Bücher mit dem Tag "biographischer roman"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "biographischer roman" gekennzeichnet haben.

68 Bücher

  1. Cover des Buches Die Vermessung der Welt (ISBN: 9783499013225)
    Daniel Kehlmann

    Die Vermessung der Welt

     (3.411)
    Aktuelle Rezension von: BM2TE22a

    Ich finde das Buch sehr spannend zu lesen und es ist relativ einfach geschrieben, so dass es leicht zu lesen ist. Ich hielt den Einblick in das Leben und die Arbeit der beiden Wissenschaftler Gauß und Humboldt für sehr spannend. Allerdings sollte man immer bedenken, dass es sich um einen Roman und nicht um ein historisches Werk handelt, daher sind einige Ereignisse im Buch nicht historisch korrekt. Das Ziel des Buches ist es aber nicht, die historischen Ereignisse korrekt darzustellen, sondern den Hauptfiguren eine gute Persönlichkeitsbild zu geben. Meiner Meinung nach ist dies sehr gut gelungen und man lernt die beiden Herren beim Lesen sehr gut kennen und weiß, wie sie dachten. Ich würde das Buch allen Lesern empfehlen, die sich für Geschichte und Wissenschaft vor 200 Jahren interessieren. JR

  2. Cover des Buches Die Zeit des Lichts (ISBN: 9783608984170)
    Whitney Scharer

    Die Zeit des Lichts

     (131)
    Aktuelle Rezension von: KikiAnders

    Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe. Es hatte noch das alte s/w Cover mit dem Frauenportrait. 

    Ich weiß noch, dass ich schwer beeindruckt von Lee Miller war. Die ganze Zeit mit Man Ray, die Beschreibung der Künstlerkreise, ihre Arbeit als Kriegsfotografin - es ist eine Romanbiographie, aber sehr nah an der Realität und wahnsinnig gut recherchiert. 

    Beeindruckend, dass es der Debütroman von Whitney Scharer war. Wer beim Debüt schon so gut schreibt, dem ist das meisterhafte in die Wiege gelegt. 

  3. Cover des Buches Der Lärm der Zeit (ISBN: 9783442716524)
    Julian Barnes

    Der Lärm der Zeit

     (82)
    Aktuelle Rezension von: mabo63


    Wie lebt man in einer Zeit voller Angst und Schrecken, unter dem Regime von Stalin und vor allem wie lebt man als Künstler in einer solchen Zeit? Kann man das überhaubt Leben nennen oder ist es in Wahrheit nicht ein andauerndes 'überleben'?


    Der Roman mit biografischen Hintergrund erzählt vom Leben des Dmitri Dmitrijewitch Schostakowitsch (wohl einer der bedeutensten russischen Komponisten des 20. Jahrhundert).


    Nachdem Schostakowitsch bei Stalin in Ungnade gefallen war (das sei keine Musik sondern albernes Zeug) -  fürchtet er um sein Leben: er wäre nicht der erste Komponist oder Künstler der plötzlich einfach 'verschwindet' oder einen tragischen Unfall hat..

    Er muss sich mit der Macht arangieren um zu überleben, hält u.a. an einem Musikerkongress in den USA eine propagandistische Rede für den sowjetischen Staat, fühlt sich derart unter Druck dass er gar andere Kunstschaffende verleumdet.

    Und immer ist da die Angst die ihn umgibt, in der er lebt.


    "Das warten auf die Exekution ist eines der Themen die mich mein Leben lang gemartert haben, viele Seiten meiner Musik sprechen davon"

    D. Schostakowitsch


    oder wie schreibt Barnes eindrücklich:

    .. 'das Leben war noch nicht mit ihm fertig. Das Leben war die Katze, die den Papagei am Schwanz die Treppe hinunterzog; sein Kopf knallte gegen jede Stufe.'


    Leseempfehlung.

  4. Cover des Buches Die Dame hinter dem Vorhang (ISBN: 9783442491421)
    Veronika Peters

    Die Dame hinter dem Vorhang

     (91)
    Aktuelle Rezension von: Ritja

     Die Geschichte der Edith Sitwell war kurzweilig, aber mit einigen Längen. Es wird aus dem Leben einer wohlhabenden Frau erzählt, die versucht ihren eigenen Weg zu gehen. Dieser entspricht nur leider nicht den Vorstellungen ihrer Eltern, so dass sie immer wieder auf Probleme stößt. Jane Banister ist ihre Zugehfrau, ihre treue Begleiterin und Dienerin. Aus ihrer Sicht wird diese Geschichte erzählt. 

    Der Plot (junge wohlhabende Frau bricht aus dem goldenen Käfig aus) wurde schon in mehreren Romanen verarbeitet. Das Besondere an diesem Roman ist die Hauptfigur Edith Sitwell, denn die Künstlerin bzw. Dichterin gab es wirklich. Edith Sitwell lebte von 1887-1964 und ist eine englische Dichterin. Es ist jedoch keine klassische Biografie, aber bestimmte historische und biografische Fakten hat die Autorin mit in die Geschichte eingewebt.

    Trotzdem hatte das Buch leider seine Längen, zähen Seiten und ein recht langsames Tempo. Manche Lebensabschnitte wurden sehr detailliert beschrieben, andere wurden nur angerissen. Die Charaktere berührten mich kaum, sie wirkten sehr distanziert und teilweise auch recht kühl. Die Geschichte ist recht oberflächlich. Es gab kaum Tiefgang oder wirklich spannende Phasen. Ich mochte zwar den Schreibstil der Autorin, aber die Geschichte konnte mich leider nicht so recht überzeugen und begeistern.  

  5. Cover des Buches Die Akte Baader (ISBN: 9783839222003)
    Stefan Schweizer

    Die Akte Baader

     (42)
    Aktuelle Rezension von: KruemelGizmo
    Andreas Baader, der Staatsfeind Nummer 1 in den 70er Jahren wuchs ohne Vater, bei Mutter, Tante und Großmutter auf. Sehr bald zeigten sich schon die ersten schulische Probleme die trotz der Bemühungen der Mutter immer gravierender wurden. Er bewegte sich gerne in der halbseidene Münchener Schickeria und schlitterte auch in die Kriminalität ab. Nach seinem Umzug nach Berlin erfährt er einen Politisierungsschub und schließt sich der Kommune 1 an. Mit der Kaufhausbrandstiftung ´68 wird aus dem Rebellen Bader ein Revolutionär. Mit der Gründung der Roten Armee Fraktion – RAF wird er zum Staatsfeind.

    Die Akte Baader ist ein biographischer Roman aus der Feder von Stefan Schweizer.

    In diesem biographischen Roman hat es der Autor gut verstanden Tatsachen mit Fiktion zu verknüpfen. Baaders Leben von der Kindheit bis zu seinem Tot werden hier beleuchtet und in eine Geschichte eingefügt um den Leser die Ereignisse dieser Zeit, den Charakter und auch die Gedankengänge von Baader näherzubringen.

    Baaders Entwicklung zu verfolgen, vor allem aber seine Charaktereigenschaften empfand ich manchmal wirklich gruselig und ich fragte mich oft warum dagegen vor allem in seiner Jugend so wenig unternommen worden ist, sowohl im persönlichen Umfeld als auch bei öffentlichen bzw. staatlichen Stellen. Baader nur als unangenehmer Charakter zu beschreiben trifft es bei weitem nicht, denn es geht ihm eigentlich nur um sich selbst, alles andere und jeder andere hat sich unterzuordnen, notfalls mit allen Mitteln.

    Ich kannte bisher nur Sachbücher über die RAF und so waren mir persönlichere Details oftmals unbekannt und es schockiert schon mit welcher menschenverachtenden und gewaltbereiten Einstellung sie eigentlich von Anfang an alle handelten. Wirklich konkrete politische Ziele wurden von Baader nicht entworfen, es wirkte immer nur wie Hauptsache gegen den Staat zu sein, und die vorgeschobenen Motive wie der Vietnamkrieg und die Nazivergangenheit schienen nur Mittel zum Zweck.

    Mit „Die Akte Baader“ erhält man als Leser meiner Meinung nach einen ersten Einblick in die Ereignisse um die Gründung der RAF, ihre ersten Attentate und Anschläge und einen ganz besonderen Einblick in den Charakter des Führungsmitgliedes Andreas Baader. Um sich aber intensiv mit dem Thema RAF auseinanderzusetzen empfiehlt es sich dann doch sich mit Sachbüchern zu der Thematik auseinander zusetzen.

    Mein Fazit:
    Ein interessanter und gut lesbarer biographischer Roman, der einen tieferen Einblick in den Charakter von Andreas Baader gewährte und einen guten Überblick in die ersten Jahre der RAF.
  6. Cover des Buches Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte (ISBN: 9783992001521)
    Emily Walton

    Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte

     (48)
    Aktuelle Rezension von: schokoloko29

    Dieses Buch handelt von Fitzgerald nach dem großen Roman "Der große Gatsby". Er erhoffte sich durch den Roman der neue Star der amerikanischen Literatur zu sein, doch die Verkaufszahlen sind nicht so hoch wie erwünscht und die Resonanz ist eher durchschniittlich. Er und Zelda ziehen zu den Murphys an die Riviera, um Abstand von Paris und dem Sauffreunden zu erreichen. Damit Fitzgerald an seinem neuen Roman arbeitet, Zelda zu Kräften kommt und sie sich wieder als Paar annähern.

    Doch nichts dergleichen geschieht. Fitzgerald kann seine Energie nicht bündeln für den Roman lenkt sich mit Saufen und Streichen mit MacArthur. Sein Verhalten wird immer schlimmer, so dass er von seinen Freunden ausgegrenzt wird. Dabei versucht er durch negative Verhaltensweisen Aufmerkasamkeit zu erlangen, da Hemmingway der neue Star an der französichen Riviera ist.  Die Murphys wissen das Potenzial von Hemmingway zu schätzen und Fritzgerald tritt immer mehr in den Hintergrund der Aufmerksamkeit.

    Darüber hinaus wird die körperliche und geistige Gesundheit von Zelda immer schlechter. Sie kann kein zweites Kind bekommen. Sie leidet an undiffinierten Unterleibsbeschwerden und erhält eine Blinddarm- OP. Jedoch können ihre Beschwerden trotzdem nicht gelindert werden.

    Darüber hinaus wird in diesem Buch sehr ausführlich über das selbstzerstörerisches Verhalten /destruktives Verhalten des Ehepaars Fitzgerald porträtiert. Ich empfinde es schon extrems pathologisch und es wundert mich nicht, dass Scott Fitzgerald in die Depression abdriftet und Zelda in die Schizophrenie.

    Alles in allem habe ich von dem Buch zuerst etwas anderes erwartet. Es ist kein Roman. Es findet keine wörtliche Rede/ Dialoge statt. Sondern es wird alles eher nacherzählt. Als Leser merkt man, dass die Autorin sehr gut und intensiv recherchiert hat. Jedoch empfand ich das Buch stellenweise etwas trocken.

    Von daher kann ich es nur Fans empfehlen, die sich intensiver mit Fitzgeralds Leben auseinander setzen wollen.

  7. Cover des Buches Die Asche meiner Mutter (ISBN: 9783641118655)
    Frank McCourt

    Die Asche meiner Mutter

     (881)
    Aktuelle Rezension von: MelLila

    Vom Klappentext her dachte ich erst so "Na ja, kannst du ja mal lesen" und so lag es jahrelang auf meinem Bücherregal, bis es an die Reihe kam. Ich sage nur: völlig zu unrecht, diese lange Wartezeit! Oder anders: es hat sich gelohnt, was lange währt usw. Frank McCourt beschreibt sein Leben in den Elendsgassen von Irland und wie er sich mit einem alkoholkranken Vater, einer überforderten, depressiven Mutter und mehreren jüngeren Geschwistern durchschlägt und irgendwie immer einen Weg findet. Er verliert dabei nie sein Ziel aus den Augen und zeigt sich auch durchaus sozial und empathisch. Nie verzweifelt er vollends. Sehr bewundernswert. Ich habe mir sofort das Nachfolgebuch bestellt. Absolute Leseempfehlung!

  8. Cover des Buches Oona und Salinger (ISBN: 9783492309042)
    Frédéric Beigbeder

    Oona und Salinger

     (19)
    Aktuelle Rezension von: ErinaSchnabu
    Inhalt
    Oona & Salinger ist ein Tatsachenroman, der auf der Romanze zwischen J. D. Salinger (Autor des Romans Der Fänger im Roggen) und Oona O'Neill (Tochter des Dramatiker Eugene O'Neill) basiert.
    Oona und Jerry lernen sich in den 40er Jahren in New York im angesagten Storck Club kennen und beginnen eine Romanze. Doch dann beginnt der zweite Weltkrieg und Jerry geht als Soldat nach Europa und Oona geht nach Hollywood. Jerry schreibt ihr unzählige Briefe, die unbeantwortet bleiben, denn Oona hat sich bereits neu verliebt in den berühmten Schauspieler Charlie Chaplin, welchen sie schließlich heiratet. Jerry jedoch kann Oona nicht vergessen...

    Meine Meinung
    Obwohl ich seinen Roman Der Fänger im Roggen gelesen hatte, wusste ich kaum etwas über J. D. Salinger. Auch sein Bestseller hat mir nicht so gefallen, wie allen anderen Menschen, die ihn lasen, jedoch umso mehr der Film 39.90, der auf einer Romanvorlage von Frédéric Beigbeder basiert. Amerikanische Kultur- und Prominenzgeschichte der 40er und 50er Jahre von Beigbeder? Das kann doch nichts schlechtes sein! Und tatsächlich wurde ich nicht enttäuscht.

    Beigbeders Tatsachenroman ist gut recherchiert. Es werden nicht nur Infos über die amerikanische Prominenz eingebaut, sondern auch Hintergrundwissen zum 2. Weltkrieg, dem Holocaust und den amerikanischen Soldaten, die nach Europa gingen, um den Kontinent von den Nazis zu befreien. Das sieht man auch daran, dass am Ende ein Literaturverzeichnis angegeben ist.

    Unterhaltsam und berührend ist der Roman auch. Beigbeder wechselt die Perspektiven, kommt selbstironisch zu Wort und zieht sich wieder zurück, wenn er die Protagonisten in ihrer Liebes- und Kriegsgeschichte sprechen und handeln lässt. Ich konnte mich sehr gut einfühlen und wollte unbedingt weiter lesen. Langeweile kam beim Lesen nie auf.

    Zwischen den Zeilen kann man lesen, dass der Roman eine Ode an die Jugend ist: Jerry ist ein paar Jahre älter als die 15-jährige Oona, als sie sich kennen lernen. Oona betont immer wieder, dass sie noch jung und dumm sind. Charlie Chaplin heiratet Oona, seine jugendliche Frau, als er bereits im besten Alter ist und profitiert von ihrer Jugend. Im Krieg sterben junge Soldaten auf allen Seiten. Sie lassen ihr Leben, ihre Jugend für nichts und sterben sinnlos in einem Krieg für den sie nichts können.

    Beigbeder erzählt mit Oona & Salinger eine reale Liebesgeschichte sowie eine Antikriegsgeschichte und gibt Einblick in die Glamour-Welt der 40er Jahre. Es ist ihm bestens gelungen, mehrere Themen miteinander sinnvoll zu verweben und ich habe den Roman sehr gerne gelesen.
  9. Cover des Buches Schloss aus Glas (Filmausgabe) (ISBN: 9783453359680)
    Jeannette Walls

    Schloss aus Glas (Filmausgabe)

     (534)
    Aktuelle Rezension von: secretworldofbooks

    Jeannette Walls erzählt in dem Buch "Schloss aus Glas" ihre Lebensgeschichte aus ihrer Sicht. Ihre Kindheit verbrachte sie in vielen verschiedenen Städten, zeitweise lebte sie auch mit ihrer Familie im Auto. Manchmal war es so schlimm, dass nicht mal mehr Geld für Essen da war. Fließend Wasser und Strom war etwas Besonderes. Geschenke gibt es auch nicht. Trotz allem blieb die Familie zusammen und stehen sich zur Seite. Früh musste Jeannette sich um ihre Geschwister kümmern. Sie wurde dadurch sehr schnell erwachsen. Erkannte schnell was gut ist und was nicht. Das lockere Leben ihrer Eltern stand für kein Kind als Vorbild. Sie schafften den Schritt in ein geregeltes Leben. 

    Ein angenehmer Schreibstil lässt die Lebensgeschichte wie einen Film vorbei ziehen. Ich bin froh über das Ende. Das die Kinder ein normales Leben haben und sich nicht so gehen lassen wie ihre Eltern. 

  10. Cover des Buches Der Tod ist mein Beruf: Roman (ISBN: 9783841213280)
    Robert Merle

    Der Tod ist mein Beruf: Roman

     (154)
    Aktuelle Rezension von: Mike-Chick

    Bei Werken, die die Zeit um den Zweiten Weltkrieg behandeln, bin ich immer etwas skeptisch. Ich möchte keinen Schmu lesen, sondern wenn es geht, Geschichten, die die Realität so deutlich widerspiegeln, dass es wehtut. Und das schafft dieses Buch meiner Meinung nach. Robert Mehrle erschafft eine Kälte, die nicht bloß spürbar ist, sondern die einen auch, nachdem man das Buch zugeklappt hat, begleitet. Von dieser Art Roman darf es gerne noch deutlich mehr geben.

  11. Cover des Buches Maria Stuart (ISBN: 9783404144723)
    Margaret George

    Maria Stuart

     (113)
    Aktuelle Rezension von: Engi-Eli
    Maria(Königin Schottland) muss aus ihren Land fliehen und geht zur der Königin in England . Jedoch lest diese Maria in Haft nehmen . Ich mag die dramatik und den Spannungsabfall Bogen der Aufgebaut ist
  12. Cover des Buches Der Traum des Kelten (ISBN: 9783518463802)
    Mario Vargas Llosa

    Der Traum des Kelten

     (27)
    Aktuelle Rezension von: 65_buchliebhaber

    Roger Casement hat ein abwechslungsreiches Leben geführt und Mario Vargas Llosa hat ihm eine Romanbiographie gewidmet. Sie beginnt mit seinem Lebensende im Jahr 1916, das ihn in einem englischen Gefängnis erwartet. Der Ire lässt sein ganzes Leben Revue passieren und das führt den Leser über verschiedene Kontinente zurück nach Irland, wo er als Freiheitskämpfer für sein Heimatland tätig wird.

    Der mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Autor zeichnet ein sich eng an die historischen Fakten haltendes Bild eines interessanten Mannes, der über etliche Jahre in Vergessenheit geraten ist. Viele Details seines Lebens werden eher sachlich als unterhaltsam dargestellt. Die Formulierungen unterstreichen diesen Erzählstil, der kein leicht zu lesender ist. Mir hat diese Art des Schreibens gut gefallen, auch wenn sie die Lesegeschwindigkeit ziemlich verlangsamt.

  13. Cover des Buches Nacktbadestrand (ISBN: 9783548287263)
    Elfriede Vavrik

    Nacktbadestrand

     (77)
    Aktuelle Rezension von: ErleseneBuecher
    „Das sind Dinge, von denen ich gar nichts wissen will.“ (Die Ärzte) ist das Lied, welches mir beim Lesen ständig in den Sinn kam. Nun könnte man fragen, warum ich dieses Buch überhaupt gelesen habe… das frage ich mich auch. Und vor allem muss mir das doch irgendjemand empfohlen haben oder ich habe eine positive Rezension gelesen… Ich weiß es nicht mehr.

    Die 79jährige Elfriede kann nicht schlafen und geht zum Arzt. Dieser empfiehlt ihr einen Mann. Den findet sie auch über eine Kontaktanzeige. Allerdings nicht einen, sondern gleich mehrere und zwar nur für Sex. Sie trifft sich mit den vor allem immer sehr viel jüngeren Männern und schläft mit ihnen. Soweit so gut. Sehr mutig und offen schreibt sie über ihre Gefühle im Alter.

    Jedoch ist der Schreibstil einfach so platt und teilweise vulgär. Es erinnerte mich immer wieder an „Feuchtgebiete“. Schon das Buch fand ich eher überflüssig. Neben Elfriedes Liebesleben kann der Leser sich auch noch einige „erotische“ Geschichten „erfreuen“, welche sich Frau Vavrik ausgedacht hat, die aber noch unterirdischer sind.

    Außerdem konnte ich oft nur den Kopf schütteln, wie leichtsinnig sich Elfriede mit irgendwelchen fremden Männern getroffen hat und sich teilweise nur hat benutzen lassen – einer Vergewaltigung oft nicht unähnlich.

    Ich habe mir  nach Lesen des Buches einen Auftritt der Dame in einer Talkshow angesehen und fand sie sehr sympathisch, deshalb musste ich noch einen halben Punkt mehr geben. Es ist – wie schon gesagt – ein mutiges Buch, ABER insgesamt doch nur ein Gerontophilie-Porno. Jedoch kein Wunder, dass es sich gut verkauft, da – laut Autorin – 10% aller Männer auf sehr viel ältere Frauen stehen.

    Bewertung: 1,5 von 5 Punkten

  14. Cover des Buches Die profanen Stunden des Glücks (ISBN: 9783453358324)
    Renate Feyl

    Die profanen Stunden des Glücks

     (29)
    Aktuelle Rezension von: esmerabelle
    Als 1771 ihr erster Roman "Das Fräulein von Sternheim" erscheint, ist niemand so überrascht über den sofortigen Erfolg, wie die Autorin selbst. Sophie von La Roche ist vor allem Ehefrau eines Mannes, der in der Regierung wichtige Posten bekleidet, vierfache Mutter und eine Dame der Gesellschaft. Das Schreiben ist für sie nur Vergnügen und Methode, um ihre moralischen Werte weiterzugeben, auf Gehalt kann sie verzichten. Doch die Lage ändert sich drastisch, als ihr Mann in Ungnade fällt und schließlich stirbt, so dass Sophie sich gezwungen sieht, selbst für die finanzielle Versorgung aufkommen zu müssen. 

    In "Die profanen Stunden des Glücks" beschränkt sich Renate Feyl fast ausschließlich auf die Jahre in Sophie von La Roches Leben, in denen sie schriftstellerisch aktiv war. Sophie, die als Verfasserin des ersten deutschen Frauenromans und als die erste Frau, die von der Schriftstellerei leben konnte, gilt, und die Großmutter von Bettina von Arnim und Clemens Brentano ist, war durchaus eine ungewöhnliche Vertreterin ihrer Zeit. Auf der einen Seite vertrat sie entschieden die Werte ihrer Epoche, alle ihre Schriften, sowohl die Romane, als auch die Zeitschrift, die sie später herausgab, beschäftigten sich in erster Linie mit den Regeln des Anstandes für die Damenwelt und erteilten Ratschläge zum korrekten Verhalten in allen Lebenslagen. Trotzdem war sich Sophie nicht zu schade dazu, eben genau diese Regeln zu überschreiten und selbst, gegen den Willen ihres Mannes, in das Geschäftsleben einzutreten. Wenn auch nicht etwa, um die Rechte der Frauen einzufordern, sondern allein, weil die Not es gebot und sie darin die logischste Lösung sah. 

    Der Stil des Romans ist klar und ein wenig nüchtern, wie Sophies Charakter. Es entsteht eine gewisse Distanz, die ich des öfteren bedauert habe, die aber das Gesamtbild abgerundet hat. 

    Insgesamt ein interessanter Einblick in das Leben einer starken Frau, die von den Größen ihrer Zeit, u.a. Wieland, Goethe, Lenz und Schiller, bewundert und um Rat gebeten wurde, aber auch ein Teil deutscher Geschichte in einer Zeit voller politischer Unsicherheiten und Veränderungen. 
  15. Cover des Buches Fleisch ist mein Gemüse (ISBN: 9783939716617)
    Heinz Strunk

    Fleisch ist mein Gemüse

     (442)
    Aktuelle Rezension von: deidree

    Laut den vorliegenden Rezensionen habe ich mir dieses Buch schenken lassen, weil ich es mir interessant und witzig vorstellte.

    Leider war es für mich nur zäh und langweilig. Es passiert ganz selten, dass ich ein Buch abbreche. „Fleisch ist mein Gemüse“ hier ist allerdings so eines. Ab der Hälfte habe ich seitenweise weiter geblättert, etwas gelesen, und wieder viele Seiten übersprungen. Die letzten paar Seiten habe ich wieder gelesen und nicht das Gefühl gehabt, dass mir etwas entgangen ist.

    Grundsätzlich erzählt der Autor ständig das Gleiche. Und das nicht einmal überzeugend witzig. Von einem Tanzabend zum nächsten, Alkohol, Glückspiel, keine Frauen, Gesicht mit Pickel, Mutter der es gesundheitlich immer schlechter geht, bis sie am Ende stirbt, Tagesablauf zum Kaputtmachen. Tja, das war es dann auch schon. 

    Wird das ganze Buch dafür verwendet zu beschreiben wie es bei dieser einen Tanzkapelle ablief, so war das Ende im Schnellverfahren erzählt. Innerhalb einiger Seiten trennt er sich von der Gruppe, Mutter stirbt, er zieht um und aus. 

    Dazu passt noch nicht einmal das Cover. Schade, für mich enttäuschend.

                                                                                                   

  16. Cover des Buches Der goldene Handschuh (ISBN: 9783499271274)
    Heinz Strunk

    Der goldene Handschuh

     (286)
    Aktuelle Rezension von: intermezzoBooks

    Kanns ma sehen, wassas ausmacht, nur einen Tag nix trinken, denkt er.

    Selten habe ich so lang für ein Buch gebraucht, um es zu lesen. Das liegt allerdings nicht daran, dass es mir nicht gefallen hat - ganz im Gegenteil -, sondern daran, wie grausam es war. Nicht grausam auf die Blut-Splatter-Vergewaltigungs-Horror-Schiene, sondern einfach nur eine ehrliche, nüchterne Darstellung des Milieus. Das war das, wieso ich es öfters weglegen musste. 

    Die Story erzählt über einen längeren Zeitraum von drei unterschiedlichen Personen - den Frauenmörder Fritz Honka, den Jugendlichen Willhelm Heinrich von Dohren und Karl von Lützow, dem Inhaber einer Anwaltskanzlei - und ist in drei Abschnitte geteilt. Obwohl die drei Personen augenscheinlich nichts miteinander zu tun haben, haben sie eins gemeinsam: die Kneipe "Zum goldenen Handschuh", die es bis nahe der Reeperbahn in Hamburg gibt. Die Geschichten des Buches sind also angelehnt an die von Fritz Honka erinnerten Ereignisse.
    Wenn man schon liest, dass es sich hierbei um die gesammelten Geschichten und Gedanken eines Mörders handelt, weiß man ungefähr Bescheid um den Inhalt des Buches. Nein! Es werden die Morde nicht bis ins Detail thematisiert und trotzdem erfasst Heinz Strunk die trostlose Gesamtsituation perfekt. Es wird so viel von der Gefühls- und Gedankenwelt freigelegt und das ist der wahre Grauen. 

    Heinz Strunks Schreibstil hierbei wirkt noch unterstützend bei dem mulmigen Gefühl, das das Buch manchmal bei mir hinterlassen hatte. Denn er ist zwar gehoben, allerdings gleichzeitig nüchtern und absolut ehrlich. Herr Strunk nimmt hier in diesem Buch kein Blatt vor dem Mund und lässt die Figuren so sprechen, wie es sich für das Milieu auch gehört. Trotzdem tat ich mir als Nicht-Hamburgerin bei dem Dialekt-Passagen oft schwer. 

    Fazit: Schwer verdauliche Kost, die aber ein Must-Read für Menschen ist, die sich entweder mit dem Milieu und/oder mit Kriminalfällen im Allgemeinen befassen. Hie und da hätte ich mir tatsächlich noch mehr Einblick gewünscht, aber das hätte wahrscheinlich den Rahmen des Buches gesprengt. Von mir gibts deswegen ein solides 3,5. 

  17. Cover des Buches Caravaggios Geheimnis (ISBN: 9783492962360)
    Tilman Röhrig

    Caravaggios Geheimnis

     (36)
    Aktuelle Rezension von: nati51

    Der Autor Tilman Röhrig hat in seinem historischen Roman mit seiner Sprache ein farbiges Bild, des bekanntesten und spektakulärsten Malers des italienischen Barocks, Michelangelo Merisi, genannt Caravaggio, gezeichnet. 

    Zu Beginn werden wir Zeuge eines Kunstraubes von vor vierzig Jahren. Aus einer kleinen Kapelle in Palermo wird das Gemälde der "Nativita" des Malers Caravaggio gestohlen und zwei Mafiosi bringen das Ölgemälde zu ihren Auftraggebern. Bis heute ist das Bild verschollen geblieben.

    Dann führt uns der Autor zurück in die Zeit von Michelangelo Merisi. Er wird 1571 geboren und wächst in Caravaggio auf. Als Kind verliert er sehr früh seinen geliebten Großvater und Vater. Er selbst ist von seinem Talent überzeugt und seine Mutter möchte seine Neigung fördern. Sie bezahlt die teure Ausbildung bei einem Maler in Mailand. Doch schon hier hat er es nicht einfach, ein älterer Geselle nötigt ihn, wo er nur kann und bedrängt ihn auch sexuell. Sein Talent wird in der Lehre nicht ausreichend gewürdigt, doch er ist sich seines Könnens sehr bewusst und versucht sein Glück in Rom. Da er aber oft sehr jähzornig wird, kommt es hier zu Auseinandersetzungen in den Malerwerkstätten und er will seinen Weg alleine gehen. Doch dies ist in Rom unmöglich und so unterwirft er sich für einige Zeit seinem Mäzen Kardinal del Monte. Schutzlos ist er oft den Übergriffen seiner Feinde ausgesetzt, er fühlt sich verfolgt, nur seine Jugendliebe Paola hält zu ihm.

    Wir begleiten Michelangelo Merisi auf seinen Irrwegen durch Rom, Palermo, Malta und Neapel. Sein Lebensstil ist stark geprägt von hohem Alkoholkonsum und bisexuellen Neigungen. Er ist eine schillernde Persönlichkeit, ein Maler zwischen Genie und Wahnsinn. 

    Bei seinen religiösen Bildern verwendet er häufig als Modelle einfache Menschen, Prostituierte und Lustknaben, um seine Heiligen zu malen und versteckt oft ironische Andeutungen in seinen Bildern.

    Eine gut recherchierte und glaubwürdige Geschichte über das bunte, bewegte, viel zu kurze Leben des Malers. Ich war fasziniert von der Darstellung des Caravaggios, teilweise hatte ich Mitleid mit ihm, da er oft unfair von seinen Konkurrenten behandelt wurde. Auf der anderen Seite war er auch ein sehr von sich selbst überzeugter Maler. 

    Ein facettenreicher Roman, der mich ab der ersten Seite fesselte.

  18. Cover des Buches Wiesenstein (ISBN: 9783406700613)
    Hans Pleschinski

    Wiesenstein

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Sigismund
    Fünf Jahre nach seinem viel gelobten Roman „Königsallee“ um Nobelpreisträger Thomas Mann widmet sich Hans Pleschinski (61) nun in seiner auch für literaturwissenschaftlich Unerfahrene absolut lesenswerten Romanbiografie „Wiesenstein“, im März beim Verlag C. H. Beck erschienen, dem Leben und Wirken des Dramatikers und Lyrikers Gerhart Hauptmann (1862-1946). Während die vordergründige Romanhandlung nur Hauptmanns letzte Lebensmonate zwischen März 1945 und Juni 1946 in seiner geliebten Jugendstilvilla Wiesenstein, „der mystischen Schutzhülle meiner Seele“, im niederschlesischen Agnetendorf umfasst - also die dramatischen Wochen zwischen letzten Kriegstagen, russischer Besetzung, polnischer Rache und der Vertreibung aller Deutschen -, lässt Pleschinski in Gesprächen des Hauspersonals, in Rezitationen aus Hauptmanns Werken, in Tischgesprächen des Dichters oder in dessen Erinnerungen nicht nur das Leben des 83-Jährigen bis in dessen Kindheit als Hotelierssohn in Bad Salzbrunn vor unseren Augen ablaufen. Der Autor zeigt uns vor allem das kulturelle Vermächtnis des in seiner literarischen Vielfalt wie auch politisch schwer einzuordnenden Nobelpreisträgers. Gewiss, manche Passage hätte Pleschinski vielleicht kürzer fassen können. Dennoch bleibt der Roman auch für literaturwissenschaftliche Laien interessant und spannend zu lesen. Der Autor wertet nicht, lässt auch nichts aus. Er verdeutlicht, dass nicht nur Macht, sondern auch Ruhm korrumpiert: Hauptmann wurde zeitlebens, ungeachtet der Widersprüchlichkeit seiner Werke, von Öffentlichkeit und Machthabern wenn nicht verehrt, dann doch geehrt. Schon zu Kaisers Zeiten erhielt er 1912 den Literaturnobelpreis, wurde zum Nationaldichter erhoben. Förderte der Schriftsteller bei Ausbruch des Ersten wie des Zweiten Weltkriegs in seinem Werk die Kriegseuphorie, wandelte er sich nach ersten Verlusten plötzlich zum Pazifisten. Von den Nazis wurde der Volksdichter gebraucht, auch missbraucht. Selbst die russischen Besatzer wissen nach Kriegsende, sein Loblied zu singen. Zuletzt erscheint der ostzonale Kulturwissenschaftler Johannes R. Becher in der Villa Wiesenstein und will unter Verweis auf Hauptmanns Vorkriegsdrama „Die Finsternisse“, in dem er die immerwährende Verfolgung des jüdischen Volkes beklagt hatte, den schon Todgeweihten noch für das neue Deutschland gewinnen. Jeder findet also in der Vielfalt der Werke Hauptmanns für sich mindestens eines, das dem aktuell angesagten Zeitgeist entspricht und alle unpassenden zu vernachlässigen ermöglicht. Pleschinski zeigt die Widersprüche Hauptmanns: Zum 80. Geburtstag nahm dieser 1942 die Ehrungen der Nazis entgegen. Er bewirtete in der Villa Wiesenstein in Kriegszeiten den in Polen als Generalgouverneur eingesetzten Hans Frank ebenso wie später russische Kommandanten. Hauptmann wandelte als gefeierter Nationaldichter zwischen den Welten. Er selbst, den Hitler in die „Liste der Gottbegnadeten“ aufgenommen hatte, hielt sich im Rückblick für überparteilich, nennt sich in Pleschinskis Buch selbst einen „Kompromissler“, gesteht kurz vor seinem Tod aber dann doch mit Blick auf seinen langjährigen Rivalen um die Publikumsgunst, den frühzeitig emigrierten Thomas Mann: „Wer nur zuschaut, ist deswegen noch lange nicht unschuldig.“ Pleschinskis Roman „Wiesenstein“ ist ein wunderbares Buch, das jeder Freund deutscher Literatur lesen sollte.
  19. Cover des Buches alias Grace (ISBN: 9783492313476)
    Margaret Atwood

    alias Grace

     (117)
    Aktuelle Rezension von: Clarissa03

    Grace Marks hat es nicht einfach in ihrem Leben. Aus dem armen Irland im 19.Jahrhundert mit dem Schiff und ihrer Familie nach Kanada übergesiedelt, führt sie ein ziemlich trostloses Dasein als Hausangestellte. Bis sie eines Tages mit einem älteren Bediensteten flieht, weil ihr Arbeitgeber und eine anderes Dienstmädchen umgebracht worden sind. Die beiden werden gesucht und Grace entkommt dem Galgen, muss aber für Jahre ins Gefängnis, darf aber im Hause des Gefängnisdirektors Näharbeiten verrichten, bis ein Nervenarzt auf sie aufmerksam wird und sie für unschuldig findet.

    Margaret Atwood hat diese Geschichte, die auf eine wahre Begebenheit beruht, in einen fiktiven Roman verwandelt. In dem Buch beschreibt sie sehr ausführlich die damaligen Probleme der armen Leute und es wurde sehr bedrückend dargestellt.

  20. Cover des Buches Maria, ihm schmeckt's nicht (ISBN: 9783844522792)
    Jan Weiler

    Maria, ihm schmeckt's nicht

     (91)
    Aktuelle Rezension von: Monice

    "Maria ihm schmeckt`s nicht!" von Jan Weiler,


    ein Buch mit viel Humor. Mir persönlich hat der Stil sehr gut gefallen und auch der Humor war sehr passend. Ich glaube jeder ist froh nicht einen solchen Schwiegervater zu haben, aber er hätte hier nicht fehlen dürfen. Der rote Faden rund um die Hochzeit und die Italienische Familie hat sehr gut gepasst und wurde auch sehr konsequent durch gezogen. Für mich genau das richtige zum lachen zwischen durch.
    Die Kapitel waren, sehr angenehm aufgeteilt, so das es sich Thematisch sehr passend aufgeteilt hat. Es war erst das zweite Buch von Jan Weil er für mich, aber definitiv nicht das letzte.

    Zum Inhalt:
    Eine Hochzeit für Jan und Sara, das lässt sich sein Schwiegervater nicht zweimal sagen und schon ist die Familie in Italien informiert. Das dort die ein oder andere, mehr oder weniger Gute Nachricht auf sie wartet ahnt keiner als sie sich auf den Weg nach Italien machen. Doch in Italien soll sich alles verändern und vor allem das Ende steht wohl doch nicht so fest, wie gedacht.

  21. Cover des Buches Arthur & George (ISBN: 9783462050301)
    Julian Barnes

    Arthur & George

     (34)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint
    Julian Barnes erzählt mit diesem Roman eine wahre Geschichte aus dem Leben von Sir Arthur Conan Doyle, dem Schöpfer des beratenden Meisterdetektivs Sherlock Holmes.

    1903 werden in der Grafschaft Staffordshire mehrere Tiere gewaltsam verstümmelt und in auftauchenden anonymen Briefen an die Polizei wird der Sohn des lokalen Pfarrers, der Inder ist, dieser Taten bezichtigt. George Edalji, Mischlingskind und angehender beratender Rechtsanwalt, gerät dadurch ins Zwielicht und wird trotz fadenscheiniger und nicht stichhaltiger Beweise von der Justiz zu drei Jahren Haft verurteilt.

    1906 wird der Schriftsteller A. C. Doyle auf den Fall aufmerksam und beginnt selbst hartnäckig zu recherchieren und sieht bald all die Versäumnisse und Vorurteile der Polizei und Bevölkerung bestätigt.
    Seiner Berühmtheit und Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass Edalji's Fall immer wieder aufgegriffen und schlußendlich auch durch das Innenministerium neu behandelt werden muss.

    Der Roman schildert das Leben des Schriftstellers und der Familie Edalji sowie die ganze Geschichte der anonymen Drohbriefe und der schrecklichen Tiermorde sehr genau. All die kleinen Erfolge und auch heftigen Rückschläge in diesem Kampf der beiden Protagonisten gegen die Justiz und gegen vermeintliche Vorurteile sind sehr dicht erzählt... und ermatten beim Lesen.

    Hervorzuheben ist die Idee des Autors, die Biographien der beiden Männer abwechselnd und nicht parallel in einzelnen Kapiteln zu erzählen. So gestaltet sich bis zur Mitte des Buches ein herrlicher biographischer Handlungsbogen, welcher dann im Zusammentreffen der beiden Herren in einem Londoner Hotel kulminiert.
    Der Roman ist vielmehr eine Biographie des Mannes Doyle als ein Kriminalfall, der den Anwalt Edalji betrifft.

    So gerät die Erzählung selbst um Doyle's Recherche, seine Lösungen und seinen Kampf mit der Obrigkeit um die Rehabilitierung des Halbinders George zu einem zähen zweiten Teil des Buches.

    Der Schreibstil und die akribische Aufbereitung sind hier zu loben und wohl auch die Tatsache, dass Doyle dank seiner Berühmtheit durch seinen Detektiv in England mit diesem Fall zur Einrichtung des britischen Berufungsgerichts beitrug.


  22. Cover des Buches Das Ende von Eddy (ISBN: 9783596522125)
    Édouard Louis

    Das Ende von Eddy

     (102)
    Aktuelle Rezension von: Forti

    Édouard Louis arbeitet sich in  "Abschied von Eddy" an seiner eigenen Kindheitsgeschichte ab. Er ist in prekären Verhältnissen aufgewachsen und auch wenn es zwischendurch immer wieder kleine Lichtblicke gibt, geht der Autor hart mit seiner Familie ins Gericht. In der Familie erlebt er keine Unterstützung, wenig Liebe und dafür Gewalt, Unverständnis und das zwanghafte Festhalten an Rollenbildern. Das ist auch beim Lesen teilweise schwer zu ertragen und es ist kaum zu glauben, dass die Handlung nach der Jahrtausendwende, also quasi heute, spielt. Der Nebenschauplatz, das Dorf, in dem die Familie wohnt, ist da in seiner abgehängten Trostlosigkeit nicht besser und natürlich auch der Nährboden für die Verhältnisse in Eddys/Édouards Familie.

    Insgesamt ein sehr düsteres Buch, auch wenn am Horizont immer wieder die positive Zukunft erkennbar ist. Die extremen Unterschiede zwischen den sozialen Klassen – nicht nur ein französisches Problem – werden hier offengelegt und kritisiert. Ich fand es krass und berührend.


    Am Ende blieb bei mir die Frage, wie Édouard Louis als Teenager den Ausbruch aus den von ihm beschriebenen hoffnungslosen Verhältnissen eigentlich genau geschafft hat. Diese Frage wird im weniger düsteren "Anleitung ein anderer zu werden" beantwortet!

  23. Cover des Buches Der Pinguin meines Lebens (ISBN: 9783596036028)
    Tom Michell

    Der Pinguin meines Lebens

     (28)
    Aktuelle Rezension von: LuisasBuecherliebe

    Perfekt für eine lange Zugfahrt!

    Ich habe dieses Buch fast in einem Rutsch auf einer langen Zugfahrt gelesen und sehr genossen. Ich liebe Pinguine und da ist dieses Buch perfekt für.
    Es ist so interessant gewesen, von dieser außergewöhnlichen Freundschaft zu lesen und nebenher noch so viel von Südamerika und den ökonomischen und politischen Verhältnissen dort zu erfahren.
    Mir war es manchmal etwas lang gezogen und es plätscherte nur so vor sich hin, der Autor baut aber immer wieder tolle und wichtige Erkenntnisse mit ein.

  24. Cover des Buches Knapp am Herz vorbei (ISBN: 9783596195831)
    J.R. Moehringer

    Knapp am Herz vorbei

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Christian_Fis

    Der Roman spielt an Weihnachten 1969. Er schildert die Stunden, die Willie Sutton mit zwei Journalisten in New York verbrachte, kurz nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis. In Rückblenden erzählt der Bankräuber chronologisch seine Lebensgeschichte, während sie die dazugehörigen Schauplätze besuchen.

    Die ersten Rückblenden sind spannend und sehr lesenswert. Sie erzählen über die Jugendjahre von Sutton in Irish Town Brooklyn am Anfang des 20. Jahrhunderts.

    In der zweiten Hälfte des Romans treten Längen auf. Der Autor betont unentwegt die Belesenheit von Sutton, lässt ihn dann aber mehrheitlich Allgemeinplätze aussprechen. Ebenso konventionell wie die chronologische Erzählweise sind die Frauenrollen: Bess, die unerreichbare Heilige, neben zwei Prosituierten mit goldenen Herzen. Der Schluss ist enttäuschend. Dem Autor gelingt es nicht, die beiden Handlungsstränge sinnvoll zusammenzubringen.

    Ein durchzogenes Leseerlebnis, das einen zu Beginn fesselt, im zweiten Teil des Romans aber zusehends abflacht.

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