Bücher mit dem Tag "colette"
22 Bücher
- Debbie Macomber
Die Farben der Herzen
(18)Aktuelle Rezension von: peedeeBlossom Street, Band 4: Lydia Goetz, wie sie nun nach der Hochzeit mit Brad heisst, freut sich, dass mit „Susannahs Garden“ neue Nachbarn in die Blossom Street gekommen sind. Susannah Nelsons Angestellte Colette Blake ist ziemlich schweigsam – was verbirgt sie? Doch bevor Lydia mehr darüber herausfinden kann, verändert ein Überfall das Leben ihrer Familie. Auch bei Alix Townsend und ihrem Verlobten Jordan Turner läuft nicht alles nach Plan…
Erster Eindruck: Wiederum ein sehr schönes Cover mit den verschiedenfarbigen gestapelten Strickstücken vor einem Fenster – gefällt mir sehr gut.
Dies ist Band 4 einer Reihe, aber die Geschichte lässt sich auch ohne Vorwissen aus den Vorgängerbänden lesen. Nichtsdestotrotz empfehle ich, die Reihe mit Band 1 zu beginnen.
Im neusten Strickkurs lehrt Lydia den Teilnehmern, einen Gebetsschal zu stricken. Ich habe noch nie von einem Gebetsschal (ausser von dem, den die Juden tragen) gehört, finde es aber eine sehr schöne Idee. Ein Gebetsschal steht für Behaglichkeit und Wärme, emotional und auch körperlich.
Lydia ist glücklich mit Brad verheiratet und so zu einem neunjährigen Sohn, Cody, gekommen. Für sie ist Cody ihr Sohn, auch wenn sie ihn nicht geboren hat. Ihr Geschäft läuft gut; sie und Margaret kommen gut miteinander aus. Ein Überfall auf Margarets Tochter Julia verändert alles, nicht nur das Leben von Julia selbst, sondern auch von ihrer Familie.
Colette ist eine junge Witwe; ihr Mann war Polizist und starb zu Hause beim Reparieren des Daches. Bei einer Firmenfeier kam es zu einer folgenschweren Nacht mit ihrem Chef Christian Dempsey – sie ist schwanger! Da sie Unerfreuliches über ihn herausgefunden hat, kündigt sie und bricht alle Brücken zu ihrem alten Leben ab. Aber kann sie der Vergangenheit davonlaufen?
Alix kann es noch gar nicht so richtig fassen, dass sie tatsächlich Jordan heiraten und somit die Frau eines Pfarrers werden würde. Aber die Hochzeitsvorbereitungen laufen so gar nicht nach ihren Wünschen; Jordan ist dabei auch keine Hilfe...
Von den Nebenfiguren haben mir am besten Grandma Turner sowie Christians Grosstante Elizabeth gefallen. Zwei tolle ältere Damen! Wie von der Autorin gewohnt, lässt sie uns ein Stück des Weges mit den Frauen gehen. Es geht um die Familie, Liebe, Überfall, Hass, Verlust, Erwartungen und auch um das Altwerden der eigenen Eltern, das Abschiednehmen. Ich würde gerne einige Stellen aufzählen, die mir gut gefallen haben, aber ich will keine Lesefreude vorwegnehmen. Ein kleines Plus am Ende des Buches: es gibt eine Strickanleitung für ein dreieckiges Schultertuch – sehr schön.
Mir hat das Buch wiederum sehr gut gefallen: ich habe gelacht, geweint, mich gefreut und mitgefiebert – ich wurde einfach gut unterhalten. Was will man mehr? 5 Sterne. - Ira Panic
Glücksbringer auf leisen Pfoten
(15)Aktuelle Rezension von: Blueberry87Ira Panic hat mit „Glücksbringer auf leisen Pfoten“ einen wunderbaren Paris-Roman erschaffen.
Sonja fährt mit ihrer Katze Luna für ein Auslandssemester nach Paris. Dort kommt sie bei ihrer Freundin Marie und ihrer Katze Colette unter. Diese betreibt ein kleines aber feines Bistro. Sonja ist ein wenig verknallt in Jonas und freut sich nun ihn in Paris wieder zu treffen. Doch leider ist das erste Treffen nicht so wie erwartet.
Diese feine, unaufgeregte Liebesgeschichte, in dem zwei Katzen Amor spielen und ihre zwei Menschen verkuppeln hat mich wunderbar unterhalten. Dieser Roman wird abwechselnd aus der Sicht der menschlichen Protagonisten erzählt, aber auch an den Gedanken der Katzen dürfen wir teilhaben. Das macht das Buch so liebenswert.
Die Autorin hat einen leichten lockeren Schreibstil und ihre detailgetreue Beschreibung von Paris und seinen Sehenswürdigkeiten war wunderbar um einfach mal Abzutauchen und sich in das Paris im Frühling zu verlieben.
Fazit:
Ich kann den Roman jeden Paris-Liebhaber empfehlen. Auch Katzen-Freunde wird dieser Roman fabelhaft unterhalten.
- Kester Grant
Der Hof der Wunder
(79)Aktuelle Rezension von: roxfourDieses Buch spielt in einem fiktiven Paris nach einer gescheiterten französischen Revolution.
Nina schließt sich der Diebesgilde an um ihre vom Vater verkaufte Schwester zu befreien und das Mündel ihres Vaters zu beschützen, das die unerwünschte Aufmerksamkeit vom Peiniger ihrer Schwester erregt hat. Nina wird ein erfolgreiches, geschätztes Mitglied der Diebesgilde und im Laufe der Jahre schafft sie es einen Plan erfolgreich umzusetzen um ihre Schwester zu befreien. Es gibt immer wieder spannende Wendungen im Plot, der natürlich auch das französische Königshaus nicht vernachlässigt, und so manch unerwartete Wendung.
Der Schreibstil der Autorin war für mich durchaus spannend und abwechslungsreich und auch die Story hat mich sehr angesprochen. Viele Feinheiten habe ich erst beim zweiten Lesen des Buches so richtig wahrgenommen, in dem ein oder anderen Satz waren wichtige Hinweise für den späteren Verlauf der Story verpackt. Die Charaktere hätten für mich durchaus besser ausgearbeitet sein können, da waren einige leider etwas farblos, obwohl sie viel zu bieten gehabt hätten. Ich bin gespannt wie die Fortsetzung dieses Buches sein wird, die in einer Woche erscheinen soll.
Nachsatz vom 12.12.22: Nach dem zweiten Lesen werden einigeinhaltliche Sachen deutlich klarer und verständlicher :-)
- Patrice Leconte
Heute wegen Glück geschlossen
(62)Aktuelle Rezension von: Eva_GThomas, 27 Jahre alt, arbeitet als Verkäufer in einer Papeterie in Paris. Da er sich gerne Ziele setzt und auch nicht mehr alleine sein möchte, will er bis er 30 Jahre alt ist seine Frau fürs Leben finden und sie heiraten. Doch die Jahre vergehen und er verliebt sich unglücklich, findet Frauen, die er nur mag, aber nicht liebt und geht sogar zu einer Wahrsagerin.Sein Freund André stellt ihm dann die entscheidende Frage: Findet man die große Liebe, wenn man nach ihr sucht oder begegnet sie ihm einfach und er muss sie nur entdecken?
Der Autor Patrice Leconte hat hier mit seinem Romandebut ein wunderbares Buch geschaffen. Es bezaubert durch seinen einfachen aber nicht langweiligen oder übertriebenen Schreibstil. Er beschreibt die Lage von Thomas so anschaulich und nachvollziehbar, dass sich der Leser ab der ersten Seite in ihn hineinversetzen kann.
Der Roman hat mir sehr gut gefallen und ich gebe ihm eine klare Leseempfehlung!
- Andrea Weiss
Paris war eine Frau
(15)Aktuelle Rezension von: Pearls_of_SakuraUnsere weiblichen Vorfahren machen Mut.
Künstlerinnen auf steinigen Wegen im Paris der letzten zwei Jahrhunderte.
Kämpferinnen für ihre eigenwilligen Ziele - stets auf die Moral ihrer Zeit pfeifend.
Kurzbiographien über faszinierende Frauen. Da denke ich an Fernando Pessoa: Portugiesischer Dichter )
" Wir sehen es an all diesen Hochbegabten, an sich selbst und der Welt verbrannten Frauen, die nur das wollten, was Männer seit Jahrtausenden tun: schöpferisch sein, kreativ sein, bei sich selbst sein, tun und lassen können, was Spaß macht und nicht erlaubt ist. "
Sehr lesenswert !
- Colette
Cheri
(12)Aktuelle Rezension von: SokratesColette, eine der bekanntesten französischen Autorinnen der ersten Hälfte des 20. Jh., hat mit Chéri einen Klassiker geschrieben, der mittlerweile auch verfilmt wurde. – Erzählt wird die Geschichte des Chéri – Liebling -, der als Sohn einer Kurtisane zwar materiell in seiner Kindheit wenig Einbußen hat, jedoch irgendwie nur zwischen Frauen hin- und hergeschoben wird. Was herauskommt ist ein eitler, versnobter Schönling, der sich gern Perlenketten dekoriert und nur zwischen Frauen sitzt und schwatzt. – Ebendieser ‚Liebling‘ geht eine Liaison mit der ebenfalls aus dem Freundeskreis seiner Mutter stammenden Kurtisane Lea ein, eine Frau, die wesentlich älter ist als er. Dass diese Beziehung aufgrund dieses Altersunterschieds zu Beginn des 20. Jh. keinen Bestand haben kann, ist jedoch auch schon der einzige Gehalt dieses Romans. Ansonsten erschöpft sich die Handlung im Puder, Kokettieren und sich über andere Frauen auslassen. Eine große Handlung hat er nicht zu bieten. - Colette
Mitsou
(28)Aktuelle Rezension von: gerda_badischlInhalt:
Paris, im ersten Weltkrieg. Die Variete-Künstlerin Mitsou lernt einen Soldaten auf Heimaturlaub kennen. Obwohl sie sich bei der persönlichen Begegnung nicht für ihn interessiert, verliebt sie sich schlagartig in ihn, als er ihr einen Brief schreibt.
Ab hier geht es als Briefroman weiter. Mitsou und der "blaue Leutnant" kommen sich schriftlich immer näher.
Als sie sich schließlich wieder persönlich begegnen, ist die Beziehung jedoch kompliziert. Nach einer gemeinsamen Nacht kehrt er an die Front zurück. Der Roman endet mit seinem und dann ihrem letzten Brief.
Stil:
Die kleine Liebesgeschichte des kleinen Revuemädchens passt auf 93 kleine Seiten, ist in wenigen Stunden weggelesen. Was die Geschichte besonders macht, ist der wunderbar feingeschliffene Stil der Autorin.
Colette wechselt von Seite zu Seite - aber immer passend zum Thema, und niemals störend - die Erzählart und oft auch die Perspektive, und ermöglicht uns so einen verständnisvollen Blick in die Herzen der Liebenden und auf die Welt, in der die beiden leben.
Mein Leseerlebnis:
So wie es dem Soldaten mit dem Mädchen geht, geht es mir mit dem Buch: Mitsou ist bildhübsch, herzensgut, klug - kurz: die Frau, die er sich wünscht - und trotzdem kann er sie nicht lieben. "Mitsou", der Roman, kommt mir vor wie ein herrlich glitzernder Brilliant, den ich beeindruckt betrachte, und dann für immer zurück in seine Schachtel lege, weil ich nie Schmuck trage.
Kurz: eindeutig eine Lese-Empfehlung, aber eher für Schmuck-Liebhaberinnen geeignet :-)
- Walt Disney
Ratatouille, Buch zum Film
(3)Aktuelle Rezension von: DoraLupinIm Buch geht es um die Ratte Emile, der die Geschichte seines Bruders Remy erzählt. Dieser geht seiner Familie bei einer Flucht verloren und findet sich ganz allein in Paris wieder. Er liebt es zu kochen und neue Gerichte auszuprobieren, glücklicherweise kommt er genau beim Hotel des großen Sternekochs Gusteau an, dessen Motto ist "jeder kann kochen". Remy verstrickt sich in ein riesen Abenteuer, indem es um ihn, einen jungen Mann der nicht kochen kann, einen mürrischen Restaurantkritiker und natürlich ganz viel Essen geht!
Dieses Buch macht klein und groß viel Spass! Passend zum Fernsehfilm kann man hier die Geschichte der kleinen Ratte nochmal nachlesen. Das Buch eignet sich ideal zum vorlesen, da auf jeder Seite sehr schöne, bunte Illustrationen sind die natürlich zur Geschichte passen. Für etwas fortgeschrittenere Leser eignet sich das Buch auch zum lesen lernen. Mein Sohn und ich lieben die Geschichte der kleinen Ratte und nehmen das Buch immer wieder gern zur Hand. Mut zu sich selbst, glauben an sich selbst und Freundschaft sind nur einige wichtige Werte, die im Buch vermittelt werden.
Fazit: Ein großes Abenteuer einer kleinen, liebenswürdigen Ratte
- Bollmann Stefan
Frauen, die schreiben, leben gefährlich
(26)Aktuelle Rezension von: SikalStefan Bollmann hat hier einen wunderbar gestalteten Bildband zusammengestellt. Viele interessante Schriftstellerinnen werden hier vorgestellt, viele waren mir nicht geläufig – und wieder andere aus dem Gedächtnis entschwunden.
Man begegnet hier u.a. Anne Frank, Doris Lessing, Virginia Woolf, Astrid Lindgren. Gereiht sind die Porträts chronologisch nach dem Geburtsjahr und so spannt sich der Bogen von Hildegard von Bingen (1098) bis hin zu Arundhati Roy (1961).
Ich denke, dass das Buch wirklich nur als Einführung und Zusammenfassung gedacht war und diesem Ziel wird es auch durchaus gerecht. Jeweils ein Bild und ein kurzer Text können hier keine großartige Biographie ersetzen, doch als Gedankenstütze (wer wann wie gelebt hat z.B.), als kurzes Nachschlagewerk ist es geeignet.
Der Titel erschließt sich mir nicht so recht, die angesprochene Gefahr ebenso wenig. Dass – besonders in früheren Jahrhunderten – der Weg von Frauen ein schwieriger war, weiß man. Doch hier wäre es wünschenswert gewesen, eine Verbindung zu besagter Gefahr herzustellen. Welche Mehrarbeit, welche Schwierigkeiten mussten sie auf sich nehmen, um in einer Männerwelt bestehen zu können? Darauf findet man leider keine Antwort.
Trotzdem kann ich drei Sterne vergeben, weil ich das Buch gerne gelesen habe und die eine oder andere Schriftstellerin wieder in mein Gedächtnis kam.
- Colette
Eifersucht
(6)Aktuelle Rezension von: Moni 3007"Eifersucht" ist eine ergreifende Dreiecksgeschichte besonderer Art, denn um Alain, den verwöhnten, eigenwilligen Sohn aus reichem Haus, kämpfen mit allen weiblichen Raffinement seine liebende junge Frau Camille - und seine Karthäuserkatze namens Saha. Ja, die Colette ist für mich eine ganz große und ganz besondere französische Schriftstellerin. Ich liebe und lese ihre einmaligen Bücher sehr gerne mit ihrem genialen Schreibstil. Mit großer Literatur beschreibt sie in diesem scharfsinnigen und berührenden sowie zauberhaften Roman eine Katze, die den Menschen überlegen scheint. Ein weitaus 5 Sternebuch und man kann sich in die Geschichte spielend leicht reinversetzen und nachvollziehen. Ein Kopfkino, wie es besser nicht geht. - Sidonie-Gabrielle Colette
La chambre éclairée
(1)Aktuelle Rezension von: steffeinhorn"Hinter der Tür, in dem schwarzen Zimmer, ist mein letzter Schatz des Lichtes : die Stimme, das Lachen von 'Bel-Gazou."...Colette übersteht den Krieg alleine mit ihrer Tochter, sie schreibt kurze Texte, unglaublich sensibel, feinfühlig, beobachtet mit intakten Glück das sprühende Leben des Kindes. Colettes Inspiration kommt aus der Kindheit, unantastbar und lebendig, ganz gleich was in der Welt rund herum geschehen mag ... - Robert Jackson Bennett
The Troupe
(2)Aktuelle Rezension von: WortmagieHände hoch: wer hat schon einmal „Dinner for One“ gesehen? Ich stelle mir ein Meer erhobener Hände vor. Aber wusstet ihr, dass der Silvestersketch aus der US-amerikanischen Bühnenunterhaltungsform Vaudeville hervorging? Das Vaudeville war eine Vorstufe des Varietés im 19. Jahrhundert. Die Vorführungen bestanden aus mehreren in sich abgeschlossenen Nummern, die von Schauspiel, Gesang, Tierdressur, Bauchrednern bis zu Akrobatik und Tanz reichten. Die Theater, die eher an Schaubuden erinnerten, gehörten weitgehend zu großen Ketten, weshalb die Künstler_innen häufig durch das ganze Land tourten. Viele spätere Berühmtheiten wie zum Beispiel die Drei Stooges begannen ihre Karriere im Vaudeville. In seinem Roman „The Troupe“ entführt der Autor Robert Jackson Bennett seine Leser_innen in diese bunte, exotische Welt.
Der 16-jährige George Carole ist ein musikalisches Wunderkind. Sein Pianospiel ist beinahe magisch. Niemand versteht, warum er sich ausgerechnet im Vaudeville eine Anstellung suchte. Sein Talent könnte ihm die Türen der großen Konzerthäuser öffnen und seine Taschen füllen. Aber George interessiert sich nicht für Reichtum und Ruhm. Er hat nur einen Wunsch: er möchte seinen Vater kennenlernen. Dieser ist niemand geringeres als der berühmt-berüchtigte Heironomo Silenus. Die Shows seiner Truppe sind in Vaudeville-Kreisen legendär; sie gelten als einzigartig, mystisch, lebensverändernd. Als es George tatsächlich gelingt, Silenus auf sich aufmerksam zu machen und Teil seines Ensembles zu werden, steht ihm jedoch eine entsetzliche Offenbarung bevor. Die skurrile Künstlergruppe führt ein Leben auf der Flucht, im ewigen Krieg gegen die Dunkelheit, die droht, die Welt zu verschlingen. Sie sind die einzigen, die das göttliche Geheimnis kennen und sich dem abgrundtief Bösen entgegenstellen. George wird in einen uralten Kampf hineingezogen, der ihm mehr abverlangt, als er vielleicht zu geben bereit ist…
Robert Jackson Bennett veröffentlichte „The Troupe“ 2012. Damit erschien der Urban Fantasy – Roman zwei Jahre vor „City of Stairs“, dem ersten Band der „Divine Cities“-Trilogie, die ich begeistert feierte. Es ist immer ein bisschen ungünstig, sich rückwärts durch das Werk eines Autors oder einer Autorin zu lesen. Zwei Jahre erscheinen wenig, können in der Entwicklung eines schriftstellerischen Stils aber durchaus einen Unterschied machen. „The Troupe“ wirkte auf mich, als hätte Bennett seine individuelle Stimme damals noch nicht so ganz gefunden. Sein formidabler Schreibstil war noch nicht ausgereift, blitzt jedoch schon manchmal auf. Besonders das Ende des Einzelbands, das ein weiteres Mal beweist, was für ein Händchen der Autor für berührende, poetische Abschlüsse hat, zeichnet seinen zukünftigen Werdegang bereits vor. Zuvor las sich das Buch für mich hingegen etwas zäh und träge. Ich konnte lange nicht erkennen, worauf Bennett hinauswollte und war ein bisschen enttäuscht, dass „The Troupe“ meine Erwartungen nicht erfüllte. Als ich erfuhr, dass die Handlung im Rahmen des Vaudevilles spielen sollte (und den Begriff gegoogelt hatte), rechnete ich mit einer Art fahrender Freakshow voller bizarrer Figuren, die reihenweise groteske Auftritte absolvieren. Tatsächlich ist die Truppe, der der Protagonist George beitritt, wesentlich kleiner und unspektakulärer, als ich mir vorgestellt hatte. Sie besteht aus Heironomo Silenus, einer orientalischen Tänzerin namens Colette, dem Bauchredner Kingsley, der Starken Frau Franny und dem Cellisten Stanley. Die fünf sind zweifellos skurril, doch meinem Empfinden nach wurde ihre Ausstrahlung von der Tragik ihrer Biografien dominiert. Sie wirkten schnell nicht mehr faszinierend oder kapriziös auf mich, sondern wie ein ziemlich jämmerlicher Haufen, dem das Vaudeville kaum etwas bedeutet. Das Setting dient ihnen lediglich als Tarnung. Ihre Exzentrik und jeweilige Verbindung mit dem Übernatürlichen stehen nicht im Mittelpunkt der Geschichte, sondern ihre Mission: der Krieg gegen die abstrakte Bedrohung der Dunkelheit, den Bennett in den Kontext eines kreativen Schöpfungsmythos integriert, dessen schlichte, bezaubernde Schönheit eher an ein Märchen als an christliche Narrative erinnert. Die Truppe war anders, als ich angenommen hatte, sie überraschten mich dadurch allerdings sehr oft und verhielten sich unvorhersehbar, wodurch „The Troupe“ eine charismatische, charakterzentrierte Form der Spannung aufrechterhielt. Niemand ist in diesem Buch wirklich heldenhaft, nicht einmal George, den Bennett unverfälscht, ehrlich und erfrischend fehlbar portraitiert. Daher war ich fähig, meine Erwartungshaltung zu korrigieren und der hässlichen Wahrheit ins Gesicht zu sehen: der Kampf gegen das Böse ist nicht glorreich, sondern produziert kaputte Persönlichkeiten, die zu traumatisiert sind, um als Held_innen betrachtet zu werden und dennoch Hoffnung vermitteln.
Als ich „The Troupe“ ausgelesen hatte und das Buch zuschlug, dachte ich zuerst, wie unsagbar traurig diese Geschichte ist. Das ist sie definitiv. Wer auf einen bunten, schrillen, fröhlichen Roman hofft, wird enttäuscht werden. Robert Jackson Bennett ist kein Autor für seichte, oberflächliche Unterhaltung. Er skizziert in diesem Einzelband ein Bild exquisiter, ästhetischer Tragik, kein Zirkusspektakel. Ich war von dessen bedeutungsschwerer Tiefe selbst überrascht und versuche immer noch, das Gefühl der Trauer abzuschütteln, das mich überfällt, wenn ich über das Buch nachdenke. Daher fiel mir die Bewertung ziemlich schwer. Einerseits negierte „The Troupe“ beinahe alle Erwartungen, die ich vor der Lektüre entwickelt hatte. Andererseits habe ich viel mehr bekommen, als ich jemals vermutet hätte, nur auf eine andere Art und Weise. Deshalb vergebe ich vier Sterne. Euch rate ich, euch für eine emotional fordernde Erfahrung zu wappnen, solltet ihr „The Troupe“ lesen wollen. Dieses Buch sticht mitten ins Herz.
- Jutta Freund
Katzengeschichten
(1)Aktuelle Rezension von: KerryKlappentext: Katzen gehen ihren eigenen Weg und leben doch mit uns: Sie tun, was sie wollen, dabei sind sie anhänglich, sanft und verspielt, manchmal auch rätselhaft und wild. Diese Lesebuch mit Katzengeschichten berühmter und beliebter Autoren führt uns in die wunderbare Welt der Katzen, die voller Geheimnisse und Überraschungen ist. Die Autoren: Robert Walser, Günter Eich, Günter Kunert, H. C. Artmann, Kurt Tucholsky, Edgar Allan Poe, Charles Bauderlaire, Karel Capek, T. S. Eliot, Franz Kafka, Maxim Gorki, Emile Zola, Anton Tschechow Rezension: Halo Calvino - Der Garten der eigensinnigen Katzen Marcovaldo freundet sich mit einer Katze an und folgt ihr auf ihren Touren. Eines Tages landet er dadurch im Garten der eigensinnigen Katzen ... H. C. Artmann - Maus im Haus Ompül ist Leuchtturmwärter in der Nähe von Feuerland. In seinem Leuchtturm hat sich eine Maus eingenistet. Ehe Ompül es sich versieht, hat die Maus ihre ganze Verwandtschaft eingeladen, da ist guter Rat teuer ... Günther Eich - Die Katze von Pantheon Eine Katze wartet vor dem Pantheon darauf, dass auch endlich der richtige Halter für sie auftaucht, doch darauf wartet sie schon seit Jahren. Wir der richtige noch kommen? Zhan Jie - Tamtaramtam Mimi, eine arme gequälte Katze, berichtet aus ihrem Leben und warum sie nicht wagt, es zu ändern. Luigi Malerba - Der faule Kater Wie der faule Kater Baffo, der selbst zum Laufen und Fressen zu faul ist, doch noch die Katze seines Herzens findet. Emile Zola - Das Katzenparadies Eine Katze aus feinem Hause probiert die Freiheit und muss feststellen, dass das so gar nichts ist, was ihr gefällt. Raymond Chandler - Unsere schwarzer Angora Eine Briefkorrespondenz zwischen Katzenhaltern, in denen der Alltag mit den jeweiligen Lieblingen beschrieben wird. Günter Kunert - Katzensorgen Wie eine Katze es schafft, dass ihr Halter ihr immer wieder den bequemen Stuhl überlässt. Doris Lessing - Zähes Tier Eine Frau erzählt hier über ihr Lebens mit Katze und anschließend ohne. Hilde Domin - Duie andalusische Katze In einem Ferienhäuschen lebt eine reudige Katze, die es immer irgendwie schafft, von den Bewohnern was zu bekommen. Doch was wird aus ihr, wenn die Urlaubszeit vorbei ist? Robert Musil - Die kleine Katze aus dem Jenseits Eine kleine Katze sucht sich zum Sterben ein gutes zu Hause. Edgar Allan Poe - Der schwarze Kater Der Erzähler berichtet erst von den Quälereien an seinem Kater, dann anschließend, wie er diesen erhängt. Aus Schuldgefühlen heraus holt er sich einen neuen Kater. In einem Wutanfall will er diesen mit einer Axt erschlagen, seine Frau geht dazwischen und wird getötet. Doch der Kater sorgt für sein eigenes Recht ... Franz Kafka - Kleine Fabel Philosophisches Gespräch zwischen Katze und Maus. Luigi Malerba - Die Eidechse und das Kätzchen Carlone schenkt seinen Freunden erst eine Eidechse, dann eine Katze, aber nicht immer ist alles so, wie es scheint ... Kurt Tucholsky - Die Katze spielt mit der Maus Das alte Spiel der Jagd zwischen Katze und der Beute Maus. T. S. Eliot - Grimmtigers Ende Ein Gedicht über das Leben und den Tod des Katers Grimmtiger. Karel Capek - Die unsterbliche Katze Kater Philipp wird von Menschenhand durch Arsen ermordet. Noch bevor er seinen letzten Atemzug macht, erscheint wie durch ein Wunder Katze Daisy. Daisy indes setzt in den folgenden 3 Jahren drei- bis viermal im Jahr Junge in die Welt. Als sie auf Grund von Misshandlungen stirbt, kehrt eine ihrer Töchter zurück - Daisy II. Auch diese bekommt dreimal im Jahr Junge. Als sie vom Nachbarhund tot gebissen wird, war gerade noch eines ihrer Jungen im Haus, ein Weibchen - Daisy III. Und auch diese bringt dreimal im Jahr Junge zur Welt ... Colette - Nonoche Aus ist es mit dem schönen Kätzchenleben, wenn die Mutter wieder trächtig ist. Anton Tschechow - Das Ereignis Wie kleine Kinder sich über Katzenjunge erfreuen und diese ein schlimmes Ende nehmen. Ernest Hemingway - Katze im Regen Eine Katze sitzt im Regen unter einem Tisch. Eine Touristin will sich ihrer annehmen, doch dann ist sie fort. Wohin? Maxim Gorki - Sasubrina Sasubrina ist der Spaßvogel im Gefängnis, mit Niemandem muss er die Aufmerksamkeit der anderen Insassen teilen. Doch ein roter Kater macht ihm Konkurenz.Um diese aus dem Weg zu schaffen, ersinnt er einen schrecklichen Plan ... Patricia Highsmith - Leer ist das Vogelhaus Eine Frau erblickt im Vogelhäuschen ihres Gartens ein Tier, dass sie nicht kennt. Sie nennt es Yuma, aber das Tier ist nicht freundlich. Ein paar Tage später ist es im Haus und erschreckt die Frau. Daraufhin bringt ihr Mann leihweise eine Katze eines Arbeitskollegen ins Haus, um dem Yuma den Gar aus zu machen. Damit nimmt das Drama seinen Lauf. Rudyard Kipling - Die Katze geht ihre eigenen Wege Eine Geschichte vom Anbeginn der Zeit und wie die Katze es schafft, im Gegensatz zum Mann und Hund, ihren eigenen Willen zu behalten. Mark Twain - Becky tritt ins Toms Leben Auf Grund einer Verspätung in der Schule lernt Tom Becky kennen. Lewis Carrol - Das Haus hinterm Spiegel Alice besucht das Haus hinter dem Spiegel und entdeckt dort allerhand Ungewöhnliches. Rainer Maria Rilke - Die Fensterrose Vom Wesen der Katze Gottfried Keller - Spiegel , das Kätzchen Spiegel führt ein gutes und glückliches Leben, bis eines Tages seine Besitzerin stirbt. Nun ist er allein auf der Welt und sein Überleben nicht gesichert. Da kommt ein Hexenmeister daher und bietet ihm Kost und Logis an, als Gegenzug will er sein Ketzenfett. Spiegel ist so verzweifelt, dass er zustimmt. Doch als der Tag der Abrechnung kommt, ersinnt Spiegel einen genialen Plan. Alfred Polgar - Idyll Die Beschreibung eines idyllischen Lebens auf dem Land eund wie schnell es vergänglich ist. Robert Walser - Das Kätzchen Wie ein kleines Kätzchen sich in die Gedanken eines Menschen einschleichen kann. Hilde Domin - Die Insel und der einäugige Kater Beschreibung eines Lebens auf einer Insel. Ernst Jandl - Katze am Abend Gedicht über eine schwarze Kate Ludig Harig - Sirikit Philosophische Beschreibung eines Kätzchens uns eines Lebens Carles Baudelaire - Die Uhr Das Ablesen der Zeit in den Augen einer Katze Emile Zola - Franziska und Kathinka Von der Unterschiedlichkeit der Katzen Colette - Schah Von der Edelkeit einer Edelkatze Guillaume Apollinaire - Die Katze Ein Gedicht über die wichtigen Dinge des Lebens Marlen Haushofer - Die schöne Melusine Nach Generationen wird eine edle Katze geboren und bei ihr ist alles anders. Doch dann verschwindet sie eines abends ... Karel Capek - Noch einmal die Katze Vom Wesen und Vertrauen der Katze Als Katzenpersonal aus Leidenschaft habe ich mich auf dieses Buch gefreut in der Annahme, mit ihm ein paar angenehme Stunden mit kurzweiligen Katzengeschichten zu verbringen. Doch wie habe ich mich getäuscht, kaum eine der Geschichten in diesem Buch lässt die Katze an sich im guten Licht erscheinen und auch von ständigen Misshandlungen und Ermordungen von Katzen zu lesen, hat meine Laune nicht wirklich gehoben. - 8
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