Bücher mit dem Tag "bergsteiger"
58 Bücher
- Jon Krakauer
In die Wildnis
(393)Aktuelle Rezension von: eva_caro_seidelKrakauer untersucht die Persönlichkeit, das Umfeld, die Gedankenwelt Chris McCandless' in seinem Reportageroman "In die Wildnis".
Ist Chris ein Spinner, der sich ohne ausreichende Nahrung, Ausrüstung, Kartenmaterial und Erfahrung allein in die alaskanische Wildnis wagt? Oder sollte er für seinen Versuch, mit so wenig wie möglich allein in der Natur zu überleben, bewundert werden? Diesen Fragen geht Krakauer in etlichen Geschichten, Zitaten und Interviews nach.
Die Thematik setzt unzählige Gedanken in Gang, weshalb ich das Buch empfehle, denn die Auseinandersetzung damit, ob Risikobereitschaft Anerkennung oder Kopfschütteln verdient, ist interessant und individuell.
Persönlich tendiere ich dazu, zu verurteilen, dass jemand sein Leben unvorbereitet und naiv riskiert - und verliert. Chris McCandless verhungert während seines Alaskaabenteuers. Das ist für mich leichtfertig und steht in Kontrast zu seiner Intelligenz und seinem netten Wesen. Aber jeder möge sich sein eigenes Urteil bilden.
- Thomas Glavinic
Das größere Wunder
(172)Aktuelle Rezension von: ThomasWHandlungsstrang 1: Jonas wird von einem superreichen Ziehvater adoptiert u wächst in einem surrealen Setting mit Freunden ohne jegliche Zwänge u Konventionen auf
= illustrierte Männerfantasien oder was will uns der Autor damit zeigen? Was soll das?
Paralleler Handlungsstrang 2: Jonas ist tagelang im Basislager vom Mt.Everest ... bla bla bla bla ... und erreicht am Ende allein den Gipfel u kommt auch wieder runter. Toll!
Macht das alles Sinn? Nein!
- Jon Krakauer
In eisige Höhen - Das Drama am Mount Everest
(16)Aktuelle Rezension von: AglayaAm 10. Mai 1996 wollen mehr als 30 Menschen den Mount Everst besteigen – acht davon kehren nie zurück. Der Journalist Jon Krakauer war einer der wenigen, die an diesem Tag den Gipfel erreicht haben und auch noch davon erzählen können.
Jon Krakauer lässt seine Leser nie vergessen, dass er hier aus eigener Erfahrung berichtet. In Ich-Perspektive erzählend geht es ihm in erster Linie darum darzulegen, wie er die Tragödie empfunden hat.
Jon Krakauers Erzählstil ist nichts für Unaufmerksame. Immer wieder schweift er ab, bei fast jeder Erwähnung einer Person wird erst mal deren ganzes bisheriges Leben geschildert, bevor es mit den Ereignissen weitergeht. Auch einige Zeitsprünge helfen zusätzlich mit, den Leser zu verwirren. Da er zudem immer wieder aus anderen Berichten wortwörtlich zitiert, behält nur der sehr aufmerksame Leser (oder in meinem Fall Zuhörer) den Überblick, wann Krakauer von sich selbst erzählt und wann es um jemand anderen geht (ich habe dies oft erst am Schluss der jeweiligen Passage gemerkt).
Inhaltlich konnte das Buch für mich wenig Neues bieten. Ich bin vor einiger Zeit durch den Film "Everest" auf das Thema gestossen und habe mich dann durch alle möglichen Wikipedia-Artikel gelesen, bevor ich zu diesem Hörbuch gegriffen habe. Doch auch wenn mir die Ereignisse vom 10. Mai 1996 dadurch bis in die Details bekannt waren, wurde Jon Krakauers Erzählung trotzdem nicht langweilig. Natürlich kennt er nicht "die Wahrheit" (auch wenn er gerne so tut), sondern kann nur seine Wahrnehmung und Interpretation der Geschehnisse abliefern. Diese lassen den Leser aber absolut mitfiebern, auch wenn ich mich das ganze Hörbuch hindurch fragte, wie man sich so eine Tortur freiwillig antun kann… Man kann nun darüber diskutieren, ob es wirklich nötig gewesen wäre, so detailliert über die (nach Krakauers Ansicht) "Verfehlungen" anderer Teilnehmer der Exkursion herzuziehen (ob diese nun etwas mit den Geschehnissen zu tun hatten, wie Bukrejews Verzicht auf Flaschensauerstoff, oder nicht, wie Hillman Pitts Zeitschriftenkonsum). Ich hätte es als Beteiligter sicher nicht lustig gefunden, mein Leben so in der Öffentlichkeit ausgebreitet zu sehen. Allerdings versuchte Krakauer wohl mit diesem Buch, das er nur wenige Monate nach den Geschehnissen veröffentlicht hat, sein Trauma und seine eigenen Schuldgefühle zu verarbeiten, was die Schuldzuweisungen zwar nicht rechtfertigt, aber etwas erklären kann (wobei ich als Nicht-Bergsteigerin mir kaum vorstellen kann, wie man nach der Besteigung des Everest-Gipfels als Amateur ohne Höhenerfahrung noch in der Lage sein sollte, andere zu retten…).
Das Hörbuch wird von Christian Brückner gelesen, der den Inhalt gut rübergebracht und auch stimmlich zum Thema gepasst hat. Mir hat es gut gefallen, dem Leser oder Hörer sollte allerdings bewusst sein, dass er hier einen klar subjektiv erzählten Erlebnisbericht erhält und nicht eine neutrale Tatsachenschilderung.
Mein Fazit
Auch wenn man die Geschichte kennt mitreissend - Jon Krakauer
In eisige Höhen
(209)Aktuelle Rezension von: AStrelowKommerzielles Bergsteigen ist wie ein Fluch. Für die Berge, aber auch für die, die unbedingt auf die Gipfel der Welt wollen. Hier versuchen Menschen ihr Schicksal herauszufordern. Ich habe auch am Ende dieser wirklich aufschlussreichen Lektüre nicht verstanden, warum sie das tun. Selbst die, die den Gipfel erreichen, sind meist am Ende ihrer Kraft und haben mit den Folgen vielleicht ihr Leben lang zu kämpfen.
Jon Krakauer berichtet schonungslos von Fehlern, Irrtümern, Missverständnissen, Selbstüberschätzungen, die in ihrer Summe zu der Katastrophe geführt haben.
Ob seine Sicht der Dinge dem Hergang entsprochen haben oder ob Anatoli Boukreev in seinem Buch den Geschehnissen näher kam, entzieht sich meiner Kenntnis.
Jon Krakauer hat in seinem Buch genug Gründe dafür geliefert, warum Extrembergsteigen lebensgefährlich ist. Das Buch liest sich sehr gut und man bekommt, auch ohne den Film zu kennen, eine ansatzweise Vorstellung von den Geschehnissen. Auch wenn seitdem viele Jahre vergangen sind, sich Ausrüstungen immer wieder verbessern, der Berg hat nichts von seiner Gefahr eingebüßt und zeigt dies auch in jeder neuen Saison.
Wer also plant den Everest zu besteigen, der sollte das Buch lesen und dann entscheiden
- Jörg Maurer
Niedertracht
(190)Aktuelle Rezension von: annlu*Aber auch so war es spektakulär – das Ereignis hatte sich bis ins Tal herumgesprochen, und die Gondeln brachten im Halbstundentakt weitere Schaulustige herauf. Selten genug, so ein Real-Event hautnah miterleben zu können.*
Im dritten Fall von Hubertus Jennerwein wird der bayrische Kurort mit Doppelnamen von einem Serientäter heimgesucht. Ein Toter am Berg bringt erste Hinweise darauf. Nicht lange und eins ist klar: ein Verrückter entführt Menschen um sie in mitten von Bergwänden auszusetzen. Jennerwein und sein Team arbeiten auf Hochtouren um den Täter zu finden. Derweil mischt die Mafia wieder einmal im Ort mit.
Ich hatte wieder einmal Lust auf einen humorvollen Bayernkrimi – und von dieser Reihe wurde ich noch nie enttäuscht. Nicht nur sarkastisch-witzig gings hier zu. Es wurde fast schon unheimlich bei dem Blick auf die Opfer: Ausgesetzt in einer Felsnische, ohne Möglichkeit auf sich aufmerksam zu machen oder der Situation zu entkommen. Der Gedanke daran lies mich frösteln. Der Täter hat es aber gerade darauf abgesehen.
Wie auch in den bisherigen Bänden werden hier viele unterschiedliche Handlungsstränge miteinander verwoben. Dabei sind Jennerwein und sein Team aber auch der Täter und seine Motivation nur einige davon. Zum anderen ist da nämlich auch wieder ein bekannter Österreicher, der als Arm der Mafia mitmischt – zwar abseits des Mordfalls aber doch immer präsent. Von ihm gelenkt werden ein paar andere Bewohner des Kurortes, die zwar nicht so recht verstehen, wie sie dazu kommen, und doch mitten im Geschehen stehen.
Schon die letzten beiden Bände mochte ich gerade deshalb, weil der Autor es vorzüglich versteht, einerseits zwar überzogen zu erzählen – und damit genau meinen Sinn für Ironie trifft – als auch Spannung aufzubauen. Besonders gut gefallen mir dabei die vielen Blicke auf Handlungen, die im ersten Moment komplett irrelevant erscheinen und erst langsam zusammen finden.
Fazit: Auch der dritte Teil konnte mich überzeugen – ich werde der Reihe treu bleiben.
- Matt Dickinson
Die Macht des Schmetterlings
(88)Aktuelle Rezension von: PteranodonIch fand das Buch wirklich sehr gut.
Ich bin ein Fan der Chaostheorie und deshalb war das Buch ein Muss.
Es sind viele Handlungsstränge, die natürlich alle (teilweise nur ganz kleinen Punkten) miteinander verbunden sind. Es sind sehr kurze Abschnitte (1-1.5 Seiten) die von den jeweiligen Geschichten erzählen. Innerhalb dieser Abschnitte wird knallhart ein Ereignis beschrieben. Zack, schon ist man im nächsten Abschnitt. Und wieder im nächsten. Und dann wieder beim ersten. Und so weiter. Die einzelnen Handlungsstränge sind extrem spannend. Jede Geschichte ist für sich schon aufregend und man möchte mehr erfahren.
Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen und war an zwei Abenden durch. Es bleiben ein paar Schicksale offen, aber mehr oder weniger gibt es jeweils nur 2 mögliche Enden dafür. Das schlimmste .. Oder das Beste ..
Klare Leseempfehlung. Wenns nix für euch war, dann hat es nicht lange gedauert es zu lesen. Wenn doch, dann seid ihr um ein paar Gedankenspiele reicher.
- Andreas Winkelmann
Höllental
(244)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueIm Höllentalklamm kommt eine junge Frau ums Leben. Sie stürzt sich selbst von einer Brücke in den Tod, aber was steckt dahinter und warum?
Andreas Winkelmann weiß wie man Geschichten erzählt und vor allem so raffiniert, daß man nicht aufhören kann zu lesen. Auch dieser hat mir sehr gut gefallen! Es gab am Anfang zwar mal eine etwas zählte Stelle für mich, kann aber auch an meiner Tagesform gelegen haben, aber ansonsten flüssig erzählt und geschrieben.
- Thomas Glavinic
Das größere Wunder
(6)Aktuelle Rezension von: NiWaJonas ist ein etwas anderer Tourist. Denn er hat eine ganz besondere Umgebung für seinen Abenteuerurlaub gewählt: den Mount Everest.
Gleichzeitig mit dem Aufstieg in die Todeszone kommen seine Erinnerungen hoch, die ihm gemeinsam mit dem Berg zu überwältigen drohen.
Wer schon einmal ein Buch von Thomas Glavinic gelesen hat, weiß, dass man sich dabei immer auf ein besonderes Leseerlebnis einlässt. Mit einem einfachen Plot ist es bei Glavinic nicht getan und das ist auch hier der Fall.
Jonas besteigt also den Mount Everest. Gemeinsam mit anderen Hardcore-Touristen schleppt er sich von Basislager zu Basislager, kämpft gegen Übelkeit und Erbrechen und später gegen Orientierungslosigkeit und Erfrierungen an. Und in einem der menschenfeindlichsten Gebiete der Welt, denkt er über sein bisheriges Leben nach.
Ein Leben genauso besonders wie der Aufstieg selbst. Jonas ist in einem wohlbetuchten Haushalt aufgewachsen. Gemeinsam mit seinem Freund Werner hat er in absoluter Narrenfreiheit gelernt, gelebt, gelacht, jede Art von Unfug getrieben und der ganzen Umgebung oft boshafte Streiche gespielt. Dennoch musste auch er grausame Schicksalsschläge ertragen. Der unverständliche Tod seines Bruders Mike, die Abweisung durch die Mutter bishin zum Verlust seiner Lieben, der ihn als Erwachsenen nicht zur Ruhe kommen lässt.
Getrieben von dem Bedürfnis da zu sein, gibt es keinen Ort, an dem er zu sich findet, bis er in einem magischen Augenblick Marie begegnet.
Das Thema Mount Everest ist für mich immer wieder interessant. Kaum zu glauben, dass sich „normale“ Menschen monatelang darauf vorbereiten, den höchsten Berg der Welt zu erklimmen, dabei durch Erfrierungen abgetrennte Zehen und Finger und sogar den Tod riskieren, nur um abgekämpft am höchsten Punkt der Welt da zu sein.
Und hier gönnt Thomas Glavinic dem Leser einen Blick auf eine dieser Personen, die sich statt des beschaulichen Strandurlaubs für einen Urlaub in der Todeszone entschieden hat. Dazu erschafft er einen selbstbewussten, undurchschaubaren Charakter. Jonas, der macht, was er will, Jonas, der dem Sinn seines Lebens hinterfragt, Jonas, der den höchsten Berg der Welt erklimmen will.
Genauso interessant ist allerdings, wie Jonas eben diese Person geworden ist, denn all die bisherigen Ereignisse haben ihn genau hier her - auf den Mount Everest - gebracht.
Grundmotiv der Erzählung ist wohl, was wäre, wenn man sich um finanzielle Angelegenheiten keine Gedanken machen müsste. Wie würde man sein? Was würde man tun? Worin läge noch ein Sinn? Denn wenn man sich kaum um etwas bemühen muss, könnte man es wahrscheinlich gar nicht mehr richtig genießen. So ist Jonas eher ein blasser Charakter, der nur mit den Fingern schnippt, um ein Blockhaus zu bauen, ein Museum zu gründen oder eine Yacht zu kaufen. Jedoch funktioniert das nicht, um den Gipfel des Mount Everest zu erreichen oder um die Liebe seines Lebens zu halten.
Thomas Glavinic hat mit „Das größere Wunder“ wieder einen verstörenden Roman geschrieben, der ganz seinem bisherigen Werk entspricht. Dieses Buch stimmt nachdenklich, lässt philosophische Betrachtungen sprießen und beschäftigt sich meiner Meinung nach mit der Frage, was muss man tun, um da zu sein? - Krystyna Kuhn
Das Tal - Die Katastrophe
(600)Aktuelle Rezension von: Sjard_SeligerBand 2 aus der Reihe "Das Tal" von Krystyna Kuhn ist insgesamt etwas besser geraten als der erste Teil, welcher noch eher wie eine Einleitung in die Buchreihe wirkte und nicht so ganz überzeugen konnte an vielen Stellen. Nun jedoch haben sich zwar die Schwächen aus dem ersten Teil gemindert, sind aber bei Weitem nicht verschwunden. Dazu gleich noch.
Die Story handelt diesmal, zu meiner Überraschung, von der Studentin Katie, der recht unnahbaren, kratzbürstigen Koreanerin, welche in Band 1 bereits eine wichtige Nebenrolle spielte. Die gesamte Geschichte wird hier im zweiten band nun aus ihrer Perspektive heraus erzählt - und die wusste zu gefallen. Man kann als Leser von Katie halten, was man will - sie gefällt mir. Ihre Art ist in der Tat gewöhnungsbedürftig, aber dennoch sympathisch, wenn man einige ihrer Eigenschaften selber aufweist. Katies Antworten sind oft kurz, sarkastisch und kühl, aber nicht auf eine böswillige Art. Sie zieht ihr eigenes Ding am College durch und wirkt ziemlich tough.
Nachdem sie und die anderen der Gruppe im vorherigen Buch auf die Spur von 8 vermissten Studenten aus den 70ern gestoßen sind und deren Verschwinden mit dem neben dem College liegenden Berg "Ghost" zu tun hat, kommt Katie die wahnwitzige Idee, mit ihrer Clique den Ghost zu erklimmen - einerseits, um ihr Bedürfnis nach Freiheit zu besänftigen, und andererseits, um dort nach Spuren zu suchen. Doch schon bald bringen interne Gruppenrivalitäten, Steinschläge, Schneestürme, Gletscher & Kälte die Situation langsam aber sicher außer Kontrolle, und die Gruppe kämpft schon bald ums Überleben auf 3000 Metern Höhe...
Die Charaktere sind wie bereits in Band 1 vorgestellt - mitunter extrem anstrengende Selbstdarsteller, besonders die aufdringliche, übertrieben neugierige Debbie und der alles-filmende, omnipräsente Benjamin. Allerdings werden im Verlauf der Geschichte einige Nervensägen ihren Ruf wiederhergestellt bekommen (so viel sei verraten). Katie wiederum hat mit ihrer trockenen, straighten Art und Weise schnell meine Sympathie gewonnen, nachdem sie zuvor in Band 1 noch eher mysteriös rüberkam. Auch Julia ist wieder dabei und kommt für mich bei der Sympathie auf Platz 2.
Größtes Manko ist und bleibt der Schreibstil. Was die werte Autorin manchmal für krasse plot holes und Handlungssprünge ins Buch einbaut, ist schon bemerkenswert. Als ob sie beim Schreiben permanent abgelenkt und nicht ganz bei der Sache gewesen war... oder sie verliert sich gefühlt in scheinbar detaillierten Beschreibungen, welche dann letztlich doch relativ belang- und aussagelos formuliert wurden. Oft kam es vor, dass ich Seiten mehrmals lesen musste, um der Handlung korrekt folgen zu können und um gänzlich nachvollziehen zu können, wer genau was sagt oder gerade macht. Man kann den Schreibstil von Frau Kuhn also durchaus als "eigenwillig" betiteln.
Nichtsdestotrotz ist der zweite Band gelungener als der erste, weil hier die Story zum ersten Mal so richtig Fahrt aufnimmt. Die Spannungskurve steigt hoch an, und an einige Stellen wird das Buch sogar zum Pageturner und bietet ziemlich gute Unterhaltung. Auch die Twists & Wendungen sind diesmal eine deutliche Spur besser geraten.
Insofern bin ich gespannt auf Band 3 der Reihe.
- Eliot Pattison
Der tibetische Verräter
(10)Aktuelle Rezension von: itwt69Nachdem mir das 5. Buch nicht so gut gefallen hat, ist das 6. mit Abstand das Beste. Ein sehr spannender Kriminalfall, den Inspektor Shan zu lösen hat - involviert sind Major Tan, Shan's Sohn Ko (im Gulag), eine chinesische Ministerin, amerikanische Bergsteiger und ehemalige Widerstandskämpfer. Und das alles im atemberaubenden Schatten der Muttergottheit Chomolungma - des Mount Everest. Man erfährt auch einiges hoch interessantes über die amerikanische Hilfe der tibetischen Rebellen bis ca. 1970. Wie üblich in dieser Reihe ist der spirituelle Flair umwerfend. - Patrick Woodhead
Der Wolkentempel
(52)Aktuelle Rezension von: Gina_GrimpoAuch wenn das Cover auf einen Thriller verweist, diesen Roman habe ich eher als Abenteuerroman empfunden.
Wunderschöne Landschaftsbeschreibungen und schon alleine die Erzählungen, wie Luca und Bill sich gegen Wind, Wetter und die Berge behaupten hätte mir schon gereicht. Unglaublich spannend und trotzdem ich gemütlich mit Decke auf dem Sofa gesessen habe, hat es mich echt gefröstelt bei den Wetterbedingungen, die im Buch vorherrschen :-)
Dazu noch spannende Einblicke in das Land Tibet und die Kultur, ein schönes Lesevergnügen. Das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen, das ist aber zu vernachlässigen, da ich mich beim Rest der Geschichte sehr gut unterhalten gefühlt habe.
- Volker Klüpfel
Himmelhorn
(148)Aktuelle Rezension von: makamaKluftinger entdeckt auf seiner Radtour mit dem Doktor Martin Langhammer drei abestürzte Bergsteiger ---- sie ind alle tot.... was ist passiert. Erstmal garnichts und das bleibt auch lange so. Es dauert bis die Ermittlungen um Kluftinger und sein Team dann endlich mal in Gang kommen. Stattdessen gibts viel Probleme im Familien- und Freundeskreis. Für mich vielzuviel!!!!! Irgendwann gehts dann los und es gibt zwei verfeindete Bergsteigerfamilien, einen ungeklärten Absturz aus dem Jahr 1936, schwer zugängliche Höfe in den Alpen, störrische Bewohner usw.
Fazit und Meinung: Mein Fall war dieses Buch nicht, kaum ERmittlung, dafür vielzuviel drumherum und eindeutig vielzuviele Seiten, fast 500 - da wäre wenigere sicher besser gewesen, deshalb auch nur 2 Sterne für dieses Buch.
- Aron Ralston
Im Canyon
(25)Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-Wirklich gut und sehr spannend. Was dieser Mann geleistet hat ist wirklich unfassbar. Zwischendurch gibt es Passagen wo der Autor von anderen Erlebnissen erzählt. Das zieht sich ein bisschen und bläht das Buch etwas auf. Ich muss zugeben, dass ich ein paar Seiten überblättert habe ohne sie zu lesen. Das passiert mir wirklich sehr selten. Aber generell auf jeden Fall eine Leseempfehlung! - Christopher Coake
Bis an das Ende der Nacht
(35)Aktuelle Rezension von: skaramelSchon auf dem Buchcover von Christopher Coakes „Bis an das Ende der Nacht” preist niemand anderes als Nick Hornby an, dass beim Lesen dieses Buches die Gefahr bestünde das Atmen zu vergessen. Große Ansprüche, die ein noch unbekannter Autor mit diesem Zitat auf sich nimmt. Doch in jeder Zeile dieses Buches wird er diesen gerecht. „Bis ans Ende der Nacht” ist kein Buch, das eine einzige Geschichte erzählt. Viel mehr sind es sieben eigenständige Erzählungen, die zu einer Sammlung zusammen gefasst wurden. Was völlig zusammenhangslos klingt, erweist sich schon nach den ersten Geschichten als Fehlinterpretation. Alle Geschichten haben in einemPunkt etwas gemeinsam. Sie sind tragisch, mitreißend und spannend erzählt. Im Zentrum steht ein Schicksal, das jemandem wiederfährt. Coake versucht sich in Extremsituationen reinzufühlen und die Reaktionen und das Handeln dieser zu beschreiben. So erzählt Coake von einem Pärchen, dass in einer kalten Nacht in ihrem Ferienhaus eingschneit wird und ums Leben kämpft, von einem krebskranken Ehemann, der noch eine letzte Entscheidung zu treffen hat, sowie von einem Mann, der seinen besten Freund verliert und nun die Erziehung des Sohnes übernehmen soll. Jeder der Charaktäre wirkt ehrlich, ist einzigartig, und in seine Geschichte tief verknüpft. Man kann nicht anders als mit diesen Menschen mitzufühlen, sich in sie herein zuversetzen und Seite für Seite zu verschlingen. Nick Hornby hat Recht behalten: Sie werden vergessen zu atmen, oder zumindestens ein Problem damit haben das Buch wieder beiseite zu legen. (c) erschienen in der westfalenpost: april 2009. - Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer
Der kleine Medicus
(33)Aktuelle Rezension von: SpreelingEin sehr tolles Buch um den eigenen Körper näher kennen zu lernen. Es wendet sich an jüngere Kinder , aber auch Erwachsene . Wir lernen den Körper besser kennen und was mit der heutigen Medizin alles möglich ist.
Es gibt Fotos und Bilder, Nanolino reist durch das Innere und wir bekommen die Körperfunktionen erklärt.
In extra Infoboxen werden Fachbegriffe erklärt. Und von der Großmutter erhalten wir Ratschläge und Rezepte um gesund zu bleiben oder werden!
Eine Mischung aus Ratgeber und Fantasie Geschichte. Zum immer wieder hinein schauen und nachschlagen!
- Joe Simpson
Sturz ins Leere
(27)Aktuelle Rezension von: PimpelscheDieses Buch erzählt von den Geschehnissen die sich 1985 am Siula Grande ereigneten, als Simon Yates und Joe Simpson diesen Berg bestiegen und einen gravierenden Fehler begangen, der schwerwiegende Folgen haben sollte.
Diese Geschichte ist so unglaublich, dass man meinen könnte, sie sei erfunden. Joe Simpson beweist einen unvergleichbaren überlebenswillen, der mich mächtig beeindruckt hat.
Jeder, der eine Affinität zum Bergsport besitzt, kann guten Gewissens dieses Buch mit Spannung lesen.
- Heinrich Steinfest
Der Allesforscher
(75)Aktuelle Rezension von: awogfliHeinrich Steinfest liefert uns in der ersten Hälfte sein typisches Universum schräg, kuriositätenreich und mit Unwahrscheinlichkeitsantrieb funktionierend. Eine sensationelle Idee jagt die andere gleich einem Feuerwerk an Absurditäten. Der Protagonist und Manager Sixten Braun wird von der daherfliegenden Leber eines explodierenden Wals in Taiwan ins Koma verfrachtet und überlebt anschließend einen Flugzeugabsturz im Südchinesischen Meer.
Nach diesen Katastrophen kriegt er als Bademeister in Deutschland sein neues Leben auf die Reihe, das er gemächlich und beschaulich ausgestaltet, also downsized, weil er infolge der Traumata nicht mehr in ein Flugzeug einsteigen kann und auch mit seinem bisherigen Job nichts mehr anfangen möchte.
Aus dieser Idylle wird er nach Jahren wieder plötzlich herausgerissen, denn nun ist er mit einem angeblich in Taiwan gezeugten Sohn konfrontiert für den er die Vormundschaft übernehmen soll. Die Behörde hat ihn informiert, dass seine damalige Geliebte und verantwortliche Ärztin während des Komas sehr schnell nach der Geburt des Kindes an Krebs gestorben ist und die beauftragte Pflegemutter nun in der Psychiatrie gelandet ist, sich also auch nicht mehr um das Kind kümmern kann. Sixten Braun fällt aus allen Wolken, übernimmt jedoch Verantwortung, denn die Wahrscheinlichkeit, dass er der Vater ist, ist durchaus nicht unerheblich.
Als das Kind mit dem Namen Simon aber dann nach Behördendschungel und Überstellung in Deutschland ankommt, ist klar, dass Sixten nicht der Vater sein kann, denn der Bub hat eindeutig asiatische Züge. Seine Geliebte war aber ebenso wie der Protagonist Deutsche. Keiner in der taiwanesischen Behörde hat ein Foto gesendet oder die Vaterschaft in Frage gestellt, denn sie dachten, Sixten sei Asiate. Nun war der Fehler nicht mehr rückgängig zu machen, das entzückende Kind ist vor Ort in Deutschland, Sixten fügt sich in sein Schicksal und adoptiert Simon aus Liebe und Respekt zur Mutter dennoch. Ein weiteres Detail hat die taiwanesische Behörde auch noch unterschlagen, um das Kind loszuwerden, Simon spricht eine komplexe Sprache, die keiner versteht. Nach ausführlicher Recherche wird klar, es ist keine chinesischstämmige Sprache, kein Dialekt, sondern eine eigenständige erfundene in sich logisch konsistente Geheimsprache, die sonst niemand auf der Welt spricht.
Ab in etwa der Hälfte des Romans wird das Tempo langsamer, fast schon gemächlich. Vater und Sohn nähern sich nach und nach einander an, aber Simon bleibt bei seiner Sprache und in seiner Welt. Sixten verliebt sich zudem auch noch in die Angestellte der taiwanesischen Botschaft, die die Adoption organisiert hat. Als Simon 8 Jahre alt wird, kommt Sixten drauf, dass der Bube perfekt klettern kann.
In einem Nebenstrang wird auch noch die Geschichte von Simons leiblichem Vater geschildert. Gemäß dem typischen steinfestschen Unwahrscheinlichkeitsantrieb kommen alle Protagonisten, die lebenden und die Toten in Tirol auf jenem Berg zusammen, auf dem Sixtens Schwester Astrid bei einem Kletterunfall gestorben ist.
Der Buchtitel Der Allesforscher stammt von Steinfests Sohn, der, um einen Universalgelehrten zu beschreiben, dieses Wort erfunden hat. Im Roman spielt dieser Allesforscher fast bis zum Ende eine untergeordnete Rolle, er war ein väterlicher Freund von Sixten.
Übrigens den explodierenden Wal gab es tatsächlich. So ein Ereignis ist zweimal passiert 1970 in Oregon und 2004 in Tainan, wie im Buch beschrieben. Solche Situationen sind übrigens gar nicht so ungewöhnlich. Durch die Gärgase tendieren verwesende Wale zu explodieren. Kontrollierte Miniexplosionen durch Schnitte in die Wale in den Niederlanden, in Dänemark und auf den Färöer-Inseln haben den großen Knall verhindert. https://www.youtube.com/watch?v=-4OIYQ6HCnk
Fazit: Sehr guter Roman, der in der Mitte für meine Gefühle gar zu sehr eine Vollbremsung hinlegt und das Tempo zu viel drosselt.
- Christopher Ross
Alaska Wilderness - Verschollen am Mount McKinley
(33)Aktuelle Rezension von: RangerWilson. - Hans Saler
Gratwanderungen meines Lebens
(2)Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis„Gratwanderungen meines Lebens“ nennt Bergsteiger und Autor Hans Saler dieses Buch. Der Titel ist durchaus ernst zu nehmen, denn bereits als Jugendlicher steigt er auf schwierigste Berge, durchklettert enge, steile Rinnen und geht Felsgrate entlang.
Dass die extremen Bergtouren immer wieder Todesopfer fordern, belastet den jungen Hans Saler sehr. Er zweifelt an sich und fühlt sich nach den Vorwürfen einer Hinterbliebenen schuldig. Doch er kann das Extrembergsteigen nicht lassen. Daher findet er sich – mit knapp 22 Jahren - in jener Expedition wieder, die ihn mit der Brüdern Reinhold und Günther Messner auf den Nanga Parbat führt. Die nach wie vor nicht restlos aufgeklärten Umstände von Günthers Tod und Reinhold Rolle bei dem Unglück spielen in diesem Buch eine große Rolle. Saler versucht so neutral wie möglich seine Hypothesen darzulegen. Vor allem verteidigt er jene Bergkameraden, die von Reinhold Messner massiv angegriffen wurden, sich auf Grund ihres eigenen Todes aber nicht mehr wehren können.
Das Unglück sollte aber – rückblickend gesehen – für Hans Saler zum Glücksfall werden. Er lernt auf seiner unsteten Reise durch den indischen Subkontinent die berühmten „Palmblattbibliotheken“ kennen. Ohne dass er in Indien bekannt ist, enthüllt ihm ein alter Inder sein, Salers ganzes bisheriges Leben. „Alles sei vorbestimmt und seit Anbeginn der Welt aufgeschrieben“, so die indische Weisheit.
Das hat mich an diesem Buch wirklich fasziniert. Die Tatsache, dass der Autor in der Palmblattbibliothek auf über 500 Jahre altes Wissen über sich selbst gestoßen ist. Logische Erklärungen gibt es dafür nicht. Es ändert aber Hans‘ Grundeinstellung zum Leben.
Für Bergsteiger ist das Buch eine Fundgrube an persönlichem Wissen und enthält eine Fülle von Details und Tiefe, die nur Bergkameraden nachvollziehen können.
Gut gefallen hat mir die eindringliche, bildhafte Sprache. Obwohl ich mit Bergen absolut nichts am Hut habe, habe ich die Faszination und Gefahren, die von ihnen ausgehen, spüren können. - Nora Roberts
Das Leuchten des Himmels
(120)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen ersten Blick kann der Leser hier auf der Buchseite auf die Handlung werfen. Meine persönliche Meinung:
Das Buch ist ein typischer "Nora Roberts" in dem - wie schon in der Überschrift zusammengefasst - eine gekonnte Mischung aus Spannung, Liebe und Erotik das Geschehen bestimmt. Dazu kommt diesmal noch eine beeindruckende Schilderung der örtlichen Gegebenheiten und eine schöne Zeichnung der vielen, etwas skurrilen Figuren.
Einen richtigen durchgehenden Spannungsbogen gibt es nicht - überhaupt hält sich die Spannung in Grenzen. Dafür bietet die Geschichte durch verschiedene Zeitebenen und wechselnde Perspektiven (auch aus Sicht des bis zum Schluss unbekannten Täters) viel Abwechslung.
Das Ganze wird abgerundet und zu einer sehr schönen Einheit verbunden durch die tolle, flüssige und bildhafte Schreibweise der Autorin.Nur ab und zu haben ein paar Längen den Lesefluss ein wenig eingetrübt.
Insgesamt ein sehr schöner Roman, dessen Plot der zu Recht auch verfilmt wurde und bereits im TV gelaufen ist.
- Max Scharnigg
Die Besteigung der Eiger-Nordwand unter einer Treppe
(27)Aktuelle Rezension von: JorokaNikol hat sich mit seiner Freundin M. im Laufe der Zeit mehr und mehr in die eigene Wohnung in einem Mehrparteienhaus zurückgezogen. Als er eines Tages zurückkommt und fremde Schuhe vor seiner Wohnung entdeckt und zudem M. durch die geschlossene Tür mit einem fremden Mann plaudern hört, wirft ihn das vollständig aus seiner Alltagsroutine und er sucht Zuflucht unter der Treppe des Mietshauses. Dort verharrt er die nächsten Tage und lernt die Vorgänge in seinem Haus aus ganz anderer Perspektive kennen. Außerdem kann er dort ungestört in Gedanken an seinem Buch über die Erstbesteigung der Eiger-Nordwand weiterschreiben.
Erst der alte Herr Schmuskatz aus dem Parterre kann ihn aus seinem Rückzugsort herauslocken, in dem er ihn zu Paprikahendl und Goldwasser einlädt. Hier findet er ein offenes Ohr für seine Geschichte mit M. und einen Kletterpartner für den steilen Weg nach oben, zurück in sein altes Leben......
Eine Melange der verrückten Geschichte von Nikol mit recht fiktionalen Anteilen und historischen Bezügen; einer recht klaren Schilderung der Bergbesteigung mit schon dokumentarischen Merkmalen. Anderseits phasenweise aber auch eine Art traumhafte Reise, die aber durch die sehr bodenständigen Gespräche mit Schmuskatz ein gutes Gegengewicht erhält.
Der Schreibstil des Buches hat mir recht gut gefallen. Kommt mir so vor, als ob der Roman vor allem auch durch die schöne Sprache lebt, gerade auch bei den Einblicken in Nikols Gedankenwelt. Parallel konnte ich mir aber aus manchem einfach keinen Reim machen. Gerade gegen Ende hin steigerte sich auch eine gewisse Ratlosigkeit und die Frage, was war dass denn jetzt?
Fazit: Kein schlechter Roman, ging aber dennoch nicht so richtig an mich heran.
- Jeffrey Archer
Berg der Legenden
(27)Aktuelle Rezension von: MelLilaDieses Buch hat mich ganz am Anfang verwirrt, es beginnt 1999 mit dem Fund einer Leiche und es wird sich gefreut, dass es "Mallory, nicht Irvine" sei und dass kein Foto von Ruth in der Tasche von Mallory gefunden wurde... Dann springt die Geschichte und beginnt 1892. Es wird aber sehr schnell klar, um was bzw. wen es geht. Es wird ein sehr idealistisches Bild von George Mallory gezeichnet und als Gegenpol dient der ihm ebenbürtige Kletterer Finch, der sich jedoch gesellschaftlich nicht so anpasst. Bestimmt ist die Darstellung auch ein wenig verklärt, auch dass es unter der eigentlichen Klettermannschaft keine Konflikte zu geben scheint und keine Neider. Aber es liest sich unfassbar gut, ich konnte es kaum mal aus der Hand legen und habe mich gerne mit auf Kletterpartie mit dem (wahrscheinlich) ersten Menschen auf dem höchsten Punkt der Erde begeben. Abgerundet wird das Buch durch die weiteren Lebensgeschichten der Angehörigen der Hauptperson sowie weiterer geschichtsträchtiger Personen im Bergsteigbereich.
- Amy McCulloch
Der Aufstieg – In eisiger Höhe wartet der Tod
(16)Aktuelle Rezension von: schillerbuchDieses Hörbuch interessierte mich, weil ich mich für die Bergwelt begeistere und immer wieder auch in den Bergen Urlaub mache. Auch wenn ich keine Gipfel mehr erstürmen kann, genieße ich das Unterwegssein in der Bergwelt weiterhin. In Gedanken begebe ich mich gerne immer wieder einmal in die Hochgebirge der Welt, so auch mit diesem Hörbuch, das im Himalaya am Manaslu spielt.
Der Verlag beschreibt den Inhalt so: “Diese Story ist die Chance ihres Lebens: Cecily darf als Erste den berühmten Bergsteiger Charles McVeigh interviewen, nachdem dieser innerhalb eines Jahres alle vierzehn Achttausender bestiegen hat. Die Sache hat nur einen Haken: Cecily bekommt das Interview erst, wenn sie mit ihm den letzten Gipfel, den Manaslu, erklommen hat. Die kleine Gruppe macht sich auf den Weg, da kommt es im Basislager zu einem tragischen Unfall. Und Cecily erhält eine Nachricht: »Ein Mörder ist am Berg, bring dich in Sicherheit!« Mit jedem Höhenmeter steigt die Gefahr, nicht ohne Grund nennt man diese Höhen die Todeszone. Doch dieser Aufstieg ist besonders tödlich, denn einer von ihnen ist ein Mörder. Und irgendwann ist die Luft selbst zum Schreien zu dünn …” (© Hörbuch Hamburg)
Dieses Hörbuch habe ich mit gemischten Gefühlen angehört. Die Sprecherin Britta Steffenhagen kannte ich bisher nicht und mir hat ihre Lesweise sehr gut gefallen. Diese hielt mich auch bei der Stange, denn vor allem im ersten Drittel wies die Story doch deutliche Längen auf: Da wird etwas zu oft angedeutet, dass die Todesfälle, zu denen es im Laufe der Handlung kommt, nur scheinbar Unfälle sind und auch das merkwürdige Pfeifen, das Cecily im Zusammenhang mit den vermeintlichen Ufällen immer wieder hört, sollte etwas zu augescheinlich die Spannung schüren. Vielleicht wäre mir das nicht so aufgefallen, wenn ich das Buch gelesen und nicht gehört hätte, da ich dazu neige, Längen auch einmal zu überblättern. Als geübte Krimileserin hatte ich zudem recht schnell einen Verdacht, der sich im Großen und Ganzen bestätigte, obwohl es gegen Ende dann doch noch einen überraschenden Twist gab, den ich nicht erwartet hatte.
Auch die Hauptfigur Cecily, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, war mir etwas sehr naiv unterwegs, das Motiv für die Teilnahme an der Expedition erschien mir recht dürftig. Vor allem störte mich, dass sie einerseits als unerfahrene Bergsteigerin dargestellt wird, die eine traumatische Erfahrung gemacht hat (über die wir im Laufe des Hörbuchs noch einiges erfahren), andererseits jedoch relativ gut mit den Herausforderungen der Expedition zurecht kommt. Das passte für mich nicht so ganz zusammen.
Aber dann nahm die Handlung doch an Fahrt auf und es wurde im letzten Drittel sehr spannend. Womit die Autorin außerdem punkten kann ist, dass sie 2019 selbst (als jüngste Kanadierin) den Manaslu bestiegen hat – mit 8163 m immerhin der achthöchste Berg der Erde. Die genaue Beschreibung der Landschaft und der Bedingungen, denen sich Teilnehmende kommerzieller Expeditionen unterwerfen, aber auch deren Egoismen und Eifersüchteleien, machten die Atmosphäre sehr authentisch und das hat mir gut gefallen.
“Als Schriftstellerin habe ich auf dem Berg an die verschiedenen Geschichten gedacht, die es dort gibt. Aber ich habe mir auch Gedanken darüber gemacht, was passieren würde, wenn einer dieser Menschen eine größere Gefahr für uns wäre, als wir uns vorstellen konnten.” Das sagt Amy McCollough als Motiv, das sie zu ihrer Geschichte inspirierte. Die Umsetzung hätte noch etwas tiefgehender sein dürfen, aber ich wurde letztendlich dennoch gut unterhalten.
Fazit: Vielleicht besser zu lesen als zu hören, aber dank der vorzüglichen Sprecherin dennoch ein bereicherndes Hörvergnügen!
- Dan Simmons
Der Berg
(55)Aktuelle Rezension von: Smart_Rebecca1924 - Rauf auf den Mout Everest mit Richard Davis Deacon, Jean-Claude Clairioux (J.C.), Reggie Broomley-Montfort, Passang und dem Hauptcharakter Jake Perry. Was für eine abendteuerliche Geschichte!!! Eine geheime Erstbesteigung des Qomolangma/Sagarmatha.
Dan Simmons, der Autor, ist stimmgewaltig, beschreibt Orte als würde man sich direkt dort befinden. Man atmet die Höhenluft in Darjeeling, als man endlich dort ist.
Die Geschichte hat mir wirklich sehr gefallen - das Buch ist phantastisch.
Einzige Ausnahme: Hätte man die Nazi-Geschichte nicht weglassen können? Die hätte es - meiner Meinung nach - nicht gebraucht. Ansonsten: Bitte unbedingt lesen!