Bücher mit dem Tag "autobiographie"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "autobiographie" gekennzeichnet haben.

1.208 Bücher

  1. Cover des Buches Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär (ISBN: 9783328107682)
    Walter Moers

    Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär

     (2.196)
    Aktuelle Rezension von: rlknippen_books

    Als Kind hat mir meine Mutter aus dem Buch vorgelesen und seit dem begleitet es mich. In der Schule vorgestellt, mit umgezogen und nun steht es immer noch in meinem Regal und wartet darauf erneut gelesen zu werden. 

    Walter Moers ist ein Wortmagier, der uns nach Zamonien mitnimmt und eine Welt voller Wunder, kurrioser Daseinsformen und unfassbare Wortneuschöpfungen zeigt.

    Mit über 1000 Seiten ist es kein Buch, welches man schnell liest, aber dennoch macht es Spaß und lässt einen den Alltag vergessen! 

    Jeder Moers-Fan wird sich meiner Meinung anschließen, dass man dieses Buch gelesen haben muss :)

  2. Cover des Buches Lieber Mr. Salinger (ISBN: 9783328101413)
    Joanna Rakoff

    Lieber Mr. Salinger

     (96)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich muss sagen, ich habe mir hier etwas ganz anderes vorgestellt... ich dachte, dieses Buch ist eine kleine Liebeserklärung an Literatur, letztlich war es für mich sich ständig wiederholendes Geplänkel ohne Tiefe. Mein Interesse ist hier leider eingeschlafen, und da mein SuB noch so viele schöne Bücher bereit hält, habe ich mich entschlossen "Lieber Mr. Salinger" nach knapp 130 Seiten abzubrechen.

  3. Cover des Buches Big Magic (ISBN: 9783596034932)
    Elizabeth Gilbert

    Big Magic

     (90)
    Aktuelle Rezension von: EmilyTodd

    Dieses Buch hat viel in mir bewegt und ich hatte eigentlich nichts davon erwartet. Umso überraschter war ich wie es sich auf mich ausgewirkt hat. Ich kann dieses Buch wirklich nur weiterempfehlen. Es hat mich nachhaltig verändert und geprägt.
    Ich kann nur sagen, lest es, wenn ihr an euch und euren kreativen Weg zweifelt. Mir hat es meine Zweifel genommen und mich dazu bewegt endlich wieder kreativ zu schreiben und tätig zu sein.

    5 Sterne

  4. Cover des Buches Jane Eyre (ISBN: 9783458364252)
    Charlotte Brontë

    Jane Eyre

     (1.583)
    Aktuelle Rezension von: Eleonora

    Nachdem die kleine Jane Eyre ihre Eltern verloren hat, wächst sie bei ihrer kaltherzigen Tante auf Gateshead Hall auf. Ihre Cousins und Cousinen lassen sie genau wie ihre Tante immerzu spüren, dass sie doch eigentlich nicht willkommen ist. Als sich für sie die Chance ergibt auf das Lowood Internat geschickt zu werden, hofft sie darauf, dass sich ihr Leben dort endlich ein wenig bessern wird. Jedoch ist die Schule kein Zuckerschlecken. Wenig Essen, strenge Regeln, Bestrafungen und Krankheiten, die sich durch die mangelnden hygienischen Umstände ausbreiten, stellen Jane Eyre auf eine harte Probe. Doch sie steht es durch und schließt dort zum allerersten Mal in ihrem Leben Freundschaften. Nach entbehrungsreichen zehn Jahren entschließt sie sich auf eigenen Beinen zu stehen und eine freie Stelle bei einem Mr. Rochester anzunehmen, um dort sein Mündel, eine kleines französisches Mädchen namens Adèle zu unterrichten. Jane kommt dort gut zurecht und findet schnell Gefallen an ihrer neuen Tätigkeit. Auch dem Hausherren kommt sie unerwarteterweise bald näher. Sie kann ihr Glück kaum fassen, dass sich dieser gehobener Herr doch tatsächlich für sie interessiert und sie sogar heiraten möchte. Doch Jane kennt nicht die ganze Wahrheit über ihn. Seltsame Ereignisse geschehen bald in seinem riesigen Haus: Feuer bricht aus, unheimliche Stimmen durchhallen in der Nacht die Flure, ihr Brautschleier wird zerrissen. Als sie an ihrem Hochzeitstag die ganze Wahrheit über Mr. Rochester erfährt, sieht sie keinen anderen Ausweg mehr als davonzulaufen. Halb verhungert und in erbärmlichen Zustand findet sie bald Unterschlupf bei einem Pfarrer und seinen Schwestern. Auch sie stellen sich aber bald als etwas völlig anderes heraus als Jane erwartet hatte. Und Mr. Rochester kann sie trotz allem Vorgefallenen einfach nicht vergessen...📖


    Schon einige Male hab ich die 2006er und 2011er Verfilmungen dieses Klassikers angeschaut und fand sie immer wieder sehenswert. Jedoch war das wohl auch der Grund, warum das Buch all die Jahre noch ungelesen im Regal stand. Ich erwartete nicht, dass es mir noch etwas Neues vermitteln könnte. Als ich dann doch schließlich neulich zu meiner leicht angestaubten dtv Ausgabe griff, wollte ich einfach mal wieder einen schönen Klassiker lesen und mich ins England des 19. Jahrhunderts transportieren lassen. Vermutlich lag es auch an der sehr guten Übersetzung, jedenfalls ließ es sich für ein 176 Jahre altes Buch sehr gut lesen und die Seiten flogen nur so dahin. 

    Charlotte Brontë hat mit Jane Eyre eine bewundernswerte, ausdauernde und charakterstarke Figur geschaffen, mit der man die ganze Geschichte hindurch mitfieberte.

    Nach einem etwas ruhigeren Mittelteil, wurde es zum Ende hin immer spannender und es fiel mir schwer es aus der Hand zu legen. Ich wurde tatsächlich in diese Geschichte förmlich hineingesaugt, obwohl ich sie doch eigentlich schon in und auswendig kannte. Etwas Neues konnte sie mir also nicht wirklich vermitteln, jedoch fühlte ich mich sehr gut unterhalten und es ist wirklich ein wunderbarer, sehr lesenswerter Klassiker. Ich werde wohl auch gleich nochmal zu einer Verfilmung greifen☺️(5/5)⭐️


  5. Cover des Buches Das Tagebuch von Anne Frank (ISBN: 9783103971514)
    Anne Frank

    Das Tagebuch von Anne Frank

     (2.406)
    Aktuelle Rezension von: anastazja

    Ich fand das Buch super interessant, allerdings manchmal schwierig zu lesen. Wer sich für dieses Thema interessiert, sollte es gelesen haben.

  6. Cover des Buches Lieben (ISBN: 9783442713219)
    Karl Ove Knausgård

    Lieben

     (85)
    Aktuelle Rezension von: reisendebuecher
    Ich bin dem Knausgård'schen Fieber erlegen. Keiner kann so schreiben, wie er, vor allem wenn es um banales und doch so essentielles geht. Auch der zweite Teil seines autobiographisches Projektes hat mir also wieder sehr gut gefallen. Gern hätte ich alle literarischen Referenzen verstanden, aber dazu fehlt mir einfach Hintergrundwissen. Der zweite Teil geht grundlegend auf die Beziehung zwischen ihm und Linda ein, sowie seine Kinder. Ich weiß nicht, ob ich das alles wirklich beurteilen darf, da es ja es nicht-fiktional ist, aber Linda empfand ich schon als etwas anstrengend. Aber insgesamt wieder richtig gut!
  7. Cover des Buches Dschungelkind (ISBN: 9783426784747)
    Sabine Kuegler

    Dschungelkind

     (593)
    Aktuelle Rezension von: Fuexchen

    Was uns unvorstellbar erscheint – Sabine Kuegler hat es erlebt: Als Tochter deutscher Forscher verbrachte sie ihre Kindheit mitten im Dschungel von West-Papua, bei einem vergessenen Stamm von Kannibalen.
    Bis sie siebzehn war, kannte sie keine Autos, kein Fernsehen und keine Geschäfte. Sie spielte nicht mit Puppen, sondern schwamm mit Krokodilen im Fluss – und erlebte schon früh die alten Rituale des Tötens. Die Natur war ihr Spielplatz, der Dschungel ihre Heimat, der Himmel ihr Dach.

    Eigentlich lese ich eher keine Biografien, aber diese hier hat mich echt neugierig gemacht. Ihre Erlebnisse sind einfach sensationell, teils erschreckend, teils interessant, aber sie sind es auf jeden Fall wert, erzählt zu werden.

    Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Es ist in der Ich-Form erzählt und ließ mich eher an ein Tagebuch denken, als an ein Buch.
    Umso besser konnte ich mich hineinversetzen und war gefesselt von ihrer Erzählung.

    Zum Ende hin ging es mir jedoch viel zu schnell. Da hatte ich das Gefühl, sie will zum Ende kommen. Vielleicht wäre ein Schnitt besser gewesen, um die weiteren Erlebnisse in einer Fortsetzung zu erzählen.
    Diese gibt es wirklich und irgendwann werde ich sie sicherlich lesen.

    Insgesamt ein wirklich interessantes Buch, das mir die Tür zu einer anderen Welt geöffnet hat. Von mir gibt es vier Sterne.

  8. Cover des Buches BECOMING (ISBN: 9783442316472)
    Michelle Obama

    BECOMING

     (321)
    Aktuelle Rezension von: JourneyGirl

    Was für eine sympathische Powerfrau! Die immer sagt, was sie denkt, ihren Mann aufrichtig liebt und die durch ihr Leben navigiert, wie keine andere. Ein tolles Buch, in dem sowohl ihre Zeit als First Lady, als auch private Details erzählt werden, was einen guten Einblick in ihr Leben, aber auch in ihre ehrliche Seele gibt! Sollte man gelesen haben!

  9. Cover des Buches Ich bin dann mal weg (ISBN: 9783492307116)
    Hape Kerkeling

    Ich bin dann mal weg

     (4.085)
    Aktuelle Rezension von: Federstrich

    Ich bin da auch hin. Und ich schäme mich nicht zu sagen, dass der Auslöser dieses Buch war. Habe Kerkelings Geschichte von "seinem" Jakobsweg, mit vielen, skurrilen und schönen Begegnungen kann ich nur bestätigen, auch wenn "mein" Weg sich natürlich ganz anders gestaltet hat. Was der Autor jedenfalls wunderbar beschreibt,  und weshalb sich auch ein "Run" auf den Camino entwickelt hat, ist die ganz besondere Atmosphäre dort. Einzig die Hotelübernachtungen kreide ich Hape Kerkeling an, denn die Übernachtungen in den vielen Herbergen, Turnhalle oder Kirchen vor Ort waren es für mich, die den Weg absolut abgerundet hat. Außerdem war es eine willkommene Ablenkung von den Strapazen, den Stationen des Fernsehstars nachzuspüren. 

  10. Cover des Buches Eine Geschichte von Liebe und Finsternis (ISBN: 9783518467268)
    Amos Oz

    Eine Geschichte von Liebe und Finsternis

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Jari
    Eigentlich hatte ich nie vor, dieses Buch zu lesen. Schlussendlich tat ich es trotzdem und zwar für die Weltreise-Challenge. Also liess ich mich von Amos Oz durch Jerusalem und seine Geschichte führen. Es war kein Flop, obwohl ich mich doch etwas durch das Buch quälen musste, und das ist schon mal nicht schlecht.

    Grundsätzlich bin ich nun froh, sagen zu können, dass ich ein Buch von Amos Oz gelesen habe. Dazu auch noch sein wohl bekanntestes. Am meisten gefielen mir die einzelnen Passagen, in denen es um die Literatur und Amos' intellektuelle Familie ging. Also vor allem der Anfang hat es mir doch sehr angetan.

    Doch schlussendlich hat sich das Buch für mich zu sehr verzweigt, aber damit hatte ich schon gerechnet. Vielleicht war meine Lektüre somit eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, wobei ich wie schon gesagt, vom Anfang sehr begeistert war. Aber mit der Zeit liess meine Faszination merklich nach und ich blieb eigentlich nur wegen ein bisschen Faktenwissen und der Challenge dabei.

    Sprachlich bewegt sich Oz auf einem Niveau, das seinem Ruf gerecht wird. Ein präziser Schriftsteller, sehr begabt, ein Talent, welches aus seinem familiären Umfeld gewachsen ist. Wer in eine solch akademische Familie hineingeboren wird, dem liegt das Spielen mit den Worten wahrscheinlich im Blut. Dennoch war es ermutigend zu erfahren, dass auch jemand wie ein Amos Oz Mühe hatte. Deshalb war es auch wieder das Ende, das mich nach längerer Durststrecke wieder mitnahm.

    Ich bin froh, dass ich das Buch durch habe. Trotz meines Mühsals war die Lektüre nicht vergebens. Viele schöne Textzeilen warten darauf, niedergeschrieben zu werden. Ausserdem habe ich einiges über die Geschichte Jerusalems und Israels lernen können. Kein Buch ist vergebens und dieses schon gar nicht.

    Bücher wie "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" tun gut, auch wenn man sich durch sie durchkämpft. Auch dann, wenn man die Handlungen der Figuren nicht versteht. Nicht versteht, wie sie oft nicht zufrieden sein können, wenn sie doch ein Leben leben, das ich auch gerne hätte. Aber jeder kämpft mit seinen Geistern, auch das lehrt uns Oz. Manchmal sind sie auch zu stark, dies zeigt das prägende Erlebnis des Todes der Mutter, das an unterschiedlichen Stellen thematisiert wird.

    Ein eindrückliches Buch mit starkem Charakter. Ein Buch, das sich nicht so leicht unterkriegen lässt, trotz aller Unwirtlichkeiten. Deshalb prädestiniert wie kein zweites, um Israel zu repräsentieren.
  11. Cover des Buches Steve Jobs (ISBN: 9783442744916)
    Walter Isaacson

    Steve Jobs

     (225)
    Aktuelle Rezension von: Waschbaerin

    Steve Jobs, wer kennt seinen Namen heute nicht? Wohl jedes Schulkind hat diesen Namen, bzw. den Firmennamen "Apple" schon einmal gehört und kann diese einordnen. 

    S. J. war ein Ausnahmetalent, wie es nicht allzu viele gibt. Das zeigte sich schon sehr früh in seinem Leben. Diesen Kindern/Jugendlichen geht der Ruf voraus, exzentrisch zu sein. Wenn man dem glauben kann was sein Biograph über ihn zusammengetragen hat, wird diese Annahme bestätigt. 

    Biographien über Steve Jobs gibt es etliche, doch dieses Buch von Walter Isaacson ist die einzige, von ihm autorisierte. Kann man eine solche Persönlichkeit wie S. J. überhaupt in ein Buch packen? 

    Als Kind wurde er adoptiert und machte es seinen neuen Eltern nicht gerade leicht. Doch egal was er sich auch ausdachte und umsetzte, seine Adoptiveltern hielten immer zu ihm. Schwierig war er als Kind und schwierig blieb er auch als Erwachsener. 

    Steve Jobs war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Palo Aldo bei San Francisco war  d e r  aufstrebende Ort was IT betraf. In diesem Einzugsbereich fand er auch seine Mitstreiter. Wenn man bedenkt, dass anfangs von jungen und ideenreichen Männern mit wenig finanziellen Mitteln in Garagen herumgebastelt wurde und welche Entwicklung sie ins Rollen brachten, verschlägt es einem schon den Atem. Welch eine rasante Entwicklung. 

    Die Entstehung des Markennamens "Apple" ist einer dieser glücklichen Zufälle. Wem ist das Emblem mit dem angebissenen Apfel unbekannt? Ich glaube das kennt man bis in die hintersten Winkel der Erde. 

    Seinen Werdegang finde ich enorm. Jedoch wie das Buch geschrieben wurde begeisterte mich weniger. Ich weiß nicht wie oft ich lesen musste, dass er sich nicht gerne duschte - oftmals nur einmal die Woche - und deshalb Körpergeruch hatte. Es nervte, diese ewigen und vor allem unwichtigen Wiederholungen seines Körpergeruchs immer wieder lesen zu müssen.

    Vor einiger Zeit kam eine TV Reportage, in der seine Mitstreiter zu Wort kamen. Nicht alle waren noch gut auf ihn zu sprechen. Aber wie oben schon erwähnt, S. J. galt als sehr schwieriger Mensch. Erst als ich diese Sendung schaute, wurde mir so richtig bewusst, dass ich Mitte/Ende der 80er gar nicht so weit entfernt von einigen dieser Garagen, in denen damals junge Männer an der zukünftigen IT-Technik bastelten, wohnte. Vielleicht bin ich beim Bummel in San Francisco, womöglich auf einer Veranstaltung oder beim Einkaufen jemandem von Steve Jobs Mitstreitern begegnet, ohne auch nur zu ahnen welche revolutionäre Ideen, die die ganze Welt veränderten, durch sie damals gerade entwickelt wurden. Zu der Zeit schrieb man in den Büros noch auf Schreibmaschinen und die ersten schnurlose Telefone kamen gerade auf den Markt und  die weiteren Entwicklungen steckten noch in den Kinderschuhen.

    Ganz sicher werde ich dieses Buch noch einmal lesen, die vielen Bemerkungen über Körpergerüche einfach auslassen und mir das Interesse  an diesem Buch nicht nochmals vermiesen lassen.

  12. Cover des Buches Wir sind dann wohl die Angehörigen (ISBN: 9783492314992)
    Johann Scheerer

    Wir sind dann wohl die Angehörigen

     (60)
    Aktuelle Rezension von: bigpanda

    Johann Scheerer beschreibt in dem autobiographischen Buch sehr einfühlsam die Entführung seines Vaters und die tiefe Erschütterung, seiner idyllischen Kindheit. Dabei hat mich die unkonventionellen Einstellungen des Vaters beeindruckt, die mich fast zu einem Fan werden lässt. Weder wusste ich zuvor wirklich etwas über Jan Philipp Reemtsma noch über die Entführung, aber trotzdem habe ich voller Interesse das Buch gelesesn und musste beim Lesen mehrmals laut auflachen bei den Passagen über das familiäre Zusammenleben vor der Entführung. Die Entführung und die Hölle, durch die die Familie ging, kann ich mir kaum vorstellen.

  13. Cover des Buches Orange Is the New Black (ISBN: 9783499628801)
    Piper Kerman

    Orange Is the New Black

     (64)
    Aktuelle Rezension von: flower2

    Orange is the new black wurde von Piper Kerman geschrieben. Ich kann euch nur versprechen, dass das Buch besser ist und es kommt mir ziemlich harmlos vor im gegenzug von der Serie.

    Inhalt:

    Piper lebt mit ihrem Verlobten Larry in Manhatten und ist überglücklich mit ihm. wurde wegen der Drogendelikt und -schmuggel verpetzt und muss bis zu 15 Monate in Haft. Ihre Gefühle und Gedanken werden gut und spürbar umgesetzt.

    Meinung:

    Piper schreibt ehrlich und vertuscht nicht die Wahrheit. Ebenso finde ich es mutig von ihr, dass sie nichts verschönert und leere Flosken schreibt sondern einfach wie es wirklich war. Für mich war es überrasched, dass ihre Familie und Freunde zusammengehalten haben und Piper unterstützt haben, normalerweise schrecken viele davor zurück und gehen auf Abstand, wenn jemand ins Gefängnis geht.



  14. Cover des Buches Eat, Pray, Love (ISBN: 9783833310508)
    Elizabeth Gilbert

    Eat, Pray, Love

     (900)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und es hat mir Spaß gemacht, Elizsabeth bei ihrer Selbstfindung zu begleiten. Manche Abschnitte hätten durchaus kürzer sein können aber dennoch ein Buch, bei dem ich das Lesen nicht bereut habe. Ich denke, ich werde mir bei Gelegenheit auch mal den Film anschauen.

  15. Cover des Buches It's Kind of a Funny Story (ISBN: 078685197X)
    Ned Vizzini

    It's Kind of a Funny Story

     (78)
    Aktuelle Rezension von: daydreamin
    Craig ist 15 und depressiv. Die Krankheit manifestierte sich eher schleichend, aber Craig erkannte die Symptome früh und vertraute sich seinen Eltern an. Trotz regelmäßiger Therapie und Medikation schafft Craig es jedoch nicht, dem schulischen Druck und seiner ständigen Selbstherabwürdigung zu entkommen. Als seine Selbstmordpläne erschreckend konkrete Formen annehmen, fasst er einen mutigen Entschluss: Er begibt sich in die Notaufnahme eines Krankenhauses und weist sich selbst ein. In den folgenden fünf Tagen lernt er viel über sich selbst, das Leben und darüber, was „verrückt sein“ bedeutet.

    Vizzini verbrachte vor der Entstehung dieses Jugendbuches selbst fünf Tage in einer psychiatrischen Einrichtung, um wegen seiner Depressionen behandelt zu werden. Bei It’s Kind of a Funny Story handelt es sich ganz klar um ein Jugendbuch, denn die Zustände in der Klinik werden nicht realitätsgetreu wiedergegeben. In meinen Augen soll die Geschichte um Craig mehr Mut als Angst machen, weswegen hier eine Verharmlosung einer solchen Einrichtung stattfindet. Darüber sollte man sich im Klaren sein, bevor man mit falschen Erwartungen an dieses Buch herangeht und enttäuscht wird.

    "Who hasn’t thought about killing themselves, as a kid? How can you grow up in this world and not think about it?"

    Depressionen werden jedoch wirklich als Krankheit anerkannt und Craigs Gefühlswelt wird absolut authentisch dargestellt. Ich habe mich mit ihm über seine Fortschritte gefreut, aber auch während seiner Rückfälle mit ihm gelitten. Ned Vizzini beschreibt keine Wunderheilung in fünf Tagen. Er lässt Craig viel mehr erkennen, dass er sich nicht für seine Krankheit schämen muss. Die Klinik verlässt er zwar nicht mit einem sehr viel besseren Gefühl, dafür mit Methoden und Möglichkeiten, um die zukünftigen Tiefpunkte besser überstehen zu können. Im Fokus steht in meinen Augen vor allem die Erkenntnis, nicht alleine zu sein und um Hilfe bitten zu können.

    "What’s a triumph is that you woke up this morning and decided to live. That’s a triumph. That’s what you did today."

    Craig lernt während seiner Zeit in der Klinik außerdem viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Problemen kennen. Auch hier zielt Vizzini nicht auf die brutale Konfrontation mit psychischen Krankheiten ab. Viel mehr schneidet er die individuellen Schicksale nur an und stellt dar, wie sich all die verschiedenen Persönlichkeiten im Klinikalltag miteinander arrangieren. Craigs Geschichte hat einen ernsten und berührenden Hintergrund, doch Vizzini sorgt auch dafür, dass das Lesen Spaß und Mut macht. Das Cover kam mir übrigens vor dem Lesen ein wenig chaotisch vor, nach dem Lesen finde ich es umso genialer, denn es hat einen direkten Bezug zu Craig.

    Fazit

    Es handelt sich hier ganz klar um ein Jugendbuch über Depressionen. Wer schonungslose Konfrontationen mit psychischen Einrichtungen und Erkrankungen wünscht, ist definitiv an der falschen Adresse. Craigs Leben mit der Krankheit wird berührend, aber nicht zu ernst dargestellt, sie zieht den Leser nicht herunter, sondern macht Mut. Die wichtige Botschaft „Du bist nicht allein! Du kannst damit leben!“ vermittelt Vizzini in meinen Augen äußerst erfolgreich. Aufgrund einiger Längen am Anfang des Buches gibt es von mir einen leichten Abzug und damit insgesamt 4,5 Sterne.

  16. Cover des Buches Die Geisha (ISBN: 9783328100454)
    Arthur Golden

    Die Geisha

     (2.934)
    Aktuelle Rezension von: Ira086

    Es ist ein wirklich ziemlich guter Roman, allerdings habe ich gelesen, dass zum einen, das, was Arthur Golden über die Geisha Kunst schreibt nicht der Wahrheit entspricht und zum anderen, dass er wohl die Identität der Geisha enthüllt hat, die ihm wiederum Informationen darüber geliefert hat, was zu finanziellen Einbußen ihrerseits geführt haben soll. Die Schadensersatzklage gegen ihn war jedoch erfolglos. All das lässt das Buch in einem ziemlich schlechten Licht darstehen. Abgesehen davon, ist es ein wirklich guter (aufgrund der Fehldarstellungen wohl eher Fantasy -) Roman. Ich mochte den Film schon sehr gern, das Buch unterscheidet sich hiervon vor allem im Stil und der Atmospähre. Der Film legt sehr viel Wert auf Bilder und lässt diese wie Kunst erscheinen. Im Buch ist alles viel sachlicher, nüchterner und roher, was mir zunächst gar nicht zusagte. Lässt man sich aber etwas darauf ein, gewöhnt man sich daran und es lässt sich sehr gut lesen. Inhaltlich ist es wirklich eine Reise, ich hatte das Gefühl, ich hätte mindestens 2000 Seiten gelesen und es ist viel mehr Zeit vergangen. Das Ende ist genau richtig und lässt die Handlung schließlich rund werden. Ein wirklich gutes Buch, wenn man vom problematischen Entstehungshintergrund mal absieht. 

  17. Cover des Buches Malala. Meine Geschichte (ISBN: 9783596812530)
    Malala Yousafzai

    Malala. Meine Geschichte

     (80)
    Aktuelle Rezension von: Linda19_7

    Die Taliban fallen in Pakistan ein und verbieten, dass Mädchen in die Schule gehen dürfen. Frauen haben sich zu verschleiern und dürfen nur noch in Begleitung eines männlichen Verwandten das Haus verlassen. Bomben fallen und es tobt ein erbitterter Krieg. Das lässt sich Malala nicht gefallen! Sie kämpft weiter dafür, dass alle ein Recht auf Bildung haben. Im Oktober 2012 schießen ihr Terroristen in den Kopf, als sie auf dem Nachhauseweg von der Schule ist. Sie überlebt. Doch auch nach diesem schweren Schicksal ist ihre Botschaft klar: Alle haben ein Recht auf Bildung!

    Die Autobiografie dieser unglaublich starken jungen Frau, macht einem erst wieder bewusst welche Missstände auch heute noch in unserer Welt herrschen. Wir sollten alle öfter den Mund aufmachen um die schwächeren unter uns zu unterstützen. Nur so kann unsere Welt zu einem besseren Ort werden. Auch wenn wir uns doch so oft über unser Schulleben beschwert haben, sollten wir es doch mehr schätzen. Denn Bildung kann so viel bewirken und ist der Schlüssel zu allem.

  18. Cover des Buches Roman eines Schicksallosen (ISBN: 9783499253690)
    Imre Kertész

    Roman eines Schicksallosen

     (232)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der Roman des Nobelpreisträgers von 2002 erschien erstmals 1975 unter dem Originaltitel „Sorstalanság“, was mit Leid, Schmerz, Trauer übersetzt werden kann.  Er ist Teil einer Tetralogie der „Schicksallosigkeit“. Erzählt wird die Geschichte eines jüdischen Jungen, der in Budapest aufgewachsen ist und in den 1940-er Jahren in die Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald gesteckt wird. Kertész ist als 14-jähriger nach Auschwitz und Buchenwald, Außenstelle Wille in Zeitz deportiert worden. Insofern kann man davon ausgehen, dass der Text autobiografisch motiviert und geprägt ist, zumal der Text aus der Sicht eines 14-jährigen, naiven und gutgläubigen Ich-Erzählers geschrieben ist.

    Das geradezu Unglaubliche an diesem Text ist, dass es der Autor fertigbringt, nicht aus einer empörten und moralisch anklagenden, sondern aus einer anpassungswilligen, gutgläubigen Perspektive zu erzählen, die jede Schikane, jedes Verbrechen noch ordentlich zu begründen versucht, nach einer logischen Erklärung dafür sucht. Es ist ein Roman über die grenzenlose Anpassungsfähigkeit des Menschen. Ich möchte diesmal zur Beschreibung weitestgehend die Worte des Autors benutzen. Sie sprechen für sich.

    „Von diesen war dann in der Ziegelei die Rede, nämlich dass sie mehr Einsehen hätten als die Gendarmen und auch ganz gern zu Menschlichkeit neigten, und zwar nach vorheriger Vereinbarung, sei es in Form von Geld oder sonst irgendeiner Wertsache.“ (Rowohlt Tb Großdruck, Januar 2004, S. 98)

    Den Zweck des Lagers in Auschwitz verdrängt der Jugendliche erfolgreich: „Die Langeweile, zusammen mit diesem merkwürdigen Warten: das, ungefähr dieser Eindruck, glaube ich, ja, mag in Wirklichkeit Auschwitz bedeuten – zumindest in meinen Augen.“ (ebd., S. 191)

    Erst allmählich setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Situation, die Lage, in der sich die Insassen befinden, etwas anstellt mit ihnen: „Ich hätte zum Beispiel nie gedacht, dass aus mir so schnell ein verschrumpelter Greis werden könnte. Zu Hause braucht das Zeit, mindestens fünfzig bis sechzig Jahre: hier hatten schon drei Monate genügt, bis mich mein eigener Körper im Stich ließ.“ (ebd., S. 261)

    Doch selbst im allerschlimmsten Leiden, wenn die Vernunft den Tod als Erlösung herbeidenkt, bleibt ein bisschen Lebenswille dem Menschen immanent: „Und alles Abwägen, alle Vernunft, alle Einsicht, alles Verstandesnüchternheit half da nichts – in mir war die verstohlene, sich ihrer Unsinnigkeit gewissermaßen selbst schämende und doch immer hartnäckiger werdende Stimme einer leisen Sehnsucht nicht zu überhören: ein bisschen möchte ich noch leben in diesem schönen Konzentrationslager.“ (ebd., S. 300)

    Im Krankenlager der Versuch, den Realitäten zu entfliehen: „Auf dem Rückweg sah ich flüchtig, wie aus der grauen Baracke jenseits unserer Drahthecke gerade so etwas wie ein größerer, gummibereifter Anhänger, wohl der eines Lastwagens, von ein paar Sträflingen herausgezogen, herausgeschleppt wurde, und in der vollen Ladung erblickte ich gelbe Gliedmaßen, die erfroren herausragten, verdorrte Körperteile: ich zog die Decke enger zusammen, um mich ja nicht irgendwie zu erkälten, und bemühte mich, so schnell wie möglich in mein warmes Zimmer zurückzuhumpeln, mir anstandshalber noch ein wenig die Füße zu putzen und dann schleunigst unter der Decke zu verschwinden, mich in mein Bett zu kuscheln.“ (ebd., S. 356)

    Als ein Bett für einen Neuankömmling im Lazarett gebraucht wird und an seiner Stelle ein anderer das Lazarett verlassen muss: „Aber ja nun, schließlich hatte sich alles nach den Regeln der Gerechtigkeit abgespielt – zumindest war das meine Meinung -, denn ich war ja vor dem Jungen dagewesen, und dann war er auch besser bei Kräften, und so bestand kein Zweifel, dass er da draußen mehr Chancen hatte; und außerdem fiel es mir offensichtlich leichter, mich in das Unglück eines anderen zu schicken als in das eigene: diesen Schluss zu ziehen, diese Lehre anzunehmen blieb mir, wie immer ich es sehen, abwägen, umkreisen mochte, nicht erspart.“ (ebd., S. 367)

    Wieder in Budapest, auf dem Weg zur Wohnung seiner Mutter, zieht Kertész eine Art Fazit: „Es wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch so werden, wie sie es wünscht; es gibt keine Absurdität, die man nicht ganz natürlich leben würde, und auf meinem Weg, das weiß ich schon jetzt, lauert wie eine unvermeidliche Falle das Glück auf mich. Denn sogar dort, bei den Schornsteinen, gab es in der Pause zwischen den Qualen etwas, das dem Glück ähnlich war.“ (ebd., S. 413) 

    In meinen Augen ist das ohne Zweifel neben Rohinton Mistrys „ Das Gleichgewicht der Welt“ und Wassili Grossmans „Leben und Schicksal“ eines der beeindruckendsten Bücher, die ich jemals gelesen habe. Für die drei, also inklusive des hier rezensierten, würde ich gerne 6 Sterne vergeben. Daher: fette fünf Sterne.

  19. Cover des Buches In eisige Höhen (ISBN: 9783492972857)
    Jon Krakauer

    In eisige Höhen

     (166)
    Aktuelle Rezension von: Claudi1990

    Im Jahr 1996 steckte der Bergsteigertourismus am Mount Everest noch in seinen Kinderschuhen. Die beiden in der Szene bekannten Bergsteiger und -führer Rob Hall aus Neuseeland und Scott Fischer aus den USA erkannten das wirtschaftliche Potential um eine Mount Everest Besteigung und versprachen, zahlungsfähige (eine Besteigung kostete damals rund 65.000 US-Dollar) Kunden meist ohne große Erfahrungen am Berg auf das Dach der Welt zu führen. Nach wochenlanger Vorbereitung ging es Anfang Mai 1996 endlich los: die Bergsteiger (und solche, die es gerne wären) machten sich auf den langen, beschwerlichen Weg durch das Eis zum Gipfel des Mount Everests. Aufgrund menschlicher Fehlplanungen und mangelnder Unerfahrenheit in diesem Bergsteigertourismus führte ein plötzlich aufziehender Blizzard letztendlich dazu, dass die Gipfelbesteigung zu einem individuelle Todeskampf wurde, den nicht alle überleben sollten. 

    Der Journalist Jon Krakauer, der für das Bergsteigermagazin Outsider über seine Erfahrungen mit der Gipfelbesteigung und dem aufkommenden Tourismus am Mount Everest berichten sollte, verfasst über seine Erlebnisse in Form dieses Buches einen sehr aufwühlenden Bericht. Er schildet die Ereignisse der Gipfelbesteigung chronologisch und zeigt damit auf, wie ein Tag, der so euphorisch und voller Vorfreude begann, sich schleichend in eine Katastrophe wandelte. Das Buch mag literarisch kein Meisterwerk sein, aber selten hat mich ein Buch so bewegt und mitgenommen, eben weil man weiß, dass viele der genannte Personen an diesem verheerenden Tag am Berg ihr Leben ließen. Wer vom Mount Everest fasziniert ist (auch wenn ich selbst nie auf den Gipfel stehen möchte, finde ich den Berg und die Geschichten drumherum sehr faszinierend) oder wer den bewegenden Hollywood-Film "Everest" (2015) gesehen hat, kann ich diesen Kurzbericht sehr ans Herz legen. 

  20. Cover des Buches Im Herzen der Gewalt (ISBN: 9783596522699)
    Édouard Louis

    Im Herzen der Gewalt

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Bettina_Barkhoven

    Im Roman erzählt der Autor über weite Strecken, wie der Protagonist Édouard (das Werk ist weitgehend autobiographisch) hinter der Tür des Wohnzimmers seiner Schwester Clara verborgen steht und sie belauscht, wie sie sich mit ihrem Mann über das, was Édouard geschehen ist, unterhält. 

    Vom Klappentext weiß man, dass eine Zufallsbekanntschaft mit einem jungen Mann, der ihn angesprochen hat, zwar zunächst zu einer erotischen Nacht führte, doch dann schlägt die Situation um und der Mann, der von sich sagt, dass er Reda heißt, bedroht ihn schließlich mit einer Waffe und tut ihm Gewalt an, auch sexuelle Gewalt. Das Buch fängt an mit dem verzweifelten Versuch Édouards, alles zu putzen, zu reinigen oder zu entsorgen, das mit Reda in Berührung gekommen ist. 

    Cut. 

    Jetzt steht Édouard also hinter der Tür und es folgt über die gesamte Romanlänge eine Mischung aus
    - Claras Erzählungen (wörtliche Rede)
    - diese sind in Kursivschrift durchbrochen von gedanklichen Kommentaren Édouards, Richtigstellungen, Ergänzungen
    - und seinen eigenen Erinnerungen an die Nacht, auch solchen, von denen er niemandem erzählt hat 

    Ich habe mit ihm mitgelitten, ich war froh über seine Freunde, die immer für ihn da sind, über die halbwegs emphatischen Polizeibeamten - die Édouards Lage zwar ernst nehmen, aber doch auch Rassismen und Bürokratie an den Tag legen. 

    Ich habe mich über Clara geärgert, wie sie manchmal über ihren Bruder urteilt, und dann wieder habe ich sie gut verstanden, weil sie pragmatisch und analytisch sagt, welche Marotten und Probleme er hat, wo er sich selbst im Weg steht … 

    Édouard beschreibt seitenlang, wie er sich Reda und dessen Vater in bestimmten Situationen vorstellt, sie vermischen sich mit Geschichten über Familienmitglieder oder Berichten, die er mal gesehen oder gelesen hat. Es wirkt verrückt und ein bisschen unheimlich … man sieht ihm regelrecht beim Verrücktwerden zu. 

    Clara zeigt sich mal distanziert zu „diesen Leuten in Paris“, mal scheint sie doch auch viel Ähnlichkeit mit ihrem Bruder zu haben. Auch sie kann sich in Nebensächlichkeiten verirren, kommt „von Hölzken auf Stöcksken“ und nimmt im Grunde keine Rücksicht auf ihren Mann, der ihr vermutlich nicht mehr folgen kann und - na ja, eigentlich müsste er die Geschichte auch schon kennen, denn sie liegt eine Jahr zurück. 

    Dieses Erzählen-Müssen verbindet sie vielleicht mit ihrem Bruder, dem es mit seinem Trauma nämlich monatelang so ging. 

    Ein paar Mal musste ich bei aller Tristesse und Grausamkeit über Bemerkungen lachen, manchmal erkannte ich mich selbst in Édouards Verschrobenheit wieder, und als es um den Druck ging, dem er sich ausgesetzt sah, seine Gedanken dazu (er will keine Anzeige erstatten) und dann doch die stille Duldsamkeit und fast schon Gehorsamkeit seinen Freunden gegenüber, da hätte ich mit ihm weinen können. 

    Seine Sicht auf sich selbst, sein Wechsel von „Ich“ zu „Du“, wenn er über sich selbst spricht, wird noch intensiver in dem Moment, in dem er zur dritten Person wechselt. Beklemmend, diese Distanzierung. 

    Eins der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Ich will unbedingt auch sein Debüt lesen. 

    Ein paar gestalterische Finessen hat das Buch auch zu bieten, die ich hier mit einer **Spoilerwarnung** versehe:
    An einem Punkt im Buch gibt es ein Zwischenspiel, an dem er einen Ausschnitt aus einem anderen Buch in Beziehung zu sich selbst setzt. Er hat besagtes Buch, schreibt er, während der Arbeit an diesem Buch gelesen und es hat ihm im Nachhinein viel über sich selbst erklärt. Auch das letzte Zitat erklärt das sehr abrupte, sang- und klanglose Ende, das erst durch das Zitat eine besondere Bedeutung erhält, wie ich finde. 

    Es gibt mehrere Rezensionen, die von Hoffnungslosigkeit sprechen, das empfinde ich nicht so.

  21. Cover des Buches Minnesota Winter (ISBN: 9783746631080)
    Elli H. Radinger

    Minnesota Winter

     (53)
    Aktuelle Rezension von: NataschaWahl81

    Auch wenn ich nicht verstehe, was die Autorin an dem "Psycho" Greg fand und es eh mehr Lust als Liebe zwischen den beiden war, weckt der Roman ebenfalls eine Sehnsucht in mir. Ein Verlangen nach unberührten Winterlandschaften, Waldboden, Stille und zurück zu den Wurzeln und der Natur zu finden. Das Buch ist auf jeden Fall ein authentischer, spannender und intensiver Lebensabschnitt aus Frau Radingers Leben, welcher den Wunsch nach der Einsamkeit Minnesotas weckt! 

  22. Cover des Buches Das Leben und das Schreiben (ISBN: 9783453435742)
    Stephen King

    Das Leben und das Schreiben

     (370)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee

    Das Vorwort fand ich schonmal sehr sympathisch. Ich hab Stephen King hier, grade was das Thema Schreiben anbelangt, als recht offen erlebt, weil er zugibt, dass er selbst auch einfach nicht so genau weiß, wie es funktioniert. Man findet hier auch keinen Schreibratgeber oder einen vorgezeichneten Weg, wie man zum besseren Autor wird - sondern lediglich einige Tipps. Diese sind aus dem Schreiballtag von Stephen King - also auch auf ihn zugeschnitten. Das heißt eben nicht, dass sie für andere Menschen genauso gelten oder funktionieren. Man kann sich Anregungen holen - und da waren schon einige gute dabei - aber wie man es im Endeffekt macht, muss man selber herausfinden.

    Zu Anfang lernen wir ihn aber erstmal ein bisschen persönlicher kennen. Er erzählt einige Erinnerungen aus seiner Kindheit - wobei er anscheinend nicht mehr wirklich soviel davon weiß. Ich hatte den Eindruck, dass es ein sehr unstetes Leben war ohne ein richtiges Zuhause. Sein Bruder und er sind mit ihrer Mutter recht oft umgezogen, waren dann auch mal bei Tante und Onkel untergebracht und das Geld war immer knapp.

    Besonders spannend fand ich, wie er von seinen ersten Schreibversuchen erzählt. Wie er erstmal immer wieder bei Zeitungen gelandet ist - die vielen Absagen von Zeitschriften für seine Kurzgeschichten und welches Gefühl es war, das erste Mal tatsächlich Geld dafür zu bekommen.
    Auch als er geheiratet hat und seine ersten beiden Kinder zur Welt kamen war viel Arbeit angesagt, um irgendwie durchzukommen und dennoch hat er nie vom Schreiben abgelassen.
    Vor allem dieser innere Antrieb, etwas erzählen zu wollen und seine Inspirationen aus allen möglichen zu bekommen. Kleine Wortfetzen, Gespräche, Erlebnisse, aus denen dann eine Idee entspringt. Eine Situation aus der er dann seine Geschichten bastelt. Witzig ist ja, dass er anscheinend nie wirklich weiß, wie es enden wird. Er macht sich anscheinend keinen Grundriss, sondern lässt die Protagonisten entscheiden, wie sie sich verhalten, lässt sie sich entwickeln während dem Schreibprozess, das fand ich total faszinierend.
    Er schreibt nicht für Geld. Und das glaube ich ihm (hat er mittlerweile ja auch nicht mehr nötig) - aber abgesehen davon spürt man sehr gut, dass er seine Berufung gefunden hat in dem was er tut. Das merkt man auch wenn er berichtet, dass in jeder Geschichte ein Thema steckt, eine Botschaft, die er anfangs oft selbst nicht weiß und erst erkennt, wenn er seinen Text überarbeitet. Ich denke auch, dass jeder, der schreibt, etwas damit sagen will- warum sollte man es auch sonst tun? Man will etwas erzählen, etwas weitergeben und die Gedanken basteln eine Geschichte darum herum, die anderen Menschen etwas näherbringen möchte.

    Im zweiten Abschnitt geht es viel um die Grundlagen, die man als Schriftsteller mitbringen sollte. Ich hab ja schon ein paar andere Schreibratgeber gelesen und da widerspricht er sich mit einigen, aber wie ich anfangs schon sagte, ich denke, dass da jeder seinen eigenen Weg finden muss. Allerdings hat er hier schon einige wichtige Tipps im Gepäck, die wirklich hilfreich sind.

    Sprache muss nicht immer mit Krawatte und Schnürschuhen daherkommen. Beim Schreiben geht es nicht um den korrekten Gebrauch der Grammatik, sondern darum, es dem Leser gemütlich zu machen und ihm eine Geschichte zu erzählen. Im Idealfall vergisst er sogar, dass er überhaupt eine Geschichte liest.
    Zitat Seite 148

    Das fand ich besonders schön. Er sagt natürlich, dass Wortschatz und Grammatik wichtig sind, aber jeder seinen eigenen Stil finden sollte und es eben darum geht, den Leser eintauchen zu lassen. Ich selber liebe es auch wenn ich ein Buch anfange, und schon nach den ersten Seiten völlig in der Geschichte bin und alles um mich herum vergesse.

    Auch die Überarbeitung ist wichtig und da sagt eigentlich jeder: streichen. Überflüssiges streichen, so dass danach auf jeden Fall weniger Text übrig ist als vorher. Da musste ich schon etwas lachen, denn wenn man so manche dicke Schinken von Stephen King kennt, die ja doch recht langatmige Passagen haben, frage ich mich, wie lang das dann vorher war :D

    Sehr interessant auch der Einblick auf die Figuren. Ich finde ja die Charaktere in seinen Büchern immer sehr beeindruckend und selbst Nebenfiguren auf eine Art dargestellt dass man sie sofort einschätzen kann. Man bekommt einen guten Eindruck von ihnen und eine intensive Vorstellung davon, wie sie sind. Witzigerweise legt Stephen King überhaupt keinen Wert darauf, das Äußere zu beschreiben. Wie so gerne leuchtend blaue Augen oder seidig gewelltes braunes Haar usw. Er verlässt sich da lieber auf die Vorstellungskraft seiner Leser, was ich sehr begrüße. Denn egal was oft anfangs vom Aussehen beschrieben wird, hab ich meist eine sehr eigene Vorstellung im Kopf, die sich aus dem Charakter bildet. Oft weiß ich gar nicht, wie ich mir die Person jetzt genau bildlich vorstellen soll, aber das ist mir egal, weil mir das Persönlichkeitsbild genügt.

    Er hat sehr gehadert mit diesem Buch. Ich glaube, wenn man sonst "nur" Geschichten schreibt und dann plötzlich etwas reales über sich selbst schreiben soll - dazu sachliche Tipps über das Schreiben. Dazu kam dann ja auch noch sein Unfall, der ihn aus der Bahn gerissen hat und ein sehr einschneidendes Erlebnis war. Ich fand schon dass man spürt, dass dieses Buch ihm nicht so leicht von der Hand ging wie seine Romane, aber dennoch war es kurzweilig und gut zu lesen. Die Einblicke in sein Leben haben gezeigt, wie sehr er kämpfen musste und wie ihn das Schreiben immer wieder vorwärts gedrängt hat und dass ihn das bis heute nicht losgelassen hat.

  23. Cover des Buches American Sniper (ISBN: 9783868839029)
    Chris Kyle

    American Sniper

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Federstrich

    Wer den Film kennt, wird das Buch und vor allem das Hörbuch mit der Synchronstimme von Hauptdarsteller Bradly Cooper lieben. Ich habe die Geschichte inzwischen dreimal durch, und nach dem begeisterten ersten Mal, bin ich inzwischen ernüchtert. Was mir sehr missfällt, ist die unreflektierte Art und Weise, in der der Autor den Abzug betätigt, besonders wenn er von seiner "Arbeit" schwärmt. Unweigerlich habe ich mir die Frage gestellt, ob das Ende nicht unausweichlich so kommen musste. Der Roman, als Tatsachenbericht, ist unbestritten spannend und hochdramatisch, als Sympathieträger taugt der verdiente SEAL-Veteran Kyle jedoch aus meiner Sicht nur bedingt.

  24. Cover des Buches Born to Run (ISBN: 9783453604889)
    Bruce Springsteen

    Born to Run

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Eleonora

    Bruce Springsteen. Der Mann der ,,Born in the USA" und ,,Hungry Heart" sang. Gut behütet aufgewachsen in New Jersey im Schoß seiner irisch-italienischen hart arbeitenden Mittelklasse Familie entdeckt er früh seine Leidenschaft für die Musik als er Elvis, die Beatles und andere bedeutende Künstlern der 60er Jahre zum ersten Mal hört. Er möchte so sein wie sie und das tun, was sie tun: Auf der Bühne stehen und Menschen begeistern. Doch der Weg zum Erfolg ist steinig. Schon kurz nachdem er sich seine erste Gitarre geliehen hat, gibt er frustriert wieder auf; zu schwierig und Noten lesen kann er auch nicht. Doch das entfachte Feuer für die Musik will nicht erlöschen und er versucht es wieder. Diesmal bleibt er dran und gründet schon bald seine erste Band. Für ein paar Dollar treten sie auf, Nacht für Nacht in unterschiedlichen Clubs und Bars, und nehmen Dollar um Dollar ein um damit überleben zu können. Es dauert und Rückschläge bleiben nicht aus bis Bruce zum bekannten Weltstar wird. Schonungslos, selbstkritisch, aber auch mit offenen Herzen erzählt er seine Geschichte. Wie er zu der Person wurde, die er heute ist und lässt auch Themen wie Depressionen, Konflikte, Politik, Tod und dunkle Kindheitserinnerungen nicht aus. Ein hervorragender Blick in das Leben dieses Ausnahmekünstlers.📖


    Ich muss gestehen, bevor ich das Buch anfing hatte ich nicht viel Ahnung von Bruce Springsteen und seiner Musik. Ich kannte nur ein paar wenige Songs, die ab und zu im Radio laufen. Zugegeben, eine schändliche Bildungslücke. Auf der Suche nach einer weiteren Künstler Biografie, die mir das Leben, die harte Arbeit und die Leidenschaft für die Musik, besonders in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts, näher bringen könnte, empfahlen zahlreiche Bewertungen diese Autobiografie. Und ich kann den Lobpreisungen nach dem Lesen tatsächlich zustimmen. Bruce Springsteens Geschichte ist nicht nur berührend, mitreißend und eindrucksvoll zu lesen, sein schriftstellerisches Können hat mich auch ziemlich beeindruckt. Sein Durchhaltevermögen, besonders in den frühen Jahren hat mich fasziniert.
    Jahrelang von Club zu Club getingelt, immer wieder Kneipenschlägereien miterlebt, stets knapp bei Kasse und zeitweise obdachlos, hat er seinen Traum eisern verfolgt und nie aufgegeben. Seine Stimme empfand er nicht als die beste, aber er wusste er hat was drauf und er war sich sicher, es würde sich lohnen weiterzumachen. Langsam aber stetig ging es bergauf und der Erfolg stellte sich ein. Jahrelange harte Arbeit zahlte sich endlich aus. Doch er merkte auch, dass Erfolg und Ruhm nicht unverwundbar machen.
    Schatten der Vergangenheit und die erbliche Vorbelastung einer Krankheit holten auch ihn ein, und er beschreibt, wie er die Angst davor überwinden konnte und gelernt hat damit umzugehen.
    In manche Situationen konnte ich mich sogar sehr gut hineinversetzen, manch andere Entscheidung von ihm aber nicht ganz nachvollziehen.
    Der Schreibstil ist bildreich, nicht zu überladen, mal anspruchsvoll, mal einfach zu lesen.
    Die einzelnen Kapitel sind unterteilt in drei große Abschnitte und relativ kurz und gut verdaulich, sodass man auch einfach mal ein Päusschen einlegen kann.
    Bruce Springsteen hat ein Talent für die Feder und die sieben Jahre harte Arbeit an diesem Text spürt man.
    Der 5,5cm dicke und 1,1kg schwere Hardcover Schinken lag zwar gewichtig in meinen Händen beim Lesen, doch das hat sich absolut gelohnt. Eine Musiker Biografie par excellence, die auch ohne allzu typische Drogentrips und Alkoholismus auskommt.
    Sehr lesenswert für Menschen, die einen Einblick in das Leben dieser Legende bekommen möchten. (5/5)⭐🙂

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