Bücher mit dem Tag "ausländerfeindlichkeit"
71 Bücher
- Timur Vermes
Er ist wieder da
(3.389)Aktuelle Rezension von: VanessiiiaWir mussten es Buch von der Schule aus lesen. Mein Fall war es nicht so richtig, aber ansonsten ein gutes Buch. Den Film habe ich unterhaltsamer gefunden.
- Stefan Slupetzky
Im Netz des Lemming
(123)Aktuelle Rezension von: buecherhaiiWas für mich erstmal eigen von der Sprache her wirkte wurde dann doch sehr schnell zu einer guten Lesezeit. Es war äußerst erschreckend was Mobbing mit einem machen kann und das wurde in diesem Buch bearbeitet. Das Buch zeigt was mit Kindern passieren kann wenn sie den Mobbing und den Druck und Hass der Außenwelt nicht mehr standhalten können. Das Buch vermittelt einem das man mehr aufpassen muss im Internet. Der Krimi endet anders als ich dachte, auch wer für dieses Drama zuständig war fand ich überwältigend. Ich finde diesen Krimi echt gut.
Es müsste einfach mehr Aufklärungsarbeit geliefert werden wegen Mobbing und diese Menschen die gemobbt werden sollten mehr unterstützt werden.
Es ist ein Buch welches ich vom Herzen empfehlen kann. So traurig wie es auch ist..
Ich muss ehrlich sagen, der einzige Punkt der mich gestört hat waren manchmal die Aussprachen und so manch Satz, aber der Inhalt war echt gut.
- Robert Preis
Die Geister von Graz
(29)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerEs ist ein ganz besonderes Leseerlebnis, wenn man von seiner Heimat liest. Natürlich konnte ich mir so die Schauplätze und Handlungen extrem gut vorstellen, aber der Kriminalroman konnte mich leider nicht ganz überzeugen.
Der Schreibstil ist zwar gut, verständlich und leicht zu lesen und die Handlungen, Perspektivenwechsel gut ausgearbeitet, aber ich persönlich mag es nicht, wenn Details in einem Krimi vorkommen, die so gar nicht zum Gesamtinhalt passen.
Leider hat es mich auch genervt, dass viele Handlungen in die Länge gezogen wurden und somit das Wesentliche und die Spannung verloren ging. Da wäre mir weniger, unwichtiger Inhalt, wie zum Beispiel Inhalt zum Privatleben der Ermittler oder dass sich ein Ermittler dauerhaft verletzt, lieber gewesen.
Von der Thematik her, handelte es sich um Morde, Rache, Demos, Gewalt, Rassismus, Migration, Krieg, Sagen und Legenden und einiges mehr, sowie um einen Ermittler, der irgendwie nicht ganz in mein Bild von Kriminalpolizei passt.
Ich vergebe 🌟 🌟 🌟 Sterne für Heimatgefühl, Idee, Thematik. 2 Sterne kommen weg, wegen oben erwähnter Kritik und zu viel an Charakteren, dass Hauptfiguren ihren Reiz verloren haben.
- Juli Zeh
Über Menschen
(284)Aktuelle Rezension von: Nicolai_LevinIm April 2020 hat Werbetexterin Dora genug von Berlin, wo das Leben Corona-bedingt quasi zum Stillstand gekommen ist und sich ihr Freund Robert zunehmend zum Lockdownfanatiker und Untergangspropheten wandelt. Da trifft es sich gut, dass sie vor kurzem mit der Erbschaft ihrer Mutter ein heruntergekommenes Häuschen irgendwo jottwede in Brandenburg gekauft hat. Arbeiten muss sie ohnehin remote, und auf dem Dorf wird alles anders.
Allerdings erweist sich das Leben auf dem Land dann doch deutlich weniger idyllisch als gehofft und das Dorfleben bereitet der stadtverwöhnten Dora so etwas wie einen Kulturschock, zumal ihr direkter Nachbar Gote, der sich als "der Dorfnazi" vorstellt (was keineswegs gelogen oder übertrieben ist) und trotzdem ein hilfsbereiter und auf seine spezielle Art angenehmer Kerl sein kann.
Juli Zehs ganz große Stärke ist das Beobachten und Schildern von Typen, Charakteren und Milieus. Sie hat ein sensibles Näschen und ausgeprägte Antennen für Besonderheiten - und sie verfügt über die Wortmacht, diese Feinheiten ganz wunderbar treffend zu Papier zu bringen. Wenn man mal wissen will, wie es zugegangen ist in den Werbezirkeln des Berlins der Merkeljahre oder in den Medizinerkreisen, dann kann man das hier großartig nachlesen. Was diese gesellschaftlichen Beobachtungen angeht, ist sie für mich so ein bisschen der Fontane unserer Zeit - dem wir die exakte Schilderung der großbürgerlichen Befindlichkeiten seiner (prä) wilhelminischen Ära verdanken, mit der kein sozio-historisches Sachbuch mithalten kann.
Juli Zeh ist am stärksten, wenn sie einfach nur Gesellschaft malt. Problematischer wird's, wenn sie uns eigene Thesen verkaufen will. Das war schon so in "Leere Seelen", und hier kommt es nochmal eine Spur deutlicher zu Tage.
Frau Zeh ist eine kluge, politisch denkende Frau, und ihr Credo, dass man auch angesichts globaler großer dramatischer Katastrophen am besten mit Gelassenheit reagiert, den Einzelnen in Ruhe lässt und ihm seine Freiheit bewahrt, finde ich grundsätzlich ehrenwert. Wenn es um die Einschränkungen angesichts von Terrorgefahr geht, stimme ich ihr sogar zu; bei der Klimakatastrophe bin ich mir nicht mehr ganz so sicher; bei der sehr konkreten Gefahr von Corona und den Leben von Gefährdeten, die hier der Freiheit der Sorglosen geopfert werden sollen, widerspreche ich. Vollends ablehnen muss ich Juli Zehs Einstellung zum Ukrainekrieg. "Jetzt stellt euch mal nicht so an, überlasst Putin halt die Ukraine, dann wird er schon Ruhe geben" - das halte ich für falsch, menschenfeindlich und zynisch. (Aber diese Auslassungen von Juli Zeh erfolgten nach Veröffentlichung des Romans, gehören also eigentlich nicht hierher)
Dass man zugleich ein Nazi sein kann und ein liebender Familienvater und fürsorglicher Heimwerker, ist nichts Neues. Wir kennen die Geschichten von SS-Männern, die abends mit ihrer Familie zu Beethovenklängen Mau-Mau gespielt haben, nachdem sie tagsüber tausendfach Menschen gequält, geschunden und ermordet hatten. Wir wissen auch, dass niemand zum Nazi geboren wird, dass es immer irgendeine falsche Abfahrt im Leben gab, die Menschen zu dieser fürchterlichen Ideologie treiben mag.
Insofern hat uns Juli Zehs vermeintlicher Skandalroman an Thesen nichts Neues zu bieten. Und wie man sich als liberaler Demokrat nun am besten anstellen soll angesichts der Anfechtungen von rechts, das sagt sie uns auch nicht. Dass Corona für sie nur eine lästige Unterbrechung bürgerlichen Freiheitslebens darstellt, mag sie so sehen, meine Gedanken sind bei den tausenden Familien, die geliebte Menschen an das Virus verloren haben, und ich habe mich den Einschränkungen gerne und bereitwillig gefügt, um meinen Beitrag zu leisten, dass alles nicht noch schlimmer wird.
Dennoch habe ich "Über Menschen" mit gewissem Vergnügen gelesen, einfach, weil ich das Gefühl hatte, zu Hause zu sein: In Doras Werbekollegen habe ich bekannte Gesichter wiedergefunden und in der Gestalt ihres Chefarzt-Vaters meinen halben Mediziner-Freundeskreis höchst treffend karikiert gesehen.
- Myron Levoy
Der gelbe Vogel
(277)Aktuelle Rezension von: peggyNaomi, ein 12-jähriges jüdisches Mädchen, ist mit seiner Mutter aus Frankreich nach New York geflohen; den Vater haben die Deutschen getötet. Dieses Erlebnis hat Naomi tief verstört. Nun wird Alan gebeten sich ein wenig um sie zu kümmern. Der sportbegeisterte Junge übernimmt nur widerwillig die Aufgabe. Aber allmählich gelingt es ihm Zugang zu Naomi zu finden ihr Schweigen zu lösen und eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Doch dieser Heilungsprozess wird durch ein schwerwiegendes Ereignis in Frage gestellt...
Meinung
Ein Buch das zu Herzen geht. Sehr klarer, flüssiger Schreibstil. Gut ausgearbeitete Protagonisten.
Ich habe gelesen das das Buch Schullektüre ist. Ich finde es stellenweise ziemlich brutal und stelle die Eignung etwas in Frage.
Die Vertonung fand ich gut gelungen. Gerade die Dialoge zwischen Charly und Ivette fand ich großartig gesprochen.
Eine Herzzerreißende, emotionale Geschichte mit einem sehr traurigen Ende.
Große Lese/Hör Empfehlung
- Jaromir Konecny
Die unglaublichen Abenteuer des Migranten Nemec
(19)Aktuelle Rezension von: Jens_RohrerNemec ist in den 80er Jahren aus der Tschechoslowakei geflohen und war eine Zeitlang in einem Asylbewerberheim in Niederbayern. Jetzt wird er wegen Urkundenfälschung zu Sozialstunden verurteilt und landet wieder im Asylbewerberheim, dieses Mal als Deutscher. Witziger Schelmenroman von Deutschlands lustigstem Tschechen. - Henning Mankell
Mörder ohne Gesicht
(993)Aktuelle Rezension von: mimnotjamDa es schließlich genug Zusammenfassungen von diesem Buch bei den Rezensionen gibt, möchte ich mich kurz halten. Die sozial kritische Botschaft, die sich hauptsächlich um Rassismus dreht, wird einiger Maßen vermittelt - dabei gibt es aber weitere kritische Themen, die zwar angeschnitten wird aber einen "unkritischen Leser" nicht zum umdenken Bewegen wie bspw. der Mord an einem unbeteiligten Somalier (rein rassistisches Motiv). Hierbei möchte ich auf den unkommentierten, eventuell auch nicht wahrgenommenen, Sexismus (allgemein) und übermäßigen Alkoholkonsum (bezogen auf Kurt Wallander) aufmerksam machen.
Ich fand es als Frau schade, dass sich so viele Stereotype durch das Buch hinweg zogen & die einzige (für den Fall) relevante Frau oft vorkam inhaltlich nur für Wallanders tristes Sex-Leben gebraucht wird. Auch gibt es viel zu viel Geschwafel darüber, dass irgendwelche Männer mittleren Alters davon überrascht sind, eine Frau in Spitzenposition zu sehen und auch heraus zu finden, dass eine Frau das vermeintliche Auto des Mörders/der Mörder gemietet hat - eine Frau könnte ja niemals so eine grauenvolle Tat anrichten. Hier wäre es spannend gewesen zu sehen, wie das Stereotyp Frau der Schweden einfach auf den Kopf gestellt werden würde - aber na ja, (SPOILER), die Mörder sind dann doch einfach unglücklicher Weise Ausländer wie erwartet. Wären diese (weiße) Schwedinnen gewesen, hätte man einige Stereotype brechen können.
- Martin Walker
Bruno Chef de police
(268)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderIn Saint-Denis in Frankreich arbeitete Bruno als Polizist. Er ist nicht nur beruflich topp, sondern kommt auch bei den Frauen ungeheuer gut an. Hier hat er es mit einem besonders kniffligem Fall zu tun, aber zwischen all den Ermittlungen und Befragungen genießt er das Leben. Alles kulinarische ist bei ihm immer willkommen und so schwelgt er in gutem Essen und Wein, trifft schöne Frauen und ermittelt auf seine ganz besondere Art und Weise. Toller Auftakt für eine großartige Krimireihe, die eine Homage an das Périgord ist und fasziniert.
- Torkil Damhaug
Feuermann
(20)Aktuelle Rezension von: eskimo81Im April 2003 kommt es in Oslo zu einer rätselhaften Serie von Brandanschlägen. Eine junge Frau verbrennt. Kommissar Horvath und sein Freund, der Journalist Dan-Levi jagen den Pyromanen, der an die reinigende Kraft der Flammen zu glauben scheint. Leider laufen die Ermittlungen ins nichts - erst acht Jahre später werden dei Gespenster der Vergangenheit wieder lebendig.
Torkil Damhaug hat Psychologie und Medizin studiert und vor seiner Karriere als Autor hat er auch als Psychiater gearbeitet. Je mehr Bücher ich von ihm lese, umso merke ich, dass dieser spezielle Schreibstil vermutlich von daher rührt. Seine Art, nicht alles zu beschreiben, zu benennen, aber manchmal merkt man auch, dass er zu schnell schreibt, es gibt immer mal wieder kleine Logikfehler. Die fallen aber nur auf, wenn man trotz des hohen Spannungsbogens genau und exakt liest. Man kann dies sehr schnell überlesen. Ich persönlich finde die Bücher des Autors sehr gut, aber auch sehr brutal. Er geht teilweise so sehr ins Detail. Gänsehaut pur. Für mich sind die Bücher immer eine gute Kost, obschon ich ab und an mal etwas überlesen muss :-) Einfach weil es auch für mich, als hartgesottener Thriller-Liebhaber auch sehr grenzwertig ist.
Ein heikles Thema, das der Autor aufgreift, fast etwas in Mode gekommen, es kann auch zu viel sein, wenn jeder denkt, darüber muss ich nun schreiben und mein Statement dazu abgeben.Fazit: ein weiterer spannender, süchtig machender Thriller des Autors. Spannend bis zum Exzess. Kleine Logikfehler, manchmal etwas lang aber sonst, schlicht ein genialer Thriller, den man lesen muss.
- Franziska Weidinger
Keine Sau hat mich lieb
(30)Aktuelle Rezension von: abuelitaWenn man wenig erwartet, kann man auch nicht allzu sehr enttäuscht werden. Oder anders herum: man kann SEHR überrascht werden …..so wie ich hier von diesem Buch, von dem ich total begeistert bin.
Burgi wünscht sich Poesie und Romantik; Ihr großer Traum ist ein Restaurant in Paris und natürlich auch die große Liebe. Und wie sieht die Realität aus? Sie steht in der Familien-Metzgerei in ihrem kleinen Heimatdorf und reicht Leberkässemmeln über die Theke…und dazu immer Ärger mit dem Vater und dem Bruder!
Dann verursacht der Vater einen Unfall mit katastrophalen Folgen – und wer muss es wieder richten? Burgi natürlich! Und das sind nun ganz schöne zusätzliche Herausforderungen…. Und das alles in dem kleinen Dorf, wo jeder jeden kennt und das Getratsche kein Ende nimmt….
Es ist wirklich eine ganz eigene Geschichte, die mich in Ihren Bann gezogen hat und mich oft hellauf lachen ließ. Von Vorteil ist es natürlich, wenn man bayrisch „kann“ bzw. versteht. Für Preußen dürfte das schon ab und an eine heikle Sache sein. Am Ende des Buches gibt es zwar ein Glossar der bayrischen Begriffe und Hintergrundinformationen, aber im Grunde sollte sowas am Anfang stehen.
Lustig, romantisch, komisch, aber auch: zum Nachdenken. Denn manche Menschen in diesem Dorf sorgen für eine Überraschung und sind gar nicht so engstirnig…..
Ein wirklich empfehlenswertes Buch !
- Harald Schmidt
Auch Entführen will gelernt sein
(13)Aktuelle Rezension von: Obst4Im Fitnesstudio und den gewünschten Entführen - doch alles läuft komplett anders als geplant. Klingt erst mal richtig lustig wenn es denn lustig geschrieben wäre. Stattdessen wird das, eigentlich ernste Thema Geiselnahme, ernsthaft beschrieben. Nun gut, dann ist es eben kein Humorvolles Buch - ist ja auch okay - doch dann werden, zwanghaft künstlich „lustige“ Szenen eingebaut die ich irgendwie überhaupt gar nicht lustig fand bzw. in der Szenerie total unpassend sind.
ich hatte mir etwas wie Friedrich Kalpenstein oder Tommy Jaud erhofft - die wirklich absolut meinen Humor treffen, dieses leider gar nicht.
Hat mir leider nicht gefallen. Wer auf bizarren Humor steht der kann es ja mal versuchen. - Mats Wahl
Der Unsichtbare
(76)Aktuelle Rezension von: UlrikesBuecherschrankHilmer Eriksson ist an einem Samstag gegen sechs mit seinem Fahrrad von zuhause weggefahren um im Nachbardorf etwas zu holen.Aber dort ist er nie angekommen.Eine Suchaktion von der Polizei blieb erfolglos.
Der Schreibstil ist einfach gehalten,ruhig und zügig zu lesen.Die Protagonisten passen gut in dieses Buch hinein.Der Spannungsbogen verläuft dabei genau richtig.
Fazit:Zu Beginn war ich kurz irritiert weil immer wieder aus der Sichtweise von Hilmer berichtet wird den aber niemand sehen und hören kann. So fragte ich mich schon auf den ersten Seiten was mit ihm geschehen ist.Aber das sollte ich erst zum Ende hin erfahren.Der Polizist Harald Fors hat mir gut gefallen mit seinen Ermittlungen und Verhören.Die Sätze und Aussagen sind zum Teil sehr abgehackt.Ich erwischte mich dabei wie ich dann immer schneller las und musste dann hinterher erst einmal durchatmen.Da Hilmer in die neunte Klasse geht spielen sich die Szenen meist in und um der Schule ab.Das Buch fängt Montag vormittags an und hört Dienstag mittag auf.Der Handlungsort ist irgendwo in Schweden.Meiner Meinung nach kam mir die Story etwas kühl vor was sich aber nach und nach gab denn es wurde immer emotionaler und bewegender.Dieses Jugendbuch wird ab 13 Jahren empfohlen aber ich persönlich würde es eher erst ab fünfzehn Jahren empfehlen.Für mich war es eine spannende Story die zum Ende hin sehr heftig wurde.Als ich das Buch zuklappte war ich aufgewühlt aber auch schockiert.Ich musste erst einmal tief durchatmen.Dieses Buch der meiner Meinung nach eher ein Krimi ist zählt zu meinen Lesehighlights und vergebe deshalb gerne fünf Sterne.
- Arnaldur Indriðason
Frostnacht
(21)Aktuelle Rezension von: mandalottiMir hat die Geschichte wirklich gut gefallen. Sie war spannend und auch wirklich traurig. Das Ende hat mich auch sehr überrascht und auch ziemlich entsetzt.
Gestört hat mich nur, dass immer alles geduzt wurden. Vielleicht bin ich schon zu alt und mich bringt das durcheinander.
- Jan Weiler
Kühn hat zu tun
(98)Aktuelle Rezension von: Lilli33Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch (21. Mai 2016)
ISBN-13: 978-3499266829
Preis: 11,00 €
Spannender Krimi und mehr
Inhalt:
Kriminalhauptkommissar Martin Kühn, verheiratet mit Susanne, zwei Kinder, stolzer Besitzer eines Eigenheims, schwirrt der Kopf. In seiner Wohnsiedlung geht es drunter und drüber. Irgendwas stimmt mit dem Baugrund nicht, Neonazis bilden eine Bürgerwehr, ein kleines Mädchen ist verschwunden und hinter Kühns Garten liegt eine Leiche, aufs Übelste zugerichtet.
Meine Meinung:
Dies ist der Auftaktband der Reihe um den Münchner Polizisten Martin Kühn. Er hat mir in seiner Vielseitigkeit ausgesprochen gut gefallen. Dicht an der Seite des sympathischen, aber auch ein bisschen verschrobenen Protagonisten erleben wir einige turbulente Tage mit polizeilichen Ermittlungen, aber auch einigen privaten Problemen, wobei sich alles irgendwie vermischt.
Besonders Kühns innere Monologe vermögen zu fesseln und bringen auch die Ermittlungen voran. Was den Täter angeht, hatte ich zwar schon früh den richtigen Riecher, doch was genau dahintersteckt, hat mich letztendlich doch sehr überrascht und fasziniert.
Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung für diesen tollen Kriminalroman.
Die Reihe:
1. Kühn hat zu tun
2. Kühn hat Ärger
3. Kühn hat Hunger
★★★★★
- Jan Weiler
Antonio im Wunderland
(435)Aktuelle Rezension von: HoldenDer zweite Teil von Weilers Familiengeschichten, diesmal aufgeteilt zwischen einem Familien-Italien-Urlaub mit Jan und alleman, bei dem sich eine Scherbe im Fuß nach tetanus-Spritze als Glücksfall gestaltet (man hat endlich seine Ruhe und wird von Nonna Anna umsorgt), natürlich nur mit mitgebrachter Matratze, und einem New-York-Trip mit Toni und Benno Tiggelkamp, die schon den Check-in am Düsseldorfer Flughafen aufmischen und später zu diversen Verhaftungen im Big apple sorgen. Nur die Robert-de-Niro-Passage kann man kaum glauben, ist dies wirklich passiert? Oder geht hier die Pretty-woman-Phantasie mit dem Autor durch? Sehr mysteriös, wohlwahr, und nur einfach schön mit der Onkelwerdung am Ende des Buchs.
- Günter Wallraff
Ganz unten
(90)Aktuelle Rezension von: PaperboatIn „Ganz unten“ hat sich der investigative Journalist Günter Wallraff in den 1980er Jahren in den Türken Ali Levent Sinirlioğlu verwandelt, um die Erfahrungen zu bestätigen, die ihm von Freunden und Bekannten, die über das Anwerbeabkommen als Gastarbeiter nach Deutschland kamen, zugetragen wurden. Zwei Jahre lang war er als Ali unterwegs und hat unter unmenschlichen Bedingungen gearbeitet, für den er von der deutschen Bevölkerung sogar noch blanken Hohn eingesteckt hat.
Dieses Buch ist ein journalistisches Meisterstück, denn Günter Wallraff hat sich tief, sehr tief in seine Rolle begeben.
Um das Buch zu lesen, sollte man sich in einer einigermaßen guten Grundstimmung befinden, denn man wird ganz unzweifelhaft Ärger empfinden. Immer wieder musste ich mir sagen, dass der Entstehungszeitpunkt dieses Dokuthrillers schon über 30 Jahre zurückliegt, doch geholfen hat es nichts: Dieser Fremdenhass, diese Intoleranz, diese so typische German Angst hat ganz unweigerlich immer wieder Wut ausgelöst.
- Heinz Strunk
Der goldene Handschuh
(286)Aktuelle Rezension von: intermezzoBooksKanns ma sehen, wassas ausmacht, nur einen Tag nix trinken, denkt er.
Selten habe ich so lang für ein Buch gebraucht, um es zu lesen. Das liegt allerdings nicht daran, dass es mir nicht gefallen hat - ganz im Gegenteil -, sondern daran, wie grausam es war. Nicht grausam auf die Blut-Splatter-Vergewaltigungs-Horror-Schiene, sondern einfach nur eine ehrliche, nüchterne Darstellung des Milieus. Das war das, wieso ich es öfters weglegen musste.
Die Story erzählt über einen längeren Zeitraum von drei unterschiedlichen Personen - den Frauenmörder Fritz Honka, den Jugendlichen Willhelm Heinrich von Dohren und Karl von Lützow, dem Inhaber einer Anwaltskanzlei - und ist in drei Abschnitte geteilt. Obwohl die drei Personen augenscheinlich nichts miteinander zu tun haben, haben sie eins gemeinsam: die Kneipe "Zum goldenen Handschuh", die es bis nahe der Reeperbahn in Hamburg gibt. Die Geschichten des Buches sind also angelehnt an die von Fritz Honka erinnerten Ereignisse.
Wenn man schon liest, dass es sich hierbei um die gesammelten Geschichten und Gedanken eines Mörders handelt, weiß man ungefähr Bescheid um den Inhalt des Buches. Nein! Es werden die Morde nicht bis ins Detail thematisiert und trotzdem erfasst Heinz Strunk die trostlose Gesamtsituation perfekt. Es wird so viel von der Gefühls- und Gedankenwelt freigelegt und das ist der wahre Grauen.Heinz Strunks Schreibstil hierbei wirkt noch unterstützend bei dem mulmigen Gefühl, das das Buch manchmal bei mir hinterlassen hatte. Denn er ist zwar gehoben, allerdings gleichzeitig nüchtern und absolut ehrlich. Herr Strunk nimmt hier in diesem Buch kein Blatt vor dem Mund und lässt die Figuren so sprechen, wie es sich für das Milieu auch gehört. Trotzdem tat ich mir als Nicht-Hamburgerin bei dem Dialekt-Passagen oft schwer.
Fazit: Schwer verdauliche Kost, die aber ein Must-Read für Menschen ist, die sich entweder mit dem Milieu und/oder mit Kriminalfällen im Allgemeinen befassen. Hie und da hätte ich mir tatsächlich noch mehr Einblick gewünscht, aber das hätte wahrscheinlich den Rahmen des Buches gesprengt. Von mir gibts deswegen ein solides 3,5.
- Jan Weiler
Maria, ihm schmeckt's nicht
(91)Aktuelle Rezension von: Monice"Maria ihm schmeckt`s nicht!" von Jan Weiler,
ein Buch mit viel Humor. Mir persönlich hat der Stil sehr gut gefallen und auch der Humor war sehr passend. Ich glaube jeder ist froh nicht einen solchen Schwiegervater zu haben, aber er hätte hier nicht fehlen dürfen. Der rote Faden rund um die Hochzeit und die Italienische Familie hat sehr gut gepasst und wurde auch sehr konsequent durch gezogen. Für mich genau das richtige zum lachen zwischen durch.
Die Kapitel waren, sehr angenehm aufgeteilt, so das es sich Thematisch sehr passend aufgeteilt hat. Es war erst das zweite Buch von Jan Weil er für mich, aber definitiv nicht das letzte.Zum Inhalt:
Eine Hochzeit für Jan und Sara, das lässt sich sein Schwiegervater nicht zweimal sagen und schon ist die Familie in Italien informiert. Das dort die ein oder andere, mehr oder weniger Gute Nachricht auf sie wartet ahnt keiner als sie sich auf den Weg nach Italien machen. Doch in Italien soll sich alles verändern und vor allem das Ende steht wohl doch nicht so fest, wie gedacht. - Arnaldur Indriðason
Frostnacht
(144)Aktuelle Rezension von: Nicole_ThoeneDas Buch liest sich ganz flüssig, nur finde ich es sehr schwierig die Namen auszusprechen von den Personen, die in dem Buch vorkommen. Dadurch liest sich das Buch ziemlich schwer. Zwischendurch wusste ich gar nicht, wer denn da jetzt gemeint ist.
Die Geschichte an sich fand ich sehr tragisch. Sie könnte tatsächlich so passiert sein. - Ella Danz
Steilufer
(22)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeAnna Floric, Chefin eines Restaurants, vermisst einen ihrer algerischen Mitarbeiter. Gleichzeitig wird in der Lübecker Bucht eine männliche Leiche entdeckt. Das Gesicht des Toten ist vollständig zerstört, so dass eine Identifizierung zunächst unmöglich ist. Dennoch scheint der Fall klar zu sein. Dann aber gibt es neue Erkenntnisse, und Kommissar Georg Angermüller muss den Fall von einer anderen Seite erneut betrachten...
Mein Leseeindruck:
Auch dieser zweite Band der Krimi-Reihe hat mir sehr gut gefallen! Von Anfang bis Ende konnte mich die Handlung fesseln, auch wenn es vielleicht ein eher ruhiger Krimi ist. Dafür aber ist das Thema Rassismus gerade wieder aktuell - bzw. ist es wohl leider seit Erscheinen des Buches 2007 immer aktuell gewesen.
Der Kommissar Georg Angermüller ist eine interessante Figur. Mit seiner Vorliebe für gutes Essen und seiner eher gemütlichen Art ist er mir sehr sympathisch.
Man kann diesen zweiten Band der Reihe lesen, auch ohne den ersten Band zu kennen. Ich freue mich aber, dass es noch ein paar weitere Bücher der Reihe gibt, die ich auch gerne noch lesen möchte.
- Willibald Spatz
Alpendöner
(32)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerNun weiß ich auch, weshalb dieses Buch so lange auf meinem SUB lag. Mehrfach hatte ich im Buch geblättert, aber nie die richtige Muße gehabt es zu lesen.
Nun hatte ich es doch gewagt. Und was soll ich sagen? Oh mein Gott!
Kilometerlange Sätze gespickt mit gefühlten 30.000 Kommas. Am Ende des Satzes angekommen fragt man sich dann: Häh? Was ist los? Und man fängt abermals an den kilometerlangen Satz zu lesen. Tja, und das ging mir nicht nur einmal oder zweimal so, nein, so er das permanent.
Dazu kommt ein Protagonist, der absolut nichtssagend wirkt. Eine Story, die ebenfalls nichtssagend ist.
Schade um die Zeit, die ich mit diesem Buch verplempert habe, aber immerhin ist mein SUB nun um ein Buch weniger.
- Merle Kröger
Grenzfall
(19)Aktuelle Rezension von: ChristophWagnerGerade habe ich "Grenzfall" von Merle Kröger (Deutscher Krimipreis 2013) gelesen, ein zu Recht preisgekrönter Krimi - und angesichts von "Pegida" und Co. höchst aktuell. Der erste Teil - spielt 1992: Roma-Flüchlinge aus Rumänien, die politisches Asyl suchen, kommen in die fiktive Stadt Kollwitz (MeckPom) und werden Opfer von massiver Ausländerfeindlichkeit, die in eine Katastrophe führt. Der zweite Teil spielt zwanzig Jahre später. Die Hobbyermittlerin Mattie Junghans kommt dahinter, dass Persönlichkeiten, die heute im öffentlichen Leben von Kollwitz eine wichtige Rolle spielen, in die Katastrophe von damals schuldhaft verstrickt sind. - Mehr will ich vom Inhalt nicht verraten.
Was Merle Kröger auszeichnet, ist die Verbindung von präziser Beschreibung in teilweise minimalistischer Sprache mit hoher Emotionalität: Empathie für die Opfer und Verachtung für die Täter. Dabei gelingt es ihr die handelnden Personen - und das sind sehr viele - durchgängig plastisch und facettenreich, also als lebendige Menschen zu präsentieren und Klischees zu vermeiden. Auch hat man das Gefühl, an den verschiedenen Orten der Handlung - in Rumänien und Deutschland - persönlich anwesend zu sein.
Über dem Ganzen liegt ein Hauch von Resignation, denn gegen die politische Ungeheuerlichkeiten bleibt man letztlich machtlos. Der zweite Teil spielt auf dem Hintergrund eines Wahlkampfes. In Kollwitz droht die NPD 30% zu bekommen.
Fazit: Ein absolut empfehlenswertes Buch! - Anthony McCarten
Englischer Harem
(15)Aktuelle Rezension von: WaschbaerinTracy arbeitet als Kassiererin in einem Supermarkt und weil ich die alltäglich Arbeit dort zu eintönig ist, macht sie in Gedanken aus jedem Kunden eine bekannte Persönlichkeit. Mal ist der Herr in ihrer Vorstellung Laurence aus Arabien oder die ältere Dame eine Filmdiva.
Soviel Verträumtheit kann ihr nur eine Kündigung einbringen. Da ihre Familie in einem heruntergekommenen Hochhaus in mehr als bescheidenen Verhältnissen lebt, kann sie es sich nicht leisten, auf den großen Job zu warten. Sie macht sich auf und versucht in einem persischen Restaurant als Bedienung angestellt zu werden.
Von da an verzaubert dieser Roman seine Zuhörer. Man findet sich im Morgenland wieder, fühlt sich in die Erzählungen von 1001 Nacht versetzt. Sam, der persische Restaurantbesitzer könnte Tracys Vater sein. Er ist nicht besonders schön, hat Bauch und kahle Stellen auf dem Kopf. Aber wie er beschrieben wird, versteht man Tracy, dass sie sich in ihn verliebt und zum Entsetzen ihrer Eltern, nur ihn will. Auch dass sie seine Drittfrau ist, kann ihren Entschluss nicht ins Wanken bringen, Sam zu heiraten. Glücklich leben die drei Frauen mit Sam und den Kindern in einem großen, eleganten Haus. Es liest sich wie ein Märchen. Doch die Realität klopft sehr schnell an die Tür.
Ein Harem in der westlichen Welt? Undenkbar! Doch im Grunde kritisieren ihn nur diejenigen, die ihn in Wirklichkeit um sein Leben mit 3 Frauen gleichzeitig beneiden. Die Moralvorstellungen werden seltsam auf den Kopf gestellt. Und der Hörer ist voll auf der Seite von diesem liebenswerten Sam, der so gar nichts von einem Casanova an sich hat und eher etwas linkisch wirkt.
Es klingt wie ein zauberhaftes Märchen. Doch sie leben in London und nicht in Persien mit den dortigen Gepflogenheiten.
Das Ende ist dann auch zuerst traurig. Doch die große Überraschung bleibt nicht aus und lässt jedem Hörer genügend Raum für eigene Phantasie.
Ich fand dieses Hörbuch wunderbar. Dem Sprecher Rufus Beck gilt ein ganz großes Lob für seine stimmliche Wandelbarkeit. Dieses Hörbuch reißt einen aus dem Alltag und gibt dem Hörer große Einblicke in eine uns fremde Kultur. - Sunil Mann
Faustrecht
(6)Aktuelle Rezension von: peedeeVijay Kumar, Band 5: Adrian Bühler ist der neuste Auftraggeber von Vijay Kumar. Vijay soll Bühlers Frau Jasmin beschatten, da er befürchtet, dass diese ihn mit einem Deutschen betrügt. Mit den Ausländern ist er nicht auf einer Wellenlänge, doch ein indischer Schweizer oder schweizerischer Inder geht für ihn gerade noch durch. Vijay ertappt Jasmin Bühler tatsächlich in einer verfänglichen Situation, jedoch nicht mit dem ursprünglich Verdächtigten, sondern mit einem orientalisch aussehenden Mann. Er verschweigt dies Bühler gegenüber jedoch. Als der syrische Liebhaber erschossen aufgefunden wird, ist Adrian Bühler verschwunden. Vijay fühlt sich verantwortlich und will Bühler unbedingt finden…
Erster Eindruck: Ein ungewöhnliches Cover mit einem Mann mit Schirm auf einer Wand mit Flechten. Oder ist es ganz etwas anderes?
Dies ist Band 5 einer Reihe, kann jedoch unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden.
Vijay weiss manchmal selbst nicht genau, als was er sich eigentlich fühlen soll: als Schweizer mit indischen Wurzeln oder doch als schweizerischer Inder? Von der Sprache her geht er durchaus als „lupenreiner“ Schweizer durch, aber durch seinen Teint ist seine Herkunft deutlich sichtbar. Normalerweise macht er sich gar nicht so viele Gedanken darum, aber durch seinen neusten Auftraggeber, der offensichtlich ein Problem mit Ausländern hat, wird das zu einem omnipräsenten Thema. Obwohl Vijay seinen Auftrag ausgeführt hat – Jasmin Bühler hat keine Liaison mit dem Deutschen –, fühlt er sich persönlich verantwortlich, als Jasmins effektiver Liebhaber ums Leben kommt und Adrian Bühler vom Erdboden verschwunden ist. Hat er doch herausgefunden, wer der Liebhaber war und hat sich dann darum „gekümmert“? Jasmin Bühler ist nicht sehr kooperativ. Vijays Freunde José und Miranda helfen ihm auch dieses Mal, den Fall zu lösen. Sie stossen dabei auf eine wiederbelebte Geheimorganisation…
Ausländerfeindlichkeit, Politik und Medien gehören zu den behandelten Themen. Die persönliche Situation von Vijay hat mich dieses Mal sehr viel mehr interessiert als die berufliche. Mich haben die Mütter von Vijay und Manju belustigt, wie sie die Hochzeit ihrer beiden Kinder planen, obwohl diese noch gar nicht so weit sind, dass sie diesen Schritt wagen. Vijays Vater bekommt davon nicht viel mit, denn er hat gesundheitlich grosse Probleme und lebt zunehmend in seiner eigenen Welt. Die Auflösung des Kriminalfalls war wiederum spannend. Vijay musste zudem feststellen, dass er dringend Nachhilfe im „Fach“ Bondage haben müsste. Warum? Selbst lesen! Ich bin gespannt auf Band 6.