Bücher mit dem Tag "bischöfe"
19 Bücher
- Ken Follett
Die Säulen der Erde
(6.173)Aktuelle Rezension von: Ira086Ken Folletts Bücher sind grundsätzlich alle nicht schlecht, aber irgendwie folgen alle demselben Schema. Das gilt zumindest für die großen Romane, die kleinen sind in der Regel besser. Es sind wirklich gut recherchierte Sachbücher mit einer nicht allzu originellen Story drauf. Die Charaktere sind immer etwas klischeehaft und eindimensional. Es gibt immer sexuelle Gewalt. Irgendjemand männliches ist immer ein großer Held. Die weibliche Hauptfigur ist ausnahmslos immer wunderschön. Ich habe grundsätzlich keine Ahnung, was sie aneinander finden. Wer böse ist, ist durch und durch böse. Für sich genommen ist Die Säulen der Erde wirklich kein schlechtes Buch, aber da ich vorher schon einige Follett Bücher gelesen hatte, kam es mir wie das Abarbeiten eines festen Schemas vor. Trotzdem lese ich anscheinend immer wieder Follett Bücher, so schlimm kann es also nicht sein, haha. So für Herbst und Winter immer ganz nett. Jedenfalls ist es, wie die meisten seiner Bücher, mehr oder weniger lesenswert, und sei es auch nur, um etwas über die Architektur von Kirchen und Kathedralen zu lernen.
- Dan Brown
Illuminati
(5.050)Aktuelle Rezension von: blue-jenEin Kernforscher wird ermordet im Schweizer CERN-Labor aufgefunden. Auf seiner Brust hat der Mörder merkwürdige Symbole eingraviert, Symbole, die nur der Harvardprofessor Robert Langdon entziffern kann. Was er entdeckt, erschreckt ihn zutiefst: Die Zeichen gehören zu der legendären Geheimgesellschaft der »Illuminati«. Sie scheint wieder zum Leben erweckt zu sein, und sie verfolgt einen finsteren Plan, denn aus dem Labor des ermordeten Forschers wurde Antimaterie entwendet ...
Zwar kannte ich bereits den Film, aber dennoch war das Buch spannend und interessant von Anfang bis Ende, der Schreibstil ist gut. Auch den Teil mit den langen Erklärungen im Bereich Nukleartechnik oder der Iluminaten waren nicht langweilig. Man konnte dem Hauptprotagonisten sehr gut folgen und mit ihm mitfiebern.Das beste Buch, dass ich dieses Jahr bisher gelesen habe
Die Bibel. Altes und Neues Testament
(36)Aktuelle Rezension von: WaschbaerinIm Religionsunterricht in der Schule wurden wir gezwungen, uns mit der Bibel (Hl. Schrift) auseinanderzusetzen und die einzelnen Kapitel zu lesen. Wie wenig hat uns damals das alte Testament interessiert? So wenig wie Alexander der Große oder Echnaton im Geschichtsunterricht. Erst später wurde ich dankbar für diese, in der Schule ungeliebte Lektüre. Erst als ich erwachsen wurde, über den eigenen Tellerrand hinaus blicken konnte und die Hl. Schrift anfing zu verstehen, eröffnete sich mir eine unendliche Weite. Natürlich gibt es genügend ältere Menschen, die das Buch die "Bibel" noch immer nicht verstehen - sich weigern, darauf einzulassen.
Man kann die Hl. Schrift nicht lesen wie einen Roman. Auf der ersten Seite anfangen, abarbeiten, auf der letzten Seite aufhören und sagen, ich habe das Buch der Bücher gelesen. Dies ist kein Buch das man suchen muss, die Bibel sucht und findet ihre Leser von selbst. Es ist wohl auch kein Zufall, dass in den USA, in jedem M/Hotelzimmer ein Exemplar in einer Nachttischschublade liegt. Wer schon öfters dort in Hotels/Motels unterwegs war und die dortige Bibel in Händen hielt weiß, dass sie von Übernachtungsgästen gelesen wird. Man sieht es den Seiten an.
Was ist an der Bibel, dass sie solche unterschiedlichen Reaktionen hervorruft, angefangen von Begeisterung bis hin zur Verteufelung und der Bezeichnung als "Märchenbuch"? Auf jeden Fall beunruhigt die Hl. Schrift die Gegner des christlichen Glaubens. Warum wohl? Lesen sie Dinge, die sie nicht lesen wollen weil es einen Nerv in ihrem Innersten trifft, den sie nicht getroffen haben wollen?
In der Bibel wird Geschichtliches mit Überlieferung gepaart. Dass die Welt nicht in unserer Zeitrechnung von 7 Tagen erschaffen wurde, dürfte jedem klar sein. Man sagt, dass wir uns noch immer im 7. Tag befinden. Der 7. Tag, an dem Gott ruht. Mit dieser Auslegung wird vieles, was auf der Welt geschieht verständlich.
Man unterscheidet erst einmal grob in "Das Alte Testament" und in "Das neue Testament". Geschichtliches wurde mit Überlieferungen gepaart. Zudem gibt es unterschiedliche Übersetzungen.
Die Bibel erklären vermag ich nicht. Das können Priester, Religionswissenschaftler viel besser. Ich möchte mich auf 2 Beispiele von sehr vielen beschränken: Das Buch "Hiob" hat in meinen Augen noch heute eine tiefe Bedeutung in unser aller Leben. Wer den Bibeltext Hiob in seiner Sprache nicht versteht - vielleicht weil die Übersetzung nicht zeitgemäß erscheint - sollte vielleicht einmal das Buch "Hiob" von Joseph Roth lesen, das in einer neueren Zeit spielt. Danach dürfte man auch da Buch "Hiob" der Bibel verstehen. Manchmal bedarf es einer Hilfestellung.
Oder eine meiner liebsten Passagen, das Buch "Kohelet". Das ist eine Schrift für Erwachsene. "Alles hat seine Zeit. Es gibt eine Zeit für......". Das dürfte wohl jeder Leser schon einmal gehört haben und auch verstehen. Man wundert sich, wieviele Zitate oder Sprüche unserer Umgangssprache biblichen Ursprungs sind.
Ich kann nur jedem empfehlen, sich auf die Hl. Schrift einzulassen und sich suchen zu lassen. Dann hat einem die Bibel auch noch in der heutigen, modernen Zeit, sehr viel zu sagen - mehr als viele der auf dem Markt befindlichen Lebensratgeber.- Ken Follett
Die Säulen der Erde
(239)Aktuelle Rezension von: breathingfailureDie Geschichte handelt von einem Baumeister, dessen größter Wunsch ist, eine Kathedrale zu erbauen. Er und seine Kinder ziehen von Stadt zu Stadt um Arbeit zu finden.
Das Buch hat mich leider nicht sehr überzeugt, meiner Meinung nach wurde viel zu viel Wert auf unnötige Charaktere verschwendet und es war allgemein viel zu ausschweifend um an Ende alle wichtigen Charaktere auf den letzten Seiten schnell abzuhandeln.
- Rebecca Gablé
Das zweite Königreich
(599)Aktuelle Rezension von: Villa_malLitDer junge Caedmon von Helmsby wird bei einem Piratenangriff schwer verletzt und ist nun ein Krüppel. Eine Sonderbehandlung bekommt er aber nicht und so lernt er trotz seine Einschränkung zu kämpfen.
Dies war mein zweiter Roman von Rebecca Gablé, welcher wieder einen sehr angenehmen Schreibstil hatte. Leider konnte mich die Geschichte an sich und auch die Protagonisten überhaupt rhaupt nicht berühren oder faszinieren. Für mich waren die Charaktere total unnahbar und auch die Handlung war meiner Meinung nach ziemlich schleppend.
- Reinhard Schmoeckel
Bevor es Deutschland gab
(10)Aktuelle Rezension von: U_VollmerEs ist mir ein Rätsel, wie es der Autor geschafft hat, für so eine Sammlung von oft schon auf den ersten Blick, erst recht aber bei genauerer Suche nach seinen Quellen, in vielen Fällen schon im Grenzbereich der Verschwörungsmythen (à la "erfundene Jahrhunderte") angesiedeltem offensichtlichem Unsinn einen Verlag zu finden. Wäre eigentlich ein Fall für eine negative Sternebewertung.
- Simon Taylor
Der Mönch.
(8)Aktuelle Rezension von: kornmuhmeSimon Taylor hat hier einen guten und wirklich sehr soliden Mittelalter-Roman geschrieben, der in der Zeit des 12./13. Jhd.s spielt. Hauptschauplatz ist Schottland, obwohl bei Voranschreiten der Lektüre auch eine Reise ins päpstliche Rom geschildert wird. Das Buch teilt sich in eine übersichtliche Rahmen- und die Haupthandlung auf. Worum geht es? Der junge Mönch Martin wird im Rahmen einer Untersuchung in das Kloster Inchcolm auf einer kleinen Insel an der Küste Schottlands geschickt. Er befindet sich aber auch auf einer persönlichen Suche - er möchte mehr über seinen früheren Gönner Simon de Quincy, ehemals Prior von Inchcolm und bei einem Brand dort ums Leben gekommen, erfahren. Er trifft also in diesem Kloster einen alten Mönch namens Michael, der ihm mehr über Simon erzählen kann. Bedingung: Martin soll sich die komplette Lebensgeschichte Bruder Michaels anhören, die eng mit der Simons verflochten ist. Soweit die Rahmenhandlung (die also im Prinzip nur Mittel zum Zweck für die Haupthandlung ist): Bruder Michael wurde als Duscath geboren und als Kind in das Gefolge seines herrn de Mortimer geschickt. Er hasst es dort, muss mit rauhen, brutalen Männern leben, an einem Kriegszug teilnehmen, auf dem er ein kleines Mädchen erschlägt und unglaubliche Britalität erlebt. Ja, er wird, als er etwas älter ist, von de Mortimer missbraucht. In seiner Not findet er Trost im Glauben, und schließlich entschließt er sich, zum Kloster Inchcolm zu fliehen, um dort als Novize aufgenommen zu werden und so seinem grausamen herrn und verfluchten leben zu entkommen. Duscath wird als Bruder Michael aufgenommen. Im Zentrum des Buches stehen nicht nur die Erfahrungen und persönlichen Gedanken und Gefühle Michaels. sondern thematisiert werden immer auch die politischen, kirchlichen und religiösen Entwicklungen jener Zeit in Schottland: Krieg zwischen Schottland und England, Friedensschlüsse, Exkommunikation des gesamten schottischen Volkes inkl. König, die damit verbundene Not der schottischen Kirche und Klöster, Streit um Bischofswahlen und vor allem auch theologische Konflikte, z.B. über das Thema Homosexualität, "besondere" Freundschaften unter Mönchen, das Recht auf die Bestimmung und Einsetzung von Bischöfen (also Machtkämpfe zwischen weltlicher und kirchlicher Instanz) etc. Und zwischendrin immer Michael und dessen innere religiöse und emotionale Zerrissenheit, denn Michael ist homosexuell und sucht nach der spirituellen Freundschaft, die er zunächst in Bruder Edgar findet, später dann in seinem Mitbruder Simon de Quincy zu finden hofft. Zuviel möchte ich nicht vorwegnehmen, die Geschichte ist sowohl geprägt von der Hauptfigur Bruder Michaels als auch von den politischen, theologischen und kirchenpolitischen Wirren der Zeit, die immer wieder thematisiert werden. Fazit: Das Buch ist gut zu lesen, der Autor hat einen flüssigen Schreibstil und der Leser kann sich gut mit dem Protagonisten identifizieren. Es entsteht ein faszinierendes Bild der damaligen Zeit mit all ihren Nöten, Grausamkeiten, der Wundergläubigkeit des Volkes. der Macht der Kirche und des Königs sowie ihrere vielfältigen Verflechtungen. Mir hat es Spaß gemacht zu lesen! Aber der zukünftige Leser sollte schon Spaß an sowohl geschichtlichen Ereignissen als auch theologischen Fragestellungen und Konflikten haben! Das Buch ist nicht nur an der Figur des Bruders Michael und seiner Beziehung zu Simon sowie dessen Machenschaften interessiert, sondern immer auch an den historischen Gegebenheiten und Konflikten sowie zu der Zeit brennenden theologischen Themen. Diese Passagen können manchmal etwas ermüdend und kompliziert sein, vor allem, wenn man sich für das "Drumherum" eher weniger interessiert als für die agierenden Figuren. Dennoch, ein (anspruchsvoller) Lesegenuss für alle Mittelalter-Fans! - Günther Thömmes
Der Papstkäufer
(6)Aktuelle Rezension von: TebyGünther Thömmes hat sich in "Der Papstkäufer" einer historischen Figur gewidmet, von der wenig bekannt und belegt ist. Johannes Zink war Kaufmann und arbeitete für Jakob Fugger. Dabei über Jahre in Rom.
Günther Thömmes zeichnet einen Mann, der skrupel- und rücksichtslos hinter Geld und Macht her ist, der dafür immer wieder neue Wege findet und beschreitet.
Die Zahnräder der Geschichte und Kirchengeschichte des 15. und 16. Jahrhunderts greifen in seinem Roman ineinander. Das ist gut beschrieben, zieht aber manchmal die Handlung um seine Romanfigur zu sehr in die Breite. Welche Wege Johannes Zink beschritten hat/haben könnte, um sich zu bereichern und über andere Menschen Macht zu haben ist erschreckend trocken dargestellt. Sicher passend zur Figur. Jedoch erschwert es manchmal die Lesefreude.
"Der Papstkäufer" ist ein sehr interessantes Buch für jeden Liebhaber von Geschichte und historischen Zusammenhängen.
- Andreas Englisch
Der Pakt gegen den Papst
(7)Aktuelle Rezension von: Norbert_HIch bin zufällig auf dieses Buch vom Vatikan-Insider Andreas Englisch gestoßen. Zunächst habe ich schon etwas länger für die Kaufentscheidung gebraucht, da ich davon ausging, hier handelt es sich nur um eine Verschwörungstheorie gegen Papst Franziskus. Aber ich bin froh, dass ich es gelesen habe um so einen kleinen Einblick in dieses Machtgefüge zu bekommen.
Das Cover finde ich sehr gelungen und erinnert mich in erster Linie an einen Thriller. Auch der Schreibstil ist wirklich schön flüssig, interessant und mit Fakten vom Autor belegt, was es fast schon zu einem Thriller werden lässt.
Andreas Englisch gelingt es hier „Licht ins Dunkel“ zu bringen, wenn’s um Bestrebungen geht, Papst Franziskus aus dem Amt zu treiben ohne seine Informanten bloß zustellen oder sie gar beim Namen zu nennen oder sie zu denunzieren. Er geht behutsam mit seinen Informanten und deren Informationen um.
Mir gefällt es außerordentlich gut, dass ich viel über die verschiedenen Strömungen gegen den Papst erfahre. Was sind die vermeintlichen Beweggründe der Papstgegner, wer ist überhaupt darin involviert, wie geht Papst Franziskus damit um und auch erfahre ich etwas über die italienische Politik. Einiges war mir bereits aus meinem fünfjährigen Aufenthalt in Italien bekannt, aber so detaillierte Informationen, wie hier in diesem Buch waren mir dann doch neu und ich war verblüfft und durchaus positiv beeindruckt mit welcher Akrebie der Autor die Informationen behutsam zusammengetragen hat.
Ein wirklich interessantes Buch und vor allem, empfand ich es zu keiner Zeit langweilig obwohl viele Zahlen, Jahreszahlen und Daten Verwendung in diesem Buch finden.
Für mich ein aufschlussreiches Werk, mit einer klaren Leseempfehlung.
- Herbert Rosendorfer
Deutsche Geschichte Ein Versuch
(6)Aktuelle Rezension von: MephistoBd. 5 Das Jahrhundert des Prinz Eugen - Gianluigi Nuzzi
Vatikan AG
(8)Aktuelle Rezension von: Dr_MDie Entstehungsgeschichte dieses Buches, das wochenlang die italienische Bestseller-Liste dominierte, liest sich wie ein Teil eines Thrillers. Renato Dardozzi (1922-2003) nahm über 20 Jahre lang an den geheimen Sitzungen der engsten päpstlichen Mitarbeiter teil, weil er in dieser Zeit eine leitende Position in der Verwaltung der Kirchenfinanzen innehatte. Offenbar lebte er in einem schweren Konflikt zwischen Treue und Gewissen, denn er schaffte in dieser Zeit umfangreiches Material beiseite, das die unglaublichen Machenschaften der Vatikanbank (IOR, Instituto per le Opere di Religione, dt.: Institut für die Werke der Religion) bewies. Er lagerte dieses Archiv im Keller eines Tessiner Bauernhauses und verfügte, dass es nach seinem Tode dem Autor dieses Buches zufallen solle. Dieser brachte es dann nach Italien zurück, schrieb im Geheimen und zeigte das Manuskript erst einige Tage vor der Veröffentlichung einem der Bosse des IOR, der daraufhin leichenblass wurde.
Der Autor wird nicht müde zu betonen, dass sich sein Buch nicht gegen den Heiligen Stuhl richtet, sondern gegen die Sünder in der Vatikanbank. Angesichts des Handelns von Paul VI., der Todesumstände von Johannes Paul I. und der folgenlosen Kenntnisse seines Nachfolgers über die Machenschaften des IOR, lässt sich der Heilige Stuhl jedoch nur schwer aus dem Geschehen heraushalten. Es ist Benedikt XVI. zu verdanken, dass ein klarer Schlussstrich gezogen wurde, für den dieses Buch der Anlass war. Insofern hat es der katholischen Kirche letztendlich genutzt.
Nachdem 1968 die Kapitalerträge des Vatikans wieder der Besteuerung durch den Italienischen Staat unterworfen wurden, hatte die Kirche auf einen Schlag eine Milliarde Euro (nach heutigem Wert) nachzubezahlen. Daraufhin beauftrage Paul VI. einen Geistlichen und einen der Mafia nahe stehenden Laien enorme Beträge ins rettende Ausland zu transferieren. Damit und mit einigen in diesem Zusammenhang stehenden Todesfällen beginnt das Buch. Wenig später erfahren wir, dass das IOR bis 1. Januar 2010 wie eine Offshore-Bank mitten in Europa gewirkt hatte. Sie war unkontrollierbar und stand außerhalb der Gesetze Italiens und der EU. Auf diese Weise konnten nicht nur fromme Spender, sondern auch merkwürdige Stiftungen, die es in Wirklichkeit gar nicht gab, Nummernkonten errichten, Geld in bar einzahlen und dann zum Beispiel in die Schweiz transferieren. Für eines dieser Konten war der mehrmalige italienische Regierungschef Andreotti zeichnungsberechtigt, dessen enge Beziehungen zur Mafia inzwischen kein Geheimnis mehr sind.
Darüber hinaus entwickelte der damalige Chef des IOR eine raffinierte doppelte Buchführung, die es gestattete, dass auch Gelder von Konten der Kirche zweckentfremdet nutzbar gemacht werden konnten. Schließlich wurde das IOR zu einer riesigen Geldwaschanlage für Schmiergelder im italienischen Politsumpf. Was bereits auf den ersten hundert Seiten dieses Buches zu lesen ist, steht in einem solch krassen Widerspruch zu den Moralpredigten der katholischen Kirche, dass man es kaum glauben will. Selbst als 1992 italienische Staatsanwälte der Geldwäsche auf die Spur kamen, blockierte der Vatikan die Ermittlungen in seiner Bank wo immer er konnte oder gab verzerrt nur so viel preis, wie nötig war. Andererseits führten die weltlichen Ermittlungen zu einem Machtkampf im Vatikan, der sich langsam wenigstens zugunsten einer inneren Aufarbeitung im IOR entschied.
Doch selbst als der Vatikan auch noch nach der Schmiergeldaffäre immer wieder durch das IOR und sein merkwürdiges Geschäftsgebaren in Schwierigkeiten kam, blieb er bei seiner Geheimniskrämerei nach außen. Über einige dieser Baustellen berichtet der Autor am Ende des ersten Teils des Buches. Dort erfahren wir auch, dass die Päpste einen großen Teil ihrer ihnen zur alleinigen Verfügung bereitgestellten Mittel aus den Gewinnen des IOR beziehen, über dessen Aktivitäten sie sehr wohl informiert werden. Jedenfalls war das unter Johannes Paul II. so.
Auf den letzten 50 Seiten widmet sich der Autor dann zwei Themen, die abseits des Geheimarchivs von Dardozzi liegen. Dabei geht es um den gescheiterten Versuch, nach 1992 eine neue große Partei der Mitte in Italien zu gründen und um die Dreiecksbeziehungen zwischen der sizilianischen Mafia, der Politik und dem IOR.
Fazit.
Wenn man dieses Buch gelesen hat, ist man entweder schockiert oder bekommt eine Bestätigung für seine Vermutungen. Die Vatikanbank IOR agierte bis wenigstens in die 1990er Jahre keineswegs wie eine Aktiengesellschaft, sondern wie eine Offshore-Bank. Denn im Unterschied zu einer öffentlichen AG ist eine Offshore-Bank eine Geldwaschanlage, die unkontrolliert im Geheimen arbeitet. Obendrein gab es in diesem Institut auch noch eine doppelte Buchführung, die es selbst den späteren vatikanischen Aufklärern erschwerte, den Transaktionen dieser Bank zu folgen. Das Buch ist relativ spannend geschrieben. Da der deutsche Leser jedoch nicht immer mit den innenpolitischen Gegebenheiten Italiens vertraut ist, hat er möglicherweise an manchen Stellen ein paar Schwierigkeiten, den geschilderten Abläufen und Figuren zu folgen. Dem Autor und seinem Buch ist es zu verdanken, dass die katholische Kirche als Institution einmal mehr gezwungen wurde, sich von ihrer mittelalterlichen Geheimniskrämerei zu lösen. Denn mit Botschaften der Bibel war das Wirken des IOR gewiss nicht zu vereinbaren. - Julia Spencer-Fleming
Das dunkle Netz der Rache: Kriminalroman
(18)Aktuelle Rezension von: lovely_annEigentlich sollte die Pastorin Clare sich auf den Besuch des Bischofs vorbereiten. Stattdessen schließt sie sich einem Suchtrupp an, die auf der Suche ist nach der jungen, reichen Erbin Millie van der Hoeven ist. Die verschwand bei einem Spaziergang am Vorabend des Verkaufs ihres großen Waldgebietes, dass einem Holzkonzern mit Nutzungsrechten für eine Umweltorganisation übergeben wird. Als dann die Freundin von Millie verletzt im Wald gefunden wird, wird es auch ein Fall für die Polizei und die Ereignisse fangen an sich zu überschlagen: viele in der Stadt scheinen ein Interesse daran zu haben, dass der Vertrag nicht unterschrieben wird und Millies Verschwinden könnté damit zusammenhängen. Und nebenher müssen die Pastorin und der Polizeichef auch noch mit der inzwischen ausgesprochenen Zuneigung zueinander zurecht kommen. Der vierte Teil der Millers Kill Serie rund um die Pastorin Clare hat mich sehr überrascht. Im Gegensatz zu den vorherigen Krimis ist man hier als Leser nicht aus der Perspektive des unwissenden ermittelnden unterwegs, sondern bekommt die Geschehnisse in chronologischer Abfolge aus vielen Perspektiven mit. Die ganze Handlung beschränkt sich auf knapp 24 Stunden. Die Spannung, die sich daraus ergibt ist dieses Mal nicht das wer-wars? sondern das wohin-entwickelt-es-sich?. Und das ist ausgesprochen spannend. Das Beziehungsnetz ist sehr dicht und verwoben und viele Interessen stoßen aufeinander. Damit ist das ganze sehr komplex. Die Autorin hat es sehr detailverliebt ausgearbeitet und überlässt nichts dem Zufall. Sehr gut gefallen hat mir auch die chronologische Form und unvergleichlich spannend war der Showdown. Für mich persönlich war es einer der besten Romane der Autorin. Die Beziehung von Clare und Russ hat ja schon mit dem Ende des Vorgängerteils eine neue Wende genommen und entwickelt sich in diesem Teil auch noch ein wenig. Aber hier gelingt es der Autorin die Spannung auf den nächsten Teil aufrecht zu erhalten. - Walter Jens
Um nichts als die Wahrheit
(1)Aktuelle Rezension von: Traumtänzerin193das ist mal ein buch!!!! ich hab es nicht komplett gelesen, aber mir einige stellen herausgesucht, damit ich die diskussion um hans küng verstehe und nachvollziehen kann. ich finde die aufmachung des buches sehr interessant, da es wirlich sehr viele dokumente und briefwechsel zwischen hans küng und den bischöfen der deutschen bischofskonferenz beinhaltet. da es sich hier nicht um einen roman, sachbuch oder ähnliches handelt, kann man den schreibstil natürlich nicht beurteilen, aber es zeigt einem die diskussion zum thema christologie, trinität und einigem anderen doch recht deutlich. - Markus Grimm
Balthasar Neumann - Architekt der Ewigkeit
(1)Aktuelle Rezension von: KendraDas Buch Balthasar Neumann -Architekt der Ewigkeit von Markus Grimm ist eine unterhaltsame historische Lebensbiographie , die mit sehr viel Elan und mit Schwung erzählt wird, ohne langweilig zu werden. Alles beginnt damit dass ein fremder Reisender auf der Suche nach dem berühmten Architekten Herr Neumann ist, als er im Wirtshaus in Würzburg ankommt, erfährt der Mann namens Rohrer, dass sein Gesuchter Mann bereits tot ist. Bald schon verweilt er mit dem Wirt, der ihm einiges über Herrn Balthasar Neumann erzählen kann, da er er ein Stammgast im Wirtshaus war. Während der Leser einiges über Herrn Neumann erfährt und dessen Glück, aber auch das ständige Schwanken in seiner Karierre mitverfolgt, erkennt man dass er letztendlich ein ständiger Spielball der Machtinhabenden Bischöfe war. Man zollt diesem immer sehr vernünftigen und ruhigen Mann bald seinen ganzen Respekt , da dieser in den meisten Situationen bemerkenswert diplomatisch bleiben kann. Während ich wahrscheinlich bereits nach dem ganzen Hin und Her das Handtuch geworfen hätte,nimmt er immer wieder den stockenden Bau seiner stillgelegten Projekte auf. Laut Balthasar heißt es: " Das wirklich Außerordentliche wächst nach seinem eigenen Maß und sucht sich dazu seineKöpfe aus". Eine tolle Idee , eine Lebensgeschichte zu erzählen. Dem Autor ist es gelungen ,kein ödes Niederschreiben einer Geschichte zu verfassen, sondern eine gelungene Nebengeschichte zu kreiren. - Dan Brown
Illuminati
(126)Aktuelle Rezension von: Crazybookworm1984
Nach dem ich das Buch vor Jahren, schnell wieder abgebrochen habe, da es mir wegen dem ganzen "Fachchinesisch" zu verwirrend und unverständlich war hatte ich nun die Chance es im Rahmen einer Lovelybooks Aktion zu hören.
Das Buch hat mich von der ersten Minute an in seinen Bann gezogen, auch wenn Wolfgang Pampel als Sprecher für mich anfangs Gewöhnungsbedürftig war. Ich konnte gar nicht mehr aufhören der Geschichte zu lauschen, hatte regelrechtes Kopfkino.
Ich habe mich immer wieder gefragt, wie bestialisch die Story wird. Jedes mal wenn eine kurze Audiosequenz aufgetaucht ist, habe ich mich gefragt, was als nächstes passiert.
Mein Fazit ich werde die Reihe weiter hören, anstatt lesen.
Hier noch kurz der Inhalt:
Die Illuminaten sind zurück ... Ein Kernforscher wird in seinem Schweizer Labor ermordet aufgefunden. Auf seiner Brust finden sich merkwürdige Symbole eingraviert, Symbole, die nur der Harvardprofessor Robert Langdon zu entziffern vermag. Was er dabei entdeckt, erschreckt ihn zutiefst: Die Symbole gehören zu der legendären Geheimgesellschaft der Illuminati. Diese Gemeinschaft scheint wieder zum Leben erweckt zu sein, und sie verfolgt einen finsteren Plan, denn aus dem Labor des ermordeten Kernforschers wurde Antimaterie entwendet. Das Hörbuch zum ersten Teil von Dan Browns überaus erfolgreicher Thriller-Reihe um den Symbolologen Robert Langdon. - 8
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