Bücher mit dem Tag "baden-württemberg"
114 Bücher
- Hermann Hesse
Unterm Rad
(816)Aktuelle Rezension von: RavenDas Buch "Unterm Rad von Hermann Hesse ist 176 Seiten lang und über unterschiedliche Verlage gedruckt.
Das Werk gibt es in einer Hardcoverausgabe, Softcoverausgabe, als Ebook und Hörbuch.
Hermann Hesse schrieb dieses Werk 1906. Es entstand ua dadurch das sein Bruder sich das Leben nahm, woran auch Schulprobleme ihren Anteil hatten.
Diese Geschichte handelt von Hans der an den Anforderungen an sich selbst und des Umfeldes scheitert.
Leistungsdruck und Leidensdruck. Heute ist diese Geschichte sicherlich immer noch ganz aktuell, wenn nicht aktueller denn je. Viele kennen die enormen Anforderungen und den Druck des Umfeldes, die eingeredeten Tugenden und das nur Erfolg und eine gute, studiere Arbeit das Leben erleichtert und glücklich macht. So geht es auch dem überbegabten Protagonisten der es sich selbst und seinem Umfeld zeigen möchte, aber dann doch scheitert. Dies ist ein zutiefst melancholisches und tragisches Werk, welches mich sehr berührt hat und zum Nachdenken anregte. Fand ich mich bisweilen selbst in Hans wider. Die Geschichte schmerzt und brennt noch lange in der Seele. Ach hätte ich sie nur schon viel früher entdeckt, so wäre mir sicherlich Einiges erspart geblieben.
Hesse in Höchstform in sehr düsterem Ton, wie man ihn kennt und mit bedrückender Atmosphäre. Eine unerwartete Wendung und eine krasse Message.
Fazit: Ein sehr düsterer Hesse wie man ihn kennt. Melancholisch und tragisch, unheimlich berührend und nachdenklich stimmend. Unbedingt lesen!
- Simone Dorra
Nachtruhe
(22)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIch liebe regionale Krimis, und wenn sie dann auch noch aus meiner Gegend kommen, kann meistens auch nicht mehr schief gehen. Auch im vorliegenden Krimi lässt sich einiges an Lokalkolorit finden. Da wäre zum Einen die dialektische Sätzen. Obwohl ich diesen Dialekt tagtäglich höre, finde ich es immer wieder seltsam, ihn zu lesen. Es sieht geschrieben so unwirklich aus. Aber bei Schwierigkeiten kann man ja die Sätze vorlesen. Denn oft wird es beim Hören etwas einfacher. Wie dem auch sei, ich habe dieses Problem nicht und konnte mich direkt in den Krimi fallen lassen und mit auf Ermittlungssuche gehen.
Sehr interessiert habe ich die Ausführungen über die Pfadfinder gelesen. War die Autorin selbst bei den Pfadfindern? Oder kann all das Wissen wirklich nur angelesen sein? Wie dem auch sei, ich fand es sehr spannend und habe mit Erstaunen gesehen, dass es in meinem Wohnort ebenfalls eine Pfadfinder Gruppe gibt. "Den Stamm VCP Landstreicher" und den "Pfadfinder Stamm Askola".
Die Autorin hatte es geschafft, die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite hoch zu halten. Der Spannungsbogen war somit durchgängig gegeben. Durch die sehr interessante Spurensuche, in der immer wieder kleine Details zum Vorschein kamen, wurde es in der Story nie langatmig.
Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext anmerken.Das Cover zeigt die Schlinge, die hervorragend zur Story gewählt wurde. Sehr stimmig, auch von der Farbgestaltung. Der Klappentext macht neugierig. Er verrät nicht zuviel oder zuwenig, gerade so, dass man unbedingt mal in dem Buch blättern möchte und schwupps...schon hängt man in der Geschichte fest.
Lesespaß oder Lesefrust?
Für mich war es Lesegenuß pur, insofern auch Lesespaß. Ich habe einiges über die Pfadfinder gelernt und konnte auch mitraten, da die wahren Motive bis zum Schluß im Unklaren blieben. Zwar war der Täter bekannt, aber wie und weshalb sich alles so zugetragen hatte, wurde erst im Laufe der zweiten Hälfte des Krimis klar.
Spannung auf 256 Seiten und das für 9,90 €, da kann man nichts falsch machen.
Einen Tipp möchte ich dennoch geben. Liebe Leser, lasst euch nicht von dem Titel "Nachtruhe" blenden. Es geht keinesfalls ruhig zu. Und nachts würde ich ihn auch nicht lesen, da ihr ansonsten eine ziemlich schlaflose Nacht haben werdet.
- Axel Ulrich
Schoofseggl
(28)Aktuelle Rezension von: JochenBenderUlrich gelingt, woran viele Autoren scheitern: Seine Protagonisten haben das Herz am rechten Fleck, ohne dass die Story deswegen ins kuschelig-kitschig-klebrige abdriftet. Leuten wie Franz Walzer, seiner Lena und Olli möchte man auch im richtigen Leben mal begegnen. Es ist auch eine schöne Abwechslung, dass es sich um einen Wirtschaftskrimi handelt. Naja, nicht zu hundert Prozent, so ein Mafia-Ding spielt auch eine Rolle. Dessen Lösung ist politisch absolut unkorrekt, ganz nach meinem Geschmack. Danke für die gute Unterhaltung.
- Jürgen Seibold
Der Arme Konrad
(17)Aktuelle Rezension von: IudasEs ist in der Wende des 15. und 16. Jahrhunderts, als sich im Herzogtum Württemberg allerorts Bauernaufstände unter dem Banner des Armen Konrads zusammenrotten, um gegen die rabiate und ausbeuterische Politik Herzog Ulrichs zu protestieren und ihn zur Zurücknahme seiner Gesetze zu bewegen.
Inmitten dieser Wirren geraten auch zwei einst befreundete Männer in dem kleinen remstaler Dörfchen Beutelsbach in Streit um ein Mädchen. Der Schultessohn Jost Huetlin und der Sohn des Tagelöhners Gaispeter – der auch Anführer des Armen Konrads ist – Hannes Gais werben beide um die schöne Katharina, die aber nur Augen für Hannes hat, der aber deutlich mitteloser als sein begüterter Konkurrent ist. Als Hannes auch noch ein erfolgreicher Zimmermann wird und von allen geachtet und geschätzt ist, wächst der Neid des ehrgeizigen Josts ins Unermeßliche an.
Pünktlich zum 500. Jahrestag des Bauernaufstandes unter dem Banner des Armes Konrads im Jahre 1514 erscheint im Silberburg-Verlag der historische Roman »Der Arme Konrad« von Jürgen Seibold und 500 Seiten stark ist der Roman auch noch.
Es steckt eine enorme Recherchearbeit in diesem Buch und das merkt man der Geschichte an. Fundiert und mit reichlich Informationsmaterial gespickt, entfaltet sich das Leben der Gemeinde in Beutelsbach dem Leser Seite um Seite; war es doch Seibolds Anliegen, dem Leser gerade das Leben der einfachen Leute in der frühen Neuzeit – einer Zeit der Umbrüche, in der sich Entdeckungen, Revolten, Kriege und Erfindungen die Klinke in die Hand gaben – nahezubringen. Und so findet man nicht wirklich einen Protagonisten, um den sich die gesamte Handlung dreht, sondern es wird eher ein detailliertes Abbild aller Bewohner der Ortschaft (und auch der umliegenden württembergischen Flecken) gegeben. Man sieht, auf welche Weise ihre Leben miteinander verknüpft sind und wie sich ihr Schicksal entwickelte. Wenngleich es keine wirkliche Hauptperson gibt, liegt der Fokus doch zumeist auf der Schilderung des Lebens von Hannes Gais und seiner Liebesbeziehung zu der jungen Katharina. Da vermißte man doch streckenweise eine adäquate Lebensschilderung seines hitzköpfigen Kontrahenten Jost, der im Vergleich dazu, besonders in Anbetracht des angekündigten Konfliktes, geradezu knapp abgehandelt wurde.
Hier sehe ich auch einen der signifikantesten Schwachpunkte dieses eigentlich so guten Historienromans: er nimmt sich zuviel vor, will zuviel unter einen Hut bekommen, ansprechen und zeigen und verzettelt sich zunehmend. Vielen Punkten wird besonders zum Ende immer weniger erzählerischer Platz eingeräumt, sie werden schnell und emotionslos durchgehechelt, als müßte man jetzt alle Fäden noch schnell zu einem Knäuel zusammenknoten. Daß unter dieser thematischen Überlastung die gesamte Erzählung leidet, ist abzusehen. Dehnte sie sich zu Beginn stellenweise doch schon fast übertrieben in die Länge, weil man nahezu jeden wichtigen Beutelsbacher Bürger bis ins Detail vorgestellt bekam, verschoben sich mit Fortschreiten der Erzählung immer mehr die Ziele, die der Roman sich eigentlich stellte. Wo blieben die Schilderungen um den Armen Konrad?, mag man sich als Leser mehr als einmal fragen. Erst nach knapp 2/3 des Romans setzt die Handlung um den berühmten Bauernaufstand wirklich ein und wird im Vergleich zu dem vorangegangenen Teil sachlich und schulbuchmäßig abgehandelt. Auch der Konflikt zwischen Hannes und Jost, auf den erst hingearbeitet wurde, findet ein rasches und in meinen Augen auch arg konstruiertes Ende.
Das alles ist wirklich schade, denn es verleidete mir streckenweise doch arg den literarischen Genuß, man stolpert immer wieder über dramaturgisch schwache Stellen und Spannungslöcher. Es war verwirrend, nicht genau zu wissen, worauf man bei dem Roman hinaus wollte, was man wirklich darstellen wollte. Es sollte eine Lebensschilderung und ein Abbild eines Landlebens werden, in die sich ein geschichtliches Ereignis einfügt und an dem die Menschen maßgeblichen Einfluß haben, gemäß ihres Charakters und ihres Schicksals, aber leider werden diese Verbindungen nicht bis zum Ende gezogen, einige Fragen bleiben ungelöst und viel zu viele Personen werden, nachdem man sie so liebevoll und in Kleinstarbeit charakterisierte und ihnen Leben einhauchte, einfach fallengelassen.
Gerade in den beseelten Figuren liegt nämlich die Stärke des Romans. Sie sind allesamt sehr plastisch gezeichnet und geben gerade durch ihre Individualität dem Roman eine ganz besondere Zeichnung. Beutelsbach und seine Einwohner scheinen wie aus dem Leben gegriffen, eine kleine, authentische Lebensgemeinschaft zu sein, in der man gerade in dieser Zeit und unter den Umständen versucht, zusammenzuhalten und die Fähigkeiten der einzelnen Bewohner zum Wohl der Gemeinschaft zu nutzen. Hier gelingt Seibold ein wunderbares, farbefrohes und lebensnahes Abbild und gerade in diesen Schilderungen kommen auch die detaillierten Charaktere zur Geltung und machen das Lesen zu einem Erlebnis.
Auch sprachlich überzeugt die Geschichte fast durchweg, liest sich flüssig und leicht, sodaß er gut und gern für einfache, entspannende Leseabende gedacht ist. Seibolds Bemühungen um eine lesefreundliche Mischung aus historisch anmutender Sprachform und moderner Erzählweise sind durchweg gelungen und sind dem Lesefluß wirklich zuträglich. Weder wirkt es zu gestelzt, noch zu flapsig.So sehr aber dieses Buch in der Schilderung der Menschen der Zeit und deren Schicksal brilliert, so sehr hängt es leider bei dem historischen Teil, dem er sich neben dem einfachen Volke auch widmen wollte. Recherchiert ist es reichlich, im Anhang finden sich eine Zeittafel und ein hilfreiches und aufschlußreiches Personenregister, aber doch wirkt die historische Schilderung um die Geschehnisse des Armen Konrads stellenweise wie ein Fremdkörper, der da jetzt einfach in der Beutelsbacher Geschichte noch stattfinden muß.
Ich danke an dieser Stelle dem Silberburg-Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars und Jürgen Seibold für die freundliche Signierung des Buches.
- Ingrid Noll
Die Apothekerin
(463)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchVor lauter Langeweile beginnt sie ihrer Bettnachbarin Frau Hirte, einer ältlichen Jungfer, ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Hella ist der Meinung, dass Frau Hirte ihr überhaupt nicht richtig zuhört und erzählt in ihren vermeintlichen nächtlichen Monologen auch Dinge, die besser niemand erfahren sollte. Hella hält dies für eine Art Therapie, die nichts kostet.
Schon sehr früh lernt sie, dass die elterliche Liebe nur durch Leistung erkauft werden kann und versucht den Vorstellungen der Eltern in jeder Weise zu entsprechen. Ihr leistungsorientiertes Verhalten in der Schule macht sie nicht gerade beliebt bei ihren Mitschülern und sie ist häufiges Ziel ihrer Streiche und Hänseleien.
Als sie beginnt sich für Männer zu interessieren macht sie es in einer Form, die ihrem Vater fast das Herz bricht, sie interessiert sich nur für Männer denen es noch schlechter geht als ihr. Genauso wie sie früher ihren Puppen die Beine verdreht hat, um sie dann später zu verarzten, sucht sie sich kranke Männerseelen, um sie zu heilen. Mit der Zeit legt sie sich eine ansehnliche Sammlung von Junkies, Depressiven, chronisch Kranken, geretteten Selbstmördern und tätowierten Ex-Knackis zu.Auf der Suche nach dem eigenen Familienglück gerät die Protagonistin in allerlei merkwürdige Situationen.
- Tina Schlegel
Die dunkle Seite des Sees
(16)Aktuelle Rezension von: Rose75==>> unbedingt vorher Band 1 lesen, weil die Figuren und die Handlung sonst nicht nachvollziehbar sind.
Da mir Band 1 "Schreie im Nebel" gut gefallen hat, war ich neugierig wie es mit Paul Sito und seinem Team weitergeht.
Kommissar Sito muss sich von seiner Krebsbehandlung erholen und die Ereignisse im Keller ( Ende Band 1) verarbeiten. Sein Kollege und mittlerweile fast schon Freund Dr. Roman Enzig,ist der Einzige, der noch irgendwie Zugang zu ihm hat. Als in Konstanz ein Frauenkopf und später ein Körper ohne Kopf gefunden wird, wird er in der Ermittlungsgruppe dringend gebraucht. Im Verlauf der Ermittlungen werden weitere derartige Leichenteile entdeckt und die Konstanzer Polizei muss feststellen, dass sie es wieder mit einem psychopathischen Serienmörder zu tun haben. Erschwerend kommt dazu, dass Paul Sito und seine junge Freundin Miriam wieder in Beziehung ( wie in Band 1 ) zum Täter zu stehen scheinen.
Mit hat dieser Fall noch besser als der Erste gefallen. Der Film "Sieben" mit Brad Pitt und Morgan Freeman hat eine ähnliche Dramatik und wer diesen Film kennt, hat eine ungefähre Vorstellung wie die Stimmung in diesem Buch ist.
Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen und bin schon gespannt auf den 3. Band "Der Wolf vom Bodensee".
- Simone Dorra
Römermaske
(19)Aktuelle Rezension von: Bylle_BinderKommissar Malte Johannsen, aufmerksamen Lesern von Simone Dorra schon aus dem Krimi "Nachtruhe" bekannt, ist wieder da - oder sollte man besser sagen, "immer noch da"? Der Hamburger hat sich inzwischen nahe Welzheim eine Bleibe gesucht und mit Hilfe seines tatkräftigen Vermieters eingerichtet. Nun versucht er, an seinen ersten Fall anknüpfend (den man nicht gelesen haben muss, um mit der "Römermaske" klar zu kommen),, mit dem Schüler Lukas zum einstmals römischen Ostkastell begibt. Und wie der Zufall will, liegt da eine Leiche im Brunnen - und schon hat Johannsen wieder Arbeit, wobei ihm seine schwäbische Kollegin Melanie hilft.
Mehr erzählte ich nicht - schließlich will ich nicht die Spannung rausnehmen. Und "Römermaske" zu lesen lohnt nicht nur, weil es eben spannend ist, sondern auch um der Atmosphäre willen. Ich gestehe, dass meine anfängliche Skepsis wegen des Hamburger Kommissars sehr schnell in ein "Ach, so!" umschlug. Der Hamburger, der noch relativ neu bei den Schwaben ist, erlaubt es Simone Dorra nämlich, die Schwaben mit etwas Abstand zu betrachten und zu beschreiben und dabei zeigt sich dann mal wieder, dass man manchmal aus der Distanz mehr sieht als wenn man mitten drin steckt. Hier kommt aber zur Distanz Zuneigung - und so ist zum Beispiel die Beschreibung von Kommissar Johannsens erstem Versuch mit der schwäbischen Leibspeise "Linsa und Spätzle" begrinsenswert (jedenfalls bei einer Schwäbin wie mir).
Mir hat "Römermaske" Spaß gemacht und so kann ich's zum Beispiel als Strandlektüre fü den Urlaub empfehlen. Es ist Unterhaltung mit Niveau und sympathischen Charakteren. - Ulrike Ladnar
Die Spur der Stachelbeeren
(11)Aktuelle Rezension von: Traubenbaer"Die Spur der Stachelbeeren" von Ulrike Ladnar (erschienen bei Nikros) spielt 1918 in Ludwigsburg.
Als Lynns Mutter stirbt muss sie sich ab sofort um die Familie kümmern, da ihr Vater von der Trauer um seine Frau übermannt wird. Darum verzichtet Lynn auch darauf ihren Traum zu verwirklichen und zu studieren. Stattdessen arbeitet sie in einem Lazarett. Doch plötzlich verschwindet sie...
Der Roman ist sehr anspruchsvoll und mitreißend. Der erste Weltkrieg und dessen Auswirkungen werden eindrucksvoll und detailliert beschrieben. Besonders die Situation im Lazarett wirft einen ungeschönten Blick auf diesen Abschnitt der deutschen Geschichte. Mir persönlich hat diese Authentizität gut gefallen. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass besonders sensible Leser eher Probleme damit haben könnten.
Am besten haben mir die Tagebucheinträge gefallen, die immer wieder die Handlung auflockern. In ihnen werden historische Fakten so geschickt verpackt, dass der Leser informiert wird, ohne sich zu langweilen.
Die Emotionen von Lynn und den anderen Protagonisten sind gelungen eingefangen und beschrieben. Das macht die handelnden Personen sehr realistisch.
Mir hat der Roman rundum gut gefallen und ich würde ihn jederzeit weiterempfehlen. - Ingrid Noll
Hab und Gier
(91)Aktuelle Rezension von: buchstabenwaldIch hab echt schon viel Gutes über die zynischen und humorvollen Bücher von Ingrid Noll gehört - kann das aber leider nur teilweise bestätigen.
Zynisch mit dem gewissen Etwas - Ja. Humorvoll? Eher nicht so…
Es geht um Karla, die von einem sterbenskranken Arbeitskollegen gebeten wird, ihn bis zum Tod zu pflegen. Macht sie das, erhält sie sein halbes Erbe. Tötet sie ihn jedoch nach seinen Wünschen, erhält sie das gesamte Erbe. Inklusive Traumhaus. Und so machen Karla und ihre Kumpanin Judith sich ans Werk..
Das Buch ist kurz und knackig, ohne viel Geschwafel, aber leider auch ohne Spannung. ABER trotzdem habe ich mit großer Freude weitergelesen, einfach weil ich so unendlich neugierig war, in welche Richtung das geht und wie das nur alles enden soll! Und weil die Charaktere alle so eine unglaubliche Wandlung durchlaufen.. Oder eher: Weil man erst auf den zweiten Blick erkennt, was sie alle ausmacht.
Karla wirkt recht durchschnittlich. Eine Pensionistin, die sich lieber mal mit dem zufrieden gibt, was sie hat, als mehr anzustreben. Außer jemand anderes macht sich die Hände schmutzig.. Sie war mir anfangs wenig sympathisch, im Laufe der Geschichte kommt sie aber aus sich heraus, lässt sich auf Unbekanntes ein und geht dabei auf. Fand ich toll.
Bei Judith hingegen ist es umgekehrt, sie war für mich anfangs ein energiegeladener Sonnenschein. Das hat sich aber bald gedreht, um so näher man der Sonne kommt, umso mehr verbrennt man sich halt auch. Und ihr Schoßhündchen Cord - der ebenso zwei Gesichter hat - passt anfangs perfekt zu ihrem berechnenden Wesen.. aber auch nur anfangs.
Mir scheint, jeder in diesem Buch hat zwei Gesichter. Und das ist es, was das Buch dann doch wieder spannend macht: Die Handlungen sind nicht vorherzusehen, alles kann so oder so ausgehen. Eine recht banale Geschichte, die durch diese Undurchschaubarkeit der Figuren zu etwas Großartigem wird!
- Bernhard Hampp
Schwaben erlesen!
(4)Aktuelle Rezension von: peedeeDer Autor Bernhard Hampp lässt die Bücherfreunde das Leseland Württemberg auf eine ganz besondere Art erkunden: Er führt sie zu geschichtsträchtigen Orten von Dichtern und Denkern, aber auch auf Büchermärkte oder in Klosterbibliotheken.
Erster Eindruck: Ein schönes, hochwertiges Buch mit Lesebändchen in einem etwas grösseren Format. Der Schutzumschlag ist sehr schön bedruckt (obwohl ich kein Fan von Schutzumschlägen bin), viele schöne Fotos – gefällt mir sehr gut.
Das Buch ist in folgende Kapitel unterteilt: Stuttgart und der Westen; Tübingen und der Süden; Ulm und der Osten; Heilbronn und der Norden. Der Autor stellt dabei die unterschiedlichsten Persönlichkeiten/Institutionen vor, hier ein paar Beispiele:
- Literaturhaus Stuttgart: Im 2001 eröffnete das Literaturhaus und seit jenem Jahr strömen die Lesefreudigen dorthin, um z.B. Lesungen von angesagten Autoren zu geniessen. Es gibt auch Schreibwerkstätten und Ausstellungen für alle Altersgruppen. Ein Restaurantcafé und ein Buchladen vervollständigen das Angebot. Das Literaturhaus steht für meinen nächsten Stuttgart-Besuch auf der „to do list“.
- Bibelmuseum Bibliorama Stuttgart: Ein Museum ganz zu Ehren des meistverkauften Werkes weltweit – die Bibel.
- Hölderlinturm in Tübingen: In diesem Turm hat der Dichter Friedrich Hölderlin seine letzten 36 Lebensjahre geistig umnachtet verbracht. Eine wirklich tragische Vorstellung…
- Antiquariat Heckenhauer in Tübingen: Hermann Hesse wollte Dichter werden, sonst gar nichts. Und er wurde (vorerst) Buchhändler. „Er flüchtete vom Äussern der Bücher ins Innere.“
- Gustav-Schwab-Museum in Gomaringen: Ich muss zugeben, dass mir Gustav Schwab nicht bekannt war. Es war jedoch sehr schön, über ihn zu lesen, denn er war – entgegen vieler anderer Dichter seiner Zeit – kein Zerrissener und Getriebener.
- Klostermuseum und Bibliothek der Abtei Neresheim (vom Cover): „Sie bauten eine Bibliothek und sammelten Bücher, um allen, die darin Leben, Nutzen zu stiften.“ Nur die wenigen Mönche des Klosters dürfen die literarische Schatzkammer betreten.
Bücher haben etwas Verbindendes: Egal, woher ein Bücherfreund kommt – durch das Buch entsteht eine Verbindung zu anderen Lesefreudigen. Bücher haben auch etwas Überdauerndes: Obwohl ich in erster Linie Zeitgenössisches lese, gefällt mir der Gedanke, dass so viele Bücher die Zeit überdauern.
Das Sachbuch hat sich verständlicherweise nicht im gleichen Masse flüssig lesen lassen, wie ein Roman. Zuweilen haben mich die vielen Informationen zu den erwähnten Personen mit ihren Jahreszahlen ein wenig erschlagen. Für die umfangreichen Recherchen und die Liebe zum Buch vergebe ich 4 Sterne. - Margaux Navara
My Body in Your Hands
(10)Aktuelle Rezension von: Wusel80Wer wissen will wie BDSM richtig geht und das ganze gespickt mit einer spannenden und sehr heissen Story, der sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Hier wird sehr gut beschrieben was beim BDSM darf und was ein absolutes No Go ist.
Steffy (mit Y) ist Polizistin aus Leidenschaft. Wenn da nicht ihr absolut nervtötender Kollege wäre, der privat als Möchtegern Dom losgelassen wird und der leider auch weiß was Steffy‘s privates Geheimniss ist.
Bei einer Ermittlung in einem Bordell lernt Steffy den Besitzer Farid kennen und begibt sich auf Erfahrungssammlung, da sie noch neu in der Szene ist. Farid geht sehr demütigend und sehr hart vor. Und ihr stellt sich dabei die Frage ob das normal ist bis sie Jon (ohne H) kennenlernt, der ihr das Gegenteil beweist.
Auf eine, für mich, sehr naive Art begibt sie sich in Eigenermittlung in Gefahr. Aber Steffy hat das alles sehr gut durchgestanden. Sie konnte es mit viel Willensstärke, Biss, Ausdauer, Kraft und auch die Gedanken an Jon durchhalten. Und Steffy ist über sich hinausgewachsen.
Für mich war es ein spannendes, erotisches und schönes Leseerlebnis. Man ist sofort in der Story drin. Der Schreibstil ist flüssig, leicht und gefühlvoll. Ich finde es ist eine tolle Story für alle Einsteiger ins BDSM Genre.
Das Cover passt sehr gut zur Geschichte und sieht sehr sexy aus.
Ich kann dieses Buch definitiv weiterempfehlen!
- Martin Walker
Germany 2064
(31)Aktuelle Rezension von: Eggi1972Also wo fange ich an, wo ende ich bei diesem Buch?
Stellen wir uns doch einfach einmal vor, wie es ist in einem Deutschland zu leben, wo wir alle elektronisch überwacht werden, wo wir nicht selbst am Auto sitzen sondern von einem Auto zu dem Ort, wo wir hin wollen, gefahren werden. Und das von einem Auto, welches uns noch nicht einmal gehört.
Stellt euch einfach einmal vor, ihr lebt in diesem Land, welches in zwei Teile geteilt ist - einmal dieser hochtechnisierte Teil und dann diese Ecken, wo man lebt wie früher und unser Bargeld benutzt und nicht alles online bezahlt. Wo man nicht ständig beobachtet und geortet wird, dafür aber auf Dinge verzichtet, wie Autos und einen Polizeischutz, da dies ja die Freiengebiete der Freiländer sind.
Man lebt in einem Land, wo man ständig erreichbar ist, immer einen tragbaren Computer und Telefon dabei hat. Wo ein Gesundheitschip einem sagt, wie gesund man den ist, wo Roboter uns helfen und uns auch immer ähnlicher werden.
Einer dieser Roboter ist der AP von Polizist Bernd Aguilar, den er Roberto nennt und der sich auch schon die ein oder andere Kugel für Bernd eingefangen hat. Er ist ein Prototyp der neuesten Generation. Die beiden versuchen zusammen die Entführung der Folksängerin Hati Boran aufzudecken. Sie dringen auch in die „Freiengebiete“ ein, da die Ermittlungen sie dorthin tragen.
Bernd trifft während dieser Ermittlungen dann auch noch auf seine Jugendliebe Christina, zu der er auch recht schnell wieder einen guten Draht bekommt.
Eine weitere Figur ist der Selfmademan Fred Wendt, welcher die Roboter der neuesten Generation entwickelt hat und sich nur eines wünscht, dass diese Roboter nie in Kriegen eingesetzt werden. Plötzlich sieht er sich in der Situation das Familienunternehmen an einen Mitbewerber aus Amerika zu verlieren, da es so aussieht, als ob einer seiner Roboter die Folksängerin entführt und sexuell missbraucht hat.
Ich könnte nun noch etliche Personen nennen, welche in diesem Zukunftsthriller eine Rolle spielen, aber das würde den Rahmen des Blogs vollkommen sprengen. Die Story, die der Autor gesponnen hat, ist so genial wie komplex. Ich habe mir des Öfteren auch die Frage gestellt, in welchem Gebiet in Deutschland, welches Walker entworfen hat, ich eigentlich leben möchte. Zum einen reizen mich die Freiengebiete, wo nichts erlaubt ist was nicht schon 1980 erfunden wurde, zum anderen reizen mich auch die kontrollierten Gebiete mit der Möglichkeit, einer gute Gesundheitsvorsorge und andere Kleinigkeiten zu haben, welche es in den anderen Gebieten gibt.
Klasse finde ich die Einwürfe des Autoren, in denen er Dinge zitiert die gerade jetzt geschehen bzw. auch für uns schon in der Vergangenheit liegen. Martin Walker nimmt Bezug auf Ereignisse und Erkenntnisse unserer Zeit, lässt sie in den Roman einfließen. Manche Sachverhalte werden dadurch in ein besonderes Licht gerückt und erklären dadurch Dinge in dieser Zukunftsvision. Heute haben wir bereits die Situation, dass einige Bakterien nicht mehr auf Antibiotika reagieren. Sie sind multiresistent. Wie wird sich das wohl in der Zukunft auswirken. Werden wir daraus lernen?
Fasziniert hat mich auch, dass ich das Gefühl hatte, der Autor hat sich mit Deutschland wirklich auseinandergesetzt. Was mir als Mittelhesse besonders aufgefallen ist, war z.B. das mit der Universität Marburg. Er ist recht detailliert auf die Geschichte der Geschichte der Universität eingegangen - und dies von einem schottischen Autor. Ich war begeistert.
Es ist für mich ein Buch, welches sich auf einer Ebene bewegt wie George Orwells – 1984, wobei Walkers Zukunftsaussichten mir nicht so viel Angst machen wie die von George Orwell und ich kann nicht genau sagen warum.
Ich hoffe, dass der Autor mit diesem Vergleich leben kann, aber dies war nun mal mein Gedanke, der mir ständig im Hirn herumgeisterte.
- Thomas Hettche
Der Fall Arbogast
(19)Aktuelle Rezension von: HoldenEin (über-)durchschnittlicher Krimi nach einer wahren Begebenheit. Die Beschreibung der Nachkriegszeit und der 50er Jahre in (West-)Deutschland (und die schleichende Modernisierung und Amerikanisierung) ist gut gelungen. - Christine Lehmann
Das Rabenhaus
(2)Aktuelle Rezension von: MuminluiseFür mich eine absolut lesenswerte Geschichte.
Der Klappentext ist schlüssig und beschreibt die Story ganz gut.
Die Autorin hat eine wunderbare Art Figuren,Eindrücke und Umgebungen zu beschreiben,sodass ich mich sofort "zu Hause" gefühlt habe. Bearbeitet werden ein Trauma und dessen Psychosen, was aber so einfühlsam und mit Blick nach Vorn geschiet das ich dieses Buch verschlungen habe. Miriam ist eine mutige,aktive,kluge und selbstbewußte Protagonistin, die mit viel Feingefühl versucht ein verzwicktes Rätsel zulösen. Auch wenn die Handlung eher im Herbst/Winter spielt würde ich diesen Roman unbedingt als Urlaubslektüre empfehlenPs:Erscheint zur Zeit als: "Das Geheimnis des Rabenhofs"
- Thomas Wiege
Saunaführer mit Gutscheinen, Region Rhein-Neckar, Heilbronn & Rheinpfalz 2022 2023, gültig bis Januar 2024. Über 800 Euro Ersparnis in 47 Saunen. – Region 3 – Spare bares Geld in deiner Lieblingstherme!
(3)Aktuelle Rezension von: dreamlady66(Inhalt, übernommen)Wir stellen 57 Saunen vor, welche Sie zum Besuch herzlich einladen mit Gutscheinen im Gesamtwert von über 800 Euro ein. Gültigkeit der Gutscheine bis 01.11.2020.
Neu: Nun auch mit Hotel-Vorstellungen samt Gutscheinen!
Umfassend bebilderte Einführung. Alle Saunen werden auf mehreren Seiten nach einer Systematik beschrieben und mit zahlreichen Original-Aufnahmen vorgestellt. Die Gutscheine im hinteren Teil des Buches werden beim Besuch der Saunen herausgetrennt. Regionalkarten zeigen den Standort der Saunen innerhalb der Region.
Für viele Saunafreunde ist der Saunaführer mit den regionalen Gutscheinen seit Jahren ein unentbehrlicher Begleiter, denn mit ihm lernen sie eine Vielzahl neuer Spaßbäder, Wellness-Tempel und Saunaanlagen kennen.
Das Konzept ist ganz einfach: Alle Anlagen werden ausführlich und reich bebildert vorgestellt. Bestandteil des Buches sind Gutscheine, die zu einem kostenlosen oder vergünstigten Besuch einladen. Die Gutscheine sind nach dem Erscheinen des Buches sogar mehr als 2 Jahre gültig.
Ganz neu im Saunaführer:
In diesem regionalen Saunaführer befinden sich Gutscheine von Wellness-Hotels, die Sie zu zweit zum Preis einer Person besuchen dürfen. Freuen Sie sich auf entspannte Tage in schönen Hotels!
Schreibstil/Gesamteindruck/Inhalt:Nicht nur eine tolle Geschenkidee, sondern auch absolut lohnenswert für jeden (neuen & alten) Sauna- und Thermenfan, in der näheren und weiteren Umgebung. Das Buch inspiriert und macht Laune "auf mehr"...
Ich bin absolut begeistert. Wusste zuvor nicht, dass es so etwas Regionales gibt.
Für jedes Wochenende, bei dem jetzt Langeweile aufkommt, gilt: Gutscheinbuch raus und ab ins Auto!
Übersichtlich, informativ und wertvoll...attraktive Gutscheine für die kuschlige Jahreszeit, sehr beeindruckend. Ein perfektes Zauberwerk für Jung und Alt, dazu Hotel- und Wellnessbeschreibungen runden diesen sehr umfangreichen Saunaführer mit wunderbar bunt-bebilderten Aufnahmen und viel Detailbeschreibungen von A wie Aaalen bis W wie Wernau regelrecht ab.
Der nächste Kurzurlaub kann beginnen...ein must-have im Auto nicht nur für Winterfreunde geeignet, probiert es aus :)
- Oliver Wolf
Netzkiller
(39)Aktuelle Rezension von: Joloe_booksloverɢʟᴀᴜʙᴛ ɪʜʀ ᴇᴜʀᴇ ᴩʀɪᴠᴀᴛꜱᴩʜᴀᴇʀᴇ ɪꜱᴛ ɪᴍ ɴᴇᴛᴢ ɢᴇꜱᴄʜᴜᴇᴛᴢᴛ ?
ɢʟᴀᴜʙꜱᴛ ᴅᴜ ᴇꜱ ɪꜱᴛ ꜱɪᴄʜᴇʀ, ᴡᴀꜱ ᴅᴜ ᴀʟʟᴇꜱ ᴩᴏꜱᴛᴇꜱᴛ ?
Wenn du glaubst deine Privatsphäre ist im Netz geschützt und es ist alles sicher, dann solltest du dieses Buch lesen. Denn dann merkst du, dass es nicht so ist.
Das ist Ja Maga! Gatis illegal games herunterladen. Genau das denkt sich Marcel einer von vielen welche sich eingeloggt haben und so gezwungen sind ein spiel mitzumachen....finde die Person, welche auf dem Google Maps Bild zu sehen ist, sonst stirbt sie. Marcel jedoch, findet dies lächerlich und ignoriert es.
.
3 tödliche Unfälle ... oder doch Morde ? Gibt es ein zusammenhang ?
Der Kommissar Bürkle ermittelt zusammen mit Kommissarin Ronda im Fall "Gamemaster" und werden herrausgefordert.
Wer steckt hinter dem Gamemaster ?
Ich persönlich fand es am Anfang sehr verwirrend mit den vielen Perspektiven/ Protagonist(inn)en wechsel. Aber mit der Zeit hatte ich es drauf und ich fand es richtig spannend und wollte unbedingt wissen, wer er ist, und wie er es anstellt.
Dieses Buch hat mir gezeigt, dass es überhaupt nicht sicher in Netz ist. - Alexander Rieckhoff
Ringfahndung
(6)Aktuelle Rezension von: ElisabethBulittaDiese Rezension bezieht sich auf die im Romäusverlag erschienene Auflage von 2007.
Hubertus Hummel ist nun stolzer Besitzer eines Wochenendhauses am Villinger Germanswald. Doch schon bald ist die Freude getrübt, als er von der Planung eines Hotelneubaus in unmittelbarer Nachbarschaft hört. Während er noch darüber nachgrübelt, entdeckt er auf dem nahe gelegenen Trimm-dich-Pfad eine Leiche. Doch kaum hat Hubertus die Polizei gerufen, ist der Tote auch schon wieder verschwunden – um kurze Zeit später im Kofferraum des Lehrers wieder aufzutauchen. Da es sich bei dem Ermordeten um den Investor des Hotelkomplexes handelt, gerät der Lehrer natürlich bald unter Mordverdacht. Als dann auch noch sein langjähriger Freund Klaus Riesle als Komplize festgenommen wird, taucht Hummel bei seiner Kollegin Carolin unter und ermittelt auf eigene Faust.
Während der Ermittlungen tun sich dem Leser und den Ermittelnden immer neue Spuren auf, was das Lesen kurzweilig macht. Scheint anfangs klar zu sein, dass das Mordmotiv im Umfeld des geplanten Hotelkomplexes zu suchen ist, werden Ermittler und Leser/innen dennoch immer wieder auf neue Spuren gelenkt, sodass bis zum Schluss unklar bleibt, warum es zu diesem Mord kam und wer ihn verübt hat. Ich muss gestehen, dass ich auch bis zum Ende auf der falschen Fährte war; das Ende des Krimis ist einfach überraschend, dabei aber logisch nachvollziehbar und keineswegs konstruiert.
Leider wird die Spannung oftmals vom Humor überdeckt. Besonders dass Hummel immer wieder mit seinen eigenen Gefühlen seiner Frau und seiner Kollegin gegenüber zu kämpfen hat, bringt die Leser/innen zum Lachen. Aber auch Kommissar Thomsen, der unter einem Waschzwang leidet, sorgt, obwohl das Thema an sich nicht lustig ist, immer wieder für Erheiterung. Zudem erzeugen andere Charaktere mit ihren Marotten sehr humorige Lesemomente. Mir persönlich fehlte es beim Humor jedoch des Öfteren an Tiefgang.
Neben Humor und Spannung bietet der Roman auch eine schöne Reise durch Teile des Schwarzwalds, neben Villingen-Schwenningen werden der Blindensee, Furtwangen und St. Georgen besucht. Hier merkt man wieder, wie gut das Autorenduo nicht nur seine Heimatstadt, sondern auch dessen Umgebung kennt. Ich selber habe hier doch ein paar Impulse für Ausflüge erhalten.
Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Wie es sich für einen Regionalkrimi gehört, wird bei den Dialogen teilweise Dialekt verwendet, der jedoch recht verständlich ist.
Insgesamt handelt es sich auch bei diesem sechsten Band der Krimireihe um Hubertus Hummel um ein Buch, das weniger durch seine Spannung, als vielmehr durch sein Lokalkolorit besticht. Für Schwarzwald- und Krimifans durchaus empfehlenswert.
- Monika Helfer
Vati
(140)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchMonika Helfer trägt aus ihren Erinnerungen und Geschichten von anderen Familienangehörigen und Geschwistern ihre Familiengeschichte zusammen. Dabei gibt es viel Trauriges, Lustiges, Spannendes. Ich fand den Schreibstil bzw die Erzählweise sehr schleppend und irgentwie ohne "roten Faden".
- David Friedrich Weinland
Rulaman
(11)Aktuelle Rezension von: KelticaNach vielen Jahren nahm ich neulich wiedermal den Rulaman aus dem Regal, eines meiner Lieblingsbücher meiner Jugendzeit. Ich bin am Rande der Schwäbischen Alb groß geworden, da gehörten die Sage „Von der schönen Lau“ und „Rulaman“ fast zur Pflichtlektüre. Außerdem denke ich, hat genau dieses Buch meine Liebe zur Geschichte und alten Kulturen geweckt. So mancher Schulausflug führte uns damals in die Bären - oder die Nebelhöhle.
Weinland erfüllt diese Höhlen der Alb mit Leben, indem er von den Höhlenmenschen erzählt, ihren Kampf ums tägliche Überleben, das Miteinander und ihrer Welt die sich im Wandel befand, auf eine sehr informative und spannende Weise. Wir erleben, wie Rulaman, der Häuptlingssohn, sein Freund Obu und das Steinzeitmädchen Welda in dieser Gegend erwachsen werden. Was hatte ich für eine Angst, als er seinen ersten Höhlenbär erlegte und so zum Krieger wurde. Die alte Parre rief auch Ehrfurcht hervor, und alle hörten auf sie und sie sollte mit ihren Vorahnungen recht behalten. Die Aimats, so hieß ihr Stamm wurden durch ein neues Volk, den Kalats (Kelten) dass in ihr Gebiet eindrang bedroht. Sie hatten Pferde, betrieben Ackerbau und konnten aus Metall Schmuck und Waffen herstellen. Dagegen konnte das Jägervolk mit seinen Steinwaffen nicht viel ausrichten. Es war auch die alte Parre, die nachdem die Kalats viele von ihnen umgebracht hatten, mit den Worten: „Heute opfere ich dich und mich für die Aimats!“ Auf deren Druiden stürzte und sich mich ihm in den Abgrund stürzte.
Trotz der etwas altmodischen Sprache, schöner und interessanter, finde ich jedenfalls, kann man die Geschichte unserer Vorfahren und ihrer Lebensweise nicht darstellen. - Jens van Rooij
HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! – 55 fantastische Reiseziele in Deutschland
(99)Aktuelle Rezension von: luckynelliHiergeblieben - ein Titel, der schon alles sagt. Warum in die Ferne schweifen, wenn wir in Deutschland viele tolle Städte und Sehenswürdigkeiten haben. Meist kennen wir uns im Ausland besser aus als in den Städten in unserer unmittelbarer Umgebung. Hiergeblieben ist ein neues Reiseführer-Format, das tolle Fotos, erklärender Text und viele Tipps vereint. Ich war überrascht, welche tollen Dinge es zu entdecken gibt. Und der Vergleich mit bekannten Sehenswürdigkeiten im Ausland und ähnlichen Sehenswürdigkeiten in Deutschland. Weit fahren muss man wahrlich nicht, um das Interessante zu entdecken. Gerade während der Corona-Krise hat es uns zum Wandern in die nähere Umgebung verschlagen. Auch hier waren wir doch sehr überrascht, wie vielfältig, interessant und schön die Natur so um die Ecke ist. Ein absolut empfehlenswerter Reiseführer.
- Bernd Gunthers
Die Kuh kennt keinen Feiertag
(25)Aktuelle Rezension von: ElisabethBulittaZum ersten Mal ermitteln Milka Mayr und Kommissar Paul Eichert in „Die Kuh kennt keinen Feiertag“ gemeinsam im Hohenlohischen. Dieser 317-seitige Regionalkrimi aus der Feder von Bernd Gunthers ist im März 2019 bei Gmeiner erschienen.
Milka Mayrs Kumpel und Kunstsachverständiger Max Holl stürzt ausgerechnet an ihrem 35. Geburtstag auf dem Weg zu ihr mit seinem Ultraleichtflugzeug ab. Vermutet die Polizei anfangs noch einen Unfall, so steht für Milka sogleich fest: Es muss sich um Mord handeln. Gemeinsam mit ihrem ehemaligen Mitschüler und mittlerweile „Kriminalhauptkommissar (A12!)“, Paul Eichert, nimmt Milka die Ermittlungen auf, die nicht zuletzt auch sie in Gefahr bringen.
Ich habe den Roman mit etwas gemischten Gefühlen beendet, wie ich gestehen muss.
Der Kriminalfall an sich ist logisch aufgebaut, es werden verschiedene Spuren gelegt, Motive und Verdächtige angeführt, sodass man als Leser/in bis zum Schluss miträtselt, was denn hinter den Ereignissen stecken mag. Auch die Auflösung an sich ist nachvollziehbar und teils überraschend. Allerdings gestalten sich die Ermittlungsarbeiten an sich eher zäh, was zum einen an den doch recht zahlreichen Nebenschauplätzen liegt, zum anderen an den Protagonist/innen selbst, vor allem am Kommissar selbst, der sich allzu oft das Ruder von Milka aus der Hand nehmen lässt, was jeglichem Realitätssinn entbehrt.
Andererseits punktet der Krimi auf jeden Fall mit seiner guten Recherche: Als Leser/in taucht man tief in Landschaft und Besonderheiten der Region Hohenlohe ein, wenn Orte nicht nur besucht, sondern auch deren Geschichte dargestellt wird. Zudem gleicht die Reise durch diese Region einer kulinarischen, und ebenso sprachliche Eigenheiten kommen nicht zu kurz.
Ein weiterer Pluspunkt dieses Buches sind die sehr anschaulichen Informationen des Autors zum Themenkomplex Bildende Kunst, Kunsthandel und Kunstfälschung. Leserinnen und Leser erfahren viel über verschiedene Kunstströmungen, den Umgang mit „entarteter Kunst“ im Dritten Reich sowie die Schattenseiten des Kunsthandels.
Menschen, die sich für diese beiden Sujets interessieren, werden also voll auf ihre Kosten kommen.
Sprachlich ist das Werk gerade anfangs recht anspruchsvoll zu lesen, da Gunthers viele Schachtelsätze sowie ungewöhnliche Ausdrücke verwendet, was den Lesenden doch Einiges an Konzentration abverlangt und bestimmt nicht jedermanns Sache ist. Erst im Laufe des Romans werden die Sätze etwas überschaubarer. Aufgrund des Satzbaus und der Lexik erscheinen auch einige Dialoge, vor allem zwischen Milka und Paul, eher gestelzt. Dieses hatte auch zur Folge, dass es mir beim Lesen schwerfiel, das genaue Verhältnis der beiden zueinander zu eruieren. Kommt man allerdings mit diesem Sprachstil zurecht, kann man durchgängig einen feinen Humor ausmachen, der die Lektüre auch zu einem heiteren Lesevergnügen werden lässt.
Die Protagonist/innen und sonstigen Charaktere sind detailliert geschildert; jedoch erscheint mir Milka für ihre 35 Jahre doch ein wenig unreif, was nicht zuletzt mit ihrem familiären und beruflichen Hintergrund zusammenhängen mag. Klug scheint sie allemal zu sein, doch täte es ihr gut, ihren Horizont ein wenig zu erweitern, aus dem häuslichen Umfeld herauszutreten. Desgleichen wünsche ich dem Kommissar, dass er mehr Durchsetzungsvermögen entwickelt.
Das Cover ist für alle Kuhfans eine Augenweide und passt sehr gut zum Titel des Buches, der sich auch im Inhalt widerspiegelt, wenn Milka zwischen Arbeit im Kuhstall und Ermittlungen hin- und herpendelt.
Als Krimi hat mir der Roman eher weniger zugesagt, als Reise in die Welt der Kunst und das Hohenlohische allerdings hat er mir einige vergnügliche und lehrreiche Lesestunden bereitet, weshalb ich insgesamt dreieinhalb von fünf Lesesternen vergebe. Und auf jeden Fall bin ich gespannt darauf, wie Milka und Paul sich weiterentwickeln.
- Anonymus
Hinter dem zweiten Gesicht
(6)Aktuelle Rezension von: AnkibaEine Frau wird in einer Seitenstraße wach. Ist sie überfallen worden? Sie kann sich nicht erinnern. Sie weiß nur noch ihren Vornamen und hat keinerlei Papiere oder Ausweise bei sich. Als sie im Zug beim Schwarzfahrer erwischt wird, bringen die Beamten sie zur Polizei. Doch auch diese können nix über ihre Identität heraus finden. Der Polizist Lucas lässt sie bei sich Wohnen. Zusammen versuchen sie herauszufinden wer sie ist und was geschah. Dabei bekommt Nora immer mehr Hinweise, die darauf hindeuten, dass sie eine Verbrecherin ist. Als sie es endlich schafft ihre Identität raus zufinden, da stecken sie auch schon mitten in einem anderen Fall.
Frau Schneider hat sich eine tolle Story ausgedacht und mit viel Phantasie zu Papier gebracht. Der Schreibstil ist leicht und einfach gewählt, deshalb passen Fremdwörter oder Fachausdrücke nicht dazu.
Sie hat teilweise eine sehr kindliche Art zu schreiben uns überträgt das auch auf die Personen in deren Verhalten, obwohl es nicht zu dessen Karakter passt.
Leider war das Buch nicht so fesseln wie erwartet, was wohl genau an diesem Schreibsti lag. Vor allem der Schluss hätte mehr Spannung enthalten können, aber leider ist das Geschriebene immer wieder an der Realität vorbei geschlittert und die Umschreibungen hätten besser gewählt werden können. Es ist klar, dass man Wiederholungen vermeiden möchte, aber dann sollten die Worte auch zur Handlung passen.
Damit hat Frau Schneider mir so manches schmunzeln entlockt.
Dadurch, daß sie selten genau ins Detail geht, kann dieses Buch auch von Jugendlichen gelesen werden.
Mein Fazit:
Eine tolle Geschichte, die sich nach einer Überarbeitung bestimmt gut verkaufen lässt. - Esterbauer Verlag
Bodensee-Radweg
(4)Aktuelle Rezension von: TerpentineDer Bikeline-Reiseführer führt zunächst in die Umgebung ein und zeigt, was interessant sein könnte. Die Touren sind so aufgeteilt, dass man sich seine Tagestouren individuell zusammenstellen kann und sie auch aneinanderreihen kann. Zu jeder Tour gibt es detaillierte Karten. Dazu gibt es zahlreiche Fotos, die Einblicke in die Ortschaften gewähren.
Sehr sinnvoll sind die Infos zu jedem relevanten Ort: Tourist Info, Postleitzahl, Vorwahl und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
Besonders praktisch ist, dass alle Seiten mit einer Folie überzogen sind und so auch einem Regenguss und nassen oder schmutzigen Fingern standhalten.
Wer den Radführer kauft, kann sich zusätzlich online aktuelle Infos einholen und so z. B. ständige Updates der Übernachtungsmöglichkeiten abrufen. (www.esterbauer.com)
Ich kann den Reiseführer sehr empfehlen und werde mir gleich für meine nächste Radltour einen weiteren besorgen.
Eine ausführliche Rezension habe ich in meinem Blog geschrieben: https://lesbarer.wordpress.com/2015/06/25/bodensee-radweg/