Bücher mit dem Tag "dandy"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "dandy" gekennzeichnet haben.

40 Bücher

  1. Cover des Buches Das Bildnis des Dorian Gray (ISBN: 9783942788045)
    Oscar Wilde

    Das Bildnis des Dorian Gray

     (1.927)
    Aktuelle Rezension von: SIDDY

    Das Buch ist ein Klassiker und vom Titel her sicherlich jedem ein Begriff. In der malerischen Sprache des 19. Jahrhunderts wird die Geschichte von Dorian Grey erzählt, der selbst jung und wunderschön bleibt, während ein Selbstportrait an seiner Statt altert und die Male seiner Sünden trägt. Das Buch ist ein Stück Geschichte und enthält viele Weisheiten über die menschliche Natur. In unserer Social-Media-Normalität, wo die Welt schlimmer als jemals durch Oberflächlichkeit geblendet wird, sollte das Buch öfter empfohlen und gelesen werden. 

  2. Cover des Buches Der große Gatsby (ISBN: 9783649640950)
    F. Scott Fitzgerald

    Der große Gatsby

     (1.141)
    Aktuelle Rezension von: Rubinrot_Laura

    F. Scott Fitzgeralds meisterhaftes Portrait der goldenen Zwanziger als exklusive Schmuckausgabe. Long Island im Jahr 1922: Auf dem prächtigen Anwesen des jungen Millionärs Jay Gatsby amüsiert sich allabendlich die New Yorker High Society auf der Suche nach Spaß und Zerstreuung. Doch der geheimnisumwitterte Gastgeber selbst hat kein Interesse an diesen rauschenden Festen. Hinter seiner schillernden Fassade verbirgt er die tiefe Sehnsucht nach der einen Frau, die für ihn unerreichbar ist. Eine Sehnsucht, die zur Besessenheit wird. Die Zeichnungen des Buchkünstlers Robert Nippoldt machen diese Ausgabe des Klassikers zu einem ganz besonderen Schmuckstück. Eine Buchgestaltung im Stil des Art Deco, die stilgetreue Illustration – darunter zwei Panoramaformate auf Aufklappseiten – sowie 11 aufwendig gestaltete Extras lassen die einzigartige Stimmung im New York der Roaring Twenties lebendig werden: einer Zeit des wirtschaftlichen Wachstums, der ersten Wolkenkratzer, der Prohibition und der Exzesse, des berühmten Broadways und der Flapper, die sich den gesellschaftlichen Konventionen widersetzten.


     


    Cover:


    Jedes Mal, wenn man denkt, jetzt hat der Coppenrath das schönste Cover, bringen sie einfach ein noch schöneres raus. Der Große Gatsby hat ein fanatisches Cover mit Retro-optik erhalten. Die goldene Prägung auf dem schwarzen Cover sehen sehr edel aus, der Buchschnitt wurde schlicht Gold gestaltet, was mir auch sehr gut gefällt. Einfach ein richtiger Hingucker im Regal!


    Meine Meinung:


    Ich habe das Buch tatsächlich zum ersten Mal gelesen und kannte vorher nur den Film. Begeistert vom Film musste ich natürlich unbedingt das Buch lesen, da dies bekanntlich besser sein soll als der Film. Der Autor stammt selbst aus dieser Party-Gesellschaft, umso spannender war ich. Das Buch wird von Nick Carraway erzählt, der über seinen Nachbarn Jay Gatsby berichtet. Das Setting ist New York Island, wo rauschende Partys stattfinden. Im Ganzen kann man das Buch als sehr tragisch und dramatisch beschreiben. Die Liebe liegt hier auf jeden Fall im Detail. Anders als im Film erfährt man noch viel mehr Hintergrundwissen und der Autor nimmt einem mit auf eine spannende Zeitreise in die 20er Jahre. Der Roman ist sehr lesenswert und die zusätzlichen Extras werten die Geschichte auf. Natürlich sollte einem bewusst sein, dass Alkohol hier eine große Rolle spielt und Leute, die Probleme damit haben, sollten das Buch lieber vorsichtig lesen. Der Erzähler Nick Carraway war sehr sympathisch und hat mir einen guten Einblick in alle Geschehnisse gegeben. Besonders spannend fand ich, wie die damalige Gesellschaft dargestellt wird, dass auch in den Zwanzigern der Egoismus der Menschen die Gesellschaft prägte.


    Fazit:


    Für Fans von dramatischen Liebesgeschichten in den goldenen Zwanzigern der Reichen und Schönen.

  3. Cover des Buches Picture of Dorian Gray (ISBN: 9781407159157)
    Oscar Wilde

    Picture of Dorian Gray

     (323)
    Aktuelle Rezension von: lonelyThought

    "The picture of Dorian Gray" dürfte eine, wenn nicht die bekannteste Geschichte Oscar Wildes sein. Innerhalb seines Romans greift er vom Dandytum, über den Ästhetizismus und Hedonismus bishin zur Persönlichkeitsentwicklung und -struktur verschiedene Themen auf.

    Auch die Doppelgängermotivik wird an verschiedenen Stellen aufgegriffen und mit der Spaltung Dorians auf eine interessante Weise umgesetzt. Diese Spaltung kann man auch in Bezug auf die Persönlichkeitsentwicklung als ein Hauptthema ansehen. 

    Anfangs ein Wunsch - vermutlich aus "jugendlichem Leichtsinn" heraus - wird die ewige Jugend Dorians irgendwann zu einem Fluch, der nicht nur seinen Alterungsprozess außer Kraft gesetzt hat, sondern auch einer Ent- und Weiterentwicklung der Persönlichkeit im Wege steht. Das Ende erscheint als eine mehr als logische Konsequenz, um die gespaltenen Teile seiner Seele wieder miteinander verbinden zu können.

  4. Cover des Buches Märchen und Erzählungen (ISBN: 9783868201321)
    Oscar Wilde

    Märchen und Erzählungen

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Freyheit

    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist wie eine Tafel Schokolade. Man sollte es Stück für Stück in sich aufnehmen und dabei genießen.

    Jedes Märchen hat eine Botschaft, etwas Lehrreiches und eine Moral. Es wäre doch schade, wenn mir irgendetwas entgehen würde, daher lese ich Etappenweise.

    Die Märchen sind etwas düster, mit unter blutig und somit nicht gerade für Kinder geeignet.

    Eine Nachtigall, die sich auf die Dornen einer Rose herabsenkt, um sie rot zu singen sind wohl nicht gerade Bilder, die ein Kind zur Nachtruhe braucht.

    Ein Riese der Besuch vom Tod, in Form eines Kindes bekommt ist wohl auch eher etwas für Erwachsene.

    Im ergebenen Freund steckt viel Diskussionspotenzial, welches ein Kind aber nicht erfassen kann.

    Aber die Gebrüder Grimm stecken eine Hexe in den Ofen, töten Drachen und lassen ein Mädchen bis zur Erschöpfung arbeiten. Es liegt wohl bei jedem selbst, welches Märchen für sein Kind angemessen ist. Ich bin mit dem Struwwelpeter aufgewachsen und habe noch heute ein Trauma. 😊


    Fazit:

    Für Erwachsene ist dieses Buch ein Gewinn. Es regt zum Nachdenken, Verweilen und Diskutieren an.

    Oskar Wilde ist eine Bereicherung für die Literatur

  5. Cover des Buches Die Erfindung der Violet Adams (ISBN: 9783863960315)
    Lev A. C. Rosen

    Die Erfindung der Violet Adams

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Nikkenik

    Auf dieses Buch bin ich im Buchladen gestoßen. Es war sehr reduziert. Daraufhin habe ich mir den Klappentext mal genauer angeschaut und musste feststellen, dass mir das Buch sehr zusagt.
    Das Cover ist wirklich hübsch gestaltet. Das abgebildete Mädchen passt super zu der Geschichte und vor allem auch zu der Zeit in der Die Story spielt.

    Das Buch fängt in meinen Augen richtig geil an. Ich musste so sehr bei der Bemerkung des Autor lachen, Zitat:“Des Weiteren halte ich es nicht für empfehlenswert, den Figuren in der Erzählung nachzueifern. Sie alle sind in höchstem Grade wahnsinnig…“

    Der Schreibstil dieses Buches ist wirklich klasse. Ich tu mich oft schwer mit Büchen die vor 1900 spielen, aber dieses Buch hat mich überzeugt. Ich konnte es schnell lesen und hab mich super in der Story zurechtgefunden.

    Sehr lobenswert finde ich, dass es mehrere Rückblicke in die Vergangenheit gab. Das hat das Buch echt  spannender und interessanter gemacht.

    Hauptcharakter ist (wie Ihr euch vielleicht denken könnt :) ) Violet Adams. Sie ist sehr hübsch, schlau und sehr interessiert an der Wissenschaft.  Violet ist sehr mutig und ist bereit wirklich alles für Ihren großen Traum zu tun. Ich finde Sie ist oft sehr eigenwillig und unabhängig (was ja auf keinen Fall schlecht ist).

    Größter Unterstützer von Violet ist Ihr Zwillingsbruder Ashton. Er tut alles in seiner Macht stehende um seiner lieben Schwester zu helfen. Ashton ist schwul, liebt Kunst und Poesie. Ich finde Ihn einfach wahnsinnig sympathisch.

    Auch andere Charaktere fand ich sehr cool gemacht. Viele von Ihnen wurden sehr intensiv beleuchtet. Ich konnte wirklich viel über die Menschen und die Zeit erfahren.

    In der gesamten Story gibt es viele Erfindungen. Viele finde ich wirklich total Klasse. Erst einmal auf die Idee zu kommen Grenz ja schon an Magie.
    In diesem Buch stecken wirklich viel Fantasie, viel Spannung, viele Mysteriöse Dinge und sehr sympathische Menschen.

    Ich gebe diesem Buch sehr sehr gerne 5 Sterne. Es war unterhaltsam und super schön zu lesen.
    Geschichten wie diese sollte es mehrere geben. =)

  6. Cover des Buches Abendland (ISBN: 9783446241978)
    Michael Köhlmeier

    Abendland

     (72)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Inhalt:

    Carl-Jakob Candoris hat nur noch wenige Monate zu leben. In der ihm noch verbleibenden Zeit möchte er sein Leben erzählen. Es gibt nur einen, der es aufschreiben soll: der Sohn seines besten Freundes, dem bekannten Jazz-Gitarristen George Lukasser: Sebastian, der Schriftsteller ist. Dieser nimmt den Auftrag an. Im Laufe der Sitzungen, in denen Candoris Sebastian sein Leben erzählt, wird immer deutlicher, dass es sich auch um Sebastians Leben handelt.  Beide Familien sind sehr eng miteinander verbunden und tragen das eine oder andere Geheimnis mit sich. Eingebettet wird die Lebensgeschichte immer wieder in die gesellschaftlich, künstlerisch und politisch vorherrschenden Gedankenströme der damaligen Zeit. Dadurch wird das Buch nicht nur das philosophisch angehauchte Psychogramm zweier Familien und ihrer Mitglieder, sondern auch eines Jahrhunderts.

     

    Meine Meinung:

    Köhlmeiers Buch ist sicherlich ein Buch der harten Recherche. In den immer wieder einfließenden geschichtlichen Elementen wird dies sehr deutlich. So wird das Buch mehr als nur eine Lebensgeschichte. Allerdings fehlt der Geschichte dadurch auch der Zusammenhalt. Im ersten Teil des Buches wird dies noch nicht so deutlich. Aber im Laufe des 2. Teils rücken zunehmend jene gesellschaftlichen, politischen und geschichtlichen Einzelheiten in den Mittelpunkt, die für die jeweilige Zeit, in der wir uns befinden, bedeutsam sind und werden in das Leben der Akteure eingeflochten. Inhalte sind hier, wie ich finde, zu viele verschiedene Bereiche: die Hässlichkeit der Mathematikerin Emmy Noether, angeblich schwule Boxer, Seyß-Inquart und die Nürnberger Prozesse, Edith Stein, der Mathematiker Makoto Kurabashi, der Physiker Eberhand Hamentner (Die beiden letzt genannten sind fiktive Persönlichkeiten, die aber ebenfalls realen Bezug haben.) und nicht zu vergessen die Geschichte des Jazz. Im dritten Teil findet Köhlmeier eine gute Mischung zwischen diesen Elementen, sodass ich sagen kann, dass der erste Teil derjenige mit dem angepriesenen großen Lesesog ist. Der zweite Teil ist sehr interessant, aber der Lesesog ließ bei mir, aufgrund der Zerrissenheit der Erzählung nach und im dritten Teil dachte ich mitunter schon des Öfteren daran, endlich fertig zu werden. Dies lag aber sicherlich nicht nur am Aufbau des Buches, sondern auch an den 776 Seiten. Keine Frage Köhlmeier kann bewundernswert erzählen und mit seiner manchmal auch sehr direkten Sprache, den Leser einfangen, verzaubern und gleichzeitig aber auch schockieren und aufrütteln. Auch seine Fähigkeit, Menschen zu analysieren und in ihrer gedanklichen, emotionalen und psychischen Entwicklung darzustellen, ist großartig. Dennoch glaube ich, dass man der Geschichte durch straffere Erzählweise mehr Spannung und Griffigkeit hätte geben können und ihr so die unnötige Langatmigkeit hätte nehmen können.

    Zumal man nicht vergessen darf, dass die beiden Protagonisten Sebastian Lukasser und Carl Jacob Candoris ebenfalls eine umfassende Lebensgeschichte mitbringen. Sebastian hat gerade eine Prostata Operation hinter sich, an deren Nachwirkungen er immer noch sehr leidet. Zudem hat er eine gescheiterte Ehe und einen Sohn, den er schon seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hat. Er selbst ist der Sohn des bekannten Jazz-Gitarristen, George Lukasser, der Selbstmord begannen hat. All dies wird auch noch in der Geschichte untergebracht.

     

    Fazit:

    Alles in allem muss man Hochachtung vor Köhlmeier haben, der so viele verschiedene Erzählelemente auch noch in eine sinnvolle Verbindung bringt. Aber dennoch weiß ich nicht so recht, was mir der Roman sagen will. Als reiner Roman oder Familiensaga ist er mir zu sachlich und mit zu vielen realen Fakten durchzogen. Als Geschichtsbuch ist er wiederum mit zu vielen fiktiven Elementen behaftet. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen und der Leser kann sich je nach Neigung, das aus dem Buch in den Vordergrund holen, was er im Mittelpunkt sehen möchte.

    Ich fand das Buch gut, aber nicht herausragend. Da es mein erster Köhlmeier war, kann ich leider keine Vergleiche dahin gehend ziehen, ob er sonst besser schreibt. Neugierig bin ich aber schon auf weitere Bücher von ihm geworden, zumal sein Repertoire so weit gefächert ist, wie dieser Roman.


  7. Cover des Buches Gegen den Strich (ISBN: 9783849699178)
    Joris-Karl Huysmans

    Gegen den Strich

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Aliknecht
    Inhalt: Der Held des Romans Jean Floressas des Esseintes ist der letzte Spross alten französischen Adels und ein exzentrischer vermögender Einzelgänger. Im Alter von 30 Jahren ist er des Lebens in Paris überdrüssig und richtet sich weit ausserhalb in Fontenay ein abgelegenes Haus nach seinen individuellen Vorstellungen ein. Für die erlesenste und geschmackvollste Austattung des Anwesens scheut er keinen Aufwand. Er bestimmt die Farben und Formen der Einrichtung in jedem Detail und lässt etwa durch einen Juwelier einer Schildkröte Edelsteine in den Panzer einarbeiten. 

    Des Esseintes vertieft sich in verschiedene Spezialgebiete. Ein Teil der an den Wänden seines orange-blauen Kabinetts angebrachten Bücherregale enthält ausschließlich lateinische Werke. Seine Bewunderung für Vergil ist mäßig, von Ovid fühlt er sich nur vage angezogen. Ebensowenig wie Cicero mit seinen "langatmigen Metaphern" und "verworrenen Abschweifungen" begeistert ihn der für seine lakonische Kürze berühmte Caesar. Erst ab Lukanus erscheint ihm die lateinische Sprache ausdrucksvoller und der Autor, den er wirklich liebt, heißt Petronius. Es folgen Schriftsteller des zweiten bis vierten Jahrhunderts, um dann zu Augustinus zu kommen. Gerne blättert er in den Werken des Apollinaris Sisonius und verfolgt die karolingischen Lateiner und die Chronisten bis ins Mittelalter. 

    Zur Ergötzung seines Geistes und zur Freude seiner Augen dienen Werke der Malerei. Ihn entzückt vor allem Gustave Moreau, von dem er ein Bild der Salome besitzt. Im roten Boudoir hängen Stiche mit Darstellungen aller Martern, die der Wahnwitz der Religionen erfinden konnte. Sie lösen bei Des Esseintes eine Gänsehaut aus. Während sich sein literarischer Geschmack und seine Beschäftigung mit der Kunst immer mehr verfeinert, entwickelt sich eine neue Liebe zu den Blumen. Er beschafft sich eine Sammlung von Kaladien und er läßt eine kolumbische Anthurie und indische Orchideen anliefern. Eine Alocasia Metallica - ein Meisterwerk des Künstlichen - erregt ihn ebenfalls. Vor allen andern betören ihn "die Vampire der Flora", die fleischfressenden Pflanzen, die Venusfliegenfalle von den Antillen und der Cephalotus. Aber die Freude an den Pflanzen versiegt allmählich und er wendet sich den Düften zu. Des Esseintes wird ein Künstler der Parfume-Herstellung. Er besitzt das gesamte Sortiment der von den Parfumeuren verwendeten Produkte und komponiert neuartige Duftbouquets. Er verarbeitet Ambra, Moschus und echtem Mekkabalsam. Aber irgendwann muss er das Fenster aufreissen,  um seine zerrütteten Nerven zu beruhigen und sinkt fast ohnmächtig nieder. 

    Nach kurzer Krankheit beschließt er, eine Reise nach England zu unternehmen. Er fährt nach Paris und will weiter nach Dieppe um ein Schiff nach Newhaven zu nehmen. Vor der Abfahrt sucht er in Paris eine Taverne im englischen Stil auf. Sie ist angefüllt mit Engländern. Er verzehrt einen Haddock, danach einen Stilton, trinkt zwei Pints of Ale und nimmt danach noch einen Brandy. Er müsste zum Bahnhof, aber die Beine versagten. So fährt er wieder zurück nach Fontenay und kommt dort mit dem Gefühl totaler körperlicher Erschöpfung und geistiger Ausgelaugtheit wie nach einer langen und gefährlichen Reise an. Es geht weiter bergab mit seiner Gesundheit und seinem seelischen Zustand bis ihn schliesslich sein Arzt in eine geschlossene Anstalt einweist. 

    Kommentar und Bewertung: Ich kam über Michel Houellebec, den vieldiskutierten französischen Gegenwartsautor, zu Huysmans. Houellebec lässt in seinem Roman "Unterwerfung" als Hauptfigur den Literaturwissenschaftler François auftreten. Dieser hat über den Autor Joris-Karl Huysmans promoviert und lehrt an der Pariser Universität III im fünften Arrondissement. Huysmans wurde 1884 mit seinem Roman "À rebours" (deutsch "Gegen den Strich") als Autor der Décadence berühmt. Die Décadence zielte auf eine verfeinerte, exklusive und möglichst künstliche Lebensform ab und bedeutet etwas anderes als der deutsche Begriff Dekadenz. Für Michel Houellebecq ist Huysmans ein wirklicher Ästhet, dem die Schönheit von Versen, Gemälden und Musik ein Beweis für die Existenz Gottes ist [1].

    Der handlungsarme Roman schildert den ästhetischen Genuss des Esseintes an den Objekten seiner Leidenschaft. Er trennt sich immer weiter ab von der realen Außenwelt und scheitert schließlich bei seinem letzten Versuch nach draußen zu gehen. Ihm genügt allein der Anschein englischen Lebens in der Pariser Taverne und er hat keinerlei Kraft mehr um wirklich aufzubrechen. Er zerbricht an der Ästhetik.  Der Roman ist wunderbar geschrieben, meisterhaft zum Beispiel der Abriss über die lateinischen Schriftsteller, die über mehr als ein Jahrtausend hinweg stets aufeinander aufbauend in einer großen Auf- und Abwärtsbewegung Kultur gesetzt haben. Es ist nur eine kleine Nische der Geschichte und einst weltberühmte Autoren sind heute nahezu unbekannt. Nur wohin führt die Betrachtung alldessen, wenn man den Kontakt zur Welt verliert? Ganz hervorragendes Buch!

    Ausgabe: Joris-Karl Huysmans, Gegen den Strich Aus dem Französischen von Brigitta Restorff Artemis & Winkler 2008 Düsseldor (gelesen im März 2017)

    Referenzen:
     [1]  Die Welt 03.01.2015 Interview Michel Houellebecq über sein
            neues Buch „Unterwerfung“ von Silvain Bourmeau
  8. Cover des Buches Ein Dandy in Nöten (Die Lancroft Abbey Reihe 5) (ISBN: B07SRBNGDG)
    Sophia Farago

    Ein Dandy in Nöten (Die Lancroft Abbey Reihe 5)

     (16)
    Aktuelle Rezension von: SmilingKatinka

    Ich liebe Regency Romane und so habe ich mich sehr über ein Dandy in Nöten gefreut. Auch wenn ich die Vorgängerbände nicht kannte, so hatte ich doch keinerlei Probleme, in die Story einzutauchen.


    Nicolas Barnett weiß, wie man das Leben genießt. Aus gutem Hause und mit Geld gesegnet, lebt er in den Tag hinein und beeindruckt durch gute Manieren und eine hübsche Erscheinung. Er genießt sein Leben in dem Wissen, dass ihn sein Schwager immer wieder aus der Bredouille holt. Doch eben jenem Schwager wird es zuviel und so steht Nicolas auf einmal ganz allein da. Ohne Geld und irgendwie auch ohne Rückhalt. Er möchte zu seinem Bruder nach Deutschland und sich dort ein ehrenwertes Leben aufbauen. Doch so eine Überfahrt muss erst verdient werden und so kommt es, dass Nicolas als Schreiber arbeitet. Die Tochter des Chefs ist so ganz anders als er. Schüchtern, brav, fromm fristet sie ihr Dasein unter der Fittiche ihrer strengen Tante. Zwei so unterschiedliche Menschen und beide schaffen es, sich in die Herzen der Leser zu katapultieren.


    Dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Gerade Nicolas ist eine Figur, von der man eigentlich sehr viel lernen kann. Ja, am Anfang des Buches ist er ein sorgloser Lebemann, aber er lässt sich von Rückschlägen, und seien sie noch so groß, nicht aus der Bahn werfen. Das macht jedem Mut, dem das Leben mal nicht so wohlgesonnen ist. 


    Alle Protagonisten sind sehr vielschichtig aufgebaut und werde vor dem inneren Auge des Lesers schnell lebendig. Auch das Setting ist gut beschrieben und gerade Fans von Regency Romanen werden sich schnell in die richtige Zeit katapultiert fühlen. Die Geschichte selbst ist gut geschrieben und hat einen schönen Spannungsbogen. Was mir besonders gefällt, ist die Geradlinigkeit der Liebesgeschichte. Während in den meiste Büchern kurz vor Ende ein großer Krach kommt und Protagonisten und Leser leiden, ist die Geschichte hier auch ohne Herzschmerz mitreißend genug. Es darf ja ruhig mal schön bleiben. 


    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es wärmstens weiterempfehlen.

  9. Cover des Buches Die Ripley-Romane (ISBN: 9783257069501)
    Patricia Highsmith

    Die Ripley-Romane

     (317)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Alles beginnt damit, dass Tom Ripley eher unfreiwillig auf die Suche nach einem flüchtigen Bekannten geschickt wird. Richard Greenleafs Vaters will seinen Sohn nach ´Hause holen, um ihm sein Familienunternehmen zu übertragen. Tom findet ihn auch tatsächlich in Italien, doch Richard macht keine Anstalten seine Freiheit aufzugeben. Immer mehr nagt an Tom die Unzufriedenheit – mit Richard, seinem Leben und den Tagen überhaupt.

    Das Buch konnte mich an keinem Punkt fesseln. Tom ist ein unsympathischer und ansonsten so emotionsloser, unmotivierter Charakter, dass es schon schwierig war überhaupt die nächste Seite anzufangen. Ich habe mich in der Hoffnung durchgekämpft, dass die Geschichte irgendwann einmal das bietet, was die Begeisterungsstürme in den Medien ausgelöst hat und dafür sorgte, dass sie zu den großen Romanen des 20. Jahrhunderts zählen lässt. Ich habe es nicht herausgefunden. Tom ist ein so unmotivierter Charakter, dass ich nicht einmal nachvollziehen konnte, warum er irgendetwas tat. Neid, Gier, Boshaftigkeit – das trifft alles nicht zu. Er ist eigentlich nur gelangweilt, desinteressiert und sprunghaft.

    Eine große Enttäuschung – mehr bleibt mir von diesem Buch nicht.

  10. Cover des Buches Morphin (ISBN: 9783499238253)
    Szczepan Twardoch

    Morphin

     (12)
    Aktuelle Rezension von: TinaGer

    Szcezepan Twardoch ist der neue Star am polnischen Literaturhimmel. Auch mir hat sein ‚Morphin’ den Atem geraubt. Ein schier unbeschreibliches Lesevergnügen. Formal vollkommen überirdisch, denn neben dem erzählenden Konstanty Willemann setzt Twardoch eine körperlose zweite Erzählinstanz, die Willemann liebt und liebkost, wie er es selbst nicht vermag. Diese Stimme kann reisen und mäandern, sie nimmt vorweg und verwirrt, sie schwankt hin und her durch die Irren und Wirren Warschaus 1939. Da ist die einst blühende Stadt plötzlich von den Deutschen besetzt und alle Freiheit erstickt. Sie ist gefangen zwischen dem verwundeten Stadtbild und den ehemals rauschenden Festen aus denen Konstanty, der Dandy, Bonvivant und Morphinist, sich nicht lösen mag. Wer ist er denn, das schöne Leben aufzugeben? Ist er nicht stolzer Pole oder doch - wie einst der Vater - Deutscher oder ganz wer anderes? Also schließt er sich dem Widerstand an und geht in den Untergrund. Eine Prüfung und auch eine Chance. Twardoch sucht und findet, er verliert seinen Protagonisten und fängt ihn wieder ein. Und das alles in dieser expressionistischen, fetten, gewinnenden Sprache, in diesen leuchtenden Bildern, die trotz Krieg und Kälte, trotz Verwüstung und Verrohung zu fesseln wissen.

    Unbedingte Empfehlung und bisher unerreichtes Highlight des Jahres!

  11. Cover des Buches Mächtiges Blut (ISBN: 9789963522590)
    Sandra Florean

    Mächtiges Blut

     (130)
    Aktuelle Rezension von: Alruna92

    Inhalt:
    In dem Buch "Mächtiges Blut" geht es um Louisa und Dorian. Dorian ist ein 600 Jahre alter Vampir und er verliebt sich in die sterbliche Louisa.
    Louisa, welche mit Ängsten und einem Alkoholproblem zu kämpfen hat, macht es Dorian nicht leicht, ihr Herz zu erobern. Doch was passiert, wenn sie heraus findet, was er ist?!

    Meinung:
    Die Geschichte ist eigentlich genau so eine, wie ich sie gerne mag. Ja, ich weiß, davon gibt es viele, aber gut umgesetzt lese ich es immer wieder gerne.
    Auch wenn ich es so sehr wollte, so 100% hat mich das Buch leider nicht überzeugt. Ich habe leider keinen Zugang zu den Charakteren finden können, Louisas Verhalten war für mich oft unverständlich und auch ihr Alkoholproblem hat mich sehr gestört. Viele schreiben, dass sie es gut fanden, dass sie nicht so perfekt ist, wie andere Protagonisten, aber ich hätte es besser gefunden, wenn sie besondere Charaktereigenschaften aufweist. Genau wie Dorian, ihn fand ich leider gar nicht so attraktiv. Er kam mir eher vor wie ein Hündchen, welches aber auch wirklich alles für Louisa machen würde. Seine ständigen Liebesbekundungen fand ich doch wirklich etwas anstrengend und das obwohl ich mich doch sonst auch für sehr schnulzige Bücher erwärmen kann. Aber das war selbst mir etwas zu viel.
    Auch zuviel fand ich die Sexszenen in dem Buch. Es kam mir etwas so vor, als ob versucht wurde immer was noch "krasseres" zu beschreiben. So viel Variation wie möglich, aber auch übertrieben heftig. Nicht nur einmal haben mir bestimmte Charaktere so Leid getan, was ihnen angetan wird, das war mir etwas zu viel. Hätte vielleicht auch einmal gereicht

    Fazit:
    Ich fand nicht alles schlecht an dem Buch und auf eine Art hat es mich auch unterhalten, aber wegen den genannten Kritikpunkten reicht es für mich leider nur für 3 Sterne.


  12. Cover des Buches Teleny (ISBN: 1902852001)
    Oscar Wilde

    Teleny

     (33)
    Aktuelle Rezension von: NastyWeirdGirl
    Lässt mein Fangirl-Herz höher schlagen ^^
  13. Cover des Buches Lord Sherry (ISBN: 9783423207843)
    Georgette Heyer

    Lord Sherry

     (9)
    Aktuelle Rezension von: KaterinaFrancesca
    Eins meiner Lieblingsbücher von Georgette Heyer. Der leichtlebige Lord "Sherry" muss heiraten, um an sein Erbe zu kommen und so sein Lotterleben weiter führen zu können. Nachdem ihn die erwählte Erbin ablehnt, beschließt er die erste Frau zu heiraten, die er trifft. Und dies ist niemand anderes als die sechzehnjährige Hero Wantage, die seit ihrer Kindheit unsterblich in Sherry verliebt ist und ihn kritiklos anhimmelt. Diese so ungeplante Ehe nimmt jedoch eine überraschende Wendung und Sherry muss erfahren, dass die Ehe kein Zuckerschlecken ist.
    Mir haben die kindliche Naivität und die Liebenswürdigkeit Heros sehr gut gefallen, vor allem weil sie ihren Mann blind bewundert, wodurch dieser beginnt sein eigenes Verhalten kritisch zu reflektieren. Die zahlreichen Fauxpas, die Hero in Gesellschaft begeht, lassen mich immer wieder schmunzeln. Aber auch die Freunde seiner Lordschaft sind amüsante Charaktere, die immer wieder für Verwirrungen sorgen: so zum Beispiel der liebenswerte, aber vollkommen geistlose Ferdy oder der hoffnungslos verliebte George, der jede Chance zu einem Duell nutzen will, nur dass er niemanden findet, der sich mit ihm duellieren möchte. Auch Sherrys Mutter, die konsequent gegen die Ehe ihres Sohnes intrigiert und mit zahlreichen eingebildeten Schwächeanfällen zu Bett liegt ist eine groteske Erscheinung, die zahlreiche Lachanfälle provoziert.
  14. Cover des Buches Faserland (ISBN: 9783462301465)
    Christian Kracht

    Faserland

     (384)
    Aktuelle Rezension von: Just_another_reader

    Kennt ihr das: Etwas ist so fremd, anders und unsympathisch, dass es wieder interessant wird?

    So ging es mir mit "Faserland" von Christian Kracht. Der Protagonist ist so unfassbar, unsympathisch, asozial und arrogant, dass ich ihn in der Realität niemals treffen wollen würde. Trotzdem bin ich sehr gerne seiner Reise durch Deutschland und seinen Gedankengängen gefolgt, nicht weil mir gefällt was er zu sagen hat, sondern gerade um mich mit Dingen zu konfrontieren, die mir nicht gefallen. Mich mit der Denkweise des Protagonisten auseinander zu setzen, obwohl er mich auf den ersten Blick abstößt, hat meine eigenen Ansichten gestärkt und mich gleichzeitig aufgefordert offener zu werden. Alleine damit ich nie so voreingenommen und urteilend werde wie der Protagonist.

    In diesem Fall ist ein gutes Buch nicht unbedingt ein schönes Buch, denn Faserland ist auf einem anderen Level gut, als die Romane, die ich sonst gerne lese. Es überzeugt nicht durch sympathische Figuren oder besondere Handlungen und imposante Plottwists, sondern durch Sprache, Denkanstöße und Ironie. Denn zu ernst nehmen sollte man den Roman nicht, es ist eine künstlerische Geschichte, eine Parodie, ein Fingerzeig, der durch die leichte aber wunderschöne und artistische Sprache schnell zu lesen ist, aber lange im Gedächtnis bleibt.

    Ich empfehle Faserland, wenn man bereit für etwas unkonventionelles, ANDERES ist und sich auf den Roman einlassen kann, ohne jedes seiner Worte zu hinterfragen, sondern bereit ist zwischen den Zeilen zu lesen. 

  15. Cover des Buches Chéri / Chéris Ende (ISBN: 9783596510641)
    Colette

    Chéri / Chéris Ende

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Ferrante
    Dieser Doppelband enthält beide Cheri-Romane in modernen Übersetzungen. Im ersten Band ist der 24jährige Cheri der Liebhaber der älteren Lea. Beide genießen ein nichtstuerisches Leben und die Liebe in Paris. Cheri heiratet jedoch, und der Roman entfaltet das ganze Psychodram, das sich in und um Lea, der verlassenen Geliebten, abspielt. Impressionistisch wird die Pariser Damengesellschaft rund um diese Lebedame skizziert. Mit dem Ende der Beziehung endet auch Leas verlängerte Jugend, und sie wird eine alte Frau, wie Cheri schockiert im zweiten Teil feststellt, als er nach dem ersten Weltkrieg wieder zuhause ist. Die Ehe ist inzwischen abgekühlt, die Geliebte eine alte, patente Matrone - Cheri findet keinen Halt mehr in der Welt. Gekonnt wird sein psychischer Abstieg ausgestaltet, von dem die Umwelt fast nichts zu bemerken scheint. Colette schreibt psychisch sehr differenziert und lässt immer wieder impressionistische Skizzen der Umwelt, auf ganz bestimmte Details fokussiert, einfließen. Schlussendlich entfaltet sich das Portrait einer Pariser Oberschicht, die nichts mit sich selbst anzufangen weiß. Colette ist ein Klassiker!
  16. Cover des Buches Vergessene Küsse (ISBN: 9783735750884)
    Emily Bold

    Vergessene Küsse

     (41)
    Aktuelle Rezension von: SweetSmile

    Zum Inhalt: 
    Die Suche nach dem sagenumwobenen Gemälde, der „Venus von Lavinium“, führt Devlin Weston, den Earl of Windham, nach Essex und zu Danielle Langston.
    Der Anblick der attraktiven Witwe weckt die Erinnerung an längst vergessene Küsse und entfacht nie gekannte Gefühle.

     Doch Devlins Jagd nach der „Venus“ entwickelt sich für Danielle zur tödlichen Gefahr …


    persönliche Wertung:

    Eine Novelle, welche sehr mystisch angehaucht ist... 

    Ich mochte Emilys Schreibstil gleich total gern und bin sehr gut in die Geschichte gestartet. Der Prolog hat mir wahnsinnig gut gefallen. Er entführt in eine längst vergangene Zeit. Für meinen Geschmack ist dieser Prolog ein sehr gut gewähltes Kapitel um in die Geschichte zu starten. Irgendwie weiß man danach nicht wirklich, worum sich die Handlung dreht und auch noch nicht so wirklich was einen erwartet, aber die Grundstimmung der Geschichte und auch die Zeit in der sie spielt wird deutlich.

    Dass so viele Jahre zwischen Prolog und Start der Handlung in Kapitel 1 vergehen hat mich tatsächlich etwas überrascht. Damit hatte ich irgendwie nicht gerechnet. Und anfangs war ich nicht so sicher, ob es mir gefällt... Aber im Nachhinein muss ich sagen, dass es die Geschichte einfach abrundet.

    Mir gefällt sehr gut, dass das Buch aus der Sicht von beiden Hauptprotagonisten geschrieben ist. Durch den Wechsel der Erzähler bekommt der Leser einen sehr detaillierten Einblick in die Gedanken und Gefühlswelt beider Charaktere. 

    Gut hat mir auch der mysteriöse Grundton gefallen. Ich bin von dem mystischen, mittelalterlichen Ambiente einfach hingerissen. Wie gern würde ich selbst einmal in diese Zeit reisen und herausfinden, wie sich das Leben damals so anfühlte. Bücher und Filme sind für mich, wenn sie gut geschrieben bzw. produziert sind, eine Möglichkeit für zumindest kleine "Zeitreisen" in die Vergangenheit... 

    Die Geschichte ist recht kurzweilig, verliert aber trotzdem nicht an Spannung. Das ist Autorin Emily Bold sehr gut gelungen. Ich stelle es mir recht schwer vor in einem relativ kurzen Buch nicht zu oberflächlich zu erzählen und vor allem auch trotz der relativ wenigen Seiten einen Spannungsaufbau zu kreieren, der den Leser in seinen Bann zieht.

    Ein Buch für einen Tag. :) Dies war seit langen mal wieder ein Buch, welches ich tatsächlich an einem einzigen Tag gelesen habe. Ich weiß, bei einem recht kurzen Buch wie diesem sollte das keine große Leistung sein, aber ich habe in letzter Zeit so viel um die Ohren, dass ich es meistens nicht einmal schaffe 50 Seiten an einem Tag zu lesen. Von daher ist es schon eine Leistung, mich so in seinen Bann zu ziehen, dass ich alles andere um mich herum liegen lasse und jede freie Minute mit Lesen verbringe. ♥


    Fazit:

    "Vergessene Küsse" ist eine Geschichte, die mich sehr gut unterhalten konnte. Besonders gut haben mir die Zeit der Handlung, der Schreibstil und die Protagonisten gefallen. Ein Buch, welches sich super eignet für eine kleine Auszeit im stressigen Alltag. 

  17. Cover des Buches Ein idealer Gatte (ISBN: 9783150086414)
    Oscar Wilde

    Ein idealer Gatte

     (26)
    Noch keine Rezension vorhanden
  18. Cover des Buches Dandy in der Unterwelt (ISBN: 9783936738483)
    Sebastian Horsley

    Dandy in der Unterwelt

     (7)
    Aktuelle Rezension von: PrincessCrissa
    Als ich dieses Buch gelesen habe, dachte ich mir zuerst: Wow! Wie kann man nur so dekadent sein? Ich glaube fest daran, dass die Kindheit den Menschen ganz besonders prägt- und sehe das hier einmal mehr bestätigt. Horsley wächst in einer zerrütteten Familie auf, die Mutter versuchte, ihn durch eine Überdosis Alkohol abzutreiben, der Vater ist krank und cholerisch. Horsley erfährt keine Liebe, dafür mangelt es ihm jedoch nie an Geld. Später berauscht er sich mit Alkohol, Sex, Drogen und tritt dem Dandyismus bei. Er lebt in seiner Kunst und Selbstdarstellung. Er scheut dafür auch nicht davor zurück, sich auf den Philippinen ans Kreuz nageln zu lassen. Tabus kennt er keine bis wenige. Von Horsleys Charakter muss sich jeder selbst ein Bild machen. Wer ihn nicht liebt, der hasst ihn; und andersrum, denn er ist faszinierend und abstoßend zugleich. Fakt ist jedoch: er ist zu früh gestorben und das ist schade, wenn gleich ihm selbst das Leben wohl nicht viel bedeutet hat. Das Buch jedenfalls ist absolut lesenswert, jedoch nichts für ganz schwache Gemüter, denn es kennt, wie gesagt, keine Tabus und scheut nicht davor zurück, sie zu brechen. Ein Punkt Abzug bei der Bewertung, weil mich manche Dinge zu sehr angewidert haben.
  19. Cover des Buches Die Jungfernfalle (ISBN: 9783899417142)
    Georgette Heyer

    Die Jungfernfalle

     (14)
    Aktuelle Rezension von: KaterinaFrancesca
    Judith Tavener, Erbin eines stattlichen Vermögens von 80.000 Pfund, reist nach dem Tod ihres einsiedlerischen Vaters gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder Sir Peregrine nach London, um die Saison zu genießen. Doch zuvor wollen sie sich bei ihrem neuen Vormund, Lord Worth, melden, um ihn von ihren Plänen zu berichten. Allerdings steht die erste Begegung zwsichen Judith und ihrem Vormund unter keinem guten Stern, was zu zahlreichen Streitereien und Unstimmigkeiten führt,  wobei der Earl seine Zustimmung zu einer Ehe Judiths für die Dauer seiner Vormundschaft ablehtn. In London mischt Judith unter den Augen ihrer kostspieligen Anstandsdame Mrs. Scattergood die Gesellschaft mit ihrem unkonventionellen Wesen auf. Unterdessen vertieft sich die Bekanntschaft zu ihrem Cousin Mr. Tavener stetig. Doch dann entgeht Peregrine mehrmals nur knapp einem Unglück. Hat es jemand auf Judiths Vermögen abgesehen, welches sich durch ein Ableben Peregrines nur noch vergrößern würde?

    Ob ein Heyer-Roman zu meinen Favoriten zählt, messe ich immer daran, ob ich ihn mehrmals gelesen habe. "Die Jungernfalle" habe ich trotz kleinerer Schwächen einige Male gelesen und sehr genossen.
    Die Sprache ist wie immer elegant und bindet Beschreibungen (von Kleidern, Natur) kurz und bündig mit ein.
    Auch wartet der Roman mit vielen berühmten Angehörigen der britischen Aristrokratie auf, die es wirklich gab: Mr. Brummel, den Prinz Regenten, Lord Byron... (ob die Charaktere historisch sind, sei mal dahin gestellt). Sir Peregrine stellt authentisch den neunzehnjährigen jungen Mann dar, der zum ersten Mal die große Stadt kennenlernt und hin und wieder übermütig wird. Judith ist kein zahmes Kätzchen, sondern hat viel Temperament und ist teilweise impulsiv. Daher reagiert sie oft sehr aufbrausend auf die Neckereien Worths. Leichte Schwächen des Romans sind einerseits die weniger spritzigen Dialoge und die nicht ganz so schillernden Nebenfiguren. Zwar sind Mr. Brummel und Peregrine sympathische Figuren, allerdings gibt es weniger lustige Szenen als sonst. Dennoch gibt es ein paar Schmunzler. Die Themen Boxen und Schnupftabak/dosen (welche Worth sammelt) finde ich eher uninteressant, ebenso wie das Dandytum. Insgesamt sind Judith und Worth jedoch ein süßes Paar, wobei sie von ihm deutlich bevormundet wird. Jedoch muss man Worth einfach sympathisch finden, da er aus lauteren Motiven heraus handelt.
    (Wer ein Wenig mehr von dem Paar lesen will, sollte sich "Barbara und die Schlacht von Waterloo" vornehmen, dort kommen auch Mary und Vidal aus Eskapaden am Rande vor.)

  20. Cover des Buches Adam Adamant Lives! Volume 1 (ISBN: 9781838680305)
    Guy Adams

    Adam Adamant Lives! Volume 1

     (1)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint

    Als Adam Llewellyn De Vere Adamant 1902 versucht, den Diebstahl militärischer Geheimnisse zu verhindern, wird er von seinem Widersacher mittels einer Droge in einen todesähnlichen Schlaf versetzt.... aus welchem er 1966 inmitten des swinging London wieder erwacht. Die junge Georgina Jones mit ihrem flotten Mini Cooper nimmt sich des aus seiner Zeit gerissenen Dandy's an und fortan ermitteln sie Beide gegen die böse Unterwelt...

    Das war die Grundidee einer von Sydney Newman geschaffenen TV-Serie für die BBC. Sie sollte ein ähnlicher Erfolg wie die hippe und voll den Zeitgeist treffende Serie "Mit Schirm, Charme und Melone" von ITV werden (an welcher Newman auch beteiligt war)... doch leider schaffte es diese in schwarz/weiß gedrehte Serie nur eine Saison lang... 1966 - 1967. Von den 29 gedrehten Folgen haben leider nur 17 Folgen die damalige Unart der BBC, Videobänder zu löschen und wiederzuverwenden, überlebt. 

    Big Finish Productions, seit 1996 sehr aktiv und erfolgreich in der Produktion von Hörspielen zu klassischen Kultserien wie "Dr. Who", "Dark Shadows" oder auch "The Avengers" ("Mit Schirm, Charme und Melone"), konnte nach Abklärung der Lizenzrechte den vielfachen Anfragen der "Who"/"Avengers"-Fans nachkommen und diese Kultfigur wieder zum Leben erwecken:

    Die erste Edition bietet drei Abenteuer, die die Ursprünge der Partnerschaft zwischen Adam Adamant und Georgina Jones sowie des künftigen Butlers von Adamant - William E. Simms - neu erzählen und definieren. Auch findet der Erzfeind von Adamant - "The Face" - eine neue Charakterisierung. Und wie es schon in der TV-Serie und den flippigen Sixties's üblich war, gilt es ausgefallene und schräge Kriminalfälle - wie z. B. zuckerüberzogene Leichen - zu lösen...

    Blake Ritson ("Da Vinci's Demons", "Upstairs Downstairs", "Krypton") gibt einen hervorragenden Adam Adamant. Seine Interpretation der Rolle kommt die der Darstellung in der Serie durch Gerald Harper sehr nahe. Georgina Jones wird von Milly Thomas gesprochen - auch sie trifft die Lebendigkeit und die jugendliche Frische der Georgina in der TV-Serie wunderbar. Ihre Rolle bekommt in der 3. Folge "Georgina Jones Dies!" besonderes Gewicht, denn die Folge gerät zu einem Cliffhanger. dessen Auflösung erst in der zweiten Edition dieser Hörspielreihe stattfinden wird.

    Big Finish hat mit dieser Wiederbelebung wieder großartige Arbeit abgeliefert: Nicht nur in der Wahl exquisiter Sprecher*innen, sondern auch der Drehbücher, die stilsicher die Atmosphäre und Sprache der 60's des 20. Jahrhunderts wiedergeben aber sanft und intelligent Themen und Ideen einfließen lassen, die uns auch in der heutigen Zeit beschäftigen.

    Für Freunde von intelligenten, amüsanten und kultigen Hörspielen sei diese Reihe neben "The Avengers" und "The Prisoner" ("Nummer 6") durchaus empfohlen. Wer der englischen Sprache einigermaßen mächtig ist wird mit diesen Abenteuern großen Hörgenuss erleben!




  21. Cover des Buches Boheme (ISBN: 9783865218841)
    Henri Murger

    Boheme

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Bohème, als Oper von Giacomo Puccini als La Bohème zum Klassiker geworden, erzählt die Geschichte eines Pariser Künstlerdaseins, dass gemeinhin das Bild des Bohemien prägte. In einer Mansarde wohnend, die Miete selten bis gar nicht zahlen könnend, verbringt Alexandre Schaunard ein recht zwiespältiges Leben. Jedem Cent nachrennend, gelingt Schaunard zwar ein ruhiges Leben, Geld bringt es jedoch nicht ein. Vielmehr muss er sich immer wieder einen geschraubt klingenden Brief an Vermieter und die anderen abringen, um wieder den Ausfall seiner Zahlungen begründen zu können. Henri Murger (1822-1861) ist einer der französischen Autoren des 19. Jahrhunderts, die irgendwie in Vergessenheit geraten sind – hinter all den Balzac‘s, Hugo’s oder Zola’s. Aber eigentlich hat er es mit Puccini’s La Bohème zur Unsterblichkeit geschafft, wäre da nicht der Umstand, dass man beides – Oper und Buch – nicht (als ahnungsloser Laie) zusammenführen würde; so ging es jedenfalls mir. Unabhängig davon wurde Bohème der Klassiker Murger’s, für das er in Paris ein Denkmal gesetzt bekam. Alle anderen Werke des Autors sind weitgehend unbekannt, v.a. hier in Deutschland. Der Roman liest sich allerdings erstaunlich gut: flüssig, eine phantastische Sprache (wie alle Schriftsteller Frankreichs im 19. Jahrhundert) und strotzt vor Ironie und Sarkasmus. Ein wahres Kleinod, das leider bislang nur wenigen bekannt ist – zumindest als Buch.
  22. Cover des Buches Sämtliche Erzählungen und Romane um Sherlock Holmes: 9 Bde (ISBN: B003BK6B54)
  23. Cover des Buches Hochstaplernovelle (ISBN: 9783902498618)
    Neumann Robert

    Hochstaplernovelle

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  24. Cover des Buches Der zerrissene Vorhang (ISBN: 9783442427918)
    Kate Ross

    Der zerrissene Vorhang

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Favole
    Inhalt: London, 1820. Die Prostituierte Sally entwendet ihren Freiern gern Taschentücher und kommt so an den Hilferuf einer Frau. Gemeinsam mit dem Dandy und Hobbydetektiv Julian Kestrel versucht Sie das Rätsel zu lösen und gerät dabei selbst in Gefahr. Meine Meinung: Ein Krimi zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Allein dies hat mich schon dazu bewogen, dieses Buch zu lesen. Obwohl es bereits das zweite Buch mit dem Protagonisten Julian Kestrel ist, konnte ich problemlos in die Geschichte einsteigen und hatte nicht das Gefühl, dass mir Informationen fehlen. Es gibt einige wenige Anspielungen auf seinen ersten gelösten Mordfall, die vor allem zur Darstellung seines Charakters beitragen. Insgesamt sind alle Charaktere des Buches gut ausgefeilt, wenn auch nicht allzu tief. Insbesondere bei den drei sehr sympathischen Hauptpersonen – Julian Kestrel, sein Diener Dipper und die Prostituierte Sally – waren jedoch nicht alle Handlungen und Beweggründe für mich nachvollziehbar. Ich vermute allerdings, dass dies auch an den damaligen Zeit lag, deren gesellschaftliche Normen für mich nicht immer nachvollziehbar oder logisch waren. Insgesamt fand ich die Zeit und die Gesellschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts aber gut dargestellt. Ich bin nie auf die Idee gekommen in einer anderen Zeit zu sein. Der Fall an sich war sehr spannend. Und auch wenn die Idee, die ich anfangs dazu hatte, sich im Ergebnis als zutreffend erwies, war der Weg ein gänzlicher anderer und komplizierter als ich gedacht hatte. Man sollte aber nicht mit einem Thriller oder ähnlichem rechnen. Es handelt sich bei diesem Krimi um einen sehr klassischen, der mich eher an Miss Marple und Sherlock Holmes denken lässt. Der Schreibstil der leider bereits verstorbenen Autorin Kate Ross ist sehr flüssig und schnell zu lesen. Sie beschreibt Personen, Gegenstände, Situation detailliert, wenn es nötig ist, aber nicht ausufernd. Ihre drei anderen Bücher, alle mit Julian Kestrel, werde ich sicher noch lesen, sofern ich sie – mehr oder weniger zufällig – in die Hände bekommen sollte, da sie doch schon etwas älter sind. Noch ein Wort zum Titel und Cover: Beides passt zusammen und ist auch grundsätzlich schön gemacht, zumindest aber nicht abschreckend, wie bei so manchem guten Buch. Und auch wenn ich einen gewissen Zusammenhang zur Geschichte entdecke, wäre ein anderer Titel und damit ein anderes Cover vielleicht besser gewesen. Fazit: Ein spannender Roman für alle Fans klassischer Krimis!

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