Bücher mit dem Tag "autobiographisch"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "autobiographisch" gekennzeichnet haben.

403 Bücher

  1. Cover des Buches Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär (ISBN: 9783328107682)
    Walter Moers

    Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär

     (2.197)
    Aktuelle Rezension von: rlknippen_books

    Als Kind hat mir meine Mutter aus dem Buch vorgelesen und seit dem begleitet es mich. In der Schule vorgestellt, mit umgezogen und nun steht es immer noch in meinem Regal und wartet darauf erneut gelesen zu werden. 

    Walter Moers ist ein Wortmagier, der uns nach Zamonien mitnimmt und eine Welt voller Wunder, kurrioser Daseinsformen und unfassbare Wortneuschöpfungen zeigt.

    Mit über 1000 Seiten ist es kein Buch, welches man schnell liest, aber dennoch macht es Spaß und lässt einen den Alltag vergessen! 

    Jeder Moers-Fan wird sich meiner Meinung anschließen, dass man dieses Buch gelesen haben muss :)

  2. Cover des Buches Das Tagebuch von Anne Frank (ISBN: 9783103971514)
    Anne Frank

    Das Tagebuch von Anne Frank

     (2.406)
    Aktuelle Rezension von: anastazja

    Ich fand das Buch super interessant, allerdings manchmal schwierig zu lesen. Wer sich für dieses Thema interessiert, sollte es gelesen haben.

  3. Cover des Buches Briefe an die grüne Fee (ISBN: 9783744809146)
    Salih Jamal

    Briefe an die grüne Fee

     (73)
    Aktuelle Rezension von: AnjaSc

    Das Buch ist eine Auflistung aus dem Leben des namenlosen Ich-Erzählers und erinnert mich stark an Tagebucheinträge. Er rekapituliert sein Leben, während er oben auf dem Dach sitzt. Wir erfahren nur das, was uns der Protagonist wissen lassen möchte und können bei allem anderen nur mutmaßen. Egal ob es um die tatsächlichen Ereignisse geht oder um die Dinge, die die anderen Beteiligten wohl erlebt haben.

    Auf Instagram habe ich unter „Kurz und bündig“ bereits geschrieben:
    „Das Buch ist tragisch, es ist manchmal ganz laut, es ist vulgär und dann ist es wieder ganz leise und poetisch. Es ist kraftvoll und beschönigt nichts. Es ist pornös!

    Das Buch ist wirklich dreckig, es ist direkt und es ist genau das, was wir als Großstandkinder erlebt haben um uns herum:  Nutten, Dreck, Suff und Drogen. Was für einen selbstherrlicheren Mist wir getan haben und unbezwingbar haben wir uns gefühlt…  Genau wie der Ich-Erzähler in diesem Buch, gut vielleicht nicht genau so.

    Das habe ich dem Autor geschrieben, als ich das Buch beendet habe und ich möchte Euch diese Sätze nicht vorenthalten, denn so geht es mir immer noch:

    Du nimmst keinen Blatt vor den Mund. Beschreibst Exzesse so präzise, dass man als Leser weiß: Das ist scheisse was Du machst, aber trotzdem feiert man das ein oder andere!
    Was Du mit den leisen Tönen im Hintergrund beschreibst, das ist die Seele. Das Gefühl. Die Veränderung. Das, wie der Protagonist fühlt.
    Die Reise, die in den Briefen oder ( wie ich es empfunden habe ) Tagebucheinträgen beschrieben wird, ist wie ein Feuerwerk. Mal der Lichtstreif der Rakete am Himmel und dann wieder nur die schwarze verbrannte Hülse.  Ich bin abgestoßen und fasziniert zu gleichen Teilen von dem namenlosen Protagonisten.  Du weckst all das und doch ist man am Ende ausgesöhnt.

    Deshalb ist das Buch etwas besonderes.

    Von mir bekommt „Briefe an die grüne Fee“ von Salih Jamal 4,5 von 5 möglichen Punkten und eine klare Empfehlung.

  4. Cover des Buches Ich bin dann mal weg (ISBN: 9783492307116)
    Hape Kerkeling

    Ich bin dann mal weg

     (4.086)
    Aktuelle Rezension von: Federstrich

    Ich bin da auch hin. Und ich schäme mich nicht zu sagen, dass der Auslöser dieses Buch war. Habe Kerkelings Geschichte von "seinem" Jakobsweg, mit vielen, skurrilen und schönen Begegnungen kann ich nur bestätigen, auch wenn "mein" Weg sich natürlich ganz anders gestaltet hat. Was der Autor jedenfalls wunderbar beschreibt,  und weshalb sich auch ein "Run" auf den Camino entwickelt hat, ist die ganz besondere Atmosphäre dort. Einzig die Hotelübernachtungen kreide ich Hape Kerkeling an, denn die Übernachtungen in den vielen Herbergen, Turnhalle oder Kirchen vor Ort waren es für mich, die den Weg absolut abgerundet hat. Außerdem war es eine willkommene Ablenkung von den Strapazen, den Stationen des Fernsehstars nachzuspüren. 

  5. Cover des Buches Die Leiden des jungen Werther (ISBN: 9783745077988)
    Johann Wolfgang von Goethe

    Die Leiden des jungen Werther

     (1.626)
    Aktuelle Rezension von: BM2TE22a

    Dies ist die Geschichte der unglücklichen Liebe eines jungen Künstlers zu einer Frau, die schon einem anderen versprochen ist. Der Werther war wohl der erste europäische Bestseller der deutschen Literatur.

    Dieser Brief-Roman war eine Sensation. Mit ihm wurde der 25-jährige Johann Wolfgang Goethe endgültig zum Star der Literaturszene. Eine ganze Generation, die individuelles Glück jenseits gesellschaftlicher Beschränkungen suchte, fand sich im Schicksal des unglücklichen Werther wieder der am Ende zum Selbstmörder wird, weil seine schwärmerische Liebe in dieser prosaischen Welt unerfüllt bleiben muss.

  6. Cover des Buches Eine Geschichte von Liebe und Finsternis (ISBN: 9783518467268)
    Amos Oz

    Eine Geschichte von Liebe und Finsternis

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Jari
    Eigentlich hatte ich nie vor, dieses Buch zu lesen. Schlussendlich tat ich es trotzdem und zwar für die Weltreise-Challenge. Also liess ich mich von Amos Oz durch Jerusalem und seine Geschichte führen. Es war kein Flop, obwohl ich mich doch etwas durch das Buch quälen musste, und das ist schon mal nicht schlecht.

    Grundsätzlich bin ich nun froh, sagen zu können, dass ich ein Buch von Amos Oz gelesen habe. Dazu auch noch sein wohl bekanntestes. Am meisten gefielen mir die einzelnen Passagen, in denen es um die Literatur und Amos' intellektuelle Familie ging. Also vor allem der Anfang hat es mir doch sehr angetan.

    Doch schlussendlich hat sich das Buch für mich zu sehr verzweigt, aber damit hatte ich schon gerechnet. Vielleicht war meine Lektüre somit eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, wobei ich wie schon gesagt, vom Anfang sehr begeistert war. Aber mit der Zeit liess meine Faszination merklich nach und ich blieb eigentlich nur wegen ein bisschen Faktenwissen und der Challenge dabei.

    Sprachlich bewegt sich Oz auf einem Niveau, das seinem Ruf gerecht wird. Ein präziser Schriftsteller, sehr begabt, ein Talent, welches aus seinem familiären Umfeld gewachsen ist. Wer in eine solch akademische Familie hineingeboren wird, dem liegt das Spielen mit den Worten wahrscheinlich im Blut. Dennoch war es ermutigend zu erfahren, dass auch jemand wie ein Amos Oz Mühe hatte. Deshalb war es auch wieder das Ende, das mich nach längerer Durststrecke wieder mitnahm.

    Ich bin froh, dass ich das Buch durch habe. Trotz meines Mühsals war die Lektüre nicht vergebens. Viele schöne Textzeilen warten darauf, niedergeschrieben zu werden. Ausserdem habe ich einiges über die Geschichte Jerusalems und Israels lernen können. Kein Buch ist vergebens und dieses schon gar nicht.

    Bücher wie "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" tun gut, auch wenn man sich durch sie durchkämpft. Auch dann, wenn man die Handlungen der Figuren nicht versteht. Nicht versteht, wie sie oft nicht zufrieden sein können, wenn sie doch ein Leben leben, das ich auch gerne hätte. Aber jeder kämpft mit seinen Geistern, auch das lehrt uns Oz. Manchmal sind sie auch zu stark, dies zeigt das prägende Erlebnis des Todes der Mutter, das an unterschiedlichen Stellen thematisiert wird.

    Ein eindrückliches Buch mit starkem Charakter. Ein Buch, das sich nicht so leicht unterkriegen lässt, trotz aller Unwirtlichkeiten. Deshalb prädestiniert wie kein zweites, um Israel zu repräsentieren.
  7. Cover des Buches Das Geräusch einer Schnecke beim Essen (ISBN: 9783492307970)
    Elisabeth Tova Bailey

    Das Geräusch einer Schnecke beim Essen

     (127)
    Aktuelle Rezension von: ysmn

    Auf einer Reise nach Europa steckte sich die Autorin des Buches mit einem Virus an und war jahrelang an ihr Bett gefesselt. Zur Aufmunterung brachte ihr eine Freundin ein Alpenveilchen, an dessen Topf eine Schnecke hing. Fortan wird die Schnecke zum festen Bestandteil des Alltags der kranken Autorin. Sie beobachtet sie, macht sich mit ihren Eigenarten vertraut, baut ihr ein Terrarium, versorgt sie mit der richtigen Nahrung und darf schließlich sogar Zeuge davon werden, wie die Schnecke Eier ablegt und ihr Nachwuchs schlüpft. 

    Genau wie Bailey selbst, muss die Schnecke sich zunächst mit einer neuen Situation zurechtfinden. Sie wurde ihrem natürlichen Habitat entrissen, findet sich in einem Raum ohne Nahrung wieder und knabbert notgedrungen an Briefen und Papier, um zu überleben. Durch den Überlebenswillen und den Rhythmus der Schnecke ändert sich die Sicht der Autorin auf ihre eigene Situation und auf die Welt. Völlig neue Perspektiven eröffnen sich ihr, zum Beispiel wenn sie darüber nachdenkt, wie es sich anfühlen muss, in und mit einem Schneckenhaus zu leben. 

    Der neue Mitbewohner bietet Abwechslung, aber er lässt Bailey vor allem achtsamer werden und löst Bewunderung und Respekt für eine Gattung von Tieren in ihr aus, die eine der erfolgreichsten überhaupt ist und bereits seit über einer halbe Milliarde Jahren existiert. Durch die Schnecke entwickelt sie ein neues Verhältnis zur Natur, das gleichzeitig auch dem Leser die Augen für das Leben von Schnecken öffnet. Die Schnecke wird zu einem Individuum mit einem ganz eigenen Charakter. Bailey bezeichnet sie als elegant, mutig und abenteuerlustig. Sie ist überzeugt, dass ihre Schnecke bewusste Entscheidungen trifft, dass sie lernt und sich erinnern kann. 

    “Das Geräusch einer Schnecke beim Essen” ist eine Bereicherung für jeden Leser, denn wer wusste schon vor der Lektüre, dass eine Landschnecke 2640 Zähne hat und 80 Zahnreihen, die sich erneuern? Oder dass Schnecken sich hauptsächlich auf ihren Geruchs- und Tastsinn verlassen, dass sie taub sind und ihre Sicht nur auf die Wahrnehmung von hell und dunkel beschränkt ist? Bailey verbindet dieses Wissen mit ihren Beobachtungen und mit literarischen Zitaten, die zusammen ein rundes, spannendes und vielschichtiges Bild ergeben. Spätestens mit diesem Buch hat die Schnecke so ihren wohlverdienten Platz in der Literatur gefunden.

  8. Cover des Buches Roman eines Schicksallosen (ISBN: 9783499253690)
    Imre Kertész

    Roman eines Schicksallosen

     (232)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der Roman des Nobelpreisträgers von 2002 erschien erstmals 1975 unter dem Originaltitel „Sorstalanság“, was mit Leid, Schmerz, Trauer übersetzt werden kann.  Er ist Teil einer Tetralogie der „Schicksallosigkeit“. Erzählt wird die Geschichte eines jüdischen Jungen, der in Budapest aufgewachsen ist und in den 1940-er Jahren in die Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald gesteckt wird. Kertész ist als 14-jähriger nach Auschwitz und Buchenwald, Außenstelle Wille in Zeitz deportiert worden. Insofern kann man davon ausgehen, dass der Text autobiografisch motiviert und geprägt ist, zumal der Text aus der Sicht eines 14-jährigen, naiven und gutgläubigen Ich-Erzählers geschrieben ist.

    Das geradezu Unglaubliche an diesem Text ist, dass es der Autor fertigbringt, nicht aus einer empörten und moralisch anklagenden, sondern aus einer anpassungswilligen, gutgläubigen Perspektive zu erzählen, die jede Schikane, jedes Verbrechen noch ordentlich zu begründen versucht, nach einer logischen Erklärung dafür sucht. Es ist ein Roman über die grenzenlose Anpassungsfähigkeit des Menschen. Ich möchte diesmal zur Beschreibung weitestgehend die Worte des Autors benutzen. Sie sprechen für sich.

    „Von diesen war dann in der Ziegelei die Rede, nämlich dass sie mehr Einsehen hätten als die Gendarmen und auch ganz gern zu Menschlichkeit neigten, und zwar nach vorheriger Vereinbarung, sei es in Form von Geld oder sonst irgendeiner Wertsache.“ (Rowohlt Tb Großdruck, Januar 2004, S. 98)

    Den Zweck des Lagers in Auschwitz verdrängt der Jugendliche erfolgreich: „Die Langeweile, zusammen mit diesem merkwürdigen Warten: das, ungefähr dieser Eindruck, glaube ich, ja, mag in Wirklichkeit Auschwitz bedeuten – zumindest in meinen Augen.“ (ebd., S. 191)

    Erst allmählich setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Situation, die Lage, in der sich die Insassen befinden, etwas anstellt mit ihnen: „Ich hätte zum Beispiel nie gedacht, dass aus mir so schnell ein verschrumpelter Greis werden könnte. Zu Hause braucht das Zeit, mindestens fünfzig bis sechzig Jahre: hier hatten schon drei Monate genügt, bis mich mein eigener Körper im Stich ließ.“ (ebd., S. 261)

    Doch selbst im allerschlimmsten Leiden, wenn die Vernunft den Tod als Erlösung herbeidenkt, bleibt ein bisschen Lebenswille dem Menschen immanent: „Und alles Abwägen, alle Vernunft, alle Einsicht, alles Verstandesnüchternheit half da nichts – in mir war die verstohlene, sich ihrer Unsinnigkeit gewissermaßen selbst schämende und doch immer hartnäckiger werdende Stimme einer leisen Sehnsucht nicht zu überhören: ein bisschen möchte ich noch leben in diesem schönen Konzentrationslager.“ (ebd., S. 300)

    Im Krankenlager der Versuch, den Realitäten zu entfliehen: „Auf dem Rückweg sah ich flüchtig, wie aus der grauen Baracke jenseits unserer Drahthecke gerade so etwas wie ein größerer, gummibereifter Anhänger, wohl der eines Lastwagens, von ein paar Sträflingen herausgezogen, herausgeschleppt wurde, und in der vollen Ladung erblickte ich gelbe Gliedmaßen, die erfroren herausragten, verdorrte Körperteile: ich zog die Decke enger zusammen, um mich ja nicht irgendwie zu erkälten, und bemühte mich, so schnell wie möglich in mein warmes Zimmer zurückzuhumpeln, mir anstandshalber noch ein wenig die Füße zu putzen und dann schleunigst unter der Decke zu verschwinden, mich in mein Bett zu kuscheln.“ (ebd., S. 356)

    Als ein Bett für einen Neuankömmling im Lazarett gebraucht wird und an seiner Stelle ein anderer das Lazarett verlassen muss: „Aber ja nun, schließlich hatte sich alles nach den Regeln der Gerechtigkeit abgespielt – zumindest war das meine Meinung -, denn ich war ja vor dem Jungen dagewesen, und dann war er auch besser bei Kräften, und so bestand kein Zweifel, dass er da draußen mehr Chancen hatte; und außerdem fiel es mir offensichtlich leichter, mich in das Unglück eines anderen zu schicken als in das eigene: diesen Schluss zu ziehen, diese Lehre anzunehmen blieb mir, wie immer ich es sehen, abwägen, umkreisen mochte, nicht erspart.“ (ebd., S. 367)

    Wieder in Budapest, auf dem Weg zur Wohnung seiner Mutter, zieht Kertész eine Art Fazit: „Es wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch so werden, wie sie es wünscht; es gibt keine Absurdität, die man nicht ganz natürlich leben würde, und auf meinem Weg, das weiß ich schon jetzt, lauert wie eine unvermeidliche Falle das Glück auf mich. Denn sogar dort, bei den Schornsteinen, gab es in der Pause zwischen den Qualen etwas, das dem Glück ähnlich war.“ (ebd., S. 413) 

    In meinen Augen ist das ohne Zweifel neben Rohinton Mistrys „ Das Gleichgewicht der Welt“ und Wassili Grossmans „Leben und Schicksal“ eines der beeindruckendsten Bücher, die ich jemals gelesen habe. Für die drei, also inklusive des hier rezensierten, würde ich gerne 6 Sterne vergeben. Daher: fette fünf Sterne.

  9. Cover des Buches Das Leben und das Schreiben (ISBN: 9783453435742)
    Stephen King

    Das Leben und das Schreiben

     (370)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee

    Das Vorwort fand ich schonmal sehr sympathisch. Ich hab Stephen King hier, grade was das Thema Schreiben anbelangt, als recht offen erlebt, weil er zugibt, dass er selbst auch einfach nicht so genau weiß, wie es funktioniert. Man findet hier auch keinen Schreibratgeber oder einen vorgezeichneten Weg, wie man zum besseren Autor wird - sondern lediglich einige Tipps. Diese sind aus dem Schreiballtag von Stephen King - also auch auf ihn zugeschnitten. Das heißt eben nicht, dass sie für andere Menschen genauso gelten oder funktionieren. Man kann sich Anregungen holen - und da waren schon einige gute dabei - aber wie man es im Endeffekt macht, muss man selber herausfinden.

    Zu Anfang lernen wir ihn aber erstmal ein bisschen persönlicher kennen. Er erzählt einige Erinnerungen aus seiner Kindheit - wobei er anscheinend nicht mehr wirklich soviel davon weiß. Ich hatte den Eindruck, dass es ein sehr unstetes Leben war ohne ein richtiges Zuhause. Sein Bruder und er sind mit ihrer Mutter recht oft umgezogen, waren dann auch mal bei Tante und Onkel untergebracht und das Geld war immer knapp.

    Besonders spannend fand ich, wie er von seinen ersten Schreibversuchen erzählt. Wie er erstmal immer wieder bei Zeitungen gelandet ist - die vielen Absagen von Zeitschriften für seine Kurzgeschichten und welches Gefühl es war, das erste Mal tatsächlich Geld dafür zu bekommen.
    Auch als er geheiratet hat und seine ersten beiden Kinder zur Welt kamen war viel Arbeit angesagt, um irgendwie durchzukommen und dennoch hat er nie vom Schreiben abgelassen.
    Vor allem dieser innere Antrieb, etwas erzählen zu wollen und seine Inspirationen aus allen möglichen zu bekommen. Kleine Wortfetzen, Gespräche, Erlebnisse, aus denen dann eine Idee entspringt. Eine Situation aus der er dann seine Geschichten bastelt. Witzig ist ja, dass er anscheinend nie wirklich weiß, wie es enden wird. Er macht sich anscheinend keinen Grundriss, sondern lässt die Protagonisten entscheiden, wie sie sich verhalten, lässt sie sich entwickeln während dem Schreibprozess, das fand ich total faszinierend.
    Er schreibt nicht für Geld. Und das glaube ich ihm (hat er mittlerweile ja auch nicht mehr nötig) - aber abgesehen davon spürt man sehr gut, dass er seine Berufung gefunden hat in dem was er tut. Das merkt man auch wenn er berichtet, dass in jeder Geschichte ein Thema steckt, eine Botschaft, die er anfangs oft selbst nicht weiß und erst erkennt, wenn er seinen Text überarbeitet. Ich denke auch, dass jeder, der schreibt, etwas damit sagen will- warum sollte man es auch sonst tun? Man will etwas erzählen, etwas weitergeben und die Gedanken basteln eine Geschichte darum herum, die anderen Menschen etwas näherbringen möchte.

    Im zweiten Abschnitt geht es viel um die Grundlagen, die man als Schriftsteller mitbringen sollte. Ich hab ja schon ein paar andere Schreibratgeber gelesen und da widerspricht er sich mit einigen, aber wie ich anfangs schon sagte, ich denke, dass da jeder seinen eigenen Weg finden muss. Allerdings hat er hier schon einige wichtige Tipps im Gepäck, die wirklich hilfreich sind.

    Sprache muss nicht immer mit Krawatte und Schnürschuhen daherkommen. Beim Schreiben geht es nicht um den korrekten Gebrauch der Grammatik, sondern darum, es dem Leser gemütlich zu machen und ihm eine Geschichte zu erzählen. Im Idealfall vergisst er sogar, dass er überhaupt eine Geschichte liest.
    Zitat Seite 148

    Das fand ich besonders schön. Er sagt natürlich, dass Wortschatz und Grammatik wichtig sind, aber jeder seinen eigenen Stil finden sollte und es eben darum geht, den Leser eintauchen zu lassen. Ich selber liebe es auch wenn ich ein Buch anfange, und schon nach den ersten Seiten völlig in der Geschichte bin und alles um mich herum vergesse.

    Auch die Überarbeitung ist wichtig und da sagt eigentlich jeder: streichen. Überflüssiges streichen, so dass danach auf jeden Fall weniger Text übrig ist als vorher. Da musste ich schon etwas lachen, denn wenn man so manche dicke Schinken von Stephen King kennt, die ja doch recht langatmige Passagen haben, frage ich mich, wie lang das dann vorher war :D

    Sehr interessant auch der Einblick auf die Figuren. Ich finde ja die Charaktere in seinen Büchern immer sehr beeindruckend und selbst Nebenfiguren auf eine Art dargestellt dass man sie sofort einschätzen kann. Man bekommt einen guten Eindruck von ihnen und eine intensive Vorstellung davon, wie sie sind. Witzigerweise legt Stephen King überhaupt keinen Wert darauf, das Äußere zu beschreiben. Wie so gerne leuchtend blaue Augen oder seidig gewelltes braunes Haar usw. Er verlässt sich da lieber auf die Vorstellungskraft seiner Leser, was ich sehr begrüße. Denn egal was oft anfangs vom Aussehen beschrieben wird, hab ich meist eine sehr eigene Vorstellung im Kopf, die sich aus dem Charakter bildet. Oft weiß ich gar nicht, wie ich mir die Person jetzt genau bildlich vorstellen soll, aber das ist mir egal, weil mir das Persönlichkeitsbild genügt.

    Er hat sehr gehadert mit diesem Buch. Ich glaube, wenn man sonst "nur" Geschichten schreibt und dann plötzlich etwas reales über sich selbst schreiben soll - dazu sachliche Tipps über das Schreiben. Dazu kam dann ja auch noch sein Unfall, der ihn aus der Bahn gerissen hat und ein sehr einschneidendes Erlebnis war. Ich fand schon dass man spürt, dass dieses Buch ihm nicht so leicht von der Hand ging wie seine Romane, aber dennoch war es kurzweilig und gut zu lesen. Die Einblicke in sein Leben haben gezeigt, wie sehr er kämpfen musste und wie ihn das Schreiben immer wieder vorwärts gedrängt hat und dass ihn das bis heute nicht losgelassen hat.

  10. Cover des Buches Fünf Wörter für Glück (ISBN: 9783499000799)
    Ella Dove

    Fünf Wörter für Glück

     (78)
    Aktuelle Rezension von: Alinchen

    Bei Heidi könnte es im Leben besser laufen. Sie jobbt in einer Bar, weil ihre Karriere als Schauspielerin nicht so richtig in Fahrt kommen will. Auch ihr Liebesleben ist bis auf eine On-Off-Beziehung mit Kollege Ben nicht vorhanden. Und dann fällt sie auch noch beim Joggen hin und aufgrund unglücklicher Umstände muss in der Folge ihr rechtes Bein amputiert werden. Daraufhin fällt Heidi in ein tiefes Loch. Ihre Familie und ihr bester Freund Dougie versuchen zwar, sie aufzuheitern, doch es klappt nur bedingt. Erst als Heidi in die Reha kommt und dort ihre Mitbewohnerin Maud kennenlernt, lernt sie langsam, mit der neuen Situation umzugehen. Dabei hilft ihr auch Mauds Enkel Jack und natürlich die Therapeuten vor Ort. So kämpft sie sich zurück ins Leben, wobei auch Rückschläge offen gezeigt werden.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es macht unglaublich viel Mut wie Heidi mit jedem Rückschlag umgeht. Dabei ist es für sie alles andere als leicht (und es wird auch nie behauptet, dass es leicht wäre). Mir gefällt auch, dass gezeigt wird, wie nicht nur Heidi mit ihrem Schicksalsschlag zu kämpfen hat, sondern auch ihre Familie und Dougie. Das Buch hat mich nachdenklich gemacht und man fragt sich automatisch, wie man selbst wohl mit so einem Schicksalsschlag umgehen würde. 

    Ganz klare Leseempfehlung für "Fünf Wörter für Glück"!

  11. Cover des Buches The Great Gatsby (ISBN: 9783526522201)
    F. Scott Fitzgerald

    The Great Gatsby

     (417)
    Aktuelle Rezension von: betweenenchantingpages

    Jay Gatsby ist ein einsamer reicher Geschäftsmann, der einer verlorenen Liebe nach jagt. Das Buch spielt in den "roaring twenties" und erzählt von Genusssucht, Langeweile und der Sinnlosigkeit des mondänen Lebens.

    Echt ein guter Roman, aber Meinung nach einfach nur overrated. Versteht mich nicht falsch, ich mag das Buch total, aber es gibt einfach bessere Klassiker.

  12. Cover des Buches Damals war es Friedrich (ISBN: 9783423427876)
    Hans Peter Richter

    Damals war es Friedrich

     (609)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Ein sehr gelungenes Buch über Antisemitismus und die Entrechtung von Juden in der NS-Zeit. Friedrich Schneiders Familie wohnt ein Stockwerk über der unbenannten Familie des jungen Ich-Erzählers, der mitansehen muß, wie die Schneiders systematisch erniedrigt werden und wie alles im Massensterben und schamloser Bereicherung der Deutschen endet. Im Anhang findet sich eine tolle Übersicht über jüdische Religionsvorschriften und Verhaltensweisen. Pflichtlektüre in der Schule!

  13. Cover des Buches Die Gewitterschwimmerin (ISBN: 9783847906445)
    Franziska Hauser

    Die Gewitterschwimmerin

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Buchstabenliebhaberin

    Das Leben in ihrer exzentrischen Familie hat Tamara hart gemacht, sie geht bei Gewitter in ihrem geliebten See schwimmen und hätte nichts dagegen, vom Blitz getroffen zu werden. Manchmal kann sie sich selbst nicht leiden, wenn sie um ihre geliebte Schwester trauert, die sich zu Tode gesoffen hat.

    Nach außen hin ist bei den Hirschs alles schillernd und aufregend, eine jüdische Familie, angesehen und renommiert, Großvater Friedrich, Mathematikprofessor, flüchtete vor den Nazis nach England, sein Sohn Alfred war aktiv im Widerstand in Frankreich, entschied sich anschließend für ein wildes, ausschweifendes Künsterleben. Dominante Herren, denen sich die Frauen unterordneten, die depressive Ilse an Heinrichs Seite, die unberechenbare, scheinbar sexuell hörige Adele an Alfreds Seite.

    Adele kann mit ihren Töchtern nichts anfangen und macht keinen Hehl daraus, Haushälterin Irmgard ist eine Art Mutterersatz für die beiden Mädchen, die erst den sexuellen Übergriffen des Vater ausgesetzt sind, und später auch denen der Mutter, die alles mitmacht was Alfred vorlebt. Und den Freunden der Familie bei den tabulosen Künstlerparties im Haus. Entsetzlich!

    Franziska Hauser kann schreiben! Man hat förmlich vor Augen, wie alle im Hause Hirsch nackig durch die Gegend laufen. Wie die Stimmung immer schnell und unerwartet kippt. Eine Familie, die zusammen hält, durch die tiefe Risse gehen, die von niemanden benannt werden dürfen. Traumen, die von Generation an Generation weitergegeben werden. Schrecklich.

    Als Leser*innen allerdings erfahren wir alles. Es ist einfach, Adele zu hassen, die ungebildete ehemalige Krankenschwester, die nur für und mit Alfred sein kann, die nichts eigenes besitzt und immer bösartiger wird. Und Tamara, ihrer Tochter, blüht das gleiche Schicksal, und sie sieht und weiß es, und kommt nicht wirklich dagegen an. Ihr Leben hat sie hart gemacht, und das hat sie überleben lassen. Warum hat niemand den Lebemann Alfred gestoppt? Weil es damals nicht üblich war. Das Thema Missbrauch hat heute einen ganz anderen Stellenwert, das macht das Buch auch sehr deutlich. Früher waren die Kinder damit allein, kaum jemand hat es gewagt sich einzumischen. Oder sah es überhaupt als Problem an.

    Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten, die Personen einander zuzuordnen. Vor allem Ilse, Irmgard und Irene hab ich gern durcheinander geworfen. Es hat etwas gedauert, bis ich wusste wer zu wem gehört. 

    Es ist ein dickes Buch, was mich sofort in seinen Bann zog und schneller als erwartet ausgelesen war. Meine Leseempfehlung!

  14. Cover des Buches Born to Run (ISBN: 9783453604889)
    Bruce Springsteen

    Born to Run

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Eleonora

    Bruce Springsteen. Der Mann der ,,Born in the USA" und ,,Hungry Heart" sang. Gut behütet aufgewachsen in New Jersey im Schoß seiner irisch-italienischen hart arbeitenden Mittelklasse Familie entdeckt er früh seine Leidenschaft für die Musik als er Elvis, die Beatles und andere bedeutende Künstlern der 60er Jahre zum ersten Mal hört. Er möchte so sein wie sie und das tun, was sie tun: Auf der Bühne stehen und Menschen begeistern. Doch der Weg zum Erfolg ist steinig. Schon kurz nachdem er sich seine erste Gitarre geliehen hat, gibt er frustriert wieder auf; zu schwierig und Noten lesen kann er auch nicht. Doch das entfachte Feuer für die Musik will nicht erlöschen und er versucht es wieder. Diesmal bleibt er dran und gründet schon bald seine erste Band. Für ein paar Dollar treten sie auf, Nacht für Nacht in unterschiedlichen Clubs und Bars, und nehmen Dollar um Dollar ein um damit überleben zu können. Es dauert und Rückschläge bleiben nicht aus bis Bruce zum bekannten Weltstar wird. Schonungslos, selbstkritisch, aber auch mit offenen Herzen erzählt er seine Geschichte. Wie er zu der Person wurde, die er heute ist und lässt auch Themen wie Depressionen, Konflikte, Politik, Tod und dunkle Kindheitserinnerungen nicht aus. Ein hervorragender Blick in das Leben dieses Ausnahmekünstlers.📖


    Ich muss gestehen, bevor ich das Buch anfing hatte ich nicht viel Ahnung von Bruce Springsteen und seiner Musik. Ich kannte nur ein paar wenige Songs, die ab und zu im Radio laufen. Zugegeben, eine schändliche Bildungslücke. Auf der Suche nach einer weiteren Künstler Biografie, die mir das Leben, die harte Arbeit und die Leidenschaft für die Musik, besonders in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts, näher bringen könnte, empfahlen zahlreiche Bewertungen diese Autobiografie. Und ich kann den Lobpreisungen nach dem Lesen tatsächlich zustimmen. Bruce Springsteens Geschichte ist nicht nur berührend, mitreißend und eindrucksvoll zu lesen, sein schriftstellerisches Können hat mich auch ziemlich beeindruckt. Sein Durchhaltevermögen, besonders in den frühen Jahren hat mich fasziniert.
    Jahrelang von Club zu Club getingelt, immer wieder Kneipenschlägereien miterlebt, stets knapp bei Kasse und zeitweise obdachlos, hat er seinen Traum eisern verfolgt und nie aufgegeben. Seine Stimme empfand er nicht als die beste, aber er wusste er hat was drauf und er war sich sicher, es würde sich lohnen weiterzumachen. Langsam aber stetig ging es bergauf und der Erfolg stellte sich ein. Jahrelange harte Arbeit zahlte sich endlich aus. Doch er merkte auch, dass Erfolg und Ruhm nicht unverwundbar machen.
    Schatten der Vergangenheit und die erbliche Vorbelastung einer Krankheit holten auch ihn ein, und er beschreibt, wie er die Angst davor überwinden konnte und gelernt hat damit umzugehen.
    In manche Situationen konnte ich mich sogar sehr gut hineinversetzen, manch andere Entscheidung von ihm aber nicht ganz nachvollziehen.
    Der Schreibstil ist bildreich, nicht zu überladen, mal anspruchsvoll, mal einfach zu lesen.
    Die einzelnen Kapitel sind unterteilt in drei große Abschnitte und relativ kurz und gut verdaulich, sodass man auch einfach mal ein Päusschen einlegen kann.
    Bruce Springsteen hat ein Talent für die Feder und die sieben Jahre harte Arbeit an diesem Text spürt man.
    Der 5,5cm dicke und 1,1kg schwere Hardcover Schinken lag zwar gewichtig in meinen Händen beim Lesen, doch das hat sich absolut gelohnt. Eine Musiker Biografie par excellence, die auch ohne allzu typische Drogentrips und Alkoholismus auskommt.
    Sehr lesenswert für Menschen, die einen Einblick in das Leben dieser Legende bekommen möchten. (5/5)⭐🙂

  15. Cover des Buches Träumen (ISBN: 9783442715268)
    Karl Ove Knausgård

    Träumen

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Bibliomania

    Karl Ove Knausgard ist mittlerweile 20. Ihm steht die Welt offen, er möchte Schriftsteller werden und hat einen der wenigen Plätze in der Akademie für Schreibkunst in Bergen ergattert. Dort wohnt auch sein Bruder Ynve, was vielleicht mit einer der Gründe für Karl Ove war, dorthin zu gehen. In Bergen breitet sich das ganze Leben vor ihm aus: Er ist verliebt und findet seine erste Freundin, entdeckt andere sexuelle Gelüste, und kann sich voll und ganz dem Schreiben widmen. Doch die Landung auf dem Boden der Tatsachen ist hart. Eine Beziehung zu haben, kann ziemlich schwierig sein, immer nur Kritik für die eigenen literarischen Ergüsse zu kassieren demotiviert, immer der jüngste zu sein, macht einen klein und da Knausgard ein zutiefst verunsicherter Mensch ist, deren Meinung der anderen ihm viel zu viel bedeutet, macht er sich selbst kaputt. Seine Alkoholexzesse sind ausschweifend, ständig ist er betrunken, taut dann erst richtig auf und stellt ziemlich dumme Sachen an. Aber er kann auch Erfolge verzeichnen: Er ist ein groß gewachsener, attraktiver junger Mann, bringt seinen ersten Roman heraus, wird in der Presse gefeiert und für Interviews in Radio und Zeitung gebucht. Er beginnt seine Ehe und lernt die Sicherheit und das Wohlfühlen in einer Beiziehung kennen. Er trifft neue Leute, mit denen er so etwas wie Freundschaft schließt, aber nie den Abschluss schafft, spielt endlich in einer eigenen Band und erlebt den Rausch auf einer Musikbühne. Knausards Leben ist voller normaler Momente und doch sind sie es nicht. Dieses Leben nimmt mich jedes Mal wieder gefangen und muss einfach immer weiter lesen und lesen. Oft regt er mich auf, wenn er weinerlich ist, oder sich permanent sagt, dass andere etwas besseres verdienen als ihn, wenn er sich nicht zusammenreißen kann und seine Freunde und Partner betrügt. Wenn er den Mund hält, weil er nichts sagen kann und sich selbst ständig klein macht. Und doch geht ein Sog von seinem Leben aus, dem ich mich nicht entziehen kann. Es gibt nur noch einen Teil in seiner sechsbändigen Romanbiografie und ich werde jetzt schon traurig, wenn ich daran denke, dass sein Leben bis in die Gegenwart erzählt sein wird und es keine weitere Biografie mehr gibt. Immer wieder überrascht mich seine Offenheit, denn er ist beileibe kein Mensch, dem alles gelingt, der immer gut drauf und nett zu seinen Mitmenschen ist. Er hat viele dunkle Seiten und dass er sie unverblühmt und aufrichtig erzählt, fordert einen Mut, den ich wirklich bewundere. Ein großartiges Werk!

  16. Cover des Buches Sei schlau, stell dich dumm (ISBN: 9783404606696)
    Daniela Katzenberger

    Sei schlau, stell dich dumm

     (317)
    Aktuelle Rezension von: Sanylein

    In diesem Buch erfahren wir einiges über Danielas Leben bevor sie bekannt wurde.

    Ich fand es toll Daniela Katzenberger mal ganz anders "kennen zu lernen". Besonders ihre Teenie-Zeit ist unterhaltsam beschrieben. Trotzdem hätte sie auch ruhig tiefer beschreiben können wie sie in bestimmte Situationen gekommen ist Es kam insgesamt dann doch etwas zu oberflächlich und schnell abgehackt rüber. Unterhaltet tut einen das Buch aber trotzdem sehr.

    Das cover ist ganz ok, eben nichts besonderes. Insgesamt ist es etwas zu kindlich gestaltet. Ich finde es aber schön das Fotos abgebildet wurden, so kann man sich auch gewisse Szenen besser vorstellen.

    Für waschechte Fans ist dieses Buch sicherlich ein muss.

  17. Cover des Buches Persepolis (ISBN: 9783037311172)
    Marjane Satrapi

    Persepolis

     (166)
    Aktuelle Rezension von: awogfli

    Book2moviechallenge
    Kategorie 11: ein Zeichentrickfilm oder eine Märchenverfilmung darf auch Graphic Novel sein:


    Diese Book2movierezension ist nicht ganz ausgewogen fair und komplett, denn obwohl auf meiner Graphic Novel sich der Aufkleber "Das Buch zum Film" befindet, handelt es sich bei diesem Band nur um Teil 1 Die Kindheit im Iran.

    Der Film umfasst aber doppelt so viel Stoff, nämlich auch den Comicband um die Jugend in Wien, und somit wären nur zwei Bände Graphic Novel mit dem cineastischen Werk wirklich richtig vergleichbar. Dennoch bemühe ich mich, all diese Umstände zu berücksichtigen. Wie immer lasse ich einen Teil meiner Originalrezension genauso stehen, wie er erstellt wurde, damit das Gefühl der Erstentdeckung eines Stoffes nicht verlorengeht. Das ist insbesondere bei diesem Buch sehr wesentlich, denn mit Sartrapis Persepolis habe ich das Genre der Graphic Novel (ich gebe zu, sehr spät) überhaupt erst und dann auch noch mit totaler Begeisterung zufällig entdeckt.


    Buch: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
    Zufällig bin ich in der Caritas 2012 über dieses Buch gestolpert und es hat mich vom Hocker gerissen. Meine Erfahrung in diesem Genre war überhaupt nicht vorhanden - eine Weile habe ich mir überlegt, ob ich fürs Einordnen ins shelf Comic von Euch geröstet oder vom Verlag verklagt werde ;-) (das kommt ja seit November gelegentlich vor).

    Auf jeden Fall weiss ich gar nicht, wo ich mit dem Lob anfangen soll. Die Geschichte ist spannend, politisch, philosophisch und sogar die verkürzte Sprache in den Sprechblasen lässt an Qualität und Poetik nichts zu wünschen übrig. Den Zeichenstil kann ich mangels Vergleich ja nicht beurteilen, aber er gefällt mir sehr gut und ist sehr detailliert ausgeführt.

    So nun bin ich auf weitere politische Comics, Graphic Novels, Mangas oder wie sie auch immer heissen sollen gespannt. Adolf - Mord in Berlin von Osamu Tekuza steht eh schon eine Weile auf meiner Liste, Blankets von Craig Thompson und ein paar andere werden im Nachwort von Persepolis empfohlen und kommen unbedingt auch auf meine Wunschliste.

    Fazit: Grandios! Habe ein ganz neues Genre entdeckt, das mir sehr gut gefällt.

    Heute nach siebenjähriger intensiverer Auseinandersetzung mit dem Genre bin ich noch immer extrem angetan von Persepolis, habe aber auch zumindest schon gleich gute Graphic Novels gelesen. Vielleicht wäre ich heute etwas strenger in der Beurteilung, wenn dieses Werk für mich damals nicht so innovativ gewesen wäre. Der Schwarz/Weiße mit teilweise sehr vielen schwarzen Flächen ausgemalte Stil ist zwar dem sehr tragischen dramatischen Thema geschuldet, lässt aber manchmal im Strich ein bisschen Filigranität vermissen. Das mag zwar der unverkennbare Stil von Persepolis sein, ist aber eben für mich manchmal ein bisschen zu eindimensional und derb in der grafischen Ausrichtung. Nachtsdestotrotz habe ich auch heute bei einem re-read 4,5 Punkte vergeben.

    Film: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️+
    Im Film ist der chronologischen Ablauf etwas anders. Da wird zuerst die sehr freie Kindheit unter dem Schah im französischen Lycee genauer beschrieben und dann erst die Hinwendung des Staates zu einem religiösen Gottesstaat. Im Buch wird das alte Leben im Staate des Schahs nur in Rückblenden kurz angesprochen. Das gibt dem ganzen im Film einen konsitenteren Ablauf, wie sich alle Personen allmählich zu den theokratischen Religionswächtern, die auch gerne andere trietzen und verleumden, verändert haben. Die Zeit in Wien, die mir im Film am besten gefallen hat, weil sie erstens mit spitzer Feder meine Landsleute ironisch skizziert und sich auch noch stilistisch durch farbenfrohe Zeichnungen von der Geschichte im Iran unterscheidet, war ein richtig erfrischender Kontrapunkt in der an furchtbaren Handlungen nicht armen Story. Am Ende der Zeit in Wien holt Marjan aber dann wieder die Depression ein. Um aus einer unglücklichen Liebe und dem Leben auf der Straße, zu dem sie der Liebeskoummer gebracht hat, zu flüchten, will sie nur noch zurück in den Iran. In den Gottestaat zurückgekehrt, heiratet Marjan sehr schnell und unüberlegt einen Mann, den sie gar nicht kennt und kann auch diesmal nicht zu sich selbst finden. Nach der Scheidung versucht Marjan endlich zu leben. Der im Untergrund stattfindende Lebensstil und die Renitenz der jungen Leute, aber auch der älteren Generation der Sartrapis wird sehr gut geschildert, sie gehen einerseits in innere Immigration, versuchen sich aber kleine Freiheiten abgeschottet in ihrer Clique zu erhalten und auf subversive Art gegen die Behörden und die Religionswächter zu verteidigen. Das ähnelt sehr den Reportagen über junge Leute in der inneren und äußeren Immigration, die ich aus dem Iran gesehen habe, z. B. jener über die Snowboardclique. Am Ende flüchtet sie erneut nach Europa, diesmal nach Paris.

    Der Film ist etwas rasanter und spannender als die Comicvorlage, indem er die Handlung der beiden Bände der Graphic Novel etwas gestrafft hat. Zudem haben mir das stilistisch farblich ausgezeichnete Intermezzo und die sehr satirisch präsentierten Wiener Erfahrungen am allerbesten gefallen. Das geht bis zur grandiosen Übersetzung in den Wiener Dialekt bei der deutschsprachigen Filmversion.

    Fazit: Eine sehr gute gelungene cineastische Umsetzung, die durch die Straffung der Handlung noch um eine Nuance besser als die Vorlage bei mir ankommt.

    Fazit Buch gegen Film: Diesmal bin ich tatsächlich für den Film.

  18. Cover des Buches Stadtnomaden (ISBN: 9783710900594)
    Christina Horsten und Felix Zeltner

    Stadtnomaden

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Das Buch ist ein echter Augenoeffner ueber die Privilegien, aber auch die Beschränkungen, mit denen Leute aus sehr wohlhabenden Familien und Bestverdiener leben. Mir hat es eine neue Wertschätzung fuer mein Leben in dieser Stadt vermittelt, das sich seit fast zehn Jahren in einem Zimmer in einem nicht gentrifizierten Stadtteil abspielt. Beruftstaetige in normalen Jobs leben hier auch ueber 40 noch mit Mitbewohnern. Wir koennen den Glamour haben, wenn wir ihn suchen oder reiche Freunde in Manhattan haben - aber unsere taegliche Welt ist so viel mehr das echte New York. Das Bild, das hier vermittelt wird, kann nur realistisch finden, wer die Stadt nicht kennt. Ungefähr so, wie Carrie Bradshaw in ihrem Apartment von einem Text pro Woche leben konnte. Die beiden Autoren finden so vieles was ich taeglich erlebe, neu und aufregend, weil sie aus einer sehr behüteten Welt kommen, in der ein verletzter Fuss eine Katastrophe, eine einzelne Kakerlake eine echte Nachricht und selbst gemachter Umzugsstress von einem 4000 Dollar Loft ins naechste atemberaubend verrueckte Wochen bedeuten. Ein bisschen wie Burning Man, wo Reiche physische Entbehrungen kuenstlich schaffen, um ihr Erleben zu steigern. Mit Leuten die nicht weiss sind wird (meist oberflaechlich) geredet, aber man merkt vor allem, dass die Autoren bislang nicht wirklich schwarze Freunde hatten. An manchen Stellen schwingen schon unangenehm Vorurteile mit - kann man wegen eines Fahrraddiebstahls in Harlem wirklich schreiben, es sei vielleicht von Anfang an keine gute Idee gewesen, die Räder “hierher” mitzubringen? In Bushwick passiert das genauso oft, man wuerde es aber nicht auf das Viertel generalisieren. Und den New Yorker, dem in Harlem heute noch “mulmig” wird, wie die beiden behaupten, sollen sie mir mal zeigen. Zitate wie “frueher war es dreckig, heute wirds immer weisser” oder “Gegend ist italienisch gepraegt, Mafiamethoden daher ueblich” von Leuten werden nicht kritisch eingeordnet. 


    Insgesamt zeigt es, dass Menschen sehr gebildet und klug sein koennen - wenn sie zu behuetet aufwachsen und sich anschließend nur in Weissen-Ghettos bewegen, ist ein Luxus-Szenenwechsel wie dieser tatsächlich eine Offenbarung. Sich auf die realistischen New Yorker Wohnverhaeltnisse und wirklich nicht gentrifizierte Stadtteile einzulassen, waere, zumal mit Kind, da eine Ueberforderung die zu weit ginge. Das ist total verständlich. Es fuehrt aber fuer Menschen die hier leben, auch zu viel unfreiwilliger Komik. Dass deutsche Rezensenten das Ganze als mutiges Abenteuer wahrnehmen, zeigt in erster Linie, dass sie sich New York so vorstellen: Weisse in teuren Wohnungen. Und dass sie selber in einem verdammt reichen Land leben, wo so ein Dauerunziehen von einer Luxusbutze in die naechste wirklich disruptive waere. Dazu kann man uns nur beglückwünschen, auch wenn wir dadurch ein kleines Brett vor der Optik haben und uns trotzdem mega weltoffen finden. Trotzdem habe ich was aus dem Buch fuer mich gelernt, werde in Zukunft mit etwas weniger Neid auf die Bestverdiener gucken und blicke mit frischem Blick auf meine komplexe, schoene, nur gelegentlich glamouröse New-York-Welt.

  19. Cover des Buches Die Unruhigen (ISBN: 9783442718948)
    Linn Ullmann

    Die Unruhigen

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Morgenschnecke
    In „Die Unruhigen“ von Linn Ullman schreibt eine Prominente Schriftstellerin, über ihren berühmten Vater, Ingmar Bergmann.
    Vorweg muss ich sagen, dass ich vorher nicht wusste, dass es in dem Buch um Ingmar Bergmann geht. Die Autorin kannte ich nicht. Das Buch wurde mir von einer Freundin empfohlen, und ich lasse mich gerne auf Bücher ein, ohne den Klappentext und die Geschichten dahinter zu kennen.
    So an dieses Buch ranzugehen, war wohl ein Fehler. Auch wenn die Autorin in Interviews sagt, dass sie die Personen fiktionalisiert, ohne den berühmten Vater wäre es ein anderes Buch.
    In sechs Kapiteln schreibt sie über ihre Kindheit, ihre Familie, ihre Ehe, über das Alter. Das Buch ist kein typischer Roman, der Wechsel zwischen den Erzählarten machte es für mich sehr schwierig, das Werk als Ganzes zu verstehen. Mal bestehen die Kapitel aus einer Erzählung, mal sind es Transkriptionen von Gesprächen mit ihrem Vater. Mal spricht sie von sich in der dritten Person, eine unpersönliche Erzählung über ein Mädchen und ihre Familie.
    Im Ganzen ist es eine fiktive Familiengeschichte, die auf Tatsachen beruht. Was Fiktion und was Wahrheit ist, erkennt man als Leser nicht.
    Ingmar Bergmann wurde als der beste Regisseur aller Zeiten ausgezeichnet. Hier ist er ein alter Mann, der, zuweilen etwas verwirrt über das Alter erzählt, bei den Interviews mit seiner Tochter oft den Faden verliert.
    Auch, wenn der Roman als ein Kunstwerk für sich gesehen werden kann, konnte ich mich nicht dafür begeistern. Das Ganze ist mir zu wirr. Wenn ich mich für die Familie Bergmann interessieren würde, könnte ich mir vorstellen dran zu bleiben. So ist es eine nichtssagende Geschichte, die mehr darstellen will, als für mich dahintersteckt.
  20. Cover des Buches Der Alpdruck (ISBN: 9783746729398)
    Hans Fallada

    Der Alpdruck

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Catastrophia

    Hans Falladas Werk ist so schillernd wie die Bewertung seiner Person. Indem er sich mit dem System arrangierte und der Zensur beugte, wurde er in der NS-Zeit zu einem der beliebtesten, wenngleich nicht offen regimestützenden Schriftsteller.

    Nicht nur seine Spätwerke, sondern auch sein eigener Lebenslauf zeigen deutlich, dass es in einem solchen System nicht nur schwarz und weiß, sondern viele Graustufen gibt, dass die eigene Überzeugung aus heutiger Perspektive, man selbst hätte sicher anders reagiert, moralisch sehr überheblich ist - angebrachter ist vielleicht der Gedanke, man hätte HOFFENTLICH anders reagiert. 


    Hans  Fallada schafft es, ohne Selbstmitleid, ohne Relativierung, zu schildern, wie Anpassung, innere Emigration und die spätere Auseinandersetzung damit ein Leben prägen und auch zerstören können. Seinem schonungslosen Blick ins Innenleben der Deutschen, die sich nicht offen gegen das Regime gestellt hatten, ist es zu verdanken, dass auch "Der Alpdruck", geschrieben 1945/46 und posthum erschienen 1947, so erschreckend wie eindrücklich ist.

    Das Buch ist zwar Falladas Worten zufolge keine Autobiografie, weist aber viele Parallelen zu seinem eigenen Leben und historischen Personen der Zeit auf und setzt sich insbesondere damit auseinander, wie mit der Schuld umzugehen ist, die man als passiver Bürger im Dritten Reich auf sich geladen hat. Ist man so viel besser als die fanatischen Volksgenoss_innen, wenn man sich aufs Anrücken der Roten Armee freut und sich wundert, dass sie einen nicht freundlich grüßen, weil man eben doch Teil des völkischen Kollektivs ist? Was bringt einem eine späte Einsicht, wenn sie doch zu spät kommt? (Wie) ist es möglich, nach einer solchen moralischen Schuld überhaupt noch an eine Zukunft zu glauben, aber wie kann man ohne Zukunftsglauben überhaupt mit einer solchen Schuld umgehen lernen? Und was sagt es über die deutsche Bevölkerung aus, wenn sich selbst in der schweren Nachkriegszeit doch jeder selbst der Nächste ist?

    Das für Fallada vergleichsweise schmale Buch ist intensiv, verstörend und bewahrt dank seiner Sprachfertigkeit trotzdem irgendwo noch den Glauben an Menschlichkeit. Es ist ein wichtiges Zeitzeugnis und sollte uns dazu motivieren, aktiv für demokratische Freiheiten und gegen Autoritarismus einzutreten.

  21. Cover des Buches Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (ISBN: 9783551359414)
    Christiane F.

    Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

     (2.275)
    Aktuelle Rezension von: Vanessiiia

    Im Buch wird von der Lebensgeschichte der sehr jungen Christiane F. erzählt. Man kann sich sehr in die Situation des Jungen Mädchens hineinfühlen und es fesselt einen sehr. Wer ein spannendes Buch sucht ist hier genau richtig.

  22. Cover des Buches Der Abfall der Herzen (ISBN: 9783596701810)
    Thorsten Nagelschmidt

    Der Abfall der Herzen

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Buchstabenliebhaberin

    Die Idee des Buches finde ich großartig - was wird aus unseren Erinnerungen, nach 20 Jahren, was wird aus ehemals besten Freunden, Liebschaften, WG-Mitbewohnern.

    Es beginnt wunderbar unterhaltsam, ich entdeckte viele Gemeinsamkeiten, lebte ich zur gleichen Zeit doch ebenfalls in punkrocklastigen WGs. Ja, die Parties, die Poster an der Wand, der "Charme" der Kleinstadt mit seiner handvoll Kneipen und Discos ... Ja, irgendwann hast du die Wahl: Wegziehen, Familie oder Absturz. Ich bin auch weggezogen.

    Unser Protagonist wird verlassen und leidet. Leider leidet er sehr viele Seiten lang, unverändert. Das zieht sich wie Kaugummi. Parallel geht er eine Liebschaft ein, was im Freundeskreis nicht gut ankommt. Diese Affaire ist undurchsichtig und nicht so richtig glaubhaft, die Herzdame ist nicht greifbar, auch für die Leserin nicht.

    An dem Punkt hab ich die Lust verloren, weiterzulesen. Kein Hoffnungsschimmer am Horizont, dass sich am Setting noch etwas ändert. Schade eigentlich.

  23. Cover des Buches Im Sommer wieder Fahrrad (ISBN: 9783548290065)
    Lea Streisand

    Im Sommer wieder Fahrrad

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Hellena92

    Zu erst war ich wirklich begeistert. Ich konnte mich sehr gut in lea hinein versetzen. Ich musste auf den ersten Seiten bereits weinen.

    Doch je weiter ich las, desto normaler und wenig bewegend war die Geschichte, es war eine Krankengeschichte mit Happy End und gleichzeitig die Geschichte von leas grossmuttwer, die es auch so ähnlich schon andere zu Papier brachten. Lea ist eine sehr gute Autorin, aber hier handelt es sich um eine nicht so wirklich fesselnde Biografie.


  24. Cover des Buches Panikherz (ISBN: 9783462050660)
    Benjamin von Stuckrad-Barre

    Panikherz

     (115)
    Aktuelle Rezension von: ritafischer

    Ein überragendes Buch, anders als alle Bücher, die ich gelesen habe. Bin ab sofort Stuckrad-Barre-Fan und werde mir andere Bücher von ihm kaufen. Liebe Lesegemeinde, jetzt Luft holen: 

    Solltet ihr Udo u seine Texte mögen, nicht auf Sex and Crime stehen, Wegbegleiter unserer Medienvergangenheit und junger Jahre ( na ja : Jugendlichkeit der letzten 20 Jahre) treffen wollen und auf eine gute Schreibe, entgleisen, sich verlieren und wiederfinden, sich wieder neu erfinden und Situationskomik lieben und ertragen wollen: 

    Dann lest es!!

    BvS-B betrachtet als nun mehr 40-Jähriger, seit 10 Jahren ohne Alk und Drogen, die Zeit seines Erwachsenwerdens und begleitet sich noch einmal auf seiner Reise in die Vergangenheit als Junkie, Kokser, Säufer und glühender Verehrer literarischer und musikalischer Ausnahmekünstler.

    Benjamin, Sohn eines Öko- Pastors, letztes Kind von Vieren, Udo-verliebt und schon als 12-Jähriger Kenner sämtlicher Lindenberg-Texte, Abitur ohne Studium, aber Praktikant und Redakteur beim Magazin "Rolling Stone", verdient sich, vom Ehrgeiz getrieben, die Membership der Rock- and Drug -Szene. Er will mitmischen, ist kreativ, absolut begabt und voller Enthusiasmus allem Neuen gegenüber.

    BvS-B schreibt rücksichtslos ehrlich, schonungslos direkt und lässt keine Atempausen zu -weder beim Leser noch in seinem Leben. Man nimmt unmittelbar teil an seiner Einsamkeit, Verzweiflung und Melancholie sowie seinem Zwang zur Selbstaufgabe. 

    3x Entzug und 3x Rückfall- Udo nimmt ihn in seine Panikfamilie auf und wird sein Retter, nicht nur mental, sondern er mischt mit als Entscheider und Gönner.

    Nach dem 4. Entzug hat Benjamin mit 29 Jahren alles Materielle verloren, das er sich trotz der Drogensucht als erfolgreiches "enfant terrible" der Literaturwelt erarbeitet hat. Er fängt bei Null an.

    Auch jetzt ist Udo da und verordnet seinem Stuckiman eine „Licht“-Kur im Hotel Mormont in L A , die mehr als 12 Monate andauern wird.

    Benjamin lernt, seinen Hunger auf alles Neue zuzulassen, aber die Gier zu dosieren. Er kämpft gegen  die  Versuchungen und trickst die Sucht aus. 

    Hoffentlich für immer.

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