Bücher mit dem Tag "bordell"
211 Bücher
- Luca Di Fulvio
Als das Leben unsere Träume fand
(124)Aktuelle Rezension von: Buchwurm05Inhalt:
1913. Aus ganz unterschiedlichen Gründen begeben sich Raquel, Rosetta und Rocco auf die Reise nach Buenos Aires. Eines haben sie aber gemeinsam. Sie möchten ihr altes Leben hinter sich lassen und einen Neuanfang wagen. Doch schaffen sie es ihre Träume zu verwirklichen? Denn sie müssen schnell erkennen: auch in der Ferne ist es nicht viel anders als zu Hause....
Leseeindruck:
Wow. Was war das denn? Mit "Als das Leben unsere Träume fand" hat Luca Di Fulvio einen bildgewaltigen und fesselnden Roman erschaffen. Er lässt förmlich seine Worte lebendig werden und schon bald war ich gefangen in seiner Geschichte. Raquel, Rosetta und Rocco sind charakterstarke Figuren, mit denen ich gelitten, mich aber auch für sie gefreut habe. Immer wenn ich dachte, dass jetzt alles gut wird, kam eine Wendung so unverhofft, dass mir der Mund offen stehen geblieben ist. Dabei geht der Autor mit seinen Figuren wahrlich nicht zimperlich um. Man muss schon starke Nerven haben, um das zu verdauen. Genau das hat den Plot für mich aber real und authentisch erscheinen lassen. Mir wurde es nie langweilig. Es war immer was los. Dabei habe ich so manche Figur aus dem Auge verloren. Ein Fehler. Denn plötzlich ist sie wieder aufgetaucht und hat für ordentlich Wirbel gesorgt. Was mich zudem fasziniert hat ist, wie leicht Luca Di Fulvio am Ende die Lebenswege der anfangs Fremden zusammengeführt hat. Nachvollziehbar und ganz natürlich. Apropos Schluss. Den fand ich raffiniert gemacht und hat sich perfekt eingefügt.
Fazit:
"Als das Leben unsere Träume fand" ist ein starker Roman. Trotz seiner Brutalität ist er auch berührend. Er hat mir kaum Zeit zum Durchatmen gelassen. Schade, dass ich die Figuren nun ziehen lassen muss. Für mich ein Highlight, welches ich gerne weiter empfehle.
- Diana Gabaldon
Die geliehene Zeit
(1.447)Aktuelle Rezension von: Book_Owl_97Ich bin schon länger Fan der Serie und lese nun endlich auch die Bücher. Diese versetzen einen sofort in die gleiche Stimmung und haben mich genauso sehr begeistert. Die Geschichte von Claire und Jamie ist einfach spannend und ereignisreich. Trotzdem gibt es leider einige langatmige Passage, die man hätte verkürzen können. Die Charakterentwicklungen haben mir sehr gut gefallen. Das man quasi nebenbei noch etwas über die Geschichte und die Clanaufstände in Schottland lernt ist ein weiterer Pluspunkt.
- Peter McLean
Priest of Bones
(173)Aktuelle Rezension von: kreszenz„Priest of Bones“ setzt genau da ein, wo andere Fantasy-Romane üblicherweise schon lange vorbei sind: nach der letzten blutigen Endschlacht!
Die Königin hat gewonnen, doch tausende Fußsoldaten verloren entweder ihr Leben oder haben gerade so überlebt und sind nun schwer traumatisiert - so auch Tomas Piety. Nach dem Krieg kehrt er mit ein paar Gefolgsleuten zurück nach Ellinburg. Dort erwartet er, nahtlos an sein früheres Leben als Anführer einer Gang anknüpfen zu können. Doch es kommt anders als erwartet. Seine Tante hat in der Zwischenzeit die Kontrolle über sein Revier verloren und längst haben andere die Kontrolle übernommen.
Während er versucht sein Imperium wieder aufzubauen, muss er jedoch mit einer Herausforderung der ganz anderen Art zurecht kommen. Die Queensmen, eine Art Geheimdienst, stellen ihn in ihren Dienst. Denn die Gefahr eines weiteren Krieges ist noch nicht vorrüber…
Wow! Was war das bitte für ein Buch! Von außen sieht es aus wie diese klassischen High Fantasy-Schmöker, die es inzwischen wie Sand am Meer gibt. Schon nach dem ersten Absatz wird jedoch klar: das hier ist mal was ganz anderes! Nicht nur, dass ausnahmsweise mal aus Sicht der einfachen Leute geschrieben wird, es wird WIRKLICH aus der Sicht der einfachen Leute geschrieben, auch sprachlich. Tomas Piety berichtet schonungslos, bisweilen sehr direkt aber auch mit viel schwarzem Humor, wie es sich als Gangster so leben lässt.
Fazit: ein Pageturner der etwas anderen Art – bitte mehr davon!
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 03
(1.577)Aktuelle Rezension von: BlutmaedchenGeorge R.R. Martin hat mich mit seinem Schreibstil im ersten Band völlig in seinen Bann gezogen - obwohl ich kein Fan von Ritter- und Mittelaltergeschichten bin. Dafür bin ich ein großer Fan von Fantasy und auch wenn es eine gefühlte Ewigkeit dauert, bis diese Elemente in diesen Büchern deutlich in Erscheinung treten, bin ich über jeden Moment - so klein er auch sein mag - froh. Daenerys Targaryens drei kleine Drachen oder auch die Toten, die plötzlich wieder auferstehen - für den dritten Band hatte ich also große Hoffnungen. Zu schade nur, dass Daenerys nur sehr wenig vorkommt. Dafür wagt sich Jon Schnee mit seinen Brüdern von der Nachtwache in die alten Wälder hinter der Mauer und erinnert sich an düstere Geschichten, die ihm die Alte Nan immer erzählt hat. Auch Bran, dazu verdonnert als Krüppel in Winterfell zurück zu bleiben und Verbündete zu bewirten, während sich seine Geschwister in den Kampf stürzen, erinnert sich an viele dieser Geschichten und seine Träume sind zu mysteriös, als das er sich damit auseinander setzen will. Rickon, der Jüngste der Stark Kinder, scheint ebenfalls Träume zu haben.
Auch im dritten Band entfaltet sich die Geschichte an vielen Orten gleichzeitig und wird dem Leser durch mehrere Charakter-Perspektiven geschildert. Zu den bereits vertrauten Erzählungen durch Catelyn (durch deren Augen man am deutlichsten verfolgen kann, wie sich das Schlachtfeld vorbereitet), Jon (der sich mit der Nachtwache gegen Bedrohungen des Waldes stellt), Bran (der als Lord von Winterfell dazu verdonnert ist nur am Rande zu stehen), Arya (die mit weiteren Anwärtern für die Nachtwache auf gefährlichen Wegen unterwegs ist), Sansa (die um das Schöne in ihrem Leben trauert und gute Miene zum bösen Spiel macht) und Tyrion (der meisterlich die Figuren seiner Familie so stellt, dass er besseren Einfluss auf Geschehen haben kann) gesellen sich nun zwei weitere dazu: Ser Davos, ein ehemaliger Schmuggler, der Stannis Baratheon gegenüber loyal ist und ihm helfen will, seinen Rechtsanspruch auf den Thron seines verstorbenen Bruders Robert geltend zu machen, gibt tiefe Einblicke vom Leben auf Drachenstein und wie verbittert Stannis ist, dass sein Bruder Renly nicht nur die Heimat Sturmkap geerbt hat, sondern immer der beliebtere, jüngere Bruder war, während Stannis selbst von wenigen gemocht wird. Und Theon Graufreud, der bereits im ersten Band als Mündel von Ned Stark als jemand vorgestellt wurde, der vieles nicht so ernst nimmt, kehrt nach zehn Jahren auf die Eiseninseln zurück um seinen Vater als Unterstützer für Robb Stark und seinen Marsch gegen die Lennisters zu gewinnen.
Die beiden neuen Perspektiven bedeuten, dass sich zwei weitere Lager Kriegsbereit machen - sogar drei, da Stannis und Renly als Rivalen um den Thron das Haus Baratheon in zwei Lager spalten. Dieses Buch zu lesen, ist wie eine Schachpartie, bei der erst alle wichtigen Figuren in Stellung gebracht werden.
Ser Davos mag ein Schurke gewesen sein, doch er hat bereits einiges in seinem Leben gesehen, um zu wissen, dass alles seinen Preis hat. Und auch Maester Cressen, im Dienst von Stannis Baratheon, weiß, dass das Flüstern der roten Priesterin Melisandre ins Ohr seines Lords kein gutes Omen bedeutet.
Theon Graufreud ist ein arroganter Mann von neunzehn Jahren, der seinen eigenen Triumph bereits plant, doch er war zehn Jahre fort, die Eisenmänner erkennen ihn nicht mehr. Auch die Beziehung zu seinem Vater ist schwierig und er hat ein völlig falsches Bild von seiner Schwester Asha, was zu einem recht interessanten ersten Wiedersehen führt.
Fazit:
Dieser dritte Teil von Das Lied von Eis und Feuer hatte seine Höhen und Tiefen und was mir bisher so gut am Erzählstil gefallen hat, konnte mich diesmal etwas weniger begeistern, denn natürlich wartete man darauf, dass etwas passiert. Die Starks haben Gefangene, genauso wie die Lennisters und auch die Baratheon Brüder wirken bedrohlich. Stattdessen gibt es sehr lange, ausführliche Schilderungen wie Verbündete bewirtet werden, was es zu Essen gibt, welche Kleidung und Waffen jemand mit sich herumträgt. Das war dieses Mal etwas ermüdend zu lesen, doch auch hier muss ich den Hut vor diesem Autoren ziehen, denn nichts ist unwichtig und erneut muss man als Leser ein wenig zwischen den Zeilen lesen was so mancher Gedanke über einen anderen Charakter bedeutet - ob sich aus Loyalität vielleicht sogar plötzlich eine Feindschaft entwickelt. Und ob ein Charakter, der vielleicht bisher wenige Sätze gesprochen hat und kaum vorgekommen ist, den Schlüssel zu einer größerer Entdeckung in den Händen hält. Das ist einfach faszinierend.
"Der Thron der sieben Königreiche" ist eine etwas langsamere Fortsetzung und trotzdem für manche Charaktere vollgepackt mit Angst, Heldenmut und Tatendrang, während andere noch ein wenig herumtapsen und ihren Platz in der Welt suchen.
- Imogen Hermes Gowar
Die letzte Reise der Meerjungfrau
(69)Aktuelle Rezension von: AischaSo wie der Schutzumschlag, so ist auch die Erzählung, die sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt: glänzend, schillernd, verschnörkelt und zauberhaft, mit ganz eigener Ästhetik und Ausdruckskraft.
Imogen Hermes Gowar, Archäologin, Anthropologin und Kunsthistorikerin, ist mit diesem Roman ein zu Recht preisgekröntes Debüt als Schriftstellerin gelungen.
Sie nimmt uns mit auf eine Reise ins London des späten 18. Jahrhunderts. Kaufmann Jonah Hancock kommt - wie der Untertitel bereits ankündigt - quasi über Nacht zu Reichtum und Ruhm. Der sensationelle Erwerb einer unglaublichen Rarität, einer echten Meerjungfrau, ändert sein Leben schlagartig. Und auch er selbst verändert sich, er wird vom eigenbrötlerischen ewigen Junggesellen zum späten Ehemann, mit dem wachsenden Besitz wachsen auch die Begehrlichkeiten.
Gowar ist ein beeindruckender Genremix gelungen, das Buch ist ein Gesellschafts- und Historienroman über das viktorianische London, sie entwickelt großartige Psychogramme ihrer Protagonisten, die Geschichte ist ein Sittengemälde, gewürzt mit einem Schuss Mystik. Es geht um große Themen, um Leidenschaft und Liebe, Träume, Enttäuschungen und immer wieder: um das Streben nach mehr.
Die Autorin spielt ihre schriftstellerische Klaviatur virtuos. Oftmals entstehen leise, zarte Töne, dann wieder setzt sie zu einem gewaltigen Fortissimo an, das einen völlig in die geschilderte Szenerie eintauchen lässt. Ich hatte einen wirklich sinnlichen Lesegenuss, sah förmlich einen Film ablaufen und schmeckte und roch Beschriebenes.
Einen kreativen Einfall stellen kurze mit der Grafik einer Jakobsmuschel gekennzeichnete Einschübe dar, die Gedanken der Meerjungfrau wiedergeben, in ganz eigener Sprache. Überhaupt ist die Sprache eine der ganz großen Stärken dieses Romans. Gowar schreibt, als wäre sie vor gut zweihundert Jahren aufgewachsen, man taucht auch dadurch wunderbar in die Epoche der Handlung ein.
Für mich eines der Lesehighlights 2019!
- Thomas Raab
Walter muss weg
(102)Aktuelle Rezension von: sleepwalker1303Zu Thomas Raabs „Walter muss weg“ bin ich eher zufällig gekommen. Eigentlich habe ich es mir nur deshalb ausgesucht, weil mein Mann Walter heißt. Nicht, dass dieser wegmüsste, aber, naja. Bei dem Buch war ich mir auf jeden Fall lange nicht sicher, ob es nicht auch wegmuss. Selten bin ich so schlecht in ein Buch hineingekommen, wie in dieses. Dabei fand ich die Idee hinter der Geschichte wirklich gut.
Aber von vorn.
Die 70jährige Hannelore Huber wohnt im (fiktiven) Ort Glaubenthal und hat nach 53 Ehejahren ihren Mann Walter verloren. Jetzt möchte sie ihn beerdigen, so wirklich traurig ist sie nicht über sein Dahinscheiden. Und dann die Überraschung: im Sarg liegt bei der Beisetzung nicht ihr Mann, sondern der Bestatter selbst. Und der Rest des Buchs handelt von der Suche nach der „richtigen“ Leiche und den Hintergründen.
Es war mein erstes Buch von Thomas Raab, vermutlich aber auch mein letztes. Ich konnte mich weder mit seiner Sprache noch mit dem Aufbau des Textes so wirklich anfreunden. So tat ich mich mit Aufzählungen (durchnummeriert oder mit „Bullet-Points“) oder gar einer Tabelle zur Bildung des grammatikalischen Passivs in einem Roman/Krimi wirklich schwer. Und sowohl sein Satzbau als auch die Länge seiner Sätze machten mir die Lektüre nicht einfacher. Es gibt hauptsächlich entweder sehr lange verschachtelte Sätze oder hingeworfene Fragmente. Dieses Buch erfordert sehr viel Konzentration beim Lesen und ich war ein paar Mal kurz davor, die Lektüre abzubrechen.
Die Charaktere waren zahlreich und schrullig, mir aber alles in allem zu blass und eindimensional. Einige der beschriebenen Charaktere sind sehr gut gelungen, vor allem natürlich die Hauptfigur, aber auch der zehnjährige Kurti und die fünfjährige Amelie, letztere war mit ihrer altklugen Art ein Lichtblick für mich. Andere Figuren bleiben aber leider recht blass, da legt der Autor sehr viel Augenmerk auf Schrullen und insgesamt fiel es mir schwer, die vielen Personen auseinander zu halten. Vor allem der Dorfpolizist und der Bürgerdoktor waren für mich einfach nur nervig. Und wo Frau Huber wirklich „ermittelt“ kann ich auch nicht sagen, hauptsächlich unterhält sie sich mit unzähligen Leuten.
Für einen Krimi fand ich das Buch auch sehr schwach auf der Brust. Wirkliche Spannung kam für mich nicht auf, eher Langeweile und Verwirrung, oft verlor ich den Faden, musste zurückblättern und nachlesen. Als Persiflage auf einen Krimi taugt das Buch für mich allerdings auch nicht, dafür ist es zu durcheinander, die Personen zu blass und die Handlung zu träge. Ich bin ein großer Freund schwarzen Humors, manchmal brachte mich das Buch auch zum Lachen, aber eher selten. Denn der Grat zwischen schwarzem Humor und Verbitterung ist sehr schmal und für mich hat der Autor den Ton allzu oft nicht getroffen und rutscht in einen eher schalen Witz ab.
Alles in allem habe ich das Gefühl, der Autor hat einfach zu viel gewollt und das Buch hoffnungslos überladen. Schade. Denn die Idee ist wirklich toll und das Buch hätte das Potential zum echten Highlight gehabt. Einzig der Schluss konnte mich wirklich begeistern, was aber nach 58 Kapiteln meine Laune auch nicht mehr heben konnte. Von mir daher zwei Sterne und für den Rest der Serie kann die Huberin gerne ohne mich ermitteln.
- Inge Löhnig
Ich bin dein Tod (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 9)
(72)Aktuelle Rezension von: sabatayn76‚Ich bin dein Tod. Mich hast du verdient.‘
In einem Reihenmittelhaus in Passau wird ein Ehepaar mit einer Armbrust getötet. Zweieinhalb Wochen zuvor hat der Mann, ein Lehrer, eine Postkarte mit einer Morddrohung bekommen, was seine Frau aber nicht beunruhigt hatte, denn so etwas ist vorher schon vorgekommen, war aber nie ein Ernstfall.
Dann wird in Augsburg ein SPD-Stadtrat ermordet. Und es kommt zu weiteren Todesfällen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben.
Doch dann entdecken Konstantin Dühnfort und sein Team den gemeinsamen Nenner.
Ich habe schon eine Weile keinen Krimi von Inge Löhnig mehr gelesen, obwohl mir die Reihe um Dühnfort immer sehr gut gefallen hat. Nun habe ich, auch weil ich beruflich gerade sehr eingespannt bin und mich nicht so viel und oft aufs Lesen konzentrieren kann, wie ich mir das wünschen würde, zu diesem Krimi gegriffen, und ich kann sagen, dass das für mich gerade die perfekte Lektüre war.
‚Ich bin dein Tod‘ liest sich von Anfang bis Ende sehr flüssig und ist sehr spannend, hat mich total aus dem Alltag gerissen und mich hervorragend unterhalten.
Dabei ist das Ermittlerteam sehr sympathisch, und die Mischung aus Privatleben der Figuren und Kriminalfällen hat mir bei Löhnig schon immer gut gefallen, ist auch hier sehr gelungen und sehr abwechslungsreich.
Mir hat ‚Ich bin dein Tod‘ eine schöne Lesezeit beschert, und ich freue mich auf weitere Krimis von Löhnig. - Charlotte Roche
Feuchtgebiete
(2.323)Aktuelle Rezension von: mariameerhabaEs ist ekelhaft, darauf steuert die Autorin, aber gleichzeitig fand ich es total mutig von der Autorin, über jede erdenkliche Körperausscheidungen der Figur zu schreiben. Ich könnte niemals über meine eigenen Körperflüssigkeiten so berichten, alles unverschämt detailliert niederschreiben und mit der eigenen Erfahrung so protzen. Das fand ich gut.
Aber irgendwann fühlte sich die Geschichte so an, als würde sie sich nicht mehr bewegen. Sie liegt im Krankenhausbett und denkt über ihre Vergangenheit nach, holt winzige Ereignisse hervor, bauscht sie auf und wenn der Ekelfaktor nicht mehr funktioniert, bremst die Geschichte ganz hart. Alles, was sie danach erzählt, wirkt wie von einem Teenager, der sich selbst für wichtig hält und absolut bescheuerte Ideen hat, die keinen Reiz besitzen.
Die ganze Magie des Buchs geht irgendwann in der Mitte verloren, bis es sich so anfühlte, als wollte sich die Handlung keinen Zentimeter mehr bewegen. Ich habe begonnen, mich zu langweilen und schließlich wollte ich keine einzige Seite mehr lesen.
- Amber & Berg
Pandora
(57)Aktuelle Rezension von: StephanusBerlin im Jahr 1948. Die Stadt liegt in Trümmern und das Leben beginnt sich wieder zu organisieren. So auch die Unterwelt, die rasch aus dem Mangel Kapital schlägt und Schieber gelangen zu großem Reichtum. Vor diesem Hintergrund muss der neu nach Berlin gekommene Kommissar Hans-Joachim Stein den Mord an einem Schieberkönig aufklären. Sehr bald merkt er, dass die Polizei selbst nicht immer auf dem Weg des Gesetzes geht und die neu gegründete Mordkommission Berlin West noch weit von einer normalen Polizeibehörde entfernt ist. Die Ermittlungen führen ihn in die Halb- und Unterwelt der Stadt und oft gerät Stein an eine Mauer des Schweigens. Als ein weiterer Mord passiert versucht sein Chef diesen zu vertuschen und Stein merkt sehr schnell, dass der Geist des Nationalsozialismus noch allgegenwärtig ist. Mit Hilfe seines Assistenten, an seinem Chef vorbei, gelingt ihm aber schließlich die Aufklärung der Verbrechen.
Die Handlung wird vom Autor im Berlin der Nachkriegszeit eingebettet. Dabei wird zunächst sehr detailreich die Stadt und die Situation der Stadt gezeichnet. Leider kommen die einzelnen Charaktere dabei ein wenig zu kurz und bleiben teils schemenhaft. Die Krimi-Handlung ist ordentlich konstruiert, leidet aber ein wenig an den vielen Orten, die beschrieben werden. Die Spannung hält sich dabei in Grenzen. Die Behandlung des Nationalsozialismus gerät dann ab der Mitte des Buches zu dominant und lässt die Krimi-Handlung fast in den Hintergrund treten. Das Buch war für mich daher leider nur Durchschnitt und es gibt andere Autoren, die den Spagat aus Krimi und Nazionalsozialismus in Berlin deutlich besser bewerkstelligt haben.
- Magdalena Nirva
Magdalena 24h
(57)Aktuelle Rezension von: Jessica-buchmomentMagdalena’s Leben nur als abenteuerlich zu bezeichnen ist schon untertrieben. Ich denke, jeder kann sich vorstellen, dass so ein Leben als Ecort-Girl sehr turbulent ist. Es ist schon krass, mal einen so unverblümten Einblick in die Szene zu erhalten. Und es ist auch sehr krass zu lesen, auf was manche Menschen doch so stehen.
Es ist aber natürlich immer ein bisschen schwierig, eine Biographie zu rezensieren, denn hier gelten ja doch etwas andere Maßstäbe als bei einem Roman. Man trifft hier nicht auf erfundene Personen, die ihre erfundene Geschichte erleben, sondern auf die Realität. Magdalena’s Realität ist auf jeden Fall sehr interessant. Sie hat sehr viel erlebt in ihrem Job und das, was im Buch steht, ist davon natürlich nur ein kleiner Ausschnitt.
Es gibt viele Leute, die Vorurteile Escort-Girls und/oder Prostituierten gegenüber haben, in diesem Buch wird aber einmal mehr deutlich, dass so etwas totaler Schwachsinn ist. Ich hatte zu keiner Zeit den Eindruck, dass Magdalena zu irgendwas gezwungen wird, was sie partout nicht möchte. Sie nimmt keine Drogen und so wie ich es herausgelesen habe, trinkt sie auch nicht viel Alkohol. Das sind ja so Dinge, die viele oft einfach unterstellen.
Fazit
Ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen, da es in seinem angenehmen Schreibstil geschrieben ist. Es ist interessant und gibt einen Einblick in eine Welt, die einem so doch oft mehr oder weniger verborgen bleibt, zumindest der tiefere Einblick hinein. - Trudi Canavan
Das Zeitalter der Fünf - Priester
(793)Aktuelle Rezension von: ZahirahAuraya ist eine intelligente und begabte junge Frau, die von den fünf Göttern auserwählt wurde, ihren Plan auszuführen: das Gebiet des nördlichen Ithania unter der zirkulianischen Religion zu vereinen. Zusammen mit den anderen vier Auserwählten begibt sie sich auf eine diplomatische Reise, um Bündnisse zu schließen, und mit Hilfe der anderen Auserwählten übt sie den Umgang mit ihren Gaben.
Kennt man bereits Bücher der Autorin, wird einem das eine oder andere hier beschriebene als schon mal gelesen bekannt vorkommen. Aber nichts desto trotz schafft es die Autorin auch hier wieder ein Universum zu erschaffen, in dem man sich dank des flüssigen und leicht zu lesenden Schreib- und Erzählstils verlieren kann. Kommt die Story auch langsam in Gang ist es aber eine komplexe Story mit gut charakterisierten Figuren, deren Geschichte aus den verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Das Ende ist so gestaltet, dass nicht alles geklärt ist, so dass Raum für Spekulationen für den nächsten Band bleiben. Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht und vergebe bis dahin für diesen ersten Teil erst einmal eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.
- Jürgen Schmidt
Lesereise in den Tod
(39)Aktuelle Rezension von: Claudia_ReinländerKlappentext:
Der jungen Autorin Mona ist jedes Mittel recht, ihre Karriere zu forcieren. Selbstbewusst gibt sie vor, eine Urenkelin des britischen Schriftstellers Walter de la Mare zu sein. Auf eigene Faust veröffentlicht sie den Roman „Passwort Hurensohn“ und organisiert dazu eine vierwöchige Lesereise durch Deutschland. Mona de la Mare hat im Netz zahlreiche Freunde und Fans, die sie täglich über ihre Verkaufszahlen, die Tour und private Neuigkeiten informiert. Nach erfolgreichem Start der Lesetournee stellt Mona am Aschermittwoch ihr Buch in Bad Münstereifel vor. Am folgenden Tag soll die ehrgeizige Autorin in Nettersheim lesen. Sie ahnt nicht, dass es dazu nicht mehr kommen wird …
Cover:
Das Cover zeigt eine Ladenpassage bzw. Straße bei Nacht, was eine düstere Stimmung verursacht und somit die Neugier weckt. Das Foto ist sehr dunkel und somit auch die Farben und die Stimmung eher gediegen und düsterer. Ein sehr gut gelungenes Cover, passend zum Buch.
Meinung:
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Man kommt gut und locker voran. Vieles wird sehr detailliert beschrieben und dennoch bleibt es einkurzweiliger Lesegenuss, da schon nach wenigen Lesestunden der Krimi bereits beendet ist.
Das Schriftbild ist relativ klein. Die Kapitel sind zum Teil nur wenigen Seiten lang, was ich sehr angenehm fang und somit der Lesefluss sehr kurzweilig und rasant erschien. Die einzelnen Kapitel sind durchnummeriert und hatten für mich eine sehr angenehme Länge.
Das Buch ist ein Regionalkrimi und der erste Fall des Privatdetektivs Andres Mücke. Es geht um die junge Autorin Mona de la Mare, die sich auf Lesereise befindet und sich mit ihren Büchern, den großem Durchbruch erhofft. Doch es kommt anders als gedacht und sie wird ermordet aufgefunden. Privatdetektiv Andreas Mücke übernimmt diesen Fall und stößt dabei auf einige Ungereimtheiten. Zu viel möchte ich jedoch nicht an dieser Stelle verraten, sondern kann jedem Krimi-Fan dieses Buch ans Herz legen.
Die Charaktere sind gut durchdacht. Die Situationen und Handlungen werden bildlich und detailliert beschrieben, so dass man sich alles sehr gut vorstellen kann und alles auch sehr gut nachempfinden kann. Der Lokalcharakter und die Regionaleinflüsse der Region Bad Münstereifel kommen sehr gut rüber. Es wirkt dadurch sehr real und authentisch. Die Dialoge und Gespräche wirken echt und nicht gekünstelt, so fühlt man sich mitten im Geschehen. Auch aus dem Privatleben des Detektivs erfährt man einiges, ohne das dabei der eigentliche Fall zu kurz kommt. Der Krimi ist spannend, interessant und authentisch geschrieben. Es wirkt dadurch sehr kurzweilig und locker. Mir hat dieses Buch einige schöne Lesestunden bereitet, die viel zu schnell vorbei waren.
Fazit:
Spannender und kurzweiliger Regionalkrimi, der für einige wunderschöne Lesestunden gesorgt hat.
- David Michel Rohlmann
Saint Falls (Sammelband): Märchen aus der Welt des Verbrechens
(41)Aktuelle Rezension von: FeFuSechs verschiedene Autoren - eine große Geschichte!
"Märchen aus der Welt des Verbrechens" - der Untertitel ist sehr passend. Begegnen einem hier doch Personen, Gegenstände, Schauplätze und Zitate, die man so - oder zumindest so ähnlich - doch eigentlich so gut kennt. Wäre man nicht in Saint Falls...
Für zarte Gemüter ist das Buch eher nichts. Gewalt, Mord, Prostitution - an allen Ecken und Enden.
Die einzelnen Kapitel sind jeweils von einem anderen Autor / einer anderen Autorin geschrieben. Der Lesefluß ist aber durchgehend so gut, dass einem dieser Autorenwechsel gar nicht auffällt.
Es gibt zwar zwei Charaktere, die man als Hauptpersonen benennen könnte. Aber im Verlauf begegnet man weit über 40 Hauptpersonen die wichtig für die Geschichte sind. Manche begleiten einen nur sehr kurz. Anderen begegnet man bis zum Ende hin immer wieder.
Die Sicht aus der die Geschichten erzählt werden wechselt immer wieder.
Alles in allem ein sehr gelungenes Werk - eine wundervolle Zusammenarbeit der vielen Autoren / Autorinnen!
Es war durch der Märchentouch irgendwie vertraut, aber auch einfach so ganz anderst. - Milena Agus
Die Frau im Mond
(232)Aktuelle Rezension von: ZahirahEs handelt sich eigentlich um eine Novelle, denn das Buch hat weniger als 200 Seiten. Es liest sich sehr schnell durch und beschreibt mit Detailtreue den Alltag und die Situation der Frauen zu Beginn des 20 Jh.
Der Roman ist einfach, aber voll von Gefühlen, vom Innenleben und den Beziehungen zu anderen, vom Aufeinanderprallen der Persönlichkeiten und vor allem von der Liebe. Einer Liebe, die je nach Sichtweise erotisch, romantisch, uneingeschränkt ist, aber stets prägend und dem Leben einen Sinn gebend.
Wer alltägliche Geschichten mag, die durch authentische Charaktere und deren tiefe Gefühle geprägt ist, denen kann ich dieses Buch empfehlen. Mich hat es gut unterhalten nur hätte es für meinen Geschmack gern ein paar Seiten mehr haben können.
- Svea Tornow
eXXXit
(26)Aktuelle Rezension von: AberRush„ExXxit“ ist ein Thriller und zugleich der Debütroman von Svea Tornow. Das Setting ist mal etwas anderes, denn hier lernen wir den Arbeitsalltag der Prostituierten Michelle kennen. Das Leben und Arbeiten auf dem Kiez mit all seinen Reizen, Sünden und Gefahren. Man wird sofort in die Geschichte hineingeworfen, denn sie beginnt mit dem Mord an Michelles Arbeitskollegin und besten Freundin. Diese wird in ihrem „Arbeitszimmer“ tot aufgefunden. Ein Unfall oder natürlicher Tod kann sofort ausgeschlossen werden. Michelle ist geschockt und möchte herausfinden wer für diese Tat verantwortlich ist. Zusammen mit dem Ermittler der Kripo möchte Michelle dem Täter auf die Schliche kommen. Der zuständige Ermittler ist zufällig auch noch einer von Michelles Kunden. Es werden Tabus gebrochen, da niemand von der Verbindung der beiden erfahren soll. Dies würde beiden Parteien schaden. Nach einer Zeit entwickeln die beiden mehr als nur eine geschäftliche Beziehung, man merkt dass es zwischen den Beiden gewaltig knistert.
Die Charaktere sind sehr gut gelungen und ihre Einstellung in Bezug auf käuflichen Sex, ist sehr realistisch dargestellt. Auch die Jagd nach dem Mörder ist spannend, unterhaltsam und nichts für schwache Nerven. Manche Szenen sind wirklich sehr grausam und detailliert beschrieben. Einzig die Tatsache, dass der Täter von Beginn an feststeht, nimmt etwas die Spannung. Mir gefällt es immer besser, wenn ich bis zum Schluss im Unklaren gelassen werde über die Identität des Täters.
Der Schreibstil gefällt mir auch sehr gut und die kurzen Kapitel lesen sich weg wie nix. Also wieder mal ein echter Pageturner. Als nächstes werde ich die Fortsetzung lesen, da ich jetzt natürlich wissen möchte wie es weitergeht mit Michelle und dem Polizisten, bin gespannt … - Diana Gabaldon
Outlander – Ferne Ufer
(43)Aktuelle Rezension von: TanteGhostDer Stoff an sich ist wirklich sehr interessant, aber die Umsetzung wird immer detailreicher und bremst so die Handlung aus.
Inhalt: Claire regelt in der Gegenwart noch ihre Angelegenheiten, nur um dann ins Schottland der Vergangenheit zurückzukehren. Nur ist sie in diesem Fall besser vorbereitet, hat schon einmal die halbwegs richtigen Klamotten an und ein paar Münzen dieser Zeit einstecken.
Sie hat mit ihrer Tochter und einem Bekannten ihren Jamie ausfindig gemacht und ihn dann in der Vergangenheit dort aufgesucht.
Kaum sind Claire und Jamie wieder zusammen, häufen sich die Probleme. Jamie ist nicht nur Drucker, sondern er druckt auch nicht ganz so legale Traktate und schmuggelt Alkohol. Es dauert nicht lang, da verlassen die beiden die Stadt, um wieder auf den Hof zurückzukehren. - Dort taucht dann aber die Frau auf, die Jamie inzwischen geheiratet hat, was er Claire verschwiegen hat.
Um seine zweite Frau milde zu stimmen, erklärt sich Jamie zur Zahlung von Entschädigungen und Unterstützungen bereit, will dafür einen Schatz nutzen, wo er aber seinen Neffen verliert, als sie den holen wollen.
Ohne seinen Neffen kann Jamie nicht auf den Hof zurück und entschließt sich so für eine gefahrvolle Reise, um seinen Neffen wieder zu finden.
Claire und Jamie bereisen die Welt, finden nicht nur ihren Neffen wieder und geraten dann, als alles im Lot erscheint, in einen Sturm, der sie ganz woanders hin trägt, als sie eigentlich wollten.
Fazit: Ich habe mich auf der einen Seite auf die Lektüre gefreut, war aber auf der anderen Seite auch wieder davon abgestoßen. 52 Stunden sollte dieser dritte Teil haben und ich habe wirklich mit mir gehadert, ob ich mir das antun soll. Das ist mal ein gewaltiger Marathon. Selbst als Hörbuch viel zu lang.
Es kam, wie es kommen musste. Ich bin voller Neugier ran gegangen, war dann anfangs auch gefesselt und wollte wissen, wie es denn nun weiter geht und am Ende habe ich sogar aufgeatmet, weil Claire endlich zu ihrem Jamie zurück geht. Ich habe eigentlich gehofft, dass sich die beiden jetzt endlich ein gemeinsames Leben aufbauen können und zur Ruhe kommen. Aber dem war natürlich nicht so.
Es entspinnt sich die ewig gleich Geschichte von Flucht und Verfolgung. Davon, dass Jamie das Gesetz unterwandert oder eben auch nicht so ganz ernst nimmt. Claire nimmt ihre Rolle als Frau der Zeit nicht so ganz ernst und fällt immer wieder auf. Jamie hat eine weitere Hochzeit verschwiegen und schon ist der nächste Streit auf dem Plan. – Wenn ich es genau betrachte, ist das alles nur ein riesiges Durcheinander von Frauen, Familienangelegenheiten und persönlichem Ehrgeiz. Und Claire ist nicht vernünftig und bringt noch zusätzliches Durcheinander mit rein.
Die Handlung ist gewaltig. Sie spielt auf der halben Welt, ist gut beschrieben und stellenweise auch sehr bildhaft. Allerdings hat es auch nicht wenige Längen, in denen wirklich mehr als geschmalzt wird. – Bei der Länge hatte man derartiges auch weglassen können.
Seinen Reiz einer Zeitreisegeschichte hat dieses Werk schon länger für mich verloren und ich höre es mir eigentlich nur noch an, weil ich wissen möchte, wie die Autorin das nun alles zum Ende gebracht hat. Die Faszination am Stoff ist längst verschwunden und auch Bilder im Kopfkino habe ich nur noch zeitweise gehabt.
Allgemein betrachtet ist der Stoff an sich schon recht gut und erzählenswert, aber die Art wie er erzählt ist, hätte ich persönlich nicht so ausführlich gemacht.
Wenn ihr euch dieses gewaltige Werk antun wollt, dann macht euch in jedem Fall auf einen sehr sehr dicken Schinken gefasst und auf eine sehr detailreiche Erzählung. Es ist gut recherchiert, keine Frage, aber der eigentlich Kern der Story geht leider ziemlich unter.
- Charlotte Roche
Schoßgebete
(450)Aktuelle Rezension von: BuechergeplauderElizabeth Kiehl hat einige Probleme, diesbezüglich geht sie zu einer Therapeutin. Sie ist immer etwas übervorsichtig und erwartet in jeder Ecke Gefahr. Der Tod lauert immer in der nächsten Ecke, so zumindest in den Gedanken von Elizabeth.
Doch ihr Leben besteht nicht nur aus Angst vor Gefahren. Elizabeth führt ein normales Leben. Sie ist verheiratet und Mutter. Das Beste an ihrem Leben? Der Sex! Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann unterschiedliche Sexfantasien aus. Hin und wieder laden sie noch eine andere Frau dazu ein. Ihr Mann ist strikt gegen einen Mann.
Elizabeth allerdings träumt immer wieder von Sex mit anderen Männern, am liebst mit einem aus ihren näheren Umfeld. Doch wie soll sie dies ihrem Mann nur begreiflich machen? Sie wird schon einen Weg finden, da ist sie sich sicher. Es muss nur der richtige Zeitpunkt kommen und dann würde sie zuschnappen.
Schoßgebete von Charlotte Roche, entweder man liebt es oder man hasst es. Ich gehöre leider zu denen, die mit der Geschichte überhaupt nichts anfangen konnte.
Der Anfang der Geschichte ekelte mich etwas an. Ich war kurz davor abzubrechen. Habe es aber doch noch bis zum Ende durchgezogen.
Elizabeth ist eine psychisch kranke Frau, die ihr Selbstwertgefühl mit Sex füllt. Ihre Gedankengänge und ihr Verhalten sind krankhaft und die Therapie, die sie macht, scheint überhaupt nicht zu fruchten. Sie lässt sich alles gefallen und macht alles mit, Hauptsache ihr Mann ist zufrieden. Eine Frau, die meiner Meinung nach, keine Würde hat.
Für mich ein kompletter Flop. Ich persönlich kann nicht verstehen, dass dieses Buch jemals ein Bestseller war.
- Doris Fürk-Hochradl
Kräuterrosi, ledig, sucht…
(25)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisDieser Krimi aus dem Jahr 2015 ist das Debüt von Doris Fürk-Hochradl und der Auftakt zu einer Reihe rund um die „Kräuterrosi“.
Die Rosi ist Witwe und gilt als Fachfrau für Kräuterfragen. Man geht gerne unangemeldet zu ihr, hat sie doch immer eine offene Tür und ein ebensolches Ohr für Probleme aller Art. Etwas verwundert reagiert sie, als sich ein Ratsuchender telefonisch anmeldet und heimlich zu ihr kommen will.
Die Idylle des dörflichen Zusammenlebens endet, als der Konflikt zwischen Schweinebauer Hias und seinem Nachbarn Jörg eskaliert und Jörg tot im Moor gefunden wird. Nur Hias kann der Mörder sein, denn die beiden hassen einander seit Jahrzehnten ...
Doch auch Rosi selbst hat private Sorgen, denn sowohl Sohn Raphael als auch Tochter Daniela scheinen neben der Spur zu laufen.
Als wenn das alles nicht genügen würde, meldet Gitti, die Schwester von Rosis verstorbenen Mann, ihre Schwägerin kurzerhand bei einer Kuppelshow an, weil sie der Meinung ist, Rosi braucht einen neuen Mann.
Was hierbei herauskommt, lest bitte selbst.
Meine Meinung:
Dieser humorvolle Krimi, der auch den einen oder anderen ernsten Hintergrund behandelt, hat mir gut gefallen. Ich kannte die Autorin bislang nicht und wurde positiv überrascht.
Das Thema „Liebe“ und seine unterschiedlichen Facetten nimmt hier einen zentralen Raum ein. Es gibt sie in verschiedensten Ausprägungen: unerfüllt, käuflich, verboten, alt oder als zartes Pflänzchen, das noch gehegt werden muss.
Jedes Kapitel hat neben einer Überschrift ein Hausmittel gegen z.B. blaue Flecken oder ein Rezept. Das ist ein witzige Idee und gefällt mir.
Eine zentrale Figur ist neben Rosi, Sepp, der Bordellbesitzer. Er schleicht sich heimlich zur Rosi, weil sein kleiner Sepp ein wenig unwillig geworden ist. Ob ihm die Rosi da helfen kann?
Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet und herrlich skurril. Dieses Debüt lässt leicht und locker lesen. Explosive Spannung darf man sich aber nicht erwarten.
Fazit:
Wer gerne einen vergnüglichen Krimi lesen möchte, ist hier goldrichtig. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.
- Rebecca Gablé
Der König der purpurnen Stadt
(591)Aktuelle Rezension von: Villa_malLitJonah geht nach dem Tod seiner Eltern in die Lehre zu seinem Cousin. Dort hat er es nicht leicht, doch die Gunst seiner Großmutter und die Sympathie des Königspaares gelten ihm und so findet er früh seinen Weg in die Londoner Tuchhändlergilde.
Jonah hat jedoch nicht nur viel Glück, sondern auch Pech, welches ihn prägt und woraus er lernt. In den knapp 1000 Seiten kann man ihm bei seiner Entwicklung vom verwaisten Jungen zum erfolgreichen Wohlhändler und Vater wachsen sehen.
Die Autorin schafft es auch in diesem Roman wieder mit Spannung den Leser durch die vielen Seiten zu führen.
- Lesley Pearse
Doch du wirst nie vergessen
(40)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerInhalt:
Eine stolze junge Frau.
Ein hartes Schicksal.
Und ein großer Traum.
London 1910. Obwohl Belle in einer verruchten Gegend in einem Bordell aufwächst, erlebt sie eine behütete Kindheit. Bis zu jenem verhängnisvollen Tag, als sie selbst in die Fänge von Mädchenhändler gerät: Belle wird in die Prostitution gezwungen, und sie durchlebt eine schreckliche Odyssee durch Bordelle von Paris bis New Orleans. Kraft schöpft sie nur noch aus der Hoffnung, eines Tages wieder in der Heimat zu sein - und einen eigenen kleinen Hutladen zu eröffnen. Mit nichts weiter als Mut und Einfallsreichtum kämpft sie für ihre Freiheit...
Rezension:
Es geht um ein 15-jähriges Mädchen, es wächst in einem Freudenhaus auf. Bis zu einem schlimmen Ereignis, wusste sie vorher nicht, was in einem Freudenhaus vor sich ging. Ihre Mutter leitet den Laden. Belle wuchs behütet dort auf. Ihre Mutter zeigt ihr nicht wie sehr sie Belle liebt und wirkt eher eiskalt, aber die Haushaltshilfe und Freundin der Mutter, namens Mog, ist immer für Belle da, und ist auch schon die zweite Mutter für Belle geworden. Mog kümmert sich seit Anfang an um Belle.
Eines Tages putzt Belle von einem Freudenmädchen das Zimmer und schläft anschließend dort ein. Als sie schließlich aufwachte, bekam sie Angst, da ihre Mutter Ihr immer verboten hatte nach 5 Uhr nachmittags, noch oben zu sein, obwohl sie in ihrem Zimmer hätte sein sollen. Belle hörte die Stimme des Freudenmädchens, welches sie Ihr Zimmer geputzt hatte, und versteckte sich unter dem Bett. Das war der Augenblick, als sie heraus gefunden hat, was man in einem Bordell betreibt. Was aber viel schlimmer war, sie bekam mit wie der Freier, das Freudenmädchen ermordet. Kurze Zeit später wird sie vom Täter entführt und an einem Mädchenhändler verkauft und außer Landes gebracht.
Belle ist ein sehr tapferes und naives Mädchen. Ihr Traum ist es, ein Hutladen zu eröffnen. Eines Tages trifft sie einen Jungen namens Jimmy. Sie kannte bis dahin noch kein Junge, der so nett ist wie er. Es entwickelt sich eine Freundschaft. Als sie schließlich entführt wurde, hatte sie Jimmy nur zweimal getroffen. Und sie vermisste ihn so schrecklich, aber auch Mog und ihre Mutter. Sie hatte große Angst, dass der Mann, der das Mädchen ermordet hatte, genau das gleiche machen möchte mit ihr. Schließlich verkauft er sie an einem Bordell Besitzerin und wird dort mehrmals vergewaltigt.
Später wird sie von Bordell zu Bordell weiter gegeben. Sie bekommt nach der Zeit, echt Spaß daran Männer zu beglücken. Schließlich bleibt ihr ja auch nichts anderes übrig.
Der Schreibstil ist sehr flüssig geschrieben. Man kann sich in alle Orte, die beschrieben werden, hineinversetzen. Die Spannung bleibt von Anfang an bis Ende.
- Yuna Drake
BROKEN Blackness: Dark Romance
(34)Aktuelle Rezension von: jessica_nguyInhalt:
Bist du bereit für den ABGRUND? Nein? Tut mir leid, ab jetzt gibt es KEIN ZURÜCK mehr! SKAISA ist Anfang zwanzig, hat einzigartige ozeanblaue Augen und besitzt sehr wenig, an dem sie hängt. Eigentlich hat sie nur ihr Leben und einen Teil ihrer heilen Vergangenheit. Nur aus diesem Grund hält sie in dieser gefühlskalten, hoffnungslosen und grausamen Welt durch. Doch recht schnell wird ihr auch diese Hoffnung genommen, als sie von einem Mann entführt wird, dessen Seele mehrfach gebrochen wurde. Er ist nicht ihr Retter und ganz sicher nicht ihr Beschützer.
Meine Meinung:
Bin ich bereit für den Abgrund gewesen? Nein, denn ab jetzt geht es nicht mehr zurück. Skaisa ist Anfang zwanzig, sieht wunderschön aus und doch schon einiges in ihren jungen Jahren so manches erlebt, dass man in den Alter nicht erleben sollte. Auch einen kleinen Fehler dieser Vergangenheit, lebt sie in ihrer grausamen und hoffnungslosen Umgebung, Tag ein Tag aus. Erst erhofft sie sich, durch die Entführung dieses Leben zu entfliehen und es kommt leider anders als man denkt. Schafft, sie es trotz der neuen Situation auszukommen oder bleibt sie gefangen.
Fazit:
Danke für die Vorwarnung am Anfang der Geschichte. Ich bin sehr gespannt wie es weiter gehen wird, toller Schreibstil, der einfach von Anfang an bis zum Ende hin fesselt.
- Nora Berger
Spielball des Schicksals
(22)Aktuelle Rezension von: WildponySpielball des Schicksals - Nora Berger
Kurzbeschreibung Amazon:
Als Alexander von Waldheim im Nachlass seiner Eltern das Tagebuch seiner Ururgroßmutter Camilla findet, ist ihm gleich klar: Das wird die Geschichte für seinen nächsten Roman werden! Fasziniert taucht er in die Vergangenheit ein und erfährt so von den turbulenten Leben von Camilla und Tessa, zweier sehr unterschiedlicher Frauen, die sich in einem nicht enden wollenden Krieg zwischen Liebe, Eifersucht und Tod durchs Leben kämpfen müssen …
Berlin, 1862: Camilla schlägt sich alleine durchs Leben. Sie wird es Tessa, der Geliebten Ihres Vaters, nie verzeihen, dass sie ihn dazu gebracht hatte, sie und ihre Schwester in ein Kloster abzuschieben. Doch das Leben muss weitergehen. Als Krankenschwester in der Berliner Charité durchlebt Camilla dramatische Höhen und Tiefen, bis sie eines Tages völlig überraschend wieder auf Tessa trifft …
Mein Leseeindruck:
Da ich bereits 4 weitere Bücher von der Autorin Nora Berger gelesen habe, war es für mich ein großes Vergnügen hier das neue Buch: Spielball des Schicksals zu lesen.
Allein die Beschreibung des Buches sowie das Wissen um den schönen Schreibstil der Autorin hat mich große Vorfreude auf das Buch fühlen lassen. Und auch dieses Mal hat mich die Autorin nicht enttäuscht! Auch wenn ein paar minimale Schwächen dabei waren, vor allem weil es etwas vorhersehbar war. Kann aber auch daran liegen das ich viele historische Bücher lese.
Die zwei Zeitebenen in denen das Buch spielt gehen flüssig ineinander über und bereiten dem Leser daher großen Lesegenuss. Das unsere Autorin Nora Berger einen ganz unvergleichlichen tollen Schreibstil hat muss ich nicht extra betonen.
Lebendige Charaktere und verschiedene Schicksale vereinen hier eine Story von Gegenwart und Vergangenheit.
Fazit:
Für mich ein toller historischer Roman einer sehr guten Autorin. Von Frau Berger würde ich jederzeit jedes Buch lesen!
Auch wenn mir ein Vorgängerband ein klein wenig besser gefallen hat, so ist das nur meine persönliche Meinung und ich kann trotzdem aus vollem Herzen dieses Buch empfehlen.
Von mir gibt es 4,5 Sterne für wunderbare Lesestunden! ****1/2
- Mo Hayder
Tokio
(233)Aktuelle Rezension von: Jeys_Book_LinesKommen wir gleich zum nächsten Buch, bei dem ich mich aufgrund guter Rezensionen zum Lesen habe verleiten lassen. Zudem wurde "Tokio" von Mo Hayder ja auch in der Presse recht hoch gelobt, was aber natürlich nichts bedeuten muss.
Zuallererst, hierum geht's: Ein unaussprechliches Geheimnis treibt die englische Studentin Grey nach Tokio: Hier hofft sie, den Schlüssel zu einer Tragödie zu finden, die sie seit Jahren verfolgt. Ein Filmausschnitt, der Gräueltaten japanischer Soldaten im chinesischen Nanking 1937 zeigt, soll die Lösung des Rätsels enthalten. Ihre Suche nach der Wahrheit führt Grey zu einem der mächtigsten und zugleich geheimnisvollsten Männer in Tokios Unterwelt - und in lange verschüttete Tiefen ihrer eigenen Seele…
Die Geschichte besteht aus zwei parallelen Handlungssträngen und beinhaltet die nicht unüblichen Zeitsprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Speziell die Tagebuchpassagen fand ich hierbei wirklich sehr interessant. Hierbei handelte es sich um die in Nanking verübten Kriegsverbrechen der japanischen Armee an China.
Die Charaktere der Geschichte waren aber leider ziemlich unglaubwürdig dargestellt, vor allem die wirklich schräge Darstellung der Hauptprotagonistin, hat mir persönlich so garnicht zugesagt.
Je weiter die langatmige Story voranschritt, umso mehr habe ich auf die bisher fehlende Spannung gehofft - leider vergeblich! Der von mir heiß ersehnte Höhepunkt, wollte sich einfach nicht einstellen und ja, das klingt jetzt wirklich irgendwie komisch. Somit verflog die Hoffnung, dass sich das Buch nach einem bestimmten Knackpunkt flüssiger lesen lassen würde. Die Geschichte plätscherte weiter vor sich hin und nahm schlicht und einfach keine Fahrt auf. Die immer wiederkehrenden (plumpen) Sexpassagen hätte man sich zudem, meiner Meinung nach, auch sparen können.
Ihr könnt es euch wahrscheinlich schon denken, für mich hat sich die schleppende Handlung und allgemein das Lesen dieses Buches, gezogen wie zäher Kaugummi.
Wirklich schade um die interessante und zugleich tragische Thematik. Historisches wurde hier lediglich von weitem betrachtet. Man muss bedenken, die Anzahl der tatsächlichen Opfer ist bis heute umstritten. Die damaligen Invasionstruppen verfielen in einen regelrechten Blutrausch, der über mehrere Monate anhielt. Was diese ansonsten disziplinierte Armee zu diesem Verhalten getrieben hat, ist und bleibt eine viel diskutierte Frage.
Historische Geschichte kann sich wandeln wie ein Chamäleon, wir werden ständig daran erinnert, dass sie von den Siegern geschrieben wird, doch umgeschrieben wird Geschichte von vielen anderen Gruppen... An sich finde ich es einfach nur wahnsinnig schlimm, dass es solche Gräueltaten wirklich gegeben hat. Das Buch selbst hat aber nicht meinen Erwartungen entsprochen, so ehrlich muss ich sein.
- Paulo Coelho
Elf Minuten
(1.096)Aktuelle Rezension von: Sebastian_EngelIch war erst skeptisch und wusste nicht, ob ich mich an das Buch heranwagen wollte. Ich mag den Autor, seine Geschichten und seine Denkweise sehr, aber das Thema sagte mir irgendwie nicht zu. Wollte ich wirklich ein Buch über eine Frau in der Prostitution lesen? Ich kaufte das Buch dann doch und legte es nicht mehr aus der Hand. Ein wunderbares Werk, sehr tiefgründig und nun eines meiner Lieblingsbücher. Lest es! Liebt es! Es ist wunderbar!