Bücher mit dem Tag "dirigent"
33 Bücher
- Tamera Alexander
Rebekkas Melodie
(22)Aktuelle Rezension von: NelingRebekka eine junge Musikerin hat einen für ihre Zeit unmöglichen Traum. Sie möchte als Geigerin in einem Orchester auftreten. Doch das ist 1871 in Nashville / Amerika noch nicht möglich.....
Der Francke Verlag steht für gute christliche Romane und hat mit Rebekkas Melodie ein Buch verlegt, welches berührt und sehr gut unterhält. Das war mein zweites Buch der Autorin und es gefiel mir sehr gut. Ich erfuhr erst hinterher dass Rebekkas Melodie der 3. Teil einer Serie ist. Aber die Bücher sind in sich abgeschlossen, jeweils steht eine andere Protagonistin im Vordergrund. Rebekka war mir nicht gleichermaßen sympathisch, machte aber im Laufe des Romans eine positive Entwicklung durch. Besser gefiel mir der junge Maestro "Tate".Auch die Handlung nimmt in der zweiten Hälfte an Fahrt auf, wird richtig spannend. Grade der Abschnitt bei Tates Eltern in den Bergen gefiel mir ganz besonders und sprach mich sehr an. Da kommt auch die christliche Botschaft klar durch.Das gefiel mir gut, ebenso wie der histrische Hintergrund. Aber auch wer es gern ein wenig romantisch hat, kommt bei Rebekkas Melodie auf seine Kosten. So empfehle ich das Buch gern weiter und vergebe 5 von 5 Sternen.
- Donna Leon
Venezianisches Finale
(448)Aktuelle Rezension von: DawnieIch bin aufgewachsen mit den Filmen dieser Buchserie, da meine Mutter sie immer geschaut hat wenn sie ausgestrahlt wurden -sie ist begeistertet Fan von Venedig und mag diese Buch (und Film) Serie ebenfalls.
Dieses Jahr habe ich beschlossen endlich wirklich all die älteren Serien anzufangen zu lesen wie ich es seit Jahren vor hatte und beschlossen mit diesem anzufangen.
Und ich denke es ist eine gute Entscheidung gewesen.
Wer Italien -besonders Venedig liebt? Dieses Buch strahlt förmlich von der LIebe die die Autorin eindeutig für die Stadt hat.
Die Charaktere sind sehr gut, der Commissario ist wirklich gut und es ist ein guter Anfang einer Serie.
Man merkt das es das erste Buch einer längeren Reihe ist, da man einige Vorstellungen von Charakteren bekommt die keine wirkliche Rolle in diesem Buch spielen, aber zu der Familie des Commissario's gehören und daher eindeutig wieder in den nächsten Büchern auftreten werden.
Die eigentliche Krimigeschichte war sehr gut geschrieben und interessant aufgeklärt wurde.
Ich mochte das Ende des Buches and wie der Commissario das ganze gelöst hat.
Ich denke nicht das man wirklich die sind es fast 30 Jahre?- die das Buch nun alt ist. Sicher gibt es kleine Momente wo man bemerkt das das Internet und Handy's nicht vorhanden sind wie wir es heute kennen, allerdings fand ich nicht dass das in irgendeiner weise negative Auswirkungen mit diesem Buch hatte.
Ich werde auf jeden Fall weiter lesen, ich habe diese Vorstellung in die Serie genossen.
- Sarah Quigley
Der Dirigent
(18)Aktuelle Rezension von: HerbstroseLeningrad, Sommer 1941: Die Vorboten des Krieges sind zu spüren, alle Anzeichen deuten auf einen Angriff der Deutschen und ihrer Verbündeten hin. Namhafte Künstler, das Philharmonie-Orchester, das Ensemble des Kirow-Balletts und die Elite der Stadt werden auf Anweisung Stalins evakuiert. Sehr zum Leidwesen seiner Frau Nina nutzt der Komponist Dmitri Schostakowitsch dieses Privileg nicht, sondern schreibt an seiner 7. Sinfonie weiter und beteiligt sich an der Aushebung von Schützengräben zur Verteidigung der Stadt. Ebenfalls in Leningrad bleiben Karl Eliasberg, Dirigent und Leiter des Rundfunkorchesters, der sich für seine betagte, im Rollstuhl sitzende Mutter, verantwortlich fühlt, und ein Großteil seiner Musiker sowie Stargeiger Nikolai, der seine 10jährige Tochter Sonja zuvor mit einem Kindertransport in Sicherheit gebracht hatte. Dann greifen die Deutschen an, Leningrad soll dem Erdboden gleichgemacht und ausgehungert werden, ein unvorstellbares Inferno beginnt …
Wie die neuseeländische Autorin Sarah Quigley, die seit dem Jahr 2000 in Berlin lebt, in einem Interview im Nachwort des Buches erklärt, ist die Geschichte von Schostakowitsch und dem Dirigenten Eliasberg eine Mischung aus Fakten und Fiktion und beruht auf sorgfältigen Recherchen und ihren eigenen Vorstellungen über den Krieg in Russland und die Belagerung Leningrads. Eingehend wird hier die Entstehung der 7. Sinfonie Schostakowitschs (Leningrader Sinfonie) geschildert, deren Aufführung am 9. August 1942 mit einem stark reduzierten und völlig erschöpften Orchester in Leningrad erfolgte und per Lautsprecher über die feindlichen Linien hinaus übertragen wurde. Dadurch sollte die Moral der Eingeschlossenen gestärkt und gleichzeitig der deutschen Wehrmacht mitgeteilt werden: wir sind noch lange nicht am Ende. Tatsächlich dauerte die Blockade beinahe 900 Tage und forderte ca. 1,1 Millionen Opfer, von denen die meisten verhungert sind.
Der Schreibstil ist dem Thema entsprechend leicht anspruchsvoll und erfordert eine gewisse Konzentration beim lesen. Es gelingt der Autorin großartig, den Figuren Leben einzuhauchen und ihre immer existenzieller werdenden Lebensumstände zu beschreiben. Die Kraft, die Musik entwickeln kann, steht dabei im Vordergrund. Musikalische Kenntnisse jedoch sind für den Leser nicht erforderlich, da die Sinfonie selbst nicht ausführlich erörtert wird. Es geht letztendlich um den Dirigenten Eliasberg, ein anfangs eher unsympathischer Mann, der aber im Laufe der Geschichte über sich selbst hinaus wächst.
Fazit: Ein eindringlicher Roman über unmenschliches Leid, über standhaftes Durchhaltevermögen und beharrliches Hoffen auf eine bessere Zukunft – aber auch ein Werk über den Mut, die Musik in diesen grausamen Zeiten beim Kampf ums Überleben einzusetzen.
- Robert Seethaler
Der letzte Satz
(14)Aktuelle Rezension von: Jana_hat_buecherGustav Mahler, der weltbekannte Musiker, befindet sich auf einem Schiff zwischen New York und Europa. Hier lässt er seine Gedanken in die Vergangenheit schweifen. Zu seiner großen Liebe, seinen zwei Töchtern (eine von ihnen ist früh gestorben) und seiner persönlichen Erfolge. Doch diese Schifffahrt wird seine letzte sein.
Um ehrlich zu sein, kannte ich Gustav Mahler bis zum Zeit des Hörbuchs nicht, da mich diese Art der Musik nicht anspricht. Die Erzählung hat mir gefallen, allerdings nicht wirklich überzeugen können. Die Sprünge in der Geschichte zwischen Vergangenheit und Gegenwart habe ich ab und zu nicht nachvollziehen können und die Geschichte an sich nicht in ihren Bann. Eventuell geht es Mahler-Kennern anders.
- Bianca Palma
Römische Ermittlungen
(12)Aktuelle Rezension von: Booky-72Die junge Geigerin Geraldine Dvorsky hat einen Unfall und verliert dadurch ihre vielversprechende Karriere. Der Schuldige am Unfall wird ermordet und die Geigerin gerät natürlich in Verdacht. Doch schon bald gibt es neue Hinweise, andere Verdächtige tauchen auf.
Ganz interessante Idee und die Umsetzung der Ermittlungsarbeit soweit gut, dass wir uns in Rom umtreiben und die Opernszene besser kennenlernen.
Ein bisschen mehr hatte ich mir aber an Spannung erwartet, die leider zu kurz kommt. Das eigentliche Thema verliert sich immer wieder. Die Bewertung kann daher nicht so hoch sein. Etwas kürzer gehalten wäre hier besser gewesen, denn erst im zweiten Teil steigerte sich die Spannung mit der Annäherung an die Aufklärung.
- Robert Seethaler
Der letzte Satz
(210)Aktuelle Rezension von: JorokaEin dünner Roman mit Tendenz zu einer deprimierenden Grundstimmung. Gustav Mahler ist schwer krank und befindet sich auf seiner letzten Reise.
Die Handlung ist auf dieser Schifffahrt zwischen Amerika und Europa angesiedelt. Der graue Ozean verstärkt die melancholische Atmosphäre noch. Gustav Mahler blickt zurück auf sein Leben, seine Erfolge, seine Ehe, den frühen Tod seines ersten Kindes.
Das Buch stellt natürlich keine komplette Biografie dar. Es sind eher Streiflichter eines Lebens.
Seethalers wunderbare Ausdrucksweise, sein gelungener Stil kommt auch hier wieder zum tragen. Doch das Thema ist speziell und vielleicht für Mahler-Fans interessant?
Fazit: Mich konnte das Büchlein jedenfalls nicht in seinen Bann ziehen. Habe es ziemlich in einem Rutsch gelesen, und es wird wohl ohne viel Nachhall verwehen.
- Gabriela Hesz
Wenn die Liebe Funken schlägt
(6)Aktuelle Rezension von: Sorriso1966Die Geschichte um Leni, Michel, Ben und Anatol bescherte mir kurzweilige, vergnügliche Lesestunden!Oft brachten mich die Schilderungen über Lenis loses Mundwerk zum Schmunzeln. Leni ist eine Frau, die ihr Herz auf der Zunge trägt. Die sich nicht um Konventionen schert.
Dass sie damit nicht immer auf Gegenliebe stößt, ist unumgänglich.
Nur so ist es auch zu erklären, dass sie mit Michel Lorenz, dem berühmten Stardirigenten der Salzburger Festspiele aneinandergerät. Immer wieder kreuzen sich ihre Wege, immer wieder gibt es einen verbalen Schlagabtausch.
Leni erliegt nach und nach dem Charme des Weiberhelden und verliebt sich in ihn. Aber da gibt es ja auch noch Ben, Michels Bruder. Leni mag Ben, doch Liebe empfindet sie nur für Michel.
Als Leserin konnte ich diese emotionalen Irrungen und Wirrungen von Leni nicht verstehen. „Warum bist du so blind? Nimm Ben!“ hätte ich Leni am liebsten zugerufen.
Für mich war das Ende der Geschichte so wie es ist, keineswegs absehbar!
Von einem Buch erwarte ich, dass es mich gut unterhält und das ist der Autorin mit Wenn die Liebe Funken schlägt vom Anfang bis zum Ende gelungen!
- Achim Zygar
Tod eines Musikers - Haverbeck ermittelt und lernt eine merkwürdige Welt kennen
(2)Aktuelle Rezension von: sansolDieser Krimi ist in wirklich flüssigem Stil geschrieben und gehört trotz seiner beiden Todesfälle in die unblutige Kategorie. Leider ist die ganze Geschichte über keine wirkliche Spannung aufgekommen. Vieles war unlogisch, die Polizisten benehmen sich schonmal wie Deppen, ein Anwalt verplappert sich in einem Gespräch mehrfach und der Mörder präsentiert alles auf dem Silberteller, ja klar…
Die Charaktere sind schlüssig beschrieben (bis auf eine Ausnahme) und das Milieu rund um das Orchester hat mir auch gefallen. Was ich allerdings als absoluten Negativpunkt anführen möchte sind die Titel der Kapitel. Die nahmen an manchen Stellen doch vieles vorweg.
Die für mich sehr plötzliche und in der Richtung überraschende Wandlung von Marietta war meiner Meinung nach nicht nachvollziehbar. Ein Epilog in der Form dass Marietta nun diese drei Frauen als Freundinnen hat und mit ihnen feiert wäre gut und passend gewesen – so war das letzte Kapitel in meinen Augen leider absolut unnötig und deplaziert, es zog die unterhaltende Geschichte deutlich nach unten. Schade.
Eine weitere Chance für Haverbeck? Wohl eher nicht.
- Ian McEwan
Solar
(143)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderMichael Beard ist 53 Jahre alt und widmet sein Leben der Naturwissenschaft und hat für seine Arbeit vor Jahren den Nobelpreis erhalten. Seine zweite und manchmal aber auch erste Leidenschaft sind die Frauen. Er befindet sich mit Patrice in seiner fünften Ehe und auch hier betrügt er seine Ehefrau wo es nur geht und hat jede Menge Abenteuer. Nebenher arbeitet er halbherzig und sucht mit Anderen nach Erkenntnissen für erneuerbare Energien. Patrice hat die Nase voll von ihrem untreuen Mann und nimmt sich nicht nur einen Liebhaber. In all den Wirren um Liebe, Eifersucht, Untreue und Naturwissenschaften geschieht ein Mord und nichts ist mehr wie es war. Ian McEwan hat mit Solar sicher nicht sein bestes Buch geschrieben, aber die Fabulierkunst die immer wieder durchblitzt ist einfach großartig und die Story nimmt immer mehr an Fahrt auf.
- Urs Widmer
Der Geliebte der Mutter
(71)Aktuelle Rezension von: ClaudiasWortwelten„Heute ist der Geliebte meiner Mutter gestorben“, lautet der erste Satz von Urs Widmers 2000 erschienenem Roman Der Geliebte der Mutter, in dem der Sohn, der Ich-Erzähler, die Geschichte der lebenslangen, unerfüllten und selbstzerstörerischen Liebe seiner Mutter Clara zu dem egozentrischen Dirigenten Edwin aufzeichnet."Die Mutter liebte ihn ihr ganzes Leben lang. Unbemerkt von ihm, unbemerkt von jedermann."
Clara, die vom Erzähler stets nur „die Mutter“ genannt wird, stammt aus wohlhabendem Haus und ist jung, reich und schön als sie den talentierten aber mittellosen Dirigenten Edwin kennenlernt. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter muss sie sich alleine um den Haushalt und ihren Vater kümmern, der seine Tochter tyrannisiert und immer wieder demütigt und erniedrigt. Zerstreuung findet sie lediglich in der Musik und bei regelmäßigen Konzertbesuchen des neu gegründeten „Jungen Orchesters“. Sie ist voller Bewunderung für den jungen Dirigenten, der vor allem neue, verpönte und unkonventionelle Musik spielt, und verliebt sich unsterblich in ihn. Hingebungsvoll unterstützt sie das „Junge Orchester“, wird zum „Mädchen für alles“ und investiert nicht nur ihre Arbeitskraft, sondern auch ihr Geld, um Edwin zu ersten Erfolgen zu verhelfen.
"Vor den Proben stellte die Mutter die Stühle und Pulte bereit, zentimetergenau. Sie prüfte ob der Raum genügend geheizt war. Ob ein Gebläse rauschte. […]
Edwin merkte nicht einmal, daß er die Türen nicht mehr selber öffnete."Clara organisiert auch eine Gastspielreise nach Paris, auf der sie mit Edwin eine erste Liebesnacht verbringt. Während er sie nach wie vor nur beiläufig wahrnimmt, unterstützt sie ihn weiterhin bei seinem kometenhaften Aufstieg. Über Nacht verarmt Clara, verliert nach dem Tod ihres Vaters durch den Börsenkrach 1929 ihr gesamtes Vermögen, muss ihr Elternhaus verkaufen und bezieht ein kleines Zimmer. Dort besucht Edwin sie hin und wieder und zwingt sie, als sie schwanger wird, zur Abtreibung. Als sie ihm nicht mehr nützlich sein kann, bricht er den Kontakt stillschweigend ab und heiratet die reiche Alleinerbin einer Maschinenfabrik – nur zufällig erfährt Clara von der Hochzeit ihres Geliebten. Rücksichtslos und unaufhaltsam verfolgt Edwin seine Karriere, zu der sie ihm verholfen hatte, avanciert nicht nur zu einem berühmten Dirigenten, sondern auch zu einem erfolgreichen Unternehmer und zum reichsten Mann der Schweiz, während die Mutter allein und leidend zurückbleibt. Auch sie heiratet eines Tages, bekommt einen Sohn, den Erzähler, verharrt aber weiterhin in einer zum Kult ausartenden Leidenschaft zu Edwin.
"Irgendwann aber hatte sie ihren Text gefunden, und der war: Edwin, Edwin, Edwin, Edwin. Jede Faser des Körpers der Mutter rief Edwin. Bald sangen alle Vögel Edwin, und die Wasser glucksten seinen Namen."
Nachts geht sie mit ihrem kleinen Sohn durch den Wald zum See und starrt hinüber ans andere Ufer zu Edwins Villa. Jahrelang erhält sie von ihm zum Geburtstag eine Orchidee und eine Karte, doch das erledigt Edwins Sekretariat, wie der Erzähler später erfährt. Eines Tages besucht sie wieder eines seiner Konzerte, doch er beachtet sie nicht und sieht sie nur ungerührt an – die Mutter bricht zusammen.
"In dieser Nacht saß die Mutter auf der Couch, biss in ein Kissen und rief: “Ich kann nicht mehr.” Sie schlug den Kopf gegen die Wand. Sie konnte nicht mehr. Ein Arzt wurde geholt, und sie wurde weggeführt, ein wimmerndes Bündel mit dem Pelzkragenmantel um die Schultern."
Die Mutter wird in eine Heilanstalt gebracht und mit einer Elektroschocktherapie behandelt. Als sie entlassen wird, geht sie nicht mehr zum See, besucht aber immer wieder Konzerte des Jungen Orchesters. Wiederholt versucht sie sich umzubringen und will auch ihren kleinen Sohn mit in den Tod nehmen. Hitler und Mussolini erobern Länder, es herrscht Krieg und Naziterror, aber all das zieht ungeachtet an ihr vorbei, hat keine Bedeutung in ihrem Leben, das ausschließlich von ihrer Liebe und besessenen Leidenschaft zu einem einzigen Mann geprägt ist. Im Alter von 82 Jahren stürzt sie sich aus dem Fenster eines Altersheims auf das Dach eines Fiat 127.
“Edwin”, sagte sie. Dann sprang sie. Nun schrie sie, glaube ich. “Edwin.” In ihr drin das Tosen all dessen, was sie in zweiundachtzig Jahren erlitten hatte, oder das Brüllen der Anfänge. […]
Die Geschichte ist erzählt. Diese Geschichte einer Leidenschaft, einer sturen Leidenschaft. Dieses Requiem. Diese Verneigung vor einem schwer zu lebenden Leben."Im Epilog berichtet der Sohn, wie er Edwin nach dem Tod seiner Mutter eines Tages begegnet. Er möchte ihn zur Rechenschaft ziehen, doch der große Dirigent, die „Jahrhundertfigur“, erinnert sich kaum noch an Clara und verspottet ihren Sohn.
"Dann stand ich einfach nur so da und horchte seinen verhallenden Schritten nach. Seinem immer leiseren Gelächter. Eine Tür schlug zu, und es war wieder still."
Meine persönliche Meinung:Selten hat mich ein Buch so berührt, wie dieser schmale, nur 130 Seiten umfassende Roman von Urs Widmer, bei dem es sich nach eigenen Aussagen des Autors um ein biographisches Porträt seiner Mutter handelt. Es ist kleines und dennoch eines der größten Bücher, die ich kenne – ein Buch, das mich auch nach dem Lesen lange nicht loslässt. Ich habe den Roman mehrfach gelesen und bin jedes Mal aufs Neue zu Tränen gerührt. Man durchlebt und durchleidet an der Seite des Erzählers den Lebens- und Leidensweg einer Frau, die seit ihrer Kindheit unterdrückt wurde, der Anziehungskraft eines rücksichtslosen und egomanischen Mannes erliegt und schließlich in einer ohnmächtigen, stillen und unerwiderten Liebe und Leidenschaft zu diesem Mann verharrt und an ihr zerbricht. Man spürt die Wut des Erzählers, der um seine Kindheit und um seine Mutter betrogen wurde, aber dennoch ist der Text nie anklagend, sondern eine liebevolle und warmherzige Hommage auf eine Frau, die zeitlebens in ihrer unerfüllten Sehnsucht gefangen war, weil sie nicht anders konnte. Es ist ein Buch über verschmähte Liebe, die Ohnmacht der Gefühle und über die Selbstvernichtung einer Frau, die an der Machtbesessenheit eines egozentrischen Mannes zugrunde geht.
- Janne Mommsen
Mein wunderbarer Küstenchor
(54)Aktuelle Rezension von: Engelchen07Der Roman "Mein wunderbarerer Küstenchor" von Janne Mommsen entführt uns dieses mal nicht, wie vom Autor gewohnt auf eine Insel, sondern an die Küste Mecklenburgs, nach Klütz.
Die Saison in Klütz ist vorbei, das Hotel in dem Britta arbeitet schließt seine Türen über die Wintermonate, da dort keine Touristen erwartet werden. Jetzt freut sich Britta auf die Chorproben mit ihrem mitgegründeten gemischten Chor. Sie wollen unbedingt an einem Wettbewerb im finnischen Städtchen Tampere angemeldet und sind schon fleißig am Proben, Planen und einheitliche Kleidung gestalten.
Doch dann kommt die Hiobsbotschaft schlechthin. Der Chorleiter muß berufsbedingt in den Süden ziehen und kann den Chor nicht mehr weiterleiten. Dann springen auch noch 2 Männerstimmen ab und aus dem gemischen Chor wird schnell ein reiner Frauenchor, doch das will Britta so nicht einsehen.
Sie bemüht sich sehr um einen neuen Chorleiter, schließlich ist der Chor viel mehr als nur eine Singstunde für Britta. Für Britta ist der Chor schon fast wie eine Famiile. Kurzerhand beschließt Britta den Chor selber zu leiten und versucht noch 2 früher Männerstimmen wieder mit ins Boot zu holen um den Chor in Finnland gut dastehen zu lassen.
Ein amüsanter, witziger, unterhaltsamer und schöner Roman aus dem Hause Mommsen. Mir hat er wieder gut gefallen. Ich habe mich in der Chorgemeinschaft sehr wohl gefühlt und man konnte die gute Stimmung beim Singen tatsächlich aus den Seiten herauslesen.
- Helmut Krausser
UC
(22)Aktuelle Rezension von: BabschaUltrachronos – der letzte Moment im Leben eines Menschen, in dem alles Gewesene noch einmal im Zeitraffer an ihm vorüber zieht. Hier spielt die Geschichte von Arndt Hermannstein: Kind der 80er, gefeierter Stardirigent, Ende Dreißig, reich verheiratet, rastlos, manisch lebenshungrig und immer auf der Suche nach dem großen emotionalen Kick. Wird urplötzlich mit einem zwei Jahrzehnte zurück liegenden ungeklärten Mordfall an einem Mädchen aus seiner Schulzeit konfrontiert, erlebt nachfolgend einen Albtraum aus diversen schicksalhaften Begegnungen mit früheren Freunden und Geliebten und insbesondere einem mysteriösen Schriftsteller, der sich massiv und ungefragt und aus nicht bekannten Gründen in sein Leben drängt, ein Manipulator ohne Gleichen. Hermannstein stellt an sich verstärkte Zeichen tiefer Amnesie fest, was frühere Geschehnisse und seine Verstrickung hierin betrifft, verliert den Boden unter den Füßen, taumelt weiter durch sein Leben, bis die Schlinge sich unbarmherzig zuzieht. Soweit die aufs Wesentliche reduzierte Rahmenhandlung. Doch das Buch will mehr. Unter Aufbietung aller schriftstellerischen Tricks und Kniffe, mit Zeitsprüngen, in mehrfach verschachtelten Rahmenhandlungen und aus sich permanent verändernden Zeitebenen und Erzählperspektiven verlagert der Autor die Geschichte nach und nach von einer kleinen Kriminalstory zu einem streckenweise nicht mehr zu durchschauenden Konglomerat aus Mystik und Horror, in dem die Grenzen zwischen Realität und Fiktion -bewusst- verschwimmen und den Leser trotz Aufbietung voller Konzentration irgendwann nahezu kapitulieren lassen. Selbst die zum Ende hin stringent inszenierte „Auflösung“ mit Ausblicken auf die weiteren Lebenswege der div. sonstigen Mitwirkenden kann dann nicht mehr so recht versöhnen. Ein Buch wie ein David Lynch–Film: leichte Ratlosigkeit nach dem Abspann. Aber mit Sicherheit so gewollt. Man bleibt jedenfalls dran. Bestechend an dem Werk sind der permanente Wechsel zwischen wortgewaltiger, wenngleich auch streckenweise leicht verquaster Sprache sowie einigen interessanten Denkansätzen aus Philosophie und Theologie einerseits und einer im nächsten Moment oftmals wieder vulgären, teils abstoßenden Sprache und Personenzeichnung vieler der sonstigen Mitwirkenden, allen voran des großen Gegenspielers Samuel Kurthes, die damit jedoch deutlich an Format gewinnen. Absolut gelungen ist vor allem die beschriebene fortschreitende Transformation der Person des Arndt Hermannstein von einem gelangweilten midlife-Promi zu einem verzweifelten und um Erkenntnis und sein Leben kämpfenden Mann, dessen Schicksal sich zuletzt im Höhepunkt des Ultrachronos erfüllt. Ein äußerst anstrengendes Buch, das ich jedoch trotz einiger Längen im Mittelteil und leichter Unglaubwürdigkeiten in der Zeichnung einzelner Charaktere (insbes. der ehemaligen Mitschülerinnen von Hermannstein) aufgrund der tollen und außergewöhnlichen Grundidee mit knappen 4 Sternen als insgesamt interessante Leseempfehlung einstufe. - Wolfgang Rögner
tacet: Aus dem Tagebuch eines Kapellmeisters
(4)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDas Buch „Tacet: Aus dem Tagebuch eines Kapellmeisters“ von Wolfgang Rögner illustriert von Christian Schöppler erzählt aus dem Leben eines Kapellmeisters.
Das Buch ist total schön illustriert und die Erzählungen und Anekdoten sind zum Teil sehr lustig. Es gibt außerdem viele Gedichte, die zum Teil sehr schön, und die Rezepte hören sich sehr lecker an. Außerdem gibt es noch zwei Zusatzkategorien: Songtexten und Kalendersprüche.
Mich hat dieses Buch leider nicht überzeugt und auch nicht erreicht. Mir waren es dann doch zu viele Gedichte und damit zu viele Unterbrechungen in der eigentlichen Geschichte. Ich finde, der Autor hat einem das Leben eines Kapellmeisters ganz gut nahe gebracht und ich hatte einiges zu schmunzeln. Die Illustrationen haben mir sehr gut gefallen.
Alles in allem gebe ich diesem Buch vier Sterne!
- B Cher Gruppe
FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY: HOCHSCHULE
(1)Aktuelle Rezension von: AicherFelix Mendelssohn Barthold, der bedeutende deutsche Komponist, Dirigent, Pianist und Organist ist einer der großen Musiker der Romantik. Für dieses Buch über ihn und verwandte Themen gibt's von mir nur für dieses so genannte Buch nur ein mickriges Herzchen, obwohl den eigentlichen (anonymen) Autoren der darin enthaltenen Texte sämtliche Herzen gebühren würden. Der Grund: Bei diesem seltsamen Werk über ein an sich interessantes Thema handelt es sich nicht um die originalen Ausführungen eines Autors, sondern um die bloße Zusammenstellung von Informationen, die aus verschiedenen Wikipedia-Artikeln stammen. Die Anschaffung des Buchs ist darum aus meiner Sicht eigentlich nicht nur im wirtschaftlichen Sinn völlig überflüssig, weil sich jeder die entsprechenden Inhalte ganz leicht selbst bei Wikipedia beschaffen kann. Ob man mit der Zusammenstellung und Kommerzialisierung eines solchen Buchs den vielen ehrenamtlichen Autoren bei Wikipedia einen Gefallen tut, wage ich zu bezweifeln. Aber was nutzt es dem Leser, wenn man Wikipedia-Artikel aneinanderreicht und verkauft? - Barbara Meier
Franz Liszt
(4)Aktuelle Rezension von: PuzzelineBarbara Meier stellt in ihrem sorgfältig recherchierten Buch das Leben des Komponisten und Dirigenten Franz Liszt dar. Franz Liszt wird im 19.Jahrhundert geboren und wird musikalisch von seinem Vater früh gefördert. Durch Auftritte reist er schon in jungen Jahren viel und erlangt dadurch große Berühmtheit. Es entwickelten sich Freundschaften zu anderen berühmten Komponisten,wie Richard Wagner. Der Leser erfährt außerdem viel über Liszts Liebschaften und Persönlichkeit. Ich persönlich musste mich durch das Buch kämpfen. Denn Meier beschreibt nicht nur das Leben Liszts, sondern auch seine wichtigsten Musikstücke äußerst genau. Das ist teilweise sehr mühsam, da ich zwar grundlegende Kenntnisse in Musik besitze, aber nicht in dem Maße, wie es zum Verstehen des Buches nötig ist. Hier ein Beispiel: " Liszt verwendet gregorianische oder modale Melodien neben avancierter Chromatik, einfache diatonische neben kühner Alterationsharmonik." Dies alles hemmt den Lesefluss sehr und es macht keinen Spaß, sich durch drei Seiten musikalischer Fachliteratur zu lesen, bis man zu einer Seite kommt, die den Menschen Liszt beschreibt. - Erich Kästner
Das doppelte Lottchen SA (CD)
(7)Aktuelle Rezension von: BuchgespenstDas Ferienheim am Bühlsee ist in großer Aufregung als Lotte Körner aus dem Bus steigt. Sie sieht Luise Palfie zum Verwechseln ähnlich! Die temperamentvolle Luise ist davon alles andere als begeistert, doch nach und nach lernen sich die Mädchen näher kennen und stellen fest: sie sind Zwillingsschwestern! Als die Ferien rum sind haben sie einen Plan ausgeheckt: sie tauschen ihr Leben.
Endlich habe mich meine Lieblingsschallplatte aus meiner Kindheit auf CD gefunden! Es ist die alte Inszenierung und begeistert mich heute genauso wie damals. Tolle Sprecher erwecken diese zeitlose Geschichte von Erich Kästner zum Leben. „Das doppelte Lottchen“ ist in der Originalversion einfach unübertroffen. Die CD erweckt genau die alte Schallplatte zu neuem Leben. Allerdings hätte der Schluss vollständig aufgenommen werden können. So wird die Musik abgeschnitten und es endet sehr abrupt.
Für eines meiner Lieblingshörspiele gibt es selbstverständlich 5 Sterne! Toll, dass die alten Aufnahmen auf CD zugänglich gemacht werden und nicht in den Archiven verschwinden.
- Kristina Herzog
Abschiedskonzert
(21)Aktuelle Rezension von: mordsbuch
Buchinfo
Abschiedskonzert - Kristina Herzog
Broschiert - 250 Seiten - ISBN-13: 978-3958130258
Verlag: edition oberkassel - Erschienen: 18. November 2015 - EUR 11,99
Kurzbeschreibung
Die Berliner Klassik-Szene ist erschüttert: Der Kopf des renommierten Dirigenten Kolja Fechner liegt verlassen im Foyer des Konzerthauses. Mehr ist vom Körper nicht auffindbar. Neuberliner Alexander Rosenberg und die alleinerziehende Kathleen Neubauer müssen während der Ermittlungen zu einem Team werden. Als sie Unvorhergesehenes im Leben des Dirigenten entdecken, wird der Fall immer komplexer, die Zahl der möglichen Motive und somit der Täter steigt. Wird ein in der Spree versenkter Basskoffer zur Lösung beitragen?
Bewertung
Kristina Herzog hat mit Kathleen Neubauer und Alexander Rosenberg ein tolles Ermittlerteam geschaffen. Beide sind sehr sympathisch und durch die vielen Details könnte man meinen, man kennt die beiden persönlich. Man erfährt jede Menge aus dem Privatleben der beiden, wobei das der Geschichte nicht an Spannung fehlen lässt und der Fall dadurch nicht in den Hintergrund rückt.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und die Spannung reißt nicht ab, sondern steigert sich, was es einem schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen. Durch so manch eine überraschende Wendung hat es Kristina Herzog geschafft, mich des öfteren auf eine falsche Fährte zu schicken um mich dann mit dem Ende wirklich zu überraschen. Ich hoffe sehr, dass es eine Fortsetzung mit dem tollen Ermittlerteam geben wird.
Fazit: Ein spannender Krimi mit tollen Charakteren. Ein „Muss“ für Krimifans! - Deborah Crombie
Und ruhe in Frieden
(67)Aktuelle Rezension von: Sabrina13582Auch hier lebt, liebt und leidet man mit den überaus sympatisch und menschlich dargestellten Hauptcharckteren Duncan Kincaid und Gemma James. Deborah Crombie gelingt es außerordentlich gut den Leser mit auf die Reise zu einen bizarren und verstrickten Mordfall zu nehmen. Ich konnte das Buch wiedermal kaum aus der Hand legen und bin mittlerweile schon süchtig nach ihren Büchern. Es kommt einfach keine Langeweile auf und die Dialoge zwischen Kincaid und James sind einfach nur klasse. - Henri Pose
Mord an der Alster
(11)Aktuelle Rezension von: Franco1809Inhalt:
Privatdetektiv David Brügge wurde von seiner Freundin verlassen und auch beruflich sieht es nicht sehr rosig aus. Dann wird bei einem Abendessen sein bester Freund und Dirigent des Hamburger Orchesters ermordet. David beginnt zu ermitteln. Dabei trifft er immer wieder auf die Reporterin Maria, die mehr zu wissen scheint, als sie zunächst zugibt. Zwischen den beiden funkt es und sie beschließen eine Zusammenarbeit. Als sie sich jedoch auf den Maskenball einer verdächtigen Unternehmergruppe einschleichen, werden sie Zeugen eines Angriffs und geraten schließlich selbst ins Visier ...
Meine Meinung: Das Buch liest sich schnell und flüssig, der Stil ist schnörkellos und gefiel mir sehr gut. Die Charaktere haben mir mit ihren Hintergrundgeschichten zum großteil sehr gut gefallen. Es war eine schnelle, spannende Lektüre mit einem ziemlich schockierenden Ende. Ich freue mich auf weitere Bücher des Autors! - Christian Thielemann
Mein Leben mit Wagner
(1)Aktuelle Rezension von: MitschreiberinOpernmusik ist heutzutage ja nicht mehr unbedingt jedermanns Sache und gerade Richard Wagner wirkt mit seinem gewaltigen Nibelungenring oft abschreckend. Wie schön, dass es für diese Fälle jetzt ein Buch gibt, das einem nicht nur das Leben, die Musik und die Opern Wagners auf leichte Weise näher bringt, sondern auch einen Blick in das Treiben der Opernwelt gestattet: Der gefeierte Dirigent Christian Thielemann beschreibt in seinem Buch „Mein Leben mit Wagner“, wie er als Kind zur Opernmusik gekommen ist, wie sein Werdegang hin zum Kapellmeister verlief und gibt einen Überblick über die Opern Wagners.
So einen intimer Blick auf die Hintergründe der Opernwelt und vor allem auf die Geschichte, Abläufe und Besonderheiten des Bayreuther Opernhauses und seiner Festspiele sind einem wohl selten vergönnt. Thielemann, der sich in die lange Folge der Dirigenten, die auf dem Grünen Hügel zu bewundern waren und sind, eingereiht hat, erzählt in einem angenehmen Plauderton die Geschichte dieses einzigartigen Ortes. Doch nicht nur die Bayreuther Festspiele, auch das Leben Richard Wagners wird aufgerollt. Somit erzählt das Buch nicht nur aus dem Leben eines Kapellmeisters, sondern man hält auch eine Wagner-Biographie in der Hand, die einem den auf den ersten Blick etwas sperrig anmutenden Komponisten näher bringt.
Für den Einsteiger besonders hilfreich sind die Beschreibungen der Opern. Thielemann berichtet in chronologischer Reihenfolge über Entstehung, Besetzung, Inhalt und Aufnahmen der einzelnen Opern. Seine Begeisterung für Wagners Musik kommt dabei in jedem Satz zum Ausdruck. Auch wenn der Laie beim Namedropping des Autors (viele Namen großer Dirigenten, Sänger und Sängerinnen) manchmal nicht ganz mitkommt und einige Erklärungen der kompositorischen Eigenheiten eher für Leser mit Vorwissen zu verstehen sind, so springt der Funke doch über: Man möchte gleich ins nächste Kaufhaus gehen, um sich eine Aufnahme von „Tristan und Isolde“ zu holen, oder noch besser, gleich eine Karte für die „Walküre“ ergattern.
Nächstes Jahr wäre Richard Wagner 200 Jahre alt geworden. Wer sich aus diesem Anlass endlich mit dessen Werk befassen möchte, aber keine Lust auf den üblichen Opernführer hat, der ist mit diesem kurzweiligen Buch bestens bedient. Hier erzählt einer, der sein Herz und sein Leben diesem großen Komponisten geweiht hat. Wer könnte einem die Musik Richard Wagners also besser nahe bringen als Christian Thielemann? - Sara Maria Rilling
Mein Vater Helmuth Rilling
(1)Aktuelle Rezension von: SonnenwindDer Name des Dirigenten hat mir überhaupt nichts gesagt, und ich habe auch nicht so viel mit Musik am Hut, daß ich mich näher erkundigt hätte. Also habe ich dieses Buch völlig unbelastet gelesen.
Als erstes ist mir die schlechte Sprache aufgefallen; solche Aufsätze hätten wir schon in der Mittelstufe nicht mehr abgeben dürfen: monotone Sätze mit immer gleichem Aufbau, keinerlei sprachliche Highlights, die Fakten dominieren. Insgesamt ein Sachbuch alter Schule. Auch der Aufbau ist ziemlich unüblich: Die einzelnen Kapitel sind nach Themen geordnet, was zur Folge hat, daß man beim Lesen durch die Jahrzehnte springt. Das irritiert zumindest am Anfang sehr.
Rechtschreibfehler sind auch recht häufig: Auf S. 143 (und auch 50 Seiten später nochmal ganz ähnlich), zwei dicke Fehler in drei Zeilen: "Am Ende des ersten Passionsteil (sic!) gibt es zu den Worten "so ist mein Jesus nun gefangen" ein Duett. Die Sopran- und Altsolisten beklagen Jesus' (sic!) Gefangennahme." Die Autorin bedankt sich am Ende für das sorgfältige Lektorat, aber da muß der Lektor doch sehr müde gewesen sein. Zumal solche Fehler in einem christlichen Verlag auffallen sollten.
Überhaupt ist das Buch gar nicht christlich. Der Hänssler-Verlag vertreibt ja auch viel klassische Musik, und das Buch gehört wohl eher in diesen Bereich. Einer einzigen Komponistin aus Rußland wird eine Beziehung zu Jesus attestiert. Schon mager! Und das im Bereich der Kirchenmusik!
Insgesamt wird nicht die Person des Komponisten beschrieben, sondern eher sein Lebenswerk, was konkret bedeutet, daß seine Aktivitäten zur Sprache kommen. Für Musikbegeisterte mag das interessant sein, für mich ist es nichts.