Bücher mit dem Tag "coming out"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "coming out" gekennzeichnet haben.

202 Bücher

  1. Cover des Buches Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter 1) (ISBN: 9783551320117)
    Joanne K. Rowling

    Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter 1)

     (19.302)
    Aktuelle Rezension von: Chiacchiera

    Ich liebe es in eine Welt einzutauchen, die nichts mit unserer zu tun hat und unserer trotzdem ähnelt. Durch die detaillierte Beschreibung von Charakteren, Landschaften und Geschehnissen hat man direkt ein Bild der Geschichte vor Augen. Auch die Handlung lässt nur zu wünschen übrig! Ich liebe die Idee und empfehle das Buch jedem der Zauberer, Muggel und Tierwesen genau so liebt wie ich. 

  2. Cover des Buches Die Welt übt den Untergang und ich grinse zurück (ISBN: 9783791500300)
    S.J. Goslee

    Die Welt übt den Untergang und ich grinse zurück

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Freedom4me

    Eigentlich liebe ich Young Adult Geschichten. Und Liebesgeschichten. Und queere Liebesgeschichten. Also fand ich die Beschreibung von diesem Buch echt vielversprechend. Leider konnte es mich nicht überzeugen und ich würde es eher nicht weiterempfehlen...

    Allein die Erzählperspektive fand ich schon sehr gewöhnungsbedürftig. Erzählt wird in der dritten Person, wobei sehr oft die Namen genannt werden ("Mike tat dies", "Lisa dachte das",...).
    Hauptsächlich wird beschrieben, was Mike erlebt und man erhält auch einen Einblick in seine Gedanken, trotzdem war die Perspektive irgendwie komisch und die dauernde Namensnennung hat mir stilistisch auch einfach nicht gefallen.

    Kommen wir zu Mike: Er ist für mich als Protagonist irgendwie nicht greifbar geworden. Irgendwie macht er dauernd nur Sachen, die andere von ihm wollen und auf die er gar keine Lust hat. Dabei wurde aber nicht überzeugend erklärt, wieso er denn Sachen macht, auf die er so gar keinen Bock hat. Er ist also das halbe Buch (oder eher noch mehr) einfach unzufrieden mit dem, was er tut, und meckert rum. Er hat an nichts Spaß, ist ein Mitläufer, wobei nicht verständlich wird warum, denn er findet sich eigentlich cool und ist auch irgendwie selbstbewusst. Für mich blieb einfach blass, was denn sein Charakter ist und was seine eigenen Wünsche sind.

    Was mir außerdem nicht gefallen hat, ist der Umgang mit ernsten Themen. Beispielsweise Panikattacken werden durchweg verdrängt, klein geredet oder ins Lächerliche gezogen. Ähnlich verhielt es sich auch mit Mikes Sexualität. Ernste Gespräche oder wenigstens Gedanken finden sich leider kaum.

    Dazu wird öfters derbe Sprache benutzt und dem Thema Homosexualität wird sich vor allem über das Körperliche (Pornos, Gedanken an Schwänze) genähert. Zudem hängt der Protagonist auch noch hohem Alkohol-, Gras- und Zigarettenkonsum nach.

    Dazu kommt dann auch noch, dass der Klappentext eigentlich schon die gesamte Handlung verrät und einen die Entwicklungen daher nicht überraschen können. Das muss zwar nicht schlimm sein, aber dann muss mich wenigstens die Umsetzung überzeugen, was ja hier leider nicht der Fall war... Zudem hat mich die stattfindende Handlung dann auch nicht immer überzeuget, da ich sie oft unrealistisch fand und es sich nicht wirklich angefühlt hat.


    Fazit: Obwohl ich die Thematik des Buches sehr mag, konnte mich die Umsetzung leider nicht abholen. Mir hat der Schreibstil nicht gefallen, die Sprache war mir manchmal zu derbe und die Strategie, alles ins Lächerliche zu ziehen und nie mal ernsthaft über etwas zu reden oder nachzudenken, hat mich auch nicht überzeugt.

    Die Welt übt den Untergang und ich grinse zurück bekommt von mir 2,3 (also gerundet 2) / 5 Sterne.

  3. Cover des Buches Das Hotel New Hampshire (ISBN: 9783257600216)
    John Irving

    Das Hotel New Hampshire

     (734)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Diese Familie ist wirklich durchgeknallt und jeder in der Familie hat seinen ganz eigenen Splin. Der Vater eröffnet ein Hotel und will damit groß raus kommen. Die Kinder finden sich nach und nach damit zurecht und mit Liebe unter Geschwistern, einem homosexuellen Sohn und einer Tochter die nicht wachsen will hat jeder sein Päckchen zu tragen. Ein Bär der auf dem Motorrad herum fährt und ein toter Hund, der die Familie irgendwie nicht verlässt. Komisch, kurios und mit viel Wärme und schwarzem Humor präsentiert uns John Irving eine irrwitzige Familiengeschichte. Die Tragik und auch die Liebe und die Hoffnung kommen nicht zu kurz und so macht es einfach irrsinnig Spaß. Nicht jeder mag John Irving, aber ich liebe seine Art.

  4. Cover des Buches Wir sind unsichtbar (ISBN: 9783841503091)
    Maike Stein

    Wir sind unsichtbar

     (26)
    Aktuelle Rezension von: michellebetweenbooks

    Valeksa steht auf Frauen und das ist schon lange kein Geheimnis mehr. Ihre Freunde, ihre Familie und auch ihre Mitschüler wissen von ihrem Coming-Out. Ihre Mutter hat was das angeht noch einige Schwierigkeiten, sich mit diesem Gedanken anzufreunden, aber steht trotz allem zu ihr und vor allem hinter ihr. Alles was Valeska jetzt noch fehlt ist eine feste Freundin, denn so eine hatte sie noch nie…

    Leider gibt es viel zu selten Jugendbücher über Homosexualität, weshalb ich umso glücklicher war, dass ich dieses Buch entdeckt habe. Ich war erst ein wenig überrascht, als das Buch bei mir ankam, denn es ist wirklich sehr dünn. Dieses Buch hat gerade einmal knappe 200 Seiten und das fand ich wirklich sehr schade. Meiner Meinung nach hat dieses Buch viel mehr Seiten und somit viel mehr Raum verdient. Es ist leider immer noch sehr traurig zu erfahren, dass vielen Menschen immer noch so eingeschränkt denken. Homosexualität gehört für viele Menschen nicht zur ,,Normalität‘‘ und das macht mich jedes Mal aufs Neue wahnsinnig traurig. 

    Valeska hat mir sehr gut gefallen und ich habe sie sofort ins Herz geschlossen. Für mich war sie eine sehr authentische, realistische und menschliche Person, die sehr gut in die Geschichte gepasst hat. Außerdem ist sie auch eine sehr offene und ehrliche Person, weshalb man sie nur gern haben kann. Ich konnte ihre Gedankengänge und Handlungen sehr gut nachvollziehen. Besonders ihre Charakterentwicklung hat mir sehr gut gefallen, sie ist eine ganz tolle Person.

    Inken ist das komplette Gegenteil von Valeska und hat eher gesagt Probleme damit, zu ihrer Liebe zu stehen. Sie hat Angst zu ihren Gefühlen zu stehen und ehrlich gesagt, kann ich das total gut nachvollziehen. Außerdem ist sie eine Person, die sich nicht so leicht hinter die Fassade blicken lässt und es dauert eine Weile, bis Inken sich öffnet und man ihre Gedankengänge und Handlungen nachvollziehen können. Auch hierbei stellt man fest, dass sie eine starke Charakterentwicklung durchmacht.

    Die Geschichte der beiden hat mir sehr gut gefallen, jedoch hätte sie meiner Meinung nach ein paar Seiten mehr vertragen können. Der Anfang beginnt langsam und zart, doch ab der Mitte nimmt die Geschichte rasant an Fahrt auf und das alles wurde meiner Meinung nach viel zu schnell abgehandelt. Echt schade, weil wenn alles etwas langsamer gewesen wäre, das Buch auch mehr Seiten gehabt hätte.

    Der Schreibstil von Maike Stein hat mir auch sehr gut gefallen. Sie hat sich ihrer Zielgruppe angepasst, weshalb der Schreibstil total angenehm, leicht und flüssig zu lesen ist. Das Buch lässt sich sehr leicht weg lesen und man kommt gut durch die Geschichte. Außerdem bringt sie eine Gewisse Leichtigkeit mit in das Buch, was mir sehr gut gefallen hat. Auch der Lesefluss wird hierbei in keiner Weise gestört.

    ,,Wir sind unsichtbar‘‘ ist ein total wichtiges Jugendbuch, über das man viel öfter sprechen sollte. In diesem Buch werden so viele wichtige und sensible Themen mit eingearbeitet, was ich unbedingt positiv hervorheben möchte. Dabei handelt es sich um Freundschaft, die Liebe und auch Homophobie. Auch wenn das Buch nicht sehr ausführlich beschrieben wurde, kann man dennoch etwas aus der Geschichte mitnehmen und von daher würde ich euch das Buch definitiv empfehlen. 

  5. Cover des Buches Mut ist der Anfang vom Glück (ISBN: 9783522202268)
    Heike Karen Gürtler

    Mut ist der Anfang vom Glück

     (32)
    Aktuelle Rezension von: qhanqibe2

    Ein schönes Jugendbuch über Kim, die zusammen mit ihrer neuen Mitschülerin Ella an einem Kunstprojekt arbeiten soll. Sie bewundert Ella für ihre Selbstsicherheit und wie locker sie dazu steht, lesbisch zu sein, doch je mehr Zeit Kim mit ihr verbringt, desto mehr muss sie sich auch die schwierige Tatsache eingestehen, dass sie sich vielleicht in Ella verliebt hat. Die Story liest sich leicht und schnell und hat eine gute Message, wenn die Geschichte auch nicht wahnsinnig tiefgründig ist und eher gute Laune macht. Die Charaktere sind dabei relativ sympathisch und der Schreibstil, der aus Kims Sicht erzählt, liest sich meistens sehr flüssig und ist angenehm einfach gehalten, wenn er an kleinen Stellen auch noch verbesserungswürdig ist. Insgesamt eine nette und süße Geschichte für alle, die mal was mit LGBT-Protagonisten lesen wollen.

  6. Cover des Buches Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums (ISBN: 9783423717410)
    Benjamin Alire Sáenz

    Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums

     (241)
    Aktuelle Rezension von: theresa_st

    Ausnahmsweise mal ein Buch das aus dem Amerikanischen übersetzt wurde (normalerweise lese ich eher die Originalversionen - aber das hat sich diesmal so ergeben).

    Das Buch spielt 1987 im Grenzgebiet zwischen Amerika und Mexiko und ist aus der Sicht von dem 15-jährigen Jungen Aristoteles geschrieben. Wir verbringen im Buch eine lange Zeit mit ihm und können zusehen wie er Erwachsen wird. Er hinterfragt dabei einiges und vor allem scheint er sich selbst zu suchen. Gleich zu Beginn lernt er dabei Dante kennen. Ich fand vor allem Dante eine sehr tolle Figur - seine direkte, emotionale, erfrischende und besondere Art waren sehr einnehmend.

    Besonders gefallen hat mir auch der Vergleich zwischen den Eltern der beiden und wie die beiden das sehen und empfinden. Man sieht hier ein wenig wie individuell Familien sind und das jeder auf seine Art seine Kinder liebt und versucht sein Bestes zu tun. Besonders Aris Familie hat eine komplizierte Vergangenheit über die im Verlauf der Geschichte immer mehr gesprochen wird.
    Es war auch einfach toll Ari bei seiner Reise vom Jungen zum Mann zu begleiten mit all seinen Unsicherheiten "in diesem Ökoton".

    Generell hat mir die Geschichte mit den Gedanken und Gefühlen der Charaktere gut gefallen - es gibt nur leider einen großen Minuspunkt für mich: der Schreibstil. Das Buch ist (auch für ein Jugendbuch) sehr simpel geschrieben mit vielen kurzen Sätzen und das war leider so gar nicht meins und hat mich im Lesefluss dann auch oft gestört. Ich kann nicht beurteilen wie viel hier der Übersetzung geschuldet ist oder ob hier einfach mit Absicht eine sehr simple Schreibweise gewählt wurde, um möglichst viele junge Leser zu erreichen.
    Das Ende (auf das man als Leser sooo lange hofft) hat mich dann aber ein wenig mit dem Buch versöhnt.

    Mein Fazit:
    Sehr simpler Schreibstil, aber trotzdem spannende Gedanken- und Gefühlswelt der Charaktere - ich gebe dem Buch 3,5 von 5 Sternen.




  7. Cover des Buches Kind 44 (ISBN: 9783442481859)
    Tom Rob Smith

    Kind 44

     (761)
    Aktuelle Rezension von: Bookphil

    Die Geschichte spielt in Russland, es sterben Menschen. Leo ist die Hauptfigur in dieser Geschichte, es gibt Intrigen und Verrat. Leo bleibt sich und seinen Linien treu, merkt aber in der Handlung des Buches, dass der Schein trügen kann. Seine nächsten Liebenden könnten sein Verderben sein. 

    Eine Verfolgungsjagd in der Geschichte fand ich super gut beschrieben und man konnte mit Leo mitfiebern.

    Am Anfang war es etwas schwer für mich in die Geschichte reinzukommen, dies legte sich aber schnell.

    Das Buch ist mit politischem Bezug.

    Wer Problem damit hat, nachts gut zu schlafen, sollten dieses Buch meiden. Es ist nichts für schwache Nerven. 

  8. Cover des Buches Love, Simon (Nur drei Worte – Love, Simon) (ISBN: 9783551319951)
    Becky Albertalli

    Love, Simon (Nur drei Worte – Love, Simon)

     (668)
    Aktuelle Rezension von: Jujuliebtihrebabe

    Ich kenne schon den Film und liebe ihn! Deshalb musste ich unbedingt das Buch lesen.

    Und es ist genauso gut! Auch hier konnte ich wieder etwas mitraten, da ich mich nicht mehr an die Namen der potentiellen Blues erinnern konnte. Außerdem hatte ich dank das Films auch eine bessere Vorstellung von den Figuren, denn leider wurden sie nur wenig beschrieben.

    Das ist auch mein einziger Kritikpunkt: fehlende Beschreibungen. Und damit meine ich nicht nur Äußerlichkeiten oder die Umgebung, sondern auch die Gefühle. Ein Großteil des Buchs kam mir sehr monoton erzählt rüber, wenig Gefühle wurden transportiert. Erst am Ende, sie Simon verliebt war und endlich Blue trifft kamen Gefühle bei mir an.

    Das nimmt der Geschichte aber keinen Abbruch, denn sie ist super süß, spannend und ein Wohlfühlbuch. Denn obwohl Simon einige unschöne Situationen erleben muss, werden sie nicht zu sehr aufgebauscht und auch immer recht zügig aufgeklärt.

    Definitiv ein Muss für alle Fans des Films!

    5/5 ⭐️

  9. Cover des Buches Just two hearts (ISBN: 9783958183667)
    Iris Fox

    Just two hearts

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Lili-Marie

    Als ich dieses Buch gelesen habe wusste ich gar nicht, dass dies eine Reihe ist und habe somit den ersten Band nicht gelesen. Das war aber auch kein großes Problem aber an einigen Stellen hatte ich den Eindruck, dass ich doch das ein oder andere verpasst habe. Vielleicht werde ich den ersten Band auch noch lesen.

    Der Schreibstil ist sehr locker und lässt sich schnell und flüssig lesen. Die Charaktere finde ich sehr spannend und auch ihre Geschichten sind sehr interessant. Außerdem mochte ich die Entwicklungen der beiden Protagonisten besonders von Ole. 

    Auch die Nebencharaktere haben mir gut gefallen und haben die Geschichte schön abgerundet.

  10. Cover des Buches Eisprinz und Herzbube (ISBN: 9783945118955)
    Elena Losian

    Eisprinz und Herzbube

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Stinsome
    Klappentext

    Es gibt drei Dinge, von denen Emilio überzeugt ist. Erstens: Der Lebensgefährte seines Vaters ist ein Sadist und Meister darin, ihn zum Explodieren zu bringen. Zweitens: Die Schule und ganz besonders seine Mitschüler sind einfach mal total für den Arsch. Und drittens: Der schwule Schulsprecher Nicholas ist der arroganteste Kerl unter der Sonne. Emilios ohnehin nicht allzu langer Geduldsfaden wird ein bisschen zu heftig strapaziert, als er durch ein Missverständnis mit Nicholas aneinandergerät – und ein ungewollter Kuss alles verändert ...

    Meine Meinung

    Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase, in der ich Emilio alias Milo noch ein bisschen gewöhnungsbedürftig fand, war ich von diesem Buch, das ja eigentlich eine Fortsetzung bzw. ein Spin-Off ist, hellauf begeistert. In dem Gay-Romance-Genre gehört es definitiv zu den Highlights, weil es lebensecht und glaubwürdig erzählt wird, um ernstere Themen keinen Bogen macht und die Protagonisten dem Leser mit Humor und Charme nähergebracht werden.

    Ich gebe zu, Milo hatte mich anfangs etwas abgeschreckt, weil er mit seinem fünfzehn Jahren noch sehr jung und naiv wirkt und dabei immer wieder Probleme hat, sein Temperament zu zügeln. Er lässt sich leicht provozieren und hat (leider?) das Glück, mit einer großen Klappe gesegnet zu sein. Das war anfangs gewöhnungsbedürftig, aber je mehr ich in der Geschichte angekommen war, desto mehr hat mich Milos Selbstbewusstsein und besagte große Klappe beeindruckt. Auch, wenn es besser wäre, den Mund zu halten, lässt er sich nicht unterbuttern und weist seine Widersacher bestimmt in ihre Schranken - das hat meine Sympathie für ihn in die Höhe schießen lassen. Dass er dann auch noch in Bezug auf Nicholas - später - auch ganz anders, unsicher, sein kann, machte ihn noch charmanter.

    Nicholas ist anfangs ein richtiger Großkotz, aber man kann sowohl Milo als auch seine Sichtweise verstehen, weil beide völlig unterschiedliche Blickwinkel haben. Nick, der sich vergangenes Jahr geoutet hat, hält Milo für homophob, weil der ihn beim Fußballtraining immer angeht, ihm im Gegensatz zu allen anderen Kontra gibt und sich durch einige Missverständnisse diesbezüglich in ein noch ungünstigeres Licht rückt - Nick kann ja nicht wissen, dass Milo selbst für schwul gehalten wird, weil seine Väter es sind. Anfangs macht das Nick zwar wütend, aber er lässt es weitgehend an sich abprallen. Mit der Zeit merkt er jedoch, dass es ihn aus unerfindlichen Gründen verletzt, dass Milo ihm so abweisend und feindselig gegenüber eingestellt ist. Ein Umstand, den er sich selbst nicht erklären kann. Wegen dieses Gefühlswirrwarrs und aus Frust kommt es schließlich zu besagtem Kuss im Klappentext, der anders verläuft, als man es vielleicht annehmen würde, aber trotzdem einiges ins Rollen bringt.

    Genau wie Milo habe ich Nick mit der Zeit liebgewonnen, vor allem, je mehr man über ihn und sein Familienleben erfahren hat. Er ist vielleicht überheblich und ein wenig zu sehr von sich überzeugt, aber er wird nicht umsonst von allen außer Milo geliebt: Eigentlich ist er ein lieber, hilfsbereiter und tief in seinem Inneren auch etwas unsicherer Kerl mit einem leichten Hang zur Arroganz – ein sehr charmanter Gegenpart für Milo, den ich sehr mochte.

    Besagtes Familienleben ist eine der Stellen, bei denen Tiefe in die Handlung kommt, da neben der Liebesgeschichte auch noch einige ernstere Themen behandelt werden: körperliche Gewalt und fehlende Aufmerksamkeit in der Familie, Mobbing, Tod und Verlust, psychische Krankheiten, etc. Aufgrund dessen gibt es auch einige bedrückendere Szenen, aber ohne, dass das Buch seine insgesamt angenehme, positive Atmosphäre verliert.

    Im Mittelpunkt steht natürlich die Liebesgeschichte zwischen Milo und Nick sowie Milos Entdeckung seiner Sexualität. Er muss sich mit ungewohnten Träumen, der feindseligen Stimmung in seiner Klasse, seiner mehr oder weniger schüchternen Freundin, seiner leiblichen Mutter und ordentlich viel Gefühlschaos herumschlagen und entdeckt etwas an sich, vor dem er bisher immer Angst hatte. All das wird lebensecht und glaubwürdig erzählt, man fühlt mit den Charakteren mit und kommt bei Milo und Nicks süßer Geschichte auch etwas ins Schwärmen. „Eisprinz und Herzbube“ ist definitiv eine süße, realistische Wohlfühlgeschichte.

    Fazit

    Mir hat Milos und Nicks Liebesgeschichte unglaublich viel Spaß gemacht und einige Stunden Schlaf geraubt, weil ich sie an einem Stück durchlesen musste. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 4 Sterne.
  11. Cover des Buches Act of Love (ISBN: 9783864434495)
    Jane Christo

    Act of Love

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Engel_Manu

    Auf die Fortsetzung habe ich mich gefreut. Das Cover ist wieder wunderschön. Passt perfekt zum Buch. Zwecks des Inhalts verweise ich auf den Klappentext. Ich muss sagen, dass ich nach dem ersten Buch gemischte Gefühle hatte. Auf der einen Seite war ich traurig, dass es zwischen Avery und Maya nicht geklappt hat, aber irgendwie hatte ich nach dem ersten Buch das Gefühl, dass zwischen Carter und May mehr ist. In diesem Buch lernt man die beiden Charaktere noch mehr lieben. Carter ist so toll. Carter und Avery sind beide zwei tolle Männer, aber denke Carter passt besser zu ihr. Ich finde es aber toll, dass Carter, Avery und Maya noch ein gutes Verhältnis haben und sich nicht hassen. Ich habe diesen Teil verschlungen. Ich werde auch noch den nächsten Teil lesen. Avery muss auch noch sein Glück finden. Den zweiten Teil kann ich nur empfehlen. Toller Schreibstil der Autorin. Das Buch hat alles was man sich wünscht. ❤️❤️❤️

  12. Cover des Buches Call Me by Your Name Ruf mich bei deinem Namen (ISBN: 9783423086561)
    André Aciman

    Call Me by Your Name Ruf mich bei deinem Namen

     (259)
    Aktuelle Rezension von: lilie125

    Inhalt:

    Der diesjährige Sommer-Gast von Elios Eltern ist der vierundzwanzigjährige Harvard-Absolvent Oliver. Der siebzehnjährige Elio verfällt sofort seinem Charme. Es kommt zu einem Spiel der Verführung und Zurückweisung. 

     

    Meine Meinung:

    Der Roman lässt mich sehr zwiegespalten zurück. Einerseits kann er mit einer wunderschönen Sprache und Wortgewalt beeindrucken. Die Sommeratmosphäre und die Landschaft sind wunderbar eingefangen. Andererseits lässt genau diese verkünstelte Wort- und Sprachwahl den Roman und seine Charaktere teilweise hochtrabend wirken.

    Ebenfalls Probleme hatte ich mit dem Altersunterschied zwischen den Protagonisten. Auch wenn es zwischen den Protagonisten kein Machtgefälle gibt, konnte ich die Liebesgeschichte deshalb nicht wirklich genießen. Wäre Elio zumindest volljährig gewesen, hätte ich mich damit schon deutlich wohler gefühlt. 

    Die erste Hälfte des Romans spielt sich größtenteils in Elios Kopf ab und zeigt, wie er Oliver anbetet und anschmachtet. In Kombination mit den sehr ausschweifenden Beschreibungen der Umgebung macht das den Roman zunächst sehr langatmig. 

    Die zweite Hälfte hingegen gefiel mir schon deutlich besser und war auch deutlich unterhaltsamer. Hier findet der Autor die richtige Mischung aus atmosphärischen Beschreibungen, Handlung und Dialogen. 

    Im Ergebnis gibt es bestimmt einigen, denen dieser Roman zusagen wird, aber mich persönlich konnte er nicht begeistern. Deshalb kann ich auch nicht wirklich eine Leseempfehlung aussprechen. 

     

  13. Cover des Buches Die Mitte der Welt (ISBN: 9783551583956)
    Andreas Steinhöfel

    Die Mitte der Welt

     (708)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    In diesem Sommer wird sich alles verändern. Phil und seine Zwillingsschwester Dianne sind siebzehn Jahre alt und leben mit ihrer exzentrischen Mutter in einer Kleinstadt. Schon immer waren sie Außenseiter, denn den engstirnigen Bewohnern waren die wechselnden Partner der Mutter stets ein Dorn im Auge. Dianne zieht sich in diesem Sommer immer mehr zurück und Phil verliebt sich in einen Klassenkameraden. Wunderbar erzählt und mit vielen spannenden, lustigen, traurigen und tiefgreifenden Rückblenden erzählt Andreas Steinhöfel eine Geschichte so wie nur er es kann. 1998 ausgezeichnet mit dem Buxtehuder Bulle.

  14. Cover des Buches Frostbiss (ISBN: 9783738050288)
    Julia Mayer

    Frostbiss

     (22)
    Aktuelle Rezension von: TimeIsAHealer

    Es ist schon einige Zeit her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Da ich zwischenzeitlich immer mal wieder daran gedacht habe, würde ich sagen, es hat mich mitgenommen. Somit kann Frau auch mal etwas dazu schreiben.

    Seinerzeit war ich zugegebenermaßen zuerst skeptisch, ob ich mich auf einen „lesbischen Jugendroman“ einlassen kann, der die Welt zweier junger Frauen im Abiturientenalter erzählt, die sich in der Schule kennenlernen, sich jeweils zum ersten Mal in eine Angehörige des eigenen Geschlechts verlieben und sich aufmachen, diese ihnen noch unbekannte Welt zu entdecken.
    Das lag gewiss auch daran, dass ich mich in Liebesdingen definitiv zu den Spätzündern zähle und dieses Alter seinerzeit dezent habe links liegen lassen, was mein Lesbischsein anging. Daher meinte ich wohl auch, die emotionale Entwicklung in diesem Alter für mich nicht reflektieren zu können.

    Ja liebe/r LeserIn, Augenverdrehen ist erlaubt! Frau kann wirklich engstirnig oder besser mental off sein, ich weiß es im Nachhinein auch ;)

    Wie sich unschwer erkennen lässt, verflogen diesbezügliche Bedenken beim Lesen letztlich komplett. Ich war tatsächlich erstaunt, wie sehr und wie schnell mich dieses Buch eingefangen hat.
    Julia Mayer hat mit „Frostbiss“ eine Geschichte zu Papier gebracht, die meiner Meinung nach glatt als Real Life-Doku bezeichnet werden könnte. Es ist ein Buch über Lernen, Liebe und das Leben mit vielen seiner Tücken und Facetten, nicht nur wenn es um gleichgeschlechtliche Beziehungen geht…

    Jeder empfindet es natürlich anders, aber wie haben die zwei Hauptcharaktere auf MICH gewirkt?
    Dörte - Zu Beginn dachte ich noch „Hm, die Dörte, musisch angehaucht, eigentlich ziemlich begabt, was das Einschätzen des Lebens angeht, aber sich vor dem eigenen Selbst verstecken wollen, na das kann ja was werden“. Je mehr ich aber gelesen habe, umso greifbarer wurde Dörte für mich.
    Ihr Weg, sich selber zu finden und sich den Reaktionen ihrer Umwelt auf das Coming Out zu stellen, oder besser auf das unfreiwillige Outing, sind auf ihre Weise absolut nachvollziehbar dargestellt.
    Ich kann nicht umhin zu sagen, dass die junge Frau für mich im Verlauf der Handlung am meisten wächst und gewinnt, weil ihr Auseinandersetzen dem Leser am eingängigsten dargelegt wird.

    Letztlich gilt eine Aussage für das gesamte Buch, denn Verbindungen zum echten Leben und Verständnis gegenüber dem Benehmen einzelner Charaktere lassen sich meiner Meinung nach eine ganze Menge herstellen.
    Und nun weiter…

    Philippa – die ‚Neue‘ in der Klassengemeinschaft, in der Dörte und sie sich kennenlernen. Die Outsiderrolle, die sie von Beginn an innehat, zieht sich wie ein kleiner roter Faden durch.
    In der Beziehung der beiden jungen Frauen stets die distanziertere Person, immer darauf bedacht, was das Umfeld über sie denkt, Fehler vermeidend, karriereorientiert und fortwirkend irgendwie unterkühlt. Eigenschaften, die sie von da an scheinbar ablegt, wo sie mit Dörte zusammen kommt, allerdings nur in den Momenten, in denen die zwei allein sind, von der Welt unbeobachtet.
    Genau dieses Verhalten verpasst ihrem Charakter über den gesamten Romanverlauf das Prädikat der leicht divergenten Protagonistin. Resümierend ist das Verhalten aber wohl eher mit dem Arme Socke-Schildchen zu bedenken, wie bei allen Menschen, die sich komplett nur darauf konzentrieren, was die Umwelt über sie denkt, anstatt auf sich selbst und das eigene Glück.
    Ich empfand die Distanz zu Philippa beim Lesen nicht als sonderlich störend, da mir solches Verhalten bereits oft genug begegnet ist. Auch solche Rollen verpasst nun mal das Leben…

    Bei den Nebendarstellern ist mir Ulis (Ulrikes) Charakter, neben Dörte, am meisten unter die Haut gegangen.
    Die Begleitpersonen Uli, Vera und diverse Mitschüler, sowie die Familien der zwei Teenagerinnen, haben in den Passagen, in denen sie auftauchen, wichtige Bedeutung, um die Umwelt der Mädchen „reagieren zu lassen“. Auch diese Personen sind in ihrem Handeln gut beschrieben, wenn doch mit weniger Einblick in emotionale Hintergründe.
    Ab und an hätte ich mir als Wegweiser für manchen (außenstehenden) Leser, der kleine Hinweise in dieser Art Literatur sucht, fast noch ein Quäntchen mehr Einsicht in die Köpfe der begleitenden Akteure gewünscht. Ich glaube trotzdem, alles Begleitende ist ausreichend beschrieben, um Verständnis fürs Umfeld zur Beziehung der zwei jungen Frauen zu entwickeln.
    Zugleich ist es erschreckend, wenn man sich der Thematik Homophobie durch eben dieses Umfeld von Dörte und Philippa wieder bewusster wird.

    Der überwiegend melancholische Unterton des Romans hat mir sehr gefallen. Er hat dazu beigetragen, selbst in den Passagen, die absolutes Hochgefühl hätten vermitteln müssen, den Zwiespalt der Schlüsselfiguren um ein Coming Out und das Geheimnis um ihre kleine Welt präsent zu halten.
    Die Wahl der schriftstellerischen Mittel, sprich Wortwahl und schriftlicher Ausdruck machen einem das Lesen auf ansprechende Weise leicht, ohne dabei „einfach“ zu wirken. Wirklich angenehm.
    Für mich war die Erzählweise genau richtig gewählt, um des Lesers Augenmerk auf die (junge) Geschichte zu fokussieren und ihm das Gefühl zu vermitteln, er habe schlichtweg mit dem normalen Leben zu tun.
    Ich denke, nichts wäre in diesem Roman störender und unpassender gewesen, als hochtrabend linguistische Satzkonstellationen, die sich gefühlt in einer anderen Welt bewegen.
    Mayer hat es bestens verstanden, das Leben zweier Teenagerinnen, Schülerinnen, Mädchen, die sich in einander verlieben und plötzlich mit neuen Gefühlen und Situationen umgehen müssen, sprachlich „echt“ und im Mittelpunkt zu halten. Und gerade das Einfließen der vielfältigen Gefühle, wenn man u. a. die emotionalen Achterbahnfahrten eines Beziehungslebens reflektiert, war für mich passend verteilt und glaubhaft.

    Ich stehe überhaupt nicht auf diese Floskeln in Bewertungen, aber ich konnte den Roman seinerzeit tatsächlich nur schwer aus der Hand zu legen.
    Es ist meiner Meinung nach ein gutes Zeichen, wenn man an einigen Stellen eines Buches auch Herzrasen verspürt, positiv wie negativ. Ich habe mich „in der Geschichte“ gefühlt und bestimmte Geschehnisse kopfnickend bestätigen können, eben weil sie so nachvollziehbar waren.
    Für mich ist es tatsächlich immer wieder spannend, wie sehr Bücher persönliche Erinnerungen wieder präsent machen können: lächelnde Herzen, Seufzen und Salz in alten Wunden…

    Im Nachhinein bin ich verblüfft, ein wenig erschrocken und unbestritten schwer angetan von Julia Mayers Buch. Es hat mir Manches aus meinem früheren Beziehungsleben nochmal mit der Unverblümtheit des Lebens vor den Latz geknallt und trotz der erst im leicht fortgeschrittenen Alter gemachten Erfahrungen am eigenen Leibe ein, zwei Spiegel hochgehoben. Der Epilog spricht für mich Bände…

    Der Autorin gilt mein Dank für diesen toll geschriebenen Roman, der sich nach „mitten aus dem Leben“ anfühlt und nicht wirklich mit Schmachtfetzen zu tun hat, die einem nur eine heile Welt zeigen wollen.
    Von mir gibt es für „Frostbiss“ eine klare Leseempfehlung, egal für welche Altersgruppe und ob gleichgeschlechtlich lebend oder in welcher Gemeinschaft auch immer.
    In diesem Buch ist mehr zu entdecken als ein offensichtlicher (Jugend-)Roman um lesbische Liebe und ein Coming Out… Ein Buch zum Kopf einschalten und Hingucken, das einen beim Lesen jedoch nicht mit Schwere erschlägt!

  15. Cover des Buches Böses Blut der Vampire (ISBN: 9783863613228)
    Hagen Ulrich

    Böses Blut der Vampire

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Bookdiary
    Inhalt 
    Die beiden Vampire Jan Meyer-Frankenforst und Elias Al-Buchari sind glücklich zusammen und leben im beschaulichen Bonn. Da klopft Jans Hetero-Vergangenheit an, in Gestalt der schwer kranken Sophie Harrach, die dem überraschten Jan zwei blonde kleine Racker präsentiert, Folgen einer Jahre zurücklie-genden Affäre. Sophie bittet die beiden, ihre Söhne aufzunehmen. Sie will nicht, dass die beiden Jungs in die Hände des Großvaters, des konservativ-bigotten Stadtrates Peter Harrach fallen.Auch für Sophies flippigen und ungeouteten Bruder Sebastian ist das frömmelnde Klima in seinem El-ternhaus der pure Horror. So oft es geht, flieht Basti zu seinem besten Kumpel Malte, mit dem er Fantasy Spiele programmiert. Beide wollen der spießigen Kleinstadt Plauen, der Hölle des sächsischen Vogtlandes, lieber heute als morgen den Rücken kehren.Auf einer Party im Plauener Szene-Club Sodom verschwimmen für Sebastian die Grenzen zwischen Realität und Fantasy. Er begegnet einem echten Vampir und kann gerade noch flüchten. Als Sebastians Vater eine Geschäftsbeziehung mit zwei rumänischen Investoren eingeht, die er zum Abendessen einlädt, kommt es noch schlimmer. Sebastian sieht sich dem überraschten Vampir aus dem Club gegenüber. Bis auf Mord läßt der fast nichts aus, um den Jungen zum Schweigen zu bringen.Als Malte und sein Kumpel zum Studium nach Bonn umziehen wollen, sind sie froh, dem nervigen Vampir Cosmin und seinem ebenso bissigen Onkel Ioan entkommen zu sein. Sebastian freut sich, in der Nähe seiner kranken Lieblingsschwester zu sein. Doch Studentenbuden in Bonn und Köln sind knapp. Da präsentiert Sebastians ahnungsloser Vater seinem entgeisterten Sohn den Vorschlag Ioans, mit Cosmin eine WG zu gründen. Der intrigante Ioan benutzt Bastis Vater für seine ganz eigenen Pläne. Und Sebasti-an fragt sich bald, wer von den Dreien wirklich das Monster ist.Auch Cosmin hat Probleme, denn seine unorthodoxe Ernährung fällt bald der Bonner Polizei auf. Und dann werden die Vampire Jan und Elias auf den Eindringling aufmerksam.

    Zitat 
    "Es klingelte an der Tür der alten Fabrikantenvilla im Villenviertel von Bad Godesberg."

    Meinung 
    Das Cover finde ich sehr ansprechend. Es zweigt eine Illustration von Sebastian, wodurch man sich diesen Charakter noch besser vorstellen kann. Es passt deshalb auch super zu dem Buch. Es ist einfach ungleichschön gemacht und auch sehr hochwertig. 

    In dem Buch geht es vor allem um Sebastian. Der Klappentext verrät nicht all zu viel über das Buch. Sebastian, hat es nicht leicht in seinem Leben. Er wächst in einer sehr konservativen Familie auf und ist zudem auch noch schwul. Als er dann auch noch auf den Vampir Cosmin trifft versinkt sein leben in einem totalen Chaos. Soll er seinen Gefühlen folgen oder doch seinen Instinkt, das dieser Vampir doch nicht so ganz ungefährlich ist? Und wie reagiert sein Vater auf das ganze?

    Das Buch beginnt bei Jan und Elias. Man lernt die beiden Kurz kennen, was gut war, da ich den ersten Teil nicht kennen, nun aber doch gerne lesen würde.  Doch schon nach den ersten Kapitel wechselt die Perspektive zu Sebastian. Den meisten Teil des Buches verbringt man in seiner Perspektive was mir gut gefallen hat. Aber auch die anderen Chartere haben einen guten und ausführlichen Einblick in die Welt und die Geschichte geliefert. Unterstichen wurde das ganze durch die Zahlreichen Illusionen die das Buch durchziehen. Sie passen einfach so gut in das Buch und verdeutlichen alles noch mehr. Der Spannungsbogen im Buch hat mir auch sehr gut gefallen. Man merkt die Spannung zwischen den beiden Hauptcharakteren, doch Sebastian macht es Cosmin nicht allzu leicht, was super war.

    Das Buch hat mich einfach gefesselt. Mir gefällt die Thematik gut, da es um einen schwulen Jungen geht in einer sehr Konservativen Familie, der sich los lösen möchte. Auch der Fantasie Aspekt passt sehr gut. Ich mag einfach Vampire und Cosmin ist ein richtig guter Bad Boy Vampir. Auch hat mir gefallen, das alles sehr detailliert beschrieben. Es hat sich aber nichts gezogen und war die meiste Zeit spannend. Es hat aber auch eine gewisse Ernsthaftigkeit da es sich auch etwa mit Politik beschäftigt, was ich auch gut fand. Was soll ich zu den Charakteren sagen? ich habe sie einfach geliebt. Sebastian war zwar manchmal etwas stur und zickig, aber er entwickelt sich im Buch ,was sich sehr bewundere. Cosmin ist auch total toll. Er ist ein dunklere Vampir mit vielen Geheimnissen, hat aber auch einen weichen menschlichen Kern. Den vor allem Sebastian zu sehen bekommt. Aber auch die Nebencharakter kann man einfach nur ins Herz schließen. Man fiebert jede Seite mit und fragt sich wie es wohl weitergehen wird. 

    Der Schreibstil des Autors hat mich wirklich begeistert. Mit viel liebe zum Detail. Aber auch Spannung und Gefühl. Er hat eine Wahnsinnig schöne und intensive Liebesgeschichte erschaffen. Die für jeder man was ist.

    Das Buch mit einem Wort: Familie 

    Fazit
    Das Buch hat mich einfach nur begeistert in allen Hinsichten. Einen haben Stern ziehe ich ab, da Sebastian manchmal sehr sehr nervig war. Aber an sonst eine 1A Buch. Deshalb bekommt es 4,5 von 5 Sternen. 
  16. Cover des Buches Barrakuda (ISBN: 9783453418295)
    Christos Tsiolkas

    Barrakuda

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Bella5

    Vorab: 

    Meine Rezension  von 2014 wurde wohl beim letzten Lovelybooks - Relaunch verschluckt. Daher 'reupped'. 


    Meine Leseerwartung:

    Seit "Nur eine Ohrfeige" fesseln mich die Bücher des griechischstämmigen Australiers. In "Barrakuda" nimmt er sich eines Themas an, das gerne tot geschwiegen wird - wir steht es um die soziale Aufwärtsmobilität und ist es wirklich so leicht, als Kind aus einfachen Verhältnissen in die middle oder upper class aufzusteigen? Gerne wird ja suggeriert, dass es jeder schaffen könne, es wird dabei aber verschwiegen, wieviel ungleich schwerer es Leute haben, deren Eltern nicht über das nötige Kleingeld oder Vitamin B verfügen. ;-)

    Interessant finde ich, dass der Protagonist, ein Schwimm-As, also trotz Stipendium scheitert - das Finanzielle scheint gesichert. Doch die eigenen Erwartungen und die Hoffnungen der anderen sind einfach zu gross.
    Eine grosse psychische Bürde. Einmal mehr legt der Autor den Finger in die Wunde von modernen Gesellschaften. Nicht nur eine , nein, auch eine packende story, die sich in jedem Einwanderungsland so zutragen könnte. Danny wird von seinen Mitschülern getriezt - ob wegen seiner billigen Badehose oder seiner Mutter.

    "Ihr seid keine Freunde, ihr seid Konkurrenten" schärft der Schwimmtrainer ihm ein. Und Danny beschliesst, dass "der Hass" ihn motivieren möge. Von Sozialromantik keine Spur!

    Sozialdrama & Psychogramm - "Barrakuda" wird mit einem Zitat aus der Feder eines tschechischen Autors - Holub - eingeleitet.

    Auch sprachlich hat der Roman mich gepackt. Allerdings habe ich mich gefragt, welches englische Wort der Übersetzung "schludrig" im Text zugrunde lag? Sloppy? Diese Übersetzung fand ich nicht so gelungen, da "schludrig" nicht gänzlich die soziale Implikation spiegelt. Überhaupt die Übersetzung: manchmal ziemlich inkongruent - wieso wird "Cunts (!) College" nicht übersetzt oder wenigstens eine Fussnote zur Erläuterung gesetzt, wenn andere Kraftausdrücke durchaus übersetzt werden ? Ausserdem fand ich den Terminus "Kanacke" als Übersetzung auch unzureichend, da er im Deutschen primär für Menschen aus dem 'orientalischen' Kulturkreis verwendet wird (ich sage nicht, dass diese Menschen "schlechter" sind) & mir für Danny unpassend erscheint, da er ein griechisch - irisch - schottisches Arbeiterkind ist und die soziale Kategorie fast noch schwerer wiegt als die ethnische.

    Mein Fazit nach der Lektüre:

    "Barrakuda" gefiel mir noch besser als "Nur eine Ohrfeige".

    Mit grosser Virtuosität nimmt sich der Autor eines sozialen Mißstandes an - was macht es mit "kleinen Leuten", wenn sie die Chance zum Aufstieg haben, und ist diese Chance Segen oder Fluch?

    Der Protagonist Danny wäre ohne seine Schwimmbegabung vermutlich in seinem Milieu geblieben, er hätte einen handwerklichen Beruf wie seine Eltern - die Mutter ist Friseurin, der Vater Fernfahrer - ergriffen. Er wäre im Kreis seiner Freunde geblieben, er hätte seine Freundin Demet jeden Tag gesehen.
    So aber ist er einem unglaublichen Druck ausgesetzt, dem er anfänglich noch standzuhalten scheint.

    Die Hänseleien an der Eliteschule, die finanziellen Unterschiede - geschenkt! Doch das Stipendium ist eher ein Makel, Danny wird zur stetigen Scham gedrängt, für seine Herkunft, und eigentlich will man ihn, das working class Kind, nicht haben. So wird er zum "Psycho" gemacht. Seine Eltern sind aber nicht überehrgeizig, sein Vater sieht es kritisch, dass "nur Sport" gefördert wird, für Bildung aber wenig Geld da ist. Ausserdem sieht er den wachsenden "Egoismus" seines Sohnes sehr ungern.

    Der Autor tappt hier nicht in die Klischeefalle und entlarvt auch das Märchen vom Zusammenhalt von Sportkameraden als solches. Seine zwischen den Zeilen durchscheinende Sozialkritik wirkt aber nie platt.

    Denn Danny schwimmt der Konkurrenz buchstäblich davon, und sein Talent ist das (einzige) As im Ärmel, das er besitzt. Sein elitäres neues Umfeld platzt vor Neid, denn der Junge hat ein Stipendium ergattert, und er ist schnell, stark. Immer wieder wird ihm "Du gehörst nicht dazu" signalisiert, sogar vor einem entscheidendem Wettkampf. Doch als er einmal versagt (nota bene: er wird 'nur' Fünfter) , kommt es zur Katastrophe...

    Besonders gefallen hat mir, dass der Autor hohe literarische Standards setzt, und mit einer nicht - linearen Erzählweise unter Beweis stellt, dass "Barrakuda" mehr als ein schnöder Unterhaltungsroman ist. Zur formalen Hochwertigkeit steht der etwas schnodderige, unverblümte Sprachgebrauch in Kontrast, der an einen Bukowski erinnert und nicht jedermanns Sache ist.
    Aber diese Derbheit suggeriert Authentizität.

    Zu Beginn der Erzählung ist der Protagonist mit seinem Partner in Europa unterwegs - die verschiedenen Erzähleben werden auch durch alternierende Perspektiven (1.Person versus 3. Person) gekennzeichnet, was Distanz und Nähe aufzeigt, die schiere 'Schizophrenie' einer gleich mehrfach hybriden Identität (sexuelle Orientierung, Herkunft, Arbeiterklassenzugehörigkeit.). Danny ist einem doppelten Druck ausgesetzt - nicht nur wird er von seinen WASP-Mitschülern verachtet, er wird auch von seinem Vater nahezu an seine Arbeiterklassenzugehörigkeit "gekettet" , und immer steht er unter Verdacht, etwas nicht zu "verdienen". Der Autor fängt unglaublich glaubhaft das Spannungsfeld ein, in dem sich ein Mensch mit Migrationshintergrund befindet, ohne jemals ins Phrasendreschen abzugleiten.
    Einen derart kraftvollen Roman habe ich noch von keinem auf Deutsch schreibenden Schriftsteller gelesen, da können sich viele im deutschen Literaturbetrieb eine Scheibe von Tsiolkas abschneiden.

    Alles in allem eine unglaublich stimmige Erzählung, die den Leser fordert und zum Nachdenken anregt. Von Sozialromantik keine Spur, der Autor zeigt auf, dass Klassenunterschiede keineswegs nur in den Feudalgesellschaften des Mittelalters existierten. Danny wird sein ganzes Leben lang von einem Standesdünkel verfolgt, aber was hätte er tun sollen, Fernfahrer wie sein Vater werden ?!

    Toll fand ich, wie unangestrengt der Autor auch ein multikulturelles "Personal" einflicht, ohne in Migrantenkitsch zu verfallen - Türken, Griechen, Vietnamesen...

    Ein wenig hatte ich bei der Lektüre das Gefühl, dass der Autor (natürlich leicht verfremdet) auch seine eigene Geschichte erzählt, denn er ist das Kind griechischer Einwanderer und er hat einen Partner.

    Vielleicht rührt es daher, dass "Barrakuda" nicht immer leicht zu 'verdauen', aber stets glaubwürdig ist.

    "Barrakuda" ist einer der besten Romane, die ich gelesen habe, da er unglaublich vielschichtig ist: Sprachlich, stilistisch, thematisch.
    Besonders gefreut habe ich mich über das Stream of Consciousness - mässige Ende des Romans und darüber, dass Tsiolkas mit wissenschaftlicher Redlichkeit ein Quellenverzeichnis anhängt.

    Ich vergebe 5 von 5 Sternen und spreche eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus!

  17. Cover des Buches Herzflattern mit Karamell oder Wie ich in zwei Wochen mein Leben ruinierte (ISBN: 9783737340281)
    Erin Gough

    Herzflattern mit Karamell oder Wie ich in zwei Wochen mein Leben ruinierte

     (24)
    Aktuelle Rezension von: sjule
    Ich habe mich ein wenig schwer getan mit dem Buch. 
    Die Charaktere sind mal etwas anderes. 
    Deliah versucht das Cafe ihres Vaters in seiner Abwesendheit am Laufen zu halten. Hätte man einen Geschäftsführer, der kein illegaler Einwanderer wäre, eine Aushilfe, die nicht klaut und keine Schule ginge das ja vielleicht. Doch die Schulferien sind rum, Ihr Vater entschließt seine Reise zu verlängern und Del sagt ihm, sie habe alles im Griff. Doch schnell merkt sie, dass dies nicht der Fall ist und setzt Prioritäten. 
    Nebenbei schwärmt sie noch für Rosa, die Flamenco Tänzerin vom Restaurant auf der anderen Seite. 
    So weit so gut. Doch dann begegnen wir Charlie. Charlie ist ein Jugendlicher aus reichem Hause und verliebt sich von hier auf jetzt in Frauen egal welchen Alters. Und hier hat mich das Buch verloren, denn Deliah unterstützt Charlie in seiner Vernarrtheit und sagt nicht nein. Daraus resultiert eine wirklich hanebüchene Szene und es entwickeln sich ein paar Dinge. Auf der einen Seite ist sie schon so erwachsen und versucht mit allen Händen das Cafe zu stemmen, auf der anderen Seite kann sie aber nicht vernünftig agieren, was Charlie angeht. 
    Erst später, als es um Rosa geht (wo sie auch sehr unfair reagiert) fand ich es wieder etwas besser und Del macht auch eine wirklich gute Entwicklung.
    Aber leider schafft das Buch alles in allem nur 3 von 5 Sterne bei mir, da ich es mich einfach nicht überzeugen konnte.
  18. Cover des Buches Two Boys Kissing – Jede Sekunde zählt (ISBN: 9783737351850)
    David Levithan

    Two Boys Kissing – Jede Sekunde zählt

     (119)
    Aktuelle Rezension von: Papiertiger17

    Tolles Jugendbuch, dass die Ängste, Nöte, Möglichkeiten und Hoffnungen schwuler Jugendlicher aktuell und mitreisend erzählt einfängt. Die anspruchsvolle Erzählperspektive lässt das Werk mehrere Generationen schwulen Lebens umspannen, was beeindruckt und berührt. Absolut lesenswert!

  19. Cover des Buches Drahtseiltänzer: Die Geschichte von Noah und Ciro (ISBN: 9783736868779)
    S.B. Sasori

    Drahtseiltänzer: Die Geschichte von Noah und Ciro

     (13)
    Aktuelle Rezension von: hexe2408

    Noah hatte sich seine Sommerferien eigentlich anders vorgestellt, aber als sich ihm die Chance bietet spontan mit seinem Onkel in die Toskana zu fahren, schlägt er das Angebot nicht aus. So entkommt er der angespannten Situation zu Hause, der Vergangenheit und den Gefühlen seiner Eltern, die nach seinem Outing ein wenig in Schieflage geraten sind. Ein paar schöne Stunden unter der italienischen Sonne hatte er sich erhofft, doch bekommen hat er etwas ganz Anderes. So viel mehr, aber auch viel weniger Entspannung, als eigentlich gedacht und am Ende ist das Chaos in ihm und um ihn herum noch viel größer, als vorher.

    Viel zu lange hat dieses Buch auf dem SuB darauf gewartet von mir gelesen zu werden und nun endlich habe ich es befreit und es absolut genossen. Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und mag ihren Stil sehr gern, auch wenn er vielleicht nicht für jeden etwas ist. Auch in diesem Werk hat sie mich nicht enttäuscht. Es wird derb, erschütternd, emotional, aufwühlend, chaotisch, direkt, aber auch immer wieder einfach wunderschön und herzerwärmend. Wer vor expliziten Szenen, ungeschönten Momenten, ehrlichen Worten und den tiefen, aufrichtigen, zugleich vernichtenden, als auch haltspenenden Gefühlen zweiter Männer zurückschreckt, der sollte die Finger von dem Buch lassen. Wer jetzt neugierig ist, für den könnte die Geschichte etwas sein.

    Ciro und Noah haben sich mitten in mein Herz gesetzt. Beide Charaktere sind einfach toll, mit reichlich Ecken und Kanten, mit Problemen, Macken, Wünschen, Träumen, Hoffnungen, gefangen in Zwängen und Zweifeln. Auf den ersten Blick erscheint Noah als deutlich stärkerer Protagonist, nicht nur körperlich, sondern auch mental. Und in gewisser Weise zieht sich das durch das gesamte Buch, aber in Ciro schlummert auch eine ganz besondere Stärke, die man nicht unbedingt sofort sieht. Aber Ciro ist auch verletzlich, unsicher und durch sein Leben ein wenig aus dem Gleichgewicht geraten. Und doch ist er einfach großartig, mutig und das nicht nur beim Tanz auf dem Seil, sondern auch bei den anderen Dingen, die er erträgt, die er duldet, die er schluckt, weil sich der Ausweg im Moment eben auch einfach nicht bietet.
    Gemeinsam ergeben Ciro und Noah eine emotional aufgeladene, explosive Mischung, die einen mit nimmt auf eine turbulente, überraschende Achterbahnfahrt, die immer wieder auch Einblicke in die Abgründe ihrer Seelen liefert. Dieses Buch ist voller Leid und Schmerz, Kummer und Zweifeln und daneben scheint trotzdem die Sonne, es gibt so tolle Momente, Gespräche oder auch einfach nur Gesten, die deutlich machen, dass es manchmal einfach mehr als tausend Worte sagt, jemanden zu halten und für ihn da zu sein.
    Klingt alles noch ein wenig wirr und unverständlich? Nun ich will hier nicht spoilern, euch aber trotzdem versuchen die Bandbreite an Gefühlen, Elementen, tollen und aufwühlenden Situationen zu schildern. Mit Ciro und Noah wird es nie langweilig und auch wenn die Dinge, die man mit ihnen erlebt und über sie erfährt, nicht alle leicht zu schlucken sind, so hat sich für mich doch jede Seite gelohnt.

    Gut gefallen hat mir auch der Vergleich mit der Situation auf dem Drahtseil, beziehungsweise auf dem Drahtseil mit dem Leben. So zieht sich der Name durch das Buch wie ein roter Faden. Es hat einen direkten Bezug zu Ciro, denn er läuft über dieses Seil, wieder und wieder. Aber auch außerhalb der Arbeit taucht es immer wieder auf. Ich mochte diese Assoziationen dazu, es hat vieles sehr schön veranschaulicht und gleichzeitig die Dramatik in manchen Situationen noch verstärkt.

    Die Geschichte wird sowohl aus der Perspektive von Ciro, als auch aus der von Noah geschildert. So hat man die Möglichkeit beide Protagonisten sehr intensiv zu begleiten und direkt in ihre Köpfe zu schauen. Die Kämpfe, die sie mit sich selbst austragen, sind teilweise noch größer, als die, die sie nach außen hin austragen müssen. Durch die Ich-Perspektive erlebt man auch all ihre Gefühle hautnah mit, was das ganze noch intensiver und authentischer macht.

    Fazit

    Ein Buch, das einfach unter die Haut geht, auf ganz verschiedene Weise. Das Zusammentreffen und Kennenlernen von Ciro und Noah war ziemlich spontan, die folgen für beide verheerend. Der Kampf um Anerkennung, um Respekt, Verständnis und einfach darum, sein und leben zu dürfen, wie man ist und sich fühlt, nimmt viel Platz im Buch ein und wurde auf eine Art beschrieben, die einen erst innerlich zerreißt und dann wieder heilt. Der Schreibstil der Autorin ist direkt, ehrlich, beschönigt nicht, wo es nichts schön zu reden gibt und transportiert trotzdem oder gerade deswegen enorm viele Emotionen. Und obwohl ich öfter schlucken musste und die Protagonisten in den Arm nehmen wollte, um ihnen zu zeigen, dass da noch mehr Menschen sind, die für sie da sind, liebe ich die Sasori-Bücher einfach.

  20. Cover des Buches Drei Wünsche hast du frei (ISBN: 9783426507339)
    Jackson Pearce

    Drei Wünsche hast du frei

     (623)
    Aktuelle Rezension von: Nora4

    Bei dem Buch sind die Meinungen doch auch manchmal ein wenig gespalten, so wie ich das mitbekommen habe, dennoch war es schon seit einer sehr langen Zeit auf meiner Wunschliste, was sich nun endlich geändert hat.

    Ich finde die Grundidee, die der Klappentext verspricht nämlich klasse und wollte mir ein eignes Bild von der Geschichte machen, nachdem sie mich auf diese Weise erst einmal angesprochen hat.

    Die Umsetzung war aber tatsächlich flach. Irgendwie kommt da nämlich nicht viel. Viola weiss nicht was sie wünschen soll und als es dann endlich zum Wunsch kommt, nur weil sie betrunken ist. So ist immerhin ein wenig entschuldigt, dass sie in dem Moment das Gefühl hat, dass sie sich nur vollständig fühlen kann, wenn sie auch unbedingt einen Freund hat. Sie versucht sonst eben darüber hinwegzusehen, aber irgendwie kommt sie nie ganz von dieser Idee mit dem Freund weg, was schade ist (denn so wie es ja klingt, könnte sie mit Lawrence an der Seite ja schnell einmal überall dazugehören, aber sie fühlt sich selbst dann ja nicht dazugehörig, nur eben, wenn sie Lawrence auch wirklich als festen Freund hätte).

    Auch sonst bleibt es irgendwie flach. Ihre Wünsche gehen durch gegebene Umstände weg. Sie ist betrunken und wünscht sich was und wünscht sich im nüchternen Zustand eine Besserung dieses Wunsches und den Dritten braucht sie ebenfalls aus Notwendigkeit. Da kam nichts Fantasievolles heraus, nichts, was sie irgendwie auch zum Spass, um den Dschinn zu verärgern, was irgendwie besonders gewesen wäre und die beiden auch besser zusammengebracht hat. Man hat drei Wünsche frei und es sind kaum Regeln gesetzt, auch in der Geschichte nicht und es wird nichts daraus gemacht (eine Reise nach Caliban zum Beispiel, als ein Wunsch hätte für wesentlich mehr Spannung gesorgt und viel mehr neue Möglichkeiten geöffnet, als ein Teenageralltag mit Knutschen im Kino).

    Denn auch diese scheinbar aufkeimende Liebe, die man erwartet, kommt einfach nicht wirklich. Da ist kein spürbarer Aufbau der Gefühle zwischen den beiden, vorallem bei Viola nicht, die mehr Fokus auf Ollie, Aaron und Lawrence hat, als sonst irgendwas.

    Und dann ist da das Ende oder eben wohl auch nicht, denn da kommt einfach nichts. Keines der Probleme wurde irgendwie gelöst. Der Dschinn (nicht einmal einen Namen bekommt er zum Ende geschenkt, der arme Kerl) wird bestraft und kommt dadurch auf die Erde. Eigentlich hat er Dienst und würde nur noch mehr Ärger bekommen, aber er nutzt die Strafe, um zu Viola zu gehen und einfach alles ist gut, warum auch immer. Er mag Viola zwar, aber mit dem Altern hat er sich nie ganz angefreundet und es ist nicht so, als wäre er von seinen Pflichten erfüllt und komplett menschlich oder sonst was. Er hat keinen Namen, ist nirgends registriert und ganz Caliban sucht wohl nach ihm, um ihn einen Kopf kürzer zu machen, aber hey, dass zählt wie es scheint hier als Happy End? Ich habe nichts dagegen, wenn es auch einmal kein Happy End geben würde oder es ein stimmig passendes offenes Ende ist, aber hier schienen die Ideen einfach mal ausgegangen zu sein.

    Eines muss man immerhin lassen: Man kommt fliessend und schnell durch die Geschichte hindurch. Dadurch dass eigentlich nicht viel passiert bleibt der Ton locker, sodass man immer gleich wieder hineinfindet und für Nebenbei oder für Fantasyeinsteiger, die gerne noch mehr in der Realität bleiben möchten,  ist es absolut kein schlechtes Buch.

    Das gewisse Besondere hat aber eindeutig und ganz klar gefehlt. Drei Wünsche hat man frei, aber die Autorin hat wohl genauso wenig eine Idee, was man damit machen könnte, wie auch Viola selbst. Sie ist immer noch nicht schlecht, aber es wurde einfach sehr viel Potential verspielt, womit die Geschichte von mir drei Sterne bekommt.


  21. Cover des Buches Ich gebe dir die Sonne (ISBN: 9783570312223)
    Jandy Nelson

    Ich gebe dir die Sonne

     (163)
    Aktuelle Rezension von: celine97

    Es gibt Bücher, da weiss man schon nach wenigen Seiten, dass man sie lieben wird. "Ich gebe dir die Sonne" von Jandy Nelson ist so eine Geschichte. Eine Geschichte, die mich tief beeindruckt und begeistert hat und die ich kaum in Worte fassen kann. Eine Geschichte, die man selber erleben muss. Die Zwillinge Noah und Jude sind mit 13 Jahren zwar sehr unterschiedlich, aber unzertrennlich. Doch dann schleicht sich die Eifersucht ein, um den Stellenwert bei den Eltern aber auch aufeinander. Drei Jahre später sprechen sie kaum noch ein Wort miteinander und es hat den Anschein, als hätten sie die Rollen getauscht. Mit 13 Jahren war Noah sehr introvertiert und drückte sich vor allem durch das Malen aus, Jude war dagegen draufgängerisch und frei. Doch heute studiert sie an der Kunsthochschule, die immer Noahs Traum war. Er hingegen nimmt keinen Pinsel, keine Stifte mehr in die Hand. Das Besondere an diesem Buch ist, dass wir als Leser einen intensiven Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt beider Zwillinge erhalten. Das gelingt dadurch, dass es zwei Handlungsstränge gibt. Der erste findet vor dem Bruch der Zwillinge statt als beide 13/14 sind und wird uns aus der Sicht von Noah erzählt, der eine ganz spezielle Wahrnehmung auf die Welt hat. Der zweite Handlungsstrang spielt zu der Zeit, als Noah und Jude 16 sind, und wird aus der Sicht von Jude erzählt, die auf eine ganz besondere Art und Weise abergläubisch ist. Obwohl wir so mit jedem Perspektivenwechsel auch noch einen Zeitsprung haben, bereitet es keine Schwierigkeiten, der Handlung zu folgen. Erst nach und nach erkennt man, wie die unterschiedlichen Charaktere zusammenspielen, was es mit den Familiengeheimnissen auf sich hat und was dann schlussendlich wirklich zum Bruch zwischen den Zwillingen geführt hat, gleichzeitig begleiten wir sie auf dem Weg des Erwachsenwerdens und der Selbstfindung. Jandy Nelson zieht im Hintergrund geschickt die Fäden und schafft die Balance zwischen dem individuellen Schicksal und dem gemeinsamen Drama. Sie schafft es dabei, einfühlsam die Themen Sexualität, Liebe, Trauer und Vergebung zur Sprache zu bringen. Das Buch überzeugt mit facettenreichen Charakteren und der Sprachkunst der Autorin. Sie erzählt so intensiv, zum Teil poetisch, dass man als Leser auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitgerissen wird. Das ist Erzählkunst! Jandy Nelson hat mir ein wundervolles und intensives Leseerlebnis geschenkt und obwohl das Buch doch knapp 500 Seiten umfasst, hätte ich Noah und Jude nur zu gerne noch ein Stück weiter begleitet. 

  22. Cover des Buches Herz nach Maß (ISBN: 9783942451239)
    Claire Thompson

    Herz nach Maß

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Silliv

    Der 30jährige Reiche verliebt sich in den 44jährigen Handwerker. Beide tun sich schwer mit ihren Gefühlen umzugehen, das hätte besser zu 20jährigen gepasst. Finde es realitätsfremd als Erwachsener nicht klar die Fronten klären zu können.2mal herzhaft gelacht, 2 Sterne.

  23. Cover des Buches Openly Straight (ISBN: 9780545509909)
    Bill Konigsberg

    Openly Straight

     (19)
    Aktuelle Rezension von: cbee
    Rafe ist ein ganz normaler Jugendlicher von Boulder, Colorado. Er spielt Soccer, fährt Ski und schreibt gerne ... und er ist schwul. Bei seinem Outing hatte er absolut keine Probleme, auch jetzt wird er nicht gemobbt, er geht sogar auf andere Schulen und berichtet dort, wie es ist, schwul zu sein. In Boulder ist es kein Problem, schwul zu sein. Doch Rafe möchte eigentlich nur ein ganz normaler Jugendlicher sein, ohne "Stempel". Deshalb entschließt er sich, die Schule zu wechseln und auf eine reine Jungen-Schule in New England zu gehen, wo ihn niemand kennt und er "ganz normal" sein kann. Dort angekommen, wird er gut aufgenommen und lebt sich gut ein. Doch dann lernt er einen Jungen kennen ...

    Ich muss zugeben, dass dies mein erstes Buch war mit einem homosexuellen Protagonisten. Beim Lesen fragte ich mich aber, wieso eigentlich? Das Thema wurde hier so leicht und locker behandelt und man bekommt Einblicke in die Gefühlswelt dieses Jungen. Doch es geht nicht nur um Homosexualität. Ganz brandaktuell wird überhaupt das Thema Mobbing behandelt, das ja in vielen Schulen ein großes Problem darstellt. Liebe, Freundschaft, Gemeinschaft ... all das sind wichtige Themen in diesem Buch. Deshalb kann ich das Buch sehr empfehlen.
  24. Cover des Buches Aristotle and Dante Discover the Secrets of the Universe (ISBN: 9780606351171)
    Benjamin Alire Saenz

    Aristotle and Dante Discover the Secrets of the Universe

     (116)
    Aktuelle Rezension von: lilie125

    Inhalt:

    Aristotle ist wütend und wortkarg und hat einen Bruder, der im Gefängnis sitzt. In den Sommerferien lernt er Dante kennen, der ihm das Schwimmen beibringt. Dante ist wortgewandt und sieht die Welt anders als die meisten Gleichaltrigen. Gemeinsam lernen sie mehr über einander, über sich selbst und über das ganze Universum. 

     

     Meine Meinung:

    Mit „Aristotle and Dante Discover the Secrets of the Universe“ hat Benjamin Alire Sáenz einen wundervollen Jugendroman geschaffen. Dies ist bereits das zweite Mal, das ich das Buch gelesen habe und auch dieses Mal konnte es mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann ziehen. Die Geschichte ist herzerwärmend, nahbar und einfach unglaublich menschlich. 

    Es geht viel um das Erwachsenwerden, sich selbst zu finden, um das Entdecken der eigenen Sexualität, um die erste große Liebe, um Familie, um Freundschaft, einfach um das ganze Leben. Diese Themen werden sehr behutsam und mit viel Gefühl und Verständnis für das Menschliche behandelt. 

    Sowohl Ari als auch Dante waren mir sofort sympathisch und als Charaktere sehr greifbar. Ihre Chemie war von Anfang an bezaubernd. Bei ihren Interaktionen hatte ich stets ein Lächeln auf den Lippen. Es war einfach unglaublich schön zu sehen, wie sie das Erwachsenwerden gemeinsam bezwingen und mehr über sich selbst lernen. 

    Dabei schafft es der Autor, mit einer sehr simplen, aber authentischen Sprache komplizierte Gefühle und Gedanken einzufangen.

    Ich kann diesen wundervollen Jugendroman wirklich nur jedem wärmstens empfehlen. Wer auf der Suche nach einem Wohlfühlbuch mit viel Tiefe und Gefühl ist, wird hier auf jeden Fall fündig! 

     

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