

    Mein größter Kritikpunkt liegt hier wohl bei mir selbst. Denn ich habe alle Bände der Trilogie hintereinander weg gelesen, ohne Unterbrechungen dazwischen. Normalerweise ist so ein Vorgehen sogar ratsam – hier nicht. Ich ertappte mich öfter als einmal bei dem Gedanken, froh zu sein, dass die Reihe nach dem Band vorbei ist und froh zu sein, dass es sich bei Tarean „nur“ um eine Trilogie handelt.


    So handelt es sich bei der Tarean-Reihe zusammengefasst um grundsolide, aber dennoch spannende und gutgemachte Fantasy, die man jedoch eher mit Pausen lesen sollte. Ich hatte trotz mancher Kritik aber auch hier meinen Spaß und kann sowohl Reihe, als auch Autor jedem Fantasyfan empfehlen.

  9. Cover des Buches Die Stimmen des Flusses (ISBN: 9783518467008)
    Jaume Cabré

    Die Stimmen des Flusses

     (191)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    Zwei Protagonisten, ein weiblicher und ein männlicher, teilen sich die Hauptrollen in diesem Roman. Senyora Elisenda Vilabrú und José Oriol Fontelles Grau (1915-1944). Er starb den Heldentod für Gott und Vaterland. Zeitebene und Setting führen die Leserschaft nach Spanien. Senyora Elisenda wurde alt und ermöglicht es so dem Autor Cabré, der sich für einen spanischen Schriftsteller wirklich gut lesen lässt, über den Zweiten Weltkrieg hinaus bis in die Gegenwart vorzustoßen. In der Gegenwart betreibt eine ehemüde Journalistin für einen Fotoband über "Schulen im Widerstand" in einem spanischen Bergdorf Recherche. Wieder einmal wird ein Buch im Buch geschrieben und ein Tagebuch gefunden! Zwei äußerst beliebte Motive, die Schriftsteller benutzen, um in der Vergangenheit zu graben und einige Leichen aus dem Keller zu holen. Dass es einige Leichen auszugraben gibt, ist ausgemacht. Nicht alles ist, wie es auf den esten Blick scheint.
     So ist der Schulmeister Fontelles, den Senyora Vilabrú mit aller Gewalt heilig sprechen lassen möchte, vielleicht gar nicht so heilig gewesen. Und die superreiche Senyora Villabrú ist es schon gar nicht. Und auch ihr Sohn Marcel ist nicht der, für den man ihn hält. 

    Der Kommentar: 
    Es macht Spaß, in die Art von Cabrés Federführung einzutauchen. Die Protagonisten sagen das eine, denken aber das andere, und beides lässt Jaume Cabré im Fließtext ineinandergleiten. So erhellen sich auf einen Schlag die diversen Seiten und Schichten der Menschen; man sieht, wer sie in der Öffentlichkeit sind und was sie dort darstellen, zum Beispiel, wenn sie ein Amt begleiten wie der Bürgermeister. Unter der Haut und im Kopf sind sie jedoch andere.
    Jaume Cabré lässt eine ganze Heerschaar von Protagonisten antreten, man verliert aber nie den Überblick. Ganz besonderen Spaß macht es dem Autor selbst, die Versnobtheit der Honoratioren darzustellen, in dem er in der Anrede immer ! ihren ganzen Stammbaum aufrollt, das kann schon mal ein paar Zeilen in Anspruch nehmen. Aber man ehelicht in diesen Kreisen natürlich nur jemanden, der einen Stammbaum aufzuweisen hat. Und Geld. Oder Ländereien. Oder beides. Oder wenigstens einen Namen, der Klang hat.
    Senyora Villabrú ist eine Geschäftsfrau. Sie hat die Nase für gute Geschäfte. So hat sie auch früher als andere die Möglichkeiten eruiert, die Wintertourismus bietet und ist dadurch unermesslich reich geworden. Ihren Sohn Marcel hält sie so klein wie möglich; man wird den Verdacht nicht los, dass sie seinem Charakter misstaut. 

    Was war in Spanien los, bevor Franco an die Macht kam? Und was danach? Wer gehörte früher zum Maquis, wer hatte das Sagen, wessen Blut floss, wer saß unschuldig im Gefängnis, wer wurde zu Recht zur Rechenschaft gezogen und wer kam, wie immer, davon? Auch davon handelt dieser epische Roman. Von Verdächtigungen, von Verrat, Intrige, Willkür, Feigheit, Gefahr und Idealismus. Und von Gewalt und Folter. 

    Es ist schon erstaunlich, dass Cabré erst 2004 mit der Thematik des spanischen Bürgerkriegs publik ging.

    Fazit: Flott geschrieben mit einer Unmenge an Personal, aber alles ist stets übersichtlich und an seinem Platz. Ein wenig mehr Historie hätte ich schon noch gebraucht, etwas weniger Faustrecht und eine Spur weniger Xanthippe, denn die Xanthippe hat sich im Verlauf des Romans dann doch etwas abgenützt 

    Kategorie: historischer Roman
    Unter dem Titel „Les veus de Panamo“ 2004,erschienen.
    Verlag, Suhrkamp, 2008. 

     

  10. Cover des Buches Illuminae (ISBN: 9781780748375)
    Amie Kaufman

    Illuminae

     (126)
    Aktuelle Rezension von: booq_cafe

    4,5 ⭐️
    I’ve never read a book like this. Everything is described in files, interviews, chats and surveillance footage. That makes it really challenging to read, but is also very unique and fascinating. At first I was concerned how the authors would create real emotions this way, but somehow they did. It just took a little time.

    In the first half of the book I had a hard time orienting myself in the setting and getting to know the characters. Ezra seemed like a nice and funny guy from the beginning (someone I would definitely never have dumped). Kady on the other hand was more shallow and I could really grasp her personality. That is until the end, when I really really loved her, but see for yourselves.

    The writing was full of sarcastic remarks and very entertaining, but I expected nothing less. The plot needed some time to develop so I only got invested in the story halfway through the book. But then it blew me away! Sour think you know where this is going (at least kind of), because that’s how things are done in Sci-Fi books and then… everything goes sideways. And nothing turns out as you expected it to.

    I loved the ending, though I still anticipated some of the twist (but there are enough left to keep me on the edge of my seat). I find it most impressing that I really had to cry at one scene - I would have never thought this possible while simply reading through files. But it is not that simple.

    I am looking forward to reading the sequel, because I am still missing some explanations.

  11. Cover des Buches CIA (ISBN: 9783596190591)
    Tim Weiner

    CIA

     (24)
    Aktuelle Rezension von: eskimo81
    CIA - Amerikanischer Geheimdienst, wer kennt ihn nicht?

    Tim Weiner offenbart in über 600 packenden Seiten, was die CIA ist.
    Ein unorganisierter Haufen Menschen, die denken, sie können alles und dabei so ziemlich alles vermasseln, was es zu vermasseln gibt. In wie weit weiss der jeweilige Präsident Bescheid? Ein Buch, das Details offenbart, die einen sprachlos, wütend, enttäuscht und einfach nur - ja, wie sagt man dem, geschockt? zurücklassen.

    Einziger Kritikpunkt; es gibt sehr viele Anmerkungen zu den jeweiligen Kapiteln. Mir fehlte einfach der Bezug dazu. Es wurde nicht mit Nummern gearbeitet oder anderen Hinweisen, so dass ich nun etliche Seiten Anmerkungen habe, aber irgendwie nicht weiss, wo ich diese dazu packen soll, das finde ich sehr, sehr schade.

    Der Schreibstil von Tim Weiner ist hervorragend, man merkt, dass er sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat und was mich persönlich am meisten überraschte, ein Geschichtsbuch, dass auch noch spannend und fesselnd geschrieben ist. Das muss man mal schaffen. Es ist schwere Kost und man kann es nicht einfach "durchfuttern", es ist aber nicht lahm oder zäh, dass man kaum vom Fleck kommt, es ist spannend in einer eigenen sehr speziellen Art und Weise. Man braucht einfach Lesepausen um das ganze zu verdauen.

    Fazit: Wer sich für die Geschichte Amerikas und den Geheimdienst interessiert muss dieses Werk lesen. Jedoch Vorsicht; man liest vielleicht vieles, das man lieber nie gelesen / erfahren hätte. Der Blickwinkel zu Amerika könnte sich auf einmal verdüstern oder die schöne heile Traumwelt platzen...
  12. Cover des Buches Ich, Saulus (ISBN: 9783765509322)
    James S. MacDonald

    Ich, Saulus

     (8)
    Aktuelle Rezension von: KleinerVampir

    Buchinhalt:

    Durch die mysteriöse Textnachricht eines Freundes um einen archäologischen Sensationsfund gerät der Theologieprofessor Knox in die Fänge der Antikenmafia, skrupellosen Sammlern und der italienischen Polizei. Sollte das gefundene Manuskript wirklich echt und die Lebensgeschichte des Apostels Paulus – von ihm selbst verfasst - sein?

     

    Persönlicher Eindruck:

    Zwei parallele Handlungsstränge wechseln sich Kapitel für Kapitel ab: die Jagd in der Gegenwart nach einer 200 Jahre alten Handschrift sowie das Schicksal ihres Verfassers zur Zeit der Christenverfolgungen im Rom Neros. Während der Protagonist des Gegenwartsteils, der Professor, sich immer tiefer verstrickt in eine Krimihandlung schildert der antike Teil das Leben des jungen Saulus vom ehrgeizigen Pharisäersohn hin zum Apostel, der sein Leben ließ für seinen Glauben.

    Der Antikteil fesselte mich bereits zu Beginn und ich wartete begierig darauf, diese Kapitel vor mir zu haben. Einige Dinge habe ich allerdings anders in Erinnerung: so wird der Unterschied zwischen Saulus / Paulus von Jenkins damit erklärt, dass es sich bei ersterem um die hebräische Variante, bei zweitem um die griechische Variante handle. Soweit mir bekannt ist, wurde aus Saulus dann Paulus, nachdem Gott zu ihm gesprochen hatte und er Apostel wurde.

    Nun zum Gegenwartsteil: Das Buch wird als „Thriller“ beworben, so erwartet der Leser einen irgendwie gearteten Nervenkitzel, packende Spannung und aufregende Verfolgungsjagden. Leider gelingt es dem Autor nicht, diese Atmosphäre zu vermitteln. Es dauert lange und zähe Seiten, bis nach etwa der Hälfte des Buches mal etwas Spannung aufkommt. Leider macht Jenkins nichts daraus, dieser Teil war einfach zu verworren und für meinen Geschmack zwar gewollt, aber nicht gekonnt.

    Hätte der Autor doch nur einen vernünftigen historischen Roman rund um das Leben des Paulus geschrieben – dass er das könnte, beweisen die Kapitel rund um den Apostel. Ob nun die Handschrift, der Dreh- und Angelpunkt der Handlung, fiktiv ist oder nicht, spielt dabei keinerlei Rolle. Der Antikteil war klasse.

    Der christliche Aspekt dieses Buchs ist sehr stark ausgeprägt, für meinen Geschmack fast ein bisschen zu viel. Weniger wäre dabei mehr – aber geschenkt, der Autor ist Kurator des Chicagoer Moody Bible Institute und das ist eben evangelikal.

    Mein Fazit: nur der Antikteil des Buches konnte mich überzeugen, der Rest war leider ein Flop. Daher gerade noch 3 Sterne, wenn auch sehr knapp.

  13. Cover des Buches Seegrund (ISBN: 9783492303026)
    Volker Klüpfel und Michael Kobr

    Seegrund

     (472)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Mein zweites Buch nach "Milchgeld", das ich über Kommissar Kluftinger gelesen habe. Gleich vorneweg gesagt: ich musste an mehreren Stellen herzhaft lachen, doch eher zu Beginn als gegen Ende.

    Über den Inhalt des Buches wurde bereits genug berichtet, so dass ich den nicht nochmals aufgreifen möchte. Klar ist das ein "konstruierter" Fall und mit den sämtlichen Verstrickungen wurde ziemlich dick aufgetragen. Doch für mich ist das Buch auch weniger ein ernstzunehmender Krimi als vielmehr eine Komödie mit heimatlichen Ambitionen. Die Figur des Kommissars wird einmal mehr durch den Kakao gezogen und kaum ein Fettnäpfen bleibt stehen, in das er nicht unbeabsichtigt hineintritt. Das hat durchaus seinen Spaßfaktor, wenn es auch ziemlich unlogisch erscheint, wie dieser "vertrottelte" (jetzt durchaus nett gemeint) Kommissar solch haarscharfe Schlussfolgerungen ziehen kann, die letztendlich zur Auflösung des Falles führen. Aber, wenn man das Buch eben als Komödie versteht, macht diese überzeichnete Figur durchaus Sinn.

    Was mit zunehmender Länge des Buches jedoch für mich auch zunehmend nervig wurde, war der inflationäre Einsatz von Stilmitteln wie z.B. "hochroter Kopf", "Schweiß aus allen Poren", "Unterkiefer heruntergeklappt", die die Dramatik der Situation wohl plastisch darstellen sollen. Hier wäre ein bisschen weniger mehr gewesen, da sich diese Begriffe doch schnell ausgelutscht haben.

    Fazit: Die Geister werden sich auch beim 3. Fall von Kluftinger sicherlich spalten. Ich denke, es kommt vor allem auf die Haltung an, mit der man sich an dieses Buch heranmacht. Betrachtet man die Krimirahmenhandlung mit einem zwinkernden Auge und besitzt die Fähigkeit sich genüsslicher Schadenfreude hinzugeben, wird man sicherlich mehr Spaß an diesem Werk haben als wenn man bierernst an die Sache herangeht.

  14. Cover des Buches Es wird dich rufen (ISBN: 9783981030570)
    Simon Cross

    Es wird dich rufen

     (15)
    Aktuelle Rezension von: dikrause
    Mike Dornbach, ein ausgezeichneter Journalist, hat sich wegen eines falsch recherchierten Zeitungsartikel in die Bretagne zurückgezogen. Dort übergibt ihm ein älterer Mann einen Umschlag und kommt wenig später unter mysteriösen Umständen ums Leben. Dornbach begibt sich auf die Suche nach dem Absender, die ihn schließlich nach Südfrankreich, in das kleine Dorf Rennes-le-Château führt. Doch um den Absender rankt sich ein Geheimnis, in das Dornbach immer tiefer hinein gezogen wird. Jean, ein passionierter Fremdenführer versucht Dornbach bei seiner Suche scheinbar zu unterstützen, doch die Geschichte, mit der er den Journalisten lockt, entwickelt sich zu einem Kampf zwischen Gut und Böse. Zwischen den Bewahrern des Lichts und den Söhne Luzifers.
    Das Buch war eine wirkliche Überraschung. Ein schöner Schreibstil und eine schöne Kulisse, verbunden mit historischem Nuancen, nehmen den Leser mit, in ein tolles Abenteuer.

    Tolles Lesevergnügen, das Spaß macht.
  15. Cover des Buches Ich bin voller Hass - und das liebe ich (ISBN: 9783442473885)
    Joachim Gaertner

    Ich bin voller Hass - und das liebe ich

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Ein Wust an Aufzeichnungen, Notizen und Aussagen zu den Columbine-Attentätern, erstaunlich was für ein vielseitiges abwechslungsreiches Leben die späteren Mörder hatten. Keineswegs die armen Prügelknaben, als die sie in Erinnerung blieben. Die Tagebuchaufzeichnungen zu ihren perfiden Gedanken und die Naziverehrung sind natürlich inakzeptabel, und den schrecklichen Taten kann man sich am besten über das Nachwort nähern. Auf ntv oder n24 läuft manchmal eine Dokumentation über den genauen Ablauf der tragischen Ereignisse. Die Opfer sind unvergessen!

  16. Cover des Buches Im Herzen der Angst (ISBN: 9783956490842)
    Maya Banks

    Im Herzen der Angst

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Pitzi

    Jules Welt ist schon vor ein paar Jahren aus den Fugen geraten, als sie während eines Frankreichurlaubs von einem Unbekannten angesprochen wurde, der sie unter der Androhung, ihrer Familie zu schaden falls sie nicht kooperiert, für seine terroristische Organisation rekrutierte. Jules musste lernen andere Menschen zu töten und erfuhr, dass auch ihre wahren Eltern einst dieser Organisation dienten, bevor sie ermordet wurden.

    Nun, drei Jahre später, wird sie von ihren Adoptiveltern aufgespürt, denn Jules hatte alle Brücken hinter sich abgebrochen, aus Angst davor, dass die Organisation ihr das Liebste, das sie hat, nämlich ihre Ersatzfamilie, tötet. Bevor sie sich mit den Eltern aussprechen kann, fliegt Jules Hütte in die Luft. Jules überlebt schwer verletzt und wird in ein Krankenhaus gebracht. Dort erwacht sie unter großen Schmerzen; neben ihr sitzt Manuel, der Mann, der sie einst als Kleinkind von der Straße auflas und der sie zu ihren Adoptiveltern brachte. Auch Manuel wuchs dort auf und ist tieftraurig, als er erfährt, dass die Eltern bei der Explosion ums Leben gekommen sind. Was Manuel jedoch nicht ahnt, ist, dass Jules in den Jahren, in denen sie verschwand, zur Killerin ausgebildet wurde. Und Jules weiß nicht, dass Manuel ein CIA Mann ist, der die Aufgabe hat, Jules zu seinen Vorgesetzten zu schaffen, denn Jules Organisation ist der CIA ein Dorn im Auge…

    Ich habe vor einiger Zeit bereits einige Historical Romances der Autorin gelesen, von denen mir einige sehr gut und andere weniger gut gefallen haben. Vielleicht war es daher reine Neugierde, die mich bewog, auch einmal einen Romantic Suspense von Maya Banks ausprobieren zu wollen. Dafür sprach dann auch, dass es sich bei „Im Herzen der Angst“ um einen Einzeltitel handelt.
    Gleich der Anfang der Geschichte startet mit einem Schockeffekt und auch der weitere Verlauf der Story gestaltet sich sehr rasant und actionreich. Allerdings leider auch ein wenig zu sehr an amerikanische Actionreißer angelehnt. Mir persönlich wirkte es einfach ein wenig zu stark aufgetragen, als sich Jules und Manuel auf der Flucht vor Verfolgern auf der Autobahn eine wilde Schießerei lieferten und Manuels Mittelsmann und Partner bei der CIA dann allein durch einen Telefonanruf alle Schwierigkeiten aus dem Wege räumen konnte. Überhaupt erschien einem „Tony“ als eine Art Tausendsassa, der sogar seinem Chef die wichtigsten Informationen vorenthalten konnte, was dann irgendwann völlig unglaubwürdig wirkte.
    Kleine Schwierigkeiten hatte ich auch, mir vorzustellen, dass sich zwei Menschen, die wie Bruder und Schwester miteinander aufwuchsen, plötzlich in Liebe zugetan sind und trotz aller Innigkeit solche Schwierigkeiten zu haben schienen, sich einander ihre Geheimnisse anzuvertrauen.

    Immerhin geschieht das dann ab der Mitte des Romans, doch fand ich es, trotz aller Nachsichtigkeit, dass es sich hier um eine Romance handelt, die man nicht allzu bierernst nehmen sollte, auch äußerst merkwürdig, dass eine Frau, die behütet aufwuchs, innerhalb von drei Jahren zu einer top ausgebildeten Killermaschine wurde, wohingegen Manuel, als ebenfalls top ausgebildeter CIA Mann, während diverser Schießereien, Jules nicht das Wasser reichen kann und sogar von ihr gerettet werden musste. Was dann allerdings gegen Jules Professionalität sprach, war die Tatsache, dass sie erst so spät darauf kam, dass ihr eventuell ein Peilsender eingepflanzt wurde.

    Überhaupt schien sich die Autorin nicht ganz entscheiden zu können, fand ich, wie sie Jules und Manuel charakterisieren sollte. Mal wird Jules von Angstattacken verfolgt und dann kann sie so einfach wieder umschalten in den „Killer-Modus“ und völlig kühl agieren und töten?
    Und Manuels blindes Vertrauen in Jules und sein ewiger Beschützerinstinkt nervten mich leider dann auch. Man erfährt kaum mehr über ihn, als dass er Jules liebt und auf Händen tragen möchte, was auf die Dauer dann etwas fade wirkt.
    Und obwohl ich so viele Kritikpunkte aufführe, möchte ich dennoch nicht weniger als 3.5 Bewertungspunkte vergeben, weil der Roman, dennoch kurzweilige und teilweise auch spannende und actionreiche Unterhaltung bietet, wenn ich mir auch eine stärker durchdachte Story und eine tiefgründigere Charakterisierung des Heldenpaars gewünscht hätte. 3.5 von 5 Punkten.

  17. Cover des Buches Die Teufelsbibel (ISBN: 9783838703862)
    Richard Dübell

    Die Teufelsbibel

     (108)
    Aktuelle Rezension von: Sommerkindt
    Die Geschichte ist interessant ja aber viel zu langatmig.
    Mal abgesehen davon entführt der Autor den Leser in eine dunkle brutale Welt, in der das Wohlergehen der Menschen auf dem Wohlwollen anderer beruht. Weder die Kirche noch das normale Volk scheint den geringsten Begriff von gut oder böse zu haben bzw. nur in geringen Mase.
    Anfangs ist man von den vielen Protagonisten überfordert. Erst im Laufe der Geschichte klamüsert sich heraus wer wohin gehört.
    Wer historische Romane mag kann ich dieses Buch nur empfehlen alle anderen nur wenn sie grad Langeweile haben und mal in eine andere Zeit eintauchen will.
    Und die Geschichte hat eine wirklich überraschende Wendung.
    Es werden mehrere Handlungsbögen aufgebaut, was auch daran liegt das sich die Geschichte so zieht. Aber wenn man erstmal Blut gleckt hat bleibt man dran. Man braucht einfach nur einen sehr langen Aten.

  18. Cover des Buches Don Karlos (ISBN: 9783150192344)
    Friedrich Schiller

    Don Karlos

     (295)
    Aktuelle Rezension von: Lisa_Diessner

    Das Buch findest aus der Zeit des "Sturm und Drang" heraus im 16Jhd. statt und fußt auf dem tatsächlich existierenden Don Carlos von Spanien. Dieser galt als zurückgeblieben und wurde tatsächlich vom Vater Phillipp II. niederträchtigst behandelt. Ein realer Hintergrund der Alles umso tragischer werden lässt. Dennoch behandelt das Buch diverse sich unterscheidende Aspekte. 

    So ist in der Fiktion der emotionale Held Calos verliebt in die Frau, die zu seiner Stiefmutter wird. Ein unglücklicher Umstand der Calos' Gefühle aus der Bahn wirft und das Verhalten zu seinem Vater stört. Ein grimmiger Mann der vorrangig König ist und sich so weder liebevoll noch empathisch verhält. Das Stück ist aufgrund dessen direkt zu Beginn hochemotional - die Hauptfigur weiß weder ein noch aus und wird lediglich von wahrer, selbstloser Freundschaft aufgefangen - die im Sinne der Norm nicht existieren dürfte. Verkörpert wird diese von Marguis von Posa (dem kein gleichnamiges Original zu Grunde liegt) -  ein Vasall Carlos' und wie ich finde der heimliche Held, da er für seine Überzeugung Alles opfert.

    Das komplette Stück behandelt den Spagat zwischen Etikette und Leidenschaft. So kann es als eine Kritik an gesellschaftlichen Normen gesehen werden - die das Individuum mit Macht in ungewollte Muster drängt, Liebe und Freundschaft verbieten und unmoralische Taten rechtfertigen. Oder schlicht das tatsächlich Menschliche verbietet.

    Die Sprache ich freilich ab und an etwas geschwollen und muss ggf. ein zweites Mal gelesen werden. Dennoch ist der Sinn und Hintergrund einfach zu fassen. So sind auch die Handlungen der Figuren zu jeder Zeit nachvollziehbar, außer es handelt sich um einen Komplott. - Eine Sache die wie ich finde besonders gut gelungen ist, da man gleichzeitig mit der Hauptfigur an Anderen zu zweifeln beginnt.

    Wer also auf tragische Helden aus dem typisch leidenschaftlichen Sturm und Drang steht kommt bei diesem Stück voll auf seine Kosten und wird nicht eine Sekunde enttäuscht werden.

  19. Cover des Buches Ein gefährlicher Gegner (ISBN: 9783455651355)
    Agatha Christie

    Ein gefährlicher Gegner

     (80)
    Aktuelle Rezension von: zickzack

    Es ist der erste Fall für Tuppence und Tommy. Tuppence und Tommy sind schon jahrelang befreundet. Jetzt treffen sie sich und stellen fest, dass sie beide bei Geldnöten sind. Damit sie nicht zu ihren Familien zurückmüssen, geben sie eine Anzeige auf und nennen sich „Die jungen Abenteurer“. Schon bald bekommen sie den Auftrag das Mädchen Jane Finn zu finden, die wahrscheinlich von einem amerikanischen Botschafter auf einem sinkenden Schiff wichtige Dokumente erhalten hat, welche nicht in falsche Hände kommen sollten. Die Beiden machen sich voller Motivation auf die Suche, müssen aber bald feststellen, dass sie sich in eine gefährliche Lage gebracht haben.

     

    Das war ein schwieriges Buch für mich, dass es inhaltlich so haarsträubend teilweise war. Andererseits haben mir die Ermittler und das im Buch etwas passiert, ohne dass die Figuren nur über Dinge schwadronieren (wie ich es schon in einem Christie-Krimi hatte), gut gefallen. Aber der Verlauf der Geschichte und wie naiv die Ermittler an die Sache teils rangegangen sind, das tat schon teils richtig weh.

     

    Tuppence und Tommy sind ziemlich gegensätzlich und das war das richtig Gute in der Geschichte. Während Tuppence intuitiv, abenteuerlustig, direkt alles anspricht und sehr forsch ist, ist Tommy eher nüchtern, zurückhaltend, sachlich und sehr intelligent. Beide sind sehr pfiffig, aber Tommy scheint Zusammenhänge noch besser zu erkennen.

    Ich fand die beiden jungen, amateurhaften Ermittler wunderbar erfrischend. Dazu waren sie auch noch zuckersüß zusammen. Einfach zwei sehr liebenswerte Figuren (die anderen Figuren, die noch aufgetreten fand ich auch super, Agatha Christie verstand es Figuren zu entwickeln und sie in ihren Geschichten erstrahlen zu lassen), deren naive Art in der Ermittlung ich ihnen an sich nicht übelgenommen habe. Es war ja abzusehen, wenn sie vorher noch nie etwas damit zu tun hatten und am Anfang hatten sie ja gar nicht verstanden, welche Ausmaße das annimmt und es über einen Vermisstenfall weit hinausgeht. Da greife ich mir eher an den Kopf, dass man solche jungen Menschen so einer wichtigen Aufgabe überlässt, wo es Scotland Yard ja selbst nicht hinbekommt. Ich meine, der Titel heißt ja schon „Ein gefährlicher Gegner“ (Im Englischen zwar „Der heimliche Widersacher“, aber ich finde, der deutsche Titel passt gut) und lässt einen ja schon Böses ahnen. Außerdem geht es um wichtige politische Dokumente, die nach gerade dem ersten Weltkrieg einen zweiten auslösen könnten (laut der Figuren).

     

    Na ja, auf jeden Fall stolpern Tuppence und Tommy von einer brenzligen Lage in die nächste. Einmal ist Tommy in akuter Gefahr, dann Tuppence und irgendwie scheint es, dass dieser mysteriöse Mr. Brown ihnen ständig einen Schritt voraus ist. Dabei wird die Geschichte teils von Zufällen getrieben. Schon die Szene, als Tuppence und Tommy eine Antwort auf ihre Anzeige bekamen und Tuppence dann dort hinging, ist mehr als fragwürdig. Da nannte sie nicht ihren eigenen Namen, sondern den Namen, den sie einen Tag zuvor auf der Straße aufgeschnappt hat: Jane Finn. Und schon waren die Beiden mitten im Geschehen, obwohl Tuppence das ganz intuitiv getan hat und nicht ahnen konnte, was das auslöst.

    Am Anfang der Geschichte war ich auch ziemlich verwirrt. Ich wusste gar nicht recht, was die Autorin mir überhaupt erzählen wollte und auf was das Ganze hinausgehen sollte. Bis dann die richtigen Ermittlungen begannen. Das Buch war teilweise so verworren geschrieben und wie sich Tuppence und Tommy jeweils aus ihren misslichen Lagen befreit haben… auweia. Einerseits wie verrückt müssen sie sein (Gegnerin steht mit Waffe vor Tuppence und diese fängt zu schauspielern an und kann Gegnerin tatsächlich übertölpeln) und andersherum wie dämlich sich die Gegenspieler angestellt haben. Das hat mir teilweise wirklich Schmerzen bereitet.

    Dennoch war die Geschichte an sich spannend und vor allem unterhaltsam. Ich habe mir ja selbst Gedanken gemacht, wer der mysteriöse Mr. Brown ist, aber mich haben dann die Theorien der Figuren wieder rausgebracht, dass ich dann doch wieder gezweifelt habe. Gerade der zweite Teil der Geschichte hat mich dann schon gepackt.

     

    Kurz ein paar Worte zu Sprache: Da die Geschichte ja schon älter ist, rechne ich nicht mit einem Lesefluss. Die Sprache war teils sehr hölzern und umständlich. Trotzdem war es auf eine Art authentisch, weil es in die Zeit passte. Ich musste auch ein Bisschen schmunzeln, wenn sich die männlichen Figuren um die Herzen ihrer Damen bemüht haben. Da fand ich wiederum richtig gut, dass Tuppence etwas eigen ist und wahrscheinlich für die damaligen Verhältnisse sehr aus ihrer Rolle gefallen ist (das zeigte sich ja schon bei den Ermittlungen und ihren selbstbewussten auftreten). Mir scheint, Agatha Christie hat bewusst solche Frauenfiguren in ihre Geschichten gebaut, was ich sehr sympathisch finde.

     

    Fazit: Die beiden Ermittler haben mir sehr gefallen, dass ich gern mehr über diese lesen möchte. Sie sagen mir mehr zu als Poirot oder Miss Marple. Auch die anderen Figuren waren gut, auch wenn sich die Gegenspieler teils sehr dämlich angestellt haben. Das Tuppence und Tommy relativ naiv gehandelt haben, hat nur gezeigt, dass sie Amateure sind und hat mich recht wenig gestört. Die Geschichte war teils sehr haarsträubend, anfangs verwirrend, aber dann im zweiten Teil doch spannend. Insgesamt vergebe ich 3 Sterne.

  20. Cover des Buches Die Fälscherin (ISBN: 9783548285429)
    Julia Freidank

    Die Fälscherin

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Nemo

    Jerusalem im Jahre des Herrn 1148: Die junge Adelige Heilwig erkrankt auf dem zweiten Kreuzzug an Lepra. Nur ihr Mentor und Lehensherr, Bischof Otto von Freising, glaubt noch an ihre Rettung und tatsächlich kann sie – wie durch ein Wunder vollkommen genesen – nach Baiern zurückkehren. In ihrer Heimat wird die Gezeichnete unter dem Namen Blanka von der Bevölkerung fast schon wie eine Heilige verehrt. Doch als ihr Vater stirbt, droht neues Ungemach: Der Verwalter der Kirchengüter verweigert ihr die Erbschaft des Lehensgutes Burgrain. Das Vogteiamt untersteht nämlich Otto dem Rotkopf vom Geschlecht der aufstrebenden Wittelsbacher. Und diese versäumen keine Gelegenheit, sich strittige Ländereien, notfalls auch mit Gewalt, anzueignen. Bischof Otto weiß sich zu wehren: Indem er in Kloster Neustift Urkunden – unter anderem mit Hilfe der begabten Blanka – fingieren lässt, weist er seinerseits umstrittenen Besitz rechtskräftig dem Bistum zu. In ihrer neuen Wirkungsstätte Neustift pflegt Blanka auch einem schwer verwundeten Ritter; sie verliebt sich in ihn und zeugt mit diesem ein Kind. Was sie noch nicht weiß: Der gutaussehende Mann ist Otho Kopf, ein gefährlicher Kämpe der Wittelsbacher. Um Burgrain für sich und die Kirche zu sichern, heiratet Blanka widerwillig den bischöflichen Richter Pero. Doch die Ehe geht nicht gut, Pero ahnt den Ehebruch und bewirkt ein Gottesurteil, das dramatisch endet: er selbst stirbt an den Folgen seiner Verletzung, der für Blanka kämpfende Otho wird lebensbedrohlich verwundet und Blanka selbst verstoßen. Als sie erfährt, dass sich die Wittelsbacher mit Heinrich dem Löwen verbunden haben und den Markt Föhring angreifen, muss sie sich endgültig zwischen der Macht der Kirche und der Macht der Wittelsbacher entscheiden …

    Die im Roman genannten – gefälschten – Urkunden existieren wirklich und werden unter anderem in der Bayerischen Staatsbibliothek aufbewahrt. Wer die Fälschungen begangen hat, wird wohl Bischof Ottos Geheimnis bleiben – ein Glücksfall für die Autorin. Die 1973 geborene Julia Freidank ist in Freising aufgewachsen und kam über ihr Hobby, den Schwertkampf, zum Schreiben. In ihrem zweiten Roman fährt sie das ganze Repertoire derzeit gängiger Mittelalterromane auf – oft auch in einer reichlich deftigen und manchmal auch sehr spezifischen Sprache: den Konflikt zwischen der adligen Oberschicht und dem einfachen Volk, die Zurückdrängung des germanischen Götterglaubens durch das Christentum, die Machtansprüche zwischen Kirche und weltlichen Herrschern, die aufkommende Überlegenheit des Geldes gegenüber dem Grundbesitz, den Zwiespalt zwischen Lehenstreue und individueller Überzeugung sowie die Angst vor Seuchen und um das ewige Seelenheil. Dem Geschmack unserer Zeit geschuldet, nehmen natürlich die komplexe Liebesgeschichte sowie die Auseinandersetzung mit dem Frauenleben im Mittelalter besonders großen Raum ein.
    Die gut recherchierte und virtuos ausgeführte Handlung entwirft ein lebendiges und unterhaltsames Porträt des Mittelalters und wird durch ein informatives Nachwort sowie ein Personenverzeichnis auch für weniger beschlagene Leser aufs Beste ergänzt.

  21. Cover des Buches Staatsfeind WikiLeaks (ISBN: 9783442102372)
    Marcel Rosenbach

    Staatsfeind WikiLeaks

     (17)
    Aktuelle Rezension von: StMoonlight

    Die Autoren beschreiben Julian Assange, als auch Daniel Domscheidt-Berg. Von der Idee der Plattform WikiLeaks, über die Umwandlung bis hin zum Ausstieg Domscheidt-Bergs. Auch Freunde und Bekannte kommen zu Wort, beschreiben wie sie die Veränderungen, unter anderem besonders von Assange, wahrgenommen haben. Aber natürlich auch – und das ist vielleicht fast das Wichtigste, die Reaktion der USA (und anderen Unternehmen) auf die Veröffentlichung hochbrisanter Daten.

    Bei der Lektüre stellt sich der Leser unweigerlich eine Menge (politische) Fragen. In jedem Fall regt es zum Nachdenken an.

    Geschrieben ist das Buch ein wenig wie ein Artikel des Magazins Stern. Ein bisschen redaktionell, aber auch ein wenig reißerisch. Mir hat dieser Schreibstil nicht wirklich gefallen.

    Leider werden anderweitige Quellen mit den eigenen Gesprächen der Autoren (z.B. der Aussage von Bradley Manning) vermischt, so dass es irgendwann wirklich schwer ist noch Die Echtheit daraus zu selektieren. Ebenso verwenden die Autoren hier Social-Media-Postings als Referenz, außerdem vergleichen Sie ihre Arbeit mit der von WikiLeaks, was an sich ja schon gar nicht möglich ist. So etwas hätte ich von Journalisten nicht erwartet. Erhofft hatte ich mir etwas Neues zu erfahren, Hintergründe kennenzulernen, tiefer einzudringen, in die Arbeit von WikiLeaks. Bekommen habe ich eine wirre Mischung zusammengesammelter Redaktionsfetzen. Ich bin wirklich enttäuscht.

  22. Cover des Buches Die Firma (ISBN: 9783641110246)
    John Grisham

    Die Firma

     (529)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Mitch kommt immer schneller voran mit seiner Karriere und in seiner neuen Kanzlei steigt er immer weiter nach oben. Mit seiner wunderbaren Freundin bekommt er eine tolle Wohnung und Geldsorgen haben sie schon lange nicht mehr. Die Arbeit wird aber immer mehr und die Beziehung leidet unter der Sache. Bei einem Auslandsaufenthalt hat Mitch eine seltsame Begegnung und tritt in eine Falle. Zu Hause meint er irgendetwas scheint aber faul an der ganzen Sache, den Mitch entdeckt Unstimmigkeiten und als er nachfragt, stößt er auf großes Schweigen. Als das FBI an ihn heran tritt, ist Mitch noch alarmierter und beginnt auf eigene Faust nach zu forschen und kommt schlimmen Dingen auf die Spur und plötzlich dreht sich alles um ihn. Mit  Die Firma  hat John Grishams Ruhm angefangen. Es ist ein absoluter Topp Thriller und super ausgefeilt und mit vielen Überraschungen und tollen Twists.

  23. Cover des Buches Die Purpurlinie (ISBN: 9783426416716)
    Wolfram Fleischhauer

    Die Purpurlinie

     (53)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Historische Romane bedienen sich oft gewisser Zeitalter nur als Bühne, um irgendwelche, mehr oder weniger gute, Kriminalfälle zu konstruieren. Nicht so bei diesem Buch. Hier wird Geschichte sehr lebendig präsentiert.
    Selbst dort wo fiktive Handlungen eine Rolle spielen geschieht dies nicht auf Kosten der historischen Genauigkeit.
    Fleischhauer hat sehr akribisch recherchiert(siehe seine Notizen am Ende des Romans) und dort wo keine Aussagen aufgrund verschollener oder fehlender Dokumente möglich sind wird dem Leser nicht irgendwas erzählt um eine schlüssige Geschichte zu bekommen. Vielmehr werden Spekulationen, die auch als solche ausgewiesen und für mich sehr logisch dargestellt sind gemacht, wobei er bewusst den Leser mit einbezieht und ihm eigene Interpretationen gestattet.

    Nun könnte man meinen, dass man es hier mit einer, mehr oder weniger, trockenen Geschichtsabhandlung zu tun bekommt, aber weit gefehlt. Der Roman ist sehr spannend geschrieben, und wie ich finde, in einer Sprache, die Wolfram Fleischhauer als begnadeten Erzähler ausweist. Nicht nur die historischen Fakten sind sehr gut aufbereitet. Die Personen bekommen auch ein persönliches Profil, dass ihre Handlungen,im Kontext der Zeit, sehr anschaulich werden lässt.

  24. Cover des Buches Blinder König (ISBN: 9783453533509)
    J.R.Ward

    Blinder König

     (605)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Rehvenge, ein Sympath, lernt in der „hauseigenen“ Klinik die Vampirkrankenschwester Ehlena kennen. Er ist sofort hin und weg. Obwohl er genügend Zeit hat ihr seine Vergangenheit zu offenbaren und ihr zu erzählen in welche Geschäfte er momentan involviert ist, unterlässt er es, aus Angst, Ehlena zu verschrecken. Doch das stellt sich alsbald als verhängnisvoller Fehler heraus. Denn Ehlena gerät in große Gefahr. Daraufhin entschließt sich Rehv zu einem folgenschweren Schritt – er will sich und all jene Töten, die ihn bis zu diesem Punkt getrieben haben. Doch das er tot sein soll kann Ehlena nicht glauben und wendet sich an Xhex mit der Bitte um Hilfe, doch die erscheint plötzlich auch in Gestalt der Bruderschaft...

    Dieser Band ist diesmal eher Kampf- als Liebesgeschichte, aber deshalb nicht wenig gut zu lesen. Die kleinen Wortgefechte zwischen den Brüdern mit ihren erfrischend frechen Sprüchen waren super in den Ablauf eingebunden. Mir hat es wieder super gefallen.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks