Bücher mit dem Tag "arbeitslosigkeit"
244 Bücher
- Jojo Moyes
Ein ganzes halbes Jahr
(11.802)Aktuelle Rezension von: blertaLouisas Einkommen ist lebenswichtig für ihre gesamte Familie. Als sie ihren Job verliert und zeitgleich an der Beziehung zu ihrem Freund zweifelt, hat sie keine Zeit zum Trauern und nimmt eine Stelle als Hilfskraft bei den Traynors an. Dort begegnet sie Will, der seit seinem Unfall im Rollstuhl sitzt und weiss, dass er so ein Leben nicht führen möchte. Louisa macht es zu ihrer persönlichen Aufgabe, Will vom Gegenteil zu überzeugen.
Gleich zu Beginn erlebt man zusammen mit Louisa ihren ersten Schicksalsschlag: Keinen Job mehr. Auf diese Katastrophe hin lernt man gleich den Rest ihrer Familie kennen, die einem das Gefühl geben, selbst Teil davon zu sein. Das Buch spielt nur an wenigen Orten, aber die Orte, die dafür vorkommen, sind sehr atmosphärisch aufgebaut, sodass sich selbst meine Stimmung änderte, je nach dem, ob sich Louisa Zuhause oder bei den strengen Traynors befand.
Die Charaktere finde ich alle grundsätzlich glaubhaft skizziert – vor allem die Dynamik von Louisas Familie gefällt mir sehr. Wohingegen Wills Eltern, die die sittsame und höhere Bürgerschaft präsentieren, doch etwas zu gewollt distanziert wirken. Moyes versucht diesen starken Charakterzug auszugleichen, indem sie wenige Kapitel aus der Sicht der Mutter integriert, aber diese haben mich meist aus meinem Leseflow gerissen, vor allem, da ich nicht nachvollziehen kann, inwiefern sie dazu dienen, die Geschichte voranzubringen. Ich muss nicht ihre Gedanken lesen, um zur Überzeugung zu gelangen, dass sie ihren Sohn liebt – ihre Taten zeigen es zur Genüge. Davon abgesehen, ist das Buch sehr realistisch.
Was dieses Buch für mich besonders macht, sind die Dialoge zwischen Louisa und Will. Sie kommen praktisch ohne Beschreibungen aus, ohne zu lange Aneinanderreihungen von Sätzen. Die feurigen Persönlichkeiten der beiden kommen dabei gut zur Geltung, und ich finde es toll, dass die Autorin es schafft, mit Weniger mehr rüberzubringen. Die Energie zwischen Louisa und Will ist so stark, dass sie einfach durch die Seiten springt. Es sind überaus interessante und erfrischende Charaktere, die viel Tiefe zu bieten haben.
Louisa hat ein Ziel, und dieses verfolgt sie kühn und mit zusammengebissenen Zähnen. Dieser Handlungsstrang lässt Hoffnung, Spannung und Angst aufkommen, was es mir fast unmöglich gemacht hat, das Buch aus der Hand zu legen. Der Schreibstil ist sehr schön und gleichzeitig humorvoll. Louisas Gedanken haben mich oft zum Lachen gebracht, weil sie einfach so realitätsnah sind. Und natürlich haben mich auch die Gefühle gereicht, die mir die ein oder andere Träne entlockten.
Ausserdem ist das Thema, das die Autorin hier behandelt, ein sehr aktuelles. Meiner Meinung nach hat sie es geschafft, feinfühlig, aber auch kritisch über aufgeworfene Argumente und Kommentare, die denen aus der Öffentlichkeit entsprechen, zu reflektieren.
Fazit
Die Geschichte überzeugt mit stürmischen Dialogen, gelungenen Charakteren und stimmungsvollen Settings. Besonders die Dynamik von Louisa und Will lässt einen nicht kalt und die klare Zielsetzung der Protagonistin erzeugt ordentlich Spannung. Ausserdem wird ein wichtiges und aktuelles Thema behandelt, mit dem die Autorin einfühlsam umgeht. - Lukas Rietzschel
Mit der Faust in die Welt schlagen
(137)Aktuelle Rezension von: GAIAEhrlich gesagt habe ich von diesem Roman viel mehr erwartet. Und vielleicht hat genau diese Erwartungshaltung auch zu meiner späteren Enttäuschung während und nach der Lektüre geführt. Aber fangen wir vorn an: Der Debütroman von Lukas Rietzschel wurde nach Erscheinen im Feuilleton hochgelobt. Er beschreibe wie es in den vergangenen 30 Jahren zu einer (Rechts-)Radikalisierung von jungen Männern in Ostdeutschland kommen konnte. Ein neuer, junger „Erklärt-den-Osten-“Autor schien gefunden. Da in der Mitte des Jahres 2021 „Raumfahrer“, der zweite Roman des Autors, nun zu einem Highlight für mich wurde und genau dem gelobten Feingefühl für die Befindlichkeiten der Menschen im Osten Deutschlands entsprach, stieg die Vorfreude auf „Mit der Faust in die Welt schlagen“.
Es geht in diesem Roman um zwei Brüder, welche 1995 und später geboren sind und in der Lausitz Nähe Kamenz aufwachsen. Ein Großteil des Romans beschäftigt sich nun mit der Kindheit und Jugend der beiden, wobei sich beide in jeweils ihrem Tempo nach und nach rechten Kreisen anschließen und einer von beiden sogar konkrete rechtsextremistische Straftaten verübt.
Leider konnte mich der Roman über 280 der knapp 320 Seiten gar nicht erreichen. Die Beschreibungen der verschiedenen familiären Veränderungen, die Auswirkungen auf die Jungs und die Ausrichtung dieser ließen mich über weite Strecken komplett kalt. Selbst bis zu diesem fortgeschrittenen Punkt des Romans fiel es mir schwer die beiden Brüder Philipp und Tobias überhaupt auseinanderzuhalten. Sie werden ohne besondere Charaktereigenschaften oder andere Besonderheiten beschrieben, bleiben grau und austauschbar. Immer wieder fragte ich mich beim Lesen: Ist das jetzt der jüngere oder der ältere Bruder? Auch wurde dadurch das Auseinanderhalten der Freundeskreise schwierig. Zwischen und innerhalb der Kapitel springt die Handlung zu einem der Brüder oder zu den Eltern oder es wird etwas aus deren Bekanntenkreis erzählt. Dabei konnte der Autor kaum eine Figur wiedererkennbar gestalten, was man bei einem doch eher übersichtlichen Personal erst einmal schaffen muss. So gab es auch keinerlei Empathie oder überhaupt Mitschwingen mit den Protagonisten. Erst kurz vor dem Ende packte mich ein wenig Interesse.
Für mich, mit einem entsprechend gut ausgeprägten Erfahrungshintergrund bezüglich der geschilderten Thematik des Buches, bleibt der Roman unbedeutend, austauschbar und weit hinter dem zweiten Werk des Autors zurück. Bei insgesamt einer Bewertung von 2,5 Sternen für das Buch, entscheide ich zwischen 2 und 3 Sternen Endbewertung anhand dessen, ob ich das Buch weiterempfehlen würde. Ich würde zwar nicht aktiv davon abraten, aber empfehlen würde ich zu diesem Themengebiet definitiv andere Bücher. Deshalb kann ich für dieses in recht simpler, wenig anspruchsvoller Sprache verfasste literarische Werk nur 2 Sterne vergeben. Eine Enttäuschung dieser Art hätte ich vor der Lektüre keinesfalls erwartet. Schade, ein vergebenes Potential. Diesem Roman fehlt einfach die Kraft und Intensität.
- Gillian Flynn
Gone Girl - Das perfekte Opfer
(1.681)Aktuelle Rezension von: Alexa-TimDen Film hatte ich vor Jahren mal geschaut und kann mich nicht mehr wirklich daran erinnern. Das Buch hatte mich daraufhin auch interessiert.
Das Cover ist jetzt nicht spektakulär, aber passt zur Geschichte.
In dem Buch geht es um Nick und Amy Dunne. Sie sind verheiratet und führen eine bizarre Beziehung. Eines Tages, genau am 5. Hochzeitstag verschwindet Amy. Was ist nur passiert? Wo ist Amy und wer ist Schuld?
Man lernt Nick Dunne kennen und sein Denken und sein Teil der Geschichte und seine Sicht der Beziehung mit Amy.
Dann gibt es die Tagebucheinträge von Amy. Da lernen wir beide auch kennen, die Sicht von Amy auf die Beziehung.
Der Schreibstil war anfangs gewöhnungsbedürftig. Daher habe ich eine Weile gebraucht um reinzukommen und die Geschichte zu mögen.
Finde Nick sehr selbstsüchtig. Aber auch Amy ist nicht ohne und beschreibt Dinge die passiert sind in ihren Tagebucheinträgen. Es ist spannend die beiden Protagonisten näher kennen zulernen und sich ein Bild von Nick und Amy zu machen.
Anfangs fand ich das Buch noch nicht so gut, aber als es richtig losging mit der Story und ab Teil 2, was mit Amy passiert ist, war ich Feuer und Flamme. Es war sehr spannend. Auch die Auflösung war spannend. Es hat alles einen Sinn ergeben, einen roten Faden.
Irgendwie mochte ich beide Protagonisten nicht, gleichzeitig passten sie perfekt zu dem Inhalt der Geschichte. Und irgendwie war das Ende einfach nur krank. Aber auch das passte perfekt.
Im Großen und Ganzen kann ich das Buch weiterempfehlen. - Tana French
Schattenstill
(216)Aktuelle Rezension von: JosseleDer Roman ist der vierte Band Frenchs über die Dubliner Mordkommission und ist im Original 2012 unter dem Titel Broken Harbour erschienen. Die Reihe hat insofern ein besonderes Merkmal, als dass alle Fälle von der Dubliner Kriminalpolizei bearbeitet werden, aber jeweils ein anderer Ermittler der Ich-Erzähler ist, und zwar bisher immer einer, der im Vorgängerband eine nicht unerhebliche Nebenrolle gespielt hat. Es ist die einzige Krimiserie, die ich kenne, die so aufgebaut ist. In diesem Band wird eine junge vierköpfige Familie in einem halbfertigen Neubaugebiet Opfer eines Verbrechens. Die beiden Kinder und der Vater sind tot, die Mutter kommt schwerverletzt in die Klinik. Der Ermittlungsführer Mick „Rocky“ Kennedy hat einen Partner, Richie Curran, der neu bei der Mordkommission ist und von Kennedy eingelernt wird.
Kennedy ist – mit Verlaub – ein ziemlich arroganter Kerl, extrem von sich selbst überzeugt. Wie in den anderen Bänden auch nimmt sich French viel Zeit, ihre Figuren zu beschreiben und zu charakterisieren, sie quasi auszuarbeiten. Die umfangreichen Charakterzeichnungen sind eine der großen Stärken ihrer Krimis, auch in diesem Band. Das geht logischerweise immer auf Kosten des Handlungsfortschritts. In den vorherigen Bänden habe ich jedoch immer das Gefühl gehabt, es handelt sich um ein ausgewogenes Verhältnis.
Diesmal fand ich jedoch, dass die Geschichte dadurch zeitweise sehr langatmig wurde, insbesondere wenn die Chats geschildert wurden oder einzelne Befragungen sich ohne Erkenntnisgewinn sehr in die Länge zogen.
Die Familienverhältnisse des Hauptermittlers Mick Kennedy mit seinen beiden Schwestern empfand ich lange Zeit als sehr aufgesetzt, als unnötigen Sidekick.
Beeindruckend und gut gelungen finde ich die Schilderungen der psychischen Ausnahmesituationen, in die fast alle Beteiligten geraten. Das ist gut nachvollziehbar für den Leser und das eigentlich Spannende in diesem Roman. Ich finde es immer wieder bemerkenswert, mit welch geringer Personenzahl Frenchs Romane, die alle über 600 Seiten haben, auskommen. Das Ende fand ich ungewöhnlich, aber gut ausgedacht und vor allem logisch abgewickelt. Zu meinem Bedauern aber wurde das Verschwinden einer Maus und einer Lehmtafel, von dem Pat in einem Forum berichtet (Fischer Tb, 4. Aufl. Mai 2016, S. 494) keiner Auflösung zugeführt. Drei Sterne.
- Caitlin Moran
All About a Girl
(77)Aktuelle Rezension von: mariameerhabaMag sein, dass das Buch ehrlich ist, authentisch erzählt und die Figur eine Selbstfindungsreise zu ihrem Ich macht, aber es bleibt monoton, reizlos und so beschränkt auf die Erzählerin, dass alle anderen Figuren bis auf den Vater wie Randfiguren wirken, die nur da sind, damit das Buch nicht so leer wird.
Man liest größtenteils über den Alltag eines jungen Mädchens, was scheinbar größtenteils aus Masturbation besteht, und am Anfang war das noch lustig wie eine gute Erinnerung, aber im späteren Verlauf wurde es immer zäher und zäher, bis ich es irgendwie auf die 120. Seite geschafft habe und da merkte, ich will nicht mehr. Egal, was kommt, egal, was für Rezensionen ich lese, wie sehr das Buch auch gelobt wird, ich will nach so einem Anfang nicht mehr den Rest wissen. Abgebrochen.
- Alina Herbing
Niemand ist bei den Kälbern
(52)Aktuelle Rezension von: buchstabensammlerinRund ums Buch:
Titel: Niemand ist bei den Kälbern
Autorin: Alina Herbing
Verlag: Arche
Buch: Hardcover, Schutzumschlag
Erschienen: 10.02.2017
Seiten: 256
ISBN: 978-3-7160-2762-2
Preis: 20,90 €
Rezension:
Bevor die Verfilmung in der kommenden Woche in die Kinos kommt, wollte ich diesem Buch eine zweite Chance geben und vom SUB befreien und diesmal war es gut. Anscheinend gerade der richtige Zeitpunkt für mich den ersten Roman der jungen Autorin Alina Herbing, der Anfang 2017 erschien zu lesen. Ich wurde mit einer Milieustudie aus dem ländlichen Mecklenburg-Vorpommern belohnt. Habe eine Geschichte über eine Mitzwanzigerin gelesen, die nicht wirklich vor Selbstachtung strotzt. Ihre Mutter ist früh abgehauen, der Vater Alkoholiker und sie, Christin, hat sich zu ihrem Freund Jan auf dessen elterlichen Hof verzogen. Dort hilft sie, wie sie mag, nicht wie sie kann und es ihren Stimmungen entspricht. Die abgebrochene Friseurlehre macht ihr Leben dort auch nicht einfacher. Tief im Inneren sehnt sie sich nach der Stadt, einem Job im Büro, gemachten Nägeln und Klamotten anders als die alltäglichen Gummistiefel. Als ein Mitarbeiter der Windkraftanlage ihr etwas andere Aufmerksamkeit schenkt, ist für Christin ein Licht am Horizont erkennbar.... doch schnell verdunkelt dieser Hoffnungsschimmer sich wieder.
Ungeschönt, ehrlich und ohne Schnörkel schreibt Alina Herbing über das von vielen so ersehnte Leben auf dem Land. Sie lässt nichts aus, schon auf der ersten Seite wird es dem ein oder anderen sicher mulmig und vielleicht möchte man auch gar nicht diese Realität der Landwirtschaft wissen. Das Leben der Tiere wird hier klar und realistisch beschrieben, nicht nur der auf dem Hof lebenden. Die Arbeit der Landwirte, ihre Frauen an ihren Seiten, nicht wirklich das Leben, von dem man träumen möchte. Und dort ist die Chance auszubrechen, neu anzufangen, durchzustarten, wie es oft gesagt wird, noch geringer. So lesen wir von Teichfesten, bei dem es nur noch ums Saufen geht, als einzige Abwechselung, von entflohenen Nandus und sterbenden Kälbern, von der Sinnlosigkeit ihres Tages und der Orientierungslosigkeit dieser jungen Frau, die nicht weiß, wohin sie gehört, was sie will und was sie fühlt. Auch der Kirsch hilft ihr da nicht weiter und es ist wie ein Unfall, an dem man vorbeifährt, nicht hinschauen will, aber muss und man weiß, dass es furchtbar ist. Keine schöne Geschichte, aber eine tiefehrlich und echte. Deshalb mochte ich sie. - Cecelia Ahern
Für immer vielleicht
(2.846)Aktuelle Rezension von: larissamarieDas ist ein meiner absoluten Lieblingsbücher von Cecelia Ahern.
Mir gefällt der Aufbau und der Schreibstil. Vor allem ist es mal etwas ganz anderes, als man es bisher kennt. Die Geschichte wird in Form von emails und Briefen erzählt.
Eine total schöne Geschichte zwischen zwei besten Freunden, die viele Höhen und Tiefen durchleben, bis sie endlich zueinander finden. Könnte dieses Buch immer und immer wieder lesen.
- Marie Hermanson
Der unsichtbare Gast
(58)Aktuelle Rezension von: Seehase1977Zum Inhalt:
Die junge Schwedin Martina arbeitet in einem Hotel als Reinigungskraft, sie fühlt sich dort aber ausgenutzt und die Arbeit dort bringt sie oft an ihre körperlichen Grenzen. Andererseits ist sie aufgrund ihrer Lebenssituation auf den Job angewiesen und fügt sich ihrem Schicksal. Bis sie eines Tages ihre alte Freundin Tessan wieder trifft, die Martina mit auf Gut Glimmenäs nimmt. Herrin des Hauses ist die betagte Florence Wendman, die seit einem traumatischen Erlebnis in ihrer Jugend in einer Scheinwelt lebt. Für Florence ist die Welt im Jahre 1943 festgefroren, sie und das ganze etwas verfallene und verwunschen wirkende Anwesen scheinen erstarrt wie in dem Märchen Dornröschen. Tessan arbeitet dort als Dienstmädchen und schon bald verlässt auch Martina ihr reales Leben und arbeitet künftig als Sekretärin für die alte Dame. Die Gutsherrin gibt Dinnerpartys zu denen nie jemand erscheint, schreibt Briefe die nie jemanden erreichen. Bald stoßen weitere junge perspektivlose Menschen dazu und alle werden zu Dienstboten für Florence, die den jungen Leuten damit unwissend ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen scheint, fernab von gesellschaftlichen Zwängen. Dann taucht eines Tages ein unbekannter Besucher auf, der die harmonische Welt der kleinen Wohngemeinschaft zum Wanken bringt und Gut Glimmenäs und seine Bewohner auf eine furchtbare Tragödie zusteuern lässt…
Bei dem Roman „Der unsichtbare Gast“ von Marie Hermanson wusste ich ehrlich gesagt nicht so wirklich was mich erwartet, denn man kann das Buch keinem direkten Genre zuordnen. Ein romantisches verträumtes Märchen welches gegen Ende fast zum Thriller wird umschreibt es eigentlich ganz gut. Ich war gefesselt vom Schreib- und Erzählstil der Autorin, die Art und Weise wie sie die Landschaft, Gut Glimmenäs und die Menschen die dort leben beschreibt und sie zum Leben erweckt, gaben mir das Gefühl vor Ort zu sein. Ich bin mir sicher, dass so etwas tatsächlich in unserer heutigen Zeit passieren könnte, es ist sicherlich nicht ungewöhnlich, dass jemand wie hier z.B. Andreas, mit zwei Hochschulabschlüssen keine Arbeit bekommt und sich dann entscheidet auszusteigen, weil ihm das soziale System vielleicht auch keine andere Wahl lässt.
Auch wenn die Story in den ersten zwei Dritteln eher so dahinplätschert, gibt es weder Längen noch kam Langeweile auf. Die Charaktere und Figuren die Hermanson erschaffen hat sind authentisch und menschlich und zum Teil gesegnet mit großer Wärme und Herzlichkeit.
„Der unsichtbare Gast“ von Marie Hermanson ist ein wunderschön erzählter, atmosphärischer Roman der gegen Ende des Buches durchaus mit Thriller-Elementen aufwarten kann. Mich hat das Buch verzaubert, beeindruckt und nachdenklich gestimmt und ich spreche sehr gerne eine absolute Leseempfehlung aus! - Paula Hawkins
Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
(1.186)Aktuelle Rezension von: GotjeInhalt: Rachel, geschieden, arbeitslos und alkoholabhängig, beobachtet jeden Tag aus dem Zug heraus das gleiche Haus. Das Haus in dem Jason und Jess, das perfekte Pärchen mit dem perfekten Leben wohnen. Jeden Tag sieht sie sie und jeden Tag malt sie sich das Leben der beiden aus, das komplette Gegenteil zu ihrem trostlosen, einsamen Leben. Bis Jess, die eigentlich Megan heißt, eines Tages verschwindet, und das ausgerechnet am Tag nachdem Rachel sie vor ihrem Haus mit einem anderen Mann gesehen hat. Rachel weiß, sie muss etwas unternehmen, doch die Alkoholabhängigkeit, ihre Gedächntnislücken und nicht zuletzt ihr Ex-Mann und seine neue Frau vernebeln ihr das Hirn
Meine Meinung: Rachel hat mir als Hauptcharakter richtig gut gefallen, sie ist einfach völlig anders ist als man es für gewöhnlich von Hauptcharakteren kennt. Sie hat ihr Leben völlig gegen die Wand gefahren, es geht ihr richtig schlecht und das merkt man auch wirklich, man bekommt es nicht nur erzählt, ohne es tatsächlich in ihren Handlungen und in ihrer Art zu sehen. Sie ist einfach total interessant zu lesen. Auch alle anderen Charaktere waren interessant, ich mochte den häufigen Perspektivwechsel zwischen den drei Frauen sehr gerne. Gestört hat mich lediglich der Aufbau der Story. Es war schon interessant, aber bis sich endlich mal richtige, anhaltende Spannung eingestellt hat, hat es einfach unfassbar lange gedauert. Es war ein gutes, interessantes Buch, aber keines, das ich auf keinen Fall aus der Hand legen wollte.
- Chiara Gamberale
Das Zehn-Minuten-Projekt
(53)Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee2,5 Sterne
Es war okay. Die Idee, jeden Tag für zehn Minuten etwas Neues zu machen, fand ich ganz interessant. Aber dennoch konnte mich die Geschichte nicht gänzlich überzeugen. Ich bin mit den Protagonisten nicht warm geworden. Es war eine unterhaltsame Geschichte, aber die Emotionen kamen bei mir überhaupt nicht an.
Es war ein gutes Buch, um zwischendurch immer mal wieder ein paar Seiten zu lesen.
- Valentina D'Urbano
Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung
(101)Aktuelle Rezension von: jenvo82Kurzrezension
Dieser Roman konnte mich nachhaltig beeindrucken, trotz seines distanzierten Erzähltons, der den Leser etwas auf Abstand hält und nur wenigen emotionalen Momenten, die gewählt und bewusst erscheinen. Aber in Anbetracht der Handlungsebene, die einen ungeschönten Einblick in die Welt der italienischen Unterschicht Mitte der 80-Jahre ermöglicht, wirkt der Kontext ausgesprochen realitätsnah.
Eine perspektivlose, arme, gewaltgeprägte Kindheit, die ihre Spuren auch an den jungen Erwachsenen hinterlässt, sowie der unbedingte Wunsch Einzelner all dies nachhaltig hinter sich zu lassen. Dazu eine zarte Liebesgeschichte, die ähnlich unvereinbar mit dem Glück scheint, wie das Leben selbst in dieser Tristesse. Zunächst sind es nur lose Erzählelemente, die sich aber schnell zu einer atmosphärischen, dichten Geschichte entwickeln, deren Tragik nach und nach intensiviert wird. Sehr gut hat mir die Tatsache gefallen, dass die Protagonistin all ihre Erlebnisse hinnimmt, sich nicht unnötig darüber beschwert, wie mühselig ihr Dasein ist und dennoch ein starker Charakter bleibt, der an den Herausforderungen wächst.
Fazit
Ein empfehlenswerter Roman für alle, die gern diverse Eindrücke bekommen, von einem Leben, wie man es selbst nicht haben möchte, weder im engeren noch im weiteren Sinn. Und wer sich mit dem Abgleiten eines geliebten Menschen in die Drogensucht beschäftigen möchte, ist hier ebenfalls richtig. Ich vergebe 5 Lesesterne und kann das Buch weiterempfehlen und werde es in Erinnerung behalten, als eine traurig-schöne Episode mit Tiefgang.
- Kathryn Stockett
Gute Geister
(688)Aktuelle Rezension von: SchaninAnfangs hatte ich mit dem Schreibstil des Buches ein wenig zu kämpfen und stolperte über einige Wörter, aber nach ein paar Seiten gewöhnt man sich dran.
Die Geschichte ist äußerst berührend und regt zum Nachdenken an. Obwohl man über die Rassentrennung in den Südstaaten Bescheid weiß, schockieren und betrüben einen dennoch einige Details in dem Buch, die die damalige Realität widerspiegeln. Es ist kaum vorstellbar, dass dieser Zustand "nur" 60 Jahre zurückliegt.
Die drei Hauptcharaktere sind äußerst liebenswert.
- Shelly King
Mr. Lawrence, mein Fahrrad und ich
(52)Aktuelle Rezension von: blauerose1Maggie hat gerade ihren hochdotierten Job in Silicon Valley verloren und findet Trost bei „Dragonfly Books“, einem verstaubten Antiquariat um die Ecke. Statt auf Arbeitssuche zu gehen, liest sie eine Schmonzette nach der anderen, freundet sich mit dem schrulligen Besitzer an und lernt nebenbei den geheimnisvollen Fahrradfreak Rajhit kennen. Dann entdeckt sie in einem alten Exemplar von „Lady Chatterley“ einen in das Buch gekritzelten Briefwechsel, der sie augenblicklich in ihren Bann zieht. Die leidenschaftlichen Botschaften zwischen zwei unbekannten Liebenden berühren sie zutiefst – und öffnen ungeahnte Türen in ihrem eigenen Leben…. (Quelle: Buchrücken)
Meine Meinung: Welcher Leseratte würde es nicht gefallen, tagtäglich in einem Laden gefüllt mit Büchern abzuhängen? Also ich würde das sehr gerne, deshalb hat mir dieser Roman auch so gut gefallen. Dazu kommt dann noch die Romantik. Maggie findet Liebesbotschaften in einem Buch, romantischer geht es ja gar nicht! Auch wenn sich dann herausstellt, dass die zwei Liebenden, die die Nachrichten verfasst haben, mit ihren Briefen eigentlich einen ganz anderen Menschen im Kopf hatten. Ich finde diese Geschichte schön zu lesen, zwischendrin hätte vielleicht ein bißchen mehr Spannung sein können, aber alles in allem war es ein netter Roman, in dem man ein paar gemütliche Stunden verbringen konnte. - Sarah Kuttner
Mängelexemplar
(1.208)Aktuelle Rezension von: anscha1402Leseeindruck zu
Mängelexemplar von Sarah Kuttner
Ich habe gerade das Buch welches in der ich Perspektive geschrieben ist beendet.
Ich sortiere gerade noch meine Gefühle und Gedanken.
Erstmal vorweg, das Buch ist in seinem sehr flapsigen Schreibstil geschrieben. Voll gepackt mit ganz viel Selbstironie und etwas Situationskomik.
Ich mochte das Buch sehr. Ganz viel von mir spiegelt sich in diesem Buch wieder. Ganz viele Gefühle und Emotionen sind mir nicht unbekannt. Es wird quasi Karo durch die Erkrankung begleitet. Und da ich selber betroffene bin kann ich sagen das das Buch sehr authentisch ist.
Ich denke dieses Buch spiegelt die Komplexität einer Depression sehr gut wieder.
Jemanden der bisher noch keine Erfahrung mit der Thematik hatte, kann mit dem Buch vielleicht im Ansatz verstehen was in einem Menschen mit Depressionen vorgeht. Wer zum Beispiel Angehörige hat die erkrankt sind, dafür finde ich es einen tollen Roman.
Ich gebe dem Buch volle 5 von 5 Sternen und würde mir wünschen das noch ganz viele Menschen dieses wie ich finde sehr besondere Buch lesen.
Klapptext:
Die Psyche ist so viel komplizierter als eine schöne glatte Fraktur des Schädels.«
Karo lebt schnell und flexibel. Sie ist das Musterexemplar unserer Zeit: intelligent, selbstironisch und liebenswert. Als sie ihren Job verliert, ein paar falsche Freunde aussortiert und mutig ihre feige Beziehung beendet, verliert sie auf einmal den Boden unter den Füßen. Plötzlich ist die Angst da. Als auch die cleversten Selbsttäuschungen nicht mehr helfen, tritt sie verzweifelt und mit wütendem Humor ihrer Depression entgegen.
Dem Wahnwitz unserer Gegenwart gibt Sarah Kuttner eine Stimme. Lustig und tieftraurig, radikal und leidenschaftlich erzählt sie von der Verlorenheit, die manches Leben heute aushalten muss.
- Alfred Döblin
Berlin Alexanderplatz
(285)Aktuelle Rezension von: SotsiaalneKeskkondMir hat der Schreibstil an und für sich sehr gut gefallen. Ich mag es, wenn dieser etwas umschreibend ist und man ein tolles Bild der Handlung und des Handlungsortes suggeriert bekommt. Allerdings nahm die oben bereits angesprochene Reizüberflutung zu drastische Ausmaße an, sodass ich das Buch nicht mehr genießen konnte. Man erlebt zwar hautnah die Erlebnisse einer Großstadt, aber Spannung kommt in der Geschichte gar nicht auf. Das Potential wird durch die ständige Erwähnung von banalen Nebensächlichkeiten komplett unterdrückt. Insofern war die Geschichte zäh und anstrengend zu lesen. Da stellt sich dann aber für jeden die Frage, ob man für den wohl beispiellosesten deutschen Großstadtroman und Döblins wunderbaren Schreibstil absolute Langeweile in Kauf nehmen will.
- Markus Zusak
Der Joker
(1.351)Aktuelle Rezension von: Elfi_08Markus Zusak kann aus der Perspektive von einem 19 Jährigen Jugen und einem 11 Jährigen Mädchen (Liesel - Die Bücherdiebin) schreiben und das ist definitiv eines der Sachen, was einen tollen Autor ausmacht. Dass Markus Z. ein wirklich großartiger Autor ist, weiß ich nun mit absoluter Sicherheit und kann sagen, dass er zu meinen Lieblingsautoren gehört.
Dieses Buch erzählt die Geschichte von einem 19 Jährigen Ed, der nicht so vieles mit seinem Leben anfangen kann und gehört zu denen, an denen das Leben einfach nur vorbeizieht. Ein exzellenter Beispiel für den Inbegriff der Normalität eines Menschens also. Trotzdem, eines Tages passiert ein Ereignis, was gar nicht so normal ist, nämlich ein Raubüberfall in einer Bank und ratet mal wer der Held dieses Ereignisses wird? Ja, Edward. Und das löst eine Reihe von Kettenreaktionen aus (DACHTE ich). Er bekommt kurz danach eine Spielkarte und muss die Dinge erledigen, die drauf stehen. Und all diese Dinge sind mit Schicksalen verbunden, die etwas Hilfe brauchen, um glücklich zu werden. Teilweise sind diese Aufgaben, diese Menschen glücklich zu machen, schwierig, sehr schwierig oder leichter als die anderen. Aber *kleiner Spoileralarm* er schafft es. Er schafft es, all diese Menschen glücklicher, als sie es waren, zu machen. Und er versteht mehr als einmal: andere Menschen glücklich zu machen, macht einem auch glücklich.
Am Ende wird man noch einmal ziemlich überrascht und die Message hinter diesem Buch ist so überwältigend schön und hoffnungsvoll, dass mir fast die Tränen gekommen sind.
Ein absolutes Muss für alle Markus Zusak Fans (unter denen ich auch bin) und alle die es noch werden.
!!!
- Tommy Jaud
Millionär
(985)Aktuelle Rezension von: Drea62Der Anfang war richtig gut und ich habe mehrere Male richtig herzhaft gelacht. Leider lies das Buch je weiter ich zum Ende kam immer mehr nach und den Spaß vom Anfang verlor es immer mehr. Sehr Schade. Ich bin daher enttäuscht und muss gestehen der erste Band VOLLIDIOT war um einiges besser. Von mir daher nur 3 Sterne.
- Paul Auster
Sunset Park
(79)Aktuelle Rezension von: The iron butterflyWir lernen Miles als Erwachsenen kennen. Miles Heller, der Chronist der aufgegebenen Dinge, ist Teil eines Entrümpelungstrupps einer Immobiliengesellschaft. Immer, wenn er eine von den Bewohnern verlassene Wohnung betritt, schlägt ihm mit voller Wucht ein Schicksal entgegen. Jedes verlassene Haus war einmal ein Heim und ist nun nur noch Heimstatt einer abschreckenden Szenerie. Widerliche Gerüche, wütende Schmierereien, Schmutz, Leere und Dinge. Dinge, die weder über Schulden noch Traurigkeit hinweghelfen konnten und zurückgelassen wurden. Bücher, Schuhe, Spielzeug, Großes, Alltägliches, Lebloses. Miles weiß nicht, was ihn antreibt dies zu dokumentieren, denn diese unzähligen Fotos sprechen nie von Hoffnungen, immer nur von Tristesse. Und dabei könnte Miles doch etwas von der Schönheit dieser Welt gebrauchen. Selbst hat er sich mittlerweile auf das Notwendigste beschränkt, er raucht und trinkt nicht mehr, besitzt lediglich noch ein Auto und ein Handy, weil sie seinen Lebensunterhalt sichern.
Als er im Park das Mädchen Pilar kennenlernt, scheint eine kleine Sonne aufzugehen. Nicht nur, weil sie denselben Büchergeschmack zu haben scheinen, da ist noch so viel mehr, auch wenn sie einige Jahre Altersunterschied voneinander trennen. Aber dieser Altersunterschied macht ihre Liebe angreifbar und so ergreift Miles in einer misslichen Lage das Angebot seines alten Bekannten Nathan, der für seine kleine Hausbesetzertruppe noch Zuwachs sucht und verlässt Pilar vorerst. In Sunset Park angekommen, ist es nicht die bescheidene Unterkunft, die Miles beschäftigt, sondern die Nähe zu seiner Familie, die ihn verloren glaubt. Miles, der verlorene Sohn, der in Ungnade gefallene, Miles der Sünder. Die Vergangenheit muss bewältigt werden, Ungesagtes ausgesprochen, auch wenn Wunden aufreißen und nie wieder zu heilen drohen.
Paul Auster versammelt mit den weiteren Protagonisten Ellen Brice und Alice Bergstrom noch weitere Unikate, die mehr oder weniger auf der Suche sind. Alle, Nathan, aber auch Miles‘ Vater Morris treiben in diesem großen dunklen Ozean Leben und klammern sich an jedes Stück Treibholz, das ihren Weg kreuzt. Diese leise Traurigkeit im Roman hat mich unterstrichen, war Begleiter im Jetzt und Hier und „dann nicht mehr hier…, das Jetzt, das für immer verschwunden ist.“
Auster!
- Fredrik Backman
Ein Mann namens Ove
(796)Aktuelle Rezension von: Oliver_StaadenDer Titel, das Cover und der Klappentext haben mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig aber gut und humorvoll. Die Geschichte ist witzig und der Lesende wird unterhalten. Man möchte das Buch nicht mehr zur Seite legen und immer weiterlesen. Ich möchte nicht spoilern, daher werde ich über den Inhalt nichts schreiben. Gut gefallen hat mir die Gratwanderung zwischen Komödie und Drama.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
- Cecelia Ahern
Das Jahr, in dem ich dich traf
(381)Aktuelle Rezension von: ScriptumFelicisAllgemeines:
"Das Jahr, in dem ich dich traf" ist ein Roman von Cecelia Ahern. Es handelt sich dabei um einen Einzelband.
Klappentext:
Jasmine liebt ihre Schwester und ihre Arbeit. Als sie für ein ganzes Jahr freigestellt wird, weiß sie überhaupt nicht mehr, was sie tun soll – und wer sie eigentlich ist.
Matt braucht seine Familie und den Alkohol. Ohne sie steht er vor dem Abgrund.
Jasmine und Matt sind Nachbarn, doch sie haben noch nie miteinander gesprochen. Da Jasmine so viel freie Zeit zu Hause hat, beginnt sie, Matt zu beobachten. Sie macht sich ihre Gedanken über ihn und fängt in ihrem Kopf Gespräche mit ihm an. Nur in echt will sie mit diesem Kerl nichts zu tun haben – dafür hat sie ihre eigenen, guten Gründe.
Doch dann beginnt ein Jahr voll heller Mondnächte, langer Gartentage und berührender Überraschungen – ein Jahr, das alles verändert.
Meinung:
Ich habe wohl einfach kein Glück mit Büchern von Autoren die ich zum ersten Mal lese.
Das Buch war im Grunde ganz okay – weder schlecht noch gut. Es ist eine ruhige Geschichte, ohne unnötige und aufgebauschte Dramen, und zwischendurch auch sehr lustig. Der Hauptfokus liegt dabei auf dem Thema Freundschaft, was meiner Meinung nach immer ein sehr schönes Thema. Trotzdem ist das Buch aber eben auch spannungslos, denn die Geschichte dümpelt nur vor sich hin, und langatmig.
Obwohl die Charaktere eher blass und wenig Tiefgang hatten, hat es dennoch für die Geschichte ausgereicht und im Laufe der Geschichte entwickeln sich beide Hauptcharaktere weiter. Das war schön. Am liebsten mochte ich jedoch Heather – Jasmines ältere Schwester mit Down-Syndrom. Sie brachte frischen Wind in die Sache und war einfach großartig. Die Probleme der Protagonistin waren für mich nicht nachvollziehbar – ich hätte ja beispielsweise überhaupt nichts dagegen ein Jahr ohne Arbeit durchzuhalten, bei fortlaufender Lohnzahlung. Das wäre ein Traum. Aber gut sind wir alle unterschiedlich und nicht alle gleich.
Der Schreibstil an sich war leicht und man flog nur so durch die Seiten. Gleichzeitig war es jedoch wahnsinnig verwirrend, dass Jasmine von ihrem männlichen Nachbarn immer als "Sie" spricht (bspw. "Dann sehe ich Sie…", "Sie tun das…", etc.). Da kapier ich nicht, warum ständig diese Anredeform benutzt wird. Ist das pure Absicht oder ein Übersetzungsfehler?
Fazit/Empfehlung:
Ich würde das Buch nicht weiterempfehlen, da es für mich einfach zu langweilig war.
Dennoch wurden Themen angesprochen, die gut waren und eine schöne Botschaft enthielten. Ebenfalls war es schön zu lesen, wie sich Jasmine und Matt gleichzeitig auffangen.
- Katherine Pancol
Die gelben Augen der Krokodile
(88)Aktuelle Rezension von: RitjaWer französische Filme über Familien und ihre alltäglichen Probleme mag, wird wahrscheinlich mit dieser Mini-Buchserie seine Freude haben. Ich lese gern die Bücher von Katherine Pancol und so bin ich auch mit großer Erwartung an diese Geschichte herangegangen. Das Buch ist keine Neuerscheinung, sondern es lag nun seit 2012 auf meinem SUB. Nun endlich habe ich geschafft, die Geschichte zu Starten.
Katherine Pancol hat einen wunderbaren Schreibstil, der den Lesenden mitnimmt und durch die Seiten gleiten lässt. Sie beschreibt ihre Charaktere so detailliert und realitätsnah (natürlich auch etwas verschroben), dass man mit ihnen leidet, sich freut und mitfiebert oder auch ab und an von ihnen genervt ist. Obwohl die Autorin den Charakteren Zeit für ihre Entwicklung lässt, muss man sich etwas konzentrieren, da immer wieder neue Charaktere hinzukommen bzw. zwischendurch abtauchen, um überraschenderweise viel später wieder aufzutauchen. Was ich besonders mochte, war der Humor. Typisch französisch, etwas überspitzt und mit viel Ironie.
Bei manchen Handlungssträngen (es laufen mehrere nebeneinander) ahnte man schon recht schnell, wie es ausgehen wird. Bei anderen Handlungssträngen war das Ende offen oder sie entwickelten sich ganz anders als erwartet. Alle beeinflussen sich auf irgendeine Art und Weise, die man erst nach zig Seiten erfährt und somit erlebt man immer wieder Überraschungen beim Lesen.
Ich mochte die Geschichte und fühlte mich durchweg gut unterhalten und konnte wunderbar abschalten und meinen eigenen Kinofilm im Kopf dazu starten. Der zweite Teil liegt auch schon auf meinem SUB und ich hoffe, dass ich bald erlesen kann, wie sich Joséphine weiterentwickeln wird.
- Thilo Sarrazin
Deutschland schafft sich ab
(141)Aktuelle Rezension von: HannaIcecreamDieses Buch ist sehr lesenwert und leicht zu lesen.
- Andreas Eschbach
Eine Billion Dollar
(699)Aktuelle Rezension von: buecherjaegerJohn Salvatore Fontanelli ist ein junger New Yorker Mann, der von Monat zu Monat schauen muss, wie er über die Runden kommt und seinem Mitbewohner die Miete bezahlen kann. Eines Tages wird er jedoch von drei italienischen Anwälten – den Vacchis – zu einer Testamentseröffnung geladen. Sein Vorfahr hat ihn vor fünfhundert Jahren zum Erben seines Vermögens bestimmt: Eine Billion Dollar. Doch das Ganze passiert mit einem Ziel: John Fontanelli soll mit dem Geld die Welt zu einem besseren Ort machen.
Andreas Eschbachs Buch aus dem Jahr 2001 scheint aktueller denn je. Es ist als Thriller gelabelt; ob ich dem zustimme, habe ich noch nicht endgültig beschlossen. Es ist ein Genremix aus Thriller und Drama, ein Gedankenspiel über die Macht des Geldes.
John Fontanellis Entwicklung vom Otto Normalverbraucher zum reichsten Mann der Welt wird ausführlich gezeichnet – von der Überforderung über die Realisation und sinnlose Ausgaben bis hin zu dem Druck, damit etwas Nützliches anzustellen.
Auf seiner Reise zur Verwirklichung der Vision seines Urahns begegnet John vielen Menschen, die mal mehr, mal weniger Gutes für ihn wollen, und Problemen, die es zu meistern gilt. Auf dieser Reise versteht er immer besser, welche Rolle Geld spielt.
Ein so umfangreiches Buch wie »Eine Billion Dollar« mit fast neunhundert Seiten kommt nicht völlig ohne Längen aus. Der Umfang der Geschichte gibt Eschbach aber auch die Möglichkeit, seine Charaktere – allen voran John Fontanelli – zu entfalten. Ich konnte mich in einigen Situationen sehr gut mit ihm identifizieren, gerade als es anfangs darum ging, die Höhe des Erbes und die damit einhergehende Macht zu realisieren. Mit John und vielen der anderen Charaktere habe ich beim Lesen so viel Zeit verbracht, dass ich sie lieben gelernt habe. Zwischenzeitlich hatte ich das Bedürfnis, John zu googeln, bis mir auffiel, dass er nicht real ist. Das als Autor zu schaffen, ist ganz große Kunst.
In einer Rezension habe ich einmal einen Satz gelesen, der in etwas so lautete: »Beim Lesen von Eschbachs Büchern wird man nicht dümmer.« Das zeigt auch diese Lektüre. Der Autor erklärt unglaublich viel über die Finanzwelt – für Menschen, die sich damit schon oft auseinandergesetzt haben, nichts Neues, aber auch für sie und gerade für andere kann das superspannend sein. Mit diesen langen Erklärungen zu Märkten, Finanzströmen, Macht und vielem mehr gehen auch die Längen des Buches einher. In einer Szene gibt es einen fast dreißigseitigen(!) Monolog einer Person zu einem Thema der Finanzwelt.
Ich verstehe, dass das Buch nicht jedermanns und -fraus Geschmack trifft, ich habe es aber sehr geliebt, bin Fan von John Fontanelli. Gerade, wie er das eine oder andere realisiert, was seinen Reichtum angeht, fand ich sehr gut beschrieben, und das Ende hat mich – auch wenn es nicht superinnovativ war – begeistert. · 9/10
- Sophie Divry
Als der Teufel aus dem Badezimmer kam
(50)Aktuelle Rezension von: Betty02In diesem Roman führt ins die Autorin in die Welt einer Journalistin/ Autorin, die ihren Lebensunterhalt nicht gänzlich mit dieser Tätigkeit bestreiten kann. Sie beschreibt in aller Ausführlichkeit ihre Schwierigkeiten und Probleme und versucht Lösungen zu finden um diesem Hamsterrad entrinnen zu können.
Diese Thematik ist aktuell und auch polarisierend. Denn genauso ergeht es heutzutage vielen Menschen. Existenzängste begleiten viele Menschen.
Der Einstieg, sowie auch die Leseprobe ließen einen gut in das Leben unserer Protagonistin finden. Mit zunehmender Seitenzahl wurde das Gelesene speziell und ermüdend. Es beschreibt zwar vielerlei wahre Dinge, die für viele zutreffen, jedoch geschieht es wirklich langatmig und ließ mich teilweise Seiten überspringen, ohne einen Nachteil empfunden zu haben.
Die Sprache ist gut gewählt, der Schreibstil gefiel mir, bis auf die ausschweifenden Beschreibungen, sehr gut. Kritik, Humor und Witz verbindet die Autorin gut miteinander. Jedoch kann ich diesen Roman nicht ausdrücklich empfehlen.