Bücher mit dem Tag "die anderen"
25 Bücher
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 03
(1.582)Aktuelle Rezension von: BlutmaedchenGeorge R.R. Martin hat mich mit seinem Schreibstil im ersten Band völlig in seinen Bann gezogen - obwohl ich kein Fan von Ritter- und Mittelaltergeschichten bin. Dafür bin ich ein großer Fan von Fantasy und auch wenn es eine gefühlte Ewigkeit dauert, bis diese Elemente in diesen Büchern deutlich in Erscheinung treten, bin ich über jeden Moment - so klein er auch sein mag - froh. Daenerys Targaryens drei kleine Drachen oder auch die Toten, die plötzlich wieder auferstehen - für den dritten Band hatte ich also große Hoffnungen. Zu schade nur, dass Daenerys nur sehr wenig vorkommt. Dafür wagt sich Jon Schnee mit seinen Brüdern von der Nachtwache in die alten Wälder hinter der Mauer und erinnert sich an düstere Geschichten, die ihm die Alte Nan immer erzählt hat. Auch Bran, dazu verdonnert als Krüppel in Winterfell zurück zu bleiben und Verbündete zu bewirten, während sich seine Geschwister in den Kampf stürzen, erinnert sich an viele dieser Geschichten und seine Träume sind zu mysteriös, als das er sich damit auseinander setzen will. Rickon, der Jüngste der Stark Kinder, scheint ebenfalls Träume zu haben.
Auch im dritten Band entfaltet sich die Geschichte an vielen Orten gleichzeitig und wird dem Leser durch mehrere Charakter-Perspektiven geschildert. Zu den bereits vertrauten Erzählungen durch Catelyn (durch deren Augen man am deutlichsten verfolgen kann, wie sich das Schlachtfeld vorbereitet), Jon (der sich mit der Nachtwache gegen Bedrohungen des Waldes stellt), Bran (der als Lord von Winterfell dazu verdonnert ist nur am Rande zu stehen), Arya (die mit weiteren Anwärtern für die Nachtwache auf gefährlichen Wegen unterwegs ist), Sansa (die um das Schöne in ihrem Leben trauert und gute Miene zum bösen Spiel macht) und Tyrion (der meisterlich die Figuren seiner Familie so stellt, dass er besseren Einfluss auf Geschehen haben kann) gesellen sich nun zwei weitere dazu: Ser Davos, ein ehemaliger Schmuggler, der Stannis Baratheon gegenüber loyal ist und ihm helfen will, seinen Rechtsanspruch auf den Thron seines verstorbenen Bruders Robert geltend zu machen, gibt tiefe Einblicke vom Leben auf Drachenstein und wie verbittert Stannis ist, dass sein Bruder Renly nicht nur die Heimat Sturmkap geerbt hat, sondern immer der beliebtere, jüngere Bruder war, während Stannis selbst von wenigen gemocht wird. Und Theon Graufreud, der bereits im ersten Band als Mündel von Ned Stark als jemand vorgestellt wurde, der vieles nicht so ernst nimmt, kehrt nach zehn Jahren auf die Eiseninseln zurück um seinen Vater als Unterstützer für Robb Stark und seinen Marsch gegen die Lennisters zu gewinnen.
Die beiden neuen Perspektiven bedeuten, dass sich zwei weitere Lager Kriegsbereit machen - sogar drei, da Stannis und Renly als Rivalen um den Thron das Haus Baratheon in zwei Lager spalten. Dieses Buch zu lesen, ist wie eine Schachpartie, bei der erst alle wichtigen Figuren in Stellung gebracht werden.
Ser Davos mag ein Schurke gewesen sein, doch er hat bereits einiges in seinem Leben gesehen, um zu wissen, dass alles seinen Preis hat. Und auch Maester Cressen, im Dienst von Stannis Baratheon, weiß, dass das Flüstern der roten Priesterin Melisandre ins Ohr seines Lords kein gutes Omen bedeutet.
Theon Graufreud ist ein arroganter Mann von neunzehn Jahren, der seinen eigenen Triumph bereits plant, doch er war zehn Jahre fort, die Eisenmänner erkennen ihn nicht mehr. Auch die Beziehung zu seinem Vater ist schwierig und er hat ein völlig falsches Bild von seiner Schwester Asha, was zu einem recht interessanten ersten Wiedersehen führt.
Fazit:
Dieser dritte Teil von Das Lied von Eis und Feuer hatte seine Höhen und Tiefen und was mir bisher so gut am Erzählstil gefallen hat, konnte mich diesmal etwas weniger begeistern, denn natürlich wartete man darauf, dass etwas passiert. Die Starks haben Gefangene, genauso wie die Lennisters und auch die Baratheon Brüder wirken bedrohlich. Stattdessen gibt es sehr lange, ausführliche Schilderungen wie Verbündete bewirtet werden, was es zu Essen gibt, welche Kleidung und Waffen jemand mit sich herumträgt. Das war dieses Mal etwas ermüdend zu lesen, doch auch hier muss ich den Hut vor diesem Autoren ziehen, denn nichts ist unwichtig und erneut muss man als Leser ein wenig zwischen den Zeilen lesen was so mancher Gedanke über einen anderen Charakter bedeutet - ob sich aus Loyalität vielleicht sogar plötzlich eine Feindschaft entwickelt. Und ob ein Charakter, der vielleicht bisher wenige Sätze gesprochen hat und kaum vorgekommen ist, den Schlüssel zu einer größerer Entdeckung in den Händen hält. Das ist einfach faszinierend.
"Der Thron der sieben Königreiche" ist eine etwas langsamere Fortsetzung und trotzdem für manche Charaktere vollgepackt mit Angst, Heldenmut und Tatendrang, während andere noch ein wenig herumtapsen und ihren Platz in der Welt suchen.
- Rick Yancey
Die fünfte Welle
(998)Aktuelle Rezension von: AlHomiStell dir vor: es ist ein ganz normaler Tag und dein einziges Problem ist die Frage, ob Ben Parish dich endlich sieht. Wirklich sieht, denn er ist auf deiner Highschool und du bist hoffnungslos in ihn verschossen. Du legst dich schlafen und am nächsten Tag sind da plötzlich Außerirdische in ihren Schiffen am Himmel und übernehmen die Weltherrschaft. Milliarden Menschen werden getötet. Ab sofort lebst du nur noch nach dem Motto „Vertraue niemandem“, dich gefolgt von „Nur allein kannst du überleben!“
Hört sich grauenhaft an, oder? Aber genau das ist Cassies Leben.
Aliens haben sich schon vor langer Zeit in die Körper der Menschen eingepflanzt, blieben unentdeckt und rotten nun die Menschheit aus. 4 Wellen haben Cassie, ihr Bruder Sam und ihr Vater bereits überlebt. Wie viele werden sie noch durchstehen? Ein erster Hoffnungsschimmer ist ein Camp außerhalb der Stadt, in der sich andere Überlebende sammeln um zu einem nahe gelegenen militärischen Stützpunkt zu gehen. Dort soll es Schutz geben, aber geht die Gefahr wirklich nur von den Aliens aus? 😱
Im Camp angekommen, taucht unerwartet ein gelber Schulbus auf und nimmt Sam mit. Cassie ist zu alt und soll nachgeholt werden. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Cassie findet Verbündete. Die Guten erscheinen böse, die Bösen sind vielleicht doch die Guten …
Das Buch war meine Mittagspausenlektüre auf der Arbeit und an Band 2 bin ich derzeit dran. Auch wenn manche vielleicht bei dem Wort „Außerirdischen“ gerne das Weite suchen möchten, das Buch ist es wert gelesen zu werden! Man kommt leicht in die Geschichte rein, es ist spannend, manchmal traurig aber man möchte immer wissen, wie es weitergeht.
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 06
(1.061)Aktuelle Rezension von: BlutmaedchenEigentlich hätte ich es nach den letzten fünf Büchern wissen müssen, dass der Titel des Buches - in diesem Fall "Die Königin der Drachen" - kein Garant dafür ist, dass wirklich die Drachenkönigin im Mittelpunkt steht, aber da Daenerys Targaryen eine meiner Lieblingsfiguren der Reihe ist, hatte ich dieses Mal zumindest auf mehr als drei Kapitel ihrer Geschichte gehofft - wurde aber leider enttäuscht.
Völlig egal an welchem Ort oder welche Person im Mittelpunkt steht: Band sechs der "Das Lied von Eis und Feuer" Reihe ist vollgestopft mit epischen Szenen und Dialogen und wurde zu meinem bisherigen Lieblingsband dieser Fantasy Saga.
Durch Arya, die immer noch eine Geisel von Lord Beric Dondarrion und seinen Geächteten ist, haben wir im letzten Band einen weiteren Roten Priester kennen gelernt: Thoros aus Myr, der Beric mehr als einmal von den Toten zurückgeholt hat und einen ganz anderen Eindruck von R'hllor, dem Herrn des Lichts, vermittelt, als Melisandre an der Seite von Stannis Baratheon. Auch wenn sie und Thoros den selben Gott haben, sind sie so unterschiedlich, dass man eigentlich meinen sollte, sie würden auf verschiedenen Seiten stehen. Wahrscheinlich liegt es einfach nur an Thoros gütmütiger Art, während Melisandre eher kalt und skrupellos erscheint. Gendry ist von den Rittern ohne Banner begeistert und sieht eine Chance für das Richtige einzustehen, also bietet er Lord Beric seine Schmiedekünste an, was Arya wütend macht. Heiße Pastete hat sie schon verlassen und nun will auch Gendry von ihr weg.
Aryas Kapitel waren immer interessant, weil sie nie an einem Ort war und überall ungesehen mithören konnte, was große Lords planten und wie sie über bestrittende Kämpfe berichteten. Und auch Arya selbst als Person ist interessant, die mit ihren neun Jahren völlig alleine in einer gnadenlosen Welt ist und sich dennoch immer durchzusetzen weiß. Ihre Kapitel und die ihrer älteren Schwester Sansa sind wie Tag und Nacht - genau wie die Schwestern selbst. Während sich Sansa ohne große Gegenwehr mit Tyrion Lennister verheiraten lässt und immer noch ihrem Traum-Leben hinterher weint, weiß Arya sich zu verteidigen und ist bereit zu töten. Beide Schwestern passen sich an.
Auch Jon ist anpassungsfähig und folgsam, aber auch wieder auf eine andere Art, denn obwohl er bereit ist alles zu tun um das Vertrauen der Wildlinge zu erlangen, argiert er nach seinem eigenen Moral Kompass, der dem seines Vaters Ned Stark, sehr ähnelt. Seine Auseinandersetzungen mit Ygritte zeigen deutlich wie unterschiedlich die Wildlinge in ihrem Denken sind und ich finde das hat GRRM sehr faszinierend gemacht, denn als Leser sich für eine Seite zu entscheiden, ist unmöglich. Beide Parteien können recht haben: Die Brüder der Nachtwache, die von brutalen Wildlingen warnen und deren Erzählungen bestimmt auf einige Wildlinge zutreffen. Aber auch die Wildlinge haben ihre Gründe, wenn man sieht, wie Ygritte es beschreibt:
"Die Götter haben die Erde für alle gemacht, damit die Menschen sie miteinander teilen. Dann jedoch kamen die Könige mit ihren Kronen und stählernen Schwertern und haben alles für sich beansprucht. Meine Bäume, haben sie gesagt, Ihr dürft die Äpfel nicht essen. Mein Bach, Ihr dürft hier nicht fischen. Mein Wald, Ihr dürft hier nicht jagen. Meine Erde, mein Wasser, meine Burg, meine Tochter, lasst die Finger davon, oder ich schlage Euch die Hände ab, aber vielleicht, wenn Ihr das Knie vor mir beugt, lasse ich Euch ein wenig daran schnuppern."
Jon Schnee ist genau der richtige Charakter um diese zwei Denkweisen zu vereinen und sein Mut, sein schnelles Denken und sein Wille in schwierigen Zeiten voran zu gehen, ist ein Paradebeispiel für einen gelungenen Charakter - auch wenn mir seine Gutherzigkeit manchmal ein wenig zu dick aufgetragen wurde und ich mich deshalb nie so ganz mit ihm anfreunden konnte.
Tyrion Lennister ist da eher nach meinem Geschmack, den man etwas schwerer einschätzen kann und der sich so in seinen Sarkasmus gekleidet hat, das man meinen könnte es sei sein einzigster Selbstschutz. Und bei all den Ereignissen, die in diesem Band passieren, kann man ihm das eigentlich nicht vorwerfen. Sein Vater sieht in ihm den Mörder seiner Frau und hat ihm schon einige schwere Lektionen erteilt. Seine Schwester hat ihm nie den Tod ihrer Mutter verziehen und ergreift jede Gelegenheit um ihn fertig zu machen. Das Gemeine Volk lacht über den Gnom. Nur sein Bruder Jaime ist freundlich und nicht so voreingenommen um Tyrion vorschnell zu verurteilen, was für ein paar tolle Momente zwischen zwei Brüdern reicht, bis Jaime - der sich scheinbar stark verändert hat und auf "Wiedergutmachungstour" ist - eine schwere Last gesteht.
Jaime Lennister ist der beste Charakter dieses Buches, mit den meisten Geistern, die ihn antreiben etwas zu verändern und dem Leser weitere Geständnisse machen, die ein Bild eines fünfzehnjährigen Jaime zeichnen, der aus eigensinnigen Gründen der Königsgarde beigetreten ist und der erst viel zu spät bemerkte, dass er Aerys Targaryens Trumpf gegen Tywin Lennister war. Die Rückblicke auf Aerys' Herrschaft und Roberts Rebellion sind fast schon geizig und doch eine große Bereicherung für die Geschichte und das Verständnis des Lesers für gewisse Charaktere. Doch nun, achtzehn Jahre später, ist Jaime selbst Lord Kommandant der Königsgarde und als einarmiger Krüppel muss er einen Weg finden sich anzupassen. Seine ungleiche Allianz mit Brienne von Tarth auf dem Weg nach Königsmund hat ihn geprägt, daran besteht kein Zweifel. Als hätten sie sich gegenseitig die Ecken und Kanten geschliffen.
Eine weitere Bereicherung für die Geschichte ist die Ankunft von Prinz Oberyn Martell aus Dorne und seinem Gefolge am Ende des letzten Bandes, der bereits viel Chaos und böses Blut versprach, da die Martells und die Tyrells aus Rosengarten Feinde sind. Doch durch Margaerys bevorstehende Hochzeit mit Joffrey und das Prinzessin Myrcella in Sonnsperr ist und dort einem Dornischen versprochen wurde, soll beide Häuser gleichermaßen zu Verbündeten der Krone machen. Oberyn Martell, der auch als Rote Viper bekannt ist und Schuld sein soll, dass der Erbe Rosengartens ein Krüppel geworden ist, kommt aber nicht wegen der Hochzeit, sondern weil er auch nach sechzehn Jahren noch Gerechtigkeit für seine Schwester Elia - Prinz Rhaegar Targaryens Gemahlin - sucht, die zusammen mit ihren Kindern Aegon und Rhaenys einen brutalen Tod starb.
Über Rhaegar erfährt der Leser auch mehr durch Erzählungen von Arstan Weißbart, der an Daenerys Targaryens Seite steht, die zusammen mit Ser Jorah Mormont, ihrem kleinen Khalasar und den befreiten Unbefleckten von Astapor nach Yunkai reisen um weitere Befreiungen der Sklaven zu erreichen. Sie trifft sich mit Söldneranführern und Sklavenhändlern und schwört sich selbst jeden Sklaven zu befreien. Einer von drei Anführern der Sturmkrähen - Daario Naharis - bringt ihr schließlich die Köpfe der zwei anderen Anführer und legt ihr seine Armee zu füßen, was zu Spannungen zwischen Dany und Jorah führt, der scheinbar bereit ist jeden Mann durch Misstrauen von ihr fernzuhalten. Doch bald muss Dany feststellen, dass sie nicht nur einen Spion in ihren Reihen hat, sondern zwei, die sich in ihrem Anreiz jedoch völlig unterscheiden.
Verrat begleitet auch Catelyn Stark, die durch die Befreiung Jaimes und der daraus resultierenden Revolte enger Verbündeter, immer noch unter schwerer Anspannung steht. Und Robb, der Walder Frey persönlich seine Entschuldigung über sein gebrochenes Versprechen vortragen soll, macht es seiner Mutter noch schwerer, in dem er ihr mitteilt, dass er plant Jon Schnee als seinen vorläufigen Erben einzusetzen, bis er eigene Söhne hat.
In "Die Königin der Drachen" gibt es drei große Ereignisse, die ich nicht spoilern möchte, aber die Art und Weise wie diese Geschehnisse abwechselnd durch Catelyn und Arya erzählt werden, die nicht einmal wissen wie nahe sie einander sind. Und der Leser später durch Sansa und Tyrion wie ein Detektiv der Brotkrumenspur folgen kann, die ein gewisser Dolch aus Band eins verstreut hat und ein weiteres Großereignis aus verschiedenen Richtungen ausleuchtet. Auch die Mauer, um die sich sonst kein König geschert hat, ist Schauplatz einer Schlacht mit völlig unerwartetem Ausgang und der Ankunft eines Heers, der über die Zukunft völlig neu entscheiden kann.
George R.R. Martin konnte mich bereits durch seinen Schreibstil im ersten Band davon überzeugen, dass mich der Fantasy Anteil des Buches durchhalten lässt auch den Ritterkram zu lesen, von dem ich kein großer Fan bin und auch wenn in Band sechs einige Schlachten gleichzeitig statt finden und sich Kampfgeschehen detailiert über einige Seiten strecken, kam mein Lesefluss nie so ins stocken wie in den vorangegangen Büchern. Da ich die Bücher erst nach der TV Serie gelesen habe, gab es einige Schreckmomente, wo sich eine bestimmte Handlung ankündigte und ich all meinen Mut zusammen nehmen musste, um herauszufinden, was von diesen Ereignissen auch in dem Buch vorkommt und als ich die schlimmsten Stellen geschockt hinter mir gelassen habe, musste ich ein wenig grinsen, denn GRRM beweist in dem Moment, dass er geschickt um die eigentlichen Szenen herum erzählen kann und der größte Horror mehr dahinter lauert welcher dahergelaufene Charakter mit ausgeschmücktem Wahnsinn und sehr wahrscheinlich zusätzlichen Details, die nie stattgefunden haben, von dem Event erzählt.
Einige Male kam Frust darüber auf, dass man als Leser über gewisse Schicksale bereits Bescheid wusste, während es für die Charaktere neu war und man ihnen am liebsten durch die Seiten "Achtung, Verrat!" entgegen schreien möchte, letztendlich aber nur hilflos weiterlesen muss und auf das Beste hofft. Manche Kapitel enden mit nervenaufreibenden Cliffhangern und es dauert hunderte Seiten, bis man durch eine erzählte Geschichte - meist durch einen Unbeteiligten Dritten - erfährt, was passiert ist, bzw. sein könnte, denn die meisten Geschichten sind schon durch so viele Ohren und Mündern gegangen, dass man deren kompletten Wahrheitsgehalt anzweifeln sollte.
Bei einer so gewaltigen Geschichte wie dieser, ist es leicht zu vergessen, dass sich manche Charaktere noch nie begegnet sind und nur durch Erzählungen voneinander gehört haben - wenn überhaupt. In diesem Buch treffen sich Bran und Samwell Tarly und als Leser weiß man einfach, dass sie sich vertrauen können, doch diese muss sich erst erarbeitet oder durch eine überzeugende Geschichte eines gemeinsamen Freundes verdient werden.
Und all dies sind die Gründe dafür, warum "Die Königin der Drachen" sich meiner Meinung nach von den ersten fünf Bänden abhebt. Natürlich auch, weil nun viel mehr passiert und man als Leser nicht mehr mit farbenfrohen Details über Kleidung und Essen zugetextet wird. Endlich geht es um etwas, die Handlungen werden greifbarer.
Fazit:
Das Buch ist nichts für jemanden, der Verrat, und den damit verbundenden Spott, hasst. Und auch wenn ich mich dazu zähle, habe ich "Die Königin der Drachen" geliebt. Es war genau das richtige Tempo an Ereignissen, wo sich eins nach dem anderen selbst übertroffen hat. Gerade wenn ich dachte, schlimmer kann es nicht kommen, wurde ich eines besseren belehrt.
George R.R. Martins Welt der Magie ist in Band sechs eine Selbstverständlichkeit geworden und auch wenn man - gerade aus Brans Kapiteln - Geschichten über alte Feinde und uralte Magie so erzählt bekommt, als würde man nachts an einem Lagerfeuer sitzen, wird immer deutlicher wie viel Wahrheit in diesen alten Legenden stecken könnte. Es ist die Rede von viel Heldenmut und harten Strafen der Götter.
Auch wenn es immer noch jede Menge Charaktere an verschiedenen Orten gibt, entsteht so langsam der Eindruck, dass sich Personen immer näher kommen und aus mehreren Schlachten eine Große wird.
Dieses Buch war in meinen Augen das brutalste und trotzdem ehrlichste - auch wenn ironischerweise sehr viel Verrat vorkommt, doch dieser ist so offen ausgelegt, dass man als Leser ziemlich gut einschätzen kann, welcher Charaktere am besten an den Galgen gehört.
Der Epilog schickt noch einmal einen letzten, gewaltigen, unerwarteten Schock durch das Leserherz und gibt das beste Versprechen, was man als Leser einer Reihe bekommen kann: Im nächsten Buch geht es gewaltig weiter... - Sergej Lukianenko
Wächter der Nacht
(957)Aktuelle Rezension von: dominonaWiedermal trifft sich gut und böse - hier im Zwielicht und die Verträge zur Koexistenz stehen auf wackeligen Füßen, weil Licht und Schatten eben doch nicht so weit voneinander entfernt sind.
Jetzt klingt mein Einleitungssatz fast spannender als das ganze Buch. Während der Film noch einen, und mag er noch so klein sein, unterhaltenden Wert hatte, kann ich das vom Buch nicht behaupten. Langweilige Dialoge und ein Twist, den man meilenweit kommen sieht.
Dann doch lieber das Lied der Krähen....
- Tauchmaske
Ich, Johannes der V.
(28)Aktuelle Rezension von: itwt69Ich war zunächst ziemlich skeptisch, als die Geschichte ins Mystische entschwand, doch als ich mich darauf eingelassen hatte, wurde ich davon gepackt. Was gibt es noch auf bzw. unterhalb unserer Erde, das nicht erforscht ist? Woher hatten Jules Verne oder Lenoardo da Vinci ihre unglaublichen Einfälle? Sind etwa alle wissenschaftlichen und religiösen Fakten unwahr oder gar falsch - bündelt sich alles Wissen in den Tiefen der Erde? Eine wahrlich monumentale Geschichte, die voller Mystik, Abenteurer, Spannung und Vorfreude auf das Kommende ist. - Rick Yancey
Das unendliche Meer
(450)Aktuelle Rezension von: isolatetMeine Meinung
Puhh, es fällt mir wirklich nicht leicht, meine Meinung zu diesem Buch/dieser Reihe in Worte zu fassen, weil ich größtenteils enttäuscht bin.
Die Menschheit scheint verloren. Eine feindliche Invasion hat die Erde überrannt und in vier Wellen von unglaublicher Zerstörungskraft eine unvorstellbar hohe Zahl an Todesopfern gefordert. Cassie Sullivan ist eine von jenen, die alles überlebt haben, nur um sich jetzt in einer Welt wiederzufinden, die von Verrat, Verzweiflung und Misstrauen bestimmt wird – denn die mysteriösen Angreifer, die „Anderen“, treten mittlerweile selbst in Menschengestalt auf. Während nun die fünfte und letzte Welle ihren zerstörerischen Verlauf nimmt, halten Cassie und ihre Mitstreiter Ben und Ringer eine kleine Widerstandsgruppe zusammen. Doch der Kampf wird immer aussichtsloser. Bis eines Tages ein geheimnisvoller Fremder versucht, in ihr Versteck einzudringen ...
Obwohl Cassie im Klappentext als Hauptprotagonistin dargestellt wird, ist sie das nicht wirklich. Die Kapitel aus ihrer Sicht sind wenige und 45% der Geschichte werden von Ringer erzählt, die sich von der Gruppe trennt und etwas ganz anderes erlebt. Cassie ist mir nach wie vor unsympathisch. Obwohl die Gruppe fast das letzte Bisschen ist, was von der Menschheit noch übrig ist, können sie sich nicht zusammenraufen. Ständig liegt irgendwer mit irgendwem in den Haaren, weil irgendetwas nicht so gemacht wurde, wie der und der das wollte. Cassie ist weiter zickig, lässt keinen an sich heran und hofft auf ihren Ritter ins silberner Rüstung – Evan.
Die Story an sich ist spannend, wenn auch der Schreibstil nicht ganz einfach zu lesen ist. Man muss ich konzentrieren. Trotzdem hatte es die Handlung mir angetan, vor allem, weil ich ja lange Zeit nur den Film kannte und endlich wissen wollte, wie die Geschichte denn weitergeht. Weil der Großteil der Handlung von Ringer erzählt wird, die sich in feindlicher Hand befindet, erfährt man von ihr auch am meisten, was die andere geplant haben und wie sie bisher vorgegangen sind. Leider waren ihre Gedanken sehr sprunghaft … sie hat Schlüsse gezogen, die für sie mit ihrer hohe Auffassungsgabe vielleicht klar auf der Hand lagen, aber der Autor hat sie dem Leser nicht weiter erklärt, wodurch ist zwischenzeitlich nur Bahnhof verstanden habe. Das ist schade …
Deshalb konnte mich die Geschichte nicht so wirklich catchen. Ich hab mich mehr durch das Buch geschleppt, als das ich es genossen hätte.
Fazit
Obwohl die Handlung spannend ist, bleiben die Charaktere weiter unsympathisch. Mit keinem konnte ich mich wirklich identifizieren und statt zusammenzuhalten ist jeder nur auf sein eigenes Überleben konzentriert. Die Auflösungen einiger Plotlines war so kompliziert und lückenhaft erklärt, dass ich teilweise nicht verstanden habe, wie das jetzt gemeint ist. Deshalb ist die Geschichte für mich unvollständig, vieles passt nicht zusammen. Ich werd Band 3 noch lesen, einfach weil ich ihn schon daheim habe, aber ich glaube nicht, dass er den eher enttäuschten Gesamteindruck der Geschichte retten kann ...
- Bastian Zach
Morbus Dei: Inferno
(39)Aktuelle Rezension von: dreamerEs gibt kein Entkommen....
Achtung Spoilergefahr! Dies ist bereits Teil 2 der Trilogie.
Johann, Elisabeth und ihr Großvater sind aus Tyrol entkommen und den tragischen Geschehnissen im Dorf. Sie hoffen alldem zu entfliehen und in Siebenbürgen neu anfangen zu können, aber bis dahin ist es ein langer und steiniger Weg, denn im Dunkeln des Waldes verkriechen sich so mancherlei Monster und diese sind nicht selten Menschen.
Aber auch die Krankheit hat an den Toren des Dorfes nicht Halt gemacht und schon bald spielen die schwarzen Verästelungen auf der Haut mancher Personen eine große Rolle.
Können es die drei schaffen oder ist sowieso schon alles verloren?
Meine Meinung
Vor einiger Zeit habe ich Teil 1 gelesen und wollte wegen einiger offener Fragen unbedingt Teil 2 lesen. Alles kam aber anders als erwartet, aber dazu gleich mehr.
Das Buch schließt beinah nahtlos an Teil 1 an und somit an die Flucht von Johann, Elisabeth und ihrem Großvater aus dem verfluchten Örtchen. Sehr schnell holt die Figuren die Krankheit ein und wir erleben einige Verluste und Rückschläge mit, die sich während ihrer Reise nach Wien ereignen. Aber auch in Wien wird es spannend und es kommt nicht nur einmal zu Verfolgungsjagden und Kämpfen die einen den Atem anhalten lassen
Wie schon in Teil 1 ist der Schreibstil des Autorenduos sehr schnelllebig und so passiert auf den Knapp 300 Seiten sehr viel in schneller Abfolge. Das ist einerseits toll, da das Buch nicht an Spannung verliert, andererseits aber manchmal etwas zu rasant um eine wahre Bindung zu den Charakteren aufzubauen.
Auch die Geheimnisse aus "Die Ankunft" die immer noch beschäftigen werden nur sehr dürftig beantwortet, dafür aber erfahren wir mehr über Johann und sein Leben vor seiner Zeit in Tyrol.
Auch der tolle österreichische Einschlag im Schreibstil bleibt, der das Buch echter bzw greifbarer für den Leser macht.
Fazit
Ein Buch das mit seiner düsteren Ader fasziniert, auch wenn es in Teil 2 noch sehr viele Geheimnisse verbirgt. Für Fans von düsteren historischen Romanen und natürlich Fans von Teil 1 bestimmt lesenswert. Von mir gibt es 3,5 von 5 Wölkchen.
Reihe
- Chris P. Rolls
Die Anderen 1: Das Dämonenmal
(33)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerHier geht's zur vollständigen Rezension auf meinem Blog.
Rezension
Mittlerweile habe ich genug Bücher von Autorin Chris P. Rolls gelesen, um einschätzen zu können, was mich erwartet. Ihre reinen Liebesromane sind in der Regel sehr sexlastig und von Protagonisten mit Dauererektion erzählt; die Fantasy-Romane sind meist etwas handlungsstärker und werden darüber hinaus von interessanten bis faszinierenden Ideen getragen. Daher habe ich mit einem soliden drei-Sterne-Buch gerechnet: Anfangs spannende Fantasy, am Ende nur noch Sex. Tatsächlich hat das Buch meine Erwartungen dann auch auf den Punkt getroffen, auch wenn die erwarteten Teile ein wenig ineinander über gegangen sind: In die spannende Fantasy des Anfangs mischte sich die Dauererektion, zwischen dem Dauersex am Ende erzählen andere Charaktere weiterhin Handlung. Insgesamt war es aber genau die drei-Sterne-Unterhaltung, die ich erwartet habe.
Gefallen haben mir an diesem Buch die Idee, die Fantasy-Handlung und viele Charaktere. Es gibt viele Geschichten über Hexen, Vampire, Werwölfe und Feen, ich kann mich aber nicht daran erinnern, schon einmal ein Buch gelesen zu haben, in dem Dämonen die Erzähler sind. Die Idee fand ich von Anfang an interessant, ebenso wie kleine Änderungen zur üblichen Geschichte, beispielsweise die erfolgreiche Ausrottung von Vampiren durch Jäger. Ich freue mich schon sehr darauf, in den folgenden Bänden mehr über die Rasse der Dämonen und ihre gesellschaftliche Ordnung herauszufinden.
Besonders gefreut habe ich mich darüber hinaus über die viele Handlung, die das Buch hat. Das kommt vor allem dadurch zustande, dass nicht nur Finn und Dave erzählen, sondern auch diverse andere Charaktere. Es war sehr spannend, Einblicke auch in die Gedanken, Ziele und Pläne der Gegenspieler zu bekommen. Dass sowohl die Absichten eines Jägers als auch die eines anderen Dämons unmissverständlich mitgeteilt wurden, hat die Spannung enorm in die Höhe getrieben. Gerade am Anfang war das Buch so fesselnd, dass ich es bis um halb drei nachts nicht aus der Hand legen konnte. Ich weiß jetzt schon, dass die Fortsetzungen nicht lange warten müssen.
Umso mehr hat mich enttäuscht, dass auch dieses Buch es mit den sexuellen Aspekten übertreibt. Es beginnt damit, dass Protagonist Finn in Gegenwart jedes anderen Mannes nur noch herumstottert. Dabei sammelt sich das Blut abwechselnd in seinem Gesicht und in seinen Lenden. Er findet sehr viele Männer sehr attraktiv und läuft dementsprechend mit einer Dauererektion herum und denkt ständig nur an Sex. Immerhin dauert es aber 270 Seiten, bis aus der schüchternen Jungfrau ein Sex-Monster wird. Ab da ist er allerdings dermaßen notgeil und triebgesteuert, dass es ihm dann auch gleichgültig ist, dass er seine Befriedigung von einem Dämon bekommt, der eindeutig nicht menschlich ist und ihn töten will. Insgesamt war Finns Perspektive damit für mich am wenigsten erbaulich. Von Dave habe ich zumindest weiterführende Informationen über Dämonen bekommen, während er sich an Finns Lust und Angst gleichermaßen aufgegeilt hat. Bleibt zu hoffen, dass Finns verborgenes Erbe im nächsten Teil deutlicher zu Tage tritt und mir informative Abwechslung zu seinem triebgesteuerten Denken und Handeln liefert.
Fazit
Das Buch war genau so wie erwartet. Der Fantasy-Teil hat mir gefallen, die Liebesgeschichte, die eher eine Sexgeschichte ist, nicht. Insbesondere am Anfang war das Buch so fesselnd, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Durch die Perspektiven der Gegenspieler kam viel Spannung auf. Außerdem haben diese erfrischende Abwechslung zum triebgesteuerten Protagonisten Finn mit seiner Dauererektion geliefert. Gegen Ende ist das Buch dann leider in den erwarteten Dauersex ausgeartet. Insgesamt hat „Die Anderen – Das Dämonenmal“ mich gut unterhalten, wenn ich die übermäßigen sexuellen Handlungen mal ignoriere, daher bekommt das Buch drei Schreibfedern.
- Sergej Lukianenko
Wächter des Tages
(514)Aktuelle Rezension von: Olaf_RaackWie bereits beim ersten Band, unterteilt sich dieses Buch in drei einzelne Geschichten, die jedoch spätestens in der dritten wieder miteinander verknüpft werden. Auch Inhalte des ersten Buches werden neu beleuchtet, weshalb ein Quereinstieg in diese komplexe Geschichte aus Intrigen und strategischen, das Schicksal beeinflussenden Handlungen nicht empfehlenswert ist.
Dieses Buch beschäftigt sich vermehrt mit den Dunklen. Magier, Hexen, Tierwesen und Vampire, die in der Tagwache ihren Dienst ableisten und das Gegengewicht zu den Lichten Wesen der Nachtwache bilden. Ein Gleichgewicht, das durch geschickte Schachzüge beider Seiten aus den Fugen zu geraten droht und nur von der regulativ eingreifenden Inquisition und der zwischenweltlichen Existenzebene des Zwielichtes wieder ins Lot gebracht werden kann. Spannend, intrigant, um Ecken gedacht, manchmal verwirrend und letztlich doch wieder schlüssig. Eine klasse Fortsetzung des ersten Teils und ebenso empfehlenswert.
- Kathryn Lasky
Die Legende der Wächter - Die Rettung
(104)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerKlappentext:
Der grausame Eisenschnabel versetzt alle Eulen in Angst und Schrecken. Seine Gegner hält er in einem Magnetfeld gefangen und lässt sich von seinen Anhängern als „Hoher Tyto“ anbeten. Keiner weiß, wer sich hinter der eisernen Maske verbirgt. Nur eines ist klar: Er will um jeden Preis die Herrschaft über das Eulenreich an sich reißen. Der junge Eulenritter Soren und seine Freunde nehmen den Kampf mit dem Unbekannten auf …
Rezension:
Kann Spoiler bezüglich der ersten beiden Teile enthalten!
Die kaum greifbare Gefahr, die sich im letzten Teil immer mehr angekündigt hat, bekommt nun endlich einen Namen: Eisenschnabel. Die Ritter im Großen Ga’Hoole Baum wissen längst von der Gefahr, die von der grausamen Eule ausgeht, als Soren eine Warnung erhält, die ihm die Geisterschnäbel seiner Eltern überbringen. Wenn eine Eule eine Aufgabe zu erledigen hat, dann hindert sie nichts und niemand daran, auch nicht der Tod. Bevor diese Eulen nach Glaumora ins Eulenparadies gelangen, bleiben sie als Geisterschnäbel in einem der zahllosen Geisterwälder, bis sie ihre Aufgabe erfüllt haben. Und Sorens Eltern scheinen die Aufgabe zu haben, ihren Sohn vor Eisenschnabel zu warnen.
Dieses Buch dreht sich hauptsächlich um den Verbleib des Wetterkunde- und Glutsammler-Rybs Ezylryb. Wer den alten, knurrigen Flecken-Kreischeulerich ins Herz geschlossen hat, wird definitiv mit Soren trauen und leiden. Auch nach zwei Monaten weiß immer noch niemand, wo Ezylryb steckt und ob er überhaupt noch lebt. Er könnte einem Feind in die Hände gefallen und ein Gefangener sein, möglicherweise sogar mond- oder steinwirr. Denn Feinde, das lernt der Leser ziemlich schnell, hat Ezylryb sehr viele.
Das Loch, das seine Abwesenheit in die Gemeinschaft der Eulen reißt, ist an allen Ecken und Enden sichtbar. Es beginnt schon damit, dass Poot, eigentlich erster Offizier, nun der Anführer der Wetterbrigade ist. Obwohl er sich Mühe gibt und sich nicht schlecht schlägt, ist er definitiv ein besserer Flieger als Lehrer. Oftmals müssen ihm die älteren und erfahreneren Mitglieder der Brigade unter die Flügel greifen. Denn beispielsweise der Sturm, in dem zwei junge Eulen auf ihre Fähigkeiten geprüft werden sollen, entpuppt sich als ausgewachsener Orkan, der die ganze Brigade überrascht.
Soren selbst vermisst seinen Lehrer sehr. Es hat mich ein bisschen überrascht, wie sehr er Ezylryb mag, denn das wird im letzten Buch leider nicht so deutlich. Doch der Kreischeulerich ist so warmherzig und sympathisch, da kann ich ihn gut verstehen. Als es Soren nicht mehr aushält, dass jede Brigade, die sich auf die Suche nach ihm macht, ohne Ergebnis zurückkehrt, trommelt er seine Freunde zusammen und macht sich selbst auf den Weg – ein Verstoß gegen das Gesetz, an dem die Verzweiflung gut sichtbar wird.
Außerdem wird Oktavia, die Nesthälterin Ezylrybs, immer seltsamer. Ihr Verhalten beunruhigt Soren und diese Unruhe überträgt sich auch auf den Leser. Sie kam vor langer Zeit gemeinsam mit der Kreischeule zum Großen Ga’Hoole Baum und weiß daher Dinge über seine Vergangenheit, die sonst niemand weiß. Das weckt die Neugier immer mehr, jedoch nicht ohne einen Funken Angst, dass Ezylryb nicht der sein könnte, für den ihn alle halten. Denn wenn eine Sache sehr schnell deutlich wird, dann diese: Ezylryb hat eine dunkle Vergangenheit.
Auch Figuren aus Sorens Vergangenheit tauchen wieder auf und schlagen so Brücken zwischen den bisherigen Büchern. Es steht sich heraus, dass die unfreiwilligen Retter der zahllosen Schleiereulenküken, die am Ende des letzten Buches gefunden wurden, die Lehrer und Leiterinnen des Sankt Ägolius Internats für verwaiste Eulen waren. Es bleibt bei einer kurzen Erwähnung, doch schon die hilft dabei, nach den ganzen Schreckensgeschichten über Eisenschnabel daran zu denken, dass auch noch eine andere Gefahr im Eulenreich lauert.
Auch Kludd, Sorens großer Bruder, hat wieder einen Auftritt. Sein Schicksal hat mich fast zu Tränen gerührt. Und dass er noch einmal eine Rolle spielen würde, hat mich wirklich überrascht.
Überraschung ist generell ein riesiger Pluspunkt für dieses Buch. Obwohl ich im Hinterkopf schon eine Idee hatte, wozu die rätselhaften Tupfen bösen Mächten dienen könnten, war ich doch nicht auf das Ausmaß vorbereitet. Da hat sich die Autorin wirklich etwas ganz Besonderes einfallen lassen, das ihren Protagonisten mehr als angepasst ist. Außerdem gibt es in diesem Teil einen Wendepunkt, den ich vorher nicht im Ansatz erahnt habe. Da bin ich vollkommen auf dem falschen Fuß erwischt worden, sodass mich die Geschichte noch mehr mitgerissen hat als ohnehin schon.
Fazit:
Das ganze Buch beschäftigt sich mal offensichtlich und mal unterschwellig mit Ezylrybs Verschwinden. Da er ein ziemlich sympathischer Charakter ist, hat mich das Buch berührt und mitgerissen. Der unerwartete Wendepunkt erhöht die Spannung noch um ein Vielfaches. Dieser Teil hat mich wirklich begeistert, sodass „Die Legende der Wächter: Die Rettung“ alle fünf Sterne verdient. - Sergej Lukianenko
Wächter des Zwielichts
(426)Aktuelle Rezension von: Olaf_RaackZwielicht – das beschriebt die Welt am besten, in die der Autor seine Leserschaft verfrachtet. Alles wirkt leicht düster und beklemmend. Niemandem, egal wie freundlich, ist zu trauen. Ein permanentes Gefühl von zuschnappenden Fallen und boshaften Intrigen hat mich beim Lesen begleitet. Das Buch ist, wie gewohnt, in drei Teile aufgesplittet, deren einzelnen Geschichten am Ende brillant miteinander verwoben werden.
Das, was Lukianenko hier abliefert, ist wie in den ersten beiden Büchern, ganz hohe Kunst. Keinesfalls fällt dieser Band gegenüber den ersten beiden ab, sondern setzt die Geschichte eindrucksvoll fort.
Der Stil ist fesselnd und hat mich das Buch fast nicht aus der Hand legen lassen. Wer die Wächter-Reihe nicht kennt, sich einer urbanen Fantasygeschichte gegenüber aufgeschlossen zeigt und schon immer mal eine andere, düstere und zwielichtige Seite Russlands kennenlernen wollte, sollte hier unbedingt einen Blick riskieren. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!
- Anne Bishop
In Blut geschrieben
(140)Aktuelle Rezension von: MartinAEs ist ewig her, dass ich ein Buch von Anne Bishop gelesen habe. Ihre Schwarze Juwelen-Reihe hat mich sehr begeistert und ich hätte gerne mehr von der Autorin gelesen, aber irgendwie bin ich nicht dazu gekommen….
Jahrzehnte später… Jetzt habe ich mit IN BLUT GESCHRIEBEN ihren ersten Band von DIE ANDEREN gelesen und ich muss sagen …. WOW… anfangs musste ich mich in der Welt zurecht finden, die wie unsere erscheint, aber doch anders ist, aber dann war der Unterhaltungswert immens. Interessante Charaktere, Megs Hintergrund, der im Klappentext ausführlich erzählt wird, aber im Roman selbst erst spät zu Tage kommt. Und sehr spannend geschrieben. Ich hätte viel früher zu Anne Bishop greifen sollen.
Die Sprache ist einfache und direkt, ohne große Schnörkel und nimmt den Leser schnell gefangen und lässt ihn die Umgebung vergessen. Man wird schnell in Megs und Simons Welt versetzt, auch wenn der Stil dafür sorgt, dass es ein eher kurzweiliges (aber intensives) Vergnügen ist.
Über kleine Fehler kann man hinwegsehen, im Großen und Ganzen dürfte der (URBAN) Fantasy-Fan und jeder, der es werden will, seine große Freude an DIE ANDEREN haben. Und wer Ponys als langweilig betrachtet … nun … das geht auch anders.
Ich bin gespannt wie es weiter geht. - Sergej Lukianenko
Wächter der Nacht
(31)Aktuelle Rezension von: 78sunnyWarnung: Dies ist keine Rezi wie ich sie sonst schreibe. Ich möchte nur kurz meine Meinung äußern und einen Tip geben. Ich war überrascht so gute Bewertungen zu diesem Hörbuch zu sehen. Ich hatte Gott sei Dank bereits das Buch ausgeliehen und gelesen und mir das Hörbuch nur gekauft, weil ich damals noch nicht das Buch besessen hatte. Das Hörbuch ist sehr schlecht gekürzt. Es macht überhaupt keinen Sinn und ich habe es nicht bis zum Ende gehört. DIese Buchreihe von Lukianenko ist eine der Besten, die ich in meinem Leben gelesen habe. Sie ist unheimlich komplex und hat sehr viele wichtige Zusammenänge, die erst nach und nach mit den Folgebänden deutlich werden. Ich rate euch daher ab dieses Hörbuch zu kaufen, da ihr damit nicht in die Story herein kommt und unheimlich viel wichtiges verpasst, was ihr später braucht. Fazit: Kauft euch bitte das Buch! Diese Buchreihe ist wirklich sehr lohnenswert, ABER nur als Buch! - Jean M. Auel
Ayla und das Tal der Pferde
(224)Aktuelle Rezension von: MiiiVom Clan des Bären verstoßen schlägt sich Ayla alleine durch die Wildnis, auf der Suche nach ihren Leuten – den Anderen. Angekommen im Tal der Pferde beschließt sie, auf unbestimmte dort zu verweilen. Zeitgleich brechen die beiden Brüder Jondalar und Thonolan vom Volk der Zelandonii auf zu einer großen Reise, die sie vor viele Herausforderungen stellt.
Die Erlebnisse von Ayla und den beiden Brüdern laufen zunächst abwechselnd ab, mal durchlebt man mit Ayla gemeinsam ihre Bemühungen alleine im Tal der Pferde zu überleben, mal ist man Teil der Reise von Jondalar und Thonolan, die große Entwicklungen durchmachen.
Auch in dem Teil fand ich es wieder unglaublich spannend zu beobachten, wie Ayla sich durch eine Situation kämpft, die sie so gar nicht gewohnt ist (nämlich vollkommen auf sich selber gestellt zu sein) und wie sie sich weiterentwickelt. Nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Sie fängt an zu erkennen, dass Tiere nicht nur als Nahrung dienen können, genauso die Entdeckung des Eisenpyrits wie auch ihre Überlegungen zur Entstehung eines Kindes.
Auch hier sind die Beschreibungen wieder sehr detailliert und intensiv aufgeführt, sodass man sich alles prima vorstellen konnte (auch wenn es sich zwischendurch wieder unglaublich gezogen hat und ich auch manchmal trotz intensivster Beschreibung nicht verstehen bzw. mir nicht vorstellen konnte, was genau jetzt dargestellt werden sollte).
Als Leser hat man natürlich ständig darauf gewartet, das Ayla auf Jondalar und Thonolan stoßen wird um zu sehen, wie das ablaufen wird. Bis es soweit war, ist ein ganzes Stück Spannung aufgestiegen, das muss man schon sagen.
Man hat in dem Buch mitgefiebert, gelitten, gelacht, geweint und sich auch gefürchtet. Ich hoffe der nächste Teil wird genauso toll!
- John Lanchester
Die Mauer
(168)Aktuelle Rezension von: LennyIch muss erstmal sagen, dass ich nicht das Buch gelesen habe, sondern das Hörbuch gehört habe. ( gab es hier in der Auswahl nicht ) Ich habe die ganze Zeit über erwartet, das es total spannend wird, doch das ist gar nicht gekommen.... Die Geschichte wurde super aufgebaut, sonst hätte ich bereits vorher abgebrochen..... aber da kam dann nichts, was mich komplett umgehauen hat... ich bin sehr enttäuscht.
- Anne Bishop
Visionen in Silber
(45)Aktuelle Rezension von: ForkyDie Befreiung der Blutprophetinnen ist gelungen und sie stehen nun unter dem Schutz der "Anderen". Für die Blutprophetinnen ist ein normales Leben jedoch unmöglich und sie schweben in grosser Gefahr. Nur Meg Corbin kann helfen und die Anderen den Umgang mit den befreiten Blutprophetinnen lehren - doch zu welchem Preis für sie selbst? Meg weiß, dass jeder Schnitt mit der Klinge sie dem Tod näherbringt.
Doch Menschen wie Andere brauchen so viele Antworten.
Wow! Die Spannung nimmt immer mehr zu! Was planen die Menschen? Wo schlagen sie zu? Können die befreiten Blutprophetinnen in Freiheit überhaupt überleben? Kann Meg Corbin dem Druck als Prophetin standhalten? Wann wird den Anderen alles zuviel? So viele Fragen und nur das Lesen des Buches kann sie dir beantworten ;-)
Ich finde diese Reihe einfach genial und träume nachts sogar davon! Wer Gestaltwandler einmal anders möchte und die Idee von Butprophetinnen auch so spannend findet, kommt an dieser Reihe nicht vorbei! Eine klare Leseempfehlung meinerseits! ...und jetzt genug, ich muss jetzt Band 4 beginnen ;-) - Sergej Lukianenko
Wächter der Ewigkeit
(397)Aktuelle Rezension von: ZhunamiDie Geschichte von Anton Gorodezki und den Wächtern geht weiter. Nachdem ich die ersten drei Teile in einem Band gelesen hatte, war dieser hier eher ungewohnt zu sehen. Verhältnismäßig große Schrift und dicke Seiten. Ich war ziemlich schnell durch mit dem Buch. Ich vermute, dass es den gleichen Umfang hatte wie schon die anderen Bände, es kam mir aber kürzer vor. Oder vielleicht ging es auch so schnell, weil dieses wieder eines der Bücher war, die mich sehr gefesselt haben. Man begegnet in diesem Roman wieder den altbekannten Figuren aus den vorherigen Teilen, die sich, wie es Lukianenkos Art ist, wieder in eine komplizierte Handlung verstricken. Was harmlos und unwichtig anfängt, wird zu einem Debakel, das die ganze Welt aus den Fugen reißen könnte. Großartig inszeniert, detailreich und lebendig geschrieben, ein echtes Lesevergnügen und sehr zu empfehlen. Dafür gibt's von mir alle 5 Sterne! - Alaya Johnson
Moonshine - Stadt der Dunkelheit
(61)Aktuelle Rezension von: Walking_in_the_CloudsZephyr Hollis hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und engagiert sich im New York der 1920er Jahre stark für wohltätige Belange. Ihr Vater ist ein berühmter Jäger übernatürlicher Wesen, doch Zephyr hat diesen Pfad verlassen. Als sie einen kleinen Jungen findet, der gerade zum Vampir gewandelt wurde, will sie ihn unbedingt schützen. Hilfe bietet ihr der mysteriöse Amir an, der einen ihrer Abendkurse besucht. Im Austausch und für ein zusätzliches üppiges Salär soll Zephyr den Vampirmafioso Rinaldo finden. Zwar ist sie durch eine seltene Gabe immun gegen Vampirbisse, in Gefahr begibt sie sich trotzdem, indem sie Erkundigungen einzieht und sich in eine Bande jugendlicher Blutsauger einschleicht, die gerade die Straßen durch eine Vampirdroge unsicher macht. Derweil beginnt sie, sich immer mehr für Amir zu interessieren, dessen Geheimnisse sie unbedingt ergründen möchte.
Vorhersehbarkeit in einem Roman wird oft kritisiert. Leser völlig im Dunkeln zu lassen, wohin die Reise geht, ist jedoch das andere Extrem. Wie beim Schälen einer Zwiebel legt Alaya Johnson nach und nach die einzelnen Schichten ihrer Handlung frei. Der Prozess ist äußerst langsam, weil so viel in die Geschichte verfrachtet wurde. Den roten Faden dabei nicht zu verlieren, gestaltet sich teils sehr mühsam, wenn immer wieder Ablenkungen wie Zephyrs Auftritte als Sängerin oder sich wiederholende Teilnahmen an Protestveranstaltungen eingeschoben werden. Gelungen ist dafür der Aufbau ihrer alternativen Welt der Prohibitionsära, in der die Nichtmenschen als Außenseiter und soziale Absteiger leben, was ein ganz eigenes Konfliktpotential aufwirft. Hinter den Erwartungen zurück bleibt dagegen trotz unbestreitbarem Knistern die Liebesgeschichte, nicht nur wegen des unbefriedigenden Endes. Während die Ich-Erzählerin zum offenen Buch wird, ist Amirs Charakter nie gänzlich zu fassen. Und was sie tatsächlich verbindet, bleibt nicht die einzige ungeklärte Frage. (TD)
- Adriana Stern
Hannah und die Anderen
(32)Aktuelle Rezension von: BeeLuHannah ist 15 und findet sich in einer Telefonzelle mit der Telefonnummer eines Mädchenhauses in der Hand in einer fremden Stadt wieder. Sie weiß nicht, wie sie dort hin gekommen ist und was sie hier eigentlich wollte...
Wow, was für ein Buch!
Es erzählt die dramatische Geschichte von Hannah, die in ihrem Elternhaus Grausames erleben musste. Durch diese frühen Gewalt- und Missbrauchserfahrungen sind in Hannah noch "die anderen" entstanden. Ein rettender Trick der Psyche, auf massive und unerträgliche Gewalt zu reagieren.
Dieses Buch ist so einfühlsam und mitreißend geschrieben, dass ich es nur schwer aus der Hand legen konnte.
Das sensible und auch so wenig bekannte Thema der (umgangssprachlich) "Multiplen Persönlichkeit" wird wirklich sehr behutsam und verständlich, ohne zu erschrecken, in diesem Roman beschrieben.
Hannahs Verwirrung über ihre Filmrisse, über ihr Verhalten, welches sie sich so oft nicht erklären kann und die Angst, für die sie keinen Grund weiß, sowie ihre Bedürftigkeit stehen am Anfang im Fokus. Ihre anderen Innenpersonen, die entstanden sind, um Hannah zu schützen, wissen Bescheid und es gilt, dieses innere Team zu einer funktionierenden Einheit zu machen, die Persönlichkeitsanteile aber nicht auszuschalten.
Mit Hilfe von engagierten Helferinnen im Frauenhaus lernt Hannah sich nach und nach besser kennen und beginnt langsam, ihre Geschichte zusammen zu setzen und sich mit ihrer Vergangenheit zu beschäftigen. Dabei wird auf grausame Details verzichtet und doch ist klar, was Hannah erleben musste.
Ich war sehr berührt von der Hilfe, die Hannah im Frauenhaus erfährt. Erschreckend und teilweise sogar nachvollziehbar aber das Unverständnis durch die Unwissenheit mancher, das ihr entgegenschlägt und es ihr nicht gerade leichter macht.
Lediglich das Ende ist etwas "zu einfach" gehalten, wie ich finde. Betroffene brauchen langfristig professionelle Hilfe, um das Erlebte verarbeiten und integrieren zu können und auch möglichst gut mit diesem Viele-sein leben zu können.
Dennoch ein tolles Buch, welches ich interessierten Lesern gern weiterempfehlen möchte! - Alfred Andersch
Sansibar oder der letzte Grund
(325)Aktuelle Rezension von: janaobristAlso ich habe tatsächlich dieses Buch freiwillig gelesen und es war keine Schullektüre für mich. Um ehrlich zu sein, habe ich jedoch das Buch nur gekauft weil es 1. so schön aussieht und 2. runtergeschrieben auf 3 Euro war, da musste ich einfach zupacken. Anfangs habe ich wirklich nichts gecheckt, doch mit der Zeit bin ich reingekommen und ich fand es wirklich schön zum Lesen. Vorallem "der Junge" empfand ich als eine schöne Figur und ich konnte ihn mir bildlich vorstellen. Auch ansonsten gefiel mir die Geschichte, sie ist aber eigentlich so langweilig und es passiert fast nichts, trotzdem lies ich gerne weiter. Ich hatte auch meine Zeiten, wo ich nicht mehr lesen wollte und auch einfach keine Zeit hatte und es für eine längere Zeit weggelegt habe. Ich hätte mir gewünscht dass zwischen Judith und Gregor etwas mehr passiert wäre und dass er mit ihr mitgegangen wäre, das war wirklich sad. Das mit Knudsen und dem Jungen jedoch war sooo süss und herzerwärmend. Helanders Ende war Heldenhaft und Bewundernswert. Wieso das Buch "Sansibar oder der letzte Grund" heisst verstehe ich bis jetzt immernoch nicht ganz, aber irgendwie ist es egal. Das mit dem Klosterschüler, diese Figur, dass verstand ich auch bis am Schluss nicht. Ich musste dann im Internet rechachieren und dann konnte ich plötzlich alle Puzzleteile zusammensetzen. Ich würde es kein 2. mal lesen, aber die Erfahrung war es wert. Mein Ziel beim Lesen lag leider fertig zu lesen und nicht zu wünschen das es weiter geht...
- Shana Abé
Feuermagie
(56)Aktuelle Rezension von: ScheckentoelterDas Cover des Taschenbuch ist ganz nett, doch um ehrlich zu sein fand ich den Klappentext sehr überzeugend!
Ich startete also mit dem Buch und war von den ersten Seiten mehr als verwirrt. Es hat lange gedauert bis der Text des Buchens für mich einen Sinn ergeben hat. Und als ich langsam die Geschichte verstand war ich sehr aufgeregt was noch kommen mag. Doch ich wurde einfach nur enttäuscht. Die Geschichte plätscherte vor sich hin und war für mich überhaupt nicht packend. Ich war gelangweilt und kämpfte mich durch das für mich sehr vorhersehbare Buch.
Ich hatte eine gute Geschichte erwartet und bekam eine langweilige eintönige Story die einfach nur vorhersehbar ist.
Von mir gibt es für dieses Buch keine Leseempfehlung.
- Wladimir Wassiljew
Bewahrer des Chaos
(22)Aktuelle Rezension von: annlu„Piter hasst einfach alle. Es ist eine Zombiestadt, eine Vampirstad, es verschlingt alle, ohne Ausnahme, Dunkle, Lichte, Andere, Nicht-Andere. Und wie ein echter Vampir betört dich Piter, bevor es dich aussaugt. Die Petersburger verlieren ihre Seele mit einem Lächeln auf den Lippen und in tiefer Liebe für eine Stadt, die ihnen Tag für Tag die Seele aussaugt.“
eine Geschichte aus der Welt der „Wächter“-Reihe von Sergej Lukianenkow
Seit jeher bekriegen sich die Mächte des Lichts und der Finsternis. Ihr Kampf aber ist reguliert, hält sich an den Vertrag und wird von der Inquisition überwacht. Als in St. Petersburg wilde Dunkle auftauchen, die von niemandem überwacht werden und sich nicht an die Regeln halten, wird der Moskauer Chef der Tagwache dazu angehalten, sich um die Sache zu kümmern. Er selbst kann als Moskauer nicht in Petersburger Angelegenheiten eingreifen und schickt einen alten Freund. Laik ist der Chef der ukrainer Tagwache, der sich mit einem Team aus Landsleuten aufmacht, den Ereignissen auf den Grund zu gehen. Da sie dabei sowohl von einem lichten Beobachter, als auch von einem der Inquisition begleitet werden, müssen sie die Sache so effizient wie möglich regeln.
Es wird schon vorangekündigt, dass es sich bei diesem Roman um einen handelt, der in der Welt der Wächter-Reihe spielt. Damit bleiben viele Erklärungen aus, der Beginn widmet sich aber der Vorstellung der Ukrainer. Hier werden manche Zusammenhänge kurz erwähnt, sodass sich auch der Leser ein Bild machen kann, der die bekannte Serie nicht gelesen hat. Anders als bei der Wächter-Reihe sind es hier die Dunklen, die im Mittelpunkt stehen und oft auch ihre anderen Ansichten zeigen. Die Lichten treten immer unter dem Aspekt der Verabscheuung auf, den ihnen die Dunklen entgegenbringen. Mir hat dieser Wechsel gut gefallen, ebenso die Tatsache, dass es hier keine Russen sind, die die Anderen stellen.
Laik und seine Männer – eine Hexe ist zwar dabei, wird aber von den anderen nicht gerade gemocht – sind Magier, Tierwandler und Zauberer unterschiedlichen Niveaus. Gemeinsam ist ihnen aber eine unkomplizierte Art, die sie auch kurz vor der Mission beim Feiern zeigen. Der Auftrag beginnt nicht gleich. Erst einmal werden sie davon in Kenntnis gesetzt. Dabei lernt der Leser das Team aber auch Kiew kennen. Ein kleiner Wermutstropfen dabei war – in Anbetracht der kürzlich stattgefundenen Konflikte - die Beschreibung der Ukraine als friedlichen Staat, der ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen den unterschiedlichsten Völkern und Anderen bildet.
Schon in Kiew treten alte Bekannte auf. Auch der kurze Abstecher nach Moskau bringt einige Charaktere aus der Reihe mit ins Spiel, sodass die Verbindung ganz eindeutig gezogen werden kann. Erst einmal in Petersburg (hier meist als Piter bezeichnet), kommen die Kräfte, die das Zwielicht beherrschen, vermehrt ins Spiel. Es kommt zwar zu Kämpfen – ich hatte aber eher das Gefühl, dass die ältesten der Anderen durch Intrigen und Vorhersehen der Wahrscheinlichkeitslinien an ihr Ziel kommen.
Fazit: Die Ereignisse waren anders, als ich sie erwartet hatte, weniger actiongeladen als gedacht und mehr mit den Gedanken und Überlegungen der Charaktere unterlegt. Dennoch fand ich das Buch ebenso gut, wie schon die Wächter-Reihe.
- Tauchmaske
Die Anderen und Johannes der V.
(16)Aktuelle Rezension von: itwt69Johannes verschlägt es 7 lange Jahre in die "Unterwelt der Anderen". Er lernt alles genauestens kennen und lieben, doch wozu das Ganze? Allmählich wird ihm bewusst, dass er Teil eines gigantischen Planes, der Auserwählte ist, der die beiden Welten zusammenführen soll. Ein wunderschönes Märchen: Fantasy, Abenteuer, Geschichte, Science-Fiction - eigentlich ein genreübergreifendes Werk. Leider so realistisch wie die baldige Reise zum Sternbild des Adlers. An Gesellschaftskritik wurde nicht gespart - doch auch hier ist leider so gut wie alles wahr. Wie lange wird die Menschheit noch auf der Erde überleben können? 50, 150, 500 Jahre? Und wer soll wie die notwendigen Änderungen wie z.B. Bevölkerungskontrolle einleiten? Der Ansatz, wie die Religionen entstanden sein könnten, finde ich hochinteressant, zumal diese mit einigen Jahrtausenden Abstand entstanden sind. - Tauchmaske
Wir Alle und Johannes der V.
(8)Aktuelle Rezension von: kingofmusicTja, Tauchmaske hat es geschafft: er hat nicht nur mit dem vorliegenden „Wir Alle und Johannes der V.“ den krönenden Abschluss seiner wahrhaft großartigen Trilogie abgeliefert, sondern mir auch zum dritten Mal innerhalb eines Jahres spannende, zum Nachdenken anregende und (trotz aller Ernsthaftigkeit) auch humorvolle Lesestunden geboten.
In „Wir Alle und Johannes der V.“ lässt er die Menschen mit den Anderen zusammenkommen, lässt die Menschen die Empathie „neu“ entdecken, die Waffen dieser Welt vernichten, lässt Macht- und Geldgierige Großunternehmer zu „Menschen“ mit Sinn für Anstand werden, reißt Grenzen ein, erklärt uns die Funktion der Zirbeldrüse und die Wichtigkeit von Wasser für Alles und Jeden auf diesem Planeten, hält den bösen Menschen einen riesengroßen Spiegel vor die Nase und der geneigte Leser (oder die geneigte Leserin) wird ganz schnell erkennen, dass hier die Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu uns spricht.
Man darf bei all dem allerdings trotzdem nicht vergessen, dass es sich „nur“ um einen Roman, eine (schöne) Dystopie handelt, die aber durchaus zu gefallen weiß und von der man sich wünschen würde, dass sie wahr wird bzw. wäre. Aber wenn jeder, der die Trilogie um Johannes den V. liest, einige Kleinigkeiten aus den Büchern mitnimmt (wieder mehr Respekt vor der Natur, Respekt vor anderen Menschen, Rücksichtnahme usw.), könnte es irgendwann soweit sein, dass die Welt ein besserer Ort zum Leben ist, als es (momentan) der Fall ist.
Eine Dystopie bringt immer mit sich, dass dem Autor auch mal das unrealistische Pferd durchgeht, wenn es zum Beispiel um Raumschiffe von drei Kilometern Länge mit Platz für 80.000 Menschen, die mit weiteren 1,5 Millionen Menschen auf einen anderen Planeten gebracht werden sollen, um jenen zu besiedeln, geht. *g*
Das ändert jedoch nichts an der Essenz, der (bereits o. g.) Kernaussage der Geschichte und fällt entsprechend nicht weiter negativ ins Gewicht – im Gegenteil: ich habe mich köstlich amüsiert *g*.
Das Ende war abzusehen, hat mich aber trotzdem unglaublich ergriffen und traurig gemacht und ich habe die letzte Seite der Geschichte mit bebendem Herzen und schnellerem Atem gelesen, nur um dann das Buch nach der endgültig letzten Seite mit einem Seufzer zuzuklappen.
Jetzt schicke ich ein „Diolchinfar“ (Danke in der Sprache der Anderen) an Tauchmaske für diese großartige und nachhaltig nachhallende Trilogie, wünsche den Büchern eine großflächige Verbreitung (vielleicht wird sie ja mal von einem Wähler der AfD gelesen und jener wird so wieder auf die richtige Spur gebracht *g*) und Tauchmaske für seine Zukunft alles erdenklich Gute und viel Erfolg!!!