Bücher mit dem Tag "axel hacke"
18 Bücher
- Axel Hacke
Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen
(33)Aktuelle Rezension von: AliraDer Text des Buches handelt vom Zusammenleben der Menschen und der immer wieder auftretenden Frage „Wie wollen wir miteinander umgehen?“ Gerade in Zeiten, die immer rauer werden, sollte sich jeder mit dem Begriff „Anstand“ auseinandersetzen. Und weil es für „Anstand“ viele Definitionen gibt, ein paar Zitate aus diesem absolut lesenswerten Buch:
Es geht, wenn es um Anstand geht, um eine grundsätzliche Solidarität mit anderen Menschen, ein Empfinden dafür, dass wir alle das Leben teilen, ein Gefühl, das für die großen und grundsätzlichen Fragen ganz genauso gilt wie für die kleinen, alltäglichen Situationen.
Alle populistischen Führer unserer Zeit finden ihren Anhang nicht nur unter denen, die den Anschluss an ein wirtschaftlich auskömmliches Leben schon verloren haben, sondern es gibt auch halbwegs gut Situierte, die Angst haben, dass sie schon bald nicht mehr so gut situiert sein könnten. Es geht um die Angst vor dem Absturz und das Gefühl, dass diese Angst nicht wahrgenommen wird.
2017 hat man untersucht, wie zu diesem Zeitpunkt die AfD ihre Anhänger rekrutierten: Die AfD fand Unterstützer aus der Mitte der Gesellschaft. Sie sei „die Partei der sich ausgeliefert fühlenden Durchschnittsverdiener“. Der Menschen, die große Angst vor Katastrophen und vor dem Gefühl, auf die gegenwärtige Politik einen Einfluss nehmen zu können. Und diese Zukunftsangst konzentriert sich auf einen Punkt: die Zuwanderer aus anderen Ländern.
Wenn man Angst hat, ist es sehr nützlich, sich diese Angst einzugestehen. Weil sie durch Unterdrücken nämlich noch viel größer wird. Das heißt auch, sie nicht für sich behalten, sondern sie mit anderen zu teilen. Zu erfahren, dass man damit nicht alleine ist. Zweitens hilft es, den Verstand einzuschalten, soferne das möglich ist. Das bedeutet, Realität ins Spiel zu bringen und vernünftig mit dieser Angst umzugehen, damit diese Angst nicht zu Hass wird.
Wir leben in Frieden, in Freiheit und zu einem großen Teil auch in Wohlstand. Wenn es um unser Zusammenleben geht, kann ein wenig Interesse für die, mit denen man zusammenleben muss oder sogar will, nicht schaden.
Wem die allgemeine Wirklichkeit zu unüberschaubar und unkontrollierbar ist, wer das Gefühl hat, in dieser Wirklichkeit ein Niemand zu sein, einer, der nicht gefragt wird und der nichts zu sagen hat und ohne Zugriff ist auf die Entwicklung des Lebens im Großen und im Kleinen, der baut sich seine eigene Wirklichkeit. Weil der Mensch sich selbst nicht aushält, wenn er sich als komplett bedeutungslos empfindet.
Die Selbstradikalisierung vieler Menschen: ihre Flucht in einen Hass auf alles Fremde und Ungewohnte; in Ernährungsweisen, von denen man sich am Ende nichts anderes als die Rettung der Welt erhofft; in einen Fitnesswahn, der in die komplette Ich-Fixierung führt; in den Wahn einer politischen Korrektheit, in der jeder umstellt ist von Sprachgesetzen, die es um jeden Preis einzuhalten gilt; das alles ist Ausdruck jener großen Suche nach Sicherheit und Selbstwertgefühl in einer zutiefst verunsichernden Zeit. Am Ende führt es (und hat natürlich schon geführt) zu Fanatismus, zur Verschließung gegenüber dem anderen und Neuen, zur Unfähigkeit, was die Auseinandersetzung mit anderen angeht.
Es geht darum: Was will ich eigentlich selbst? Man muss eine Haltung haben, man muss sie sich erarbeiten. Und es hilft reden. Es hilft der Versuch, zu überzeugen. Das hört nie auf. Und vielleicht heißt, seinen Verstand zu gebrauchen: zu verstehen, dass der andere seine Gründe hat, warum er sich verhält, wie er sich verhält, und versuchen, diese Gründe zu verstehen. Reden hilft immer.
Wir müssen gewisse Kompliziertheiten in unserer Welt aushalten und verstehen, dass sie nicht lösbar sind, obwohl man versuchen muss, sie zu lösen. Und dass man sich die Flucht ins Simple verbietet.
Die Dummheit als Gefühlsfehler, die ihren Ursprung in Furcht vor dem Leben, in Angst vor der Zukunft, ja in Panik hat. Und in der Unfähigkeit, damit auf andere Art als hassend umzugehen.
Bestimmten Leuten bringt man natürlich nie Anstand bei. Man muss nur zusehen, dass sie nirgendwo Oberhand gewinnen und den Ton bestimmen dürfen.
Menschen, die gar nicht unanständig sind, werden manchmal von den Unanständigen einfach mitgezogen.
Der Mensch ist ein Herdentier. Er passt sich dem an, was in seiner Herde gilt, an Normen und Standards des Verhaltens, ob man das gut findet oder nicht – und deswegen muss man aufpassen auf das, was gilt.
Zu den wirklichen Fähigkeiten des Menschen gehört: hinter sich zu lassen, was in anderen Jahrtausenden wichtig war für sein Überleben, jetzt aber nicht mehr wichtig ist. Hinauszuwachsen über seine Instinkte, seine unmittelbaren Gefühle, seine Bequemlichkeit und Faulheit und Neigung zur Seelendummheit, über seine Standardeinstellungen und default settings. Zu dem zu finden, was ihm auch gegeben ist, was er aber bisweilen erst einmal in sich suchen muss: das Verstehen und den Verstand, alles, was er an Größe in sich trägt.
Und dabei ist nicht nur von denen die Rede, die wir verstehen, die uns ähnlich sind, die wir mögen, mit denen wir sympathisieren, die unsere Ziele teilen, die ein Leben führen, das aussieht wie unseres. Sondern auch von den Feigen, den Verängstigten, den Unverschämten, den Dummen, den Lauten, den Leisen, den Störrischen, den Fremden, denen wir etwas schulden. Was schulden wir ihnen? Jedenfalls Respekt und den Versuch, zu verstehen. Anerkennung, Rücksicht, Wohlwollen, Freundlichkeit und jene Solidarität, die Grundlage dessen ist, was wir den menschlichen Anstand nennen könnten.
Der eine Sache jedes Einzelnen ist und damit eine Sache von uns allen.
- Axel Hacke
Das Kolumnistische Manifest
(10)Aktuelle Rezension von: PrimroseAxel Hacke ist einer der bekanntesten deutschen Kolumnisten und Autoren. Seine wöchentlich im SZ-Magazin erscheinenden Kolumne „Das Beste aus aller Welt“ befasst sich mit den großen und kleinen Alltagsfragen, mit den Dingen, die uns tagtäglich begegnen und mit den Phänomenen des Lebens, über die die meisten Menschen noch nie nachgedacht haben. In „Das kolumnistische Manifest“ sind die besten, schlausten, schönsten und nachdenklichsten Texte von Hacke in einem Buch zu lesen. Das Werk umfasst 616 Seiten und es kommt schlichtweg alles drin vor: Texte über Kühlschränke, Liftfahren in Österreich und Schlafwägen werden ebenso erwähnt wie Schweine, schimmelblaue Gorgonzola und Teeküchen.
Hacke sieht es in seiner Pflicht, aus den schweren Dingen des Lebens etwas Leichtes zu machen. Und das ist ihm gelungen. „Das kolumnistische Manifest“ ist kein Buch, das man innerhalb von zwei Monaten durchliest. Es liest sich auch nicht in einem Monat oder zwei, ich selbst habe mehr als ein halbes Jahr gebraucht (und mir auch die Zeit dafür genommen). Mittlerweile ist mein Exemplar vom kolumnistischen Manifest voller Post-Its, mit denen ich mir schöne und interessante Testpassagen der Kolumnen markiert habe. Das Buch eignet sich ideal für die kleine Kaffeepause zwischendurch, als Anregung zum Weiterdenken und zum Vorlesen und gemeinsamen Diskutieren.
Gans ohne Lametta
(12)Aktuelle Rezension von: MonaAdamsIch habe das Buch nach dem Kauf schon auf dem Rückweg im Bus gelesen und musste mir ein Lachen verkneifen, schon bei der ersten Geschichte. Eigentlich ist aber jede Geschichte und Gedicht urkomisch und unterhaltsam, wenn auch nicht unbedingt dafür geeignet, es den kleinen Kindern vorzulesen - da sollte man vielleicht vorher schon in die Geschichte hineingeschaut haben. Auf jeden Fall perfekt zu verschenken, klein, handlich und witzig, und ganz besonders im Geist der Zeit. Fast jede Familie wird sich in der einen oder anderen Erzählung wiederfinden. Eine klare Empfehlung von mir.
- Axel Hacke
Fußballgefühle
(4)Aktuelle Rezension von: BuecherBallAxel Hacke hat mit Fussballgefühle ein ausgesprochen unterhaltsames und kurzweiliges Buch über die Emotionen im Fußball geschrieben. Durch die äußerst kurz gehaltenen Abschnitte fliegt man förmlich durch die Seiten und gelangt in einen emotionalen Doppelpass von Erstaunen und Vergnügen. Dieses Buch ist wirklich etwas für den geneigten Fan des Fußballs, der sich gut unterhalten lassen möchte.
Im Nachhinein kommt es dem langjährigen fußballaffinen Leser doch so vor, als sei es nur eine Frage der Zeit - oder besser des richtigen Zeitpunkts - gewesen, bis Axel Hacke ein Buch über den populärsten (und schönsten) Sport hierzulande schreiben würde. Der (im Sinne von Axel Hacke) 1955 oder '57 in Braunschweig geborene und in München studierte und bis heute dort lebende Reporter, Redakteur des "Süddeutsche Zeitung Magazins" und Autor unter anderem des weißen Neger Wumbabas, hat nach seinem Studium als Sportredakteur bei der Süddeutschen angefangen, obwohl er ins Politik-Ressort wollte. Im Nachgang sei es aber eine schöne Zeit gewesen, die ihn geprägt habe, sagt der Autor in ebenjenem Buch. Nun also Fussballgefühle - wohlgemerkt mit zwei "s", nicht mit "ß" - ein Buch über nichts anderes als Emotionalität auf und neben dem Platz, von Spielern, Trainern und Fans, die den Fußball erst zu dem machen, was er ist.
Entstanden ist eine Anekdotensammlung, die besonders zu Anfang von sprunghaftem Charakter ist. Axel Hacke beginnt mit sich selbst, erzählt dem Leser von seinen Anfängen, seinen ersten Berührungen mit diesem Sport. Man spielte einfach mit allem, was sich irgend kicken ließ, seien es nun flachgedrückte Kakaotüten oder zusammengeknülltes Brotpapier, man spielte beim Warten auf den Bus, in der Schulpause, auf dem Nachhauseweg. Kurz, man spielte mit allem und wann immer es möglich war. Doch eigentlich erzählt uns Axel Hacke hier unsere eigene Fußballgeschichte unserer Kindheit. Zumindest mir kamen schon bei diesen ersten Sätzen nostalgische Erinnerungen hoch, an meine eigene Kindheit - die zugegebenermaßen noch nicht allzu lange her ist. Auch wir (ich und meine Schulkameraden) schossen mit denselben Dingen zu denselben Anlässen herum, bloß ca. 30 Jahre später. Doch Axel Hacke springt schon auf den ersten Seiten hinüber zu heute, besser gesagt dem Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und Bayern München um zwischendurch immer mal wieder zurück auf den Anfang aller Anfänge zu kommen, sozusagen zum Urknall des Fußballs und sich die Frage stellt, die sich schon so viele zuvor gestellt haben und auch hiernach stellen werden: wer denn überhaupt den Fußball erfunden habe. "Ganz plötzlich und sehr radikal werden die
Zäune der Zivilisation eingerissen, aus Kleinbürgern werden reißende Tiere und hinterher wieder Kleinbürger."
Das Anekdotenhafte zieht sich durch das gesamte Buch. Es gibt weniger Kapitel als vielmehr eine Fülle an (nennen wir es mal) Abschnitten, die mal wenige Seiten lang sind, aber auch hin und wieder nur ein Drittel einer Seite ausfüllen. Dadurch - und durch die humorige und leicht dahinfließende Erzählweise Hackes, die die Hannoversche Allgemeine einmal treffend als "gleichzeitig in der Gacker-Klasse und in der Harald-Schmidt-Liga" spielend und Die Welt als "hinreißend federnd" beschrieben hat - wird das Lesen zu einem Vergnügen, wenn auch ohne besonderen Tiefgang, was dieses Buch aber auch gar nicht erreichen möchte. So wechseln sich längere Sinnabschnitte ab mit kurzen Gedankenspielen wie beispielsweise die Überlegungen zu Rudi Völlers Wutausbruch im Jahre 2003 oder die Übertragung der typischen Fußballfiguren (z.B. Trainer, Schiedsrichter etc.) auf den Alltag. Bisweilen geht es dabei sogar hoch philosophisch zu. Zum Beispiel dann, wenn Axel Hacke vom sogenannten "Schweinsteiger-Paradox" erzählt. Dabei geht es um das Phänomen, als Kind beim Fußballspielen in die Rolle eines (aktuellen) Spielers zu schlüpfen, z.B. eben Bastian Schweinsteiger von Bayern München. Wie mächtig diese Identifizierung zuweilen werden kann, zeigt sich, wenn zwei "Schweinsteigers" aufeinandertreffen. Da kann es schon einmal zur Rauferei kommen. Axel Hacke stellt daraufhin die These auf, die besagt: je bekannter bzw. erfolgreicher und damit einzigartiger ein Spieler ist, desto mehr "Schweinsteigers gibt es - ein Paradox ...
"Wäre Wut ein Rohstoff wie Öl oder Gas, könnte man mit Wut Häuser heizen, wäre jedes Fußballstadion eine Wutmine oder ein Wutkraftwerk."
Eine Geschichte, die mir noch stark in Erinnerung geblieben ist, ist jene vom "Chelsea-Andy", einem Hooligan und Fan von 1860 München, als diese jedoch Hilfe vom Lokalrivalen bekamen, sich in die Richtung des englischen Vereinsfußballs, genauer nach Chelsea London orientierte. Er identifiziert sich so sehr mit diesem Verein, dass er unter seinen Kollegen sogar den Namen "seines" Vereins angenommen hat. Diese Figur kam mir beim Lesen als extrem tragische rüber und doch übte sie wiederum eine eigenartige Faszination auf mich aus. Jemand, dessen ganzer Lebensinhalt ein Verein ist, der dort eine Gemeinschaft gefunden hat, die der sozialen Bedeutung der Familie ähnelt. Der "Chelsea-Andy" ist sozusagen der Stellvertreter eines Fanmodells, das mich gleichzeitig fasziniert und irritiert und bei dessen Anblick ich mich ernsthaft frage: bin ich eigentlich Fan?
"Das Spiel, das wir heute sehen, ist das Spiel einer Gesellschaft, die von ökonomischen Gedanken beherrscht wird, von Kriterien wie Effizienz, Strategie, Taktik, Kosten-Nutzen-Verhältnis, auch von modernen, flachen hierarchischen Verhältnissen."
Axel Hacke hat mit Fussballgefühle ein ausgesprochen unterhaltsames und kurzweiliges Buch über die Emotionen im Fußball geschrieben. Durch die äußerst kurz gehaltenen Abschnitte fliegt man förmlich durch die Seiten und gelangt in einen emotionalen Doppelpass von Erstaunen und Vergnügen. Dieses Buch ist wirklich etwas für den geneigten Fan des Fußballs, der sich gut unterhalten lassen möchte. Mit hat dieses Buch jedenfalls meine Krankheitstage erträglicher gemacht, es war wohl genau das richtige Buch dafür. - Axel Hacke
Der kleine König Dezember
(66)Aktuelle Rezension von: NaibenakDer Erzähler dieser kleinen Geschichte ist ein ganz normaler "Insbürogeher" und nicht selten von einer Traurigkeit übermannt, die ihn manches Mal nahezu lähmt. Der Alltag - die "Realität" - lässt bei Erwachsenen aus verschiedensten Gründen so oft kaum mehr Platz für Fantasie, wie sie den Kindern noch so sehr zu eigen ist.
Eines Tages aber bekommt der Erzähler Besuch vom kleinen König Dezember II. - dieser ist nur fingergroß und liebt es, an Gummibärchen zu knabbern :) Und er kommt daher mit so viel Fantasie und Weisheit im Gepäck, dass die Unterhaltung zwischen den beiden sehr oft staunen lässt. In der Welt des kleinen Königs wird man groß geboren, kann und weiß alles, und wird mit zunehmendem Alter immer kleiner. Dann vergisst man auch mal, wie Dinge heißen oder funktionieren, aber man hat so viel Freude am Dasein. Und irgendwann verschwindet man einfach. Oder anders: man wird Eins mit dem All... und ist demnach überall :)
Dieser kleine philosophische Schatz hat unheimlich viel zu entdecken. Man müsste ihn eigentlich immer wieder lesen, und würde jedes Mal Neues für sich finden. Groß ist das Thema "Träume". Was sind sie? Was bedeuten sie? Leben wir eigentlich wirklich in unseren Träumen oder leben wir in unserem Alltag? Schlafen wir eher am Tag, wenn wir arbeiten etc. und leben in der Nacht, wenn wir träumen? Ist man so groß wie man aussieht oder so klein wie man sich fühlt? Diese Fragen (und viele mehr) werden aufs Tapet gebracht und haben mich ein ums andere Mal sehr berührt und immer wieder innehalten lassen.
Fazit: Eine kleine, liebevoll erzählte, wunderschöne Geschichte mit viel Stoff zum Nachdenken und Philosophieren und dazu mit ganz zauberhaften Illustrationen! Auf jeden Fall ein Geschenktipp für die Adventszeit, wie ich finde :) Lest es! Es lohnt sich sehr.
- Axel Hacke
Der weiße Neger Wumbaba
(168)Aktuelle Rezension von: pardenWAS MAN ALLES FALSCH VERSTEHEN KANN...
Ein kleines Handbuch des Verhörens hat Axel Hacke hier zusammengestellt. Nein, keine ausgefeilten Polizeimethoden, sondern etwas, das falsch verstanden werden kann - hier: Liedtexte.
Kinder wie Erwachsene laufen oft mit der ganz und gar falschen Version eines Liedes im Kopf durchs Leben, oft löst nur der Zufall das Missverständnis auf. Nach zahlreichen Leserzuschriften meint der Autor jedoch:
"... bin ich heute der Meinung: Im Grunde versteht kaum eine Mensch je einen Liedtext richtig, ja, Liedtexte sind überhaupt nur dazu da, falsch verstanden zu werden. Aufgabe eines Liedtexters ist es nicht, einen besonders schönen Liedtext zu schreiben. Nein, er muss dem Hörer möglichst viele geeignete Anknüpfungspunkte bieten, in seinen Ohren einen eigenen Liedtext entstehen zu lassen. Man muss als Schreiber den Menschen Material liefern, damit ihre Phantasie wirken kann. Muss sie in die Lage versetzen, ihre tiefinnersten Träume zu erleben und auf diesem Wege selbst zu Dichtern zu werden, Poesie zu schaffen." (S. 42)
Diese sicher nicht ganz ernst gemeinten Worte machen jedoch deutlich, wie häufig es geschieht, dass Liedtexte falsch verstanden werden. Das beginnt bei Kinderliedern, geht über Schlager und Kirchenlieder bis hin zu Weihnachtsliedern. Ein paar Beispiele?
- Stille Nacht, heilige Nacht: 'Holger, Knabe mit lockigem Haar'
- Weißt du wieviel Sternlein stehen? 'Gott der Herr hat sieben Zähne'
- O Tannenbaum: 'wie grinsen deine Blätter'
- Woher kommt wohl 'Der weiße Neger Wumbaba'? Na?
Manche der Beispiele sind richtig witzig. Bei mundartlichen Beispielen oder im Englischen bedarf es dagegen u.U. schon einiger Erläuterungen, damit der Witz verstanden wird. Allerdings erläutert Axel Hacke hier einfach alles und meist sehr ausführlich, was auf mich oft zu bemüht und ausschweifend wirkte und den Humor etwas hintenan stellte.
Die wenigen Bilder von Michael Sowa dagegen sind wirklich liebevoll und schön, immer auch passend zum Text. Davon hätte es ruhig noch mehr geben können.
Von dem Buch habe ich schon so viel gehört, dass ich es unbedingt lesen wollte. Nun ist mir klar: heutzutage ist es einfach nicht mehr zeitgemäß. Viel deutlicher werden die Beispiele doch, wenn man sie hört. So z.B.
Da hört man doch gespannt mit und lacht an manchen Stellen auch mit den Moderatoren - und muss sich nicht mühselig die Beispiele aus dem langen Text heraussuchen.
Letztlich freue ich mich, dass ich nun weiß, worum es bei diesem Buch geht - aber die Nachfolgebände spare ich mir dann doch.
© Parden - Axel Hacke
Deutschlandalbum
(33)Aktuelle Rezension von: Krimifee86Inhalt: Also, die Idee war, ein Album über Deutschland anzulegen, mit Fotos und kleinen Geschichten, manchmal nur einem Satz oder einem Bild. Man tut das ja mit der Familie auch, fotografiert die Kinder und die Alten, schreibt ein bisschen was dazu? Später schaut man alles an, lacht und staunt und ist gerührt und sagt: So war das. Hatte ich schon ganz vergessen. Das fängt ganz harmlos an, und doch dient es der Frage: Was macht uns eigentlich aus? Wie sind wir so geworden? Und was verbindet uns? Was ist trennend?
Cover: Für das Cover muss ich leider massive Punktabzüge geben, weil ich es irgendwie total blöd finde. Ich meine, das machen ja viele Comedians und andere Promis, die Bücher schreiben, dass sie Bilder von sich selbst fürs Cover wählen. Das ist auch in gewisser Weise in Ordnung, denn diese Bücher verkaufen sich über die Namen der Promis und nicht über den Inhalt. Beim „Deutschlandalbum“ hingegen finde ich es irgendwie schade, dass der Autor es nötig zu haben glaubt, sich selbst auf dem Cover präsentieren zu müssen. Meiner Meinung nach ein Schuss in den Ofen.
Schreibstil: Der Schreibstil ist teilweise gut, teilweise nicht. ^^ In der Kürze liegt bekanntlich die Würze und so ging es mir auch mit den meisten der Geschichten aus diesem Buch. Die Kurzen waren richtig gut, amüsant, nachdenklich, manchmal traurig. Bei den langen Geschichten bin ich manchmal nicht mehr mitgekommen, worum es eigentlich gerade geht, da der Autor dann dazu neigte, von der eigentlichen Geschichte abzukommen.
Die Story: „Die Story“ an sich gibt es nicht, da das Buch in mehrere Kurzgeschichten zu Deutschland unterteilt ist. Einige davon waren richtig gut. Zum Beispiel die Geschichte zum Thema Lachen, zum Thema Eis oder „Frau Loose“. Ebenso super war „Der letzte Knecht“. Die Geschichte schildern Dinge, von denen man überrascht ist, dass es so etwas in Deutschland (noch) gibt. Ich finde es faszinierend, was für Menschen Axel Hacke für dieses Buch „aufgetrieben“ hat.
Manch andere Geschichte fand ich nicht so gut. Auch nicht so gut fand ich, dass ein Großteil der Geschichten zu DDR-Zeiten spielt, bzw. sich damit beschäftigt oder in Berlin. Es gibt auch noch viele andere Ecken Deutschlands, die meiner Meinung nach zu wenig Erwähnung gefunden haben.
Fazit: Ein Buch das mich sehr überrascht hat, das ich aber in seiner Gesamtheit nur schwer bewerten kann. Manche Geschichten hätten eine glatte Fünf verdient, andere waren wiederum nicht so gut. Für das Cover muss ich Punkte abziehen und gebe insgesamt drei Punkte. - Axel Hacke
Der kleine Erziehungsberater
(37)Aktuelle Rezension von: FREIFUEHLIGDie kluge Alternative zu den zahllosen am Markt erhältlichen Erziehungsratgebern, die sich überwiegend durch die oberlehrerhafte Aneinanderreihung von die Realität verkennenden Allgemeinplätzen auszeichnen. Und durch dogmatische Ernsthaftigkeit. Anders Der kleine Erziehungsberater: Mit schlafwandlerischer Sicherheit werden alle Situationen, die Eltern regelmäßig zur Verzweiflung treiben, herausgegriffen und genauso detailliert wie absolut realitätsnah beschrieben. Mit „detailliert“ meine ich vor allem die Zwischentöne der jeweiligen Situation. Ja, die Jünger erziehungsberaternaher, dogmatischer Erziehungsansätze oder kinderlose Leser mögen das für Satire halten, meiner Erfahrung nach ist es einfach nur die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit! Tausend Dank Axel Hacke! Nachdem ich mich jahrelang als Komplett-Versagerin in Sachen Mutter fühlte und als absoluter „Outcast“ in der Gemeinde der politisch & erziehungsdogmatisch korrekten, voll veganen und nicht arbeitenden PEKIP-Gruppen-Mütter, deren Kinder bereits mit 2 Jahren brav und friedlich an frühsprachliche Englischkurse gewöhnt wurden, fühlte ich mich nach der Lektüre dieses Buches ENDLICH verstanden. Ich habe selten so gelacht – vor allem habe ich seit langem überhaupt mal wieder gelacht.
Natürlich kann Der kleine Erziehungsberater die Erziehungsprobleme nicht lösen. Will er auch nicht. Aber er lindert sie doch: Geteiltes Leid ist eben halbes Leid, besonders wenn es in diesem wunderbar humorvollen, leicht sarkastischen Gewand daher kommt!
- Axel Hacke
Wortstoffhof
(8)Aktuelle Rezension von: Binea_LiteratwoMein erstes Hörbuch von Axel Hacke und ich kann sagen, das mir meine Kollegin einen guten Tipp gegeben hat. Auch wenn ich kein Hörbuchfan bin kann ich sagen es ist gut gesprochen, da es von Axel Hacke selbst ist. Das macht für mich schon allerhand für ein Hörbuch aus wenn der Autor spricht. Gute Unterhaltung und scharfsinnige Betrachtungen, in WORTSTOFFHOF zeigen wie gewolltes und ungewolltes der deutschen Sprache, Kapriolen und Verunfalltes, sowie schräge Angriffe, welche auf der Zunge fast kleben bleiben. Das Lachen kann man sich an manchen Stellen bei denen eher nicht gelacht werden sollte, einfach nicht verkneifen. Kurzweilig aber gut. - Axel Hacke
Der weiße Neger Wumbaba kehrt zurück
(66)Aktuelle Rezension von: SupergluecksfeeDas 2. Buch zum Ablachen - Axel Hacke
Das Beste aus meinem Leben
(34)Aktuelle Rezension von: DuffyAxel Hacke ist nun längst kein Unbekannter mehr in der deutschen Unterhaltungsliteratur. Seine „Papa, wozu bist du eigentlich da?“-Geschichten fanden großen Anklang und genauso verhält es sich mit seinen regelmäßigen Kolumnen, die im Magazin der SZ erscheinen, in der er seinen Lesern die kleine Welt des Alltags erklärt. Das betrifft nicht nur den Umgang mit seinem kleinen Sohn, sondern schließt alle Widrigkeiten und Ereignisse des täglichen Kampfes mit den Gewohnheiten und Tücken des Lebens mit ein. Fragen, die sich auch der Leser stellt und Antworten, die Hacke geben kann. Er macht das auf eine unvergleichlich humoristische Art, die den Themen die manchmal aussichtslose Schärfe nehmen. Mit einer Mischung aus Melancholie und Witz, aber nie Resignation, findet er für alle Situationen einen Ausweg und der ist dann manchmal so einfach und komisch, dass man nie genug davon kriegen kann.
Für diese Leser ist nun mit diesem Buch gesorgt, denn es versammelt die besten Kolumnen aus dieser Reihe und fügt dem ganzen noch 40 in Buchform unveröffentlichte Stories hinzu. Ohne Beipackzettel aber wirksam.
- Axel Hacke
Prálinek
(7)Aktuelle Rezension von: DieTina2012Der Vater erzählt seinem Sohn an Weihnachten eine Geschichte:
Arthur baut aus einer Pralinenschachtel, einem Waschmittelkarton, Toilettenpapierrollen usw. einen kleinen Roboter zusammen. Es ist Weihnachten und sein Vater ist oft (viel zu oft und viel zu lange) auf Geschäftsreise in China und Amerika. Plötzlich wird der kleine Roboter Prálinek lebendig. Zusammen mit Arthur, dem Kämpfer Golongbong und dem Dino erlebt er Abenteuer. Er wird programmiert und soll an den Vater verschenkt werden, er versucht den kaputten chinesischen Kopf zu reparieren, der dringend Saft braucht und er rutscht mit Highspeed das Treppengeländer herunter.
Wenn Prálinek spricht, flicht er die Wörter ein, die auf seiner Pralinenpackung stehen: knusperzart, mindestens haltbar bis...
Die Geschichte soll Vater und Sohn helfen, sich wieder anzunähern, denn auch der echte Vater ist viel zu oft und viel zu lange auf Geschäftsreise...
Eine schöne und fantasievolle Kurzgeschichte mit tollen Bildern. Gerade an Weihnachten zum Vorlesen super, wenn auch ein kleines bisschen traurig, - Axel Hacke
Ich hab's euch immer schon gesagt
(15)Aktuelle Rezension von: Henri3tt3Teilweise habe ich mich köstlich amüsiert, manches nur so runtergelesen. Er erinnert mich ein wenig an Horst Evers und Till Raether. Aber im Gegensatz zu deren Texten, die ich immer verschlinge, bis sie restlos ausgelesen sind, brauchte ich bei diesem Buch regelmäßige Pausen. - Axel Hacke
Deutschlandalbum
(3)Aktuelle Rezension von: Binea_LiteratwoAxel Hacke kann auch anders. Mit seinem Hörbuch Deutschlandalbum hat er mich oft nachdenklich gestimmt und irgendwie auch bestärkt. Das Gefühl des Zusammenhaltes kommt auf und vieles hat mich sehr berührt. Axel Hacke hat in diesem Hörbuch einzelne Leben liebenswerter Menschen festgehalten. Vom Lachtrainer, vom Straßenkehrer über Kneipengespräche bis zur Judenflucht während des Krieges. Das Deutschlandgefühl verstärkt sich wieder ein wenig und bisherige Sichtweisen werden anschließend nocheinmal überdacht. - Axel Hacke
Der weiße Neger Wumbaba CD
(40)Aktuelle Rezension von: JuliaOWow - hab ich gelacht! Aber dies ist eines der wenigen Bücher, bei denen ich das Hörbuch ganz klar bevorzuge - da kommen die Verhörer freilich noch deutlich besser zur Geltung ;) Eine total nette Idee - die man auch wieder und wieder hören kann, ohne das einem langweilig wird! Zwar keine Perfekte - aber dafür eine "echte" Lesung - Axel Hacke
Der weiße Neger Wumbaba kehrt zurück CD
(20)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDie Lachnummern, die das kleine Handbuch des Verhörens von Axel Hacke & Michael Sowa zum noch größeren Vergnügen führt, sind dann am wirksamsten, wenn jemand Passagen aus dem Buch vorliest und Freunde und/oder Bekannte zuhören. Hierbei werden dann alle Beteiligten zum gemeinsamen Lachen angeregt, und fügen meistens weitere Anekdoten aus dem eigenen (Er)Leben hinzu. Mein Facit, diese Buch dürfen Bücherfans nicht alleine, sondern nur in der Gemeinschaft lesen. Auch, wenn Buecherfans das Buch verschenken, muß der Beschenkte unbedingt aufgefordert werden, etwas aus dem Buch vorzulesen. Jede "lahme" Feier wird, weil Lachen bekanntlich ansteckt, unverzüglich aufgelockert. Da auch Dialekte und Spracheigenheiten aus ganz Deutschland zitiert werden, kann jeder Buecherfan seine Lachimpulse finden. Das Buch muß man gelesen haben und bei nächster Gelegenheit an gute Freunde und Bekannte verschenken. - Axel Hacke
Auf mich hört ja keiner
(10)Aktuelle Rezension von: sabistebNoch eine wunderbare, zwerchfellquälende Lesung. Er liest einfach so wahnsinnig gut. Wieder konnte ich es mir nicht verkneifen laut zu Lachen. Sprachwitz der feinsten und wunderbarsten Art. Ich bin einfach nur begeistert. - 8
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