Bücher mit dem Tag "betty"
57 Bücher
- Bernhard Schlink
Der Vorleser
(5.750)Aktuelle Rezension von: mariameerhabaDie Wendung kommt aus dem Nichts und hat mich dermaßen überrascht, dass ich fast glaubte, das Buch verwechselt zu haben. Was wie eine Romanze mit einer älteren Frau beginnt, schlägt schnell in eine andere Richtung und ich sah mich mit einem Thema konfrontiert, über das ich gar nicht lesen wollte.
Doch bis zu der Wendung war ich schon fest in der Geschichte und so gefesselt von den beiden Protagonisten, dass ich unmöglich aufhören konnte. Ich wollte unbedingt weiterlesen und je weiter ich gemacht habe, wurde ich immer wieder vom Autor überrascht.
Jede weitere Information hat die Vorgeschichte klarer gemacht, bis ich das gleiche Dilemma wie der Protagonist fühlte: Ich wollte, dass man der Protagonisten hilft und gleichzeitig musste ich ihre Entscheidung akzeptieren. Während die Figur über eine Lösung gedacht hat, sich Fragen stellte, über ein Dilemma sinnierte, habe ich das gleiche beim Lesen auch getan. Ich machte sie zu meinen Problemen und habe mir ausgemalt, wie er sie lösen könne, während ich doch gezwungen war, seinem Pfad zu folgen. Als ich das gemerkt habe, war ich überwältigt von der Geschichte.
Ja, manchmal wird die Geschichte langatmig, manche Kapitel wirkten wie Platzhalter, aber das hat nicht dafür gesorgt, dass ich mich nicht an der Geschichte erfreute.
Das Ende hat mich schockiert. Ich hielt beim Lesen inne, las die Seite erneut und erneut und erneut und konnte es nicht akzeptieren. Das habe ich nicht erwartet.
Gleichzeitig kam es mir doch irgendwie billig vor. Die Geschichte baut darauf aus, dass es weitergeht, baut so viel auf, erzählt so viel, dennoch entscheidet sich der Autor für eine Vollbremsung. Er entschließt sich für den einfachen Weg, der sich schließlich wie ein riesiger Punkt war. Als wollte der Autor nicht mehr weitermachen. Ich fand das schade. Ich finde es immer noch schade und irgendwie hat dieses Ende doch dafür gesorgt, dass meine ganze Begeisterung für das Buch in Grenzen hält.
Da kommt ein riesiger Konflikt, der alles deutlich spannender gemacht hätte, der einen neuen Blickwinkel in das ganze gebracht hätte. Ich hätte mir lieber ein anderes Ende gewünscht. Kein glückliches Ende oder so, sondern eine weitere Hürde für die beiden Figuren, der ich zu folgen bereit gewesen wäre und der auch so viele Fragen beantwortet hätte, die mich bis zu dem Punkt begleitet haben. Das macht der Autor nicht und ich finde, das war ein großer Fehler.
Im Großen und Ganzen hatte ich meine Freude mit dem Buch. Es ist spannend, aufregend und der Anfang besitzt einen jugendlichen Elan, den nur notgeile Jungs haben können, deren sexuelle Wünsche alle erfüllt werden. Hätte ich so eine Gelegenheit gehabt, ich hätte mich auch an diesen Moment gefesselt und meine ganze Freizeit dafür geopfert, um mir auszumalen, wie wir irgendwie in der Zukunft glücklich werden.
- Louisa May Alcott
Little Women
(144)Aktuelle Rezension von: BlintschikMan lernt nach und nach jede der vier Schwestern kennen und jede ist auf ihre ganz eigene Art sympathisch. Ich finde es toll wie verschieden alle sind und doch so wundervolle Menschen, dass das Buch irgendwie gute Laune macht, wenn man davon liest wie sie zusammenhalten als Familie und was sie alles erleben. Dennoch hat mir eine richtige zusammenhängende Handlung gefehlt. Jedes Kapitel kann theoretisch auch für sich als kleine Geschichte gelesen werden, auch wenn sie sich im Laufe des Buches leicht weiterentwickeln. Jedoch konnte mich die Handlung nicht immer packen. Für zwischendurch immer mal wieder ein Kapitel im Alltag sind die Geschichten jedoch richtig süß und haben etwas lockeres und liebes. Es hat mih teilweise an Geschichten für Kinder erinnert, damit sie lernen gute Menschen zu sein und immer zusammenzuhalten und an andere zu denken.
Letztendlich hat es sich für mich etwas gezogen und zwischendurch musste ich mich dazu zwinge weiterzulesen, obwohl ich wisse wollte ob da noch groß Veränderungen kommen. Es ist also eigentlich eine ganz süße Geschichte, aber ohne große Spannung. - Roberto Saviano
Gomorrha
(181)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerGomorrha ist ein Sachbuch, so wird es beschrieben und das sollte man auch im Hinterkopf behalten. Es wird an keiner Stelle echte Spannung aufgebaut, dessen sollte man sich bewusst sein, somit kann es sich an manchen Stellen etwas ziehen. Auch die vielen verschiedenen Personen sind durchaus etwas verwirrend. Allerdings war das Buch für mich auch ein sehr interessantes und auch schockierendes Buch, vor allem das Ende hat es noch einmal wirklich in sich, ohne jetzt zuviel verraten zu wollen
- Ella Danz
Osterfeuer
(34)Aktuelle Rezension von: PixibuchTrude Kampmann ist eine erfolgreiche Kochbuchautorin. Durch Heirat hat es sie von Berlin nach Ostholstein verschlagen. Nun kommen sie über die Osterfeiertage ihre Freundinnen Iris und Betty besuchen. Sie ist nicht gerade erfreut, dass die Beiden Margot mitbringen, eine Person, mit der sie nichts mehr zu tun haben wollte, nachdem Trude von Margot hintergangen und enttäuscht wurde. Jedes Jahr findet in Ostholstein ein Osterfeuer statt mit großem Fest. Dort wird gegessen, getrunken und getanzt und Margot macht sich gleich an die Männer ran. Am nächsten Morgen wird Margot tot im Mühlteich aufgefunden. Die Lübecker Mordkommission ermittelt in dieser Sache und befragt die Personen. Dabei fällt auch der Verdacht auf Trude bis ein weiterer Mord geschieht. Ein wirklich sehr spannender Krimi, wobei auch die kulinarischen Erzeugnisse nicht zu kurz kommen, da Trude in ihrem Element ist und die besten Gerichte auf den Tisch zaubert. Man fiebert mit dem Kommissar mit, hat immer wieder neue Verdächtige im Visier und letztendlich ist man über den Täter mehr als überrascht. Die Autorin schreibt in einer leicht zu lesenden und verstehenden Sprache, dabei beschreibt sie die Landschaft und die Umgebung sehr genau und man möchte selbst in diese Gegend fahren, um dies mit eigenen Augen zu sehen. Ein Buch, das für eine wunderbare Unterhaltung sorgt. Auch das Cover mit dem schönen Landhaus ist sehr gut gewählt.
- Louisa May Alcott
Louisa Mary Alcott, Little Women. Betty und ihre Schwestern - Erster und zweiter Teil. Schmuckausgabe mit Goldprägung
(218)Aktuelle Rezension von: NasuadaLouisa M. Alcotts „Little Women“ habe ich schon in meiner Jugend geliebt und auch heute gehört die Geschichte immer noch zu meinen absoluten Lieblingsklassikern. Da ist es nur konsequent, dass auch die wunderschöne neue Ausgabe des Anaconda Verlags bei mir einziehen musste. Diese besticht als gebundene Version und mit Goldverzierungen auf dem Cover. Enthalten ist auf über 600 Seiten sowohl der erste Teil der Reihe („Little Women“), als auch der zweite („Good Wives“).
Im ersten Teil verfolgen wir die Kindheit und Jugend der vier March-Schwestern. Meg, die älteste, ist ernst und verantwortungsvoll; sie steht der Mutter bei der Erziehung der jüngeren Schwestern zur Seite. Jo, die nächste in der Reihe, ist mein persönlicher Liebling: wild, unangepasst, wenig damenhaft und mit dem großen Wunsch, Schriftstellerin zu werden. Amy hat ein großes Talent für die Malerei, wirkt nach außen hin aber sehr verwöhnt und selbstverliebt. Beth, die jüngste, wird von allen als lieb und sanft beschrieben; sie liebt die Musik und opfert sich für andere auf.
Ein großer Teil der Handlung befasst sich damit, wie die Familie sich durchschlagen muss, nachdem der Vater als Pastor in den amerikanischen Bürgerkrieg gezogen ist. Die Mädchen müssen von nun an mit wenig Geld auskommen, ein wenig Unterstützung erhalten sie jedoch von Mr. Laurence, der mit seinem Enkel Theodore nebenan wohnt. Darüber hinaus spielen auch erste Liebesgeschichten und generell die Träume der Mädchen eine große Rolle. Der zweite Teil setzt schließlich 3 Jahre nach dem Ende des ersten ein und zeigt die Schwestern als inzwischen junge Erwachsene.
„Little Women“ basiert auf dem Leben der Autorin und ihrem Aufwachsen mit drei Schwestern. Obwohl vieles altmodisch anmutet und die Mädchen zu aufopfernden Christinnen und treu sorgenden Ehefrauen erzogen werden sollen, ist das Buch doch feministischer als gedacht. Alcott selbst schloss sich verschiedenen Frauenrechtsbewegungen an und kämpfte für die Abschaffung der Sklaverei. Vor allem in Jo March zeigt sie ihre eigenen Ansichten zur die Rolle der Frau und den Wunsch, mit ihrer Literatur etwas ganz eigenes zu schaffen. Für mich ein absolut lesenswerter Klassiker.
- Karin Slaughter
Harter Schnitt
(277)Aktuelle Rezension von: Jenni078Ein weiterer spannender Thriller von Karin Slaughter!
Detective Faith Mitchell kommt von der Arbeit nach Hause und kriegt einen Schock. Überall ist Blut, ihr Baby liegt versteckt im Schuppen und von ihrer Mutter fehlt jede Spur. Was ist hier passiert?
Mir hat der Schreibstil des Buches wieder sehr gut gefallen, die Charaktere haben sich sehr gut weiterentwickelt und die Handlungen waren für mich nachvollziehbar. Das einzige, was mich gestört hatte war, dass die Spannung in der Mitte des Buches ziemlich nachgelassen hat. - Donna VanLiere
Ein Engel zur Weihnacht
(25)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerSehr schöner Roman der ans Herz geht
- Hilke Rosenboom
Die Teeprinzessin
(230)Aktuelle Rezension von: colour_hunter_booksInhalt:
Die junge Schmiedstocher Betty begibt sich auf eine unglaubliche Reise durch fremde Kulturen und verführerische Teedüfte. Mit gerade ein Mal 16 Jahren muss sie ihr Heim verlassen und sich durch harte Arbeit ihren Unterhalt selbst verdienen. Durch einen glücklichen Zufall kann sie eine Reise in das Land des Tees antreten.
Meinung:
Abenteuer, Liebe und der Weg des Erwachsenwerdens begleiten diese Geschichte. Fließend und atmosphärisch geschrieben nimmt dich „die Teeprinzessin“ auf eine Reise, dabei greift es verschiedene Facetten des Lebens auf .
Ein Roman den ich immer und immer wieder lesen kann.
5/5⭐️ - Janet Evanovich
Aller guten Dinge sind vier
(203)Aktuelle Rezension von: rebellInhaltsangabe: Ein neuer Fall für die unerschrockene Stephanie Plum: Stephanie ist diesmal auf der Suche nach einer jungen Frau. Maxine Nowicki hat ihrem Freund das Auto geklaut, sich damit aus dem Staub gemacht und nun den Gerichtstermin platzen lassen. Doch Stephanie entdeckt schon bald, daß es bei diesem Fall um weit mehr geht. Denn in Maxines Bekanntenkreis kommt es zu einigen merkwürdigen Unfällen - und zu einem Mord.
Cover: Das neue Cover mit den Blumen ist zwar hübsch, aber leider geht da Stephanie's Hamster Rex leider total unter. Ich besitze eine alte Ausgabe mit blauem Hintergrund, zusehen sind Stephanie wie sie versucht Hamsterfreund Rex zu fangen. Das Cover spricht mich persöhnlich mehr an.
Sichtweise: In Ich-Form erzählt, schlüpfen wir in die Rolle von Stephanie Plum. Eine tollpatschige Kopfgeldjägerin mit Abneigung gegen Waffen. Ich finde Stephanie als chaotische, manchmal planlose Ermittlerin einfach witzig. In vielen Punkten bin ich ihr sehr ähnlich und kann mich daher leicht mir ihren Handlungen und Gedankengängen identifizieren. Mit Miss Plum kann man lachen, weinen und frustriert schnauben. Einfach ein toller realer Charakter.
Story. Die Geschichte knüpft ein paar Wochen nach Band 3 an. Der Kriminalfall kann an sich unabhängig voneinander gelesen werden. Wer jedoch Stephanie's persöhnliche Geschichte erfahren will, sollte die Bücher in chronologischer Reihenfolge lesen.
Janet Evanovich erschafft hier einen Krimi mit viel Humor, spannender Verbrecherjagd und ein wenig Liebesgeschichte mit prickelnder Erotik. Der Fokus bleibt bei der Kopfgeldjägerei und so fließt das Liebesdrama schön sanft eingeflochten im Hintergrund mit.
Die Spannung steigert sich langsam bis sie in einem großen Knall am Ende ihr Finale findet. Ich finde es immer witzig zu sehen wie Stephanie ihre Fälle durch Glück und Zufall löst und dabei noch ihre Oma Masur mit einbezieht. Oma Mazur ist eine toughe und aufgeschlossene ältere Dame, die jegliche Szenen auflockert und mich ständig zum Lachen bringt. Ich liebe diese unverwechselbare Kombination verschiedener Genre, man folgt einer spannenden Verbrecherjagd, kann jedoch auch einfach die Seele baumeln lassen.
Manche Handlungsstränge bzw. Verknüpfungen wirkten hier leider etwas surreal, weswegen ich dann auch mal irritiert die Stirn gerunzelt habe und dachte, so funktioniert das nicht. Jedoch ist dies vielleicht auch gewollt von der Autorin, weswegen ich das getrost so hinnehme und mich bereits auf den nächsten Band freue.
Fazit: Wer hier einen lockeren Krimi zum Lachen sucht, ist bei Stephanie Plum, Hamster Rex und Oma Masur perfekt aufgestellt.
- Micol Ostow
RIVERDALE - Der Tag davor
(139)Aktuelle Rezension von: Stella_HoffmannKlappentext:
Die Legende nimmt ihren Anfang: Archie, Jughead, Betty und Veronica verraten ihre tiefsten Geheimnisse…
Willkommen in Riverdale – einer Bilderbuchstadt, hinter deren Fassade dunkle Geheimnisse schlummern… Hast du dich je gefragt, was für ein Leben Veronica in New York geführt hat, bevor sie nach Riverdale kam? Warum Jughead und Archie eigentlich zerstritten waren? Und wie lange Betty wirklich schon in Archie verliebt ist? Deine vier Lieblings-Charaktere verraten in dieser Vorgeschichte ihre Geheimnisse und erzählen in ihren eigenen Worten, was passiert ist, bevor RIVERDALE seinen Anfang nahm…
Eine brandneue Hintergrundgeschichte zu dem erfolgreichen Serienhit RIVERDALE. Die Romane erzählen exklusive Geschichten, die nicht in der Serie vorkommen – ein must-have für alle Fans!Fazit:
Also ich muss ehrlich sein: ich habe es mir besser vorgestellt und hohe Erwartungen gehabt. Als ich mir das Buch gekauft habe, kannte ich die erste Staffel von Riverdale bereits und wollte es unbedingt haben und ganz schnell lesen - einfach weil mir die Serie so unglaublich gut gefallen hat und ich einiges an Hintergrundwissen über Betty, Archie, Jughead und Veronica sammeln wollte. Leider hat mich das Buch überhaupt nicht mitgerissen. Es war an vielen Stellen einfach langweilig und langatmig - ich habe mich nur so durch das Buch gequält. Ich habe es dann allerdings doch beendet und war dann auch froh, dass es vorbei war. Ich fand es einfach überhaupt nicht spannend, echt schade. Teilweise mochte ich es auch nicht, dass die verschiedenen Perspektiven so schnell gewechselt haben. Was mir gut gefallen hat, war, dass die Chatverläufe im Buch wiedergegeben worden sind.
Ich gebe dem Buch 2,5/5 Sterne. Einfach, weil es mich überhaupt nicht gefesselt hat und ich so große Erwartungen hatte.
- Jane Gardam
Ein untadeliger Mann
(181)Aktuelle Rezension von: skyrellStändig dachte ich, da muss noch etwas kommen, irgendein Hammer, irgendein Höhepunkt. Aber da kam nichts. Für mich war es langweilig und langatmig.
Der einzig interessante Aspekt war, wie dieser „untadelige Mann“ langsam auseinandergenommen wurde. Unter der perfekten Schale kam ein kümmerliches Etwas zum Vorschein und ein Leben, das von vorn bis hinten ein Lüge war.
- Lucy Fricke
Töchter
(104)Aktuelle Rezension von: Claudias_CornerIm 2018 erstmals erschienenen Roman Töchter von Lucy Fricke begleiten wir die zwei Freundinnen Martha und Betty bei einer Reise mit und zu ihren Vätern, die auch eine Reise zu ihnen selbst ist. Martha’s Vater ist todkrank und will in die Schweiz, um dort Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Sein Wunsch: Martha soll ihn fahren. Da sie sich selbst seit einem folgenschweren Unfall nicht mehr ans Steuer setzt und zur moralischen Unterstützung holt sie sich ihre beste Freundin Betty, die Erzählerin des Romans, an Board. Zu dritt treten sie die Reise in die Schweiz an, die sich ganz anders entwickelt als erwartet. So nutzt auch Betty die Reise um eine verschollene, tote Vaterfigur aufzuspüren…
Der Roman klang für mich vielversprechend und auch die behandelten Themen (Eltern-Kind-Beziehungen, Vaterfiguren und deren Bedeutung für unsere Entwicklung, …) fand ich spannend, doch die Umsetzung ist meiner Meinung nach leider nicht gelungen.
Es lässt sich für mich deutlich ein Qualitätsunterschied zwischen der ersten und der zweiten Hälfte des Buches feststellen. Zu Beginn fand ich das Buch gut. Die Protagonist*innen wurden glaubhaft charakterisiert und detailverliebt beschrieben, so wird etwa erwähnt, dass Martha immer eine Zigarette lang denkt – bei schwierigen Entscheidungen eine Zigarre lang. Einfach schön. Die Handlung war ebenfalls nachvollziehbar und interessant.Während die erste Hälfte des Romans (die Episode nach Italien) jedoch noch gut zu lesen ist, verliert er in der zweiten Hälfte (Betty in Griechenland) deutlich an Qualität. Die Erzählung ist wirr, Elemente der Handlung sind unglaubwürdig. Ich denke hier speziell an die Geschehnisse rund um Betty’s Vater.
Wichtige Fragen (zum Beispiel wie sich die Protagonistin diese Reise und ihre Wohnung in Berlin [!], die sie untervermietet, finanziert, wenn sie selten arbeitet) bleiben für mich unbeantwortet.
Der Ton der Protagonistin ist so zynisch, so selbstdestruktiv und so anstrengend, dass ich die Lektüre als sehr mühsam empfand. Ganz vereinzelt waren Textstellen für mich gut zu lesen, die Freundschaft zwischen den Protagonist*innen war ganz süß – doch auch sie kommt im zweiten Teil des Buches kaum mehr vor.
Fricke kann schreiben, keine Frage. Oft sind Aussagen so pointiert und bedeutungsschwer, dass ich das Buch zur Seite legen und über sie nachdenken musste. Dennoch wiegt das für mich nicht die mühsame Handlung auf.
Ich hatte keine gute Lesezeit und nehme kaum etwas aus der Lektüre mit. Drei Sterne erhält das Buch von mir aufgrund des guten Schreibstils der Autorin und der interessanten ersten Hälfte des Romans.
- Carrie Jones
Verhängnisvolles Gold
(127)Aktuelle Rezension von: JadesternchenInhalt:
Zara hat sich von Astley zu einer Elfe verwandeln lassen um nach Walhalla zu gelangen. Nur muss sie jetzt noch den Weg dorthin finden, was sich als sehr schwierig erweist. Der erste Hinweis erweist sich als Falle und kostet das erste Opfer. Zara lässt sich dennoch nicht davon abringen, ihren Nick wieder aus Walhalla zurück zu holen. Ein weiterer Hinweis bringen Zara und Astley zu dessen Mutter und diese scheint ihrem Sohn nicht wohlwollend gesinnt zu sein. Der zweite Versuch nach Walhalla erweist sich als Reinfall und endet in einer Katastrophe. Dies führt dazu, dass die Gruppe von ihren Gefühlen zerrissen wird. Gelingt es dennoch Zara einen Weg nach Walhalla zu finden? Wird es weitere Opfer geben?
Meine Meinung:
Da ich bereits den ersten und den zweiten Teil dieser Buchreihe gelesen hatte, war ich sehr gespannt, wie sich die Geschichte im dritten teil weiter entwickelt. Leider war dies mehr als ernüchternd. Der Schreibstil wirkt lebendiger als in den Vorgängern. Dennoch bleiben die Charaktere sehr blass. Am meisten nervte mich in dieser Geschichte die Protagonistin. Sie hinterlässt eine Schneise der Verwüstung und Opfer. Dennoch beharrt sie darauf ihren Liebsten aus Walhalla zu holen. Tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass es ihr anscheinend egal ist, was den anderen passiert. Auch Astley gegenüber mochte ich ihr Verhalten nicht. Es ist klar zu sehen, dass er etwas für sie empfindet und sie scheint ihn erst wirklich zu "beachten", wenn er sie wieder ein Stück näher an Walhalla heran bringt. Ich finde sie sehr selbstsüchtig und sie wurde mir in diesem Buch richtig unsympathisch. Auch wie die Geschichte sich in Walhalla abspielt, hatte mir nicht gefallen. Es wirkte irgendwie "schnell abgehandelt".
Durch die blinde Protagonistin, der es vor allen Dingen nur um ihre eigenen Interessen geht, das "schnell abgewiegelte" Ende und die Blässe des Buches, kann ich leider nur zwei Sterne geben. Wäre mir die Protagonistin nicht so unsympathisch geworden, hätte ich drei Sterne geben können.
- Christelle Zaurrini
Sommernachtswende
(71)Aktuelle Rezension von: BuechervorhersageDa ich aus Versehen Teil 2 zuerst gelesen habe bin ich von Teil 1 nun positiv überrascht. Er ist für meinen Geschmack viel gefühlvoller und berührender gewesen und zu lesen, wie schön und gleichzeitig schwierig die Entwicklung der Liebe zwischen Emma und Dylan war hat mein Herz erfüllt und den Zusammenhalt in Teil 2 in ein ganz anderes Licht gerückt. Ich habe die Protagonisten schnell in mein Herz geschlossen, doch auch die Nebencharaktere gefallen mir sehr gut, wenn man von Martin absieht. ;-)
Ich bin durch die Seiten geflogen und habe alles um mich herum vergessen. Eine schöne Liebesgeschichte, die ich uneingeschränkt weiter empfehlen kann.
- Vicki Grant
36 Fragen an dich
(115)Aktuelle Rezension von: gedankengartenIch hatte letztens von einem solchen Experiment gelesen und als ich dann dieses Buch in die Hände bekam, war ich wahnsinnig neugierig und musste es einfach lesen.
Doch leider muss ich sagen, dass das Buch nicht wirklich meins war. Es ist überwiegend, zumindest im Mittelteil, in Chatform geschrieben, was für mich anstrengend zu lesen war. Am Anfang wusste ich auch gar nicht, ob sie jetzt schreiben oder sich sehen, da dies aus dem Text nicht wirklich ersichtlich war. Auch hatte ich teilweise ganz andere Vorstellungen, wie dieses Experiment denn ablaufen soll und war dadurch oft verwirrt. Hildy empfand ich oft als sehr unreif und extrem überdreht. Sympathisch konnte ich sie leider nicht finden. Mit Paul ist es leider ähnlich: Er wirkt arrogant, abweisend, kalt. Sicher steckt bei ihm etwas dahinter, aber positiv finde ich so ein Verhalten nicht. Die ganze Geschichte wirkte für mich auch etwas zu gestellt und gewollt, die Charakterveränderungen waren zwar da, aber für mich auch irgendwie nicht so schlüssig und natürlich wie bei anderen Büchern.
Fazit: Das Thema ist faszinierend, die Umsetzung hat mir aber leider nicht gefallen.
- Betty Mahmoody
Nicht ohne meine Tochter
(502)Aktuelle Rezension von: booksonfireIn dem 1987 erschienen Roman „Nicht ohne meine Tochter“ erzählt Betty Mahmoody von der Zeit, in der sie und ihre Tochter von ihrem Ehemann im Iran festgehalten werden.
Zu Beginn habe ich etwa 50 Seiten gebraucht, um in das Buch reinzukommen, da der Anfang sehr direkt ist und man wenige Hintergrundinformationen bekommt. Nach kurzer Zeit nimmt der Schreibstil der Autorin einen jedoch in den Bann und man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Nach und nach werden Motive und frühere Geschehnisse erläutert. Die lebendigen und ehrlichen Schilderungen von Betty machen ihren Charakter nahbar und für den Lesenden nachvollziehbar. Da auch die Autorin nach westlichen Standards aufgewachsen ist, spiegelt sich ihre erschrockene Reaktion über die iranische Kultur in meinem Unglauben. Und glaubt mir, ihr werdet schockiert sein!
Bemerkenswert finde ich auch die stetigen Entwicklungen im Buch. Die Autorin schafft es, Passagen nicht unnötig in die Länge zu ziehen und dabei dennoch durch Schilderungen einzelner Momente einen Eindruck der Lebensabschnitte zu verschaffen. Ständig staunt man über neue Entwicklungen und ist somit nie gelangweilt während der 500 Seiten.
Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch, da man viel über die extreme Auslebung der muslimischen Kultur im Iran erfährt und dabei die persönliche Geschichte Betty Mahmoodys verfolgen darf. Obwohl der Roman schon 35 Jahre alt ist, ist das Thema der Frauenunterdrückung heutzutage leider immer noch aktuell.
- Jane Gardam
Eine treue Frau
(113)Aktuelle Rezension von: Stefan_G_WolfZweiter Teil einer Romantrilogie (1. "Ein untadeliger Mann"; 3. "Letzte Freunde"), die die Auswirkungen der britischen Kolonialpolitik auf das Familienleben, die Karrieren und das Seelenleben der gehobenen Mittelschicht des Empire schildert. "Eine treue Frau" setzt den Fokus auf Betty, die Ehefrau des inzwischen 80jährigen Rechtsanwalt Edward Feathers, die ihre Jugend (und Liebe) in Hongkong nicht vergessen kann. Gardam zeichnet ihre Figuren und deren Handlungen und Gedanken mit feiner Ironie und distanzierter Freundlichkeit. Das Leben der Protagonisten in Wohlstand und Behaglichkeit steht in starkem Kontrast zu den zuweilen aufblitzenden Scheußlichkeiten, Verletzungen und persönlichen Tragödien. Zurecht zählt die Trilogie zu den wichtigsten Beiträgen zur englischen Literatur des 20. Jahrhunderts.
- Raymond Carver
Würdest du bitte endlich still sein, bitte
(45)Aktuelle Rezension von: The iron butterfly22 Erzählungen des amerikanischen Schriftstellers Raymond Carver, die nachhaltig unterstrichen durch die Einleitung seines Freundes und Kollegen Richard Ford ihre Wirkung entfalten. Carver, der selbst viele Höhen und Tiefen in seinem Leben erlebte, erzählt still, jedoch mit einem scharfen Kennerblick. Seine Erzählungen sind Ausschnitte aus dem Leben, seine Protagonisten nicht nur Verlierer oder Gestrandete, sondern auch einfach nur Menschen, ganz schlichte, normale Menschen, wie man sie überall antreffen kann, auch im eigenen Spiegelbild.
So zum Beispiel Bill und Arlene Miller in der Erzählung „Nachbarn“. Bill, Buchhalter und Arlene, Sekretärin sind ein glückliches Paar und doch fühlen sie sich vom Leben übergangen. Ganz besonders deutlich wird ihnen dies, als sie wieder einmal für die Stones von nebenan Wohnung und Katze versorgen, während die beiden auf einer Reise unterwegs sind. Die Nachbarwohnung zieht beide in ihren Bann, auch wenn dort nur die Alltäglichkeit zu finden ist, so scheinen Bill und Arlene sich regelrecht danach zu verzehren zwischen Socken und Bettwäsche den Schlüssel für ein erfüllteres Leben zu finden.
Oder der Lehrer Ralph Wyman in der Erzählung „Würdest du bitte endlich still sein, bitte!“, der als junger Student noch unstet seinen Weg suchte und diesen nach dem Zusammentreffen mit der schönen Marian Ross gefunden hatte. Nach Jahren des Glücks wächst eine kleine Familie zusammen und doch schwelt in Ralph eine Glut, die er nicht beherrschen kann. Seine Ahnung, dass Marian ihn zwei oder drei Jahre zuvor auf einer Party mit Mitchell Anderson betrogen hat, ist schon lange nicht mehr nur eine Ahnung. Als beide sich über den damaligen Abend unterhalten stürzt Ralph in ein tiefes emotionales Loch, alles scheint über ihm zusammenzubrechen.
Carver lässt den Leser innehalten. Danach schüttelst du das Leben der anderen entweder befreit von dir ab und kehrst in dein Idyll zurück oder du verzweifelst an deiner eigenen Kleinbürgerlichkeit und den Barrieren, die dich beschränken.
- Carrie Jones
Flüsterndes Gold
(482)Aktuelle Rezension von: ilkagkIn diesem Buch geht es um Zara, die zu ihrer Großmutter in das einsame und verschneite Maine zieht. Gleich am ersten Schultag lernt sie den attraktiven Nick kennen. Natürlich verliebt sie sich direkt in ihn. Nick beschützt sie vor einem seltsamen Fremden, der ihr immer wieder auflauert. Außerdem zeigt er ihr nicht nur die dunkle Seite die ihre idyllische neue Heimat offenbart. Und Nick hat selbst auch ein übernatürliches Geheimnis.
Dieses Buch war so schön. Ich habe die Beschreibung von Maine so geliebt. Ich konnte es mir richtig gut vorstellen. Außerdem waren die Charaktere super gut geschrieben, dass ich sie mir ebenfalls perfekt vorstellen konnte. Dazu kommt noch, dass die Geschichte so gut umgesetzt wurde, dass ich einfach nur durch das Buch durchgeflogen bin. Der Schreibstil war so schön angenehm, flüssig und schnell zu lesen. Ich kann von diesem Buch nur schwärmen und hoffe, dass ich es bald schaffe, die anderen drei Teile zu lesen. Denn die liegen leider noch ungelesen auf meinem SUB.
- Kylie Scott
Sweet Little Lies
(194)Aktuelle Rezension von: DrunkenCherrySchade, aber das Buch konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Es kam mir so vor, als hätte die Autorin ein paar Agentenfilme gesehen und dann unbedingt auch mal so eine Geschichte schreiben wollen – jedoch ohne sich Gedanken über mögliche interessante Details zu machen – die Story war leider eine absolute Blaupause.
Nach dem Klappentext hatte ich erwartet, eine sehr lustige Geschichte zu bekommen – leider eine falsche Annahme, denn tatsächlich nimmt sich das Buch relativ ernst.
Die Geschichte geht relativ flott vonstatten, was aber auch ihr Makel war. Eigentlich mag ich es, wenn straff erzählt wird, aber hier hätte es auf jeden Fall ein paar Seiten mehr gebraucht, um Tiefe aufzubauen.
Betty wird entführt, nachdem ihre Wohnung explodiert ist und stellt fest, dass ihr Verlobter, von dem sie sich eigentlich gerade trennen wollte, ein Geheimagent ist. Doch anstatt ihre ganze Beziehung mit ihm in Frage zu stellen, ist das einzige, worüber sie sich fortan Gedanken macht, die Tatsache, dass er sie nur deshalb nicht richtig sexuell befriedigt hat, um seine Tarnung zu wahren. Denn Thom, der absolute Durchschnittsbürger mit durchschnittlichem Job, durchschnittlichem Gehalt und durchschnittlichem Leben kann seiner Freundin natürlich auch nur durchschnittlich oft einen Orgasmus verschaffen – alles andere wäre ja fatal und er könnte auffliegen. Ich frage mich, was die Autorin sich dabei gedacht hat.
Beide Hauptfiguren bleiben total blass. Ich weiß von Betty eigentlich nicht wirklich etwas – und von Thom noch viel weniger. Sie sind die ganze Zeit auf der Flucht vor dem Feind und Thom erzählt nur sehr zaghaft von seiner Organisation, seiner Ausbildung und seinem Leben – ich glaube, das war auch ein wenig der Tatsache geschuldet, dass sich Kylie Scott schlicht keine Gedanken darum machen, sondern lediglich gerne ein paar toughe Actionszenen und ein paar heiße Sexszenen schreiben wollte.
Ich fand die ganze Lovestory irgendwie nicht glaubwürdig. Betty will Thom verlassen, weil sie das Gefühl hat, ihn nicht richtig zu kennen, auf Abstand gehalten zu werden. Dann erfährt sie von seinem Job und plötzlich ist er interessant – was natürlich auch an den tollen Orgasmen liegt, die der echte Thom ihr nun liefert.
Thoms Gefühle für Betty fand ich eigentlich ganz süß. Er beteuert immer wieder, dass seine Liebe zu ihr echt ist – aber ein wirkliches Prickeln konnte ich zu keinem Zeitpunkt spüren.
Auch die Hetzjagd, der die beiden ausgesetzt sind, war nach einiger Zeit einfach nur langweilig. Sie sind unterwegs, es fallen Schüsse, man lernt neue Personen kennen, peng peng, Tote, neuer Schauplatz, alles von vorne.
Natürlich hat Betty auch keine große Angst vor Waffen und findet sich super schnell in ihrem neuen Leben ein – nein, hier fehlte einfach alles. Emotionen, Zweifel, ein richtiges Zusammenfinden der beiden Liebenden und vor allem tiefgehende Gespräche.
Hätte ein cooles Buch werden können, hat mir jedoch so gar nichts gegeben.
- Phil Rickman
Die fünfte Kirche
(61)Aktuelle Rezension von: PitziBetty und Robin Thorogood sind zwei junge Leute, die in das kleine, beschauliche Dorf "Old Hindwell" ziehen. Dass die Uhren dort noch völlig anders "ticken", wenn es um Religionsausübung geht, müssen sie bald am eigenen Leib erfahren, als bekannt wird, dass Betty und Robin keine Christen sind. Sie gehören einer anderen Glaubensgemeinschaft an und sind beide "weiße" Hexen/Hexer.
Der neue Prediger im Dorf, Nicholas Ellis, der ein Geheimnis verbirgt, lässt nichts unversucht, das Ehepaar sofort zu verdammen und als "Wurzel des Bösen" zu verunglimpfen.
Die Dörfler, die von Ellis charismatischer Erscheinung beeindruckt sind, lassen sich von ihrem radikal eingestellten Pfarrer blenden und so kommt es bald zu einem gefährlichen "Showdown" in Old Hindwell, als bekannt wird, dass Betty und Robin zusammen mit einigen Gleichgesinnten ein "heidnisches Fest" auf ihrem Grundstück, zu dem auch eine alte verfallene, aufgegebene Kirche zählt, planen.
Doch glücklicherweise wird Merrily Watkins von ihren Vorgesetzten beauftragt, Ellis einmal vor Ort über die Schulter zu sehen, da selbst die Kirche beunruhigt ist. In dem Dorf gehen einige seltsame Dinge vor sich und schließlich verschwindet eine Frau, die Merrily kurze Zeit zuvor kennen gelernt hatte und deren jüngst verstorbene Schwester mit einem angesehenen Bürger von Old Hindwell verheiratet war.
Laufen in Old Hindwell alle Fäden zusammen? Wie gut, dass Merrily nicht allein ermitteln muss und sich auf den knorrigen alten Gomer und ihre gewitzte Tochter stützen kann...Nachdem man in Band 1 und Band 2 der Reihe viel über die Hauptfigur der Serie, Merrily Watkins und ihr familiäres Umfeld erfahren durfte, geht es in "Die fünfte Kirche" nun etwas rasanter zur Sache, als man es bislang gewohnt war. Beängstigend eindringlich und realistisch schildert Phil Rickman diesmal, wie schnell es redegewandten Menschen gelingen kann, etwa eine ganze Dorfgemeinschaft negativ beeinflussen zu können bzw. eine Hetzjagd auf anders Gesinnte zu veranstalten.
Es kommt zum religiösen Kampf "Gut gegen "Böse" in Old Hindwell- doch besonders positiv anzumerken ist, dass Phil Rickman nicht in die Falle tappt, eindeutig Stellung zu beziehen, sondern beide Seiten durchleuchtet ohne zu Verurteilen, was den Roman sehr lesenswert macht.
Die Fans der Serie müssen sich zwar gleich am Anfang von einer liebeswerten Nebenfigur verabschieden, was für ein paar traurige Momente sorgt, dennoch ist dieser Teil der Reihe wie gewohnt, gespickt mit amüsant- zynischen Gedankengängen der Romanheldin Merrily und auch die zahlreichen Dialoge des knorrigen Gomers Parry und seine unverklärte Sicht auf die Dinge, sorgen für viele Schmunzelmomente im Laufe der Story.
Die Aufklärung des Mordfalls ist ebenfalls sehr spannend geraten, wobei der Ort, an dem die Überführung des Mörders stattfindet, für Gänsehautstimmung sorgt.
- Terry Pratchett
Klonk!
(286)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer"Klonk!" So klang es, als dieses Wunderwerk eines Buches auf mein unwissendes Gehirn traf, dass mich nicht schon längst dazu gebracht hatte, dieses Buch zu lesen. Aber vorher mussten natürlich noch alle vorigen Scheibenweltromane gelesen werden...
Ach ja, Terry Pratchett schafft es immer wieder, mich mit seinen Büchern zu begeistern. In "KLONK!" geht er dem schon seit Ewigkeiten währenden Konflikt zwischen Zwergen und Trollen nach, der zwischen einem Volk aus Bergarbeitern und einem aus "wandelnden Steinen" nur entstehen kann. Er beleuchtet die Geschichte und Kultur der Zwerge sowie der Trolle weiter und bringt viele neue Elemente ein.
Der vorliegende Band ist ein Stadtwachenroman um Sam Mumm und die anderen Mitglieder der Stadtwache Ankh-Morporks, steht jedoch auch sehr mit den Welten von Trollen und Zwergen in Verbindung.
Terry Pratchett schafft es mit den Stadtwachenromanen, eine eigene kleine Dedektiv- und Krimiserie in die Scheibenwelt einzubauen, die schon so vor Phantasie strotzt. Dadurch ist "Klonk!" wie die anderen Stadtwachenromane ein wenig spannender, da es wieder einen mysteriösen Fall gibt, den es zu lösen gilt. Wenn das dann mit dem Wortwitz von Pratchett und der Scheibenwelt zusammenkommt, ergibt das eine perfekte Mischung. Es ist auch schön zu lesen, wie am Ende alle Stränge zusammenführen und man bemerkt, wie alles zusammenpasst, worum sich vorher noch Mythen rankten. Terry Pratchett erzeugt unter anderem Spannung durch Elemente wie die "Rufende Dunkelheit" und andere Zwergenmythen, die dem Roman einen dunkleren Unterton verleihen.
Alles in allem ist "KLONK!" wieder ein gelungener Stadtwachenroman von Terry Pratchett, den jeder gelesen haben sollte, der entweder Terry Pratchett-Fan ist oder oder auch gerne einmal den Kriminalroman der etwas anderen Sorte gelesen haben möchte. Wem das Buch gefällt, der ist sicher auch mit den anderen Stadtwachenromanen (ja, ich habe dieses Wort nun schon ziemlich oft genutzt) von Terry Pratchett gut beraten. - Lucy Fricke
Ich habe Freunde mitgebracht
(28)Aktuelle Rezension von: BuchstabenliebhaberinNiemand kann Eigensinnigkeiten und Zweifel besser beschreiben als Lucy Fricke. Und sie macht das mit viel Liebe. Das "alte" Pärchen Henning und Martha, wo sich nicht die Liebe, sondern die Zweifel an der Liebe abgenutzt haben. Nach 10 gemeinsamen Jahren. Henning zeichnet und kocht, Martha läuft weg und kommt wieder.
"Verdammtes Polen, dachte sie, hatte ihr das Hirn eingehäkelt wie eine Klorolle." (S.40)
Dann sind da noch Jon, Schauspieler. Spielt immer nur Leichen, für mehr reicht sein gutes Aussehen leider nicht. Und Betty, auch aus der Filmbranche, immer am Rande eines Nervenzusammenbruchs, und auch mal drüber.
Als Betty mal wieder drüber ist, und Jon seine wichtigste Rolle versemmelt, Henning erkennt, dass sein großer Erfolg nur eine müde Kopie ist und Martha richtig einen Schuss vor den Bug bekommt, geht es für die vier Freunde ab aufs Land, an die Ostsee, zu Jons Mutter.
Kein Buch für Romantiker oder Feelgoodfreunde. Auch keine Komödie, auch wenn es einige Szenen gab, wo ich herzhaft lachen musste. Das Leben ist weder Wunschkonzert noch Ponyhof, es kann verdammt schmerzhaft sein, gemein, öde, langweilig, anstrengend. Was gut oder richtig ist, weiß man oftmals erst hinterher. Und genau diese Zustände beschreibt Lucy Fricke in diesem Buch. Und egal wie mies es aussieht, mit einer Handvoll Freunde kommt man da durch.