Bücher mit dem Tag "autoren"
306 Bücher
- Cornelia Funke
Tintenwelt 1. Tintenherz
(10.770)Aktuelle Rezension von: Naomi13Ich habe das Buch damals mit 15 gelesen und habe es geliebt. Erst zwei Jahre vorher hatte ich das lesen für mich entdeckt und bin mit Krimis eingestiegen. Tintenherz war mein erstes Fantasy-Buch und ich habe es geliebt!
Heute kenne ich einige Geschichten, die mir deutlich besser gefallen.
Bei Tintenherz stört mich einfach ein bisschen das Worldbuilding. An sich bin ich heutzutage eh überhaupt kein Fan mehr von Büchern in denen es darum geht, wie toll doch Bücher sind... Finde ich einfach nicht toll.
Aber an sich ist die Idee mit den Vorlesen und dass Figuren aus den Geschichten herausgelesen werden können echt toll, führt aber finde ich dazu, dass ein eher unstimmiges Bild entsteht - die ganzen Figuren aus komplett unterschiedlichen Geschichten und Welten passen finde ich einfach nicht so gut zusammen und das mag ich nicht. Außerdem bin ich heutzutage überhaupt kein Fan mehr von Geschichten, in denen eine Fantasy-Welt mit der unseren verbunden ist (spätestens nach Elfenkrone was für mich ein unglaublicher Flop war, mag ich das gar nicht mehr).
Heutzutage würde ich das Buch nicht mehr lesen wollen, aber damals hab ich es sehr gefeiert, deshalb kann ich nicht anders und gebe der Nostalgie wegen 3 Punkte.
- Carlos Ruiz Zafón
Der Schatten des Windes
(5.800)Aktuelle Rezension von: FerrAbbsWas ein Buch...
Spannend, sprachlich einfach wunderschön (!) und so vielseitig interessant.
Die Stadt, die Charaktere und das Erzähltempo halten sich die Hände zu einem Lesevergnügen. Ich fand es wunderbar... Von allem ein bisschen: schaurig, romantisch, verwegen und spannend.
Ich werde definitiv die Hintergrundgeschichte Fermins lesen! - John Green
Das Schicksal ist ein mieser Verräter
(12.809)Aktuelle Rezension von: insanebookpersonTitel: Das Schicksal ist ein mieser Verräter, Autor: John Green, Verlag: DTV, Seiten: 288, Einzelband
Was euch erwartet: Contemporary Romance, Friends to Lovers, Grief, Survival
Opinion: Let me start by saying that I liked this book and I was close to loving it but it did not quite reach that state yet. I cannot specifically say what I did not like except that for me the dialogue felt off at times. Additionally, the feelings could not quite reach me, maybe due to the fact that I already knew how it would end, I still rated the book 3,75 Stars.
Trigger Warnings: Vomit, Alcoholism, Cancer, Death, Medical Content, Terminal Illness, Alcohol and Grief
- Walter Moers
Die Stadt der Träumenden Bücher
(3.438)Aktuelle Rezension von: 99Hermione99Inhalt: Als der Dichtpate Danzelot im Sterben liegt, erzählt er seinem Lehrling Hildegunst von Mythenmetz von einem Manuskript, dass wohl so brillant, so vollkommen sein soll, dass es sein Leben verändert hat. Skeptisch aber neugierig macht sich Hildegunst auf die Suche und findet es auch. Und tatsächlich: Beim Lesen lacht und weint, hüpft und schreit er, so etwas Gutes hat er noch nie gelesen. Also macht er sich auf die Reise in die berühmte Bücherstadt Buchhaim. Dort möchte er dein Autor der Geschichte finden, um ihn zu seinem Lehrer zu machen. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihm: Als er das Manuskript mehreren Leuten zeigt, scheinen alle etwas zu wissen, was er nicht weiss. Und damit wird er in ein gefährliches Abenteuer hineingezogen in dem Phistomefel Smeik, Buchlinge, Bücherjäger und nicht zuletzt der Schattenkönig eine wichtige Rolle spielen.
Meine Meinung: Ich war von der ersten Seite an gefesselt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass es mit einer Warnung über die Tödlichkeit von Büchern beginnt. Doch auch die nächsten 470 Seiten sind witzig, spannend und sehr fantasievoll. Ausserdem finden sich immer wieder nette Illustrationen oder das Spiel mit Schriftgrösse und Aussehen. So ist beispielsweise auf zwei Seiten nur ganz oft hintereinander sehr klein der Satz „Sie wurden soeben vergiftet.“ abgedruckt. Das führt zum optimalen Leseerlebnis! :)
Einzig und allein etwas stört mich. Leider kann ich dies nur mithilfe von Spoilern beschreiben. Deshalb ab hier „ACHTUNG SPOILERWARNUNG!“:
Phistomefel Smeik deutet einmal an, dass er alle Lyrik, jegliche Art von Kunst vernichten möchte. Das finde ich an sich einen sehr spannenden Gedanken für einen Bösewicht. Nur verliert sich das nachher. Wenige Seiten später meint er, er habe Homunkolos verbannt, weil nur ohne ihn die Literatur und damit sein Geschäft in Buchhaim weiter bestehen könnte. Ich finde es schade, dass dieser Gedanke nicht mehr aufgegriffen wird. Aber das wird durch die genialen Geschöpfe und Persönlichkeiten ein Dutzend Mal wieder gut gemacht!
Insgesamt bin ich wirklich begeistert. Ich empfehle es an alle Buchliebhaber, die ein Liebesgeständnis ans Lesen lesen möchten. Ich habe mit Freuden festgestellt, dass es noch einen zweiten Band gibt: „Das Labyrinth der Träumenden Bücher„. Also dann, ich verschwinde mal in die Bibliothek des Orms! ;)
- Cornelia Funke
Tintenwelt 2. Tintenblut
(3.461)Aktuelle Rezension von: Naomi13Wie schon beim ersten Teil ist es für mich über 10 Jahre her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Die Tinten-Reihe waren meine ersten FantasyBücher und dementsprechend habe ich sie auch sehr geliebt.
Außerdem finde ich bis heute die Cover von allen drei Bänden in der Hardcover Version sehr genial.
An der Story mochte ich sehr, dass nun endlich nicht nur die Fantasy-Figuren vorkamen, sondern die Tintenwelt der Schauplatz der Geschichte war. Aber auch schon damals haben mich ein paar Dinge gestört: Das Verhalten von Farid und wie er auf Staubfinger fixiert war. Außerdem ging es mir viel zu sehr um Fenoglio. Ich als damals noch ein Teeny und als Mädchen, und als jemand der noch damals sich selbst noch nicht für das Schreiben eigener Geschichten interessierte, war dieser Strang der Geschichte einfach zu langweilig. Es ging um einen alten Autor, der endlich seine selbst geschaffene Welt erlebt und versucht alte Fehler auszumerzen. Hm, damit konnte und kann ich mich auch heute überhaupt nicht identifizieren und finde ich für ein Kinder-/Jugendbuch auch nicht so passend. Ich kann verstehen, dass es der Autorin sehr gefallen hat, aber für mich als Leser war es leider nicht so toll.
Nichts desto trotz war es besonders damals für mich echt schön zu lesen, ein netter Einstieg in Fantasy und deshalb gibt's dann auch noch den 3. Stern.
- Cornelia Funke
Tintenwelt 3. Tintentod
(2.878)Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen"Tintentod" war der ursprüngliche letzte Teil der Tintenwelt Trilogie von Cornelia Funke, das bereits 2007 veröffentlicht wurde und hätte ich nicht gewusst, dass in diesem Jahr eine Fortsetzung erscheint, hätte ich automatisch nach dem vierten Band gefragt, nicht nur weil ich diese Bücherreihe liebe, sondern weil das Ende sich irgendwie unvollständig anfühlte. Ob Cornelia Funke dieses Buch so abgeschlossen hat, in dem Wissen, dass es eine Fortsetzung geben wird, weiß ich nicht, aber ich bin froh, dass es so ist. Vor allem auch deshalb, weil diese Reihe dadurch noch einmal in den Fokus gerückt wurde, wo ich sie dann auch endlich für mich entdeckt habe.
Mit diesem dritten Teil wird die Tintenwelt von Fenoglio noch lebendiger, noch gemeiner und verlockender...
Handlung: Seit drei Monaten sind Meggie, Mo und Resa nun schon in der Tintenwelt und nach ihrem Erlebnis auf der Nachtburg verstecken sie sich unter den Räubern und ziehen auf der Flucht vor den Männern des Natternkopfs von Lager zu Lager, während sie helfen das arme Volk zu beschützen. Mo, der sich komplett auf diese Welt eingelassen hat, spielt seine Rolle als Eichelhäher, den Räuber, der dem Natternkopf das Ende bringen soll, so überzeugend, dass sich Meggie fragt, ob sie wirklich aus der anderen, realen Welt in die fiktive Tintenwelt gekommen sind, oder ob sie selbst nur aus Papier und Tinte bestehen. Orpheus, der sich wie die Made im Speck in dieser Welt bewegt und nicht vergessen hat, wie liebevoll alle anderen über Mo und Meggie reden, hat bereits große Pläne geschmiedet um der Tintenwelt seinen Stempel aufzudrücken und der Krieg Worte gegen Worte beginnt...
Einstieg: Elinor ist immer noch alleine und Mo und Meggie haben die Rollen getauscht, wenn es um ihre Faszination für die Tintenwelt geht. Es war ein trauriger, fast schon melancholischer Einstieg in den dritten Band. Man merkt direkt zu Beginn, dass Meggie diesmal nicht im Mittelpunkt steht.
Stimmung beim lesen: Die Tintenwelt wird immer größer und hat mich diese Reihe noch mehr lieben lassen. Es kommen ein paar neue Orte vor und einige neue Charaktere, die es gleichzeitig spannend und nervenaufreibend machen. Und Cornelia Funke weiß, wie sie doch noch ein paar Überraschungen herauskitzeln kann, denn mit ein paar Plot Twists hätte ich absolut nicht gerechnet. Sich als Leser in diese Welt fallen zu lassen, ist verdammt einfach. Dass das eigene Herz ziemlich gefordert wird, ist eine Mindestanforderung für eine gute Geschichte und bei jeder umgeblätterten Seite hat mein Herz Purzelbäume geschlagen.
Protagonisten: Meggie die man als Hauptbezugsperson der letzten Bücher begleiten konnte, ist in "Tintentod" eher eine blasse Randfigur mit viel Furcht und wenig Nachsichtigkeit. Sie hat Angst um ihren Vater, dem sie sich auf dieser Welt immer noch am verbundensten fühlt und dieses Gefühl überschattet alles andere und hat meiner Meinung nach für einen Charakterstillstand gesorgt. Ihre Beziehung zu Mo wurde seit dem ersten Buch schon als sehr besonders dargestellt und die (unfreiwillige) Abwesenheit ihrer Mutter Resa hat die beiden zwar für eine Weile einander näher gebracht, doch sie wird niemals so sein, wie ihre Bindung zu Mo. Auch Meggies Schwärmerei für Farid gerät ins Stocken, dem nur daran gelegen ist Staubfinger zurück zu bekommen. Oh ja, Farid hat mich einiges an Nerven gekostet und am liebsten hätte ich ihn durch die Seiten gezerrt. Dagegen war mir Orpheus mit seinen eigenen Lobliedern ja schon fast lieber. Zumindest bis er das Fenoglio-Level an Selbstverliebtheit und Selbstüberschätzung um ein vielfaches gesprengt hat. Farids regelrechte Obsession für Staubfinger hätte ruhig ein bisschen mehr erklärt werden können.
Wenn Cornelia Funke Bösewichte schreibt, dann kann man sich darauf verlassen, dass es immer eine Steigerung gibt und nichts unmöglich erscheint. Bei all den düsteren Charakteren in "Tintentod" hätte ich mir fast schon Basta zurück gewünscht, denn er war trotz seiner Skrupellosigkeit ein wenig vorhersehbarer.
Einen wunderbaren Kontrast hat die Autorin diesmal mit Mo geschaffen, der in der Rolle als Eichelhäher aufgeht. Er kämpft mit sich selbst und gegen die Welt, manchmal auch gegen seine eigene Familie.
Auch Violante, die Tochter des Natternkopf, ist nicht einfach nur eine Nebenfigur, was sogar Fenoglio überrascht. Genau diese unvorhersehbaren Charakterzüge haben diese Geschichte geprägt.
Positiv: "Tintentod" hat einen düsteren Titel, der seiner Geschichte mehr als gerecht wird. Als Leser ist es leicht darin zu versinken und mit den Charakteren zu lieben und zu leiden, doch diesmal hatten die besonderen Geschöpfe für mich die Nase vorn, wenn es um die Dinge geht, die mich am meisten begeistert haben. Die Glasmänner, die beim schreiben helfen und ihre extravaganten Charaktereigenschaften. Und der Humor erst. Selbst über den finsteren Glasmann Eisenglanz konnte ich lachen, auch wenn ich seine Mobberei am kleineren Bruder furchtbar fand. Natürlich kam Rosenquarz schon im zweiten Band vor und ich konnte über ihn lachen, doch mit Eisenglanz und Jaspis zeigte sich eine neue Seite, die den Glasmännern sogar eine kleine, nicht unbedeutende Rolle eingebracht hat. Für mich haben diese Figuren ein wenig die Härte aus traurigeren Situationen genommen.
So lala: Schon nach dem letzten Band habe ich mich gefragt, ob die Tintenwelt wirklich romantisch sein muss. Eine große Priese Liebe oder Sehnsucht gehört in jedes Märchenbuch oder Räubergeschichte, doch mit Meggie im Fokus, deren Liebe zu Büchern für mich immer aufregender und nachvollziehbarer war, als ihre unsicheren Blicke zu Farid, fühlte es sich zu gezwungen an. Farid ist zwar auch an Meggie interessiert, doch dieses Interesse verblasst sehr stark gegenüber Staubfinger, außerdem haben die beiden nie selbst darüber geredet. Meist haben es die anderen Charaktere ausgesprochen und das macht es schwierig sich als Leser in diese "Schwärmerei" reinzudenken.
Fazit:
"Tintentod" knüpft nahtlos an seine Vorgänger an und bringt die Fantasie wieder zum strahlen, denn als Leser begleitet man Meggie und Mo an neue, noch unentdeckte Orte, die genauso vielversprechend und aufregend sind, wie die, die man bereits lieben oder fürchten gelernt hat. Cornelia Funke hat wieder ein Buch gezaubert, das alles übertrifft. Die entstehenden Konflikte lassen die Charaktere auf natürliche Weise wachsen und immer wieder muss man sich als Leser die selbe Frage stellen, die auch Meggie sich schon gestellt hat: Sind die Charaktere "echt" oder haben sie in ihren Adern Tinte statt Blut. Es ist eine aufregende Frage mit so vielen Möglichkeiten, doch wirklich Bedeutung hat sie für die wahre Handlung nicht, sondern dient eher als zusätzlicher Reiz für den Leser.
Während Meggie verblasst, Mo zwischen zwei Persönlichkeiten steht, Resa die Rolle der Frauen revolutioniert, Orpheus' Eitelkeit noch die von Fenoglio übertrifft, wird Violante zu einem Charakter, den man durch viele Perspektiven sehen kann, was ebenso für ihren grauenvollen Sohn gilt. Farid ist bereit alles zu tun, um Staubfinger zurück zu bekommen und Meggie bekommt Aufmerksamkeit von einem Jungen namens Doria, der genauso mutig die armen und schwachen verteidigt. Auch unter den Männern des schwarzen Prinzen gibt es Zweifel an der Macht des Eichelhähers, was ebenso für eine gewisse Brisanz sorgt.
Für mich war "Tintentod" ein Krieg der Worte. Wer schreibt besser, schneller, glaubwürdiger und wird es schließlich war, oder nicht? In einer so machtvollen Geschichte, wo man nur ein Talent für Buchstaben braucht, um Chaos zu säen oder vermeidlich über Sieg und Niederlage zu entscheiden, ist es nicht immer leicht herauszufinden, welche Motivation hinter dem Handeln der Charaktere steckt. Auch das hat dieses Buch so unberechenbar und toll gemacht.
Wenn dieser dritte Teil wirklich ursprünglich als Ende gedacht war, dann kann ich nur froh sein es jetzt zum ersten Mal gelesen zu haben, mit dem Wissen, dass Band vier kommt, denn das Ende war etwas holprig und so viele Lücken hätte man Füllen können, ganz zu schweigen von dem vielen Potenzial für weiteren Geschichtsstoff.
Cornelia Funke hat mich begeistert, berührt und etwas einmaliges geschaffen. Jeder Autor benutzt Worte, aber es ist die Zusammensetzung, die Funkes Schreibstil so besonders macht.
- Carlos Ruiz Zafón
Das Spiel des Engels
(1.394)Aktuelle Rezension von: RosenthalEin wunderschönes Buch aus der Nische magischer Realismus. Ich hatte es vor Jahren gelesen und musste es unbedingt nochmal neu lesen. Es hat von seinem Zauber nichts verloren. Man fühlt sich auch sehr zur Stadt Barcelona und dem Friedhof der verlorenen Bücher hingezogen. Schade das Herr Zafón so früh gestorben ist.
- Frank Herbert
Dune – Der Wüstenplanet
(504)Aktuelle Rezension von: AndreasHoffmannFür mich ein Meisterwerk des Genres. Umfangreiches Storyboard. Enorme Handlungstiefe. Zahlreiche Charaktere, die unglaublich gut ausgearbeitet sind.
Nie langweilig beim Lesen.
Abwechslungsreich und doch nicht wirr - vor allem durchdacht Richtungswechsel in der Handlung.
Ich wünschte, es wären mehr Bücher so. - Joël Dicker
Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert
(904)Aktuelle Rezension von: EllaEsSteff📖💃🏼💼🪻🥊🌊
»𝘞𝘢𝘳𝘶𝘮 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘚𝘪𝘦 𝘚𝘤𝘩𝘳𝘪𝘧𝘵𝘴𝘵𝘦𝘭𝘭𝘦𝘳 𝘨𝘦𝘸𝘰𝘳𝘥𝘦𝘯, 𝘏𝘢𝘳𝘳𝘺?«
»𝘞𝘦𝘪𝘭 𝘥𝘢𝘴 𝘚𝘤𝘩𝘳𝘦𝘪𝘣𝘦𝘯 𝘮𝘦𝘪𝘯𝘦𝘮 𝘓𝘦𝘣𝘦𝘯 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘯 𝘚𝘪𝘯𝘯 𝘨𝘦𝘨𝘦𝘣𝘦𝘯 𝘩𝘢𝘵. 𝘍𝘢𝘭𝘭𝘴 𝘚𝘪𝘦 𝘦𝘴 𝘯𝘰𝘤𝘩 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘣𝘦𝘮𝘦𝘳𝘬𝘵 𝘩𝘢𝘣𝘦𝘯: 𝘋𝘢𝘴 𝘓𝘦𝘣𝘦𝘯 𝘩𝘢𝘵 𝘪𝘯 𝘥𝘦𝘳𝘙𝘦𝘨𝘦𝘭 𝘬𝘦𝘪𝘯𝘦𝘯 𝘚𝘪𝘯𝘯, 𝘦𝘴 𝘴𝘦𝘪 𝘥𝘦𝘯𝘯, 𝘚𝘪𝘦 𝘣𝘦𝘮𝘶̈𝘩𝘦𝘯 𝘴𝘪𝘤𝘩, 𝘪𝘩𝘮 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘯 𝘻𝘶 𝘷𝘦𝘳𝘭𝘦𝘪𝘩𝘦𝘯, 𝘶𝘯𝘥 𝘬𝘢̈𝘮𝘱𝘧𝘦𝘯 𝘫𝘦𝘥𝘦𝘯 𝘷𝘰𝘯 𝘎𝘰𝘵𝘵 𝘨𝘦𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯𝘬𝘵𝘦𝘯 𝘛𝘢𝘨𝘥𝘢𝘳𝘶𝘮.«
Niemand kannte ihn, und dann schrieb er das erfolgreichste Buch des Jahres.
Ein Skandal erschüttert das Städtchen Aurora an der Ostküste der USA: Dreiunddreißig Jahre nachdem die ebenso schöne wie geheimnisumwitterte Nola spurlos verschwand, taucht sie wieder auf. Als Skelett im Garten ihres einstigen Geliebten. Der berühmte, zurückgezogen lebende Schriftsteller Harry Quebert steht plötzlich unter dringendem Mordverdacht.
💭
Kennt ihr das? Man will das Buch unbedingt weiter lesen, weil man wissen will was als nächstes passiert, aber gleichzeitig will man es nicht lesen, weil man es nicht beenden will.
So erging es mir mit „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“.
Im Juni war ich bei der Lesung zu „Die Affäre Alaska Sanders“ und war begeistert. Danach habe ich mich dann endlich meinem ersten Dicker gewidmet und war schockverliebt.
Ich weiß gar nicht, wo ich am besten anfange.
Ich habe es geliebt, dass es so viel in einem war. Egal ob Aufbau, Handlung oder Charaktere betreffend.
Zum einen die Einteilung des Buches in die Phasen des Schreibprozesses zu gliedern und zu Beginn jedes Kapitels eine Art Schreibratgeber zu bekommen war ein genialer Einstieg. Zum anderen das Wechselspiel von Krimi und Liebesgeschichte.
Dann dieser Schreibstiel. Es war so schön beschrieben, wie Harry und Nola sich kennen und lieben lernen. So schön idyllisch, dass ich das Gefühl hatte in Goose Cove auf der Veranda zu sitzen, den Wellen und den Möwen zu lauschen. So inspirierend, wie Marcus von Harry lernt. Wer hätte gedacht, dass das Schreiben so viel mit Boxen gemeinsam haben kann? ✍🏼🥊
Aber auch das Verfolgen der Entwicklung der anderen Charaktere und deren Schicksale. Jenny, Nola, Gahalowood, Stern und vor allem Luther.
Aber auch Marcus mit seiner Loyalität zu Harry und dem Beweisen wollen der Unschuld, obwohl so viel gegen Harry spricht. Diese Verzweiflung, Bedrohung und Ungewissheit, die er ausgesetzt ist. Diese Ausdauer und dieses Durchhaltevermögen, aber auch der Witz und Charme von Marcus. So viel Liebe im Detail. Manchmal fragte ich mich wie viel Joël wohl in Marcus steckt.
Ich könnte ewig weiter versuchen darüber zu schreiben, was es mit mir gemacht hat und doch nicht mal ansatzweise vermitteln, welch einschlagskraft dieses Buch hat.
Unterm Strich, ein Roman der sich unerwartet mein Herz erobert hat und für immer ein Highlight bleiben wird.
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️♾️
»𝘌𝘪𝘯 𝘨𝘶𝘵𝘦𝘴 𝘉𝘶𝘤𝘩 𝘭𝘢̈𝘴𝘴𝘵 𝘴𝘪𝘤𝘩 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘢𝘭𝘭𝘦𝘪𝘯 𝘢𝘯 𝘴𝘦𝘪𝘯𝘦𝘯 𝘭𝘦𝘵𝘻𝘵𝘦𝘯 𝘞𝘰𝘳𝘵𝘦𝘯 𝘣𝘦𝘮𝘦𝘴𝘴𝘦𝘯, 𝘴𝘰𝘯𝘥𝘦𝘳𝘯 𝘢𝘯 𝘥𝘦𝘳 𝘎𝘦𝘴𝘢𝘮𝘵𝘸𝘪𝘳𝘬𝘶𝘯𝘨 𝘢𝘭𝘭𝘦𝘳𝘷𝘰𝘳𝘢𝘶𝘴𝘨𝘦𝘨𝘢𝘯𝘨𝘦𝘯𝘦𝘯 𝘞𝘰𝘳𝘵𝘦, 𝘔𝘢𝘳𝘤𝘶𝘴. 𝘜𝘯𝘨𝘦𝘧𝘢̈𝘩𝘳 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘩𝘢𝘭𝘣𝘦 𝘚𝘦𝘬𝘶𝘯𝘥𝘦 𝘯𝘢𝘤𝘩𝘥𝘦𝘮 𝘦𝘳 𝘥𝘢𝘴 𝘭𝘦𝘵𝘻𝘵𝘦 𝘞𝘰𝘳𝘵 𝘨𝘦𝘭𝘦𝘴𝘦𝘯 𝘩𝘢𝘵, 𝘮𝘶𝘴𝘴 𝘦𝘳𝘴𝘱𝘶̈𝘳𝘦𝘯, 𝘸𝘪𝘦 𝘪𝘩𝘯 𝘦𝘪𝘯 𝘴𝘵𝘢𝘳𝘬𝘦𝘴 𝘎𝘦𝘧𝘶̈𝘩𝘭 𝘶̈𝘣𝘦𝘳𝘬𝘰𝘮𝘮𝘵. 𝘌𝘳 𝘮𝘶𝘴𝘴 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘯 𝘔𝘰𝘮𝘦𝘯𝘵 𝘭𝘢𝘯𝘨 𝘢𝘯 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵𝘴 𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳𝘦𝘴 𝘥𝘦𝘯𝘬𝘦𝘯 𝘢𝘭𝘴 𝘢𝘯 𝘥𝘢𝘴, 𝘸𝘢𝘴 𝘦𝘳𝘨𝘦𝘳𝘢𝘥𝘦 𝘨𝘦𝘭𝘦𝘴𝘦𝘯 𝘩𝘢𝘵, 𝘶𝘯𝘥 𝘥𝘦𝘯 𝘌𝘪𝘯𝘣𝘢𝘯𝘥 𝘮𝘪𝘵 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘮 𝘓𝘢̈𝘤𝘩𝘦𝘭𝘯, 𝘢𝘣𝘦𝘳 𝘢𝘶𝘤𝘩 𝘮𝘪𝘵 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘳 𝘚𝘱𝘶𝘳 𝘷𝘰𝘯 𝘛𝘳𝘢𝘶𝘳𝘪𝘨𝘬𝘦𝘪𝘵 𝘣𝘦𝘵𝘳𝘢𝘤𝘩𝘵𝘦𝘯, 𝘸𝘦𝘪𝘭 𝘪𝘩𝘮𝘢𝘭𝘭𝘦 𝘍𝘪𝘨𝘶𝘳𝘦𝘯 𝘧𝘦𝘩𝘭𝘦𝘯 𝘸𝘦𝘳𝘥𝘦𝘯. 𝘌𝘪𝘯 𝘨𝘶𝘵𝘦𝘴 𝘉𝘶𝘤𝘩, 𝘔𝘢𝘳𝘤𝘶𝘴, 𝘪𝘴𝘵 𝘦𝘪𝘯 𝘉𝘶𝘤𝘩, 𝘣𝘦𝘪 𝘥𝘦𝘮 𝘮𝘢𝘯 𝘣𝘦𝘥𝘢𝘶𝘦𝘳𝘵, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘮𝘢𝘯 𝘦𝘴 𝘢𝘶𝘴𝘨𝘦𝘭𝘦𝘴𝘦𝘯 𝘩𝘢𝘵.«
🥹🫶🏼💯
- Kai Meyer
Die Seiten der Welt – Nachtland
(671)Aktuelle Rezension von: Olaf_RaackWie so häufig, wenn man die Hoffnung hat, einen Feind besiegt zu haben, tauchen weitere, schlimmere Widersacher auf, die einem gehörigen Ärger bereiten. Nicht anders verhält es sich im zweiten Teil von »Die Seiten der Welt«, in der die Adamitische Akademie das Leben von Furia und ihren Freunden bedroht.
Es war ein schönes, spannendes und interessantes Wiedersehen mit Furia, Cat, Finnian und den anderen Figuren der Reihe.
Auch in Band 2 hat die Geschichte rund um die Bibliomantik nichts von ihrer in Band 1 aufs Papier gebrachten Dynamik verloren. Der Stil ist locker und geschmeidig geblieben und verstand es erneut mich an das Buch zu fesseln. Die Fantasie des Autors ist wirklich großartig und schier grenzenlos.
Insgesamt passt der zweite Teil qualitativ zum ersten und lässt mich darauf hoffen, dass mich auch der mittlerweile bei mir eingezogene dritte Band überzeugen wird. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!
- Stephen King
Das Leben und das Schreiben
(374)Aktuelle Rezension von: FederstrichStephen King, der Meister des Horrors gibt einen EInblick in sein Schaffen und gibt Tipps, wie man es selbst machen kann. Wer sich Hoffnung auf eine Art Rezept oder Anleitung gemacht hat, wie man Bestseller schreibt, wird enttäuscht werden, das wird der Autor nicht müde zu betonen. Das Buch benötigt einen gehörigen Anlauf, denn zunächst beginnt King mit seiner Kindheit und wie er zum Schreiben gekommen ist. Fans wird darin nicht viel Neues geboten und da jeder Schriftsteller einen anderen Background hat, hilft es wahrscheinlich nur zum Verständnis der Karriere Kings. Interessant wird es im Mittelteil. DIe Tipps, die der erfolgreiche Autor gibt, sind für jeden, der wissen will, was wichtig ist, Gold wert. Mir haben besonders zwei wertvolle Hinweise geholfen: 1. Lerne von schlechteren Schriftstellern (Augenrollen hält die Augen auch fit!) und 2. Das sorgsame Verwenden von (verruchten) Adverbien. In der Kürze liegt die Würze, scheint der Leitspruch zu sein, was Stephen King bei seinem eigenen Leben, das im dritten Teil seinen schriftstellerischen Abschluss findet, dann doch nicht so ganz beherzigt.
Was man auch nicht vergessen darf: Ein paar der Tipps funktionieren nur in den USA und Kings Schaffen fiel in einen für ihn äußerst günstigen Zeitraum. Im Großen und Ganzen gefällt mir sein Werk sehr gut (die Atmosphäre stimmt ;-), aber einiges von dem Brimborium drumherum, hätte er auch weglassen können.
- Florian Illies
1913
(286)Aktuelle Rezension von: Andreas_OberenderMan stelle sich einen Regisseur vor, der zu faul ist, einen richtigen Film zu drehen. Es ist ihm lästig, eine Geschichte zu entwickeln, ein Drehbuch zu schreiben (oder schreiben zu lassen) und Darsteller auszuwählen. Mit der Gestaltung von Kostümen und Sets möchte er sich auf keinen Fall befassen. Auch die Mühen der Dreharbeiten sind ihm zuwider. Stattdessen wählt er hundert Filme aus, nimmt aus jedem dieser Filme eine einminütige Sequenz und fügt diese Schnipsel ohne erkennbares Prinzip zusammen. Schließlich tritt er vor das Publikum und behauptet dreist, er habe einen neuen Film gedreht.
Ganz ähnlich ist Florian Illies bei seinem neuesten Buch vorgegangen. Ein richtiges Buch zu schreiben, das ist leider mit allerlei Mühsal und Plackerei verbunden. Man muß sich den Kopf darüber zerbrechen, was für eine Geschichte man eigentlich erzählen will. Man muß, wenn das Buch historische Sachverhalte behandelt, das zur Verfügung stehende Material in einen sinnvollen und aussagekräftigen Zusammenhang bringen, damit etwas entsteht, das den Namen Geschichte (im Sinne einer in sich geschlossenen Erzählung) verdient. Das Material fügt sich nämlich nicht von selbst zu einem solchen Zusammenhang. Dazu bedarf es einer Fragestellung, einer Idee. Und man muß darüber nachdenken, welche Dinge das Publikum besser verstehen soll, wenn es das Buch gelesen hat.
Vor all diesen Fragen und Aufgaben hat sich Illies gedrückt. Stattdessen hat er sich entschieden, eine Gruppe von mehrheitlich deutschen Künstlern und Literaten Monat für Monat durch das Jahr 1913 zu begleiten, nicht als Erzähler, sondern als Chronist, der einfach das referiert, was die reichhaltige Sekundärliteratur hergibt. Illies strebt kein Gesamtpanorama der deutschen Vorkriegsgesellschaft an. Er konzentriert sich auf die Welt der Hochkultur und deren Randbereich, die künstlerische Bohème. Warum ausgerechnet 1913? Warum Kafka, Rilke und Benn, warum wieder einmal die üblichen Verdächtigen (Politiker, Wissenschaftler und Normalsterbliche kommen auch vor, aber nur in Nebenrollen)? Ein Vorwort oder eine Einleitung, die Auskunft über Sinn und Zweck des Buches geben könnten, sucht der Leser vergebens. Er sieht sich konfrontiert mit einer in Monatsabschnitte gegliederten Abfolge mehr oder minder umfangreicher Anekdoten und Momentaufnahmen, die in einigen Fällen durchaus interessant, mehrheitlich aber läppisch sind.
Wen interessieren heute noch die Peinlichkeiten des Liebeslebens von Franz Kafka und Oskar Kokoschka? Wer interessiert sich für die allzu menschlichen - also banalen - Eheprobleme Albert Einsteins, Arthur Schnitzlers und Robert Musils? Wer außer ein paar Germanisten und Gottfried-Benn-Enthusiasten kann heute noch etwas mit dem Namen Lou Andreas-Salomé anfangen? Ist diese Frau - ähnlich wie zahlreiche andere Figuren, denen Illies zu Leibe rückt - nicht zu Recht in Vergessenheit geraten? Müssen Freaks wie Egon Schiele und Georg Trakl dem heutigen Publikum unbedingt wieder in Erinnerung gerufen werden? War es wirklich eine kulturelle Blüte und bewundernswerte Vielfalt, die sich da in Deutschland am Vorabend des Ersten Weltkrieges entfaltete, oder stehen Künstler und Literaten wie Schiele, Kafka und Oswald Spengler nicht für einen Zustand nervöser Überreizung und intellektueller Verirrung, dem nachzutrauern überhaupt kein Grund besteht?
Solche Fragen wirft Illies gar nicht erst auf. Kommentare, kritische Bewertungen, abwägende Urteile sind seine Sache nicht. Viel einfacher und bequemer ist es doch, zum hunderttausendsten Mal die Säulenheiligen der klassischen Moderne zu feiern, seien sie Schriftsteller, Maler oder Komponisten: Picasso war genial, Benn war genial, Trakl war genial, Kafka war genial, genauso wie Malewitsch und Duchamp und all die anderen. Alle waren sie irgendwie genial, und sei es auf verkrachte Art und Weise. So wird es uns seit Jahrzehnten eingebläut. Expressionismus, Kubismus, Suprematismus - alles Meilensteine der Kunstgeschichte. Ist es nicht an der Zeit, die klassische Moderne einmal kritisch zu hinterfragen und ihren Wert neu einzuschätzen? Mehrfach schildert Illies, wie aufgebracht und ablehnend das musik- und kunstliebende Publikum des Jahres 1913 auf die Gemälde der Expressionisten oder Stravinskys "Sacre du printemps" reagierte. Doch warum reagierte das Publikum so? Warum wollte es sich nicht mit expressionistischer Kunst anfreunden? Was bevorzugte dieses Publikum in puncto Literatur, Musik und Kunst? Lasen die Deutschen im späten Kaiserreich nicht eher Karl May und Hedwig Courths-Mahler als Rilke und Schnitzler? Wer etwas über die Mentalitäten des Jahres 1913 und den Geschmack des Mehrheitspublikums erfahren will, der wird bei Illies nicht fündig. Illies betrachtet das Jahr 1913 mit den Augen des Jahres 2012. Und deshalb nimmt er nur das wahr, was das Jahr 2012 am Jahr 1913 für wichtig und erinnernswert hält: Eben die üblichen Verdächtigen. Wie reizvoll und lohnend wäre es, das kulturelle Leben des Jahres 1913 zu schildern, ohne daß darin die sattsam bekannten Figuren auftauchen, die eine beflissene akademische Literatur-, Kunst- und Musikgeschichte seit Generationen gebetsmühlenartig als "Wegbereiter der Moderne" preist!
Ärgerlich an Illies' Buch ist der Mangel an Kontextualisierung. Zusammenhänge aufzuzeigen und Hintergründe auszuleuchten, auch davon hält Illies nichts. Er reiht ununterbrochen Anekdoten und Geschichtchen aneinander, die einzuordnen und zu bewerten dem Leser schwer fällt, weil in der Regel die Vorgeschichte fehlt. Schon das Januar-Kapitel bietet Beispiele zuhauf für den Unwillen des Autors, auch nur ein Minimum an Hintergrundinformationen zu vermitteln: Thomas Manns Theaterstück "Fiorenza" wird von dem Kritiker Alfred Kerr verissen. Worum geht es in dem Stück überhaupt? War Kerrs Verriß gerechtfertigt oder nicht? Rainer Maria Rilke flieht vor einer "Schaffenskrise" nach Südspanien. Was hat es mit dieser Schaffenskrise auf sich? Als "Urgefühl" des Kulturpessimisten Oswald Spengler wird "Angst" angegeben. Woher rührte diese Angst, durch welche biographischen Erlebnisse und Erfahrungen wurde sie ausgelöst? Sigmund Freud und sein Schüler C.G. Jung zerstreiten sich. Das Zerwürfnis wird in einigen folgenden Kapiteln nochmals erwähnt; seine Ursachen werden aber nirgends erläutert. Über Gertrude Stein, die in Paris einen Salon führte, wird berichtet, sie habe sich im Januar 1913 mit ihrem Bruder entzweit. Warum? Was war passiert? Das tut aus Illies' Sicht offenbar nichts zur Sache. Wozu dann diese Nebensächlichkeit überhaupt erwähnen?
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Dem Leser bleibt vorenthalten, warum Arthur Schnitzlers Drama "Professor Bernhardi" mit einem Aufführungsverbot belegt wurde. Wer noch nie etwas von Georg Trakl gehört hat, wird nicht verstehen, warum der Dichter "wie in Trance" durch die Welt irrte (S. 84). Auf S. 94 wird mitgeteilt, daß Karl Kraus am 29. März 1913 in München einen Vortrag hielt, der mit freundlichem Applaus aufgenommen wurde. Das Thema des Vortrages? Man erfährt es nicht, genauso wenig wie den Titel des Films, der Kafka laut Tagebuch am 20. November zu Tränen rührte (S. 285). Aus dem Zusammenhang gerissen werden auch ein Brief-Zitat, in dem sich Hugo von Hofmannsthal desillusioniert über den österreichischen Adel äußert (S. 210) und das schroffe Verdikt des Malers Max Beckmann, der Mensch sei "ein Schwein erster Klasse" (S. 152). Was beide Männer zu diesen Äußerungen veranlaßte - wer weiß das schon? Man hofft, daß wenigstens Illies es weiß. Doch anstatt es den Lesern zu verraten, doziert er lieber im Tonfall des umfassend gebildeten Vielwissers, Ludwig Wittgensteins "Tractatus logico-philosophicus" sei eine der wichtigsten Schriften des 20. Jahrhunderts (S. 81). Wichtig für wen? Und wovon handelt der Traktat? Pompös heißt es über Edmund Husserl, sein "großer Paradigmenwechsel für die Philosophie" habe in der "Abwendung von den positivistischen Realien der Umwelt zu den Tatsachen des Bewußtseins" bestanden (S. 160). Wer Genaueres darüber erfahren möchte, kann gerne bei Wikipedia nachschauen.
So geht es Seite für Seite, Kapitel für Kapitel. Das Buch bietet kaum mehr als eine ziellos dahinplätschernde Nummernrevue. Emsig gesammelte Lesefrüchte werden wie Mosaiksteinchen ausgeschüttet, doch weil eine sinnstiftende Idee fehlt, entsteht letzten Endes kein Bild, das dem Leser ein vertieftes Verständnis der deutschen Gesellschaft oder des deutschen Kulturlebens im letzten Friedensjahr vor dem Ersten Weltkrieg ermöglicht. Stattdessen bietet Illies eine langweilige und ermüdende Aneinanderreihung von Anekdoten über die Liebeshändel und Ehewirren, die soziale Inkompetenz, Hypochondrie und "Neurasthenie" seiner männlichen und weiblichen Protagonisten, garniert mit banalen Kurzmitteilungen wie "Rainer Maria Rilke hat Schnupfen" (S. 85). Drei Seiten vorher wirft Illies seinen Lesern diesen Informationsbrocken hin: "Frühlings Erwachen. Am 8. März treffen sich im Wiener Café Imperial Frank Wedekind, Adolf Loos, Franz Werfel und Karl Kraus nach dem Aufstehen auf einen großen Braunen." Muß man das wirklich wissen, und wenn ja, wozu? Die Passagen über die eigenartige Beziehung zwischen Franz Kafka und Felice Bauer bieten eine pein- und qualvolle Lektüre. Hat sich im Jahr 1913 nichts Wichtigeres zugetragen? Über dieses Thema sollte man besser den Mantel des Schweigens breiten. Gottlob behandelt Illies nur ein Jahr dieser Beziehung; mehr wäre kaum zu ertragen.
Für jeden historisch interessierten Leser ist dieses Buch eine Zumutung, und für den Fischer-Verlag ist es ein Armutszeugnis. Mit seiner Mischung aus Oberflächlichkeit, Schaumschlägerei und bildungsbürgerlichem Renommiergehabe paßt das Buch zu unserer heutigen Zeit: Es vermittelt Wissen in mundgerechten Häppchen, die niemanden überfordern; es kommt anekdotisch daher, im zwangslosen Plauderton, mit sicherem Gespür für das Pikante, Frivole und leicht Anrüchige. Ist es nicht genau das, was deutsche Leser lesen wollen? So denken offenbar manche Autoren und Lektoren. Die Tatsache, daß Illies' Buch so enthusiastische Rezensionen erhalten hat und zum Beststeller avancierte, zeigt nur, daß den Feuilletonisten und vielen Lesern die Maßstäbe abhanden gekommen sind, um schlechte Bücher von guten zu unterscheiden. Ein Buch wie "1913" entsteht, wenn ein Autor nichts riskiert, brav mit dem Strom schwimmt und sich an etablierte Lehrmeinungen hält. Über das deutsche Kulturleben unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg könnte man auch ganz andere Geschichten erzählen. Das setzt allerdings die Bereitschaft voraus, ausgetretene Pfade zu verlassen, Neuentdeckungen zu wagen und den Kanon vermeintlich bahnbrechender und epochemachender literarischer und künstlerischer Werke in Frage zu stellen. Was Illies bietet, ist Kulturgeschichte für Dummies - Menschen, die nicht mitdenken, die keinen eigenen Kopf und keine eigene Meinung haben.(Hinweis: Diese Rezension habe ich zuerst im Juni 2013 bei Amazon gepostet)
- Simon Beckett
Obsession
(1.198)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderNach dem Hype um seine Thriller, hat man nun ein altes Buch ausgegraben und übersetzt. Das Cover ist Irre führend, denn es ist eine zähe und langweilige Geschichte. Der Klappentext sagt eigentlich schon alles. Nach dem Tod seiner Frau fühlt sich Ben allein und ist froh, über ihren Sohn. Jacob ist Autist und als Ben Sarahs Sachen durchschaut findet er Hinweiße, dass Jacob nicht ihr leiblicher Sohn ist. Er forscht nach und tritt eine Lawine los. Was eigentlich recht spannend beginnt, verläuft sich in Nichtigkeit und ständigen Wiederholungen. Es sind soviele Nichtigkeiten in das Buch mit hinein gearbeitet, dass es einfach nur zäh und langweilig ist. Krimi oder Thriller? Nein. Es gibt schon eine gewisse Spannung, aber von einem Krimi/Thriller erwarte ich doch viel mehr.
- Jürgen Schmidt
Lesereise in den Tod
(39)Aktuelle Rezension von: Claudia_ReinländerKlappentext:
Der jungen Autorin Mona ist jedes Mittel recht, ihre Karriere zu forcieren. Selbstbewusst gibt sie vor, eine Urenkelin des britischen Schriftstellers Walter de la Mare zu sein. Auf eigene Faust veröffentlicht sie den Roman „Passwort Hurensohn“ und organisiert dazu eine vierwöchige Lesereise durch Deutschland. Mona de la Mare hat im Netz zahlreiche Freunde und Fans, die sie täglich über ihre Verkaufszahlen, die Tour und private Neuigkeiten informiert. Nach erfolgreichem Start der Lesetournee stellt Mona am Aschermittwoch ihr Buch in Bad Münstereifel vor. Am folgenden Tag soll die ehrgeizige Autorin in Nettersheim lesen. Sie ahnt nicht, dass es dazu nicht mehr kommen wird …
Cover:
Das Cover zeigt eine Ladenpassage bzw. Straße bei Nacht, was eine düstere Stimmung verursacht und somit die Neugier weckt. Das Foto ist sehr dunkel und somit auch die Farben und die Stimmung eher gediegen und düsterer. Ein sehr gut gelungenes Cover, passend zum Buch.
Meinung:
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Man kommt gut und locker voran. Vieles wird sehr detailliert beschrieben und dennoch bleibt es einkurzweiliger Lesegenuss, da schon nach wenigen Lesestunden der Krimi bereits beendet ist.
Das Schriftbild ist relativ klein. Die Kapitel sind zum Teil nur wenigen Seiten lang, was ich sehr angenehm fang und somit der Lesefluss sehr kurzweilig und rasant erschien. Die einzelnen Kapitel sind durchnummeriert und hatten für mich eine sehr angenehme Länge.
Das Buch ist ein Regionalkrimi und der erste Fall des Privatdetektivs Andres Mücke. Es geht um die junge Autorin Mona de la Mare, die sich auf Lesereise befindet und sich mit ihren Büchern, den großem Durchbruch erhofft. Doch es kommt anders als gedacht und sie wird ermordet aufgefunden. Privatdetektiv Andreas Mücke übernimmt diesen Fall und stößt dabei auf einige Ungereimtheiten. Zu viel möchte ich jedoch nicht an dieser Stelle verraten, sondern kann jedem Krimi-Fan dieses Buch ans Herz legen.
Die Charaktere sind gut durchdacht. Die Situationen und Handlungen werden bildlich und detailliert beschrieben, so dass man sich alles sehr gut vorstellen kann und alles auch sehr gut nachempfinden kann. Der Lokalcharakter und die Regionaleinflüsse der Region Bad Münstereifel kommen sehr gut rüber. Es wirkt dadurch sehr real und authentisch. Die Dialoge und Gespräche wirken echt und nicht gekünstelt, so fühlt man sich mitten im Geschehen. Auch aus dem Privatleben des Detektivs erfährt man einiges, ohne das dabei der eigentliche Fall zu kurz kommt. Der Krimi ist spannend, interessant und authentisch geschrieben. Es wirkt dadurch sehr kurzweilig und locker. Mir hat dieses Buch einige schöne Lesestunden bereitet, die viel zu schnell vorbei waren.
Fazit:
Spannender und kurzweiliger Regionalkrimi, der für einige wunderschöne Lesestunden gesorgt hat.
- Bastian Zach
Morbus Dei: Die Ankunft
(130)Aktuelle Rezension von: EmiliEine interessante Idee für einen leichten Gruselroman mit einem historischen Hintergrund. Durchaus ansprechend.
Mir hat es auch nicht schlecht gefallen, doch gänzlich überzeugt hat es mich nicht. Der Roman zeichnet sich aus durch einen minimalistischen Wortschatz, was in meinen Augen bei Büchern nicht passieren dürfte, es sei denn es dient der entsprechenden Atmosphäre der Geschichte. Viel zu schlicht gehalten und wenig komplex.
Außerdem wäre es mir lieb gewesen, wenn einige Fragen geklärt wären: Um was für eine Erberkrankung geht es in der Geschichte, was ist mit Johanns Vergangenheit, wieso wird er von Albträumen heimgesucht, wie kam es zu den ersten Erkrankten... Es gibt Andeutungen, aber nichts Konkretes. All das hätte ich gerne gewusst. Es mag sein, dass dies in folgenden Bänden angesprochen wird, aber ich hätte mich schon zum Anfang interessiert.
Hingegen die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Lebendig dargestellt und gut vorstellbar.
Alles in allem ist der Roman durchaus spannend und ich habe es gerne gelesen.
Von mir gibt es 3,5 Sterne.
- Daniel Kehlmann
Ruhm
(636)Aktuelle Rezension von: Alexa_FrancaDer „Roman in neun Geschichten“ verwebt kunstvoll die Erzählebenen und lässt dabei die einzelnen Figuren immer wieder in neuen Perspektiven erscheinen. Kehlmann passt seine Erzählweise und Sprache der jeweiligen Geschichte an. Am Ende entsteht ein großartiger Zirkel an Handlung und Stilen, der mit herkömmlichen Erzählweisen bricht.
- John Irving
Das Hotel New Hampshire
(735)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDiese Familie ist wirklich durchgeknallt und jeder in der Familie hat seinen ganz eigenen Splin. Der Vater eröffnet ein Hotel und will damit groß raus kommen. Die Kinder finden sich nach und nach damit zurecht und mit Liebe unter Geschwistern, einem homosexuellen Sohn und einer Tochter die nicht wachsen will hat jeder sein Päckchen zu tragen. Ein Bär der auf dem Motorrad herum fährt und ein toter Hund, der die Familie irgendwie nicht verlässt. Komisch, kurios und mit viel Wärme und schwarzem Humor präsentiert uns John Irving eine irrwitzige Familiengeschichte. Die Tragik und auch die Liebe und die Hoffnung kommen nicht zu kurz und so macht es einfach irrsinnig Spaß. Nicht jeder mag John Irving, aber ich liebe seine Art.
- Amos Oz
Eine Geschichte von Liebe und Finsternis
(109)Aktuelle Rezension von: JariEigentlich hatte ich nie vor, dieses Buch zu lesen. Schlussendlich tat ich es trotzdem und zwar für die Weltreise-Challenge. Also liess ich mich von Amos Oz durch Jerusalem und seine Geschichte führen. Es war kein Flop, obwohl ich mich doch etwas durch das Buch quälen musste, und das ist schon mal nicht schlecht.
Grundsätzlich bin ich nun froh, sagen zu können, dass ich ein Buch von Amos Oz gelesen habe. Dazu auch noch sein wohl bekanntestes. Am meisten gefielen mir die einzelnen Passagen, in denen es um die Literatur und Amos' intellektuelle Familie ging. Also vor allem der Anfang hat es mir doch sehr angetan.
Doch schlussendlich hat sich das Buch für mich zu sehr verzweigt, aber damit hatte ich schon gerechnet. Vielleicht war meine Lektüre somit eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, wobei ich wie schon gesagt, vom Anfang sehr begeistert war. Aber mit der Zeit liess meine Faszination merklich nach und ich blieb eigentlich nur wegen ein bisschen Faktenwissen und der Challenge dabei.
Sprachlich bewegt sich Oz auf einem Niveau, das seinem Ruf gerecht wird. Ein präziser Schriftsteller, sehr begabt, ein Talent, welches aus seinem familiären Umfeld gewachsen ist. Wer in eine solch akademische Familie hineingeboren wird, dem liegt das Spielen mit den Worten wahrscheinlich im Blut. Dennoch war es ermutigend zu erfahren, dass auch jemand wie ein Amos Oz Mühe hatte. Deshalb war es auch wieder das Ende, das mich nach längerer Durststrecke wieder mitnahm.
Ich bin froh, dass ich das Buch durch habe. Trotz meines Mühsals war die Lektüre nicht vergebens. Viele schöne Textzeilen warten darauf, niedergeschrieben zu werden. Ausserdem habe ich einiges über die Geschichte Jerusalems und Israels lernen können. Kein Buch ist vergebens und dieses schon gar nicht.
Bücher wie "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" tun gut, auch wenn man sich durch sie durchkämpft. Auch dann, wenn man die Handlungen der Figuren nicht versteht. Nicht versteht, wie sie oft nicht zufrieden sein können, wenn sie doch ein Leben leben, das ich auch gerne hätte. Aber jeder kämpft mit seinen Geistern, auch das lehrt uns Oz. Manchmal sind sie auch zu stark, dies zeigt das prägende Erlebnis des Todes der Mutter, das an unterschiedlichen Stellen thematisiert wird.
Ein eindrückliches Buch mit starkem Charakter. Ein Buch, das sich nicht so leicht unterkriegen lässt, trotz aller Unwirtlichkeiten. Deshalb prädestiniert wie kein zweites, um Israel zu repräsentieren. - Tom Liehr
Landeier
(31)Aktuelle Rezension von: vanessablnDiesen Roman hatte ich schon viel zu lange auf meiner Liste und hatte mich nun endlich an diesen Autor gewagt. Das Cover sieht unterhaltsam aus - und so hört sich auch die Inhaltsbeschreibung an. Dass der Schreibstil in dem Maße "ungewohnt sympathisch" und anspruchsvoll ist, hätte ich allerdings nicht erwartet. Er ist zwar sehr detailreich, wodurch man etwas Zeit und Konzentration benötigt. Aber trotzdem kommt keine Langeweile auf - ganz im Gegenteil. Allerdings benötigt man eventuell ein paar Vorkenntnisse in Bezug auf Berliner Verhältnisse, um es so richtig lustig und Wahres drin wiederzufinden.
Der Protagonist schreibt Kolumnen für ein Berliner Stadtmagazin (es gab hier durchaus einige Andeutungen, an welchem sich orientiert wird, was ich zusätzlich vergnüglich fand), ist stolz auf seine Arroganz und dass ihn niemand wirklich mag. Er kennt sich insbesondere im Berliner Nachtleben und kulinarischen Feinheiten aus, auch gegen Seitensprünge hat er nichts einzuwenden. Als Kunze plötzlich entlassen wird und seine Ehefrau zeitgleich ein Haus im Spreewald kauft, wird er mit ganz neuen Themen konfrontiert. Denn in den Spreewald zu ziehen kommt für ihn einem Weltuntergang gleich, schließlich gibt es dort nichts, was Kunzes Leben ausmacht ...
In diesem Roman geht es nicht politisch korrekt zu, weil Sebastian Kunze alles und jeden niedermacht - aber das auf eine intelligente und gleichzeitig noch unterhaltsame Weise, die viel Spaß macht. Nicht nur der Spreewald und seine Bewohner bekommen seine kritischen bis bissigen Kommentare ab, sondern auch alles andere, was ihm sonst noch begegnet. Dabei zeigt der Autor viel Menschenkenntnis und Ironie.
Mit Kunzes Ehe steht es nicht zum Besten, vom Verhältnis zu seiner Tochter ganz abgesehen. Dies wird bald zu eines der Themen des Buches, aber auch mit Spreewälder Möchtegern-Autoren und ungewohnten Lokalen, Menschen und Umgangsweisen muss ich Kunze herumschlagen. Kahnfahrten und die berühmten Gurken sind natürlich auch dabei. Seine attraktive Frau, die ein Geheimnis zu haben scheint, nimmt ihrerseits als Therapeutin Kontakt zu den Landbewohnern auf. Ihre Erfahrungen schildert sie im geführten Tagebuch, während "Basti" ganz selbstverständlich die Ich-Form der Handlung nutzt.
Der Roman hat meine Erwartungen fast übertroffen und ich werde auf jeden Fall noch zu anderen Büchern des Autors greifen. Ein kleines Manko war der Ausgang der Geschichte um die "Landeier". Es war mir am Ende ein wenig zu versöhnlich, zumal das Paar (auch einzeln betrachtet) bis zum Ende nicht meine Sympathie erhielt. Aber das stört hier nicht weiter. Trotzdem wäre ein anderes Ende irgendwie treffender gewesen.
- Florian Valerius
Leseglück
(37)Aktuelle Rezension von: HavenyJeder von uns kennt sie: Die Bücher, die man einfach immer wieder hervorholt, darin blättert und liest und dabei merkt wie es einem merklich besser geht ❤ Auch wenn die Nicht-Leser einen vllt komisch beäugen und nicht glauben können, dass bedrucktes Papier so eine Wirkung haben kann: Aber ja das kann es! 😍
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Genau das haben sich wohl auch @literarischernerd und der @verlagarsedition gedacht und ein wundervolles Büchlein herausgebracht, das ein perfektes Geschenk für alle Buchliebhaber ist 😍
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Im Buch findet man 99 Bücher, die für Gute Laune sorgen und einen vllt auch aus einer Leseflaute holen können! Dazwischen findet man immer wieder Funfacts zu den Büchern, Tipps & liebevolle Illustrationen 😍 - John Irving
Witwe für ein Jahr
(468)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchEs ist Sommer 1958 auf Long Island. Der junge Eddie O'Hare wollte eigentlich nur dem berühmten Kinderbuchautor und Illustrator Ted Cole zur Hand gehen. Stattdessen landet er mitten in einem Familiendrama. Während Ted sich von einer Affäre in die nächste stürzt, droht seine Frau Marion am Tod ihrer zwei Söhne Thomas und Timothy zu zerbrechen. Nicht einmal ihre 4-jährige Tochter Ruth kann ihr über den erlittenen Verlust hinweghelfen. Nach einer kurzen und innigen Affäre mit Eddie beschließt Marion, ihre Familie zu verlassen und irgendwo allein ganz neu anzufangen. Sie taucht unter - 37 Jahre lang...
Selten wurde eine Geschichte über den Umgang mit Trauer, über die Spielarten der Liebe und das nackte Leben mit all seinen Hochs und Tiefs so spannend und intensiv erzählt wie in "Witwe für ein Jahr". Das Gefühlschaos, in dem sich alle Protagonisten befinden, ist so authentisch und ergreifend dargestellt, dass es einem oft Schauer der Rührung über den Rücken jagt.
- Alexandra Potter
Ermittlerin in Sachen Liebe
(26)Aktuelle Rezension von: Jamen100Im Covertext des Buches heißt es „…Auf einer exotischen Reise, inmitten von Magie und überwältigender Farbenpracht zwischen Palästen und Hochzeiten, trifft Ruby auf unzählige Lebens- und Liebesgeschichten voller Sehnsucht und Glück…“ Hört sich etwas nach Bollywood-Flair und Romantik an, jedoch wird der Covertext dem Inhalt des Romans nicht gerecht.
Bis zur Mitte des Romans wäre diese Rezi eher negativ als positiv ausgefallen. Aber wenn man den Roman bis zum Ende gelesen hat, wird man feststellen, dass er eher eine Geschichte mit Widersprüchen ist statt ein Indien in Bollywood-Stil. Er zeigt sehr schön, dass nicht alles nur schwarz und weiß ist.
Einerseits bekommt man ein Indien gezeigt, dass das Gegenteil von Bollywood ist. Man erlebt ein Indien, dass chaotisch, kriminell und schmutzig ist. Also ganz anders als der Klappentext beschreibt. In mich hat diese Seite Indiens nicht den Wunsch erweckt, nach Indien zu reisen. Eher das Gegenteil war der Fall. Wer will schon in ein Land reisen, wo es kaum warmes Wasser zum Duschen gibt, die Straßen und Märkte vor Menschen und Fahrzeuge nur so platzen, wo man im Zug betäubt und anschließen beklaut wird und wo vieles staubig und laut ist. Hört sich nicht gerade nach einem Traumland an. Auf der anderen Seite hat man dann Orte wie das Taj Mahal, das größte Denkmal für eine unendliche Liebe. Man hat das romantische Pushkar mit seinem bunten Basar und seinen Gegensätzen zwischen Tradition und Moderne. Man hat gastfreundliche und offene Menschen, die nicht nach den Regeln der Vorurteile leben.
Auch in Ruby findet man eine sehr widersprüchliche Persönlichkeit. Ruby ist eine Liebesroman-Autorin, die den Glauben an die Liebe verloren hat und in Selbstmitleid versinkt. Aus Trotz, um den Leben mal eine Nase zu drehen, reist sie nach Indien und tapt von einer komischen Situation in das nächste Fettnäpfchen. Vielmehr erlebt man Ruby oftmals als eine Persönlichkeit, die kaum Selbstvertrauen hat, fasst immer das schlimmste von den Männern denkt und oft eine sehr unfreundliche Person ist. Ihre vorwiegend benutzte Kommunikation ist motzen, meckern oder keifen, Ein Frauentyp, den man auf den ersten Blick nicht gerade sympathisch findet. Aber anderseits hat sie ein offenes Herz und spielt mit fremden Kindern, schließt Freundschaften mit ihr völlig fremden Menschen oder möchte ihre sture Schwester vor einem riesigen Fehler bewahren.
Immer wenn sie ihre keifende Art zeigt, möchte mein innerer Leseengel sie am liebsten schütteln und angeschrien, dass sie eine „dumme Gans“, sorry für den Ausdruck, sei. Andererseits finde ich ihre liebeswerte Art ggü. Fremden wieder sympathisch und freue mich, wenn die aufgeschlossene Ruby auf der Bildfläche erscheint, die sich schon über Kleinigkeiten freuen kann.
Jack, der sympathische Amerikaner, der das große Los gezogen hat, mit Ruby durch Indien zu reisen, tat mir oftmals leid, wenn er mit Ruby aneinandergerät. Aber hier zeigt sich mal wieder, dass Mann und Frau nicht gerade miteinander kommunizieren können, auch wenn sie mit Worten um sich schmeißen. Vielmehr scheint bei den Streitgesprächen zwischen den beiden die Verbindung zwischen Sender und Empfänger gestört sein. Auf jeden Fall hat Jack ein Händchen dafür, Ruby auf die sprichwörtliche Palme zu bringen, so dass sie am Ende nur zickig und bissig rüberkommt. Eben nach dem Motto – Was sich streitet, dass liebt sich.
Ein Pluspunkt des Romans ist der Schreibstil der Autorin, der oftmals lustig und sehr wortreich daherkommt. Schreiben kann die Autorin auf jeden Fall.
Im Ganzen hat mir der zweite Teil des Romans besser gefallen, der für mich eher in die Kategorie gehört – einmal gelesen und dann vergessen. Er hat im Ganzen keinen bleibenden Eindruck bei mir persönlich hinterlassen oder den Wunsch hervorgerufen, mehr von der Autorin zu lesen, was nicht heißt, dass ich die Romane der Autorin komplett ablehne. Wer weiß, was die Zukunft bringt.
- Pasi Ilmari Jääskeläinen
Lauras Verschwinden im Schnee
(20)Aktuelle Rezension von: RadagastIch habe bisher wenige Romane gelesen, wo Autoren die Hauptfiguren waren. Daher fand ich dieses Buch beim Lesen der Inhaltsangabe sehr ansprechend. Der Einleitungsteil war für mich gut überschaubar und ich konnte mir von anfang an ein gutes Bild der jeweiligen Charaktäre machen. Es gelang dem Autor von anfang an gut das "magische Treiben" der literarischen Gemeinschaft einfliesen zu lassen. Das es einen Hauch von Skurrilität und Fiktion hat, fand ich spannend. Im Hautteil des Romans war ich teilweise irritiert von der Handlung der Geschichte. Ich wollte das Buch beiseite legen und mich einen anderen Buch widmen, da es für meinen Lesegeschmack noch verrückter wurde. Nach ein paar Tagen, wo ich nicht weiterlas, nahm ich es doch noch einmal in die Hand und las es fertig. Der Schlußteil hatte den Charakter eines Krimis ohne Auflösung. Bei Bücher die nicht so skurril geschrieben sind fände ich es schade, wenn es kein Ende gibt. Doch bei diesen Buch überraschte es mich nicht. Mich erinnert dieses Buch sehr stark an die Serie Twin Peaks. Dieses Buch ist nicht richtig schlecht und nicht wirklich gut. Meiner Meinung nach ist es mitten drin. Ein eigensinniges Buch mit dem gewissen "Twin Peaks Effekt". - Sol Stein
Über das Schreiben
(62)Aktuelle Rezension von: HyperikumBestsellerautor und Lektor Sol Stein gibt hier eine allgemeine Einführung in das Schreiben fiktionaler und nichtfiktionaler Texte und zeigt dabei vor allem anhand zahlreicher, anschaulicher Beispiele bekannter oder angehender Schriftsteller, wie vorhandene Texte verbessert werden können. Nach einführenden Erläuterungen über die Grundlagen jeden Schreibens folgen Abschnitte über die Kunst der erzählenden Literatur und über Erzähltechniken, bevor am Ende Roman- und Sachtexten jeweils noch ein Kapitel gewidmet wird. Als Dozent für Creative Writing listet er auch häufige Fehler von (Nachwuchs-)Autoren wie etwa zu viele Adjektive oder auffallend blasse Charaktere auf. Das Werk richtet sich vorrangig an Journalisten sowie Nachwuchs- oder Hobbyautoren und schliesst mit einem Abschnitt, der ein gewinnbringendes Korrigieren skizziert. (Verlagstext)
Ich habe diese 459 Seiten mit (großer) Leichtigkeit, (sehr) gerne gelesen. Ok großer und sehr hätte der Autor gestrichen, ach wahrscheinlich den ganzen Satz anders geschrieben. In diesem Buch erfährt man alles über das Schreiben. Er selbst zeigt sich humorvoll und authentisch. Während des Lesens wurde mir absolut klar, dass Sol Stein großartig erklären kann.
Was die LeserInnen erwartet
- Der erste Satz, der erste Absatz
- Faszinierende Menschen erschaffen
- Charakterisierung
- Handlungsaufbau
- Spannung
- Der gelungene Dialog
- Zeigen nicht erzählen
- Die Perspektive
- Die Rückblende
- Glaubwürdigkeit
- Der Titel
- Konflikt, Spannungsbogen und Höhepunkte
- Mut zur Provokation
- Wörtliche Rede
- Überarbeitung
Fazit: Sol Stein liest sich ganz leicht und er macht Spaß.