Bücher mit dem Tag "basel"
60 Bücher
- Astrid Fritz
Henkersmarie
(57)Aktuelle Rezension von: MarySophieHandlung:
Maria wird um 1528 als Tochter des Rothenburger Scharfrichters geboren. Zusammen mit ihren beiden Brüdern wächst sie in einfachen Verhältnissen heran und wird schon im Kindesalter damit konfrontiert, dass die Bürger die Henkersfamilie scheuen und meiden. Doch bisher ist Maria noch zu jung, um die Geschichte ihrer Herkunft zu verstehen. Auch über den Beruf des Vaters besitzt sie nur wenige Kenntnisse.
Dies ändert sich, als sich der Vater dazu entschließt, seine einzige Tochter mit auf eine Hinrichtung zu nehmen. Maria ist entsetzt von den Szenen, die sich vor ihren Augen abspielen. Sie ist fest dazu entschlossen, aus dieser Welt auszubrechen und ein anderes Leben zu führen. Ein Leben, in dem sie zu den normalen Bürgern gehört und sich nicht mehr als Henkerstochter zu erkennen lassen hat. Doch ihre Eltern haben andere Pläne mit der Tochter. Sie planen die Hochzeit von Maria mit dem Freiburger Henker. Wird es Maria gelingen, sich ihrem Schicksal zu entziehen?
Meinung:
Seitdem ich das erste Mal den Klapptext gelesen hatte, ging mir der Roman einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er hat mich sofort angesprochen und am liebsten hätte ich ihn mir sofort gekauft, um in die Geschichte einzutauchen. Doch erst vor einigen Wochen hatte ich mir den Roman dann tatsächlich gekauft und mich riesig darauf gefreut, endlich mit dem Lesen zu beginnen und mich davon zu überzeugen, ob die Geschichte wirklich so spannend ist, wie ich es mir vorgestellt habe.Schon nach wenigen Seiten hat mir die Geschichte gut gefallen und ich habe mich auf das Weiterlesen gefreut. Dazu beigetragen hat besonders die tolle Schreibweise, welche ein flüssiges Lesen ermöglicht hat und die Ereignisse eindrucksvoll dargestellt hat. Außerdem wurden noch Begriffe eingebunden, die aus der Zeit des Mittelalters stammen und dem ganzen Roman viel Authentizität verliehen haben. Alle Begriffe, die heutzutage nicht mehr umgangssprachlich sind, wurden im Glossar erklärt, welches sich am Ende des Romans befindet.
Meine Erwartungen an dem Roman waren andere. Ich hatte erwartet, dass man als Leser Maria in einem jugendlichen und für die damalige Zeit heiratsfähigen Alter kennenlernt und während dieser Zeit ihren Kampf gegen die gesellschaftlichen Konventionen miterlebt. Doch die Geschichte war anders und hat mich positiv überrascht. Man lernt Maria als kleines Kind von fünf Jahren kennen und kann ihr beim auwachsen und erwachsen werden zusehen. Dabei fand ich es sehr gelungen dargestellt, wie sich das Mädchen verändert hat und reifer geworden ist. Ein Stück lernt man den ersten Teil von Marias Lebensgeschichte kennen, von einem zarten Alter von fünf Jahren, bis zu ihrem 18 Lebensjahr.
Die Protagonisten fand ich alle sehr lebendig und einzigartig, besonders gefallen hat mir der Einblick in das Leben einer Henkersfamilie mit allen positiven, aber auch negativen Aspekten. Die Dynamik, welche in der Familie von Maria geherrscht hat, empfand ich als authentisch und eindrucksvoll dargestellt. Es wirkte sehr natürlich und nicht gestellt oder zu erfunden.
Besonders die erwachsenen Charakter sind sich selbst treu geblieben und haben ihre Prinzipien verfolgt. Die kindlichen Personen, allen voran Maria und ihre beiden Brüder haben eine Wandlung vollzogen und verschiedene Phasen durchgemacht, eh sie sich am Ende selbst gefunden haben.
Astrid Fritz ist es gelungen, das Schicksal einer Henkersfamilie eindringlich wiederzugeben und nicht zu beschönigen. Mir war schon vor dem Lesen des Romans bewusst, dass die Familien gemieden und von dem Volk gefürchtet wurden. Jedoch waren auch viele Aspekte dabei, die mir unbekannt waren, u.a. dass die Henker auch noch diverse andere Aufgaben hatten, u.a. hatten sie die Aufsicht über die Prostituierten in der Stadt und waren dafür zuständig, um tote Tiere zu entsorgen. Auch von der Gesellschaft wurden sie gemieden, durften die Kirchen erst betreten, wenn alle anderen Bürger ihren Platz eingenommen hatten oder durften bestimmte Kneipen gar nicht erst betreten oder mussten viel Abstand zu den anderen Bürgern halten. Hierbei gab es immer wieder Erwähnungen dessen, dass sich kein Henker sein Amt aussuchte, sondern dies vererbt wurde. Diesen Fakt finde ich unglaublich wichtig und musste ihn mir während des Lesens immer wieder selbst vor Augen führen.
Fazit:
Meine hohen Erwartungen an den Roman wurden vollkommen erfüllt. Er hat mich nicht nur wunderbar unterhalten, sondern mir gleichzeitig auch neue Fakten vermittelt, die mir vorher unbekannt waren. Ein toller Roman, der eindrucksvoll das Leben einer Scharfrichterfamilie wiedergibt! - Brigitte Riebe
Die Versuchung der Pestmagd
(52)Aktuelle Rezension von: lievke14Mainz 1542: Nach der Flucht aus dem pestverseuchten Köln finden der unkonventionelle Arzt Vincent de Vries und seine Pestmagd Johanna in Mainz eine neue Heimat. Doch Johanna hat dunkle Vorahnungen.
Denn Mainz wird regiert von Albrecht von Brandenburg, Kurfürst und Kardinal zugleich….ein Mann, der sich sein Leben so zurechtbiegt, wie er es gerade braucht. Zum einen gibt er sich gottesfürchtig und fromm. Zum anderen ist er aber auch sehr dem weiblichen Geschlecht zugetan und nimmt sich, was ihm gefällt. Vor allem Johanna hat es ihm angetan mit ihrer Natürlichkeit und ihrem Liebreiz.
Vincent dagegen muss sich als neuer Leibarzt des Kurfürsten mit all dessen Wehwehchen und eigensinnigen Wünschen herumschlagen. Allerdings behält er auch die gewöhnliche Mainzer Bevölkerung im Auge und behandelt und hilft, wo er kann.
Zum anderen begleiten wir den Heißsporn Jakob auf seinem Weg der Selbstfindung. All die Jahre der Entbehrungen und seines Überlebenskampfes auf der Straße haben ihn tief geprägt. Ständig überkommen in Selbstzweifel und er fällt wieder in alte Verhaltensmuster zurück, die ihn oftmals in Schwierigkeiten bringen.
Irgendwann treten jedoch die ersten schweren Krankheitsfälle auf, bei denen sich Vincent sehr schnell sicher ist, dass es sich um die „Schwarzen Blattern“ handelt. Ist die Familie der einen Seuche nur entronnen, um den Tod durch eine weitere Epidemie ins Auge zu blicken?
Und wieder ist Vincent de Vries in seiner unheilvollen Maskerade unterwegs, um dem Tod zu trotzen.
„Die Versuchung der Pestmagd“ ist eine gelungene Fortsetzung, die wieder ungemein spannend und interessant erzählt wird.
Viele Figuren aus dem ersten Teil tauchen auch hier wieder auf und bekommen Raum für ihre eigene kleine Geschichte.
Vincent hat mit seiner Funktion als Leibarzt des Kurfürsten alle Hände voll zu tun und steht schließlich der Pockenepidemie fast völlig allein gegenüber. Zudem wird er sehr überraschend mit seiner Vergangenheit aus alten Mainzer Tagen konfrontiert….einer Tatsache, die ihn und seine Beziehung zu Johanna sehr belastet.
Das Alltagsleben und die Sorgen und Nöte der kleinen Familie werden sehr schön dargestellt. Jedem Einzelnen schenkt die Autorin viel Aufmerksamkeit. Vielleicht dieses Mal ein kleines bißchen zu viel davon....
Bei all den Problemen unserer Protagonisten kommen die auftretende Seuche und deren Bekämpfung meiner Meinung ein bißchen zu kurz. Sehr schnell treten die ersten Fälle auf und sehr schnell ist das Problem wieder erledigt.
Trotzdem ist dieses Buch ein guter historischer Roman mit einer spannungsgeladenen Story und viel Wissenswertes über die Stadt Mainz und deren Kurfürsten. Denn Albrecht gab es tatsächlich….seine intrigante Konkubine Agnes Pless übrigens auch.
Wer leichte aber gut erzählte historische Romane mag, kommt mit „Die Versuchung der Pestmagd“ voll auf seine Kosten.
- Simone Lappert
Wurfschatten
(46)Aktuelle Rezension von: Michael_BlumVon außen betrachtet ist die 25-jährige Ada ein wenig verquer und kämpft mit ihren Ängsten, will ihren Platz als Schauspielerin auf der großen Bühne des Lebens erobern, was sie aber nicht so richtig geregelt bekommt. Wegen eines Mietrückstandes zieht der Sohn des Vermieters in ihre kleine Wohnung; es entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die Ada mit ihren Ängsten konfrontiert und sie schlussendlich lehrt, mit ihrem Anderssein leben zu können.
Der Erstling von Simone Lappert besticht durch die ungeheure Empathie für die Protagonistin und deren Erlebnisweise, durch sorgfältigen Formulierungen und kluge Sätze.
"Jeder von ihnen kämpfte auf seine Art um einen Platz, der groß genug war, um eine eigene Geschichte darauf zu errichten."
"Ada wusste, dass man sich vorübergehend aus einer Traurigkeit winden kann, indem man sich kraftlos weint, weil Erschöpfung eine Form des Vergessens ist."
Auch nicht schlecht ist: "Wissen Sie", sagte Ada, "meine Mutter sagt, meine ganze Generation sei hoffnungslos verweichlicht. Sie sagt, wir seien eine Horde gelangweilter Allergiker, für die es schon ein Abenteuer sei, Kaffee ohne Milch zu trinken, und dass wir keine Ahnung hätten, was es bedeute, für etwas zu kämpfen, dass wir unserer Freiheit nicht gewachsen seien. Manchmal glaube ich, sie hat recht."
Oder wie die Autorin das Ende einer Beziehungshoffnung beschreibt: "Sie war nicht vorbereitet auf Schlusspunkte. Erst gestern hatte sie sich in der Nähe eines Doppelpunkts gewähnt."
Und: "Das kommt immer noch vor, dass ihre Vorhaben sich in ihren Gedanken verheddern." Jetzt habe ich dank Simone Lappert endlich die Worte für ein mir selbst sehr vertrautes Phänomen!! Und einen Tipp von ihr werde ich auch beherzigen - wenn einen unerwünschte Gedanken zu überschwemmen drohen, dann hilft ein herzhafter Biss in eine Chilischote...
Ein Roman, den man nicht einfach so mal schnell zwischendurch runterlesen kann; dies wäre vertane Zeit, es würde sich den Leser*innen nicht die Welt der Ada erschließen.
- Eva-Isabel Schmid
Paracelsus - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele
(38)Aktuelle Rezension von: BuecherwieselBasel. Die Zeit der Reformation. Theophrastus Bombast von Hohenheim, genannt Paracelsus, mittendrin.
Als junger aufstrebender Medizinstudent darf er gemeinsam mit seinem Kommilitonen Casper Leichen sezieren. Ziel ist es, die Existenz der menschlichen Seele zu beweisen. Mit der Ernennung eines neuen Bischofs wird es für Paracelsus ungemütlich, denn das Sezieren ist nicht mehr gewünscht, schlimmer noch, verboten.
Während sich sein Freund Caspar dem Studium widmet, driftet Theo in okkulte Riten ab, um seine Fragen nach der unsterblichen Seele beantworten zu können.
Wird er darauf eine Antwort finden?
Interessanter als die Hauptfigur selbst sind die Nebencharaktere und ihr Handeln in der Zeit der Reformation. Ich mag Caspar, Margret, Laurencz und Jacob. Meine absolute Lieblingsfigur ist eindeutig Mina Burri.
Paracelsus auf der Suche nach der unsterblichen Seele war mein erster historischer Roman, den ich gelesen habe. Da es sich um eine Dilogie handelt, steht Teil 2 bereits auf meiner Leseliste.
- Eva-Isabel Schmid
Paracelsus - Die Fragen der Toten
(31)Aktuelle Rezension von: Sigrid1Dieser historische Roman lässt den berühmten Arzt Paracelsus zu Leben erwecken. Ich fand es total interessant in seine Welt einzutauchen. Man kennt Paracelsus zumindest dem Namen nach, aber viel mehr wahrscheinlich auch nicht. In diesem Buch wird er zum Leben erweckt und wir lernen ihn in seiner damaligen Umgebung kennen. Und zwar ungeschönt mit seinen guten wie mit seinen schlechten Seiten. Er ist sicher ein schwieriger Charakter und eben eine Mann seiner Zeit. Es ist interessant seinen, für unsere heutige Denkweise, Gedankengängen und Ideen zu folgen. Wir erleben einige Überraschungen und manches mutet uns sicher seltsam an. Aber damals waren es eben andere Zeiten und die Erkenntnisse über Wissenschaft und Natur nicht auf unserem heutigen Stand. Die Menschen suchten Erklärungen und das auf allen Ebenen. Der Leser wird jedenfalls mit ungewöhnlichen und seltsamen Dingen und Einstellungen in Berührung kommen. Aber das macht auch den Reiz der Geschichte aus. Die damaligen Sitten und Gebräuche oder auch das Gedankengut wird sehr authentisch dargestellt. Es wird nichts geschönt oder ausgelassen. Manchmal muss man beim Lesen schon mal Nerven lassen, denn zimperlich waren die damaligen Bewohner sicher nicht. Ich konnte mich aber sehr gut durch die ausführlichen Erklärungen in diese Zeit einfinden. Durch die vielen verschiedenen Personen und den unterschiedlichsten Charaktere konnte man sich ein gutes Bild der Ereignisse vor Augen führen. Die Beweggründe wurden dadurch auch verständlicher. Es zeigt sich aber nicht nur ein geschichtliches Bild dieser Zeit, sondern man erlebt ja durch die Protagonisten persönliche Lebensläufe mit allen Schicksalsschlägen oder freudigen Erlebnisse hautnah mit. Und auch wenn man den ersten Band um Paracelsus und seine Freunde nicht gelesen hat, kann man dem Geschehen gut folgen. Durch Dialoge und Erinnerungen der Protagonisten bekommt man auch noch genügent Informationen über die vorherigen Ereignisse. Ich konnte das Buch sehr leicht und flüssig lesen, was gerade für historische Bücher nicht immer zutrifft. Aber hier ist ein guter Lesefluß gegeben. Und ich hatte keine Probleme in die damalige Lebenssituation einzutauchen. Es hat mir großen Spaß gemacht mehr über Paracelsus, seine Motivation und seinen Lebensweg zu erfahren. Und es war auch noch sehr spannend. Ich habe mit den Protagonisten gezittert und gebangt. Es war keine einfache Zeit und ein einzelnes Menschenleben hatte nicht für jeden einen großen Stellenwert.
Für mich war es jedenfalls eine sehr schöne Lesezeit und ich habe für mich viel aus den historischen Erzählungen - fiktiv oder nicht - herausgefunden.
Wer an gelebter Geschichte interessiert ist und eine spannende und eindrucksvolle Zeit mit Paracelsus erleben möchte, ist hier genau richtig. Ich kann das Buch mit guten Gewissen weiterempfehlen.
- Eric-Emmanuel Schmitt
Das Kind von Noah
(138)Aktuelle Rezension von: Luthien_Tinuviel"Das Kind von Noah" schildert auf knapp 140 Seiten sehr bewegend die Geschichte des kleinen 7-jährigen jüdischen Jungen Joseph, der in Brüssel in den 1940er Jahren sich von seiner Famile trennen und untertauchen muss.
Joseph ist, wie ich es verstanden habe, ein fiktiver Charakter, dennoch wird seine Geschichte sehr bewegend beschrieben, sodass die Person Joseph für den Leser real wird.
Die Perspektive des kleinen Jungen, der erst nach und nach versteht, was um ihn geschieht, gelingt dem Autor hervorragend.
Alles in allem ein sehr lesenswerter Roman. - Thomas Kowa
Das letzte Sakrament
(43)Aktuelle Rezension von: ingo101Ein interessanter Ansatz für eine Geschichte und viele philosophische was-wäre-wenn Fragen. Diese sind in einer spannenden Geschichte untergebracht, die zum Weiterlesen animiert. Am Anfang ist der Schreibstil noch etwas ungewohnt, aber das bessert sich deutlich nach 20-30 Seiten, vielleicht weil es das Erstlingswerk des Autors ist? Aber letztendlich entfaltet die Erzählung eine Spannung.
Viele Szenen nur oberflächlich beschrieben werden, das ist gewöhnungsbedürftig. Das scheint dem Schreibstil geschuldet zu sein, der, ungefähr ab dem zweiten Drittel an Tempo und Geschwindigkeit immer wieder nachlegt. Tiefere oder überhaupt vollständige Beschreibungen der Umwelt, der Gefühlswelt, der Charaktere oder der aktuellen Situation sind da – offensichtlich - fehl am Platz. Glaubwürdigkeit (auf die Erzählweise/Beschreibungen bezogen) leider auch. Viele Szenen werden rasch und schnell abgehandelt – Schlag auf Schlag, ohne tiefer eintauchen zu wollen.
Die Charaktere sind wie aus dem Leben gegriffen. Sie haben ihre Macken und Schrullen und Problemchen. Allen gemeinsam ist, dass wenig über ihr Leben vor den Ereignissen erzählt wird. Es gibt zwar einige Rückblenden, die den Hintergrund beleuchten, diese sind aber selten. Trotzdem fühlt man sich nach einigen Seiten (siehe oben) mit den Figuren verbunden. Erstaunlich wie es der Autor schafft, die Charaktere nur mit den aktuellen Ereignissen dem Leser oberflächlich näherzubringen.
Spannend, nach den ersten 20-30 Seiten gut zu lesender Krimi. Charaktere bleiben blass, aber gleichzeitig interessant. Das Tempo der Erzählung wird zum Ende hin immer schneller.
- Stéphanie Queyrol
Die letzte Nacht der Lilie
(19)Aktuelle Rezension von: HuschdegutzelVampir-Roman - Lily findet sich plötzlich in einer anderen Welt wieder. Hier erwachen mythologische Wesen zum Leben und Prophezeiungen werden wahr. Auf dem Weg durch dieses Abenteuer verdichten sich die Erlebnisse, Erfahrungen und Empfindungen des jungen Mädchens zu einer wunderbaren Reise zu sich selbst.
So besagt es die Inhaltsangabe und die führte mich auf eine komplett falsche Spur.
Sicher stößt man auf Vampire und die Geschichte ist irgendwie anders, als man sich das im Allgemeinen so vorstellt - aber leider hat mich das Ganze nach dem ersten Drittel schon nicht mehr wirklich interessiert.
Besonders Lily fand ich als Charakter völlig unglaubwürdig und auch Armand und dem Rest konnte ich nichts abgewinnen.
2 Sterne lediglich dafür, dass die Sprache der Autorin sehr schön ist - aber wer Spannung erwartet, ist hier in meinen Augen völlig falsch. Das Buch ist eher von epischer Langsamkeit und Langeweile, auch die mit Worten gebildeten Bilder und einige getroffene Aussagen konnten mich nicht überzeugen, sondern ärgerten mich im Gegenteil immer mehr.
Leider keine Leseempfehlung . - Brigitte Guggisberg
Die Weinbergfrauen
(17)Aktuelle Rezension von: gerda_badischlDrei Frauen landen aus unterschiedlichen Gründen auf dem Weingut eines eigentlich guten, aber verbitterten Winzers. Eine ist eine skrupellose Geschäftsfrau, die zweite eine reiche Nur-Ehefrau in einer Notsituation und die dritte ein hübsches Dummchen. Welche Frau am Ende welchen Mann bekommt, und wie die verschiedenen Probleme schließlich gelöst werden, ist genauso wenig überraschend wie die klischeehafte Darstellung der Protagonisten.
Ein etwas gehobener Trivialroman.
- Anja Berger
Der Menschen-Präparator
(12)Aktuelle Rezension von: cvcoconutGenau zur Basler Fasnacht tauchen Leichen auf. Jeden Tag eine andere, extrem zur Schau gestellt. Der junge Polizist Colin und sein Partner Waldi sind die ersten am Tatort und haben sich schon bald in den Fall verbissen, bis ein Unglück geschieht.
Dann springt die Geschichte sechs Jahre vor und scheint sich zu wiederholen.
Ich habe den Roman geradezu verschlungen. Auf der einen Seite wird der normal Erzählstrang gezeigt. Man bekommt einen Einblick in die Protagonisten, wie sie die letzten Jahre verbracht haben bzw. wie sie sich verändert haben. Man lernt die Charaktere kenne und schätzen und nimmt an dem Leben teil.
Dann wird ein anderer Erzählstrang gezeigt, die Memoiren eines Künstlers. So konnte man ein bisschen in den Kopf des Mörders blicken. Teilweise gab es kleine Erinnerungen in die Vergangenheit, aber das wahre Motiv und wer hinter allem steckt, wird erst spät offenbart.
Selbst dann kam es noch zu Verzwickungen, was ein Miträtseln schwierig gemacht hat.
Ich fand den Roman sehr gelungen mit vielen Wendungen, viel brutaler Spannung und vor allem mit der richtigen Mischung aus Thriller und den Privatleben. Dadurch wurde es nie wirklich langweilig.
- John von Düffel
Vom Wasser
(30)Aktuelle Rezension von: heberschOhne einen Namen zu nennen, wird im Rückblick die Familien- und Firmengeschichte einer Papiermühle erzählt. Gegründet vom Ururgrossvater (der im Flüsschen ertrinkt, über den Urgroßvater (der Zahlenmensch), den Grossvater (der Zornige) und die Grossmutter wird nebenbei ein Stück deutscher Geschichte erzählt. Aber vor allem das Wasser mit allen Eigenschaften, dem Aussehen und der Bedeutung wird Beobachtung und Beachtung geschenkt. Lesenswert. - Sandra Hughes
Tessiner Verwicklungen
(6)Aktuelle Rezension von: Alexandra-HSprachlich bewegt sich die Autorin sicher und gewandt in ihrer Erzählung, aber inhaltlich konnte bei mir keine richtige Lesefreude aufkommen, was vielleicht an der Ermittlerin Emma lag, mit der ich mich nicht anfreunden konnte. Zumindest wenn man mal von der sie und mich verbindenden Liebe fürs Tessin absieht. Wirklich störend fand ich aber, dass besagte Emma des Rätsels Lösung zum Schluss fast wie ein Kaninchen aus dem Hut gezaubert hat. Da haben mir einfach die hinführenden Elemente gefehlt. Dem Leser bleiben nämlich, von wenigen Hinweisen abgesehen, die von der Ermittlerin gezogenen Schlüsse verwehrt. Dem von Rechts wegen offiziell ermittelnden Tessiner Commissario ging es stellenweise wohl ähnlich, aber er hat sich Emmas Schachzügen klaglos gefügt. Auch das ein wenig eigenartig.
Die Geschichte hatte gutes Potential, das mit einem besser nachzuvollziehenden Aufbau zum Zuge gekommen wäre. - Hansjörg Schneider
Silberkiesel
(18)Aktuelle Rezension von: Thomson
Klappentext nach LovelyBooks:
Die Jagd nach Diamanten, die der Drogenmafia gehören, hält Kommissär Hunkeler in Atem. Ein libanesischer Kurier entledigt sich seiner Ware, bevor die Polizei zugreifen kann. Gefunden werden die Diamanten von einem türkischen Kanalarbeiter, der das ihm zugefallene Glück nicht mehr hergeben will. Doch der Kurier setzt alles daran, sie zurückzuerobern … Mit diesem Fall betritt Kommissär Peter Hunkeler aus Basel die literarische Bühne."
Meine Meinung:
"Silberkiesel" ist der erste Fall für Kommissär Hunkeler.
Ein Kommissar, mit Ecken und Kanten. Einer Lebenspartnerin, aber getrennte Wohnungen. Einer Tochter, die er selten bis nie sieht, seit sie ausgewandert ist.
Ansonsten hat er mit dem System, zu dem er ja selbst gehört, seine eigenen Probleme. Trotzdem, oder gerade deswegen, löst er den Fall auf seine eigene Art. Da kann auch sein Vorgesetzter ihn nicht beeinflussen....
Ich finde, die verschiedenen Charakteren sind recht gut beschrieben, da ist zum Beispiel der Türke Erdogan Civil, der sein gefundenes Glück nicht mehr hergeben will. Seine Schweizer Lebenspartnerin, die eigentlich anderer Meinung ist, aus Angst, ihn zu verlieren aber mitspielt. Der Kurier Guy Kayat, der "seine" verloren gegangenen Diamanten wieder beschaffen muss und natürlich Kommissär Peter Hunkeler.
Obwohl Hansjörg Schneider doch eher zu den bekannteren Schweizer Autoren gehört, hatte ich doch etwas mühe mit dem Schreibstil. Irgendwie waren meine Erwartungen höher, aber "Silberkiesel" ist ja der erste Fall für Hunkeler und nicht mein letzter
Bewertung:
3 Sterne und Luft nach oben für die weiteren Hunkeler-Fälle - Luther Blissett
Q
(25)Aktuelle Rezension von: HypochrisyEin Thriller zwischen Reformation und Inquisition!
Es ist ein Roman erschienen, von einem Autor, der sich Luther Blissett nennt. Aber wer versteckt sich hinter dem Pseudonym? Wer hat diesen historischen Thriller geschrieben, in dem ein Mann ohne Namen einen Mann mit vielen Identitäten jagt? Als in Italien dieser gewaltige Roman über die Zeit der Reformation erschien, löste er einen Sturm der Begeisterung aus. Denn neben grandioser Unterhaltung gibt er dem Leser ein Rätsel auf: Wer ist Luther Blissett? Die Überraschung war groß, als die Wahrheit ans Licht kam: Vier junge Autoren aus Bologna waren die Urheber dieses mysteriösen Romans. Ihr Ziel: die traditionelle Autorenschaft zu sprengen. Raffiniert umspannt dieser historische Thriller vierzig Jahre im 16. Jahrhundert - vierzig Jahre, die die Welt veränderten. Deutschland ist im Umbruch: Luther und die Wiedertäufer, päpstliche Spione und aufständische Bauern kämpfen um Macht und Vorherrschaft. Vor diesem Hintergrund stehen sich zwei erbitterte Feinde gegenüber: Ein junger Theologiestudent, Anführer der Häretiker, und sein unsichtbarer Feind - Q, der Mann ohne Gesicht, der Statthalter des Papstes, der Verräter ohne Namen. Seine Mission: den Geist der Revolte auszulöschen. Doch die Rebellen kämpfen mit einer unschla gbaren Waffe: der Macht des Wortes. - Tom Harper
Das Buch des Satans
(3)Aktuelle Rezension von: Manfred_SHEs ist sehr spannend. Ich habe selten so viel in dem Buch lesen müssen, einfach weil ich wissen wollte, wie es weiter geht. Es spielt in der Zeit um 1450 und handelt über Gutenberg, verbotene Bücher, Ketzerei. Es spielt eine Geschichte als Thriller in der Gegenwart und eine in der Vergangenheit über Gutenberg und seinen Freund und die wilden Armagnaken. - Katja Ammon
Herz aus Gold und Asche
(161)Aktuelle Rezension von: julia-elysiakann Spoiler enthalten
Ich weiß nicht, was mich letztendlich dazu gebracht hat, dieses Buch zu kaufen, denn ich kann mich den meisten Rezensionen hier anschließen. Der Klappentext und das Cover haben mich wahrscheinlich in den Bann gezogen, aber leider war der Inhalt ziemlich enttäuschend.
Bereits zu Anfang treten sehr unlogische und klischeehafte Ereignisse auf. Die 19-jährige Elin will unbedingt Chemie studieren, kann sich dies aber nicht leisten, da das meiste Geld für die Krebsbehandlung ihres Bruders ausgegeben wurde und nach dem Tod ihrer Eltern ihre Tante auf sie aufpasst. Sie will bei derselben Firma arbeiten, wo auch ihr Vater zuvor gearbeitet hat - auch wenn ihre Tante felsenfest davon überzeugt ist, dass diese am Tod ihrer Eltern schuld ist. Elin bewirbt sich trotzdem, weil mit dem Job ein Chemiestudium einhergeht - und sie wird sofort ohne Umschweife angenommen! Beim Rausrennen stößt sie übrigens noch gegen einen Wachmann mit goldenen Augen, den sie sofort super attraktiv findet und sich in ihn verliebt. Seitdem bekommt sie ihn nicht mehr aus dem Kopf.
Hat jemand ein paar Klischees bestellt?
Die nächsten Begegnungen zwischen den beiden sind auch so gestaltet, dass sie so ziemlich schnell zusammenkommen, aber nicht zusammen sein können, weil er "gefährlich" wäre. Trotzdem sind sie unsterblich ineinander verliebt und würden sich nie wieder trennen - weil sie einfach zusammengehören.
Selbst wenn ich jünger gewesen wäre, hätte mich diese unlogische Storyline gestört. Es war kaum Spannung und Sinn enthalten - es schien, als wären alle Inhaltspunkte einfach so schnell wie möglich abgehakt worden.
Auch dass Elin die Nachfahrerin der Erben ist, die als Einzige das geheime Buch ihres Vaters lesen kann und den Frieden zwischen Menschen und Basilisken auferhalten soll, wurde ziemlich schnell und unspektakulär eröffnet.
Ich bin ziemlich enttäuscht, denn die grundlegende Story hätte wirklich Potenzial gehabt. Die Sache mit den Alchemisten vs. Basilisken hat mich teilweise an die "Kaleidra"-Reihe von Kira Licht erinnert, auch wenn das Buch davor geschrieben wurde. Zwischendurch gab es einige Szenen, die das Ganze wieder etwas spannender gestaltet haben, aber sobald Elin und Esra (der Wachmann) wieder liebevoll aufeinanderzugegangen sind, konnte ich nur genervt die Augen verdrehen.
Insgesamt gebe ich dem Buch 2,5/3 Sterne. Schade eigentlich, die Geschichte hätte Potenzial gehabt ...
- Thomas Kowa
Schlafe tief
(37)Aktuelle Rezension von: buecherwurm1310Unser Leben wird immer schneller und der Tag hat oft nicht genug Stunden. Am liebsten würde man einfach weniger schlafen, um Zeit zu haben, für alles, was zu tun ist. Genau hier setzt der Pharmakonzern GENEKNOV an. Sein Medikament „Remexan“ sorgt dafür, dass man nur eine Stunde Schlaf benötigt.
Dann der Chef dieser Firma brutal ermordet und wie ein Versuchstier mit offenem Schädel und applizierten Elektroden platziert. Daher fällt der Verdacht gleicht auf die Tierschützer.. Als wenn das noch nicht genug wäre, muss sich Kommissar Erik Lindberg auch noch um einen Mordfall an einer Prostituierten kümmern. Als sich herausstellt, dass die Toten an einer Versuchsreihe für das Medikament „Remexan“ teilgenommen hat, zeigt sich eine Verbindung zwischen den Fällen.
Dieser Thriller ist ungemein spannend und der Schreibstil gut und flüssig zu lesen.
Medienberichte zeigen uns immer wieder, dass im Pharmabereich einiges im Argen liegt. Der Rubel muss rollen und ein Medikament auf den Markt, selbst wenn es noch nicht genügend ausgetestet ist. Die Genehmigungsbehörden werden mit „geschönten“ Forschungsergebnissen überzeugt. So kann es kommen, dass die Menschen, die Hilfe benötigen, ungewollt zu Versuchskaninchen werden. Ob sie überleben, sei dahingestellt.
Kommissar Lindberg hat es nicht nur mit einer schwierigen Ermittlung zu tun, sondern er hat auch private Probleme. Unter dem Druck von oben nimmt er selbst Remexan. Dann findet er heraus, dass Forschungsergebnisse geheim gehalten wurden. Er gerät selbst in Gefahr.
Ich mochte diesen sympathischen Kommissar, von dem ich auch einiges Private erfahren habe. Aber auch seine Kolleginnen haben mir gut gefallen. Alle zusammen tragen zu den Ermittlungen maßgeblich bei.
Die Geschichte könnte sich ohne Weiteres so in der Realität zugetragen haben. As Ganze entwickelt sich schlüssig und das Ende hätte ich so nicht unbedingt erwartet.
Ein empfehlenswerter Thriller, der nachdenklich stimmt.
- Hansjörg Schneider
Hunkeler und die goldene Hand
(13)Aktuelle Rezension von: Stefan83Der Basler Schriftsteller Hansjörg Schneider ist ein alter Hase in der Kriminalliteraturszene. Seit dem Jahr 1993 schreibt er bereits an seiner Reihe um den Kommissär Peter Hunkeler, der mittlerweile in der Schweiz schon Kultstatus erreicht hat. In Deutschland sind Bekanntheitsgrad und Verkaufszahlen bei weitem nicht so hoch, was nicht zuletzt daran liegen dürfte, dass sich Schneider sehr heimatverbunden zeigt und in seinen Büchern nur selten über den regionalen Tellerrand blickt. So auch in „Hunkeler und die goldene Hand“, dem siebten Band aus der Serie, der, von der langjährigen Fangemeinde heiß erwartet, rechtzeitig zum 70. Geburtstag Schneiders auf den Markt gekommen ist. Und das vorneweg: Viele neue Anhänger dürfte sich der Autor mit seinem Werk nicht verschaffen, denn für diese äußerst süffisant-zähe und unspektakuläre Geschichte muss das Lesepublikum wohl entsprechend mitgealtert sein. Hunkeler, der seit einiger Zeit unter starken Rückenschmerzen leidet, hat sich krankschreiben lassen und im Solebad Marina in Rheinfelden Quartier bezogen. Dort sucht er nach der nötigen Entspannung, um wieder auf die Beine zu kommen. Ärgerlich nur, dass im herrlich warmen Wasserbecken zwei ältere Damen die von ihm so favorisierten Massagedüsen derart lang besetzt halten. Um sich die Zeit bis zu deren (hoffentlich baldigen) Aufbruch zu vertreiben, beginnt er mit der Beobachtung der anderen Badegäste und wird, kurz nachdem ein Schrei über die neblige Wasseroberfläche gehallt ist, auf einen äußerst ausdauernden Taucher aufmerksam. Als dieser schließlich an ihm vorbei treibt, entpuppt sich der „Taucher“ als Leiche mit aufgeschlitzter Kehle … und mit dem Badespaß ist es plötzlich vorbei. Bei dem Toten handelt es sich um den stadtbekannten, homosexuellen Kunsthändler Roger Ris. Und als möglicher Mörder steht dessen Liebhaber Rebsamen unter Mordverdacht. Der hatte, mit am Bein geschnallten Messer, noch kurz zuvor seine Runden durchs Becken gezogen. Während Baseler und Rheinfeldener Polizei in Kompetenz- und Verantwortlichkeitsstreitigkeiten ausbrechen, schaut sich Hunkeler in aller Seelenruhe unter den Gästen des Hotels um. Er glaubt nicht, dass es sich bei Rebsamen um den Täter handelt. Seine Nachforschungen führen stattdessen ihn in die Künstlerszene des Dreiländerecks Schweiz-Elsass-Schwarzwald und auf die Spuren der sagenumwobenen goldenen Hand Rudolfs von Rheinfelden. Dieses Relikt ist vor einiger Zeit von Kunsträubern gestohlen und nach Basel transportiert worden, um hier an einen Kunsthändler verkauft zu werden … vielleicht an Roger Ris? „Hunkeler und die goldene Hand“ ein Krimi? Anscheinend war sich da der herausgebende Bastei Lübbe Verlag selbst nicht ganz sicher und hat das Buch deshalb auf dem Cover lediglich als „Roman“ tituliert. Er hat daran gut getan, denn Freunde der spannenden Unterhaltung werden hier wenig bis überhaupt nicht auf ihre Kosten kommen. Und auch die große Beliebtheit dieser Reihe in der Schweiz lässt sich für Neueinsteiger angesichts dieses fade zusammengemischten Plots wohl nur schwer nachvollziehen. Der dient von Beginn an eigentlich nur als stützendes Korsett, um in anschaulichen Bildern die kulturellen und gastronomischen Vorzüge der Dreiländereck-Region hervorzuheben und deren Bewohnern den Spiegel vor das Gesicht zu halten. Da wird in der Natur gewandert, in Lokalen ein Bier gezischt und dem Plätschern eines Baches gelauscht, während man zwischendurch den allerneuesten Klatsch mit den Nachbarn oder dem Wirt um die Ecke austauscht, in der Hoffnung zwischen all dem Gerede den ein oder anderen Hinweis zu finden, der eventuell Licht in die trübe Ermittlungssuppe bringen könnte. Spannungsbogen? Überraschungen? Unvorhersehbare Wendungen? Absolute Fehlanzeige. Nun gut, das lässt sich ja mit einer interessanten und amüsanten Hauptfigur wie Peter Hunkeler vielleicht wettmachen … wenn er denn so eine wäre. Stattdessen schaut man einem trägen und gelangweilten, alten Mann über die Schulter, dem jeglicher Witz und Charme abgeht, und von dem sich der Leser, auch dank mangelnder Beschreibungen, einfach kein Bild machen kann. Stellvertretend darf hier jedoch gern Ottfried Fischers Verkörperung des „Bullen von Tölz“ als Vergleich herangezogen werden, dessen schauspielerisches Repertoire in Gestik, Mimik und Sprache dem von Hunkeler in etwa gleichzusetzen ist. Schneiders Humor erweist sich als erschreckend stupide und konstruiert, Kurzweil will so gar nicht aufkommen. Gut möglich, dass man im Alter und in der Lebenseinstellung dem Hunkeler ähnlicher sein muss, um mit dem schwerfälligen Ermittler warm zu werden, der sich mit seiner Liebe zu Alleingängen auch nicht wirklich aus dem Mainstream-Allerlei hervorhebt,. Wer also nun bei „Hunki“ eine mögliche „Klufti“-Alternative erwartet, soll gleich gewarnt sein, denn Ersterer ist weder so lustig noch so spannend. Stattdessen bedient Schneider vor allem Freunde des Lokalkolorits und Liebhaber von Heimatfilmen, Bauernhofidyll und ländlicher Gesellschaftskritik, für die zu große Aufregung vor allem eine Minderung des gesundheitlichen Lebensstandards bedeutet. Schriftstellerisches Können kann man dem Baseler Schriftsteller indes nicht absprechen. Die Landschaftsbeschreibungen sind gelungen, streckenweise sogar recht malerisch. Und auch der Stil ist flüssig und gut lesbar. Darüber hinaus lässt die Handlung aber jegliche Dynamik vermissen, zumal die zwei Parallelgeschichten, welche auf gerade mal knapp 240 Seiten den Leser in die Irre führen sollen, letztlich ohne wirklichen Abschluss ins Leere laufen und zum eigentlichen Mordfall nichts beitragen. Den hat der aufmerksame Leser, allein schon mangels einer Vielzahl von Verdächtigen, bereits zur Mitte hin gelöst. Insgesamt ist „Hunkeler und die goldene Hand“ ein spannungsarmer und langatmiger Regionalroman, der mit seiner, leider wenig individuellen Hauptfigur, steht und fällt. Die eingeschworene Fangemeinde wird ihm sicherlich weiter die Treue halten. Der potenziell interessierte Quereinsteiger darf sich (auch weil Schneider enorm viel Wissen einfach voraussetzt und wenig erklärt) getrost besseren Werken zuwenden. - Urs Widmer
Herr Adamson
(29)Aktuelle Rezension von: mabo63"Du siehst mich, weil ich in genau dem Augenblick gestorben bin, in dem du zur Welt gekommen bist. Ich sage nicht Jahr oder Tag oder Stunde oder Minute oder Sekunde. Ich sage Augenblick"
U.Widmer
Dies sagt Herr Adamson zu einem 8 jährigen Jungen, der lange nicht realisiert dass Herr Adamson eigentlich ein Toter ist. Und erstaunlich schnell auf den Beinen ist, gleich einem Jugendlichen.
Der Leser taucht ab in das Reich der Toten, da gibts Navajo - Indianer oder dann findet man sich plötzlich auf einer griechischen Polizeistation.
Sehr verworren und man muss höllisch aufpassen wer den jetzt nun real ist oder tot. Zwischendurch verlor ich die Übersicht, es ist als schwebe man beim lesen zwischen den beiden Welten - wenn es die den tatsächlich gibt.
- Katja Montejano
Das große Schweigen
(114)Aktuelle Rezension von: Tom_Read4uAtme, so lang du noch kannst!' – diese bizarre Nachricht erreicht die ehemalige Kripobeamtin Primerose Bouillé kurz nach dem Mordanschlag auf ihren Vater, einen Berner Staranwalt. Es ist für sie der Anfang eines Alptraums. Ein gnadenloser Killer beginnt ein grausames Spiel und tötet Schlag auf Schlag ihre Freunde. Als Primerose erkennt, dass auch ihr Leben bedroht ist, trifft sie eine einsame Entscheidung. Doch auch alleine kämpft sie ums Überleben und um das Geheimnis, was dahinter steckt. Ihr Vater scheint mehr gewusst zu haben, mehr getan zu haben, als sie sich hat jemals vorstellen können. Wird sie es schaffen oder ist es bereits zu spät ???
Mit diesem gnadenlosen Krimi bedient sich die Autorin Katja Montejano einem der dunkelsten Kapiteln der schweizer Geschichte mit all seinen Folgen, nämlich über die "administrativ Versorgten" .
Allein schon der Prolog lässt einem ein Schauern über den Rücken laufen und nicht zuletzt, die Schritt für Schritt ans Tageslicht kommende Fakten verlangen einiges von Primrose und ihren Freunden/ Familie ab, sondern auch von uns Lesern.
Die Charakterzüge aller beteiligten Personen, besonders Primrose und Luc sind perfekt ausgearbeitet und entwickeln sich im Verlauf so wie es sich jeder vorstellt. Klar sind einige Auffälligkeiten zwischen Primrose mit ihrem Kurzhaarschnitt, schwarzen Kleidungsstil und ihrerm Technikequipment zu Lisbeth Salander aus der Millenium Triologie nicht von der Hand zu weisen, aber das stört eigentlich nicht. Ich persönlich hab einwenig schmunzeln müssen, als ich es gelesen hatte.
Die vielen unerwarteten kleinerern Wendungen im Verlauf der Geschichte, macht dieses Thema umso spannender und zeigt auch welche Gesellschaftsschichten wohl involviert waren. Alles in allem, ein sehr guter Krimi mit einem tollem Team, von dem man getrost weitere Fälle erwarten könnte - sofern es die Autorin zulässt. ;) - Sandra Hughes
Tessiner Vermächtnis
(1)Aktuelle Rezension von: peedeeTschopp & Bianchi, Band 2: Die Basler Polizistin Emma Tschopp muss Überstunden abbauen und hat während acht Wochen immer freitags frei. Worüber sich andere freuen würden, bereitet ihr Unbehagen. Sie langweilt sich schon am ersten Freitag. Als sie online liest, dass im historischen Park Giardino Balber in Morcote ein Mann bei einer Hochzeitsfeier getötet wurde, nimmt Emma umgehend Kontakt mit Marco Bianchi vom Commissariato Lugano auf. Mit Marco hat sie vor wenigen Monaten einen Mordfall gelöst…
Erster Eindruck: Das Cover gefällt mir sehr gut und vermittelt südliches Flair.
Dies ist Band 2 einer Reihe, kann jedoch unabhängig vom Vorgängerband gelesen werden. Da mir Band 1 sehr gut gefallen hat, war ich auf die Fortsetzung gespannt.
Emma hat definitiv ein Problem, freie Zeit auszuhalten und auch einmal nichts zu tun. Im ersten Band musste sie Ferien nehmen – unerhört! – und nun muss sie Überstunden abbauen. Tja, obwohl ich auch gerne arbeite, freue ich mich immer sehr, Ferien zu nehmen oder Überzeiten zu kompensieren. Emma reist somit nach Morcote, um ein bisschen mit Marco zu „plaudern“ – vielleicht kommt das Gespräch „zufälligerweise“ auf den aktuellen Mordfall?
Bei einer Hochzeitsfeier wurde ein Mann tot aufgefunden: der Patenonkel der Braut. Das Verhältnis des Brautvaters Battista Armenio zum Patenonkel Silvio Perone war nicht ungetrübt, doch die Braut bestand zurecht darauf, den Patenonkel an ihrem grossen Tag bei sich zu haben. Ein kleiner Junge taucht auf und redet wirres Zeug von zwei Männern, die sich gestritten hätten. Spricht der Kleine die Wahrheit oder hat er vorher nur etwas Dummes geträumt? Die Hochzeitsfeier geht weiter (sehr interessant, aber es ist ja deren Sache). Keine einfache Ausgangslage für Tschopp und Bianchi.
„Verflucht ist der Giardino.“
Es gab mehrere Handlungsstränge, die – zumindest für mich – lange gar nichts miteinander zu tun hatten und die ich schlecht einordnen konnte. Für meinen Geschmack sind zudem die Hauptpersonen Tschopp und Bianchi viel zu wenig in Aktion getreten. Dieses Mal war ich leider häufig daran, abzubrechen, aber dann wollte ich doch wissen, wie der Fall ausgeht. Aus diesem Grund kann ich bedauerlicherweise nur 2 Sterne vergeben. Ich hoffe, dass mich Fall 3 wieder mehr packt. - Christoph Saurer
Wächter des Mythos
(1)Aktuelle Rezension von: HansbooksEin grausamer Mord, ein verschollener Kelch mit eingraviertem Templer-Code. Eine dubiose Macht im Vatikan die das Geheimnis vor der Welt nicht preisgeben will. Doch Gabriel und Alina kommen dem faszinierenden Mysterium der Templer und Alchemisten auf die Spur. Der Autor war 900 Kilometer zu Fuss auf dem Jakobsweg in Spanien unterwegs. Alte Grals-, Templer- und Mysterien-Legenden dienten ihm als Grundlage für den Roman. Zur Kernaussage: Im weltliche Ringen um die transzendentalen Erkenntnisse von 'Licht' und 'Dunkel' oder 'Gut' und 'Böse' gewinnt letztendlich die Vernunft. Für mich ein Hürdenlauf auf einem sonderlich schmalen Grad zwischen Gott, Jesus und Atheismus. Ein tiefgründiger Thriller mit den spannenden Momenten, sich selbst auf der einen oder anderen Seite zu tode zustürzen.