Bücher mit dem Tag "big brother"
54 Bücher
- Suzanne Collins
Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele
(17.736)Aktuelle Rezension von: BucherpalastJedem der bis jetzt nur die Filme gesehen hat und sagt das langt ihm, kann ich trotzdem nur die Bücher ans Herz legen. Ich bin schon Jahre lang ein großer Panem Fan und hatte eigentlich auch nie dran gedacht die Bücher zu lesen, bis ich sie billig im Internet gefunden habe. Jetzt bin ich einfach nur glücklich darüber! Es werden einfach noch so viele andere Dinge erwähnt, die die ganze Geschichte nochmal um Längen besser macht.
Für die Charakter in dem Buch scheint das meiste vollkommen normal zu sein, weil es ihr alltägliches Leben ist, ihre Realität. Wir als Leser sind jedoch nicht an solche Brutalität gewöhnt, weswegen es doch sehr erschreckend sein kann. Aber das ist genau einer der Dinge, die ich an diesem Buch liebe. Es ist erschreckend, traurig und nervenaufreibend. Katniss Everdeen bringt einen dennoch dazu an sie zu glauben. Zu glauben, dass sie das ganze Gewinnen kann, selbst wenn sie dafür töten muss. Trotz den ganzen schlimmen Sachen, die in diesem Roman passieren schafft es die Autorin eine Liebesgeschichte auf zu bauen. Ein junger Mann der schon seit seinem 5 Lebensjahr in ausgerechnet das Mädchen verliebt ist, das in ins Kapitol und in die Arena begleiten muss. in Ort, an dem das oberste Gebot ist: Töte oder du wirst getötet. Mehr Drama kann es in einer Liebesgeschichte nicht geben, oder? In dieser Geschichte steht nämlich nicht nur die Liebe zwei junger Menschen im Mittelpunkt sondern auch das Überleben und das heran nahen einer Revolution, die nicht zu stoppen ist!
Zum Schluss kann ich euch nur noch mal sagen wie begeistert ich bin und euch erneut die Bücher ans Herz legen! Ich für meinen Teil bin voll und ganz verliebt. - Suzanne Collins
Die Tribute von Panem 3. Flammender Zorn
(9.363)Aktuelle Rezension von: BucherpalastSpoiler enthalten‼️‼️
Ich muss sagen, Flammender Zorn war für mich ein toller Abschluss der Reihe, ich glaube in diesem Teil habe ich am meisten geweint. Aber es passiert so unglaublich viel. Die Revolution erreicht ihren Höhepunkt und die Rebellen nehmen Distrikt 2 und später auch das Kapitol für sich ein, bis sie gewonnen haben. Anstatt das ganze so grob zu besprechen möchte ich heute mit euch mal in die Details gehen. Die ich einfach unfassbar großartig und oft auch traurig zu gleich fand. Als erstes, das Peeta sich noch mal in Katniss neu verlieben musste war schrecklich und unglaublich zu gleich. Die ganze Zeit über schmerzte mein Herz, weil ich es einfach unfassbar fand wie sehr Peeta Katniss geliebt hat und das hat man ihm und auch ihr genommen. Katniss ihr Verschönerungsteam?! Omg! Das hatte mich so sehr geschockt und ist meiner Meinung nach, auch etwas was sie in den Film hätten einbringen sollen.
Wie Finnick stirbt! Wieder mal musste ich weinen wie so oft bei dem Buch, das Buch hat Finnick für mich nochmal so viel Sympathischer gemacht und ihn dann so zu verlieren war einfach ein harter Schlag.
Der Tod von Prim? Ich habe schrecklich geweint! Und damit auch der eingehende Verrat von Gale… natürlich es war kein direkter Verrat und auch sicher nicht seine Absicht. Schuld war wohl Coin, aber dennoch hat es sich wie ein Verrat angefühlt und er muss sich wohl auch irgendwie schuldig gefühlt haben. Immerhin war es seine Bombe die Prim getötet hat, obwohl er versprochen hat sie zu beschützen.
Ebenfalls noch unglaublich gut fand ich das Katniss nicht Snow, sondern Coin umbringt. Katniss hatte jeden Grund, um Snow umzubringen, aber sie tat es nicht, wo ich denke das er seinen Teil dazu beigetragen hat, Tyrannen erkennen wohl andere Tyrannen. Den das hat wohl auch Katniss bemerkt das Coin keine Veränderung bringen würde, sondern den Spieß einfach umdrehen würde.
Doch nun kommen wir zu meiner Lieblingssache, die sich durch die ganzen Bücher zieht: Die Beziehung zwischen Haymitch und Katniss! Jede Szene von ihnen hat mein Herz erwärmt, es war einfach zu süß, auch wenn es oft mal schrecklich traurig war. Haymitch war vom Beginn der Hungerspiele bis zum Ende der Revolution an ihrer Seite und hat sie unterstützt, wenn auch oft auf seiner schrägen Haymitch Art und Weise.
Als Fazit kann ich nur sagen das meine Kinder eines Tages, Panem Fans werden ob sie wollen oder nicht, genauso wie bei Harry Potter. - George Orwell
1984
(3.989)Aktuelle Rezension von: MeryGrapeIch musste mich durchkämpfen. Doch es ist ein Klassiker, deswegen gab es für mich kein Aufgeben. Das Buch ist beängstigend, faszinierend und deprimierend. Geboren in einer Zeit, deren Last wir heutzutage nicht nachempfinden können. Wie oft hab ich mich gefragt, was würde ich tun, wäre ich anstelle von Winston Smith. Die Idee der Geschichtsfälschung erschien mir zu Beginn als kaum durchführbar. Doch je mehr ich darüber nachdachte, umso mehr konnte ich mir deren Wirkung und Auswirkung vorstellen. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der zu oft über unsere allgemeine Lage schimpft.
- Lauren Oliver
Delirium - Amor Deliria Nervosa
(2.140)Aktuelle Rezension von: Punika-1Ich habe die Amor Trilogie absolut verschlungen. Wer auf Dystopien steht und eine packende Liebesgeschichte sucht, kommt hier absolut auf seine Kosten.
- Haruki Murakami
1Q84 (Buch 1, 2)
(730)Aktuelle Rezension von: AnthyoraDie Geschichte der beiden Charaktere hat mir sehr gut gefallen. Die Beschreibung der Charaktere und deren Umgebung sind so detailliert, dass man die Szenerie klar vor Augen hat. Die Geschichte war für mich ein Ansatz über einiges nachzudenken. Zudem kommen auch noch die Background Geschichten und doch kommt mir das Buch nicht unnötig vollgepackt vor. Die wichtigsten Details sind eben vorhanden und perfekt Sinn zu machen. Ich mag auch den Schreibstil sehr, weil es mich sehr schnell gefesselt hat.
- Marc Elsberg
ZERO - Sie wissen, was du tust
(611)Aktuelle Rezension von: didi_liest
Zero
Marc Elsberg
„Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Datenkraken zerschlagen werden müssen!“ (Zero)
Klappentext:
Der Tod eines Jungen führt die Journalistin Cynthia Bonsant zu der beliebten Internetplattform Freemee. Diese sammelt und analysiert Daten - und verspricht dadurch ihren Millionen Nutzern ein besseres Leben und mehr Erfolg. Nur einer warnt vor Freemee und vor der Macht, die es einigen wenigen verleihen könnte: ZERO, der meistgesuchte Online-Aktivist der Welt. Als Cynthia anfängt, genauer zu recherchieren, wird sie selbst zur Gejagten. Doch in einer Welt voller Kameras, Datenbrillen und Smartphones gibt es kein Entkommen...
Höreindruck:
Gewohnt Elsberg - klasse recherchiertes, gut fundiertes Werk über den gläsernen Menschen und den Umgang mit persönlichen Daten im Netz. „Ja“, mag der ein oder andere Leser/Hörer denken, „aber das gibt es doch schon alles. Was ist jetzt daran neu und toll, dass man noch ein weiteres Buch darüber schreiben muss?“ und tatsächlich finden wir hier ein bisschen was aus diversen Büchern und Filmen - Staatsfeind No 1, Person of Interest, Haus des Geldes, Der Circle - um nur drei von ihnen zu nennen. Was ist nun anders? Meiner Meinung nach ist es Marc Elsberg hier gelungen, die Plots aus verschiedenen Büchern/Filmen/Serien zusammenzubringen - und das ohne an Tiefe zu verlieren. Und was ich bei manch anderem Werk zu diesem Thema ein wenig vermisse: die Frage, ob wir überhaupt noch eine eigene Meinung haben oder ob wir uns diese von Programmen und Apps vordiktieren lassen bis wir glauben, dass es unsere eigene Meinung *ist*. So funktioniert halt auch jegliche Propaganda und - blicken wir der Tatsache ins Auge - wir merken es so oft überhaupt nicht. An dieser Stelle weiterzudenken, überlasse ich dem geneigten Follower 😉 Marc Elsberg jedenfalls ist ein toller Wink und Anstoß gelungen. (Ein Stern Abzug für etwas, wovon ich nicht weiß wie man es hätte besser machen können: im Hörbuch nervt es teils extrem, dass die # natürlich auch gesprochen werden 🫣 - kann keiner was dafür und im Buch stört es sicher null, aber mir ging’s auf den Geist.)
Fazit: ⭐️⭐️⭐️⭐️ - Isabel Abedi
Isola
(1.625)Aktuelle Rezension von: Ellaa_Meine Meinung:
•Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler. Es handelt sich um einen Einzelband.• Da mir schon "whisper" von der Autorin ganz gut gefallen hat, musste auch "isola" her. :) Und tatsächlich war das Buch insgesamt ein gut gelungener Jugendthriller. Nachher zum Schluss wurde es mir ein wenig zu verrückt- gerade was die Auflösung und den Abspann anging, aber davon abgesehen war es sehr spannend und interessant zu lesen. :) Eine Leseempfehlung kann ich guten Gewissens aussprechen- ist aber dann doch eher was für junge Erwachsene.
Cover: Das Cover ist wirklich sehr schlicht gehalten worden, gefällt mir deswegen jedoch umso besser. :) Der Hintergrund besteht aus einem wunderschönen matten Schwarzton. Umso mehr fällt das einzige Objekt auf dem Cover auf. Rechts befindet sich ein Gegenstand der entweder aussieht, wie die Linse einer Kamera oder eines Fernglases. Man erkennt eine goldene, runde Fassung und sieht ein kreisrundes Glas. Das Ganze schimmert in einem türkisen Ton, der fast so funkelt, wie ein Diamant. Wirklich toll gemacht! Wenn man genau hinsieht, sind Bäume und ein strahlender Himmel zu erkennen. Ich bin mir sehr sicher, dass es sich um die Insel handelt. Ein schönes Gesamtbild bildet auch noch der Buchtitel- dieser passt farblich perfekt zu unserer Linse. :)
Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin hat mir wieder gut gefallen. :) Er war passend zum Jugendgenre sehr locker und leicht geschrieben und tatsächlich gab es hin- und wieder auch Umgangssprache. Auch die Charaktere befinden sich in diesem Alter- was man auch merkt. :) Denn oftmals gibt es viel herumgeblödel, gerade was die Jungs angeht- aber auch ein paar Liebeleien.. Da haben mich die ernsteren Passagen doch schon mehr überrascht. Gerade deshalb denke ich, ist das Buch wirklich eher etwas für junge Erwachsene, obwohl ich solche Einschränkungen selten vornehme. Auf ältere Leser könnte es nämlich hin- und wieder etwas abschreckend wirken. Tatsächlich fande ich den Plot jedoch sehr gut durchdacht. :) Allgemein kann ich sagen, dass sich die Geschichten von Isabel Abedi immer sehr angenehm lesen lassen. :) Die Leseatmophäre war entsprechend bedrückend- hat mir aber sehr gut gefallen, weil es einfach gepasst hat. Ich freue mich schon auf weitere Werke der Autorin. ♡
Idee: Die Idee des Buches hat mir wirklich gut gefallen! :) Zunächst wissen wir nur die Basics: Zwölf Jugendliche sollen für drei Wochen auf eine Insel geschickt werden. Dabei werden sie gefilmt- die Handlung ist ihnen ungewiss und auch nicht vorgegeben. Sie selbst dürfen nur drei persönliche Dinge mitnehmen.. Soweit so gut. Der wohl berühmteste Regisseur zu ihrer Zeit hat sich diese neue Art des Filmens ausgedacht.. Und auch jeden einzelnen Teilnehmer höchstpersönlich ausgesucht. Zwölf Jugendliche- die alle kaum unterschiedlicher sein können. Mit einer Ausnahme: Sie alle haben etwas mit Schauspiel zu tun oder sind Influenzer. Bis auf Vera die leidenschaftliche Tänzerin ist.. Tatsächlich lernen wir auch alles aus Veras Sicht kennen. :) Eines Tages ist es dann auch soweit.. Die Teilnehmer lernen sich kennen- und bereisen zusammen eine brasilianische Insel- wie aus dem Bilderbuch! Ein wundervoller Strand, ein modernes Haus und herrliche Wälder erwartet die Truppe.. Keiner ahnt, dass diese wunderschöne Kulisse tödlich für sie enden kann.. Aber alles auf Anfang: Ein paar Tage vergehen erst einmal auf der Insel, wo man schon erste Freundschaften schließt, sich näher kennenlernt.. Und auch verliebt. Bis einer der Teilnehmer ein kurioses Kästchen findet und alle zusammentrommelt um es zu öffnen: Ab da wird klar, so ganz ohne Handlung soll dieses Abenteuer doch nicht stattfinden.. Denn das Ganze ist ein Spiel. Es sollen Karten gezogen werden- Einer unter ihnen soll der Mörder sein.. Und die anderen die Opfer. Hat der Mörder alle heimlich weggeführt ohne in Verdacht zu gelangen- gewinnt er. Wird er enttarnt- verliert er. Und somit beginnen die Spiele.. Jeder gegen jeden. Und das zarte Band der Freundschaft, was hin und wieder gewebt wurde, verblasst.. Bis die Situation vollends zu eskalieren droht..
Kapitel: Von Kapitel zu Kapitel steigerte sich die Spannung. :) Stellenweise konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. *-* Es plätscherte zwar hin- und wieder etwas dahin, aber die kleinen Häppchen die einem zugeworfen werden, hatten es schon in sich und bewegten mich dazu, ständig weiterlesen zu wollen. :) Der Aufbau des Buches war insgesamt auch sehr gut- genau wie das Setting das einfach wundervoll war. ♡ Das Ganze wird aus der Sicht von Vera erzählt.. Die auch so einiges aufdeckt. Tatsächlich hat mir die Auflösung gut gefallen, ich fande sie jetzt aber nicht überwältigend gut. Ein bisschen war es an den Haaren herbeigezogen, wenn auch schlüssig und gut durchdacht. Aber tatsächlich irgendwie voll das Klischee. :D Das Ende hat mir recht gut gefallen. Natürlich habe ich mich für Vera sehr gefreut, da sie ihr wohlverdientes Happy End bekommen hat. Aber insgesamt fande ich es ein klein wenig überzogen. Da mir diese beiden Dinge nicht recht rund erschienen, habe ich einen Punkt abgezogen.
Charaktere: Die Charaktere haben mir ganz Gut gefallen. Sofort sympathisch war mir eigentlich Elfe mit ihrer offenen, leicht nervigen, aber ehrlichen Art und Neander. Der sanfte Riese, der Vögel über alles liebt. :) Diese beiden haben mir das Lesen wirklich sehr versüßt! Wundervolle Charaktere, die mir in Erinnerung bleiben werden. Dann hätten wir noch Vera. :) Obwohl sie unsere Hauptcharakterin ist, war sie doch eher unscheinbarer. Ich konnte sie nicht recht einordnen.. Ja sie ist eine begnadete Tänzerin, mit einer unheimlich traurigen Vergangenheit. Aber in dem Buch war sie mehr damit beschäftigt ihre Gefühle gegenüber einem bestimmten jungen Mann zu ordnen, als wirklich mit ihrem Charakter zu glänzen. Sie war sehr zurückhaltend und schüchtern, ohne mit irgendetwas aufzufallen, was sehr schade war. Hasscharaktere waren für mich Joker- weil seine Art hin und wieder etwas drüber für mich war und ganz klar Darling, weil sie eine unheimlich große Überheblichkeit ausstrahlte, die ich nicht mochte. Die anderen Charaktere waren tatsächlich recht unscheinbar- und standen tatsächlich nicht recht im Fokus. Aber lest am besten selbst! ♡
Mein Fazit: Ich vergebe herzliche 4,3 Sterne. Tatsächlich lese ich nicht so oft Thriller und fast gar keine Jugendthriller, so dass ich keine so rechten Vergleiche ziehen kann. Aber dennoch hat mich das Buch sehr gut unterhalten können und es war zwischenzeitlich sehr spannend. Die Auflösung fande ich zwar etwas erzwungen, aber dennoch gab es auch hier viele gute Aspekte. :) Ich bin sehr froh, dass Buch endlich von meinem Alt-SuB befreit zu haben. ♡
- Andreas Eschbach
NSA - Nationales Sicherheits-Amt
(321)Aktuelle Rezension von: Olaf_RaackWas wenn das Dritte Reich und sein faschistisches Regime seinerzeit über die modernen Hilfsmittel unserer Gegenwart verfügt hätten? Mobilfunk, Internet, Videoüberwachung, Tracking, lernfähige Software, GPS-Peilung und somit die bestmögliche Spionagetechnik, um nicht nur die Feinde, sondern auch das eigenen Volk auszuspähen und unter Kontrolle zu behalten?
Wie sich ein solches Szenario entfalten würde und welche Auswirkungen es auf die Weltpolitik gehabt hätte, beschreibt Eschbach in »NSA« eindrucksvoll. So eindrucksvoll, dass ich mitunter sicher mit angewidertem Gesichtsausdruck gelesen habe. So, dass ich mich erneut gefragt habe, was eigentlich heute alles mit und aus unseren Daten gemacht wird! Wenn Google mich das nächste Mal fragt, ob ich die Orte, an denen ich in den letzten Wochen gewesen bin, bewerten möchte, denke ich an das NSA.
Das Buch ist bedrückend, anhand eines abschreckenden geschichtlichen Beispiels schonungslos offenlegend in Bezug auf die heutige technische Lage in der wir stecken und einfach verdammt gut geschrieben.
Ein Buch, das ich gerne uneingeschränkt empfehle!
- T. C. Boyle
Die Terranauten
(319)Aktuelle Rezension von: WitnessIn den letzten Jahren hatte ich das Gefühl, ich hätte meine Lese-Motivation für längere Romane verloren und würde es nie wieder schaffen, ein 600-Seiten-Buch zu lesen. Das hier war quasi die Premiere seit sehr langer Zeit, was vor allem dem lockeren, angenehmen Schreibstil zu verdanken ist, der mich sofort mitgerissen hat.
Inhaltlich geht es um vier Männer und vier Frauen, die im Rahmen eines wissenschaftlichen Experiments zwei Jahre in einer geschlossenen Ökosphäre verbringen sollen. Dadurch sollen Erkenntnisse für zukünftige Weltraumreisen gewonnen werden, und getestet werden, ob und wie es möglich ist, sich in einer so abgeschlossenen Umgebung dauerhaft selbst zu versorgen und zu leben.
Die ganze Geschichte ist weniger reißerisch, als der Klappentext vermuten lässt. Sicher, es wird in diesem riesigen Terrarium vieles als Presse-Spektakel orchestriert, aber das nicht etwa in Trash-TV-Dimensionen à la Dschungelcamp, sondern lediglich zu dem Zweck, die Öffentlichkeit für das Projekt zu interessieren und potentielle Investor*innen anzulocken bzw. bei der Stange zu halten. Denn so eine sich selbst versorgende Ökosphäre verschlingt natürlich einen ganzen Batzen Geld. Insofern eine unerwartete, gelungene Kritik an unserem kapitalistischen System, in dem selbst die bahnbrechendste Forschung, die unser aller Leben zum Besseren verändern könnte, stets an fehlenden finanziellen Mitteln zu scheitern droht. So muss man den Reichen eben eine gute Show bieten, damit sie von ihrem Kuchen etwas abgeben.
Der Klappentext verspricht auch "bitterböse Satire" und die Behandlung der "großen Fragen der Menschheit". Davon war im Buch allerdings nichts zu spüren (oder meine Antennen sind dafür einfach nicht fein genug), und ich war beinahe ein wenig enttäuscht, dass das Szenario mehr oder weniger auf dem Teppich geblieben ist. Das kreide ich dem Buch selbst aber nicht an, sondern lediglich der Art, wie es beworben wird. Es gibt das, was man auch im realen Leben in der dargestellten Situation erwarten würde: Konkurrenzkämpfe unter den Kandidat*innen vor der Mission, zwischenmenschliche und technische Probleme während der Mission im Glaskasten, dazwischen viel realistisch-Alltägliches und intensive Einführungen in die Funktionsweise und die Nahrungsquellen in E2, wie die geschlossene Ökosphäre genannt wird, sodass man manchmal beinahe das Gefühl hat, man lese einen Tatsachenbericht. Der bereits erwähnte mitreißende Stil rettet viele der inhaltlich langatmigen Passagen, und manchmal habe ich zwischendrin innegehalten und mich gefragt: Was ist auf den letzten 100 Seiten eigentlich passiert? (Antwort: Nicht viel.) Natürlich läuft nicht alles glatt und es gibt auch mal Ausbrüche aus dem Alltag der sogenannten Terranauten, aber auch diese Ereignisse bleiben realistisch, beispielsweise gibt es einen Stromausfall, durch den mehrere lebenswichtige Systeme von E2 gestört sind.
Obwohl die Geschichte viel Zeit mit Details verbringt und auch nah an den drei erzählenden Charakteren bleibt, habe ich das Gefühl, zu keinem davon eine wirkliche Bindung zu gewinnen. Man könnte meinen, wenn sich ein Roman hauptsächlich mit acht Menschen beschäftigt, die zwei Jahre lang unter einer Kuppel aufeinander hocken, lernt man sie ausgiebig kennen, aber das Gefühl hatte ich hier überhaupt nicht. Bis zum Ende bleibt eine seltsame Distanz bestehen. Einzig Linda, einer der drei erzählenden Charaktere und die einzige von ihnen, die nicht an der Mission teilnimmt, sondern draußen quasi auf der Ersatzbank sitzt, scheint so etwas wie eine Persönlichkeit zu haben.
Trotz der Kritik vier Sterne, weil der Roman mich gut unterhalten hat und in der detaillierten Beschreibung des Experiments durchaus interessant war.
- JP Delaney
The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot.
(21)Aktuelle Rezension von: kassandra1010"Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot."
Ein guter Einstieg für einen Thriller. Emma ist nach einem Einbruch in der gemeinsamen Wohnung auf der Suche nach einem neuen Zuhause für sich und ihren Freund Simon. Nach unendlich vielen Wohnungspleiten schlägt die Maklerin ein ganz besonders eigentümliches Mietverhältnis vor.
Dieses entpuppt sich als ein vollkommen durchgestyltes und hochmodernes freistehendes Haus. Die Nachbarn sind gut betucht und die Gegend ist ruhig und teuer. Allerdings ist der Mietvertrag an über zweihundert Bedingungen und Regeln geknüpft.
Emma lässt das Haus auf sich wirken und beschließt, dass ebenfalls etwas spezielle Bewerbungsverfahren auf sich zunehmen. Sie schindet Eindruck mit ihrem dezenten Widerwillen bei dem markanten Vermieter und Bauherren Monkford, der dem Pärchen schließlich das Haus zu seinen Bedingungen vermietet.
Jahre später begibt sich Jane, nach der Totgeburt ihrer Tochter, auf Wohnungssuche und gerät ebenfalls an Edward Monkford.
Jane findet erstmals zu sich selbst. Doch dann beginnt sie eine Affäre mit Edward, der sich als meisterhafter Liebhaber herausstellt.
Ein Strauß Lilien vor der Haustüre lässt Jane jedoch aus ihrem scheinbar unglaublich wahrgewordenen Traum aufwachen.
Diese Geste hätte Sie von Edward gar nicht erwartet. Als sie die Wahrheit über diesen Blumenstrauß herausfindet, gerät sie selbst in höchste Gefahr.
Sie gräbt zu tief in der Vergangenheit.
J. P. Delaney ist mittlerweile ein Garant für Spannung. Emma und Jane verbinden einzig Edward Monkford und der gibt sich als nobler und großzügiger Liebhaber, wenn die Bedingungen stimmen.
In welche Art von Leben begeben wir uns mit Jane und Emma? Diese vollständige Kontrolle des Hauses über das eigene Leben scheint heute nicht mehr so abwegig. Es scheint beiden Frauen schwer zu fallen, in der Realität aufzuwachen und für eine ist schon viel zu spät.
Emma, gelesen von Anneke Sim Sarnau, zeigt sich als kleine Rebellin, die ganz genau weiß, was sie will. Doch ihre Zukunft ist bereits besiegelt.
Jane, hier gelesen von Petra Schmidt-Schaller, geht vollständig in dem neuen Haus und der neuen Lebenssituation auf, bis die Vergangenheit sie einholt.
Ein wirklich ausgezeichneter Thriller, bei dem man dank seiner vielen Wendungen und den parallelen Sichtweisen von Emma und Jane, die bis zur letzten Seite die Spannung halten erst nach dem letzten Ton ausatmen kann.
- George Orwell
Nineteen Eighty-Four
(484)Aktuelle Rezension von: Darcy"'How many fingers am I holding up, Winston?''Four.''And if the Party says that it is not four but five - then how many?''Four.' The word ended in a gasp of pain."
In "1984", erstmals erschienen im Jahr 1949, beschreibt der englische Autor George Orwell (1903-1950) das Leben seines Protagonisten Winston Smith in dem fiktiven totalitären Superstaat Oceania, der sich aus dem amerikanischen Kontinent, den Inseln im Atlantik, Australasien und dem südlichen Teil Afrikas zusammensetzt. Der Rest der Welt ist in die beiden Superstaaten Eurasia und Eastasia aufgeteilt, gegen die Oceania seit Jahrzehnten schon Krieg führt. Winston wurde wahrscheinlich 1944 oder 1945 geboren, sodass er zu Beginn der Geschichte wohl 39 Jahre alt ist. Ganz sicher sein kann er sich nicht, da in seiner Welt das Regime, die Partei, jegliche Fakten ständig ihren Ansichten anpasst. So werden zum Beispiel Wirtschaftsprognosen nachträglich nach unten korrigiert, falls sie sich nicht bewahrheiten, damit es hinterher so aussieht, als wären die Erwartungen übertroffen worden. Die Partei meint außerdem, dass die Welt und auch die Vergangenheit lediglich in den Köpfen der Menschen existieren. Auch die Existenz von Naturgesetzen wird bestritten. Die Partei allein entscheidet, was der Wahrheit entspricht. "Everything faded into mist. The past was erased, the erasure was forgotten, the lie became truth." Wer durch nonkonformes Verhalten auffällt, wird festgenommen, gefoltert und umgebracht, woraufhin jeder Beweis für seine Existenz ausgelöscht wird. Bei der Aussicht auf ein solches Schicksal fällt es schwer zu beurteilen, ob Winston, wie es zunächst den Anschein hat, tatsächlich der einzige Bewohner Oceanias ist, dem es irgendwie gelingt, sich der allumfassenden Gehirnwäsche durch die Partei zu entziehen, oder ob andere genauso denken wie er, sich aber nicht trauen, die Stimme zu erheben. Zudem gilt es tatsächlich bereits als schweres Verbrechen, systemkritische Gedanken zu hegen ("Thoughtcrime"). "'Do anything to me! [...] Is there anybody else you want me to give away? I don't care who it is or what you do to them. I've got a wife and three children. You can [...] cut their throats in front of my eyes [...] . But not room 101!'" Die Menschen wissen nur wenig über die Vergangenheit und die Welt, wie sie vor der Machtergreifung durch die Partei, mit Big Brother an ihrer Spitze, war. Ob es Big Brother, der in Form von riesigen Postern, die sein Gesicht zeigen, omnipräsent ist, wirklich gibt, weiß auch niemand genau. Im Sinne des Prinzips "Doublethink" wird den Menschen abverlangt, gleichzeitig mehrere einander widersprechende Aussagen im Kopf zu haben und an jede davon zu glauben. Außerdem hat die Partei "Newspeak" erfunden, welches nach und nach die traditionelle Sprache, "Old English" genannt, ersetzen soll. Seine Entwickler brüsten sich damit, dass Newspeak die einzige Sprache ist, in der es Jahr für Jahr weniger Begriffe gibt. Darüber hinaus ist es der Partei gelungen, die meisten Formen natürlichen Verhaltens, besonders Emotionen und Liebe zwischen den Menschen zu beseitigen. Zwar werden Eheschließungen zur Zeugung von Kindern zum Zweck des Fortbestands des Staates weiterhin geduldet, jedoch nur, falls keine intimen Gefühle im Spiel sind. Auch Winston ist verheiratet, allerdings haben er und Katharine sich vor zehn Jahren getrennt und seitdem keinen Kontakt mehr. Katharine wird einerseits als äußerlich schön, andererseits aber als "the most stupid, vulgar, empty mind that he had ever encountered" beschrieben; in dem Buch wird sie nur am Rande erwähnt. Alle Kinder treten im Alter von sieben Jahren der Organisation "The Spies" bei, wo sie lernen, anstelle ihrer Familie vielmehr die Partei zu lieben, weshalb sie nicht einmal vor der Denunziation ihrer Eltern zurückschrecken. Die Gesellschaft Oceanias besteht aus drei Schichten, den Mitgliedern der Inner und der Outer Party und den Proletariern. Letztere sind Winstons einzige Hoffnung, dass irgendjemand das System stürzen könnte. Leider handelt es sich bei ihnen lediglich um eine unpolitisch und von der Partei bewusst dumm gehaltene Masse. Trotzdem ist unter ihnen noch am meisten Menschlichkeit zu finden. Die Mitglieder der Outer Party, zu denen auch Winston zählt, fristen eigentlich ein ziemlich freudloses und tristes Dasein, so gibt es zum Beispiel regelmäßig Schwierigkeiten bei der Beschaffung verschiedener Grundgüter. Einzig die Mitglieder der Inner Party dürfen sich an ein bisschen Luxus erfreuen. "the object was not to stay alive but to stay human" Winston arbeitet im Ministry of Truth, wo er für die beschriebene Überarbeitung der Berichte sorgt, die der Partei nicht mehr gefallen. Obwohl er die Partei hasst, macht ihm die Arbeit Spaß, da zumindest einige Aufgaben ihn intellektuell fordern. Schon bevor er sie persönlich kennenlernt, fällt Winston Julia bei der Arbeit im Ministerium auf, zunächst löst ihr Anblick allerdings einiges Unbehagen bei ihm aus und er kann sie nicht ausstehen. Dann übergibt sie ihm eines Tages aus heiterem Himmel eine Nachricht mit dem Inhalt "Ich liebe dich". Im Folgenden beginnen die beiden damit, sich regelmäßig zu treffen, wobei sie dies stets heimlich tun müssen, da die Partei eben außereheliche Liebesbeziehungen verbietet. Die Beziehung zwischen Winston und Julia ist zu Beginn auch nicht von besonderer Emotionalität geprägt, sondern dient hauptsächlich der Befriedigung ihrer sexuellen Triebe, außerdem stellt sie einen Akt des Widerstands gegen die Partei dar. Im Laufe der Geschichte verlieben sie sich dann aber doch noch richtig ineinander. Julia ist mit 26 Jahren deutlich jünger als Winston und wird von ihm als schön bzw. körperlich anziehend empfunden. Sie ist im Fiction Department angestellt, wo sie mit den Maschinen arbeitet, die neue Bücher schreiben. Julia hasst ebenfalls die Partei, kritisiert sie, im Gegensatz zu Winston, aber nicht grundsätzlich, sondern nur, wenn durch deren Vorgehen Einfluss auf ihr persönliches Leben genommen wird und macht sich nicht so tiefgründige Gedanken über die Thematik. Ihrer Meinung nach lässt sich an der Situation ohnehin nichts ändern, weshalb sie ihre Energie nicht verschwenden möchte. Nach außen hin tarnt Julia ihre Ansichten durch vermeintlich besonders engagierte Ausführung ihrer parteilichen Pflichten. Zu Anfang der Geschichte beginnt Winston damit, einige seiner systemkritischen Gedanken in einem Tagebuch niederzuschreiben. "His pen had slid voluptuously over the smooth paper, printing in large neat capitals - DOWN WITH BIG BROTHER [...] over and over again, filling half a page." In seiner Wohnung im heruntergekommenen London gibt es einen kleinen Bereich, in dem er sich von seinem "Telescreen" unbeobachtet fühlt; es handelt sich dabei um einen Fernseher, der sich nicht ausschalten lässt und der pausenlos Sendungen ausstrahlt und jede Bewegung und jedes Geräusch der Hausbewohner aufnimmt. Über Winstons Vorgesetzten O'Brien, ein Mitglied der Inner Party, nehmen er und Julia Kontakt zu der mysteriösen "Brotherhood" auf, welche die einzige Form des organisierten Widerstands gegen die Partei darstellt. Mir hat dieses Buch äußerst gut gefallen, da ich es sehr faszinierend und spannend fand; ich wollte immer wissen, wie es (mit Winston) weitergeht und ob es ihm und eventuellen Anhängern vielleicht sogar gelingt, die Partei und das System zu stürzen. Manchmal war das ganze aber auch sehr komplex und daher anstrengend zu lesen. Am meisten hat sich für mich der Teil gezogen, in welchem ein Auszug aus "dem Buch" (THE BOOK) der Brotherhood abgedruckt ist, das Winston liest. Dieser Teil zog sich über etwa 40 Seiten, er wirkte sehr theoretisch und mit der Geschichte ging es währenddessen überhaupt nicht voran. Er enthält außerdem sehr viele Wiederholungen von Gedanken, die Winston vorher schon gehabt hatte. Als Protagonist war Winston mir sehr sympathisch. Er scheint zunächst kein Held im klassischen Sinn zu sein, sondern eher mittelmäßig, jedoch fand ich es wirklich bewundernswert, dass er seine kritischen Gedanken trotz der widrigen Umstände nicht aufgibt, was sicherlich einfacher gewesen wäre. Die Wandlung, die er gegen Ende der Geschichte mitmacht, war für mich deprimierend, dafür aber sehr realistisch. Auch sonst fand ich das Ende des Buches wirklich gut gemacht. Von Anfang an rechnet Winston jeden Moment damit, aufzufliegen und gefasst zu werden. Julia erschien mir ebenfalls als eine interessante Figur, wenngleich ich sie aufgrund ihrer eher ignoranten und weniger idealistischen bzw. prinzipientreuen Haltung weniger mochte als Winston. Weiterhin hat mir gefallen, wie sich einige Aspekte in "1984" auf die Schrecken von Orwells Zeit, der selbst entschiedener Gegner des Totalitarismus war, beziehen. Zum Beispiel erinnerten mich die Organisationen "The Spies" und "Youth League" für Kinder und Jugendliche an die Hitlerjugend im nationalsozialistischen Deutschland. Das gleiche gilt für die fehlende Bereitschaft der Bevölkerung Oceanias, sich gegen das politische System aufzulehnen aus Angst vor der schrecklichen Bestrafung. Eine starke und schaurige Dystopie, in der Orwell eine düstere und kalte Welt kreiert, die den Leser mit einem beklemmenden Gefühl zurücklässt. Wenigstens kann man davon ausgehen, dass das meiste von dem, was in Oceania geschieht, wohl zumindest praktisch niemals umsetzbar wäre. "You were the dead, theirs was the future. But you could share in that future if you kept alive the mind as they kept alive the body, and passed on the secret doctrine that two plus two make four." - Suzanne Collins
Catching Fire
(437)Aktuelle Rezension von: Anna-LenchenInhalt: Gegen alle Regeln haben Katniss UND Peeta die Hunger Games gewonnen. Doch da sie das Kapitol dumm aussehen lassen hat, muss sie jetzt über jeden ihrer Schritte zweimal nachdenken, denn wenn sie für eine Rebellion verantwortlich wäre, wäre ihre ganze Familie in größter Gefahr...
Genauso packend wie der erste Teil der Hunger Games geht auch der zweite Teil weiter. Ich habe das Buch in kurzer Zeit verschlungen, weil ich es gar nicht mehr weglegen wollte und dabei oft laut lachen musste und hin und wieder sogar den Tränen nahe war. Denn die Handlung ist unterhaltsam, spannend und vor allem unvorhersehbar. Ich kann Catching Fire wirklich jedem empfehlen, der den ersten Teil gelesen hat. (Alle, die diesen noch nicht gelesen haben, sollten das echt dringend nachholen!) Ich für meinen Teil freue mich auf jeden Fall schon aufs weiterlesen, weil ich unbedingt wissen muss, wie es weitergeht!
- Daniel Suarez
DAEMON
(302)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchDetective Pete Sebeck lebt in dem beschaulichen Ort Thousand Oaks in dem selten schlimmere Verbrechen geschehen als zu schnelles Fahren.Doch dann passieren plötzlich einige misteriöse Morde und Sebecks Hauptverdächtiger stellt sich als Matthew Sobol heraus, der nicht nur Chef einer der größten Computerfirmen der Welt ist, sondern auch vor einiger Zeit verstorben ist.Aus dem Jenseits heraus tötet Sobol Menschen mit Hilfe eines Computerprogramms das er vor seinem Ableben geschrieben hat und auch für Pete Sebeck hat er Pläne... Eine tolle Idee und der gute Schreibstil von Suarez machen dieses Buch sehr spannend und ich kann es jedem empfehlen, der sich für Computer interessiert oder einfach mal wieder einen tollen Thriller lesen will.
- Thomas Wieczorek
Die verblödete Republik
(86)Aktuelle Rezension von: TheSilencerIch dachte mir, ich gebe dem Miesmacher- und Pessimisten-Buch nach der Generation Doof noch eine Chance. Doof war schließlich unterirdisch.
Wieczorek nimm in bester Tradition dieser zur Zeit hippen Bücher den Rundumschlag vor und trifft des öfteren ins Schwarze. Das macht er geschickt und gut formuliert.
Bloß leider nimmt die Interessenkurve - mal analog zur Spannungskurve eines Romanes zu sehen - stetig ab.
Daß wir verblöden, steht wohl außer Frage. Alleine mit der Fernbedienung einen Abend lang durch die TV-Landschaft zappen und man bekommt das kalte Grausen.
Darüber Bücher zu schreiben, ist legitim, denke ich.
Aber als Leser beginnt man genau damit die Therapie.
Was nützt es, wenn ich Geifer-sabbernd diese Werke lese, anstatt meine Zeit in richtige Bildung zu investieren? Wenn das das Ziel des Buches war, habe ich es erreicht. Denn es war mein letztes dieser Mein-Land-ist-schlecht-Bücher.
(Welchen Eindruck möchte Wieczorek eigentlich mit der allgegenwärtigen "Bild"-Schelte hinterlassen, war er doch mal selbst Chefreporter dieser Zeitung ... ?) - Andreas Eschbach
Black*Out (1)
(286)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeChristopher ist auf der Flucht. Er flüchtet davor Teil eines „Menschenschwarmes“ der Kohärenz zu sein, die alle miteinander mittels eines Chips verbunden sind. Der Junge der einer der berühmtesten Hacker der Welt ist, ist zusammen mit Serenity auf der Suche nach ihrem Vater Jeremiah Jones, welcher schon lange den Weg zurück zur Natur, weg von der übermäßigen Technisierung predigt.
Geschickt steuert der Autor den Leser in diesem Buch, durch einen Perspektivwechsel im Erzählen, zwischen Serenity, die genauso viel, bzw. wenig weiß wie der Leser, und Christopher, der nur zu genau weiß, worum es geht.
Leider gelingt es Andreas Eschbach dabei nicht, beide Charaktere seinen Lesern richtig nahe zu bringen. Serenity bleibt etwas zu blass hinter der Handlung zurück und Christophers Gedanken und Handeln entspricht sicherlich in vieler Hinsicht dem Computernerd und Außenseiter, der er ist, macht aber natürlich auch den Zugang zu ihm deutlich schwieriger. Seine Ängste bleiben teils Worte auf Buchseiten und dringen nicht bis zum Leser hindurch. Die eigentliche Idee der Bedrohung ist nicht neu, aber hervorragend umgesetzt und hat etwas beklemmendes, da man sich durchaus vorstellen kann, dass so etwas bereits in der Realität möglich oder gar existent wäre. Gekonnt baut der Autor den Spannungsbogen bis zum Schluß immer weiter auf und fesselt sein Publikum ans Buch, dabei lässt er genug Raum und gerade die richtigen Fragen um Neugier für den nächsten Teil aufzubauen.Mein Fazit: Ein ausgesprochen unterhaltsames Buch, das trotz der doch umfassenden und nötigen Erklärungen nicht ausufert und durchgehend zu fesseln weiß. Gerade für eine junge Leserschaft gut aufbereitet, wäre es ein sicherlich hochinteressantes Buch für viele Protestierende die nicht 5 Minuten ohne Handy leben können. Ich freue mich auf jeden Fall auf den zweiten Teil und kann dieses Buch interessierten Lesern jederzeit gut Empfehlen.
- Manfred Spitzer
Cyberkrank!
(9)Aktuelle Rezension von: cornflakeManfred Spitzer beschreibt in seinem Buch, welche Gefahren die digitalen Medien mit sich bringen und wie man sich davor schützen kann. Das Buch öffnet einem schon irgendwie die Augen und macht auch schon ein wenig Angst, wenn man bedenkt, was für Gefahren die digitalen Medien mit sich bringen können.Die Aufmachung des Buches finde ich sehr gelungen und auch das Cover finde ich gut gestaltet. Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig und man merkt, dass der Autor das Thema sehr direkt anspricht. Das Inhaltsverzeichnis ist zwar sehr abgespeckt aber völlig ausreichend. Der Leser kann an eine beliebige Stelle blättern und ist nicht gezwungen von vorne nach hinten zu lesen. Herr Spitzer schreibt sehr viel über wissenschaftliche Belege und fügt dazu auch noch Diagramme oder ähnliches mit an.Dieses Buch ist sehr lesenswert!! - Cory Doctorow
Little Brother
(143)Aktuelle Rezension von: Moni2506„Little Brother“ von Cory Doctorow ist ein Jugendroman, der sich mit wichtigen Themen wie Sicherheit, Freiheit und Privatsphäre auseinandersetzt. Das Buch ist unter einer Creative-Commons-Lizenz frei im Internet verfügbar und erstmals 2008 erschienen. Als Taschenbuch wurde es im rororo-Verlag herausgegeben.
Während eines Terroraktes auf die Bay Bridge in San Francisco befinden sich Markus und seine Freunde zur falschen Zeit am falschen Ort. Sie werden als Terroristen verhaftet und verhört, aber anschließend unter ständiger Beobachtung des DHS wieder auf freien Fuß gesetzt.
In Folge des Anschlages wurden auch weitere Maßnahmen ergriffen, die die Freiheit und Privatsphäre der übrigen Bevölkerung einschränken. San Francisco hat sich in einen Überwachungsstaat verwandelt. Markus beginnt sich zu zu wehren und gründet zusammen mit Freunden das XNet. Ein Kräftemessen mit der Regierung beginnt und der Ausgang ist ungewiss.
Zu diesem Buch fällt es mir recht schwer eine Rezension zu schreiben. Das Thema finde ich super wichtig, gerade auch vor dem aktuellen politischen Hintergrund, aber die Umsetzung hat mir teilweise nicht so zugesagt.
Es war mir vorher nicht wirklich bewusst, aber Little Brother ist ein Jugendbuch. Ich glaube Jugendliche und junge Erwachsene erkennen sich hier auch durchaus wieder und sind definitiv eher die Zielgruppe als ich mit meinen Anfang 30. Markus ist 17 und auf dem Weg zum Erwachsen werden. Mit Ange erlebt er zum Zeitpunkt der Geschichte seine erste große Liebe. Dieser Teil der Geschichte hat mich absolut gar nicht interessiert. Mir gingen sein Rumgefummel und die abschweifenden Gedanken in diese Richtung total auf die Nerven. Es hat mich persönlich emotional auch überhaupt nicht erreicht, so dass ich diese Passagen irgendwann einfach überlesen habe.
Der Roman ist komplett aus der Sicht von Markus geschrieben. Man wird als Leser auch direkt von ihm angesprochen, so dass eine gewisse Nähe entsteht. Ich konnte mit seiner jugendlichen Sprache und dem überheblichen Gehabe aber nicht immer etwas anfangen.
Das Thema des Buches mit Privatsphäre, Freiheit und Sicherheit ist top. Es ist aktuell, es betrifft uns alle und es ist wichtig, dass sich jeder hierzu Gedanken macht. Das Szenario, dass ein Terroranschlag eine massive Ausweitung der Überwachung nach sich zieht, halte ich für durchaus realistisch. Wie oft wird danach geschrien, wenn wieder mal etwas Schlimmes in der Welt passiert und dass das ja das kleinere Übel wäre, wenn man nichts zu verbergen hat.
Will man wirklich für ein bisschen trügerische Sicherheit seine Privatsphäre aufgeben? Wie weit soll die Überwachung gehen, um mehr Sicherheit zu gewährleisten? Wann wird die Grenze überschritten? Bringen uns die gewählten Maßnahmen überhaupt wirklich mehr Sicherheit? Das Buch hat in dieser Hinsicht einige Schreckensszenarien zu bieten. Alleine die ganzen Überwachungsmaßnahmen in der Schule mit Schritterkennung, Schullaptops, die jede Eingabe überwachen und Schulbüchern mit integriertem Tracking-Chip fand ich schon heftig, um nur einige Beispiel zu nennen. Ich bin mehr als froh, dass ich nie auf so eine Schule ging. Das Ganze hat mich mehr an ein Gefängnis erinnert als an eine Schule, in der die zukünftige Generation auf ihr späteres Leben vorbereitet werden soll. Aber wenn unser zukünftiges Leben aus kompletter Überwachung bestehen soll, dann ist dies vielleicht auch wieder konsequent.
In wieweit es realistisch ist, dass einfache Schüler einfach wie Terroristen behandelt werden, nur weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren, ist für mich schwer zu beurteilen. Es erscheint mir heutzutage auf jeden Fall realistischer als es das glaube ich 2008 getan hätte. Wichtig ist auf jeden Fall, dass wir auch heute Menschen brauchen, die für die Freiheit und Privatsphäre kämpfen und hierbei sind Typen wie Markus, die bereit sind sich zu wehren, auf jeden Fall gefragt. Nicht alle Methoden, die in dem Buch angewandt werden, müssen unbedingt der richtige Weg sein, aber diesen Weg und seine Entwicklung mitzuverfolgen, fand ich auf jeden Fall sehr spannend und interessant, auch wenn mir die technischen Erklärungen so manches Mal ein bisschen zu ausschweifend waren.
Gut fand ich auch, dass die Beweggründe der Menschen, die sich lieber anpassen wollen und nicht den Mut haben sich zu wehren, nachvollziehbar erklärt wurden und das dies auch nicht verurteilt, sondern durchaus Verständnis dafür aufgebracht wurde.
Fazit: Ein Jugendbuch mit einigen Schwächen, das sehr wichtige Themen aufgreift, mit denen sich jeder beschäftigen sollte. In der Umsetzung aber mehr für Jugendliche als für Erwachsene geeignet. - Anja Rützel
Trash-TV - 100 Seiten
(6)Aktuelle Rezension von: HoldenEin Buch mit 100 Seiten über TV-Trash, von Big Brother bis zum Sommerhaus der Stars. Die Autorin zeigt auf, welche Sendungen den Grundstein legten und wie erste Sendungen sich danach auch in Deutschland durchsetzten. Manche der TV-Formate gleichen althergebrachten Kulturformen und Abläufen von klassischen Theaterstücken (zB die "Heldenreise"), ebenso wie sich bestimmte Typen von Kandidaten sich über die Jahre durchgesetzt haben. Ein Ende der Trashwelle ist (leider) nicht in Sicht, gerade läuft wieder "Richterin Salesch" auf RTL. Ein erhellendes Buch, das zum Durchschauen der gängigen Formate einlädt und damit auch Medienkompetenz vermitteln kann.
- Georg Schramm
Lassen Sie es mich so sagen
(22)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerEr hat einen scharfen Verstand. Er hat ein untrügerisches Gespür für all´ das was verkehrt läuft in unserem Land. Lothar Dombrowski, der Rentner mit der Eisenhand nimmt kein Blatt vor den Mund und äußert seinen Unmut mit deutlichen Worten. Manchmal hart an der Schmerzgrenze. Seine Art die Dinge beim Namen zu nennen ist nichts für empfindliche Gemüter. Egal ob Bildungsmisere, Gesundheitsreform, Schröder, Köhler oder Merkel, egal ob Linke, Rechte oder Liberale jeder bekommt sein „Fett“ ab. Kompromisslos und mit rabenschwarzem Humor führt er uns, gemeinsam mit dem alten Sozialdemokraten August, durch 20 Jahre bundesrepublikanische Geschichte. _____ Georg Schramm ist für mich das Beste was das deutsche Kabarett heute zu bieten hat. Auch dann, wenn uns das Lachen des Öfteren im Hals stecken bleibt. Oder vielleicht gerade deswegen. - Constanze Kurz
Die Datenfresser
(11)Aktuelle Rezension von: chiara"Was wir uns heute jedoch angewöhnen, was wir zulassen und was wir ablehnen, bestimmt die Zukunft" Inhalt Wie der Titel des Buches schon sagt, befassen sich Constanze Kurz und Frank Rieger mit den Datenfressern, die uns in der digitalen Welt überall auflauern. Hierbei beschränken sich die beiden Autoren nicht nur auf die sozialen Netzwerke und Google, die man bei so einen Thema eigentlich immer als erstes im Verdacht hat. Sondern sie geben einen umfassenden Blick über den Tellerrand hinaus und zeigen einige Datensammler, die man im alltäglichen Leben so gar nicht auf dem Schirm hat. Bewertung Nach dem Lesen dieses Buches ist mir erst einmal so richtig bewusst geworden, wo im Internet ich überall Spuren hinterlasse. Bei vielen Dingen hat man selbst die Kontrolle über seine Daten und entscheidet nach bestem Wissen und Gewissen, was man über sich preisgibt – beispielsweise in sozialen Netzwerken oder bei der Anmeldung für bestimmte Dienste. Doch die beiden Autoren zeigen mit ihrem Buch, dass der Nutzer in vielen Fällen gar nicht weiß, dass er Spuren hinterlässt. Natürlich kann jetzt jeder sagen, dass man paranoid ist und man sich nicht so anstellen soll, wenn man nichts zu verbergen hat. Allerdings ist diese Haltung fatal, worauf die beiden Autoren eindeutig hinweisen. Also was tun? Ich finde das Thema Datensammelwut sehr interessant, was mich vor allem dazu veranlasst hat dieses Buch zu lesen. Allerdings ist es schade, dass die Thematik nicht etwas aufgelockert wurde. So strotzen die einzelnen Kapitel vor lauter Fakten, die leider auch in erheblichen Maße den Lesefluss behindern. Daher muss einen das Thema wirklich interessieren. Ansonsten dürfte es schon nach wenigen Seiten schwer werden sich zum Weiterlesen zu motivieren. Zu guter Letzt möchte ich noch zwei Punkte erwähnen, die mich an diesem Buch besonders beeindruckt haben. Da ist zum einem die Beschreibung unseres Lebens in zehn Jahren. Manches ist sicherlich übertrieben dargestellt. Allerdings kann man heute schon so manche Ansätze in die Richtung sehen, da Facebook den einen oder anderen Dienst bereits anbietet. Was mich am meisten erschreckt hat, ist eigentlich die Erkenntnis, dass ich mir ohne Probleme diese Zukunft vorstellen kann. Der zweite Punkte, der besonders gut gefallen hat, sind die Ratschläge im letzten Kapitel. Da haben es sich die Autoren nicht leicht gemacht und mit dem erhobenen Zeigefinger gewedelt – ganz im Gegenteil. Anstatt ein generelles Internetverbot auszusprechen, für den Fall dass man nicht ausspioniert werden will, setzen Constanze Kurz und Frank Rieger auf Aufklärung. Fazit „Die Datenfresser“ ist ein interessantes Buch, das schon fast eine Pflichtlektüre für diejenigen ist, die regelmäßig in der digitalen Welt unterwegs sind. Auch wenn es etwas langweilig geschrieben ist, bietet es einen guten Überblick und hilft sich gegen die Datensammler im Internet zur Wehr zu setzen. Wer nicht auf das Netz verzichten will, aber auch nicht alles über sich preisgeben will, was oft auch unbewusst geschieht, sollte sich dieses Buch einmal ansehen. - George Orwell
George Orwell: 1984
(13)Aktuelle Rezension von: HEIDIZch lese hin und wieder mal gern Klassiker der Literatur, da muss ich dann aber so richtig Lust drauf haben. Neulich kam ich mehr oder weniger durch Zufall zu Orwells "1984" - dem Buch, das auch noch mehr als sieben Jahrzehnte nach seiner Erstveröffentlichung brisant und aktuell zu lesen ist.
Ozeanien - totalitär überwacht - diese Vision wird von Orwell spannend und lebendig beschrieben. Die Menschen stehen dort unter immerwährender Überwachung durch eine Regierung, die allwissend ist.
Ich finde diese Übersetzung sehr gelungen, wobei ich dazu sagen muss, dass ich nicht mit einer vorhergehenden vergleichen kann, da ich die Geschichte zum ersten mal gelesen habe. In jedem Fall spannend geschrieben bzw. übersetzt und glaubwürdig sowie lebendig und kurzweilig zu lesen. Man nimmt dem Autor seine Geschichte ab, obwohl fantasievoll und misteriös glaubt man aufgrund der Art und Weise, wie er es geschrieben hat, dass es wirklich so und nicht anders passiert ist.
Leseprobe:
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"Das wird für den Moment reichen. Später werden wir etwas anderes für Sie arrangieren. Es ist wichtig, sein Versteck häufig zu wechseln. In der Zwischenzet schicke ich Ihnen ein Exemplar von DEM BUCH" - selbst O'Brien, so bemerkte Winston, schien die Worte extrem betont auszusprechen ...
Buch hat mich überzeugt - wer es noch nicht gelesen hat, dem lege ich es unbedingt ans Herz !!!
- Gregg Hurwitz
Blackout: Thriller
(60)Aktuelle Rezension von: Christel_SchejaDer amerikanische Autor Gregg Hurrwitz wuchs in der Nähe von San Franscisco auf und studierte später Englische Literatur und Psychologie in Harvard und Oxford/England. Das waren ideale Grundlagen für seine spätere Karriere als Thrillerautor, um Motive und Seelenwelt seiner Helden zu gestalten.
„Blackout“ ist sein neuster Roman. Vielleicht schwingen sogar autobiographische Züge oder zumindest eigene Erfahrungen mit, da sein Held ebenfalls Krimiautor ist.
Nur kurz währt die Freude darüber, dass Drew nach einen epileptischen Anfall nur überlebt hat, weil die Ärzte in einer Notoperation gleich seinen Hirntumor entfernt hat, denn die Polizei verhaftet ihn kurz darauf wegen Mordes an seiner Ex-Freundin Geneviéve, da man ihn blutverschmiert neben ihrer Leiche und noch mit dem Tranchiermesser in der Hand gefunden hat.
Drew glaubt nicht recht zu hören. Aufgrund der erdrückenden Indizienbeweise wird er erst einmal schuldig gesprochen, kann aber in der Berufung seine Freilassung erwirken, weil seine Anwälte auf Unzurechnungsfähigkeit wegen seinem Tumor plädierten .
Das ist für Drew keine große Erleichterung, denn er kann immer noch nicht glauben, dass er Geneviéve ermordet hat. So macht er sich auf eigene Faust daran, heraus zu finden, was in der Nacht wirklich passiert ist, dabei die Kontakte nutzend, die er sich durch seine schriftstellerische Tätigkeit aufgebaut hat, denn er will sein Leben lang nicht unbedingt wie ein Aussätziger und Gebrandmarkter behandelt werden.
Doch dann kommt er selbst durch unerklärliche Vorfälle in seinem Haus ins Zweifeln. Gehen die Blackouts in seinem Bewusstsein weiter, obwohl der Tumor entnommen wurde? Denn warum kann er sich nicht erinnern, wann und wo er sich in den Fuß geschnitten hat, und weshalb verschwindet das Filetiermesser spurlos aus seiner Küche und wird später bei einer grausam zugerichteten Toten wieder gefunden?
Während einige übereifrige Ermittler der Polizei ihn wieder ins Visier nehmen, und hoffen ihn endlich für die Taten, die er vermutlich begangen hat, wegsperren zu können, beginnt auch Drew zu überlegen, ob er sich in der Nacht, wenn sein Bewusstsein durch den Schlaf eingelullt ist, nicht vielleicht doch in einen unberechenbaren Killer verwandelt...
Durch die strikte Erzählung aus der Ich-Perspektive in „Blackout“ ist der Leser natürlich nur so schlau wie der Held selbst und weiß letztendlich nicht viel mehr als dieser selbst. Allein durch genaue Beobachtung kann er vielleicht Rückschlüsse ziehen, auf die Drew noch nicht kommt, aber der Autor sorgt schon dafür, dass er dabei auf falsche Fährten gerät und durch zwar mögliche, aber nachher doch nicht zutreffende Mutmaßungen abgelenkt wird.
Dementsprechend spannend bleibt die am Ende doch recht überschaubare Geschichte, die sich nach und nach enthüllt, dabei aber logisch und nachvollziehbar bleibt. Damit garantiert Greg Hurrwitz ein paar angenehme und kurzweilige Lesestunden, in denen der Leser miträtseln darf.
Die Leichtigkeit des Stoffes wird auch durch den immer wieder mitschwingenden Sarkasmus des Helden betont, der sich oft genug fragt, ob er da nicht in einen seiner eigenen Kriminalfälle geraten ist. Doch leider kann er die Wirklichkeit nicht ganz so beeinflussen wie seine Erzählungen und muss sich manchmal unangenehmen Wahrheiten und Erkenntnissen wie Verrat und Selbstzweifeln stellen.
„Blackout“ bietet damit vielleicht keine spektakuläre aber eine dennoch spannende Geschichte, die von Anfang bis Ende durch ihren lockeren Stil und den abwechslungsreichen Inhalt zu unterhalten weiß.
- Michael Jürgs
Seichtgebiete
(19)Aktuelle Rezension von: HoldenMichael Jürgs betreibt Doofenbashing. Die Behauptung "So schlimm wie jetzt wars noch nie." ist ja nie besonders sympathisch, aber angesichts neuer Tiefpunkte wie Scripted reality ist der totale Tiefstand offenbar noch nicht erreicht. Aber die Behauptung, daß Sarrazin im Ergebnis recht habe, kannst du dir sonstwohin stecken, Alter! - Ana Alonso
Verdammt wenig Leben
(7)Aktuelle Rezension von: Books_Movies_NatureIch habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen und fand es vom Thema her spannend. Durch die digitalen Medien ist man ständig online und jeder kann das Leben des anderen überwachen. Doch, was würdet ihr machen, wenn es plötzlich im Leben und Tod geht? Der Schreibstil gefiel mir gut und auch die Darstellungen im Buch passten gut dazu. Es geht um Mut, Angst und Geheimnisse. Zusammenfassend war es eine gute Abwechslung und vom Thema her ansprechend.