Bücher mit dem Tag "brandenburg"

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229 Bücher

  1. Cover des Buches Tschick (ISBN: 9783499013218)
    Wolfgang Herrndorf

    Tschick

     (2.877)
    Aktuelle Rezension von: Walther

    Mir hat das Buch von Wolfgang Herrndorf insgesamt sehr gut gefallen. Der Anfang war manchmal ein wenig zäh, wenn es um Schule und den Pubertätskrams der Hauptperson geht. Aber mit dem Eintreten Tschicks und vor allem ihrem gemeinsamen Aufbruch gab es kein Halten mehr. Schön waren auch die vielen boshaften Bemerkungen über die Zeitgenossen, denen die beiden Ausreißer begegnen.

  2. Cover des Buches Spreewaldgrab (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 1) (ISBN: 9783548287607)
    Christiane Dieckerhoff

    Spreewaldgrab (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 1)

     (98)
    Aktuelle Rezension von: supersusi

    Ich liebe Krimis und den Spreewald und habe mich über die Kombi gefreut. Allerdings tue ich mich schwer mit dem Buch. Der Schreibstil gefällt mir nicht, die Dialoge sind platt und nicht immer wird deutlich, wer da spricht. Man kann auch die Reaktionen und Handlungen der Hauptfigur nicht immer nachvollziehen. Sie ist richtig unsympathisch, gereizt, unterschwellig immer irgendwie aggressiv und unfreundlich. Sie hat kein Problem damit, sich mit Kollegen zu betrinken und sich dann in den Arm nehmen zu lassen und wenn dessen schwangere Gattin eifersüchtig reagiert, entgegnet sie ihr :" Ihr kotzt mich an" S. 218. Oder sie antwortet Kollegen: "Ach, leck mich" S. 130. Die Autorin hat zwar etwas Spannung aufgebaut, aber nicht wirklich die Dinge geklärt, auch am Schluß nicht. Also in beiden Fällen fehlt mir das Motiv. Man kann es erahnen, aber insgesamt scheinen die Fälle sowieso nur Hintergrund zu sein. Von den Passagen der gefangenen Frau abgesehen geht es nur immer um die Ermittlerin, die mir wie gesagt so völlig unsympathisch ist, dass mich nicht die Bohne interessiert, wie es ihr geht.

    Auch wenn ich die Passagen mit der eingeschlossenen Frau irgendwann nur noch überflogen habe, weil es sich inhaltlich ständig wiederholte (von einigen wenigen Dingen abgesehen), hat sich nicht erschlossen, wer dies sein soll. Das anfängliche Datum ergibt nur Sinn, wenn es sich um A. handelt. Die Fehlgeburt lässt auf Fr. H. schließen. Aber wahrscheinlich ist K. gemeint. Mit seiner Vermutung A und K. bleibt man aber allein. All die vielen Seiten über diese Frau sind auch völlig überflüssig und was die Kinderreime sollen erfährt man auch nicht.

    Insgesamt eher ein sehr unbefriedigendes Buch. Schade, dass ich direkt 2 gekauft habe, als ich die Reihe entdeckt habe. Ich werde jetzt das nächste Buch direkt im Anschluß lesen. Vielleicht ist das besser. Aber durch dieses habe ich mich teilweise zwingen müssen. Und der schöne Spreewald kommt irgendwie zu kurz.

  3. Cover des Buches Spreewaldtod (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 2) (ISBN: 9783548287614)
    Christiane Dieckerhoff

    Spreewaldtod (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 2)

     (108)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    Der zweite Band der Reihe hat mir tatsächlich besser gefallen als Band 1, wobei auch der erste Band richtig gut war! Beim ersten Band hatte ich allerdings noch Probleme, in die Geschichte hineinzufinden, und auch die Protagonisten waren anfangs noch etwas gewöhnungsbedürftig. 

    Hier im zweiten Band muss Klaudia Wagner den Mord an einem Erntehelfer aus Rumänien aufklären, und den Fall fand ich richtig gut und spannend! 

    Auch die Entwicklung des Ermittlerteams hat mir gut gefallen. Das mag ich an Reihen immer gerne; man weiß schon ein wenig von den Charakteren und lernt halt meistens immer noch etwas dazu je Band. So auch hier. Und tatsächlich wurden mir die Charaktere im zweiten Band auch schon sympathischer, so dass ich nun auch die Reihe fortsetzen werde! 

  4. Cover des Buches Unterleuten (ISBN: 9783442719761)
    Juli Zeh

    Unterleuten

     (540)
    Aktuelle Rezension von: Stephanie_Ruh

    Unterleuten ist ein kleines Dorf in Brandenburg, dort herrscht vermeintlich heile Welt. Aber hinter der Fassade gibt es alte Feindschaften, Seilschaften, Eifersucht, Neid und diverse Abhängigkeiten. Eigentlich will jeder nur sein Leben in Ruhe leben, aber es geschehen Dinge, die alles verändern.

    Es gibt nicht die eine Hauptfigur in "Unterleuten", jedes Kapitel wird aus der Sicht eines anderen Dorfbewohners geschrieben. Somit gelingen der Autorin Juli Zeh die verschiedenen Innenansichten der einzelnen Figuren. Das ist klug und gut beobachtet geschrieben, aber dadurch auch manchmal sehr langatmig. Ich vermisse den Humor, einige Figuren sind mir zu stereotyp. Garantiert gib es solche Leute und auch solche Dörfer überall, nicht nur in Ostdeutschland. Das Buch ist gut geschrieben, hat mich aber nicht richtig gepackt.

  5. Cover des Buches Altenstein (ISBN: 9783499272516)
    Julie von Kessel

    Altenstein

     (48)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Der Inhalt des Romans wurde hier bereits oft geschildert, so dass ich mich auf meine Meinung beschränke. 

    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht so leicht, da ich mich erstmal an die vielen Zeitsprünge gewöhnen musste. Die Geschichte war spannend und der Schreibstil gefiel mir gut obwohl er etwas distanziert und nüchtern war. 

    Durch die vielen Zeitsprünge wurde der Lesefluss für mich etwas erschwert. Doch ich fand die Geschichte spannend und es konnte mich fesseln war aber nicht so leicht zu lesen. 

    Ich vergebe 4 Sterne und empfehle das Buch gerne weiter. 

  6. Cover des Buches Nora und die Novemberrosen (ISBN: 9783734102424)
    Tania Krätschmar

    Nora und die Novemberrosen

     (51)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Von Tania Krätschmar habe ich bereits mehrere Romane gelesen, die mir gut gefallen haben. Diesen fand ich im Bücherschrank. 

    Mich konnte der Roman ab der ersten Seite an fesseln. Ich mochte die Charaktere im Buch und konnte mir durch den bildhaften Schreibstil die verwilderte Gärtnerei wunderbar vorstellen. Eine schöne Lektüre zum Wohlfühlen und Abschalten. Manches war etwas unrealistisch zum Ende hin und ich hätte noch mehr über die Vergangenheit der Gärtnerei erfahren. Daher 4 Sterne. Aber eine klare Leseempfehlung von mir. 

  7. Cover des Buches Irrungen, Wirrungen (ISBN: 9783150196014)
    Theodor Fontane

    Irrungen, Wirrungen

     (380)
    Aktuelle Rezension von: eva_caro_seidel

    Die Bürgerliche Lene Nimptsch und der Adelige Botho von Rienäcker verlieben sich ineinander, doch diese Art der Mesalliance duldet die damalige Gesellschaft nicht. 

    Botho beweist kein Rückgrad. Als seine Mutter ihn aus finanziellen Gründen dringend bittet, die reiche, aber oberflächliche Cousine Käthe zu heiraten, macht er mit Lene Schluss und stimmt der Hochzeit mit Käthe zu. Lene hat schwer an ihrem Liebeskummer zu knabbern, doch sie lernt später den grundanständigen Gideon kennen und heiratet ihn dann.

    Weder Botho noch Lene sind in ihren Ehen glücklich - dies ist das Ende des einfühlend beschriebenen Romans mit feinen Details und Berliner Flair, das den Leser mit gemischten Gefühlen zurücklässt. Nicht immer gibt's ein Happy End im Leben - und Fontane ist Realist und erzählt genau dies. Ein Klassiker, der unter anderen berühmten Werken seinen Platz hat.

  8. Cover des Buches Stille Havel (ISBN: 9783740806705)
    Tim Pieper

    Stille Havel

     (46)
    Aktuelle Rezension von: hapedah

    Toni Sanftleben wird zu einem Leichenfund in den Park Sanssouci gerufen, das Mordopfer war Kunstsachverständiger und seine Aufzeichnungen deuten auf ein auffälliges Interesse an dem Gemälde einer geheimnisvollen, verschleierten Frau hin. Außerdem findet Toni sehr viele Aufnahmen einer alten Havelvilla und eines Firmengeländes, beide Gebäude befinden sich im Besitz der selben Familie. Doch ist in diesen Nachforschungen tatsächlich das Motiv für den Mord zu finden?

    "Stille Havel" von Tim Pieper ist der vierte Fall um KHK Toni Sanftleben, ein Protagonist, der mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen ist. Jeder der Havel-Krimis beinhaltet einen abgeschlossenen Fall, so dass die Bücher auch einzeln, unabhängig voneinander gelesen werden können. Allerdings finde ich persönlich es schöner, auch das private Leben des Ermittlers immer mehr kennen zu lernen, so dass ich empfehle, die Reihe in chronologischer Ordnung zu lesen. Im Lauf der Bücher ist Tonis Entwicklung deutlich spürbar und es macht mir Freude, ihn bei seinen Fällen zu begleiten. Die Figuren in seinem Umfeld sind ebenfalls umfassend und realistisch beschrieben, sie alle empfinde ich als "echte" Personen, so dass ich emotional tief in die Handlung eingetaucht bin.

    Wie ich es inzwischen von Tim Pieper kenne, legt er eine Vielzahl von Spuren, was mich gedanklich zu den unterschiedlichsten Vermutungen geführt hat, dennoch bin ich von der Auflösung des Falles wieder überrascht worden. In jedem seiner Bücher arbeitet der Autor mit Rückblenden, die dem Leser einen kleinen Einblick in die Gedanken des Täters und auch einige Episoden aus dem Leben des Opfers zeigen. Dieses Mal gibt es sogar Abschnitte, die bis in die Zeit des zweiten Weltkriegs zurück reichen und mir einige geschichtlich Informationen vermittelt haben. Dabei habe ich jeden einzelnen Handlungsstrang als sehr spannend empfunden, ich mochte den E-Reader kaum aus der Hand legen, bis am Ende sämtliche Fäden miteinander verknüpft waren. 

    Auch die Liebe zur Region ist in jedem Kapitel spürbar, immer wenn ich einen der Havel-Krimis lese, bekomme ich Lust, die Gegend einmal im Rahmen eines Urlaubs kennen zu lernen. Damit vereint der Roman mehr, was ich erwartet habe, eine äußerst spannende Handlung, Teilhabe an den persönlichen Entwicklungen des Ermittlers, regionales Flair und sogar einen faszinierenden Ausflug in die deutsche Geschichte. Dieses Leseerlebnis, das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat, empfehle ich mit Freude weiter. 

    Fazit: Wieder einmal hat Tim Pieper einen wunderbaren Regionalkrimi geschaffen, der mich bis zum Ende blendend unterhalten hat, so dass ich für den Roman eine unbedingte Leseempfehlung ausspreche. 

  9. Cover des Buches Trügerische Nähe (ISBN: 9783328101222)
    Susanne Kliem

    Trügerische Nähe

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Julitraum

    Zwei Paare in den Vierzigern machen ihren Traum war und ziehen von der beengten und hektischen Stadt aufs Land. Marlis, die Partnerin des Architekten Johanes hat ein Haus auf dem Land geerbt und als Johannes wieder engere Beziehung zu seinem alten Studienfreund Alexander aufnimmt und auch Alexanders Frau Nora sich gut mit dem anderen Paar versteht, entscheiden sich die Paare, das geeerbte Haus von Marlis herzurichten und dort zu leben. Alles scheint perfekt. Auch Nora, die eine schwere Zeit hinter sich hat, scheint hier auf dem Land wieder mehr zu sich finden zu können. Auch wenn das Gehöft etwas einsam gelegen ist und der nächste Nachbar ein komischer, mürrischer Kauz mit einer offenbar eingeschränkten Tochter ist, lässt sich das neue Leben gut an. Doch dann kommt ein Gast auf den Hof und die einst so stimmige Idylle bekommt Risse....

    Dies war ein Buch, das mich durchaus fesseln konnte. Es ist kein Thriller, der durch rasante Action oder brutale Szenen oder ständige überraschende Wendungen fesselt, aber allein die Sprache und die gekonnte Beschreibung der Personen, ihrer Interaktion und Gedankten, fesselte ungemein bis alles schließlich auf den Höhepunkt zusteuert und sich hier in einen kniffligen Krimi verwandelt.

    Ich kann das Buch daher sehr gerne empfehlen.

  10. Cover des Buches Effi Briest (ISBN: 9783150206072)
    Theodor Fontane

    Effi Briest

     (1.758)
    Aktuelle Rezension von: Geerthi

    Effi Briest, ein siebzehnjähriges Mädchen, das mit ihren Freundinnen im Garten von Hohen-Cremmen spielt, wird Baron Geert Innstätten vorgestellt. Ein Mann im Alter ihrer Mutter, ein politisch strebsamer Landrat höchsten Ansehens. Schon bald werden die Verlobung und dann die Hochzeit gefeiert und Effi zieht mit ihrem Bräutigam in die pommersche Kleinstadt Kessin in ein altmodisches Fachwerkhaus zwischen Seebädern und der Plantage, einem weiten Wald. Nicht nur ist ihr das Haus mit dem Geist des Chinese unheimlich, sie langweilt sich auch ungemein. Ihr für Wagner schwärmender Ehemann ist wenig sinnlich und selten zuhause, das Kind das sie schon bald zur Welt bringt wird von Roswitha ihrer Vertrauten versorgt und der liebenswürdige Freund Apotheker Gieshübler, kümmert sich um die junge Ehefrau intellektuell. Nichts davon stillt jedoch Effis Temperament. Allein Major Crampas, Instettens Freund erfrischt sie auf wunderliche Weise. Sie beginnt zu kokettieren und verwandelt sich darüber vom Mädchen zur Frau.

    Der Schreibstil ist speziell mit veralteten Wörtern. Man kann jedoch sehr gut in die damalige Zeit zurückversetzen und nachvollziehen, wie sie sich gefühlt haben. Dieses Werk ist viel mehr als es auf dem ersten Blick scheint. Es geht um die Gesellschaft und Liebe.

    Das Buch gibt sehr viele Denkanstösse. Für Liebhaber dieser Genre wird das ein Genuss sein!

  11. Cover des Buches Schwert und Krone - Zeit des Verrats (ISBN: 9783426522073)
    Sabine Ebert

    Schwert und Krone - Zeit des Verrats

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Lesekerstin

    Manchmal schwirrte mir der Kopf und ich war immer nah dran das Buch erstmal zur Seite zu legen, doch dann eine Seite weiter geschah wieder etwas was mich zum weiterlesen ermutigt hat... 

    Dieser dritte Teil von Schwert und Krone hat mich immer wieder an Orte gebracht die mir sehr bekannt sind. 

    Ein Buch was es verdient hat gelobt zu werden!

  12. Cover des Buches Der Prophet des Todes (ISBN: 9783442377978)
    Vincent Kliesch

    Der Prophet des Todes

     (163)
    Aktuelle Rezension von: danislesestube

    Hallöchen meine Lieben, ich habe soeben den letzten Teil der Julius Kern Trilogie gelesen und bin immer noch der Meinung dass man als Fan von Vincent Kliesch und Liebhaber spannender Thriller nicht um diese Reihe rumkommt. Eine packende Geschichte, interessante Charaktere, Einblicke in die Psyche der verschiedensten Persönlichkeiten, gepaart mit einem spannenden Schreibstil. Genug gelobt weiter gehts mit meiner Rezension. :)

    Klappentext:”Eine geheimnisvolle Vorhersage kündigt zwei rätselhafte Todesfälle in Berlin an. Wer steckt hinter der seltsamen Botschaft? Hauptkommissar Julius Kern beginnt zu ermitteln - und erhält kurz darauf selbst eine Todesprophezeiung. Er wird von dem Fall abgezogen, doch inoffiziell ermittelt er weiter. Denn der Prophet des Todes hat keine Zweifel daran gelassen, dass nur eine Begegnung mit Kerns Erzrivalen Tassilo Michaelis das Rätsel lösen und die Familie des Kommissars retten kann…”

    Zu den Charakteren muss ich nicht mehr viel sagen, man kennt alle bereits aus den vorherigen Teilen. Anders als sonst hat die Geschichte nicht nur verschiedene Perspektiven sondern auch verschiedene Handlungsstränge die nicht eindeutig zueinander passen. Denn das Rätsel um den Propheten des Todes ist nicht immer der Schwerpunkt der Geschichte. Vielmehr geht es darum die Jagd nach Tassilo Michaelis zu beenden, daher wird auch die Vergangenheit von ihm und Julius Kern genauer beleuchtet. Gegen Ende gabelt sich die Geschichte, nachdem der Prophet des Todes gefasst wurde, nochmals und geht langsam Richtung Showdown der ruhig aber sehr spannend sein Ende findet. 

    Genauso wie diese wunderbare Reihe. Gute Arbeit Vincent Kliesch. Weiter so. Das neuere Buch “Auris” habe ich genauso wie diese Bücher fest in mein Herz geschlossen. 

  13. Cover des Buches Liebe in Sommergrün (ISBN: 9783548287621)
    Heike Wanner

    Liebe in Sommergrün

     (49)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Nachdem mich "Rieslingssommer" von Heike Wanner so begeistern konnte musste ich auch diesen Roman lesen. Er war für mich etwas schwächer. 

    Das Cover mit den Kirschen passte für mich überhaupt nicht zur Geschichte. Da hätte ein Cover mit Gurken besser gepasst.

    Dieser Roman konnte mich ab der ersten Seite fesseln und wollte ihn nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil war wieder sehr angenehm und flüssig zu lesen. Ein netter Wohlfühlroman. 

    Mir hat der Roman gut gefallen. Doch Julian und Kathrin waren mir nicht so sehr sympatisch. Andere Figuren mochte ich lieber. Der Roman war sehr vorsehbar für mich was etwas schade war. Ich hätte mir da mehr Überraschungen gewünscht und noch mehr über die Zeit 1990 erfahren. Daher 4 Sterne und eine Leseempfehlung von mir. 


  14. Cover des Buches Das Haupt der Welt (ISBN: 9783404177363)
    Rebecca Gablé

    Das Haupt der Welt

     (328)
    Aktuelle Rezension von: katzekatzekatze

    Zwar mag das Buch für einen historischen Roman immer noch okay sein, aber für ein Werk von Rebecca Gablé finde ich es leider sehr schwach. Die Geschichte war langatmig, hat sich gezogen und von vielen Wiederholungen gelebt. Es ging im Grunde nur darum, dass Tugomir irgendwen geheilt hat und derjenige ihm dann einen Gefallen schuldig war etc. Das langweilt irgendwann. Mit den Charas bin ich diesmal auch nicht so wirklich warm geworden.

    Wer das erste Mal etwas von Gablé liest sollte lieber mit "Das Lächeln der Fortuna" oder "Das zweite Königreich" anfangen.

    Ich fand das Buch leider nicht gut, ich erwarte einfach mehr von dieser Autorin und hoffe, dass die anderen Bücher, die ich noch nicht kenne, mich wieder mehr begeistern werden.

  15. Cover des Buches Die Blutschule (ISBN: 9783838777726)
    Max Rhode

    Die Blutschule

     (44)
    Aktuelle Rezension von: ineszappen

    Die Teenager Simon und Mark können sich keinen größeren Horror vorstellen, als aus der Metropole Berlin in die Einöde Brandenburgs zu ziehen. Das einzige, worauf sie sich freuen, sind sechs Wochen Sommerferien, doch auch hier macht ihnen ihr Vater einen Strich durch die Rechnung. Er nimmt sie mit auf einen Ausflug zu einer ganz besonderen Schule. Gelegen mitten im Wald auf einer einsamen Insel. Mit einem grausamen Lehrplan, nach dem sonst nur in der Hölle unterrichtet wird ...

    Der Sprecher David Nathan veredelt den stellenweise fesselnden Mix aus Psycho-Gruseln, Coming-of-Age und Familiendrama. Außerdem entwickelt sich der vermeintliche Thriller zu einer beklemmenden Mystery-Horror-Geschichte, die genial von David Nathan gelesen wird.

  16. Cover des Buches Waidmannstod (ISBN: 9783462048346)
    Maxim Leo

    Waidmannstod

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Wer davon ausgeht hier einen reißerischen Kriminalroman in Händen zu halten wird enttäuscht werden. Denn Kommissar Voss ist ein eher ruhiger und gut beobachtender Kriminalist. Das manifestiert sich auch in seinem Hobby – er beobachtet mit Vorliebe Vögel. Genau wie sein Kommissar – ruhig und zurückhaltend -  kommt der ganze Krimi daher. Keine unnötigen Verfolgungen und gehetzte Recherchen, eher beschauliche Naturschilderungen und beeindruckende Charakterstudien. Das geht natürlich extrem zu Lasten der Spannung und des Lesevergnügens für den eingefleischten Krimi-Fan. Die Geschichte ist jetzt nicht wirklich langweilig, es werden genug (falsche) Fährten gelegt aber der „zündende Funke“ fehlt irgendwie. Die Auflösung wiederum war dann doch überraschend. Wer einen unaufgeregten Krimi mit Naturbeschreibungen sucht ist hier richtig. Mein Fall war er nicht wirklich. Dafür hat er mich nicht genug fesseln können. Deshalb vergebe ich 3 von 5 Sterne.

  17. Cover des Buches Alles, was passieren wird (ISBN: 9783737358200)
    Katharina Hacker

    Alles, was passieren wird

     (62)
    Aktuelle Rezension von: MsChili

    Manchmal muss man sich einfach öffnen und Probleme mit anderen teilen.

    Iris ist nach dem Tod ihrer Mutter zur Einzelgängerin geworden. Niemand versteht sie und auch ihr Vater ist nicht mehr derselbe. Als sie dann auch noch umziehen müssen, ist ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt. Doch dann taucht Belle auf und das Leben erscheint ihr wieder bunter.

    Irgendwie hatte ich mehr erwartet. Wobei man nicht außer acht lassen sollte wer letztendlich Zielgruppe bei diesem Buch ist. Eher die jüngere Generation. Und ich denke dafür passt es ganz gut. Der Anfang wir mir persönlich zu sehr in die Länge gezogen und ich hätte lieber noch mehr über die beginnenden Freundschaften erfahren. Die Beziehung zum Vater fand ich ehrlich gesagt sogar erschreckend, denn als Elternteil muss man sich um seine Kinder kümmern. Egal in was für einer Situation man steckt. Ich konnte Iris Gefühle gut nachvollziehen, auch wenn ich teilweise gern noch ein umfangreicheres Bild bekommen hätte. Teilweise konnte mich nicht alles erreichen und der Funke ist nicht hundertprozentig übergesprungen. Doch sobald sie sich anderen öffnet und sich diese auch ihr öffnen, konnte ich tiefer in die Geschichte eintauchen.


    Braucht etwas bis es an Fahrt aufnimmt. Spannung findet man hier weniger, eher eine simple Geschichte mit etwas Tiefgang.

  18. Cover des Buches Die Blutschule (ISBN: 9783404175024)
    Max Rhode

    Die Blutschule

     (1.003)
    Aktuelle Rezension von: xeni_590

    Also ja ich war mir schon im klaren das Fitzek keine leichten Mädchen Lektüren schreibt aber dieses Buch hat alles verändert ihrgendwie. Ich hatte die ganze Zeit beim. Lesen das schreckliche Gefühl noch nie in meinem Leben etwas so grausames gelesen zu haben. Es war eine gute Geschichte versteht mich nicht falsch, ich hab das Buch echt verschlungen und würde es nochmal lesen. Aber es hatte die ganze Zeit so das Gefühl mir gegeben als würde ich der jenige sein der das Böse vollzieht

  19. Cover des Buches Über Menschen (ISBN: 9783442772193)
    Juli Zeh

    Über Menschen

     (288)
    Aktuelle Rezension von: Torsten_Gruenke

    Dora ist Mitte dreißig und gefrustet von ihrem durchdrehenden Freund und der Enge der Berliner Großstadt. Aus einem anhaltenden Anflug von Unzufriedenheit beschließt sie ein Haus in der brandenburgischen Pampa zu kaufen und mit ihrem Hund ein Landleben zu beginnen! Anstatt der Ruhe und Gelassenheit schlagen Dora alle möglichen skurillen Geschehnisse entgegen. Ihr Nachbar Gote ist der Dorfnachbar und die Gemeinde wählt AFD nur aus Protest, trotzdem zeigen sich Hilfsbereitschaft und Gemeinschaftssinn stärker als Dora gedacht hätte. Das Landleben wird zu einem nie still stehenbleibenden Abenteuer...

    Das Buch bindet seine*n Leser*in allein schon durch die klugen Beschreibungen des kleinen Dorfs Bracken und dem neu ergatterten Haus. Liebevoll und mit Witz wird die neue Lebenswelt von Dora aufgebaut, während tiefe, zum Nachdenken anregende Einblicke in den Kopf der Hauptcharakterin geschenkt werden. Außerdem erstellt Juli Zeh eine Figurenkonstellation, die selbst die eigenen Grundsätze auf die Probe stellt. Ob das geschaffene Abbild des Dorflebens auch in der Realität erlebbar ist, sei einmal dahingestellt: Als Leser würde ich gern in die nächste Geschichte eintauchen!

  20. Cover des Buches Die Rückkehr der Apfelfrauen (ISBN: 9783734106286)
    Tania Krätschmar

    Die Rückkehr der Apfelfrauen

     (25)
    Aktuelle Rezension von: parden

    WOHLFÜHLGARANTIE...

    Land unter im Apfelgarten: Die Äste biegen sich vor Früchten – aber Dani, die in dem alten Haus mit dem weitläufigen Obstgarten wohnt, muss verreisen! Wer kümmert sich um die Ernte? Kurzerhand fahren ihre Freundinnen Eva, Nele, Julika, Marion und Dorothee in die brandenburgische Provinz. Für die fünf beginnt ein wunderbarer Altweibersommer auf dem Lande. Aber leider gibt es ein Problem. Denn ein korrupter Kerl im Dorf gefährdet Danis Traum, ein Baumblütenhotel zu eröffnen. Doch köstliche Apfelrezepte machen stark, und die Freundinnen haben nicht nur männliche Unterstützer, sondern auch eine großartige Verbündete – die Natur … 

    Seit der ersten Erzählung um 'Eva und die Apfelfrauen' sind einige Jahre vergangen. Der Kontakt der Freundinnen ist nicht abgerissen, auch wenn sie sich zugegebenermaßen nicht mehr allzu häufig sehen. Doch nun kehren sie gerade von einem gemeinsamen Wochenende in Venedig zurück, als Eva einen verzweifelten Anruf von Dani erhält. 

    Diese hat mit ihrem Mann eine großartige Reise gewonnen, muss diese aber sofort antreten. Da bleibt aber keine Zeit mehr, den großen Apfelgarten in Schuss zu bringen, wo die Früchte gerade alle reif sind und geerntet werden wollen. Dani erwartet zudem eine Gutachterkommission vom Ministerium, die ihren Antrag auf Errichtung eines Baumblütenhotels prüfen will. Und da darf es im Garten keinesfalls wie bei Hempels unterm Sofa ausschauen...

    Kurzerhand beschließen Eva, Nele, Julika, Marion und Dorothee, ihrer jungen Freundin unter die Arme zu greifen. Statt nach Hause reisen sie gleich weiter nach Wannsee in der Mark Brandenburg und beziehen mal wieder die Zimmer in ihrem geerbten Häuschen. Es gibt wahrlich viel zu tun in dem Garten, aber voller Enthusiasmus gehen die Freundinnen ans Werk. Evas Mann, der mit ihr gemeinsam nebenan einen Biohof betreibt, geht ihnen zur Hand, ebenso wie ein zeltender Hobby-Biologe, der den Frauen erstaunliches über die Natur im Garten und in der Umgebung berichtet. 

    Doch leider hat sich auf dem Grundstück nebenan ein Unsympath breitgemacht, der dort ohne Rücksicht auf Verluste eine riesige Spielhalle hochzieht und damit die ganze Gegend verschandelt. Niemand im Dorf will eine Spielhölle, doch nichts scheint den Bauherrn aufhalten zu können, denn er hat offenbar beste Beziehungen in Regierungskreisen. Hilflos schauen die Frauen also zu, wie ihnen das Wasser abgegraben wird, Bäume gefällt werden und ein ums andere Mal der Strom ausfällt. Es ist zum Heulen. Doch damit begnügen sich die Freundinnen nicht - ein Plan muss her!

    Ich habe mich riesig gefreut, als ich entdeckt habe, dass es eine Fortsetzung der Apfelfrauen gibt. Die fünf Freundinnen haben sich glaubhaft verändert, die Charakterschilderungen wirken sehr authentisch. In gemächlichem Tempo erzählt Tania Krätschmar die Geschehnisse, und so taucht der/die Leser_in tief ein in duftende Gerichte, köstliche Apfelsorten, erstaunliche Naturphänomene, Intrigen und Pläne, Freundschaften und Bündnisse - und natürlich darf die ein oder andere Überraschung nicht fehlen.

    Hier ist beileibe nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen, aber Tania Krätschmar hat erneut einen Roman mit Wohlfühlgarantie geschrieben. Süffig liest sich die Geschichte, die sich in 26 Kapitel aufteilt, die alle mit einem Spruch/Zitat rund um den Apfel/Herbst beginnen, was ich als passend empfand. Und am Ende sind noch fünf leckere Rezepte zum Ausprobieren abgedruckt - ein Trost, wenn die Geschichte beendet ist.

    Ein warmherziger Roman voller Genüsse und kleiner Spannungsmomente, lebensfroh und mit augenzwinkernden Erkenntnissen. Gerne mehr davon!


    © Parden

  21. Cover des Buches Das Europa der Könige (ISBN: 9783499629136)
    Leonhard Horowski

    Das Europa der Könige

     (8)
    Aktuelle Rezension von: jackdeck

    Leonhard Horowski, Historiker und Anglist, schenkt den an Geschichte interessierten Lesern viele Stunden Lesegenuss. Vielleicht erschrecken einige über den Umfang des Werkes, das mit 1.120 Seiten und knapp 1,5 kg nicht unbedingt zu den Leichtgewichten zählt.

    In 20 Kapiteln, die unterschiedlich lang sind, stellt Horowski mit leichter Feder eine längst versunkene Welt, die allerdings Auswirkung auf das Heute hat, dar. Er erzählt über adelige Machtkonstellationen, die sich im Absolutismus im „Alleinherrschertum von Gottes Gnaden“ manifestieren. Zuvor ist die Königswürde mitunter ein labiles Gebilde aus mehr oder weniger einflussreichen Adelsgeschlechtern.

    Der Hof des Königs zieht die Adeligen an, wie das sprichwörtliche Licht die Motten. Es wird gemauschelt und gemordet. Man gibt keinen Vorteil auf, weiß über die Hofetikette genauestens Bescheid und kämpft erbittert, sollte einer gegen dieselbe verstoßen.

    Manchmal hat man das Gefühlt einen Roman und kein Sachbuch zu lesen, so farbenprächtig und leicht lässt sich das kolossale Werk lesen.

  22. Cover des Buches Preußen (ISBN: 9783641128821)
    Christopher Clark

    Preußen

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Stefan83
    Zitiere an dieser Stelle mal Rezensenten-Freund Mario Pf. von "amazon", der es mit seiner Besprechung schon perfekt auf den Punkt bringt:

    "Sir Winston Churchill bezeichnete Preußen einst als "die Wurzel allen Übels" und so verwundert es kaum, dass die Churchills Überzeugung zu Grunde liegende Sichtweise von Preußen als Hort des Nationalsozialismus aufgegriffen wurde und in der der Auflösung des Freistaats durch den Alliierten Kontrollrat am 25. Februar 1947 mündete. Nun bricht der 1960 in Sydney geborene Professor für Neuere Europäische Geschichte am St. Catharines' College in Cambridge mit diesem Diktum und zwingt durch sein eindrucksvolles Standard-Werk zu einer Revision des Preußenbildes, denn "Die Wahrheit ist, dass Preußen ein europäischer Staat war, lange bevor es ein deutscher wurde. Deutschland war nicht die Erfüllung Preußens, sondern sein Verderben".

    Für Christopher Clark beginnt der Aufstieg Preußens jedoch nicht erst 1701 mit der Krönung Friedrich III. zu König Friedrich I. in Preußen, sondern bereits um 1600, als die Kurfürsten der Markgrafschaft Brandenburg gerade begannen ihre Position im Heiligen Römischen Reich zu festigen. 1613 etwa, konvertierte Kurfürst Johann Sigismund zum Calvinismus und wurde somit zu einem calvinistischen Herrscher über ein lutherisches Land, was zu einigen Differenzen mit dem Landadel führen sollte. Noch waren die brandenburgischen Hohenzollern lediglich Herrscher Brandenburgs, bis sie 1618 das Herzogtum Preußen erbten, welches außerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ursprünglich eine Region zwischen Hinterpommern und dem Kurland bezeichnete.

    In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges wurden die Länder der Hohenzollern vermehrt verwüstet und der Kurfürst wechselte mehr als einmal die Bündnisse, wobei Georg Wilhelm zuletzt in das eher sichere Preußen flüchten musste, wo er 1640 verstarb. Sein Nachfolger, Friedrich Wilhelm erbte ein zerrüttetes Land, das vom Dreißigjährigen Krieg gezeichnet war, ein schweres Trauma zu bewältigen hatte, doch der junge Monarch schritt energisch zur Tat und begann nicht nur das Heer zu vergrößern, sondern auch zu modernisieren und durch bessere Ausbildung, wie Manöver zu einer schlagkräftigen Truppe zu machen. Als Folge des Dreißigjährigen Krieges erkannten die brandenburgischen Folgen, wie wichtig eine Festigung ihrer Souveränität im Reich ist und dass sich das bleibende Gefühl der Verwundbarkeit nur durch ein starkes Heer effektiv bekämpfen lässt. Um dieses zu erhalten brauchte man allerdings Gelder, die unter anderem durch häufige Wechsel der Bündnispartner lukriert wurden.
     
    Erst als sich Friedrich III. zu König Friedrich I. krönte, wurde eine Entwicklung in Gang gesetzt, die zur Bildung eines stärkeren Einheitsgefühls der nun königlichen Lande führte und Preußen im Laufe des 18. Jahrhunderts zum Namen des neuen Königreichs werden ließ. Die Krönung, so Clark, passte jedoch in ihre Zeit, als viele europäische Herrscher eine Standeserhöhung anstrebten und diese im Falle Preußens eben doch zu einer besseren Integration des vormaligen Herzogtums führte.

    Was an Clarks Werk besonders hervorzuheben ist, er nutzt eine klare und deutliche Sprache, deren Formulierungen für Laien genauso verständlich sind, wie für Historiker. Dabei erzählt er die Geschichte von Preußens Aufstieg lebendig und regelrecht spannend, indem er neben der Ereignisgeschichte auch immer wieder Biographien bedeutender Persönlichkeiten, sowie Berichten und ferner eben Geschichten miteinander verwebt. Dabei bleibt der Autor dem Anspruch des Werkes jedoch treu und hält sich an eine umfassende Darstellung der Geschichte, ohne abzudriften. Dabei würde man sich jedoch immer wieder wünschen, er hätte doch bei diesem oder jenen Thema etwas mehr aufgearbeitet und doch vergisst man darüber leicht, dass genau dies den Umfang des Buches gesprengt hätte. Tragisch ist das gerade beim Thema Religion in Preußen, worüber Clark als Autor von "The Politics of Conversion: Missionary Protestantism and the Jews in Prussia" ein sehr spezifisches Fachwissen besitzen dürfte, dem er in sein opus magnum leider nur geringfügig Rechnung tragen darf.

    Fortschritte und Rückschläge zeichnen die Geschichte Preußens und Christopher Clark scheut sich nicht, die Geschichte Preußens frei von allen Mythen, als eine politische Erfolgsgeschichte darzustellen. Die preußische Sicherheitspolitik verlangte ein starkes Heer, das Heer eine Finanzierung durch Bündnisse und die außenpolitischen Interessen eine Abgrenzung von der bedingungslosen Kaisertreue. Somit waren Preußens größte Innovationen und Errungenschaften einer Kosten-Nutzen-Rechnung unterworfen, etwa die Aufnahme Vertriebener Hugenotten, welche als leistungsfähige Arbeiter und Handwerker ihren Beitrag zur wirtschaftlichen Prosperität Preußens leisteten. Als Australier ist Clark denkbar in der Lage sich objektiv-distanziert mit Preußen zu befassen und eigentlich war auch "Preußen: Aufstieg und Niedergang 1600 - 1947" ursprünglich für britische Leserschaft gedacht, wobei von dieser anderen Perspektive aber interessante Impulse ausgehen.

    An die Ära des Deutschen Reichs nähert sich Clark unter dem Aspekt an, dass Preußen in dieser Zeit innerhalb des Reichs (Seite 637) "mit 65 Prozent der Gesamtfläche und einem Bevölkerungsanteil von 62 Prozent de facto eine Hegemonialstellung" genoss. Von da an, befand sich Preußen in Auflösung und hatte sich trotz allem den gesamtdeutschen Interessen unterzuordnen, auch wenn der preußische Ministerpräsident gleichzeitig als Reichskanzler agierte und der König Kaiser war.

    Die einzige Kritik, die ich an diesem fulminant erzählten und fesselnden Werk gefunden habe (und daher lediglich mit 4 Sternen bewerte) ist, dass die Sozialgeschichte eindeutig zu kurz kommt; der Schwerpunkt liegt auf der Ereignisgeschichte bzw. brilliant geschriebenen biographischen Essays. Natürlich werden auch die politischen Ideen (etwa der Pietismus) und die einzelnen Mächte im Land (Städte, Landadel) beschrieben. Die Auswirkungen der Industrialisierung kommen jedoch eindeutig zu kurz. Industrialisierung und die damit erzwungene Modernisierung waren wichtige Faktoren, die auch Preußen prägten - die preußischen Güter waren überschuldet und marode, der industriellen Konkurrenz nicht mehr "gewachsen" - und es ist bezeichnend, dass der letzte Anlass zum Sturz von Heinrich Brüning die von ihm gesehene Notwendigkeit gewesen ist, die großen Güter in Ostpreußen zu parzellieren und aufzuteilen, was ihm prompt in der Umgebung Hindenburgs als "Agrarbolschewismus" verübelt wurde.

    Mit einem über 100 Seiten starken Anhang aus Anmerkungen, Index, Quellen-, Literatur- und Abbildungsverzeichnissen, sowie einigen sehr sehenswerten Kartenmaterial ist Christopher Clarks "Preußen: Aufstieg und Niedergang" ein wahren Wälzer, bleiben doch mehr als 700 Seiten an Text, die das Werk schlicht zu "dem" aktuellen Standard- und Referenzwerk machen, eine lohnenswerte Anschaffung für historisch Interessierte ist es schon aufgrund des unkomplizierten Stils und der fundierten wie erst recht umfassend ausgearbeiteten Geschichte allemal.

    Insgesamt ist Christopher Clarks neues Buch über Preußen ist eine hervorragende Darstellung über Aufstieg und Niedergang Preußens zwischen 1600 und 1947. Er sieht Preußens Geschichte - im Gegensatz zu zahlreichen früheren britischen Historikern - nicht nur als Verhängnis an, welches zum Niedergang Deutschlands geführt habe (etwa im Vergleich zu Shirers monumentaler Studie zum Dritten Reich, die dessen Existenz auf das "preußische" und deutsche Erbe ziemlich undifferenziert zurückführt), sondern ist eine wohltuend differenzierte Darstellung, die nicht nur fesselnd geschrieben ist, sondern sich bemüht, Preußen vorurteilslos darzustellen und zu "erzählen". Eine wohltuend differenzierte und gut lesbare Studie entstanden, die Haffners Werk und dem grundlegenden Preußen-Buch von Hans-Joachim Schoeps in keiner Weise nachsteht und sicherlich bald zum Standardwerk der Preußen-Werke zählen wird. "
  23. Cover des Buches Machtfrage (ISBN: 9783839216989)
    Bettina Kerwien

    Machtfrage

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Golondrina
    Zerhackstückelte einseitige Kapitel, Personenwirrarr ohne Ende und dann noch nicht mal ein spannender Schreibstil. Das können andere deutsche Autoren um Längen besser!  Alles in allem konnte ich dem Plott noch nicht mal umfangreiche Recherche bzw. dokumentarische Brillianz unterstellen. 
    Schade, verschenkter Plott.
  24. Cover des Buches Flügel der Dunkelheit (ISBN: 9783954529537)
    Angela Planert

    Flügel der Dunkelheit

     (46)
    Aktuelle Rezension von: JassiTwins

    Das Cover mit der Fledermaus gefällt mir sehr, man weiß gleich auf den ersten Blick das es um Vampire geht. Der Schreibstil hat mich am Anfang etwas verwirrt,  aber ab Seite 50 hatte sich das bei mir eingependelt und ich war richtig in der Geschichte drin. Ab da ging es auch rasant vorwärts. Ich hatte mit dem Charakter Traian ein bisschen Probleme, er ist sehr extrovertiert und eigenbrödlerisch gewesen, ich konnte mich nicht so recht mit ihm anfreunden. Doch das hat sich im Laufe der Geschichte geändert, je mehr Einzelheiten von Ihm und seiner Vergangenheit ans Licht kamen, desto mehr habe ich ihn verstanden. Warum er so zurückgezogen lebt, nicht zusammen mit seinesgleichen. Er hat so viel schlimmes durchbebt, das ich ihm nur das beste gewünscht habe. Und mit Liaba scheint er dies auch gefunden zu haben. Nur was ist mit dem kleinen Veit? Wie passt er in diese Geschichte? 

    Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten, wer aber auf schnulzige Vampire Geschichten steht, ist hier fehl am Platz. Dieses Buch hat aber auch was von krimi und Thriller Elementen und ist nichts für Schwäche Nerven. 

    Von mir ganz klar eine Leseempfehlung. 

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