Bücher mit dem Tag "atmosphärisch"
170 Bücher
- Carlos Ruiz Zafón
Der Schatten des Windes
(5.793)Aktuelle Rezension von: Boris_GoroffDer Autor vermag wie kein zweiter eine spannende Geschichte zu erzählen. Diese Barcelona Tetralogie kann in der Reihenfolge beliebig gelesen werden. Es entsteht ein Gesamtkunstwerk, das je nach Lesereihenfolge und aktuellem Roman einen neuen Blickwinkel auf die Geschichte und seine Protagonisten wirft.
Steht in den Top 5 meiner Lieblingsbücher!
- Stephen King
Es
(2.330)Aktuelle Rezension von: 99Hermione99Inhalt: Die Kleinstadt Derry in Maine wird in einem Zyklus von 27/28 Jahren immer wieder von einem grausamen Clown heimgesucht. Es. Dieses Monster findet Spass dran, Angst und Grusel zu verbreiten und Leute (kleine Kinder bevorzugt) zu ermorden. Im Jahre 1957 ist es wieder soweit. Doch dieses Mal ist der Klub der Verlierer am Start: Doch können Bill, Ben, Beverly, Mike, Eddie, Stan und Richie Es und damit ihre grössten Ängste bekämpfen?
25 Jahre später ruft Mike seine Freunde an, um sie zurückzuholen, da Derry erneut heimgesucht wird.
Meinung:
Ich hab angefangen zu lesen, weil ich noch nie zuvor eine Horrorgeschichte (geschweige denn von Stephen King) gelesen habe. Und dann bin ich hängengeblieben. Zwar war alles zuerst sehr verwirrend, denn es kommen dauernd neue Charaktere dazu und auch der Schauplatz wechselt permanent. Aber das stört gar nicht. Alle Figuren sind so brillant gestrickt, jeder hat seine eigene Hintergrundgeschichte. Ich konnte das fast 2000-seitige Buch kaum zur Seite legen. Interessanterweise änderte sich das jedoch etwas gegen Ende, als der Höhepunkt anstand. Die Kapitel sind relativ kurz, denn es wechselt dauernd zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Dazu kommen noch Stränge von Nebenfiguren. Da wars mir manchmal zu langwierig. Und doch hab ichs fertiggelesen. Jetzt werde ich den Film schauen … mit 14 Jahren …
Ich kanns allen empfehlen, die lange und ausführliche Geschichten mögen, und von etwas Grusel nicht gleich Albträume kriegen!
- Sebastian Fitzek
Passagier 23
(2.985)Aktuelle Rezension von: Katii212Da meine Mutter ein absoluter Fitzek Fan ist, dachte ich mir ich lese auch mal ein Buch von ihm, es wird wohl das erste und letzte bleiben. Um es kurz und knapp zu sagen, ich habe mich gelangweilt und recht schnell die Motivation zum weiterlesen verloren, es konnte mich einfach nicht packen. Wenn ich mir so die Bewertungen anschaue bin ich Heilfroh es abgebrochen zu haben.
- Simon Beckett
Kalte Asche
(3.453)Aktuelle Rezension von: JorokaDie Handlung des Romans ist auf die kleine, abgeschiedene schottische Insel Runa verlegt (die es tatsächlich gibt, die aber unterdessen quasi unbewohnt ist). Der Rechtsmediziner David Hunter wird auf sie beordert, nachdem in einem verfallenen Cottage eine nahezu verkohlte Leiche von einem ehemaligen Polizeiinspektor entdeckt wurde. Gemeinsam mit einem trinkfesten Sergeant und dessen Gehilfen setzt er bei stürmischer See auf die Insel mit einer Fähre über. Von der ansonsten gänzlich verkohlten Leiche sind jedoch Hände und Füße verschont geblieben. Was hat das zu bedeuten? Was zunächst nach einem Unfall aussieht, stellt sich bald jedoch als Mord heraus. Jegliche Verbindung zum Festland bricht in einem schweren Sturm ab und Hunter ist mit seinen Gefährten im weiteren Verlauf der Ermittlungen auf sich alleine gestellt. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass es nicht bei dem einen Mord bleibt und die Situation auch für Hunter immer bedrohlicher wird. Wer aus der eingeschworen Dorfgemeinschaft kommt als Täter in Frage? Denn eines scheint sicher, der Mörder befindet sich noch immer auf der Insel....
Die Geschichte braucht relativ lange, um so richtig ins Rollen zu kommen. Sie fesselt erst auf den letzten ca. 100 Seiten so richtig. Gegen Schluss wartet sie natürlich mit überraschenden Wendungen auf, die der Leser so nicht erwartet hätte. Die Schilderungen des Zustands der Leichen war mir zum Teil etwas zu drastisch, ansonsten ist die Handlung nachvollziehbar erzählt, in einer angenehm fließenden Sprache.
Fazit: Ich bin ja nicht so der Krimi-Fan. Das Buch war aber nicht schlecht und ich werde mir auch den ersten Roman von Beckett „Die Chemie des Todes“ besorgen. Der soll ja noch besser sein.
- Tracy Rees
Die zwei Leben der Florence Grace
(110)Aktuelle Rezension von: AmberStClairKlappentext:
Der emotionsgeladene neue Roman der Bestsellerautorin von "Amy Snow"
Die Waise Florrie Buckley wächst wild und glücklich bei ihrer Großmutter in den weiten Mooren von Cornwall auf. Kurz vor dem Tod offenbart die alte Frau das Geheimnis ihrer wahren Herkunft: Florrie ist Teil der reichen Grace-Familie. Mit dem Umzug zu ihrer unbekannten Familie nach London, verändert sich ihr ganzes Leben.
Fortan ist sie für alle nur noch Florence Grace. Doch in der großen Stadt bei der fremden Familie fühlt sie sich nicht willkommen. Als ihr vermeintlicher Cousin Turlington auf der Bildfläche erscheint, findet sie in ihm endlich einen Freund. Über die Jahre entwickeln sich zwischen den beiden leidenschaftliche Gefühle. Aber der charismatische Turlington hat dunkle Geheimnisse.
Meine Meinung:Gefühlvoll und mit viel Liebe wird hier die Geschichte von Florie Buckle erzählt. Als sie nach London zu der Familie ihrer verstorbenen Mutter muß, wird sie sie zu Florence Grace. Man durchlebt jeden Abschnitt ihres Leben, das Höhen und Tiefen hat. Ihre erste große Liebe und den Schmerz das sie nicht in Erfüllung gehen kann. Am Ende jedoch findet sie ihr Glück und ihre Liebe zu ihrer Heimat in Cornwall geben ihr halt.
Ein wunderbares Buch mit viel Herzenswärme geschrieben. Jeden Abschnitt durchlebte man mit und man konnte sich alles klar vorstellen. Die Autorin hat in einem guten Erzähler Stil diese Geschichte nieder geschrieben. Die ganzen Emotionen der einzelnen Personen gut beschrieben. Die malerische Landschaft Cornwalls sehr gut wiedergegeben. Man fühlte und man litt mit.
Ein fesselnde Geschichte und ein gut durchdachtes Ende!
Ich habe jede Seite mit Begeisterung gelesen.
- Tim Erzberg
Hell-Go-Land
(104)Aktuelle Rezension von: JourneyGirlIch war schon auf Helgoland. Daher hatte ich die im Buch beschriebenen Örtlichkeiten vor Augen beim Lesen. Die Geschichte ist wahnsinnig spannend und der Spannungsbogen bleibt wirklich bis zur letzten Seite erhalten! Genial wird geschildert, wie eine junge Polizistin auf Helgoland bei einem tagelang anhaltenden Sturm versucht, ein Verbrechen zu verhindern / aufzuklären und gleichzeitig mit ihrer Vergangenheit kämpft. Einfach nur gut erzählt!
- Delia Owens
Der Gesang der Flusskrebse
(1.119)Aktuelle Rezension von: kathaeiapopeiaWorum geht es?
Kya ist allen nur als das Marschmädchen bekannt. Tief im Sumpf muss sie sich schon im Kindesalter alleine durchschlagen. Von den Eltern und Geschwistern verlassen, findet sie in der Natur Zuflucht. Vögel und andere Tierarten sind ihr Freunde geworden. Als heranwachsendes Mädchen lernt sie die Liebe mit allen Facetten kennen. Als der erfolgreiche Quarterback Chase in der Marsch tot aufgefunden wird, wird sofort Kya verdächtigt. Sie muss sich nun in einem Prozess dieser Anschuldigung stellen.
Genauer abtauchen:
Kyas Geschichte beginnt mit ihrer Kindheit. Sie wird von ihrer Mutter und später auch noch von ihren Geschwistern verlassen. Die bildhafte Sprache dieses Romans lässt mich als Leser regelrecht die Einsamkeit spüren. Oft musste ich tief durchatmen. Wie gerne hätte ich dieses kleine verlassene Mädchen in den Arm genommen.
Wunderschöne Beschreibungen der Natur zogen mich direkt in die Marsch. Die Faszination über dieses Fleckchen Erde war total spürbar.
Kyas Leben war geprägt von Einsamkeit und Schmerz. Immer wieder musste sie sich der Tatsache stellen, verlassen zu werden. Einzig die Marsch war ihr ein treuer und beständiger Freund. So begann sie im Laufe ihres Lebens diese zu erforschen. Somit wurde Kya schnell zur Expertin dieses Gebietes.
Fazit:
Was für ein Buch und was für eine Geschichte. Noch lange hingen meine Gedanken dieser nach. Die Stimmung dieses Buches würde ich als bittersüß beschreiben. Die Sprache war bildgewaltig und schmerzhaft schön. Ich musste das eine oder andere Mal wirklich schlucken.
Das Buch zeigte mir, dass ein von Schmerz und Einsamkeit geprägtes Leben dennoch schön sein kann.
Für mich war dieses Buch ein absolutes Highlight, was unter die Haut ging. Eine wunderschöne Geschichte, die mir sehr zu Herzen ging.
- Stephanie Garber
Caraval
(815)Aktuelle Rezension von: HeartofHopeDie junge Scarlett hat nur ein Ziel vor Augen: sich und ihre Schwester vor ihrem gewalttätigen Vater zu retten. Ihre große Hoffnung liegt auf der Verlobung zu einem ihr unbekannten Grafen. Doch diese hat ihr Vater in die Wege geleitet, sodass Scarlett sich nicht sicher sein, dass dieser Graf auch wirklich der liebenswürdige Mann ist, als der er sich in seinen Briefen an sie ausgibt. Kurz vor ihrer Hochzeit erhält sie die Möglichkeit an dem legendären, magischen Spiel Caraval teilnehmen zu können. Doch sie ist sich nicht sicher, ob diese Gelegenheit es wert ist, die erhoffte Sicherheit für sie und ihre Schwester aufs Spiel zu setzten. Daher wird sie von ihrer Schwester und dem mysteriösen Julian entführt und findet sich kurzerhand mitten in Caraval wieder. Doch hier scheint es um mehr zu gehen als nur um ein lustiges Abenteuer und ein dunkler Schatten voller Geheimnisse liegt über diesen Ort. Wird Scarlett sich all den Geheimnissen stellen können oder wird sie sich vollkommen in Caraval verlieren?
Dieses Buch scheint ja ein Must-Read für alle Fantasy Liebhaber sein, sodass natürlich auch ich irgendwann darauf aufmerksam wurde und es auf meinem Sub gelandet ist.
Doch zugegeben musste ich gerade zu Beginn des Buches mich wirklich fragen, was genau an diesem Buch so besonders sein sollte. Die Handlung begann sehr flach, mit den Charakteren konnte ich nicht wirklich etwas anfangen. Scarlett war mir einfach so unglaublich naiv, dass es mich schon wirklich nervte. Donatella konnte mir von Anfang an nicht sympathisch werden. Kurz gesagt, hier konnte mich erst einmal gar nichts catchen.
Irgendetwas musste es aber doch an diesem Buch geben, schließlich findet man unzählige Rezensionen darüber, jeder spricht davon, sogar Special Editionen fand ich. Also habe ich tapfer weiter gelesen und dann endlich, angekommen im Spiel Caraval, wurde ich gecatcht.
Das Besondere an diesem Buch: ein wirklich magisches Setting. Caraval wurde wirklich unglaublich dargestellt, mit sehr viel Liebe zum Details, mit unglaublich besonderen Details. Hier wurde ein faszinierter Ort erschaffen, der mich vollkommen abgeholt hat und mich mitgerissen hat. Das Spiel lud zum mitfiebern ein, wem man vertrauen konnte war ein großes Rätsel. Hinter jedem aufgelösten Geheimnis schien sich ein noch größeres zu verstecken. Auch Scarlett wurde mir langsam etwas sympathischer, sie legte ihre Naivität allmählich ab, wurde selbstbewusster, mutiger und stärker, war gewillt auch selbst mal die Initiative zu ergreifen. Julian war einfach ein riesengroßes Rätsel, zu ihm hatte ich wirklich viele Vermutungen und doch konnte ich ihn nie ganz durchschauen. Das Ende fand ich dann doch recht spannend. Ich denke, ich werde die Geschichte weiter verfolgen, auch wenn der zweite Band wohl von Donatella handeln wird, zu welcher ich bis zum Ende des ersten Bandes keine Sympathie aufbauen konnte. Doch vielleicht kann sie mich dann von ihrer guten Seite überzeugen. Auf jedenfall möchte ich dieses unglaublich faszinierende Setting noch einmal besuchen.
Für mich kein Must-Read, aber dennoch gibt es eine Leseempfehlung, für alle, die gerne einzigartige Settings besuchen und immer wieder auf der Suche nach dem Besonderen im Gerne Fantasy sind. Von mir gibt es 4 Sterne für das Buch.
- Michael Ende
Momo
(2.317)Aktuelle Rezension von: sarah83sbookshelfZeit ... Raum und Zeit ... Die Zeit rinnt mir durch die Finger ... Ich habe keine Zeit ...
Schier unendliche viele Redewendungen drehen sich um die Zeit oder darum, dass man keine hat. Fünfzig Jahre ist das Buch "Momo" inzwischen alt und doch hat es in vielerlei Hinsicht nichts von seiner Aktualität eingebüßt.
Momo ist ein kleines Mädchen, was gerne anderen Menschen zuhört. Ob jung oder alt, alle streben sie zu der kleinen Ruine, die sie sich als Unterkunft ausgesucht hat. Immer mit dabei, ein kleines Frühstück, ein Snack oder andere Leckereien, denn Momo besitzt nahezu nichts und kann sich nicht selbst versorgen, was für die Bewohner des Dorfes allerdings kein Problem darstellt.
Immer kommen die Kinder auch zum Spielen zu ihr, doch von einem auf den anderen Tag haben alle keine Zeit mehr. Sie müssen mehr arbeiten oder lernen oder sonstige Dinge tun, die vom schönen Müßiggang oder vom kreativen Spielen ablenken.
Eine Schildkröte führt Momo in den Bereich der Stadt, wo mit der Zeit ganz anders umgegangen wird, doch ihr Ausflug verändert ihre Freunde umso mehr.
Was ist einem Menschen im Leben wichtig? Erfolg? Ruhm? Ehre? Auskommen? Liebe? Und denkt man in der heutigen Zeit, die sich wenn auch in anderer Form im Buch Seite um Seite widerspiegelt, überhaupt noch darüber nach? Man funktioniert, man geht zur Arbeit, macht den Haushalt, geht Einkaufen, kümmert sich um die Menschen um einen herum. Doch man selbst?
Viele der kleinen Gespräche, die in dem Buch geführt werden, könnten nahezu identisch auch heute noch geführt werden. Ab einem gewissen Alter hat man keine Zeit, man versucht sie sich zu nehmen, mit mehr oder minder großem Erfolg.
Das Buch mit seiner bildhaften Umsetzung der Zeit öffnet gerade dem erwachsenen Leser die Augen und lässt ihn manche Entscheidungen hinterfragen und manche ebenso bereuen. Ein Buch, dass einen aufrüttelt die grauen Männer aus dem eigenen Leben zu vertreiben und die schönen Momente zu genießen und zu mehren.
5 von 5 Uhren
- Bonnie-Sue Hitchcock
Der Geruch von Häusern anderer Leute
(59)Aktuelle Rezension von: Tante_NoIch möchte nicht spoilern... Trotzdem verrate ich auch hier die Namen einiger Protagonisten... Am Anfang schlüpft der Leser in die Gedankenwelt von Ruth, der man eine ganze Weile folgt. Das fand ich irgendwie etwas anstrengend und wollte das Buch schon aus der Hand legen. Dann wechselt die Sichtweise zu Alyce, Hank und Dora, deren Leben mehr oder weniger mit Ruth und ihrer Heimartstadt zusammenhängen. Spätestens hier hat mich das Buch tatsächlich gepackt. Die Protagonisten verlassen nach und nach ihre Heimat, alles scheint sich aufzulösen und zu trennen. Doch dann kommt alles ganz anders und die Handlungsfäden richten sich in eine Richtung aus, um sich zu einem Beziehungsteppich zu verdichten.
Ich fand das Buch nach anfänglichem Stocken immer interessanter und war zum Schluss mehr als traurig, als ich es aus der Hand gelegt habe.
- Donna Tartt
Die geheime Geschichte
(546)Aktuelle Rezension von: chumaRichard stammt aus einfachen Verhältnissen, strebt aber ein Studium an einem renommierten College in Hampden/Vermont an. Dank eines Stipendiums wird sein Traum wahr und mit Feuereifer widmet er sich seinen Studien. Dank seiner Begabung, seines Charmes und seiner Hartnäckigkeit gelingt ihm sogar der Beitritt in einen erlesenen Studienkreis für Altgriechisch unter dem eigenwilligen Geschichtsprofessor Julian Morrow.
Henry, Francis, Charles, Camilla und Edmund, von allen "Bunny" genannt - eine Gruppe faszinierender Studenten, die beinahe unantastbar scheinen, werden für Richard nun zu Kommilitonen und ziehen ihn schon bald vollständig in ihren Bann. Doch das scheinbar unzertrennbare Band der Freundschaft zwischen den Studenten weist Risse auf und unter der allzu perfekten Oberfläche gibt es Spannungen, die in einem dunklen Geheimnis begründet liegen. Mehr und mehr gerät Richard nun in den Sog dieser Geschichte, von der er unaufhaltsam ein Teil geworden ist ...
Tartt ist eine Autorin, die es in Perfektion versteht, den Leser mit ihren Geschichten in den Bann zu ziehen. Unaufgeregt, stilsicher, beinahe sachlich und doch auch poetisch erzählt sie von einem dunklen Geheimnis zwischen 5 jungen Studenten, das sich zu einer Abwärtsspirale für alle Beteiligten dreht und schließlich auch Richard in den Abgrund zu ziehen droht. Von Anfang an ist klar, dass die Geschehnisse zu einem Mord führen. Gleich zu Beginn des Werkes wird dieser beschrieben. Das Puzzle liegt fertig auf dem Tisch.
Doch wie kam es dazu? Teilchen für Teilchen wird das Puzzle anschließend zusammengesetzt, die losen Enden verknüpft. Tartt nimmt den Leser mit, lässt ihn ebenfalls die Sogwirkung spüren. Dabei schafft sie eine unglaublich detaillierte Charakterzeichnung für jede ihrer Figuren, nimmt sich Zeit, schmückt und holt aus ohne zu langweiligen. Jedes Detail wird wichtig und bildet am Ende das große Gesamte.
Für mich eine unglaublich faszinierende und fesselnde Geschichte, die man noch lange in sich trägt und die dem Distelfink in nichts nachsteht, obwohl es sich hier um ihr Erstlingswerk handelt.
Das ungekürzte Hörbuch, gelesen von Torben Kessler, kann ich uneingeschränkt empfehlen. Kessler trifft mit seiner Stimme und ruhigen Art zu lesen genau den richtigen Ton und wertet diesen Roman meiner Meinung nach sogar noch auf. Eine großartige Leistung. - Thomas Thiemeyer
Devil's River
(66)Aktuelle Rezension von: TayaDurch den Tod ihrer Großmutter "Lizzy" erbt die 26jährige Eve das Haus und einen Schlüssel, den niemand zu kennen scheint. Als sie das Haus mit ihrer besten Freundin betritt, suchen sie überall, wo dieser Schlüssel passen könnte, doch keine Chance. Bis sie dann auf den Dachboden kommen, wo Eve sich früher schon oft aufgehalten hat. Dort finden sie eine - für Eve - neue Truhe, zu welcher der Schlüssel passt.
In der Truhe sind allerhand Bücher, Zettel und Kleinigkeiten. Gemeinsam mit einem Brief ihrer Großmutter. Schnell beginnt sie mit ihrer besten Freundin, die Truhe zu durchforsten, alles zu sortieren durch zu schauen. Bis sie das Buch findet, was sie als erstes lesen sollte.
In diesem Buch geht es um River. Diese lebt als Weiße in einem Indianerstamm, als Heilerin. Sie wurde als Kind von diesem Stamm aufgenommen, als ihre Eltern verstarben. Doch warum nahmen die Indianer eine Weiße auf. Und was hat das ganze mit dem Serienmörder Nathan Blake zu tun?
Schnell wird klar, dass es eine Familiengeschichte zu sein scheint, denn das Amulett, das River immer trägt, ist ebenfalls mit in der Kiste.
River und Nathan Blake machen sich, nachdem River Nathan aus der Gefangenschaft der Sherriffs befreit hat, auf den Weg, einen Dämon zu suchen, der das ganze Dorf von Rivers Stamm verjagt und Großteils getötet hat. Nur sie wäre noch in der Lage, diesen Dämon zu stoppen.
Ob River und Nathan es schaffen, wie der Dämon aufgetaucht ist und was da noch so alles hinter steckt, möchte ich hier gar nicht weiter aufschreiben, denn ihr sollt dieses Buch selber lesen, denn es lohnt sich auf jeden Fall. Die Geschichte um River, Nathan und irgendwie auch von Eve, sind wirklich interessant und machen einfach nur neugierig.
Von mir bekommt "Devil's River" 4 Schmetterlinge für tolle Unterhalten, Spannung und kleinere Überraschungen.
Danke an Thomas Thiemeyer, dass er dieses Buch geschrieben hat.
- Kerstin Arbogast
Im Schatten deines Herzens
(36)Aktuelle Rezension von: ScheckentoelterDas Cover ist wunderschön und mehr als passend.
Die Geschichte war am Anfang allerdings sehr verwirrend. Dadurch das sich die Sichtweisen immer geändert haben kam ich am Anfang nicht mit und wurde sehr verwirrt.Die Geschichte ist aber mehr als bezaubernd wenn man versteht und tiefer in die Geschichte taucht.Man erhält sogar tiefere Einblicke in die Welt des Stuntreiten und das gepaart mit einem Funken Magie die sich lohnt.
Ein super Buch zum weiterempfehlen. - Bernhard Stäber
Kein guter Ort
(61)Aktuelle Rezension von: CorradoDer Ort, an dem sich die Handlung dieses Romans abspielt und an den es den Psychologen Arne Eriksen, der vielen Lesern bereits aus zwei Vorgängerbänden bekannt sein dürfte, verschlagen hat, ist tatsächlich kein guter oder zumindest kein einladender Ort! Und er ist es nicht nur wegen einer selbsternannten Bürgerwehr, die die Gegend unsicher macht und die die Asylsuchenden aus dem Nahen Osten, die in der südnorwegischen Provinz Telemark Unterschlupf gefunden haben, misstrauisch beäugt! Arne erfährt darüber hinaus auch noch von einem noch immer ungeklärten Mordfall, der sich vor zehn Jahren in der Rabenschlucht zugetragen hat und der ihn nicht loslässt. So macht er sich eigenständig daran, ihn aufzuklären, wobei er zwar immer weiter ins Zentrum des unheimlichen Rätsels vordringt, aber gleichzeitig auch in immer größere Gefahr gerät...
Bernhard Stäber hat mit dem dritten Band um den Halbnorweger Arne Eriksen einen in vielerlei Hinsicht ungewöhnlichen Kriminalroman geschrieben. Arne ist kein Ermittler, doch gerät er immer wieder an Verbrechensfälle, bei denen seine Expertise gefragt ist und die ihn dazu verleiten, über die bloße Beurteilung hinaus, eigenmächtig Nachforschungen anzustellen. Er lässt sich dabei maßgeblich von seiner Intuition leiten, seitdem er in den Vorgängerbänden in engen Kontakt gekommen ist mit der Spiritualität und den fremdartig und gleichzeitig faszinierend anmutenden Mythen der Volksgruppe der Samen. Von ihnen hat er gelernt, Zeichen und Schwingungen wahrzunehmen und zu deuten, sein Bewusstsein zu öffnen, was ihm Einsichten vermittelt, die ihn auch über sein Fachwissen als Psychologe hinaus der Polizei oft einen Schritt voraus sein lassen. Doch lässt er dabei oft die Vorsicht außer Acht, wird über Gebühr leichtsinnig und geht dabei ungewöhnlich unprofessionell vor.
Er ist gewiss ein Einzelgänger, der es sich nicht leicht tut mit zwischenmenschlichen Kontakten. Doch gibt es zum Glück die Bergener Polizistin Kari, die ihm nicht nur gelegentlich zur Seite steht und ihn aus mancher prekären Situation rettet, sondern von der er sich auch angezogen fühlt, ohne, so scheint es zumindest, so recht zu wissen, wie er eine Beziehung mit ihr beginnen kann. Um beide Hauptakteure, wobei Arne dabei die eigentliche im Zentrum stehende Figur ist, lässt der Autor eine Reihe weiterer Charaktere auftreten, die alle auf mehr oder minder schicksalhafte Weise in den alten Mordfall beziehungsweise seine Auflösung involviert sind. Sie alle sind glaubhaft und realistisch dargestellt, ihre Handlungen sind, genau wie bei den Menschen, die einem tagtäglich begegnen, oft nicht nachvollziehbar oder gar zu billigen, sie besitzen Eigenschaften, die durchaus polarisieren und keiner von ihnen ist eigentlich ein Sympathieträger, nicht einmal Arne selbst. Denn zu spröde ist er, zu unbeständig. Er entgleitet einem immer wieder aufs Neue, wenn man denkt, ihn nun einigermaßen einschätzen zu können. Doch gerade das gefällt mir gut an diesem Roman, der vor allem von seiner Atmosphäre lebt, von dem, was man zwischen den Zeilen ahnen kann. Großartig sind auch die intensiven Schilderungen der gewaltigen Natur, in und mit der Arne immer mehr zu leben lernt, die ihm zur Kraftquelle wird.
Und lange schon, bevor tatsächlich etwas "geschieht" und die Handlung an Fahrt zunimmt, liegt eine unglaubliche, nicht zu benennende Spannung über dem Krimi, die seltsamerweise nachlässt, als er auf dem Höhepunkt, bei seiner dramatischen Auflösung, angekommen ist! Diese hat mich seltsam unbefriedigt zurückgelassen, sie erscheint mir wie ein Bruch mit dem so Dichten, so Beklemmenden, das sich durch beinahe den gesamten Roman zog.
Doch - Arne Eriksen wird sicher nicht das letzte Mal auf seine unspektakulär-eigenwillige Art ermittelt haben! Und vielleicht muss man ihn einfach noch besser kennenlernen, um ihm und dem Autor, der ihn ins Leben gerufen hat, gerecht werden zu können!
- Alexandra Bracken
Die Überlebenden
(428)Aktuelle Rezension von: minzwolkeMEINUNG?
Alexandra Bracken kreiert in diesem Werke eine spannende, dystopische Welt, in der die letzten überlebenden Kinder nach einem die meisten Kinder auslöschenden Virus besondere Fähigkeiten aufweisen und aufgrund dieser in Lager eingesperrt und von der Außenwelt abgeschirmt werden.
Mich hat die Idee dieses Konzeptes schnell gefesselt, weshalb ich das Buch innerhalb von vier Tagen gelesen habe. Es wird eine eher beklemmende Atmosphäre erzeugt, die das Genre der Dystopie gut trifft.Zum guten Lesefluss beigetragen hat nicht nur der schöne Schreibstil, sondern unter anderem auch die Protagonistin Ruby, aus deren Sicht die Handlung wiedergegeben wird.
Die Protagonistin ist ein selbstbewusster, starker Charakter und trotz ihrer teilweise unrealistischen sehr stark ausgeprägten Empathie gefallen mir die Passagen der Geschichte, in denen ihr Charakter deutlich wird. An Cleverness und Geschicklichkeit mangelt es ihr nicht, wodurch ich mich angenehm in sie hineinversetzen konnte.
Rubys Entwicklung wird das ganze Buch über sehr schön dargestellt; wir können sehen, wie sie sich sowohl in ihren magischen Fähigkeiten als auch ihre sozialen Kompetenzen betreffend positiv entwickelt. Anfangs noch gefürchtet, wurden Rubys besondere Fähigkeiten zum Ende des Buches hin immer ausgefeilter und auch detaillierter beschrieben, weshalb die Kontrolle über diese Kräfte für mich stets nachvollziehbarer wurde. Ich konnte somit mit Ruby parallel mitlernen, was den Lesefluss und die Authentizität gut beeinflusst hat.Ihre sozialen Kompetenzen erlernt Ruby langsam, nachdem sie auf die drei Überlebenden Liam (Lee), Suzume (Zu) und Charles (Chubs) stößt und eine Freundschaft zu ihnen aufbaut, wodurch sie Vertrauen und Verlässlichkeit neu erlernt. Hier spiegeln sich ebenfalls sehr gut die Traumata und prägenden Einflüsse der Lager wieder, in denen auch Ruby für eine Zeit lang lebte. Ihr Vermögen, auf Menschen zuzugehen, kann nur mit einem langwierigen Prozess hergestellt werden.
Nichtsdestotrotz fehlt es mir dennoch hier etwas an den Überbleibseln der Lager. Solch eine langjährige Erfahrung kann nicht an einem Kind vorbeigehen, ohne wirklich tiefgehende Einkerbungen zu hinterlassen, so fehlten mir teilweise im Buch beispielsweise die Wiedergabe der Mentalitäten, die im Lager propagiert wurden.Neben der entstehenden Freundschaft entwickelt sich zwischen Ruby und Liam auch eine Liebesbeziehung, die stellenweise ganz süß ist, an der es mir im Gesamten aber an Gefühlen gefehlt hat. Das mag daran liegen, dass ich den Film „The Darkest Minds“ unwissend vor dem Lesen des Buches geschaut habe und mir hier die sehr gut dargestellte Chemie zwischen Ruby und Liam aufgefallen ist. Alle Gefühle wurden grandios rübergebracht, weshalb meine Erwartungen diesbezüglich an das Buch auch etwas höher waren und enttäuscht wurden.
Zwar werden gelegentlich die Liebkosungen beschrieben, allerdings mangelt es an den tiefgründigeren Gedanken, die z.B. den Charakter des Partners betreffen und die Emotionen von Ruby authentisch rüberbringen. Das Potenzial wurde hier, meiner Meinung nach, nicht vollkommen ausgeschöpft.Die Handlung macht diese Makel jedoch wieder wett, denn als Leser wird man von einem Ereignis in das nächste gesogen und kann das Buch kaum aus der Hand legen. Zwischendurch gibt es schön beschriebene ruhigere Momente, die einen sehr guten Ausgleich zu all der „Action“ bilden.
Das Buch endet letztendlich mit einem sehr gemeinen Cliffhanger, der neugierig auf die zwei weiteren Bände macht. Ich persönlich bin sehr gespannt, was mich in der Trilogie noch alles erwarten wird, da ich das ganze Buch über etwas das Gefühl hatte, dass in der für Ruby verborgenen Außenwelt etwas Großes geplant wird/ wurde, das nur darauf wartet, von uns Lesenden entdeckt zu werden.
FAZIT:Von mir gibt es vier ☄️☄️☄️☄️ von fünf, weil mich die Protagonistin, die Nebencharaktere und die Handlung im Ganzen doch überzeugt haben. Stellenweise fehlt es mir etwas an der Authentizität von Ruby und ihren Gefühlen, eine Empfehlung für das Buch kann ich dennoch nur geben (und die Verfilmung fand ich auch nicht schlecht ;))!
- Rachel Khong
Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte
(57)Aktuelle Rezension von: FrauVonUndZuMit 30 Jahren wird Ruth von ihrem Verlobten verlassen. Das Verhältnis zu ihrer eigenen Familie ist zwiegespalten. Trotzdem kündigt sie Wohnung und Job, um einer Bitte ihrer Mutter folge zu leisten und sich ein Jahr um ihren demenzkranken Vater zu kümmern.
Der Roman erinnert an Tagebucheinträge. Während Ruth am Anfang noch fast täglich berichtet, werden die letzten drei Monate zusammengefasst. Dadurch wirkt das Ende, als hätten die Seitenzahlen nicht mehr ausgereicht. Ich finde das schade, denn zugleich hätte ich das Buch gerne noch etwas länger gelesen.
Der humorvolle Eindruck, den die Aufmachung des Buches auf mich machte, hat sich bestätigt. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass der eigenwillige Humor nicht jeden Geschmack trifft. Dem traurigen Grundthema der Demenz wird mit Witz begegnet, macht allerdings keinen Oberflächlichen Eindruck. Im Gegenteil, ich fand die von Rachel Khong inszenierten Einträge sehr lebensnah mit vielseitigen Gefühlen.
- John Green
Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
(657)Aktuelle Rezension von: Stella_HoffmannKlappentext:
Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht.
Fazit:
Sehr gut gefallen hat mir das Cover, mit dem schönen Fabrschnitt. Das Buch habe ich mir damalig als Limited Edition gekauft, wobei im Buch eine Signatur von John Green abgedruckt ist. Allerdings musste ich bei dem Preis (ich glaube 20,00 €) echt schlucken, zumal es auch nicht gerade dick war. Nichtsdestotrotz wollte ich es dann trotzdem haben, auch weil mir der Klappentext zunächst zugesagt hat.
Der Schreibstil war gut, also das Buch hat sich sehr schnell lesen lassen. Leider hat mich die Geschichte überhaupt nicht mitgenommen. Ich hatte mir viel mehr erhofft, gerade nach "Das Schicksal ist ein mieser Verräter". Man hätte so viel aus der Geschichte machen können, aber es war in meinen Augen leider einfach langweilig. Gar nicht gefallen hat mir auch die Hauptprotagonistin. Sie hat mir persönlich einfach viel zu viele negative Gedanken rübergebracht. Sie leider unter einer Angststörung und meiner Meinung nach wurde sie auch nur auf diese Erkrankung reduziert und man erfährt nicht wirklich viel über sie selbst. Ich denke auch durch diese Erkrankung war sie sehr Ich-bezogen; das hat mir gar nicht gefallen. Ich hatte zwischendurch mal das Gefühl, dass es einigermaßen besser wurde und die Handlung dann etwas interessanter wurde, aber das hat leider nicht lange angehalten.
Ich muss auch leider sagen, dass es bisher eines der schlechsten Bücher, die ich bisher gelesen habe, war.
1/5 Sterne
- Maria Winter
Halloween in Unterwald
(63)Aktuelle Rezension von: quer_shelf_einInhalt:
Angie kann es kaum fassen, dass sie sich grade für die Halloween Party zurecht macht, zu der sie Derek eingeladen hat und zu der sie ihre Freundin Renée sie dieses Mal nicht begleiten wird.Robbie freut sich unheimlich darauf als Zauberer verkleidet zu "Süßes oder Saures" von Tür zu Tür zu ziehen. Dieses Jahr sogar ganz alleine, weil seine Mama kurzfristig arbeiten musste.
Andy und Peter sind in ihrem Van auf der Suche nach einem ruhigen Ort an dem sie ihre Geisel nach dem Code für deren Tresor ausquetschen können.
Meinung:
Mit 91 Seiten (eBook) ist Halloween in Unterwald eine sehr kurze und angenehm flüssig geschriebene Geschichte, die man am besten gemütlich an einem Herbstnachmittag auf der Couch liest.
Es ist in meinen Augen eher eine Wohlfühlstory mit übernatürlichen Elementen als eine Gruselgeschichte. Die Figuren sind relativ stereotypisch, was bei der begrenzten Länge des Buches und drei verschiedenen Handlungssträngen aber durchaus Sinn macht.
Alle Storylines enden in einem "Happy End", das Gute siegt über das Böse bzw. das moralisch Fragwürdige. - Laini Taylor
Daughter of Smoke and Bone
(55)Aktuelle Rezension von: ElOlorDeUnLibroKarou ist Kunststudentin in Prag. Sie ist ein talentiertes, aber ganz normales Mädchen mit 17 Jahren. Außer, dass sie doch irgendwie nicht so normal ist: sie hat blaue Haare (nicht gefärbt), eine Kette mit Perlen, die Wünsche erfüllt und ein Notizbuch mit Skizzen von fantastischen Wesen gefüllt. Keiner glaubt ihr, dass die gezeichneten Mischwesen (halb Vogel, halb Schlange oder Reptil, Bulle und Löwe) nicht etwa ihrer Fantasie entspringen... Doch wenn Karou an einer ganz bestimmten Türe in Prag kloppft und hereingebeten wird, finden sich dort eben jene Wesen: Karous Familie. Als mysteriöse schwarze Handabdrücke auf den Türen Prags erscheinen, ahnt Karou, dass die Zeit des Versteckens bald vorbei sein könnte.
Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch nun bereits 2x gelesen, weil ich es so toll finde! Letztes Jahr hatte ich es mir in der deutschen Übersetzung ausgeliehen, weil ich aber den Schreibstil so toll und unverwechselbar fand, habe ich mir die Trilogie auf Englisch gekauft und bevor ich in Band 2 gestartet bin, habe ich mir ein re-read von diesem Band gegönnt.
Es kommt selten vor, dass ich ein Buch häufiger lese, nur extrem gute Bücher lese ich erneut! Und Karous Geschichte gehört definitiv dazu.
Ich liebe das Setting in Prag - das ist ein außergewöhnliches Setting für eine außergewöhnliche Handlung. Die Stadt fängt die Stimmung des Buchs absolut perfekt ein und ich bekomme sofort Fernweh, mir die Stadt erneut anzusehen (kleine Reiseempfehlung).
Nicht nur Karou hat einen tollen Humor, vor allem ihre beste Freundin Zuze hat mich ständig zum Lachen gebracht. Zwar beginnt die Geschichte ähnlich wie viele Urban Fantasy Geschichten (nichts ahnendes Mädchen findet eine Welt außerhalb unserer) aber die Umsetzung war grandios und einzigartig!!! Die Charaktere sind toll gezeichnet, man kann jeden so gut vor sich sehen, als lägen Karous Skizzen vor mir. Jeder hat so seine Besonderheiten und wie es so oft ist, ist eben vieles nicht immer so, wie es scheint - die Charaktere entwickeln sich toll und ich bin gespannt auf mehr.
Fazit:
Eine riesige Leseempfehlung von mir, tolles Buch, tolle Charaktere und spannend bis zum Schluss - sofort Band 2 bereit legen!
- Benjamin Myers
Offene See
(324)Aktuelle Rezension von: Charlotte_1Schreibstil: Ich-Erzähler, Präteritum (Präsens für Prolog und Ende) – lyrisch, bildhaft, opulent
Inhalt: England, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg: Robert, 16 J., hat gerade die Schule beendet und soll wie alle Männer in seiner Familie Bergarbeiter werden. Doch bevor er sich in die unterirdische Enge begibt, möchte er einmal die Weite des Meeres sehen.
Auf seiner Wanderschaft begegnet er Dulcie, einer unkonventionellen, älteren Frau. Sie lebt allein mit ihrem Schäferhund in einem heruntergekommenen Cottage und lädt Robert auf eine Tasse Tee ein. Aus dem Nachmittag wird ein längerer Aufenthalt. Robert hilft Dulcie bei Arbeiten rund um den Garten und bekommt dafür Kost und Logis. Durch die Gespräche mit Dulcie lernt er eine ihm vollkommen unbekannte Welt kennen und sein von den Eltern geprägter Blick auf das Leben ändert sich.
Als Robert eine Hecke stutzen will, um den Blick aufs Meer freizulegen, verbietet Dulcie das rigoros. Ebenso ablehnend reagiert sie auf ein Manuskript mit Gedichten, das Robert findet. Die Sammlung stammt von Romy Landau und ist Dulcie gewidmet, aber sie weigert sich, die Texte zu lesen. Warum?
Meine Meinung: Der lyrische Schreibstil passt perfekt zu dieser Geschichte. Schließlich findet Robert mit Hilfe von Dulcie den Weg zur Lyrik. (Anm.: Die Dichterin Romy Landau war eine deutsche Exildichterin. Ihr Manuskript „The Offing“, nach dem dieser Roman benannt ist, erschien posthum.) Dank rhetorischer Stilmittel, wie Metaphern, Vergleiche u. a., lässt der Autor Dulcies Cottage, Garten sowie die Küste auf einer imaginären Leinwand entstehen und legt den Geschmack ihrer Speisen auf die Zungen der Leserschaft. Adjektive werden sehr großzügig verwendet, passen aber wundervoll zur Geschichte.
Mit Dulcie hat der Autor eine unvergessliche Protagonistin geschaffen: unverheiratet, alleinlebend, unkonventionell, mit sehr klaren unüblichen Ansichten zu Ehe, Familie und Religion - nicht nur für die damalige Zeit.
Die Dramaturgie mit Charakterentwicklung, Midpoint-Twist und vielen Überraschungen im letzten Viertel ist einfach perfekt.
- Tom Rob Smith
Kind 44
(761)Aktuelle Rezension von: BookphilDie Geschichte spielt in Russland, es sterben Menschen. Leo ist die Hauptfigur in dieser Geschichte, es gibt Intrigen und Verrat. Leo bleibt sich und seinen Linien treu, merkt aber in der Handlung des Buches, dass der Schein trügen kann. Seine nächsten Liebenden könnten sein Verderben sein.
Eine Verfolgungsjagd in der Geschichte fand ich super gut beschrieben und man konnte mit Leo mitfiebern.
Am Anfang war es etwas schwer für mich in die Geschichte reinzukommen, dies legte sich aber schnell.
Das Buch ist mit politischem Bezug.
Wer Problem damit hat, nachts gut zu schlafen, sollten dieses Buch meiden. Es ist nichts für schwache Nerven.
- Sven Regener
Herr Lehmann
(1.209)Aktuelle Rezension von: berlinerkatzeMusste ein paar mal schmunzeln, der Sprachgebrauch ist erfrischend und kurzweilig. Herr Lehmann überzeugt mit Berliner Charme und einem authentischen Einblick in das Leben eines ganz normalen Typen
- Martin Schult
Dem Kroisleitner sein Vater
(56)Aktuelle Rezension von: GiseAls der alte Kroisleitner tot aufgefunden wird, scheint zunächst mal alles auf natürlichen Tod zu deuten, ist er doch ganze 104 Jahre alt. Doch dann gibt es Verdächtigungen und Verdächtige, die Polizei beginnt zu ermitteln. Währenddessen kommt Emma zurück aus ihrem Londoner Leben als erfolgreiche Sängerin und möchte sich wieder der Mutter annähern. Nach zehn Jahren Abwesenheit ist das nicht so einfach. Der Berliner Polizist Frassek war zunächst auf Kurzurlaub im Ort, wird aber wegen der Gleichzeitigkeit der Ereignisse mit dem Tod des alten Kroisleitner des Mordes verdächtigt. Doch bald gerät er von der Rolle des Verdächtigen in die des Ermittlers, denn die steirischen Kollege stellen sich manchmal etwas seltsam an.
Mit viel Lokalkolorit und Situationskomik porträtiert der Autor Martin Schult die Bergwelt der steirischen Alpen mit dem kleinen Örtchen St. Margarethen und dessen Bewohner, die manchmal skurril, manchmal nur eigenbrötlerisch, auf jeden Fall immer sehr eigenwillig ihren Weg gehen. Eine starke Prise aus der örtlichen Sagenwelt rundet das Heimatfilmmäßige dieses Buches gekonnt ab. Man kann es sich richtig vorstellen, dieses kleine schmucke Örtchen, das so gerne dieses Jahr den Blumenpreis erringen möchte und stattdessen mit einem gewaltigen Fliegen-, Krähen- und Marderproblem zu tun bekommt. Doch welch Wunder, manche Ereignisse lassen sich dann doch sehr naturwissenschaftlich erklären, manche allerdings bewahren ihren besonderen Charakter. So spinnt der Kriminalroman seine Fäden und treibt die Spannung immer weiter auf den Höhepunkt zu bis zum Show-Down, bei dem viele der Protagonisten in höchste Lebensgefahr geraten.
Den kleineren und größeren Problemen dieses steirischen Örtchens zu folgen, ist dabei immer sehr amüsant und spannt den Leser schnell in die Geschichte ein. Dabei verliert sich das Buch nie in den verschiedenen Genres, in die es hineinspielt, sondern behält den humorvollen, aber auch ernsten Blick auf seine Protagonisten. Herausgekommen ist ein gut ausgeklügeltes Buch mit vielen Handlungsfäden, die zunächst sehr verworren erscheinen und gekonnt mit viel Spannung zum Schluss entwirrt und zusammengeführt werden. Ein gelungener Auftakt zu einer neuen Krimi-Serie.