Bücher mit dem Tag "britische literatur"
325 Bücher
- Jane Austen
Stolz und Vorurteil
(4.241)Aktuelle Rezension von: MikaSandersJane Austen war eine Meisterin ihres Fachs und "Stolz und Vorurteil" ist ihr Meisterwerk.
Der Roman spielt in Großbritannien zu Lebzeiten von Jane Austen am Anfang des 19. Jahrhunderts und erzählt die Geschichte von Elisabeth Bennet und ihren 4 Schwestern, die, wenn es nach dem Willen ihrer übereifrigen Mutter geht, möglichst schnell an den Mann gebracht werden sollen. Die fröhliche und selbstbewusste Elisabeth trifft auf einem Ball den reichen, stolzen und hoch angesehen Mr. Darcy, der ihr anfangs höchst zuwider ist. Schon bald verliebt sich Mr. Darcy in Elisabeth, doch diese lehnt ihn aufgrund ihrer tiefen Abneigung ab. Erst als er bereit ist seinen Stolz und sie ihre Vorurteile abzulegen, finden die beiden zueinander.
Die Geschichte ist romantisch, gleichzeitig aber auch amüsant und leichtfüßig geschrieben und gibt spannende Einblicke in das Leben im 19. Jahrhundert. Nur Menschen, die mit zeitgenössischen Romanen vergangener Jahrhunderte nichts anfangen können, z. B. weil sie mit der Sprache nicht so gut zurechtkommen, sollten dieses Buch vielleicht nicht lesen. Für alle anderen ist dieser Klassiker ein Muss.
- George Orwell
1984
(4.000)Aktuelle Rezension von: KiraNearTitel: 1984
Autor*in: George Orwell
Erschienen in Deutschland: 1976
Originaltitel: Nineteen Eighty-Four
Erschienen in England: 1949
Übersetzer*in: Kurt Wagenseil
Weitere Informationen:
Genre: Dystopie, Drama
Preis: Zwischen € 1,82 und € 10,00 (gebraucht, diese Version)
Seiten: 281
Sprache: Deutsch
ISBN: 3 548 03253 2
Verlag: Ullstein
Inhalt:
George Orwells Welterfolg wird hiermit erneut als Taschenbuch vorgelegt. Mit atemberaubender Unerbittlichkeit zeichnet der Autor in diesem visionären Roman das erschreckende Zukunftsbild einer durch und durch totaliären Gesellschaft, die bis ins letzte Detail durchorganisierte Tyrannei einer absolut autoritären Staatsmacht. Dieses Buch entstand unter dem Eindruck unkontrollierter Willkürherrschaft, des Nazismus, des Faschismus, des Stalinismus, aber auch der wirtschaftsimperialistischen Tendenzen bei den Industriemächten während des Zweiten Weltkriegs. Pessimistischer und grimmiger noch als in seinen anderen Büchern bringt Orwell hier seine Überzeugung zum Ausdruck, daß die Machtstruktur einer Gesellschaft auch durch Revolution nicht grundlegend verändert werden kann und daß die Zerstörung des Menschen durch eine perfektionierte Staatsmaschinerie unaufhaltsam ist. Seine düstere Zukunftsvision gewinnt dadurch einen beklemmenden Wirklichkeitsbezug, dem sich auch der Leser von heute nur schwer entziehen kann.
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Bevor ich auf den Inhalt des Buches eingehe, muss ich noch ein paar Worte zu den Eckdaten oben verlieren. Und zwar, dass ich die meisten Infos von Amazon habe, das es in meinem Taschenbuch leider kein Impressum gibt. Hab mehrfach nachgesehen, aber nie was gefunden. Daher kann ich nicht zu 100% sagen, ob die Angaben so stimmen und ich hab auch keine andere Quelle gefunden, wo ich das sicher sagen konnte. Wenn euch das zu unsicher ist, nehmt lieber ne neuere Version. Es gibt eine, die nicht viel kostet, mit einer neuen Übersetzung. Die habe ich allerdings nicht gelesen, daher kann ich nicht sagen, ob und welche Unterschiede es gibt. Aber es gibt bestimmt welche, die diese Version bereits gelesen und rezensiert haben :-)
Woher ich das Buch habe, kann ich auch nicht mehr so genau sagen. Ich habe es mal vor Jahren irgendwo entweder günstig oder kostenlos bekommen, dazu ist es dann doch zu lange her, als das ich das genau sagen könnte. Es ist auf jeden Fall gebraucht. Und 1984 ist ein sehr bekannter Klassiker, ich war schon länger darauf neugierig, das Buch zu lesen. Wie gesagt, irgendwann vor 2020 bin ich dann fündig geworden, aber nie so wirklich dazu gekommen es zu lesen. Und danach lag es dann in einem Umzugskarton^^°
Aber gut, mein SuB war so oder so hoch genug, dass ich so oder so nicht so schnell dazugekommen wäre. Lieber später als nie, nicht wahr?
Das Buch wurde oft erwähnt, besonders, wenn es um schreckliche Staaten oder Landeskritik ging, doch so viel wusste ich vor dem Lesen auch nicht. Höchstens so Schlagworte wie "Überwachungsstaat", "Gedankenpolizei" und "Big Brother". Besonders das letztere wurde oft erwähnt und als Vergleichsbeispiel benutzt.
Daher war ich neugierig auf das Buch, kam aber erst die Tage dazu es zu lesen.
Da ich nicht wirklich genau wusste, um was es genau geht, hatte ich auch keine Erwartungen und ließ es einfach auf mich zukommen. Und ich fand es an mehreren Stellen erschreckend, sehr erschreckend. Sogar noch mehr als damals "Die Farm der Tiere", da fand ich es schon jedes Mal furchterregend, wie schnell das System, dass die Tiere aufgebaut hatten, dem Untergang geweiht waren.
Hier in dem Buch ist es die ständige Überwachung, nicht nur durch die technischen Geräte, sondern auch durch die persönliche Umgebung. Ein Mann ist an einer Stelle froh, dass er für sein "Gedankenverbrechen" verhaftet wurde, nachdem sein eigenes Kind ihn verpetzt hat. Er hat was im Schlaf gegen den "Großen Bruder" gesagt, das Kind hat es gehört und gleich am nächsten Tag den Behörden gemeldet. Und der war auch noch stolz darauf ...
Man weiß nie, wer alles zu der Gedankenpolizei gehört oder einen sonst irgendwie verpetzen könnte. Überhaupt, dass es Begriffe wie "Gedankenverbrechen" gibt, find ich schlimm. In dieser Welt sind die Gedanken absolut nicht frei. Man darf sich nicht mal anmerken lassen, dass man z.B. an dem "Großen Bruder" oder der Partei zweifelt, weil man sonst aus der Geschichte getilgt wird. Man wird wortwörtlich ausradiert, jegliche Spur die daraufhin deutet, dass du mal existiert hast - alles wird umgeändert oder gelöscht.
Überhaupt wird viel umgeändert, der Protagonist zum Beispiel sitzt in einer Abteilung, in der ständig Meldungen reinkommen, was er alles umändern soll, damit die Partei immer gut dasteht. Auch wird die Vergangenheit geändert, damit Aussagen, die die Partei früher gemacht hat, zu den Ereignissen passt. Überhaupt besteht die Welt, in der Winston lebt, nur noch aus drei Großmächten und einer Freifläche, von der keiner so wirklich weiß, was damit passiert oder wem die gehört. Es herrscht immer irgendwo Krieg und wer mit wem verfeindet ist und wer nicht, ändert sich ständig.
So heißt es in einem Moment "Ozeanien und Eurasien sind schon immer Verbündete gewesen!" - im nächsten dann aber auf einmal: "Ozeanein und Eurasien sind Feinde, sind es schon immer gewesen!". Wenn eine solche Änderung eintritt, ist es u.a. Winstons Aufgabe, die Vergangenheit so hinzubiegen, dass die neue Tatsache auch so "richtig" ist.
Am Ende weiß keiner, was richtig ist und darüber sollen die Leute auch nicht nachdenken, sie sollen einfach alles schlucken, was man ihnen vorwirft. Ist ja bei "Farm der Tiere" genauso, da ist ein Schwein namens Schneeball lange ein Held, irgendwann aber wird er zum Feind Nummer 1 erklärt und all seine Heldentaten dem Schwein Napoleon zugeschrieben. Wenn es kritische Nachfragen gibt, heißt es nur: "Das sind Gerüchte!", "Das hast du falsch in Erinnerung" oder "Das war schon immer so!"
Auch fand ich es krass, wie sehr die Partei versucht die Leute ausmerzen und die Menschlichkeit aus ihnen zu treiben. Die meisten von ihnen leben ohne wirklich Bildung zu erfahren, denn die brauchen sie als simple Arbeitskraft ja nicht. Und das, obwohl sie die Mehrheit der Gesellschaft darstellen. Menschen werden dazu animiert und erzogen, sich gegenseitig zu überwachen und anzuzeigen, falls sie parteifeindliches Handeln an den Tag legen. Der in ihren Augen ideale Mensch soll keine Liebe spüren (außer zum Großen Bruder und der Partei), keine Freunde haben und auch keine Freude. Die Leute in der mittleren Schicht dürfen sich nicht mal selbst einen Partner aussuchen, den sie körperlich oder sonst wie anziehen finden. Nein, sie sollen nur zusammen kommen und Sex haben, um mehr Parteimitglieder zu züchten. Wobei man laut dem Buch bereits daran arbeitet, auch das verhindern zu können, indem man Menschen künstlich im Labor erstellt ...
Das alles fand ich erschreckend und auch sehr, sehr düster. In vielen anderen dystopischen Büchern gibt es irgendeine Art von Hoffnung, dass die Protagonisten eine Chance gegen das unfaire System, gegen die unfaire Regierung haben. Doch diese gibt es hier nicht. Und jegliche Hoffnung wird früher oder später im Keim erstickt.
Was den Aufbau angeht, der Anfang zieht stark an. Der mittlere Teil ist ein bisschen langatmig teilweise, aber der Schluss ... OMG, ich weiß gar nicht, was ich über den letzen bzw dritten Teil des Buches sagen soll, ohne großartig zu spoilern. Ich denke, dieser Teil wird mir noch jahrelang im Kopf hängenbleiben. Hier hat das Buch auch wieder angezogen und das echt nicht zu wenig! Aber an dieser Stelle möchte ich nicht zu viel verraten. Das sollte man doch lieber selbst lesen, wenn man es nicht schon getan hat.
Fazit:
Es könnte an der alten Übersetzung liegen, dass das Buch hier und da ein wenig hochgestochen ist. Ich kenne weder das englische Original, noch die neue Übersetzung, daher habe ich da keine Möglichkeit zum Vergleich. Das hat es ein bisschen anstregend gemacht beim Lesen. Und wie gesagt der Mittelteil war teilweise, auch wegen der Sprache, ein wenig schleppend. Dennoch war das Buch sehr interessant und ich bin froh, dass ich es gelesen habe. Zwar wird mein Favorit immer "Farm der Tiere" bleiben, was Orwell-Bücher angeht, aber das hier belegt den zweiten Platz.
Von mir bekommt das Buch insgesamt fünf Sterne und eine Leseempfehlung! Welche Übersetzung die bessere ist, kann ich dagegen leider nicht sagen.
- Simon Beckett
Die Chemie des Todes
(7.291)Aktuelle Rezension von: Kolibri_liestWer einen unblutigen Thriller sucht, wird hier nicht fündig, denn in der Chemie des Todes geht es ans Eingemachte. Fliegen, Larven, Verwesung. Wir erfahren viel von der Arbeit der forensischen Anthropologie und das macht die Reihe auch aus. Der Auftakt ist sehr gelungen und jedes Kapitel wird mit dem Drang beendet das nächste zu lesen. Ich habe das Buch an einem Tag durchgesuchtet und direkt den nächsten Teil gekauft.
- Simon Beckett
Kalte Asche
(3.461)Aktuelle Rezension von: Kolibri_liestSimon Beckett bleibt dem Stil des ersten Teils treu und lässt uns Lesenden erst einmal seicht wieder ankommen. Der Aufbau des Settings ist super und der gewählte Handlungsort einer schottischen Insel, die im Lauf der Geschichte von der Außenwelt abgeschnitten wird, birgt viele spannende Momente und macht die Arbeit von David Hunter nicht einfacher.
Kalte Asche ist eine gelungene Fortsetzung des ersten Teils, auch wenn es im Vergleich etwas weniger fesselnd ist. Doch das erscheint nur im Vergleich so. Kalte Asche ist trotzdem eine Leseempfehlung.
- Simon Beckett
Leichenblässe
(2.556)Aktuelle Rezension von: Kolibri_liestDas Setting war dieses Mal nicht mein Fall, doch Simon Becketts Art zu schreiben und David Hunters anthropologisches Vorgehen haben auch den dritten Teil der Hunter-Reihe zu einem guten Buch gemacht. Es kann etwas enttäuschen, dass auch dieser Teil wie die ersten beiden aufgebaut ist. Aber ich finde ihn trotzdem spannend.
- Aldous Huxley
Schöne Neue Welt
(1.165)Aktuelle Rezension von: TanteGhostEine Welt zwischen Kasten und Zwang. – Leben wollte ich da nicht.
Inhalt: In einer zivilisierten Welt, wo Menschen nicht geboren werden, sondern nach Bedarf gezüchtet. Kinder werden so konditioniert, wie man sie braucht, und gegen schlechte Gefühle gibt es Drogen. – In dieser Welt gibt es aber noch immer Individualisten. Diese werden auf Inseln weg gesperrt. – Doch einer wehrt sich. Bringt so genannte Wilde mit nach London. Kurzer Ruhm ist der Lohn, doch trotzdem muss er London verlassen.
Und der Wilde? Der kommt mit den ganzen Regeln und erzwungenen Gemeinschaftszeiten so gar nicht klar. Er springt am Ende über die Klinge ...
Fazit: Dystopien können wirklich gut sein. Zumindest dann, wenn sie gut gemacht sind. Zumindest habe ich mir das versprochen, als ich mir den Klappentext dieses Werkes durchgelesen habe. – Ich habe dieses Buch aus der Onleihe und bin mehr als froh, dass ich dafür kein Geld ausgegeben habe.
Von der Story her war hier in jedem Fall Potential da. Da war ein Kastensystem, Menschen, die nicht geboren, sondern in Flaschen gezüchtet und dekantiert werden. (Das kannte ich bisher nur von Wein.) Und darin lebten nun Menschen, die maßgeschneidert waren und mit Drogen glücklich gehalten wurden. – Nur einer wollte sich nicht wirklich in das System fügen. Vollkommen logisch, dass das Probleme geben muss.
Was ich jetzt nicht so toll fand, war der Stil, in dem die Story erzählt wurde. Weit ausholende Gedankengänge haben mich immer wieder raus katapultiert und den Faden verlieren lassen. Dann habe ich eine Weile nicht wirklich folgen können, bis ein Aufhänger kam, mit dem ich wieder etwas anfangen konnte.
Die Welt allerdings, in der die Story spielt, war sehr gut durchdacht. Der Hörer hat etwas über Regeln und Konformitäten erfahren. Über Verhaltensweisen, die sich schicken, oder eben nicht. Und auch über menschliche Abgründe. Die waren in diesem Fall aber verwirrend, denn bei uns gelten die als normal.
Ich bin hin und her gerissen, was ich dem Werk für eine Bewertung geben soll. Die Story war super, aber die Verpackung so ganz und gar nicht meins. – Hinzu kamen bei mir noch die vielen Namen. Und das mit meiner Namensschwäche. Auch da bin ich stellenweise nicht nachgekommen.
Das Ende hat mich dann auch mehr als enttäuscht. Ein Happy End sieht definitiv komplett anders aus. – nein, wo wirklich toll war das buch nicht. Wirklich gut, das ich dafür kein Geld bezahlt habe.
Empfehlen kann ich das Buch nicht so wirklich. Der Stoff hätte so viel Potential gehabt und dann ist das so kaputt geschrieben. Jede spannende Szene ist mir philosophischer gram ... keine Ahnung, was ich davon halten soll.
Na ja, die Sternebewertung spricht wohl Bände. Da hat es der Autor wohl zu gut mit seinem Wissen gemeint. Vielleicht gibt es doch Leute, die so etwas mögen. Ich persönlich fand es nicht prickelnd. Eher ein Fail.
- Lewis Carroll
Alice im Wunderland
(1.167)Aktuelle Rezension von: BemyberlinbabyEine fabelhaft kuriose Geschichte die wohl jeder schon in der ein oder anderen Version kennt. Ich hatte mich sehr darauf gefreut die Geschichte rund ums Wunderland zu lesen, bin nun aber doch etwas enttäuscht. Vielleicht liegt es daran, dass ich die Verfilmung über die Jahre hinweg sehr oft und sehr gern gesehen habe und sich die Handlungsabläufe doch stark unterscheiden. Außerdem finde ich Alice im Buch doch ziemlich nervig und unbedacht. Das war auf die Dauer eher schwer zu ertragen. Die Schreibweise konnte mich allerdings überzeugen und durch die eingefügten Gedichte und Liedtexte entsteht eine ganzheitliche Leseerfahrung.
- Kazuo Ishiguro
Alles, was wir geben mussten
(596)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderKathy fährt zurück in ihre Vergangenheit, zu ihren Freunden Ruth und Tommy. Sie sind in einem Internat aufgewachsen und es gab getrennte Schlafsäle, tolle Klassenzimmer und alles abgeschottet von außen. Jedes Kind war hier zu einem ganz bestimmten Zweck. Sie dienten als "Ersatzteillager" für andere und sie wussten schon sehr früh, dass ihr Lebensweg bereits vorgezeichnet ist und eines Tages jemand kommt und es eine Operation geben wird.
Kazo Ishiguro zeichnet mit seiner feinen Sprache ein erstmal idyllisches Bild, dass aber hinter der Fassade um Ausgrenzung, Mobbing, Ausnutzung und eigene Gefühle geht. Beklemmend! - Virginia Woolf
Mrs. Dalloway
(240)Aktuelle Rezension von: moontalesLeider war das Buch nicht mein Ding. Sehr lange Sätze, absolut ausschweifend und ungefähr 80% der Informationen im Buch sind unrelevant. Das hat das Lesen für mich sehr langatmig und leider auch langweilig gemacht. Ich lese ansonsten sehr gern Klassiker und vielleicht werde ich mich irgendwann an einen anderen ihrer Romane heranwagen. Mit diesem bin ich leider nicht warm geworden.
Virginia Woolf erzählt hier fast ausschließlich über die Gedankenwelten der einzelnen Protagonist:innen. Man erfährt also sehr viele Einblicke in das Gefühlsleben der jeweiligen Person. Allen voran Clarissa und ihr verschmähter alter Liebhaber Peter. Es wird ab und an getratscht, man erfährt einiges über die Londoner Gesellschaft. Beim Lesen muss man sich sehr konzentrieren, nicht nur aufgrund der langen Sätze sondern auch, weil die Erzählstruktur extrem flatterhaft ist. Wie ein Schmetterling wird von einem Protagonisten oder einer Protagonistin zum/zur nächstem/nächsten gesprungen. Teilweise so "unspektakulär" dass man den Wechsel zunächst gar nicht bemerkt und sich dann erst einmal fragt wer überhaupt gerade "spricht". Es gab einige schöne und interessante Aspekte am Buch, aber es hat meine Erwartungen generell einfach nicht erfüllt. Wie die Engländer so schön sagen: Not my cup of tea!
- Lewis Carroll
Alice's Adventures in Wonderland
(318)Aktuelle Rezension von: NalasBuchBlogAlice in Wunderland ist eines der Geschichten, die eigentlich jedes Kind kennt und kennen sollte. Zumal mittlerweile sehr viele Abwandlungen davon existieren.
Verliebt habe ich mich bei dem Buch in erster Linie in die englische Sonderausgabe, die neben einem schönen Einband auch noch viele Abbildungen und Verzierungen innerhalb des Buches aufweist.
Die Geschichte an sich hat mich wiederum weniger überzeugt. Die Idee, durch einen Traum in einer Welt gefangen zu sein und alles zu hinterfragen, gefällt mir gut. Allerdings empfinde ich die kleine Alice als vorlautes und arrogantes Kind.
In dem Buch geht es darum, dass sie verschiedene Charaktere und deren Eigenschaften in der anderen Welt kennenlernt. Allerdings nimmt sie die Eigenarten der Anderen wenig an. Akzeptiert diese nur in geringem Maße und sobald ihr Erklärungen oder Geschichten erläutert werden, fällt sie dem gegenüber ins Wort, bis es ihr selbst zu anstrengend wird.
Vielleicht ist es ja ein gutes Buch, aber ich komme mit der Art der Kleinen einfach nicht klar…
- Jasper Fforde
Der Fall Jane Eyre
(562)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderThursday Next lebt im England der 80er Jahre. Seit über 100 Jahren führen England auf der Krim gegen Russland Krieg. Als Literaturagentin gehört Thursday Next einer Agentur an die sich als Beschützer der Literatur versteht. Wenn die Bösen Mächte in ein Originalmanuskript eindringen, dann können sie die Handlung verändern und somit auch das Geschehen der Zeit. Thursdays Familie ist schon sehr chaotisch, aber dann kommt ein sehr komplizierter Fall auf sie zu. Einer der größten Bösewichte, wenn nicht sogar der Böseste, dringt in Brontes Jane Eyre ein und entführt die Hauptfigur. Alle Literatecs sind alarmiert und Next macht sich mit ihren Kollegen in den Kampf und dringt nicht nur in die Welt der Literatur genauer ein. Jasper Forde ist etwas großartiges gelungen. Ein Mix aus chaotischer Liebesgeschichte, großartiger Fantasy und eine Reise in die Weltliteratur. In einer erfrischenden Sprache lässt er die äußerst sympathische Hauptfigur Thursday Next durch ein fantastisches Endland stolpern. Der nächste bitte.
- David Mitchell
Cloud Atlas
(58)Aktuelle Rezension von: Valkyrie KaneI have absolutely no idea how to review this book. Even a week and a half later I don’t really know what to tell you.
I could tell you that I think three sixth of this book were even more boring than watching grass grow, but that wouldn’t explain WHY I think that, would it? And since I always try to explain my reasons for liking or – in this case – not liking a book (not really), that just wouldn’t do. So…
Bear with me here. I’ll try to do my best, okay?
First of all: WTF did I just read?
That was my initial reaction after having finished Cloud Atlas.
And it wasn’t the kind of whoa-I-can’t-believe-it-what-an-eye-opener-WTF, either.
After all the hype, and after all I’ve heard about this book, I can honestly say: I’m not impressed.
No, really.
“Everything is connected.” Everything is connected, my a… behind.
“Souls cross ages like clouds cross skies.” That’s actually what it says on the tin, respectively the back of the book. So, of course, I went into it, expecting events that start in one period of time and cause other events to happen in another one. I expected soul-travelling, people meeting and meeting again in a different time, recognizing each other’s souls by looking in each other’s eyes, a turn of a phrase, a particular mannerism or whatever else, unlocking memories and allowing the characters to work together or antagonize each other to prevent certain events, that had been set in motion ages ago, from happening. Or make them happen.
Something like that, in any case.
If you’re like me, you’re in for a whole world of disappointment.
The only “connection” that’s happening here is that each storyline is somehow mentioned in the following story, but only in passing and without any impact on the occurring events.
Oh, yes! And there’s the repeated mentioning of a birthmark in the shape of a comet – which bears absolutely no consequence at all. At least not any I could see. At first I thought it was the sign of the “hero” in each of the stories, but that wasn’t it. But maybe I’m just too stupid to recognize a pattern.
Anyway.
There was the first storyline named “The Pacific Journal of Adam Ewing”, which was nice to read. Not that there was really anything happening, but it had a pleasant Treasure-Island-y feeling to it (only without the pirates). Still, it was a bit on the dull side. And, of course, it ends not only in the middle of the story but also in the middle of a sentence, because apparently the author thought this a good way to write a book.
The next storyline is called “Letters from Zedelghem”. This storyline is so incredibly boring, I nearly gave up. Plus, while story 1 had some really likable (though even more unlikable) characters, story 2 only consisted of mean, selfish, stupid and despicable characters, I really didn’t want to know more about. Also: nothing happens. And it ends – again – in the middle of the story.
To cut a long story short: ALL of the first five storylines are only half-told and end in the middle of various events. This book is constructed like this:
The Pacific Journal of Adam Ewing (Part 1)
Letters from Zedelghem (Part 1)
Half-Lives: The First Luisa Rey Mystery (Part 1)
The Ghastly Ordeal of Timothy Cavendish (Part 1)
An Orison of Sonmi~451 (Part 1)
Sloosha's Crossin' an' Ev'rythin' After (Complete)
An Orison of Sonmi~451 (Part 2)
The Ghastly Ordeal of Timothy Cavendish (Part 2)
Half-Lives: The First Luisa Rey Mystery (Part 2)
Letters from Zedelghem (Part 2)
The Pacific Journal of Adam Ewing (Part 2)
Let’s get on with it, shall we?
Story no. 3, “Half-Lives: The First Luisa Rey Mystery”, gave me hope again, and simultaneously made me wonder how and author can write so thrilling and so boring at the same time. “Half-Lives” is a really exciting read. A kind of fast-paced murder-conspiracy-economy-thriller with great characters and lots of things happening. Yes! Finally! Things are happening! I absolutely enjoyed reading about Luisa Rey and her fight with a nuclear power plant corporation.
Only to be BORED OUT OF MY SKULL by story no. 4, “The Ghastly Ordeal of Timothy Cavendish”. I have to admit that here, too, things were happening, and it has a nice twist at the end, that I hadn’t seen coming, but that couldn’t distract me from the – again – very unlikable characters.
I can only repeat myself, but I find it very, very hard to read a story written in first-person-narrator, when I completely dislike said narrator. Plus, I lose interest. So, yeah…
“An Orison of Sonmi~451” was a very good story again. Even though I’m not that much into Science Fiction, it was absolutely captivating to read about this foreign culture and way of living that originated in… Korea, I think. And maybe not even that far in our future.
But, of course, it couldn’t last.
“Sloosha's Crossin' an' Ev'rythin' After”. The sixth storyline. The first story that is actually completely told without ending in the middle of things.
For some reason I assumed, this would be a kind of “turning point”, or some such. The chapter where all of the storylines come together, or at least a LITTLE, so we might get a hint of what this is all about.
No such luck.
It’s about a man from the future, who lives on an island, I think, maybe former Hawaii? I think it is mentioned somewhere.
Why I’m not sure?
Because I didn’t understand that much.
I mean, yeah, write a whole story in an abominable variation of the English language, which is an effing drag to read, why don’t you? Thank you so much! I am aware that languages are changing over time, but usually WE change WITH them! We’re not thrown about 500 years into the future and supposed to understand an idiom where today’s grammar is – apparently – completely out of fashion, punctuation likewise, and letters at the end of a word, or even in between, are actually more of a suggestion than an obligation.
I can understand that one would want to illustrate the change to mankind, but really, there HAD to be other ways. Better ways. “An Orison of Sonmi~451” was also pretty evolved, but they talked just like we do today.
Utterly frustrating, that.
I only read on, because I waited for the eye-opener, the wow factor, the point where I would go, “Oh! That’s how everything worked out! Oh, that’s clever!”, but it never happened. The events DON’T cause each other, the people don’t recognize each other as “familiar souls” or something, and while I really admire the construction of this book, I can’t help but ask: why?
Why choose such an elaborate way of storytelling, only not to actually TELL anything? This book could have been written with the six short stories in sequence, and it would’ve worked just as well.
Basically it’s a book about the suppression and/or annihilation of whole civilisations by the rich and powerful (and white), who will always try and rise themselves above the poorer and uneducated, and try to form a “master race”. And if you dare to revolt, sometimes it’s crowned with success, sometimes it costs you your life. One man/woman CAN achieve changes, but sometimes they can’t. Everything changes, yet everything stays the same.
As long as money and power mean more than honesty, hard work and kindness, everything will always stay the same.
And you needed SIX different stories to tell me that?
Well, hard cheese! I knew that already!
“Half-Lives: The First Luisa Rey Mystery” and “An Orison of Sonmi~451” were a joy to read, but otherwise? No. Sorry. This book couldn’t really impress me. Like I said at the beginning.
2,5 stars out of 5 – rounded up to 3 as per usual.
And maybe I’m mistaken, but…
On page 166 of my version of Cloud Atlas (ISBN: 978-0-340-82278-4) it says:
“The room was lit electric marigold, and in waltzed – backwards, luckily for me – a little witch with red corkscrew curls. ‘Mummy!’ I half heard, half lipread through the glass.”
When that little girl is waltzing in backwards (luckily for him), how can he half lipread? If he can’t see her face, he can’t lipread (neither full nor half). And if she couldn’t see him, coming in FORWARDS, the whole “luckily-for-him” thing makes no sense at all. Do I have an error in my reasoning? (Serious question, btw. Maybe I got it wrong.) - David Mitchell
Der dreizehnte Monat
(86)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchDavid Mitchell beschreibt ein Jahr im Leben eines 13jährigen Anfang der 80er Jahre in England. Die schwierige Zeit zwischen Kindheit und Jugend. Die persönlichen Zweifel, das erwachende Interesse am anderen Geschlecht, die jugendliche Grobheit im Umgang miteinander, das kinderverachtendes Schulwesen, familiäre Verwerfungen, die gesellschaftliche Situation - Ich-Erzähler Jason Taylor hat es wahrhaftig nicht leicht, aber er schildert das Jahr ohne Selbstmitleid, genau beobachtet und für den Leser emotional und inhaltlich gut nachvollziehbar, sprachlich auch übersetzt erfrischend. David Mitchells Roman ist Selbstreflektion auch für den Leser, höchst unterhaltsam, nie larmoyant oder langweilig.
- Kazuo Ishiguro
Was vom Tage übrig blieb
(276)Aktuelle Rezension von: Elite1304In "Was vom Tage übrig blieb" geht es um den Butler Stevens, der in dem Landwesen Darlington Hall beschäftigt ist, Nachdem Lord Darlington verstarb, übernahm Lord Farraday das Anwesen. Inzwischen waren nur noch wenig Bedienstete in dem Landwesen tätig.
Lord Farraday möchte das gern ändern und als er seinem Butler Stevens vorschlägt ein paar Tage frei zu machen, fährt dieser im alten England umher und will seine einstige Kollegin, die ehemalige Haushälterin Mrs. Kenton besuchen und überreden, an dem Hof zurückzukehren. Da sie in einem Brief mitteilte, dass sie geschieden sei, nahm er an, sie würde dieses Angebot annehmen.
Hier beginnt die Geschichte. Der Butler erinnert sich auf seiner Reise an die vielen Ereignisse in Darlington Hall als der alte Lord dort noch wohnte und er sein Butler war. Stevens nimmt ebenso wie sein Vater seine berufliche Aufgabe sehr ernst - zu ernst. Sein Vater war zur selben Zeit im Landsitz beschäftigt wie Stevens unter der Führung des alten Lords. Aufgrund eines Schlaganfalls kam sein Vater bedauerlicherweise ums Leben. Doch selbst in dieser schlimmen Situation bewahrt Stevens die Fassung und kümmert sich um alle anwesenden Gäste, die an dem besagten Tag im Hause Darlington Hall geladen waren.
Das Szenario spielt außerdem zu Kriegszeiten, sodass auch der Konflikt zu jüdisch Gläubigen hier mit aufgeführt wird und auch die politische Haltung der höhren Gesellschaft hier thematisiert wird.
Zwischenzeitlich wird dem Leser auch klar, dass Mrs. Kenton sich zu dem Butler hingezogen fühlt und sich wünscht, er würde ihr entgegen kommen, den ersten Schritt wagen oder - um es flach auszudrücken - sein roboterhaftes Verhalten ablegen und irgendwie menschliche Gefühle äußern statt immer nur Höflichkeiten auszutauschen. Aber Stevens ist ein Profi in seinem Job und außerdem immer gefasst, kultiviert und ergeben. Denn trotz seiner eigenen Intelligenz hinterfragt er die Meinung seiner Lordschaft niemals und handelt immer nach dessen Willen. So kommt es, dass Mrs. Kenton privat jemanden kennenlernt, seine Frau wird und mit ihm wegzieht. Später nach der Scheidung, als sie und Stevens sich wiedersehen, erklärt sie, dass sie dennoch nicht an dem Landhof zurückkehren wird. Denn sie möchte leben. Sie möchte trotz allem mehr als nur einen Full-time-Job und stellt die Frage, was vom Tage und damit einhergehend von einem selbst noch übrig bleibt, wenn ein Arbeitstag in dem Haus rum ist, in dem man arbeitet und wohnt. Das gibt Stevens zu denken und er blickt auf sein Leben zurück und sieht ein, dass er mehr als das eigentlich nicht hatte. Er vertraut sich einem völlig Fremden auf einer Parkbank an und lässt sein Leben Revue passieren.
Es ist eine interessante Geschichte und ein guter Aspekt. Aber der Schreibstil war zuweilen oft anstrengend und die Handlung ist letztlich nie exponenziell gestiegen. Daher vergeben ich drei Sterne für das gute Thema, in dem ich mir mehr Emotionen gewünscht hätte und einen Schreibstil ohne Schachtelsätze und Wortwiederholungen.
- H. G. Wells
The Time Machine
(82)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerHier geht's zur vollständigen Rezension auf meinem Blog.
Rezension
Ich muss ehrlich gestehen, wäre dieses Buch nicht auf dem „100 Books Scratch Off Bucket List“ Poster aufgelistet, das an meinem Schrank hängt, dann hätte ich es wohl nie gelesen. Ausgewählt wurde es außerdem nur, da Mel von Mrs. Paperlove und ich unsere Listen gemeinsam abarbeiten wollen und uns für den Anfang für das kürzeste Buch entschieden haben. Im Nachhinein finde ich das ziemlich traurig, denn das Buch hat mir, obwohl es ein 124 Jahre alter Klassiker ist, gut gefallen. Es war überraschend unterhaltsam und, obwohl ich mich an die englische Version gewagt habe, gar nicht so schwierig zu lesen.
Der Geschichte ist ihr Alter durchaus anzumerken, so ist es nicht. Am deutlichsten wird dies wohl daran, dass das Buch kaum aktive Handlung enthält. Stattdessen gibt der Erzähler, bei dem es sich nicht einmal um den Zeitreisenden, sondern um eine unbekannte andere Person handelt, den neun Kapitel andauernden Monolog des Zeitreisenden wieder, in dem dieser von seinen Erlebnissen in der Zukunft berichtet. Zugegebenermaßen habe ich oftmals vergessen, dass ich einen Monolog lese und nicht aktuell beim Geschehen dabei bin. Deshalb war das Buch stellenweise wirklich spannend. Ich habe mitgefiebert und gebannt die weiteren Entwicklungen verfolgt. Gegen Ende wurde es regelrecht dramatisch. Hin und wieder, wenn der Zeitreisende sein Publikum beispielsweise direkt anspricht, wurde mir allerdings ins Gedächtnis gerufen, dass es sich lediglich um eine Erzählung handelt. Von Zeit zu Zeit fand ich diese Erzählweise etwas ermüdend.
Ein anderer Punkt, der mir aufgefallen ist und in dem ich meine Notizen zu dem Buch nur zitieren kann: „Damals wurde noch echt viel gedacht.“ Wells' Vorstellung davon, wie die Welt im Jahr 802 701 aussieht, fand ich sehr interessant. Am meisten fasziniert hat mich jedoch, dass er sich ausführlich Gedanken darum gemacht hat, wie es dazu kam. Der Zeitreisende, der aufgrund der veränderten Sprache weder mit den Eloi noch mit den Morlocks kommunizieren kann, stellt zu seinen Beobachtungen immer wieder Theorien mit möglichen Herleitungen auf. Es werden Tendenzen in der Entwicklung der britischen Gesellschaft am Ende des 19. Jahrhunderts weitergesponnen. Zwar ist die Erzählung dadurch teilweise etwas theorielastig, aber die möglichen Hintergründe zu verstehen, fand ich sehr spannend. Darüber hinaus besticht Wells' Zukunftsversion mit ihrer Einfachheit. Das Buch kommt ohne futuristische Technologien aus und schafft eine faszinierende Zukunft einfach auf Basis der möglichen Weiterentwicklung der menschlichen Gesellschaft. Das hat mir deutlich vor Augen geführt, wie überladen moderne Dystopien oftmals sind.
Fazit
Dieser alte Klassiker war überraschend unterhaltsam und hat mir gut gefallen. Zwar ist dem Buch sein Alter anzumerken, da die Geschichte in einem sehr langen, teilweise etwas ermüdenden Monolog geschildert wird, aber meist war die Handlung trotzdem spannend. Außerdem fand ich Wells' Zukunftsversion faszinierend. Sie kommt ohne futuristische Technologien aus und basiert lediglich auf der Weiterentwicklung der menschlichen Gesellschaft. Mit interessanten Theorien und wissenschaftlichen Verweisen wird diese Entwicklung zudem erläutert. „The Time Machine“ hat mir überraschend gut gefallen und bekommt dafür vier Schreibfedern.
- Jane Austen
Die sechs Romane: Emma, Kloster Northanger, Mansfield Park, Stolz und Vorurteil, Überredung, Verstand und Gefühl
(120)Aktuelle Rezension von: my-book-addict-worldJane Austen gehört zu den bekanntesten Autoren des 18. Jahrhunderts. Ihre Liebesgeschichten geben die damalige Zeit sehr schön wieder, vorallem in den Charakteren kann man immer erkennen, wie damals das Leben und die Beziehungen waren. Die Protagonistin sind starke Frauen mit ihrem eigenen Kopf, teils skurril, teils eigenwillig und mit dem Hauch von Esprit der damaligen Etikette. Oft sind die Liebesgeschichten verstrickt und chaotisch, trotzdem emotional und wunderschön. Jane Austen gehört zur Weltliteratur und schon vor einigen Jahren las ich sie bekanntesten Ausgaben. Dieser Schuber der alle sechs bekannten Geschichten vereint, sieht so wunderschön gelungen aus, sie Cover-Abbildungen der Frauen sehen si authentisch und kunstvoll aus. Der Schreibstil ist sehr angenehm und auch die Übersetzung finde ich völlig in Ordnung, da es immer einen Unterschied zur Originalsprache gibt sehe ich es nicht so streng. Ich kann dieses Set wirklich jedem empfehlen der ein Stück Weltliteratur in den Händen haben und lesen möchte.
- John Banville
Die See
(60)Aktuelle Rezension von: Xirxe2005 bekam John Banville für dieses Buch den Man Booker Prize verliehen - völlig zu recht wie ich finde. Auch im Deutschen (dank der herausragenden Übersetzerin Christa Schuenke) fühlte ich mich beim Lesen, als ob ich an der Seite des Protagonisten wäre. Ich roch und schmeckte das Meer, den Herbst, den Sommer. Es gibt sicherlich nur wenige Bücher, in denen ich so unmittelbar am Erleben der Figuren teilgenommen habe wie hier.
Die Geschichte an sich ist eher unauffällig: Ein Mann, Max Morden, ein Kunsthistoriker in den Sechzigerin, verliert seine Frau durch eine Krankheit und fährt in seiner Trauer an einen Ort seiner Kindheit; dort, wo er die Ferien verbrachte. Hier erinnert er sich an längst und jüngst Vergangenes, an die Urlaube als Kind, die letzten Monate während der Krankheit seiner Frau, ihre erste gemeinsame Zeit. Alles fließt ineinander über und doch sind die verschiedenen Lebensabschnitte leicht voneinander zu unterscheiden. Fast wirkt es wie im Film, wenn durch geschickte Überblendungen der Wechsel in eine andere Zeitebene erfolgt - John Banville beherrscht diese Kunst grandios. Max' Erinnerungen, wiederholt ausgelöst durch Vergleiche mit der bildenden Kunst, nimmt er auch zum Anlass, sich Selbstreflektionen hinzugeben, die teilweise zu philosophischen Betrachtungen werden. Wann entsteht Bewusstsein? Das Bewusstsein seiner Selbst? Was ist Arbeit? Banville besitzt unter anderem nicht nur ein bewunderswertes Wissen über Kunst, sondern beispielsweise auch über Neurophilosophie, an dem er die Lesenden teilhaben lässt.
Doch über Allem steht dieser wunderbare Schreibstil, der exemplarisch zeigt, zu was Sprache fähig ist. "Sommerlicht, dick wie Honig ...", "Draußen gab es noch mehr Palmen, zerzauste, gakelige Dinger, deren graue Borke dick und zäh wie Elefantenhaut aussah." Banville ist ein unglaublich aufmerksamer Beobachter mit einem Blick für kleinste Details, die er in solch bildhafte Worte fasst, dass man wirklich Alles vor sich sieht.
Bemerkenswert empfand ich auch die Darstellung des Protagonisten. Max, der einen von Beginn an durch seine schon fast poetische Sprache praktisch völlig für sich einnimmt, sich jedoch entlarvt durch kleine Nebensätze als ein nicht gerade sympathisches Exemplar seiner Gattung. Amüsant empfand ich seine Abneigung gegenüber Männern, an denen er exakt das missbilligte, was er darstellte: das Vortäuschen einer Figur, die er nicht ist, was mir jedoch erst gegen Ende bewusst wurde.
Ein Buch, in dem so viel mehr steckt als nur die Geschichte eines trauernden Mannes. Ganz große Kunst! - Barney Norris
Hier treffen sich fünf Flüsse
(20)Aktuelle Rezension von: Queenelyza"Ich würde ihm raten, so zu lieben, als bekomme er womöglich nie wieder die Möglichkeit dazu. Denn es vergehe kein Tag, an dem es nicht möglich sei, dass die Person, die man am meisten liebt auf der Welt, stirbt." (S. 147)
Normalerweise beginnen meine Rezensionen nicht mit Buchzitaten, aber hier ging es einfach nicht anders. Dieses Buch beschreibt ganz normale Leben und hat vielleicht genau deswegen für jede Gelegenheit und Stimmungslage das passende Zitat. Ach was, nicht nur eines. Hätte ich mir alles notiert, was mich an diesem Buch berührt hat, hätte ich die Hälfte davon abschreiben müssen.
Dabei ist die Geschichte völlig unspektakulär. In Salisbury passiert ein Autounfall, bei dem fünf Personen anwesend sind. Zwei davon sind direkt darin verwickelt, die anderen sind Beobachter des Ereignisses. Und irgendwie sind sie - genau wie die Flüsse Wylye, Ebble, Nadder, Bourne und Avon, die ineinander fließen - durch den Unfall miteinander verbunden. Dabei ist dieses Buch anders als Bücher, die sonst anhand eines Ereignisses aufzeigen, wie Personen miteinander zusammenhängen. Es ist leise, behutsam, und es geht viel mehr um das Schicksal der einzelnen Personen, als um das große "Aha, so war das also" am Schluss.
Wir lesen von Rita, der einsamen Floristin, dies ich abends als Dealerin etwas dazu verdient. Wir begegnen einem Teenager, der zum ersten Mal verliebt ist - während sein Vater im Sterben liegt. George Street ist gerade zum Witwer geworden und weiß noch gar nicht, wie er je mit dem Verlust leben soll. Vierte im Bunde ist eine Frau, deren Mann auf Afghanistan im Einsatz ist und die so gar nicht mit ihrem Leben zurecht kommt. Und zum Schluss ein Nachtwächter, bei dessen Geschichte die Fäden dann zusammenlaufen. Er schließt sozusagen den Kreis von den fünf Personen zu den fünf Flüssen, von denen zu Beginn erzählt wird.
Das Buch ist Großbritannien pur, denn während jede Person von ihrem Schicksal und ihrem Leben erzählt, erleben wir, wie es in der Gesellschaft Großbritanniens aussieht, wenn man nicht reich und schön ist und dann auch noch aus diversen anderen Gründen nur eingeschränkte Chancen hat, sich zu verwirklichen. Dabei tut das Buch trotz seiner leisen, behutsamen Erzählweise - oder gerade deswegen? - oft weh. Denn die Gefühle und Erkenntnisse, die die Protagonisten erleben und erfahren, sind lebensnah und authentisch. Liebe, Verlust, Trauer, - all das veranschaulicht durch wunderbare Zitate wie das, das ich für den Beginn dieser Rezension ausgewählt habe. Ich habe so manches Mal in einen Spiegel gesehen, über Dinge gelesen, über die ich selber oft eher nicht nachdenken mag und die nun doch in meinem Kopf rumschwirren.
Wer weiß, vielleicht geht es meinen Nachbarn, die ja auch irgendwie mit mir verbunden sind, ähnlich? Was weiß ich denn schon von den Menschen, mit denen ich Tür an Tür lebe? Von ihrem Sorgen, ihren Nöten, ihren Ängsten? Oft vergisst man doch im eigenen "Elend", dass auch andere Menschen mit ihren Problemen zurechtkommen müssen. Da rückt dieses Buch das Denken doch ganz gut wieder zurecht - mit mir hat es jedenfalls etwas gemacht. Mich zum Denken gebracht, zum Schmunzeln, ich hatte manchmal einen Kloß im Hals und manchmal war ich entsetzt - aber genau so muss gute Literatur für mich aussehen. Und man muss es erst einmal schaffen, unspektakuläre Geschichten so ergreifend zu erzählen wie Barney Norris. Ich ziehe meinen Hut. - Lewis Carroll
Alice im Wunderland & Alice hinter den Spiegeln
(133)Aktuelle Rezension von: Ostseekind92Alice im Wunderland ist spätestens dank dem Kinohit von Tim Burton vielen Kindern und Erwachsenen bekannt. Doch viele Szenen wurden im Film anders oder gar nicht dargestellt, deswegen finde ich es toll, dass der Gerstenberg Verlag eine Originalübersetzung von Lewis Carrolls Geschichten in einer schönen Gesamtausgabe herausgebracht hat.
Die einzelnen Szenen sind in Kapiteln aufgeteilt und mit tollen unterschiedlichen Illustrationsseiten vor den Kapitelanfängen versehen. Einige Seitenblätter sind sogar farbig und im ganzen Buch finden sich die wunderschönen und einzigartigen Illustrationen von Floor Rieder wieder, welche optimal zum Inhalt passen.
Das Buch hat zwei Bände. Einmal „Alice im Wunderland“ und auch den zweiten Teil „Alice hinter den Spiegeln“, wobei der zweite Band auf dem Kopf gedruckt wurde. Außerdem ist der Titel zu „Alice hinter den Spiegeln“ spiegelverkehrt. Insgesamt finde ich die Idee sehr witzig, da dies buchstäblich zum Titel passt.
Desweiteren finde ich das orange Leseband optisch optimal gewählt, da es sehr gut zu beiden Covern passt, welche den einzigartigen Stil von Floor Rieder wiederspiegeln.
Das Buch ist ein Muss für Wunderland-Fans und für alle, die mehr über Teepartys mit Hutmachern, einem Krocketspiel mit der Königin oder einer guten Schachpartie wissen wollen. - Virginia Woolf
Orlando
(103)Aktuelle Rezension von: claudiaZFür mich war es ein absolut gelungener Einstieg in das Werk von Virginia Woolf. Augenscheinlich geht es um das Leben einer einzelnen Person. Jedoch umfasst die Zeitspanne der Handlung mehrere hundert Jahre. Die Idee, gesellschaftliche Veränderungen über so einen langen Zeitraum mit einem einzigen Lebenslauf zu verbinden, finde ich außergewöhnlich.
- Ian McEwan
Sweet Tooth
(27)Aktuelle Rezension von: NiamhOConnorSerena Frome, Tochter eines anglikanischen Bischofs, ist noch keine 25, bildhübsch und belesen und hat einen Abschluss in Mathematik von der Universität Cambridge. Ihren neuen Job beim britischen Geheimdienst MI5 verdankt sie aber nicht ihren akademischen Leistungen, sondern ihrem um drei Jahrzehnte älteren Geliebten Tony Canning. Hätte Ian McEwan den Beginn seines Romans Sweet Tooth (auf Deutsch: Honig) im 21. Jahrhundert angesiedelt, würden Serena zu Beginn ihrer Tätigkeit ein anspruchsvolles Trainingsprogramm für Geheimagentinnen und im Anschluss daran eine Karriere im Kampf gegen rechten oder linken Terror oder gegen Islamismus erwarten. Serena tritt ihren Dienst aber im Jahr 1972 an, und daher verbringt sie ihre Tage mit dem Tippen und Ablegen von Akten, und ihr erster Auftrag außerhalb der Büromauern besteht darin, gemeinsam mit ihrer Kollegin Shirley Shilling eine vom Geheimdienst gemietete Wohnung zu reinigen, um die Spuren des letzten Einsatzes zu beseitigen. Dort findet sie einen Zettel mit einem Hinweis auf Tony, der sich in der Zwischenzeit sowohl von ihr als auch von seiner Ehefrau getrennt hat.
Auch der nächste Auftrag ist nicht besonders spektakulär, kommt aber zumindest Serenas Interesse für Literatur entgegen: Im Rahmen des Projekts Sweet Tooth (in der deutschen Übersetzung Operation Honig) besucht sie getarnt als Mitarbeiterin einer Stiftung den noch unbekannten Schriftsteller Thomas Haley und bietet ihm finanzielle Unterstützung an, die es ihm ermöglichen soll, sich ganz aufs Schreiben zu konzentrieren. Die Kandidaten für ein derartiges Stipendium sind sorgfältig ausgewählt: Es werden nur Autoren ins Programm aufgenommen, von denen der MI5 annehmen kann, dass ihre zukünftigen Bücher eine pro-westliche, antikommunistische Ideologie transportieren werden. Wer sie wirklich finanziert, erfahren die Stipendiaten nicht. Wie nicht anders zu erwarten, verliebt sich Serena in Tom, kann sich aber trotzdem oder gerade deswegen nicht dazu durchringen, ihm die Wahrheit zu erzählen.
Meine Meinung: Die Geschichte, an die sich Serena viele Jahrzehnte später erinnert, ist zwar im Geheimdienstmilieu angesiedelt, aber eher eine Beziehungs- als eine Spionagegeschichte. Sie lässt das London der frühen 1970er-Jahre wiederauferstehen: Die Tochter aus gutem Hause wohnt in einem möblierten Zimmer, kann dank der Pille gefahrlos Liebschaften eingehen, spaziert durch die Carnaby Street und raucht mit dem Hippyfreund ihrer Schwester auch schon mal einen Joint. Beim MI5 ist man mit dem Kalten Krieg und den Anschlägen in Nordirland beschäftigt und friert in wegen der Ölkrise ungeheizten Büros. Man macht sich Gedanken über den EU-Beitritt Großbritanniens, zweifelt an den Vorteilen des Zukunftsprojekts Channel Tunnel und freut sich, wenn die linken Gewerkschaften Rückenwind verlieren.
Die Sprache, in der Serena all das erzählt, ist ebenso elegant und kultiviert wie sie selbst, und Ian McEwan nimmt für die Geschichte doch auch Anleihen bei seinen Kollegen aus dem Geheimdienstgenre. Ian Flemming wird ausdrücklich erwähnt, und eine Anspielung auf Graham Greene ist wohl der „vierte Mann“, von dem wiederholt die Rede ist. Auch die Atmosphäre der Geschichte hat mich teilweise an Graham Greene erinnert, aber während Greenes Charaktere häufig von Gewissenskonflikten geplagt werden, bleiben bei dieser Geschichte alle, einschließlich Serena, emotional ein wenig unbeteiligt. Wenn eine Liebe scheitert, wendet sie sich nach kurzer Trauerphase der nächsten zu, und die Gefühle aller Beteiligten sind gerade stark genug, um die Geschichte glaubhaft voranzutreiben. Das gibt dem Roman eine augenzwinkernde Leichtigkeit, die den Twist am Ende nur logisch erscheinen lässt. Dieser ist zwar keine ganz neue schriftstellerische Erfindung, aber gekonnt umgesetzt.
- Anthony Burgess
Clockwork Orange
(351)Aktuelle Rezension von: AischaDieses Buch ist - neben Goethes Faust - eines der wenigen, die ich bereits mehrfach gelesen habe. Und es fasziniert mich auch heute noch, immerhin 60 Jahre nach seiner Erstausgabe. "Uhrwerk Orange" zählt für mich zu den besten Romanen, die ich bislang gelesen habe, es ist zurecht bereits ein moderner Klassiker, und die Einflüsse auf die Kultur sind Legende, von Stanley Kubricks Verfilmung bis zum Song "Hier kommt Alex" von den Toten Hosen.
Doch zurück zum Buch: Anthony Burgess erzählt die Geschichte des Teenagers Alex, der zugedröhnt mit Kokain in seiner Freizeit mit Kumpels um die Häuser zieht, wahllos Menschen verprügelt, Einbrüche begeht und Frauen vergewaltigt. Eine "Aktion läuft aus dem Ruder, Alex wird verurteilt und inhaftiert, stimmt später einer Umerziehungsmaßnahme in der Psychiatrie zu.
Burgess hat seinen Roman als Dystopie angelegt, was sich vor allem darin zeigt, dass er die Gangmitglieder in einer eigens für den Roman erfundenen Kunstsprache reden lässt. (Die neuere deutsche Ausgabe enthält ein eigenes "Nasdat-Glossar"; ich finde mich in meinem alten Exemplar auch ohne diese Übersetzungshilfe gut zurecht.)
Neben dieser bestechend kreativen Wortkunst brilliert der Autor mit Gesellschaftskritik auf zahlreichen Ebenen. Ich lade jede und jeden, der sich von der Überdosis Brutalität nicht abschrecken lässt, ein, diese intelligenten Seitenhiebe selbst zu entdecken.
- Zadie Smith
White Teeth
(48)Aktuelle Rezension von: FornikaEinst waren sie Kameraden im zweiten Weltkrieg, Jahrzehnte später kämpfen sie sich durch das Londoner Leben. Das Leben als Familienvater, das Leben mit einer jüngeren Frau, das Leben mit Migrationshintergrund, der Kampf mit zerplatzten Träumen, mit der eigenen Identität. Archie und Samad sind das, was man gute alte Freunde nennt. Über Jahre hinweg begleitet man ihr Familienleben, macht Ausflüge in die Vergangenheit, zu Anverwandten und Vorfahren. Und lacht sich dabei zuweilen kringelig…
Zadie Smith lässt in ihrem Debut Familiengeschichte lebendig werden, erzählt auf verschiedenen Zeitebenen. Sie befasst sich mit schwierigen Themen wie Kampf der Kulturen und Religionen, den Schwierigkeiten sich einzufinden. Aber auch mit „Kleinigkeiten“ wie der Frage nach der „richtigen“ Erziehung der Kinder: wieviel Bangladesh darf man einem Teenager im modernen England aufzwingen? Einem Teenager, der selbst noch nie dort war? Wieviel Religion muss sein, zumal die eigene Großmutter ganz vorne bei den Zeugen Jehovas mitmischt? Smith packt viele heiße Eisen an und macht daraus eine großartige Story. Witzig und gleichzeitig ernst, erzählt sie sehr flüssig und mitreißend. Ihre Charaktere fand ich sehr originell, natürlich wird so manches Klischee bedient, aber die Autorin weiß auch zu überraschen. Mich haben ihre Figuren überzeugt. Die Handlung ist gut konstruiert, lediglich der Mittelteil hätte etwas Straffung vertragen können. Insgesamt wurde ich aber gut unterhalten, es gab einige Denkanstöße und ich kann mich dem Lob für dieses Debut eigentlich nur anschließen.