Bücher mit dem Tag "bnd"

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112 Bücher

  1. Cover des Buches Das Lied der toten Mädchen (Jan-Römer-Krimi 3) (ISBN: 9783548289311)
    Linus Geschke

    Das Lied der toten Mädchen (Jan-Römer-Krimi 3)

     (152)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Mit „Das Lied der toten Mädchen“ liefert der Autor bereits den dritten Band um den Kölner Journalisten Jan Römer und Stefanie Schneider, genannt „Mütze“ ab. Auch diesmal nimmt sich Jan eines ungelösten Kriminalfalls an, über den er später in seiner gleichnamigen Rubrik schreiben wird. 

    Linus Geschke versteht es meisterlich den Leser von Anfang an in die Geschichte „hineinzuziehen“. Das geschieht nicht nur durch seinen flüssigen Erzählstil. Nein auch die Story an sich und das überzeugende Ermittler-Duo tragen ihren Teil dazu bei. Ein ungelöster Kriminalfall treibt Jan und Stefanie bei ihren Recherchen diesmal direkt in die Arme des Verfassungsschutzes. Es geht um Macht, Rache, Geld und Sex. Und dieses doch wieder sehr komplexe Konstrukt hat der Autor super verflochten, so dass sich der Spannungsbogen bis zum explosiven Ende halten kann.

    Kurzum: Dies ist ein absolut lesenswerter Krimi mit einer gut konstruierten Handlung und einem tollen Ermittler-Duo, welches durch ihre unterschiedlichen Charakteren der Geschichte das gewisse Etwas verleihen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

  2. Cover des Buches Hopfenkönigin (ISBN: 9783944251264)
    Nicole Joens

    Hopfenkönigin

     (95)
    Aktuelle Rezension von: Selinavo
    Der Kriminologe und Dozent Jens Hauser muss aufgrund eines Auftrages zurück in seine Heimat Kehlheim, die er vor mehr als 20 Jahren aufgrund eines dienstlichen Vorfalls verlassen musste.
    Zusätzlich stirbt auch noch seine Kidheitsfreundin Gisela an Krebs. Obwohl er es nicht will, wird er zwangsweise mit in Verstrickungen über ihren Tod hineingezogen, der vielleicht gar kein natürlicher Tod war. Es tun sich ungeahnte Familiengeheimnisse und -machenschaften auf.

    Die Geschichte konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Die Charaktere erschienen mir kaum glaubwürdig. In Bezug auf die eigentliche Story war mir der Aspekt mit Jens Hausers Frauen zu viel des Guten.
    Auch das Finale der posthumen Rache war für mich komplett übertrieben. Wie kann man sich da so sicher sein, dass nicht andere Menschenleben gefährdet werden? Manchmal hatte ich zudem das Gefühl, einige Geschichtsstränge nicht richtig mitbekommen zu haben. Irgendwie fehlte mir öfter etwas.

    An sich war die Geschichte eine tolle Idee, nur hätte sie besser ausgereift sein und die Stränge besser miteinander verwoben sein müssen. Denn was Jens Hauser und seine Affären mit dem "Glycinien Mord" zu tun haben, ist mir schleierhaft...
  3. Cover des Buches Die Zerrissenen (ISBN: 9783453417601)
    Stephanie Fey

    Die Zerrissenen

     (50)
    Aktuelle Rezension von: miissbuch
    INFOS ZUM BUCH
    Titel: Die Zerrissenen
    Autor: Stephanie Fey
    Seiten: 384
    Verlag: Heyne
    Handlungsort: München-Schwabing, Deutschland
    Erstveröffentlichung: 09. Februar 2015

    INFOS ZUM AUTOR
    „Stephanie Fey, geboren 1967, arbeitete viele Jahre als Illustratorin und Malerin, bevor sie Schriftstellerin wurde. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt mit ihrer Familie am Starnberger See.“ (Quelle)

    REZENSION
    Bevor ihr diesen dritten Teil der Reihe rund um Carina Kyreleis lest, solltet ihr die ersten beiden Bücher vorher lesen. Ähnliches gilt auch für diese Rezension, denn ich kann sie nicht schreiben ohne die beiden vorherigen Bücher mit einzubeziehen.

    Carina Kyreleis wird in ihrer Funktion als Rechtsmedizinerin gebraucht, sie soll Kurt Krallinger, den Ex-Kollegen ihres Vaters Matte Kyreleis obduzieren, der sich in seiner Gefängniszelle erhängt haben soll – doch Matte Kyreleis ist sich sicher, dass Krallinger ermordet wurde, denn Matte sieht Parallelen zu RAF-Morden. Schwerer Regen in München überflutet einen Friedhof und in einer Gruft befindet sich eine Leiche mehr, als sich dort befinden sollten. Carina soll das Gesicht der Toten rekonstruieren um die Identität festzulegen.

    Bei dem Cover und auch dem Titel fällt mir kein Zusammenhang zum Inhalt des Buches ein. Dennoch finde ich den Titel sehr interessant und auch das Cover schön gestaltet. 

    Dies ist, wie bereits oben erwähnt, der dritte Teil der Reihe. Diese Reihe hat einen roten Faden: RAF-Morde. Diese stehen im Zusammenhang mit Carinas Vergangenheit, ihrer Herkunft und wirken sich auch jetzt noch auf ihr Leben aus. Neben dem Mord an Kurt Krallinger, den sie nach einigen Schwierigkeiten gemeinsam mit ihrem Vater klären will, gibt es auch noch den Fall mit der Leiche, die nicht in die Gruft gehört, in der sie gefunden wurde.
    Dieser 2. Fall rückt aber häufig in den Hintergrund, sodass ich manchmal gar nicht wusste, welches der eigentliche Fall von dem Buch war. Was ich besonders interessant war, das Privatleben von Carina. Sowohl auf einer partnerschaftlichen, als auch auf der familiären Ebene. In diesem Buch gab es noch weitere Perspektiven, neben der der Medizinerin – die von Till und die von Iris, Carinas leiblicher Mutter, die im direkten Zusammenhang zu den RAF-Morden steht. Durch diese unterschiedlichen Perspektiven kann man das Buch sehr zügig lesen. Es passiert viel, es ist interessant und teilweise auch richtig spannend.

    Leider war für mich der eigentliche Fall viel zu vorhersehbar, sodass mich der eigentliche Fall nur wenig interessiert hat. Die Geschichten um den Tod von Kurt Krallinger, der Vergangenheit von Iris und Carinas Privatleben waren spannender gestaltet und konnten mich auch eindeutig mehr packen. Hier fand ich das Konstrukt sehr gut und die Verbindung zwischen den einzelnen Handlungen gelungen.
    Der Schreibstil war sehr angenehm, die Beschreibungen, gerade was die Orte in Gebäuden angeht sehr ausführlich. Ebenso wurde eine Atmosphäre geschaffen, die es mir ermöglicht hat tief ins Buch einzutauchen und meine Umgebung zu vergessen. Das Ende fand ich persönlich, etwas übertrieben und auch etwas zu offen. Also nach diesem Buch erwarte ich eigentlich noch eine Fortsetzung, die wohl aber nicht kommen wird – schätze ich. Bei mir sind einfach noch viele Fragen offen geblieben, die ich gerne noch beantwortet bekommen hätte.

    Doch im Großen und Ganzen fand ich auch den dritten Teil der Reihe sehr unterhaltsam und spannend, sodass ich für dieses Buch 4 Sterne vergebe.
  4. Cover des Buches PHOENIX - Unsere Rache wird euch treffen (ISBN: 9783955206789)
    Matthias Jösch

    PHOENIX - Unsere Rache wird euch treffen

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Uwes-Leselounge

    Die Geschichte wird einmal aus der Sicht von einem jungen Mann names S. erzählt. Hier erleben wir die Gräueltaten der SS im 2. Weltkrieg hautnah mit, die sehr brutal, ausführlich und schonungslos erzählt werden. Dies war und ist starker Tobak! Parallel zu dieser Geschichte befinden wir uns in der Gegenwart und lernen Adrian von Zollern kennen. Er besitzt eine Dozentenstelle an der Humboldt-Universität in Berlin, die er aber gekündigt hat, um seine neue Stelle beim BND anzufangen. 

    Durch den Erwerb einer Holzkiste bekommen es Adrian, sein bester Freund Sebastian und dessen Schwester Violetta mit einer Organisation zu tun, die es sich zur Aufgabe gemacht hat das 3. Reich wie ein Phoenix aus der Asche auferstehen zu lassen, um eine neue Weltordnung zu schaffen. Aber was hat dies alles mit der Holzkiste und den Schallplatten zu tun? Währenddessen geht die junge und schöne Israelin Shari verschiedenen Hinweisen bezüglich einer Verschwörung nach und dabei stößt sie auf Adrian und seine Freunde. Es beginnt eine gnadenlose Jagd quer durch Deutschland, Österreich, England, Argentinien, Israel und Syrien nach Hinweisen aus der Vergangenheit. Wird es unseren Protagonisten gelingen, den Plan der Organisation zu vereiteln oder fällt Deutschland und Europa in die Zeit des 2. Weltkrieges zurück?

    Mit dieser Geschichte arbeitet der Autor Matthias Jösch unsere Vergangenheit rund um den 2. Weltkrieg und der Herrschaft von Hitler auf. Dies tut er in einer schonungslosen und mitunter sehr brutalen Weise. Eigentlich bin ich schon recht hart im Nehmen, was so etwas angeht, aber gerade das Thema Judenverfolgung und hier speziell Ausschwitz, haben mir teilweise den Atem geraubt bzw. mehrmals schlucken lassen. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wie ein so großer Hass auf andere Menschen, Religionen oder Ansichten entstehen und man einem einzelnen Mann folgen kann...

    Hier wird dem Leser nochmals ein Spiegel vor das Gesicht gehalten. Und ich möchte hoffen, dass ein solches Szenario wie im Buch beschrieben, niemals eintrifft. Die Protagonisten wurden allesamt gut ausgearbeitet, ohne jedoch einen besonders hervorheben zu wollen. Die Geschichte an sich, ist von Anfang bis Ende gut durchdacht und weißt eine sehr hohe Spannung auf, die sich zum Ende hin nochmals stark erhöht. So sollte ein Thriller sein. Gerade auf Grund der schweren Thematik des Buches, aber auch der noch relativ jungen Vergangenheit von Eurokrise und ähnlichem, ist das Buch nicht mal eben so weg zu lesen. Ich werde jetzt erst mal ein, zwei Tage Pause einlegen, da mich dieses Buch gedanklich doch noch recht beschäftigt.

    Ich kann das Buch nur empfehlen!

  5. Cover des Buches Tod und Schatten (ISBN: 9783738090598)
    Ole R. Börgdahl

    Tod und Schatten

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Janosh

    Der Tote in einem Reisebüro mitten in Berlin ist nur der erste! Am Tatort erscheint Marek Quint, der Leiter einer 2-Mann-Einheit, ein völlig unerfahrener, weil praxisferner Polizist, der sein Handwerk nicht etwa von der Pieke auf gelernt, sondern es in Form von theoretischem Wissen auf der Universität erworben hat, was ihn in den Augen seiner Vorgesetzten über den altgedienten Kollegen Thomas Leidtner stellt. Dass der nicht eben gut auf den jungen Quint zu sprechen ist, ist nachvollziehbar, doch richtet sich sein Groll gegen den Falschen. Das System an sich ist es, das zu kritisieren wäre, das völlig fern jeglicher Realität einen bloßen Studienabschluss höher bewertet als lange Jahre Berufserfahrung.

    Doch sei es wie es sei – Marek Quint ist nun zur Stelle, tappt unsicher herum, spöttisch-ironisch beäugt von dem Chef der Spurensicherung. Doch während eines ersten planlosen Rundgangs durch das Haus, das den Tatort beherbergt, hat Marek die Genugtuung, etwas zu finden, das der Spurensicherung entgangen ist: im Keller nämlich entdeckt er, versteckt hinter einem Berg Kisten, eine angeschossene Frau und rettet ihr damit das Leben, wie bei fortschreitender Handlund gemutmaßt werden darf.

    Während Kollege Leidtner schmollt und zunächst nicht so recht bereit ist, sich in dem Falle des erschossenen Mannes, auf dessen Identität nichts, aber auch gar nichts hinweist, nicht jetzt und auch nicht später, eigentlich bis zum Ende nicht, zu engagieren, zumal er befürchtet, dass ihm und dem ihm vorgesetzten Kollegen der Fall sowieso wieder entzogen werden wird, wie das seit dem plötzlichen und mysteriösen Verschwinden des eigentlichen Chefs, Kowalski, dessen Namen die Einheit trägt, grundsätzlich geschieht, begibt sich Marek Quint auf seine Irrfahrt zu den Krankenhäusern, in die sowohl das tote als auch das überlebende Opfer verbracht wurden, und versucht seinerseits, seine ungelenken Ermittlungen voranzubringen, um schon Ergebnisse vorweisen zu können, bevor man ihm und Leidtner den so rätselhaften, wie herausfordernden Fall wieder abnehmen wird.

    Und ja, auch der muffige Kollege kommt allmählich in die Gänge und lässt sich auf eine Zusammenarbeit mit dem ungeliebten, aber liebenswürdig bleibenden Marek ein. Schließlich zieht man doch am gleichen Strang, nicht wahr? Man möchte endlich auch ohne Chef Kowalski als fähige Ermittler angesehen und nicht mit Routineaufgaben für Anfänger abgespeist werden!

    Man muss es den beiden Kommissaren lassen – sie ermitteln in alle Richtungen, versuchen Zeugen ausfindig zu machen, befragen Anwohner des Reisebüros, die nichts gehört und nichts gesehen haben, mit einer Ausnahme, deren Information sich erst viel später als bedeutsam herausstellen wird. Und hier muss ich anmerken, dass das Desinteresse der Nachbarn an Nachbarn mich einigermaßen erschüttert hat! Da lebt und arbeitet man jahrein, jahraus Seite an Seite – und ist nicht einmal imstande, das Gesicht des jeweils anderen zu beschreiben, sich an Namen zu erinnern. Das sagt so einiges aus über unsere Gesellschaft!

    Aber dies nur am Rande. Unerklärlich ist auch, dass man des Besitzers des Reisebüros trotz aller Bemühungen nicht habhaft werden kann, der Herr ist und bleibt wie vom Erdboden verschluckt. Spätestens jetzt ist den Kollegen wider Willen klar, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Und obschon Marek und Quint unter Hochdruck arbeiten, um wenigstens die Identität des Ermordeten zu klären, obwohl sie seine Beschreibung, seine Fingerabdrücke durch alle möglichen Datenbanken jagen und auch inoffizielle Kanäle nutzen, zu denen sie dank des vorzüglich vernetzten Leidtner Zugang bekommen – es geht eben nichts über die in vielen Jahren aufgebauten Kontakte eines in der Praxis erprobten Kriminalen! - kommen die Kommissare zu ihrer Verblüffung, die ihrerseits zu neuen Überlegungen und Fragen Anlass gibt, erst einmal keinen Schritt weiter! Weder kann die angeschossene Frau Auskunft geben über den Tathergang im Reisebüro, noch findet man etwas heraus über das Opfer. Es ist geradeso, als hätte es den körperlich in bestem Zustand gewesenen Mann nie gegeben! Und das mutet wirklich seltsam an, denn mit der Hilfe der hochentwickelten Technik, die gerade auch der Polizei zur Verfügung steht, erscheint es unglaublich, dass jemand durch das feine Raster fallen sollte.

    Vielleicht aber möchte jemand, jemand von ganz oben, aus der Führungsetage, sei es der Polizei oder der Politik, gar nicht, dass irgendetwas herauskommt über das Opfer, dem sehr bald zwei weitere folgen, auf die gleiche Weise getötet und anscheinend ebenso wie das erste ohne jegliche Identität. Worauf nur mag das hindeuten? Da gibt es doch eigentlich nur eine Antwort, mag der aufmerksame, krimierfahrene und der mysteriösen Geschichte mit Spannung folgende Leser denken! Und Recht hat er – schon gar, als der Verfassungsschutz die Handlungsbühne betritt! Das deutet alles auf Spionage, auf Agenten, also auf genau das, das ich hier weder erwartet habe noch mir gewünscht hätte, denn mit Spionagegeschichten habe ich so gar nichts im Sinn. Dann wird’s verworren und geheimnisvoll und man ergeht sich in Andeutungen, deren Sinn nicht zu entschlüsseln ist. Also ja – mir fehlt eindeutig das Spionagegen....

    Jedoch von der mich etwas ernüchternden Wendung abgesehen habe ich bis gegen Ende einen rätselhaft-spannenden Krimi gelesen, mit überzeugenden, glaubwürdigen Protagonisten und einer bis zu besagter Auflösung logisch nachvollziehbaren Handlung. Viel erfährt man über die Polizeiarbeit, die nicht auf plötzlich auftauchenden, brillianten Geistesblitzen fußt, sondern auf sorgfältiger Kleinarbeit, bei der schon winzige Erfolge gefeiert werden, denn sie sind ein Schritt hin zur Erhellung des Rätsels, zur Lösung der meisten Fälle.

    Offensichtlich gemacht werden auch die oft nicht nachvollziehbaren Irrtümer und Fehlentscheidungen auf der Leitungs- und Verwaltungsebene, die ihr ganz eigenes Süppchen kocht, herumlaviert, verschweigt, verschleiert – ganz eben, wie das in der Politik so üblich ist. Wenn ich das etwas zu abrupte, jedenfalls aber kryptische Ende richtig deute, ist es den Kollegen Quint und Leidtner diesmal durch Zufall gelungen, die Entscheidungsträger, nennen wir sie mal so, zu überlisten, freilich ohne dass es ihnen am Ende genutzt hätte. Oder doch? Da der Krimi mit einem Cliffhanger endet, was ich grundsätzlich kritisch sehe, kann man sich dessen nicht sicher sein. Man muss halt den Nachfolgeband lesen oder besser noch alle beide fehlenden Bände der als Trilogie entstandenen Kurzreihe mit Marek Quint und seinem Kollegen Leidtner, der Figur, die mir am meisten lag! Und allein seinetwegen werde ich das wahrscheinlich auch tun....

  6. Cover des Buches Sibirischer Wind (ISBN: 9783442382279)
    Ilja Albrecht

    Sibirischer Wind

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    "Sibirischer Wind" ist das Thriller-Debüt von Ilja Albrecht. Flüssig geschrieben und mit zahlreichen Wendungen versehen, ist es ein gut aufgebauter Thriller, der auch dank des unkonventionellen Ermittlerteams zu unterhalten versteht. Allerdings muss man sich auch auf den Thriller einlassen, denn die Handlung rund um Waffen- und Menschenhandel und deren Verbindungen zur Russenmafia braucht aufmerksames Lesen. Es ist nicht ganz einfach hier den Durchblick zu behalten. Aber gerade dieses Geflecht zu entwirren hat mir hier gut gefallen. 

    Fazit: Dieses Thriller-Debüt ist packend erzählt und gibt viele Einblicke zu den Machtspielen zwischen Wirtschaft und Politik. Mich hat "Sibirischer Wind" gut unterhalten und somit gibt es von mir eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.

  7. Cover des Buches Der Baader-Meinhof-Komplex (ISBN: 9783455850703)
    Stefan Aust

    Der Baader-Meinhof-Komplex

     (308)
    Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemaus

    Während meine Mutter beim Post-oder Bankschalter anstand (ATM gab es damals noch nicht), guckte ich mir das große Poster mit all den gesuchten RAF-Gesichtern an. In jeder Bank, Geschäft, Bahnhof oder öffentlichem Amt hing dieses Plakat! Wann immer wir mit unseren Eltern aus Hamburg nach Hause nach HH-Lemsahl fuhren, wurden wir von mindestens einer Polizeikontrolle gestoppt. Am Ende wohnte die RAF nur 5 Km von meinem Elternhaus in Poppenbüttel entfernt.

    #derbaadermeinhofkomplex war das erste Buch, das mir alle Zusammenhänge der RAF darstellte.
    Es ist schon länger her, dass ich es gelesen habe, aber ich weiß noch, das es sich wie ein Krimi las. 878 Seiten Spannung pur. Allerdings erinnere ich mich auch, dass ich über Baaders seitenlangen, intellektuellen Ergüsse ohne Punkt und Komma im Gerichtssaal hinweggelesen habe.
    Danke #stefanaust

  8. Cover des Buches Das kalte Blut (ISBN: 9783257244434)
    Chris Kraus

    Das kalte Blut

     (28)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    In diesem Roman geht es um die radikale, systematische Vernichtung von Menschen während des zweiten Weltkriegs. Aus Sicht des Täters. Zwei Brüder werden als SS-Männer mit der „Säuberung“ im Osten und Westen des „Großdeutschen Reichs“ beauftragt. Beide lieben sie die Jüdin Ev, die traumatisiert aus Auschwitz zurückkehrt, wo sie zur Folterung von Häftlingen gezwungen wurde. Nach dem Krieg wechseln die Brüder Hub und Koja zu anderen Geheimdiensten, CIA und KGB, dienen als Doppelagenten mal hier mal da der „Sache“. Harte Kost, die anfangs in schönen Bildern und einem lockeren Erzählstil in das Buch zieht. 1974 beichtet der Ich-Erzähler Koja einem Hippie-Leidensgenossen in einem Krankenhaus seine Vergehen. Dabei schweift er immer wieder in melancholische Erinnerungen ab. Koja ist ein Künstler, hält alles mit Graphit auf Papier fest, lernt  Heinrich Himmler kennen und beeindruckt ihn. Sein Bruder Hub möchte den „Zartbesaiteten“ beschützen. Er sorgt dafür, dass Koja versetzt wird, sobald er zu Massenhinrichtungen abkommandiert werden soll, doch eines Tages kann Hub es nicht mehr verhindern. Und Koja ballert ein ganzes Magazin auf einen Säugling.
    Es gibt wunderschöne Metaphern in dem Buch, aber die will man als Leser mit zunehmender Enthüllung der Grausamkeiten nicht mehr genießen. Der Roman erinnert an die wahren Schicksale und pflanzt sie damit in die Gedächtnisse von uns Nachgeborenen ein oder besser, er ätzt sie ein. Für „Das kalte Blut“ hat er penibel in seiner eigenen Familiengeschichte recherchiert. Trotz bester Absichten zerfällt der Roman für mich als Leser aber eher in einen Bericht als in eine runde Gesamterzählung.

     Ein bedrückendes aber gutesBuch.

  9. Cover des Buches Systemfehler (ISBN: 9783839818794)
    Wolf Harlander

    Systemfehler

     (47)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Wir haben Angst vor einer Energiekrise und könnten ja doch innerhalb der nächsten Minuten komplett lahm gelegt werden ...


    Inhalt: Die Welt schein in Ordnung, jeder geht seinem Job nach und alles läuft super, bis zu dem Tag, an dem es zu den ersten Internetausfällen kommt. Was im privaten Bereich allenfalls ärgerlich ist, kann im Krankenhausalltag sehr gefährlich und tödlich werden. Die Hightechmaschinen fallen aus, Menschen sterben und Operationen gehen schief. Eine Ärztin soll für das Krankenhaus als Bauernopfer herhalten.

    Im privaten glaubt ein Junge, an den ganzen Ausfällen schuld zu sein. Der Vater arbeitet bei einer Spieleentwickerfirma und der Junge testet das neue Internetgame aus. Genau in dem Moment fangen die Probleme mit seinem Rechner an und der Zufall will es, dass auch dann die europaweiten Systemausfälle größer und bekannter werden. – Während der Vater versucht, den Fehler seines Sohnes wieder auszubügeln, gerät der BND auf seine Spur, da sie vermuten, dass er der miese Hacker ist, der alles lahmlegt.

    Die Ermittler versuchen, alles wieder ins Lot zu rücken, und für die Privatbevölkerung spitzt sich die Lage mehr und mehr zu. Medizinische Versorgung kann nur noch im Notfall und im Kleinen geleistet werden. Es kommt zu Ausfällen in der Strom- und Wasserversorgung, die Einkaufsmärkte werden nicht mehr beliefert und müssen schließen und marodierende Banden erleben ihre Stunde, da niemand mehr die Polizei telefonisch erreichen kann.


    Fazit: Schon allein das Cover hat für mich eine unbeschreibliche Aussagekraft. Dieser Mix aus Gelb, rot und schwarz lässt auf den ersten Blicke einen normalen bis friedlichen Sonnenuntergang vermuten. Aber in Verbindung mit dem WLan-Zeichen und dem Titel wird es bedrohlich. Mir war gleich klar, dass es sich irgendwie um das Internet handeln muss. Von nichts sind wir heutzutage mehr abhängig und durch nichts öffnen wir Cyberkriminalität die Türen weiter. Eine technische Errungenschaft, die das Leben in vielen Bereichen erleichtert und beschleunigt, aber eben auch eine ganze Menge gefahren birgt. - Das ist ein Stoff, aus dem realitätsnahe und gruselige Bücher sind.


    Der Einstieg in die Handlung ist erst einmal denkbar einfach. Eine Familie im klassischen Familienmodell, welche eigentlich erst einmal gut zu leben scheint. Hier fand ich aber die Ehefrau von Anfang an ziemlich nervig und nörgelig. Keine Ahnung, warum Herr Harlander dieses unzufriedene Weibsstück so ausgearbeitet hat, aber das ist sicherlich Ansichtssache. – Jedenfalls ist der Sohn sehr begeistert von Computerspielen. Erst einmal nicht weiter verwunderlich. Es ist doch eine einfache Sache, sich vor den Bildschirm zu setzen und da seine Freizeit zu verbringen. Jedem sein Wille – und dass der Junge dann dieser Versuchung nicht widerstehen kann ist auch noch schlüssig und durchaus nachvollziehbar.

    Es tauchen die Probleme auf. Der Junge braucht eine Weile, bis er sich seinem Vater anvertraut und der hält seiner Frau gegenüber den Mund und diese Tussi verpisst sich mit ihren Töchtern in den Urlaub. – Dass dieser Urlaub alles andere als idyllisch wird ist nur handlungskonform, aber am Ende habe ich es ihr irgendwie gegönnt. So eine Hochnäsigkeit muss doch irgendwie bestraft werden.

    Dann haben wir noch den Handlungsstrang vom BND. Ein Frischling und eine junge Kollegin, die aber mehr als von sich selber komplett überzeugt ist. – Boar, auch so eine Antagonistin, die mir einfach nur komplett auf den Geist gegangen ist. Und am Ende hat man nur wieder gesehen, dass sie falschlag, weil sie zu sehr in ihren eingefahrenen Gleisen unterwegs war.

    Bis es zur Lösung des Problems kommt, gibt es wirklich sehr viele lebensnahe und absolut nachvollziehbare Katastrophenszenarien. Die ganzen Ketten, die sich hier ergeben, sind gut durchdacht und absolut nachvollziehbar. Am Ende kann man wirklich sagen, dass wirklich nichts mehr geht, weil einfach zu viel im Alltag vom Internet abhängig ist. Das fängt bei der Bargeldausgabe der Banken an und endet bei den Lieferketten und der fehlenden Kommunikation. – Die beiden alten Damen, die dann ihr Wissen aus der Zeit des zweiten Weltkrieges nutzen, sind hier wirklich eine prima Ergänzung zu den ganzen Szenarien und dem wütenden Mob auf den Straßen, die eigentlich nichts weiter, als ihren Luxus erhalten wollen.


    Uve Teschner macht seinen Job als Sprecher einmal mehr wirklich einfach nur grandios. Allein seine Stimme ist superangenehm. Er liest den Stoff in einem angenehmen Tempo und nicht übertrieben betont oder mit ewig verstellten Stimmen. Man kann als Hörer hier wirklich sich einfach nur in die Handlung fallen lassen und sich freuen, dass man selber (bis jetzt) so etwas noch nicht durch machen musste.

    Es ist mir sehr leicht gefallen, der Handlung zu folgen und die Gedanken und Handlungen der Personen nachzuvollziehen. Gerade bei dem, was der Ärztin passiert ist, hätte ich aus der Hose fahren können. So eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit gibt es leider viel zu oft im Arbeitsleben. Da werden Leben zerstört, weil ein Vorgesetzter das kleine Licht mal eben über die Klinge springen lässt, um seinen eigenen Ruf zu retten. Die Emotionen sind hier stellenweise ganz schön hochgekocht. Und das war es wohl auch, dass ich die ganze Zeit diesen Film im Kopfkino hatte und mich in diese Endzeitstimmung sehr gut hinein versetzen konnte. Das hat der Autor wirklich sehr gut beschrieben und dargestellt. – Ich fand, dass es erschreckend viele Parallelen zur jetzigen Zeit hatte. Mit diesem Krieg, den ganzen Einschränkungen und Warnungen. Genau so stelle ich mir mein Leben eben nicht vor.


    Ich kann dieses Buch wirklich wärmstens empfehlen. So nah an der Realität, so bedrohlich und doch irgendwie mit Happy End. – Ich habe mich jedenfalls im Anschluss zurückgelehnt und mich gefreut, dass ich so etwas noch nicht durchmachen musste.

  10. Cover des Buches Die Verstummten (ISBN: 9783453409798)
    Stephanie Fey

    Die Verstummten

     (104)
    Aktuelle Rezension von: mamenu



    Klapptext
    Ein neuer Fall für Rechtsmedizinerin Carina Kyreleis:Nachdem sie nur knapp einem Autounfall entgangen ist,wird Carina Kyreleis im Wohnhaus des jugendlichen Fahrers mit einem schrecklichen Bild konfrontiert.Im Schlafzimmer findet sie die Eltern des Fahrers auf tot und in bizarrer Hochzeitstracht gemeinsam auf dem Ehebett liegend.Kriminalhauptkommissar Matte Kyreleis übernimmt den Fall.Überraschenderweise will er Carina bei den Ermittlungen nicht dabei haben.Was verbirgt er?

    Meine Meinung

    Das ist der zweite Teil mit der Rechtsmedizinerin Carina Kyreleis. Da ich schon den ersten Teil gelesen habe, musste ich auch dieses Buch lesen.
    Was mir gleich am Anfang gut gefallen hat, ist, das der zweite Teil nahtlos an den ersten anschließt.
    Auch ist der Schreibstil wieder sehr flüssig und leicht, sodass ich gut in dieser Geschichte zurecht kam.
    Die Geschichte fängt gleich Spannenend an. So zieht sich das auch bis zum ende durch, sodass ich es nicht aus der Hand legen wollte.
    Die einzelnen Erzähl-Passagen passen erst nicht so richtig zusammen, aber die Autorin hat es mal wieder geschafft alles im nachhinein gut zusammen zu fügen. Das hat mir beim lesen großen Spaß gemacht.
    So konnte ich immer wieder gut miträtseln und wurde doch irgendwie immer erst auf eine falsche Fährte gelockt. Was die Spannung beim lesen dann doch sehr hoch hielt.
    Auch in dieser Geschichte hat mir Carina, die Hauptperson, wieder gut gefallen. Denn auch hier erfährt man einiges aus ihrem Privatleben, was gut in diese Geschichte reinpasst. Carina ist ein Mensch der genau weiß, was er will. Manchmal tut sie auch Dinge, die nicht überlegt sind und die sie einfach aus einer Situation heraus geschehen lässt. Was mir dann aber sehr gut gefallen hat, ist, das man immer wieder beim lesen von ihr Überrascht wird.
    Also auch hier kann ich wieder sagen, dieses Buch hat mir gut gefallen und ich freue mich jetzt auch schon auf den nächsten Teil,den ich schon im Regal stehen habe.
  11. Cover des Buches Russisches Mädchen (ISBN: 9782496701692)
    B. C. Schiller

    Russisches Mädchen

     (22)
    Aktuelle Rezension von: KruemelGizmo

    Klappentext:

    Bei einem Anschlag auf ihre Zeitungsredaktion in Moskau bleibt die junge Journalistin Natalia Romanowa unverletzt und kann eine Videodatei mit brisanten Informationen retten. Ihr Einsatz ist nicht ungefährlich, denn kurz darauf versucht man, sie heimtückisch zu vergiften. Ihr Online-Hilferuf erreicht David Stein, den Hundeflüsterer und ehemaligen BND-Mitarbeiter. Schafft es David Stein, das »Russische Mädchen« zu retten? Und wer ist der geheimnisvolle Serienmörder, der auch auf der Suche nach dem Mädchen ist?

    Die Zeit rennt davon, denn in zehn Tagen soll Natalia tot sein …

     

    Meine Meinung:

    Das Buch fängt wirklich gut an und die eigentliche Idee konnte mich fesseln, aber leider verliert sich das im Laufe der Geschichte die Spannung immer mehr. David Stein mutiert hier zu einem Superhelden, denen egal was passiert, über allem stehen, alle körperliche Schmerzen mehr oder weniger abtun oder einfach ertragen können und so schnell wieder auf den Beinen sind, das man nur noch mit dem Kopf schütteln kann . Auch der anfänglich gut aufgebaute Spannungsbogen, verliert er sich für mich immer wieder  in einen unrealistischen Agententhriller, der ja vielleicht bei James Bond funktioniert, mich aber hier dann aber leider nicht abholen konnte.. Allerdings gab es auch immer wieder Passagen, die mich packen konnte, so blieb ich am Ball. Das Ende empfand ich allerdings zu übertrieben und zu gewollt dramatisch.

     

    Mein Fazit:

    Interessante Idee, mit Höhen und Tiefen für mich, aber so wirklich richtig überzeugen konnte es mich nicht.

     

  12. Cover des Buches Tod eines Revisors (ISBN: 9783958486003)
    Olaf Jahnke

    Tod eines Revisors

     (19)
    Aktuelle Rezension von: thenight

    Jens Scherer, Innenrevisor einer renommierten Bank, beruflich erfolgreich, glücklich verheiratet soll in einer Psychiatrischen Klinik Selbstmord begangen haben, mit einer tödlichen Dosis eines Medikamentes das zur Behandlung von ADHS eingesetzt wird, doch seine Frau glaubt nicht an die Selbstmordtheorie, aufgrund derer die Polizei nicht ermittelt. Sie schaltet den Privatermittler Roland Bernau ein.

    Meine Meinung: Mit Roland Bernau begegnen wir einem Privatdetektiv der einem Philip Marlowe alle Ehre macht, der sich gegen alle Widrigkeiten in seinen Fall verbeißt und auch mal seine eigene Gesundheit und sogar sein Leben riskiert und natürlich darf auch an Bernaus Seite eine schöne Frau nicht fehlen, hier ist es die Journalistin Julia, die vor Scherers Tod eine Akte zu gespielt bekam, in der Beweise für Geldwäsche in Zeiten der Wende dokumentiert sind, als sich dann noch herausstellt das Scherer seine Kollegen erpresst hat, gibt es zwar mehrere Motive für einen Mord aber immer noch keinen greifbaren Beweis, geschweige denn einen Täter.
    Olaf Jahnke bedient sich eines sehr interessanten Schreibstils, der Leser ist immer auf dem selben Stand wie Bernau, er begleitet ihn und kann so Stück für Stück die Verstrickungen von Politik, Finanzen und Industrie entwirren, erlebt jeden Rückschlag und jeden noch so kleinen Erfolg mit, so das auf keiner Seite Langeweile aufkommt. Langsam baut sich die Spannung auf, um die Story in einem logischen Finale enden zu lassen.
    Der Autor beschreibt seine Charaktere lebendig und realistisch, die Beschreibungen der örtlichen Gegebenheiten ist bildhaft genug so das sich auch Ortsfremde die Umgebung gut vorstellen können und Ortskundige nicht gelangweilt weiterblättern.
  13. Cover des Buches Nach dem Schmerz (ISBN: 9783492057783)
    Lucas Grimm

    Nach dem Schmerz

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Kleine8310

    Lesegrund: 

    Ich war auf der Suche nach einem besonderen Thriller und da ist mir das Buch von Herrn Grimm durch die Inhaltsbeschreibung gleich ins Auge gefallen.

     

    Handlung: 

    In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Hannah Gold. Hannah ist eine gefeierte Cellistin, aber was niemand ahnt ist, dass sie schon sehr viel schlimmes aushalten musste. Mit sieben Jahren wurde sie, vor den Augen ihres Vaters, der ein Staatssekretär im Wirtschaftsministerium der DDR war, gefoltert, um ihn zum Reden zu bringen. Ihr Vater schwieg - aber mit welcher Absicht? Hannah hatte ihren Vater nie wieder gesehen, bis er plötzlich in einem ihrer Konzerte auftaucht. Ab diesem Zeitpunkt wird die junge Frau in einen gefährlichen Strudel aus alten und neuen Machenschaften hineingezogen, der ihr klar macht, dass sie unbedingt herausfinden muss, was ihr Vater verheimlicht ...

     

    Schreibstil: 

    Der Schreibstil von Lucas Grimm ist klar und flüssig zu lesen. Es gibt ab und an gleiche Beschreibungen, die mich aber nicht allzu sehr gestört haben. Der Autor kommt schnell auf den Punkt und schreibt schnörkellos.

    Charaktere: 

    Die Ausarbeitung der Charaktere hat mich leider nicht ganz überzeugen können. Wo der Autor ein großes Augenmerk auf die Musik und derlei Beschreibungen gelegt hat, sind die Charakterzüge, besonders der Protagonisten, leider oftmals zu kurz gekommen. Sie wurden zwar beschrieben, aber es blieb mir vieles zu unpersönlich und zu sehr an der Oberfläche. Dabei war das Potenzial für eine Vielschichtigkeit der Charaktere durchaus gegeben.

     

    Spannung: 

    Der Spannungsbogen war die gesamte Geschichte hindurch erkennbar und ich habe zu Beginn auch großes Interesse an den Entwicklungen gehabt. Leider blieb die Spannung bis zur Hälfte der Story eher niedrig und danach stieg sie zwar an, aber das Spannungsniveau eines Thrillers hatte sie, für mich, leider nicht. 

     

    Emotionen:   

    Die Geschichte bringt durchaus Emotionen mit, aber die waren in der Vermittlung auch eher im mittleren Bereich. Hannah's Erfahrungen beispielsweise gingen mir sehr unter die Haut, aber in der Gegenwart war mir vieles zu vorhersehbar, um wirkliche Emotionen bei mir wecken zu können.

     

    "Nach dem Schmerz" machte mich durch die interessante Idee neugierig, aber in der Umsetzung blieb mir manches zu sehr an der Oberfläche, was die Geschichte nicht aus der Masse herausstechen lässt. 

     


  14. Cover des Buches Machtlos (ISBN: 9783426414613)
    Alex Berg

    Machtlos

     (78)
    Aktuelle Rezension von: TheSilencer
    Valerie Weymann, erfolgreiche Rechtsanwältin, Ehefrau und Mutter, gerät durch dubiose Kontakte ins Fadenkreuz deutscher und amerikanischer Geheimdienste - zumindest diese halten ihre Migranten-Freunschaften für überprüfbar.

    Nach einem erfolgreichen und einen weiteren anstehenden Terroranschlag muß Valerie ihre Kontakte erklären - jene Kontakte in die Terrorszene. Dies trifft Valerie hart, weil sie sich solcher Kontakte nicht bewußt ist. Die Geheimdienste sehen das anders und setzen die Daumenschrauben an. Und dies wortwörtlich.

    Der Thriller kommt sehr bodenständig daher, ist clever und spielt mit dem Leser.

    Daß er zum Schluß dann gutmenschelt, ist dem Zeitgeist geschuldet, in dem man wohl einfach USA-bashing betreiben muß; alles in allem serviert Berg jedoch einen klassischen Page-Turner, der sich vor amerikanischen Thrillern nicht zu verstecken braucht.

    Die Fortsetzung erschien 2011: "Die Marionette"; hier kehren einige Charaktere zurück.
  15. Cover des Buches First Day - Die Mission (ISBN: 9783736804135)
    Clannon Miller

    First Day - Die Mission

     (66)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    First Day handelt etwa fünf Jahre nach First Night. Die Liebesgeschichte aber ist eigenständig und in sich abgeschlossen. First Day kann daher unabhängig von First Night gelesen werden. Allerdings geht das Leben einiger Protagonisten in First Day weiter das in First Night seinen Anfang fand …

    Julia führte ein glückliches Leben bis an den Tag, an dem ihr geliebter Ehemann Thomas erschossen wurde. Seit dem Tag lebt sie in Angst um das Leben ihrer Kinder und sie will Rache und Vergeltung …

    Genau zu dieser Zeit steckt Marc so richtig in der Klemme. Die Anwältin Julia Mahler holt ihn mit Kaution aus dem Gefängnis und verhilft ihm zur Flucht. Als sich die beiden sich verabschieden glaubt keiner an ein Wiedersehen, doch bald kreuzen sich ihre Wege wieder, denn sie haben einen gemeinsamen Feind Namens Roman Morosow. Julia und Marc nehmen gemeinsam die Jagd nach dem Killer auf und versuchen ihren stark aufkommenden Gefühlen zueinander zu widerstehen …

    Eine spannender Erotikthriller der Spaß macht und das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt.

    First Night und First Day kann ich wärmstens empfehlen.

  16. Cover des Buches Eifel-Blues (ISBN: 9783894258221)
    Jacques Berndorf

    Eifel-Blues

     (127)
    Aktuelle Rezension von: TWDFanST

    Der 1. Fall für Siggi Baumeister! Und es ist ein heftiger Fall, der Baumeister sogar körperlich in Gefahr bringt. Trotzdem hat der Leser genug Zeit, den Eifel-Journalist und Katzenliebhaber  kennen und lieben zu lernen. Zusammen mit dem Jazzliebhaber trifft man das erste Mal auf den Kriminalrat a. D. Rodenstock. Alles in allem ein Roman, der Lust auf mehr macht.

  17. Cover des Buches Die Nachhut (ISBN: 9783746625584)
    Hans Waal

    Die Nachhut

     (103)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Vier, als junge Männer zu der Waffen SS eingezogene, Soldaten haben das Ende des zweiten Weltkrieges in einer großen unterirdischen Bunkeranlage nicht mit bekommen. Sie sind weiterhin der Meinung, es herrsche immer noch Krieg. Verstärkt wird ihre Annahme dadurch, dass über der Bunkeranlage ein Bombenabwurfplatz der UDSSR entstanden ist.
    Erst als der letzte Dosenöffner abbricht, entschließen sie sich die Anlage zu verlassen.
    Da sich in den letzten 70 Jahren natürlich sehr viel geändert hat, müssen die vier alten Herren mit den jetzigen Gegebenheiten zurecht kommen. Immer noch behaftet mit dem Gedankengut des dritten Reiches.
    Der Autor hat das Buch aus drei verschiedenen Sichtweisen geschrieben. Immer als Tagebuch. Aus Sicht des einen Soldaten, der Ermittlerin und eines Journalisten.
    Das Buch ist lustig, witzig aber auch traurig zu lesen.
    Witzig wegen der Situationen in die die vier alten Herren geraten (z.B. ein Zusammentreffen mit Neo-Nazis) traurig aber auch, da man wieder einmal sehen kann, was eine obskure Weltanschauung anrichtet.
    Allerdings sollte man wissen, dass man es mit "Er ist wieder da", das ja ein ähnliches Thema behandelt, nicht vergleichen kann. Das sind zwei verschiedene Dinge.


    Das Buch ist wirklich gut zu lesen und auch der Schluß fand meine Zustimmung.

  18. Cover des Buches Todesschmerz: Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez 6 - Thriller (ISBN: B08MCBFRJF)
    Andreas Gruber

    Todesschmerz: Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez 6 - Thriller

     (146)
    Aktuelle Rezension von: NicoleP

    BKA-Profiler Maarten S. Sneijder vermutet einen Maulwurf beim BKA. Während seiner Ermittlungen wird er jedoch nach Norwegen abgezogen. Die deutsche Botschafterin dort wurde ermordet. Was die Ermittlungen gefährlich werden lässt: Der Killer hat es auf Sneijder und sein Team abgesehen.

    Was für eine Geschichte! Selten beschreibt ein Buchtitel den Inhalt so genau wie im Fall von „Todesschmerz“. Nach einem lockeren Einstieg in die Geschehnisse geht es Schlag auf Schlag weiter. Eine Wendung nach der anderen lässt die Ereignisse immer wieder in einem anderen Licht erscheinen.

    Die Spannung steigert sich von Kapitel zu Kapitel. Auch emotional haben mich Sneijder und sein Team mitgenommen. Als Leser lernt man eine weitere Facette des eigenwilligen Profilers kennen. Je weiter die Buchreihe fortschreitet, desto klarer wird, warum seine Persönlichkeit so ist, wie sie ist.

    Es geschieht sehr viel in „Todesschmerz“, und ich hoffe, dass es nicht das letzte Mal war, Maarten S. Sneijder begegnet zu sein. Er ist einer meiner Lieblingscharaktere, und ich hoffe, noch weitere spannende Ermittlungen mit ihm erleben zu dürfen.

  19. Cover des Buches Lockvogel (ISBN: 9783453438828)
    Jacques Berndorf

    Lockvogel

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Nisnis
    Inhaltsangabe:

    Als in Berlin ein BND-Informant von der CIA einkassiert wird und zeitgleich die Ehefrau des Informanten im Jemen entführt wird, muss der Leiter des BND Krause mit Hilfe seines Mitarbeiters Karl Müller im Jemen unverzüglich Gegenmaßnahmen ergreifen. 

    Zur gleichen Zeit ist Agentin Svenja Takamoto einer terroristischen Spur in Deutschland auf den Fersen. Kilt Brown, ein betuchter Ölhändler, lockt junge Leute an und verschleppt sie nach Karachi.
    Der BND vermutet, dass die Jugendlichen in terroristische Ausbildungslager gebracht werden, dort den Islam erlernen müssen und zu Selbstmordattentätern ausgebildet werden. Als Svenja und Thomas Dehner im pakistanischen Stammesgebiet unter Einsatz ihres Lebens observieren, bemerken sie dass die CIA ebenso aktiv ist.

    Das Cover:

    Das Cover gibt den Blick in eine schäbige Fabrikhalle frei. Schemenhaft erkenne ich Schienen die in Richtung eines hellen Lichts führen. Inmitten des Gegenlichts steht ein Unbekannter. Ob er dem Licht entgegenstrebt, dass ihn aus der Dunkelheit der bizarren neuen terroristischen Gefahr herausführen wird?

    Der Autor:

    Jacques Berndorf ist das Pseudonym von Michael Preute. Der 1936 in Duisburg geborene Journalist lebt seit Mitte der 80er Jahre in der Eifel. Bevor er sich ganz dem Schreiben als Autor widmete, arbeitete er unter anderem für den Stern und den Spiegel. Seine Eifel-Krimis mit dem Ermittler Siggi Baumeister wurden zu Bestsellern und erreichten Kultstatus. 2003 erhielt Michael Preute den "Ehrenglauser" für seine Verdienste um die deutschsprachige Kriminalliteratur.

    Für Jaques Berndorfs BND-Reihe um Karl Müller öffnete ihm der BND als erstem Außenstehenden die Türen für Recherchen. Bisher erschienen im Heyne Verlag zu dieser Reihe bereits "Ein guter Mann", "Bruderdienst", "Der Meisterschüler" und "Die Grenzgängerin".

    Reflektionen:

    Berndorfs Roman, in einer niveauvollen und klaren Sprache, lebt von zahlreichen Dialogen, die durch den angenehmen fließenden Schreibstil immer deutlich einer Figur zuzuordnen war. Ich mag es immer besonders, wenn der Autor auf Umgangssprachliches verzichtet. Die verschiedenen Erzählstränge entstehen in diesem Roman oftmals auf Grund der unterschiedlichen Einsatzorte der BND-Agenten die ihre Aufträge ohne Machogehabe ausführen. Mal bin ich inmitten von Berlin und dann werde ich mit nach Afghanistan und Pakistan genommen und sehe die kargen Landschaften, die Gebirgsregionen und die Wüste leibhaftig vor mir. 

    Die Handlung ist beunruhigend und authentisch, denn sie befasst sich mit der Rekrutierung von Jugendlichen, die in Terrorcamps zu radikalen Islamisten erzogen werden sollen. 

    Die Figuren mit ihren aussagekräftigen Charaktereigenschaften sind sehr genau und interessant erschaffen. Die BND-Agenten sind weit entfernt von den sonst so typischen Actionfiguren im Geheimdienstumfeld. Sie sind kompetent, agieren unter Höchstleistung, doch der menschliche Aspekt fehlt hier bei keiner Figur. Ihre Handlungen sind so glaubwürdig dargestellt, dass ich manchmal glaube einen Tatsachenbericht zu lesen.

    Neben der eigentlichen Handlung fließen auch berührende Schicksalsschläge und unrund laufenden Lebensgeschichten der BNDler harmonisch mit in die Geschichte ein. 

    Krause, der Leiter dieser Ermittlungsgruppe, kümmerte sich beispielsweise viele Jahre an der Seite seiner Ehefrau Walli um einen schwerbehinderten jungen Mann, der plötzlich verstirbt. Walli dreht völlig durch und Krause muss sich neben seinen in lebensbedrohlicher Gefahr schwebenden Agenten und um seine Frau kümmern.

    Goldhändchen, dass IT- und Überwachungsgenie der Gruppe, der stets in der Lage ist einen Ausweg aus brenzligen und ausweglosen Situationen für seine Kollegen zu managen ist plötzlich wie apathisch. Dabei unterlässt er Hilfestellungen und versäumt es die Agenten im Ausland ausreichend zu informieren, die dadurch um ein Haar ums Leben kommen. An dieser Stelle möchte ich nicht verraten, was in Goldhändchen vorgeht.

    Die Spannung wird gleichmäßig gut aufrechterhalten. Einzelne Höhepunkte ragen heraus, doch sie gelingen hier nicht explosionsartig. Es ist eher die realitätsnahe Geschichte an sich die mich durch die Seiten treibt, weil ich unbedingt die Hintergründe erschließen möchte.

    Meine Erwartungen an diesen Roman wurden definitiv positiv über den Haufen geworfen, da er keine große Ähnlichkeit mit „normalen“ Krimis besitzt. Hier geht es hauptsächlich um die Darstellung wie der BND tatsächlich heute arbeitet, wie die BNDler handeln, empfinden und letztendlich auch wie sie verzweifeln. 

    Trotz der authentischen Handlung, die ich auf Grund ihrer Tiefgründigkeit sehr mochte, fehlte mir etwas. Ich konnte die Jagd der BNDler nicht richtungsweisend greifen und wusste lange nicht wer warum „genau“ das Ziel dieser BND-Aktion ist. Vernetzte Geheimdienste, Drogenhandel, Menschenhandel und radikaler Terrorismus sind die Themen um die sich die Story dreht. Trotz dieser Kritikpunkte hat mir dieser Roman jedoch sehr gut gefallen.

    Mein Fazit:

    Wer einen glaubwürdigen Einblick in die Arbeit des BND erlesen möchte, ist mit dieser Geschichte wohl aufgehoben.
    Die Tiefgründigkeit dieser Story entsetzt und sie hinterlässt ein düsteres Gefühl bezogen auf die terroristisch- islamistische Radikalisierung.
  20. Cover des Buches Leere Herzen (ISBN: 9783442718382)
    Juli Zeh

    Leere Herzen

     (302)
    Aktuelle Rezension von: Das_Leseding

    Inhalt:
    Leere Herzen haben viele. Viele wünschen sich daher den Tod, doch einfach so sterben ist für viele dann doch etwas Schlechtes. Daher haben Britta und Babak den Tod zum Geschäft gemacht. Sie haben eine Agentur gegründet, mit der Sie potenzielle Selbstmörder auf ihre Glaubenssätze testen und so sicherstellen können, ob sie sich wirklich sicher sind zu sterben…

    Stil:
    So viele Menschen, welche sterben wollen, weil sie es im Leben einfach nicht aushalten, sterben grundlos. Britta und Babak testen ihre Kandidaten und erwecken entweder neue Lebensgeister oder geben dem Tod einen Sinn. Dies ist wohl für die überlebenden eine geniale Therapieform und für die anderen – naja sie wären wohl eh irgendwie gestorben. Daher ist die Grundidee genial und krank zugleich. Gelesen wird das Buch von Ulrike Tscharre und die Stimme passt perfekt zur Stimmung und zur allgemeinen Situation. Gelesen hätte ich das Buch aber wohl eher nicht, es gibt zu viele Details, zu gestellte Dialoge und es ist irgendwie alles drüber, was auch das Zuhören teilweise erschwert.

    Charaktere:
    Es ist schwierig, die Figuren zu greifen, auch wenn viel über sie bekannt ist, bleibt doch etwas Dunkles an ihnen. Und genau das ist es, was nachher den Plot ausmacht.

    Cover:
    Das Cover wird erst verständlicher, wenn man die Geschichte kennt, ob es nun passt oder nicht müsste wohl jeder für sich entscheiden.

    Fazit:
    Ein ungewöhnlicher Plot mit heftiger Auflösung, welcher mich stellenweise gut unterhalten, partiell aber auch gelangweilt hat. Daher nur 3 Sterne und eine Lese-/Hörempfehlung an Leser:innen, welche gerne etwas Ungewöhnliches lesen/hören und bereit für neues sind.

  21. Cover des Buches Wer bist Du wirklich? (ISBN: 9783750204539)
    Frank Bock

    Wer bist Du wirklich?

     (15)
    Aktuelle Rezension von: lielo99

    Häufig ist es keineswegs wahr, was dein Gegenüber dir vormacht. Dabei spielt es keine Rolle, wie lange ihr euch kennt. So auch in dem Thriller Wer bist du wirklich? Von Frank Bock. Peter, ein motivierter Polizist freundete sich vor einiger Zeit mit einer Frau an, die ihren Sohn durch einen Mord verlor. Er fühlt sich für sie verantwortlich, da er einer der ersten am Ort des Geschehens war.


    Angela, so heißt die Frau, arbeitete für Kerne, dem vermeintlichen Mörder. Dieser wurde damals für sieben Jahre Gefängnis verurteilt und ist nun wieder auf freiem Fuß. Wegen guter Führung. Klar, dass Angela aus allen Wolken fiel als sie davon erfuhr. Sie redet von Selbstjustiz und versteht es sehr gut, in Peter den Beschützerinstinkt zu wecken. Was geschah aber tatsächlich vor sieben Jahren? Wer spricht die Wahrheit und was hat Angela damit zu tun?


    Mir gefiel das Buch sehr gut. Der Autor baute kontinuierlich eine lebendige Spannung auf und diese endete erst mit dem Finale. Die Landschaft Schottlands hat er gut beschrieben und in die Charaktere konnte ich mich hineinversetzen. Für mich ein Thriller mit durchaus realistischer Handlung. Daher empfehle ich Wer bist du wirklich? Auch allen, die gerne gut durchdachte Thriller ohne unnötige Brutalität mögen.   

  22. Cover des Buches Eifel-Sturm (ISBN: 9783894258283)
    Jacques Berndorf

    Eifel-Sturm

     (67)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    Taschenbuch: 284 Seiten

    Verlag: Grafit (1. November 1999)

    ISBN-13: 978-3894252274

    Preis: 9,99€

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Berndorf verzettelt sich zu sehr


    Inhalt:

    Jakob Driesch, ein Politiker, der sich für Windkraft in der Eifel stark gemacht hat, wird erschossen. Kurz darauf erwischt es Annette von Hülsdonk, die vom Pferd geschossen wird. Und schließlich wird auch noch die Leiche einer weiteren Politikerin im Moor entdeckt. Alle drei arbeiteten an einem Windparkprojekt zusammen …


    Meine Meinung:

    Ich bin immer wieder über Berndorfs authentische Beschreibungen der Eifel begeistert. Und in der Regel sind diese gepaart mit einem spannenden Kriminalfall und ein wenig Privatgeplänkel. „Eifel-Sturm“ empfand ich bisher als den schwächsten Band der Siggi Baumeister-Reihe. Irgendwie hat sich Berndorf hier verzettelt. Der Polizei unterlaufen Fehler, wie sie nicht vorkommen dürfen, schon gar nicht in dieser Anzahl. Außerdem werden mehrere Handlungsfäden begonnen, die dann einfach nicht mehr erwähnt werden, sondern im Sand verlaufen. Die Auflösungen der Todesfälle erscheinen schließlich fast wie aus dem Hut gezaubert. Das ist recht unbefriedigend. Trotzdem ist das Buch einigermaßen unterhaltsam und für Fans der Reihe natürlich ein Muss. 


    Die Handlung ist in sich abgeschlossen. So kann dieser Kriminalroman problemlos auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden.


    Die Siggi Baumeister-Reihe:

    1. Eifel-Blues

    2. Requiem für einen Henker

    (Bonn-Thriller: Der General und das Mädchen - Vorlage für das spätere Eifel-Feuer)

    3. Der letzte Agent

    4. Eine Reise nach Genf

    5. Eifel-Gold

    6. Eifel-Filz

    7. Eifel-Schnee

    8. Eifel-Feuer

    9. Eifel-Rallye

    10. Eifel-Jagd

    11. Der Bär

    12. Eifel-Sturm

    13. Eifel-Müll

    14. Eifel-Wasser

    15. Eifel-Liebe

    16. Eifel-Träume

    17. Eifel-Kreuz

    18. Mond über der Eifel

    19. Die Nürburg-Papiere

    20. Die Eifel-Connection

    21. Eifel-Bullen

    22. Eifel-Krieg


    ★★★☆☆



  23. Cover des Buches Marionetten (ISBN: 9783548285870)
    John le Carré

    Marionetten

     (66)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    ... handelt von einem jungen Tschetschenen, der auf dubiosen Wegen nach Hamburg und zwischen alle Fronten gelangt.

    Issa Karpow, Sohn eines korrupten russischen Generals kommt nach Hamburg, um dort sein Erbe - das Schwarzgeld seines Vaters - anzutreten. Schnell stellt sich heraus, dass Issa in verschiedenen Ländern in Gefängnissen sass. Ebenso schnell werden deutsche, britische und amerikanische Geheimdienste auf ihn aufmerksam. Zumal Geheimdienste auch bei der Einrichtung des Schwarzgeldkontos ihre Finger im Spiel hatten.

    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Le Carre baut hieraus eine vielschichtige Geschichte auf, die den Leser dazu zwingt, sich Gedanken zu machen.

    Neben Issa  spielen 

    • + eine junge Anwältin, die die Interessen von Flüchtlingen in Deutschland vertritt,
    • + ein alternder britischer Privatbankier, der die Schwarzgeldkonten als eine Belastung aus der Vergangenheit empfindet,
    • + die ineffizienten deutschen Geheimdienste, die aus dem Schatten ihrer angelsächsischen Kollegen hervortreten wollen und nach den Attentaten von 2001 "alles richtig machen" möchten und
    • + ein geheimnisvoller, islamischer Gelehrter die Hauptrollen.

    Alle Personen werden gut charakterisiert - ich konnte mich leider mit keiner Person identifizieren.

    Le Carre beschäftigt sich zu weilen ein wenig langatmig mit den Beweggründen einer jeden Fraktion und man fragt sich, ob nicht alle Marionetten sind.

    Am Ende kommt es zu einem recht überraschenden und plötzlichen Showdown und der Leser bleibt mit der Frage zurück, ob man nun tatsächlich Terroristen dingfest gemacht hat oder Unschuldigen terroristische Aktivitäten untergeschoben hat.

    --------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Mein Fazit: lesenswert

    Ein gut geschriebener Roman, um das auch Jahre später noch aktuelle Thema, wie weit dürfen Geheimdienste gehen dürfen, um unseren westlichen Lebensstil zu schützen. 

    Punkteabzug gibt es von mir dafür, dass der Roman seine Längen hat und leider nur mäßig spannend ist.


  24. Cover des Buches Quercher und die Thomasnacht (ISBN: 9783894254230)
    Martin Calsow

    Quercher und die Thomasnacht

     (16)
    Aktuelle Rezension von: parden

    WILD KONSTRUIERTER EINSTIEG IN DIE KRIMIREIHE...

    Ein entspanntes Leben in Italien fernab des kalten deutschen Winters – nur noch wenige Tage trennen den LKA-Beamten Max Quercher von der Erfüllung seines Traumes. Der letzte Auftrag vor seiner Frühpensionierung ist keine große Sache: Unter einem Baum in der Nähe des Tegernsees wurde eine Wachsleiche gefunden, die Identität des Toten ist bekannt. Quercher soll nun die Enkelin des Verstorbenen – eine reiche Amerikanerin – zum Fundort begleiten und dafür sorgen, dass der Leichnam in die USA überführt wird. Doch vor Ort entwickelt sich die scheinbar einfache Angelegenheit zu einer Geschichte mit ungewissem Ausgang. Denn ausgerechnet der Mann, der die Wachsleiche gefunden hat, kommt bei einem vermeintlichen Arbeitsunfall ums Leben. Der Schreiner soll sich selbst mit seiner Säge enthauptet haben. Quercher zweifelt an dieser Version des Geschehens und beginnt zum Unmut der einflussreichen lokalen Politprominenz, die Vergangenheit der Dorfgemeinschaft zu durchleuchten. Als er Indizien für einen gigantischen Immobilienskandal findet, haben sich seine Gegner längst formiert. In der Thomasnacht geht es für Quercher nur noch ums nackte Überleben… (Klappentext)

    Normalerweise fällt es mir nicht schwer, die Handlung eines Krimis kurz zusammenzufassen, um dann zu meinem Leseeindruck überzugehen. Doch hier geht so viel hin und her, entwickelt sich alles lange derart undurchsichtig und wenig nachvollziehbar, dass ich die Geschichte nach anfänglichem Bemühen nur noch irgendwie über mich ergehen ließ. Deshalb verweise ich diesmal was den Inhalt anbelangt auf den Klappentext.

    Idylle Tegernsee? Fehlanzeige. Überalterung, Spekulanten, alte Seilschaften, ziemlich braune Wurzeln - hier fehlt es an nichts, was unsympathisch erscheinen könnte. Einschließlich des LKA-Beamten Max Quercher, dessen positivste Eigenschaft vielleicht seine Sturheit ist und seine Weigerung, sich Drohungen zu ergeben. Denn davon gibt es genug. Nicht nur ihm gegenüber, aber eben auch. Dabei ist der Tegernsee der Ort, an dem er aufgewachsen ist, seine Mutter und seine Schwester leben noch dort, nur er wollte seinerzeit der beengenden dörflichen Gemeinschaft entfliehen. Im Verlauf erfährt man einiges über Querchers Kindheit und Jugend, und ja, auch das ist trist und bedrückend. Wie im Grunde der ganze Rest. 

    Es fällt schwer, bei diesem Krimi in den gewohnten Kategorien Gut und Böse zu denken. Im Grunde wirkt die Handlung über weite Strecken mehr wie eine Kriegsführung denn wie ein klassischer Krimi. Denn hier hält sich niemand ans Gesetz, weder diejenigen, die ihre Geheimnisse zu vertuschen suchen, noch die anderen, die den Hintergründen auf die Schliche kommen wollen. Jeder versucht den/die anderen auszustechen, den besseren Schlachtplan zu entwickeln als die Gegner - und schlussendlich kommt es darauf an, wer die klügere Truppenführung entwickelt und die geeigneteren und geschickteren Verbündeten hat. Tote gibt es hier mehr als genug, und auch Quercher kommt ein ums andere Mal ordentlich in die Bredouille. Glaubwürdig? Naja, vielleicht eher der Stoff aus dem Superhelden geboren werden.

    Gerade in den ersten zwei Dritteln wirkt die Handlung doch ziemlich zerrissen und phasenweise auch recht laaangatmig. Da hatte ich oft nicht so recht Lust überhaupt weiterzulesen, weil alles sehr unzusammenhängend wirkte und teilweise auch arg überzogen. Erst im letzten Drittel klärten sich die Zusammenhänge allmählich, und ab da begann es auch spannend zu werden - wenn insgesamt auch oft übertrieben. Da dieser Band der Auftakt zu einer ganzen Krimireihe ist, habe ich nicht erwartet, dass Quercher stirbt - aber es gab Momente, in denen das wahrscheinlicher erschien als alles andere. Wie gesagt: Superheldenstoff.

    Durch das Einbeziehen zahlloser düsterer Themen wie oben angedeutet wirkt der Krimi insgesamt wild konstruiert und wenig glaubwürdig. Lediglich das spannende letzte Drittel rettete für mich hier knapp den dritten Stern - über weite Strecken war ich sicher, diesmal nur zwei Sterne vergeben zu können. Sympathisch ist hier wirklich niemand, oftmals zynisch und teiweise verächtlich erscheint der Blick auf die handelnden Personen. Da stellt sich die Frage, ob der Autor womöglich kein Menschenfreund ist oder ob er sich im Crime Noir versuchen wollte. So wirklich schlau geworden bin ich diesbezüglich bis zum Ende nicht.

    Definitiv kein 0-8-15 Krimi - aber eben leider für mich nicht positiv herausragend. Ob ich hier weiterlese, wage ich derzeit zu bezweifeln.


    © Parden

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