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221 Bücher
- Jostein Gaarder
Sofies Welt
(4.482)Aktuelle Rezension von: Vera-SeidlDer Roman „Sofies Welt“ von Jostein Gaarder erschien 1991 als Einführung in die Philosophie für Kinder und Jugendliche. Als hervorragende Zusammenfassung wurde er auch bei Erwachsenen sehr beliebt. Bis zum Jahr 2017 wurde das Werk in 65 Sprachen übersetzt und weltweit 40 Millionen Mal verkauft. 1999 wurde „Sofies Welt“ unter der Regie von Erik Gustavson verfilmt.
Gaarder beginnt sein Buch mit einem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe:
„Wer nicht von dreitausend Jahren
Sich weiß Rechenschaft zu geben,
Bleib im Dunkeln unerfahren,
Mag von Tag zu Tage leben.“
Zwei Mal werden die Zeilen im Roman wiederholt, woran zu erkennen ist, welche Bedeutung der norwegische Autor ihnen beimisst.
Auch an anderen Stellen spart Gaarder nicht mit Wiederholungen, womit er den Philosophiekurs enorm erleichtert. Zahlreiche Beispiele , eine einfache Sprache, verschiedene Schriftarten und die Rahmenhandlung sorgen dafür, dass sich der Stoff einprägt.
Die Hauptfigur ist Sofie Amundsen. Ihr Vorname wird im Buch wie folgt erklärt: „Auf Griechisch hieß diese weibliche Seite Gottes Sophia. >Sophia< oder >Sofie< bedeutet >Weisheit<.“ Über die Bedeutung des Nachnamens schweigt sich Gaarder aus.
Sofies Philosophielehrer heißt Alberto Knox, womit er dieselben Initialen hat wie Albert Knag, ein Major, der für die UNO im Libanon tätig ist. Jener Major entpuppt sich nach und nach als Schreiber von „Sofies Welt“. Er fertigt das Werk als Geburtstagsüberraschung für seine Tochter Hilde an, deren Name eine Anspielung auf Hildegard von Bingen ist.
Den wenigen Frauen in der Philosophiegeschichte widmet der Autor besondere Aufmerksamkeit. Die UNO als Friedensstifter lobt er in höchsten Tönen und auch der Umweltschutz kommt mehrmals zur Sprache.
Zwei Bilder spielen eine große Rolle im Roman. Das eine heißt „Bjerkely - im Schutz der Birken“, das andere „Berkeley“. Ersteres ist die Heimat von Hilde. Das Grundstück ähnelt dem, auf welchem Sofie heranwächst. Dem ersten Kapitel hat Gaarder die Überschrift „Der Garten Eden“ gegeben. Und sein Name leitet sich ebenfalls von einem umfriedeten Stück Land her.
George Berkeley war ein irischer Bischof und Philosoph, der von 1685 bis 1753 lebte. Auf ihn läuft der Philosophiekurs zu und bildet einen Höhe- und Wendepunkt in „Sofies Welt“. Er gehörte neben John Locke und David Hume zu den Empiristen.
„Er sagt, das Einzige, was existiert, ist das, was wir empfinden. Aber wir empfinden nicht >Materie< oder >Stoff<. Wir empfinden die Dinge nicht als handgreifliche >Dinge<. Wenn wir voraussetzen, dass das, was wir empfinden, eine dahinterliegende >Substanz< hat, dann ziehen wir voreilige Schlüsse. Wir haben überhaupt keinen erfahrungsmäßigen Beleg für diese Behauptung … Er meinte auch, dass alle unsere Ideen eine Ursache außerhalb unseres Bewusstseins haben, dass diese Ursache aber nicht stofflicher Natur ist. Sie ist, so Berkeley, aus Geist … alles, was wir sehen und fühlen ist nach Berkeley eine Wirkung der Kraft Gottes.“
Gaarder beginnt sein Buch mit den Naturphilosophen. Heraklit mit seiner These, „alles fließt“, und Demokrit als Erfinder der Atome seien hier als Beispiele genannt.
Viel Aufmerksamkeit widmet der Autor Sokrates, Platon und Aristoteles. Es folgen die Kyniker, Stoiker, Epikureer, Neuplatoniker und Mystiker. Dann zeigt er, wie das semitische Weltbild durch das Juden- und Christentum in das indogermanische eindrang. Augustinus und Thomas von Aquin stehen bei ihm für das Mittelalter, Marsilio Ticino, Giovanni Pico della Mirandela, Giordano Bruno, Galileo Galilei, Francis Bacon, Nikolaus Kopernikus, Johannes Kepler, Isaac Newton, Martin Luther und Erasmus von Rotterdam für die Renaissance und die Reformation. Dem Barock folgen die Systembauer René Descartes, Baruch de Spinoza, Gottfried Wilhelm Leibniz, John Locke, George Berkeley, David Hume und Immanuel Kant.
Bei seinen Zusammenfassungen bleibt Gaarder immer neutral. Nur bei Berkeley wird er satirisch und am Ende bei den Esoterikern des 20. Jahrhunderts warnend.
Vielleicht haben aufgrund dieser Haltung religiöse Größen wie Franz von Assisi, Meister Eckhart oder Abraham Abulafia keinen Einzug in sein Werk erhalten.
In Bezug auf Kant schreibt Gaarder leidenschaftslos wie der Philosoph selbst: „Das bedeutet, dass wir, ehe wir etwas erfahren, wissen können, dass wir es als Phänomen in Zeit und Raum auffassen werden. Wir sind unfähig, könnte man sagen, die Brillengläser der Vernunft abzusetzen.“
Über die spezielle Unfähigkeit Immanuel Kants äußert sich Gaarder nicht. Heinrich Heine war weniger diskret: „Die Lebensgeschichte des Immanuel Kant ist schwer zu beschreiben. Denn er hatte weder Leben noch Geschichte … Sonderbarer Kontrast zwischen dem äußeren Leben des Mannes und seinen zerstörenden, weltzermalmenden Gedanken! Wahrlich, hätten die Bürger von Königsberg die ganze Bedeutung dieses Gedankens geahnt, sie würden vor jenem Manne eine weit grauenhaftere Scheu empfunden haben als vor einem Scharfrichter, vor einem Scharfrichter, der nur Menschen hinrichtet - aber die guten Leute sahen in ihm nichts anderes als einen Professor der Philosophie, und wenn er zur bestimmten Stunde vorbeiwandelte, grüßten sie freundlich, und richteten etwa nach ihm ihre Taschenuhr.“
Wenn Georg Simmel Kant als „Begriffskrüppel“ bezeichnete, meinte er sicher dessen Kausalgesetz inklusive seiner Unterscheidung der „Dinge an sich“ und derer „für uns“ oder seinen kategorischen Imperativ.
Auf die Aufklärung und Romantik folgen in Gaarders Roman Georg Wilhelm Friedrich Hegel mit seiner These, Antithese und Synthese und der Existentialist Sören Kierkegaard, dann Karl-Marx, Charles Darwin und Siegmund Freud.
In unserer eigenen Zeit wird der Autor, was die Philosophie betrifft, wortkarg. Mühselig kommen ihm Friedrich Nietzsche, Martin Heidegger, Jean Paul Sartre und Simone de Beauvoir über die Lippen. Das „absurde Theater“ findet seine Erwähnung, der „Neothomismus“, die „Analytische Philosophie“ der „Logische Empirismus“, der „Neomarxismus“, der „Neodarwinismus“, die „Psychoanalyse“, der „Materialismus“ und die „Ökophilosophie“.
Gaarder wendet sich zwar am Ende dem Weltall zu, schreibt aber nichts über Albert Einstein oder Stephen Hawking. Auch Marie Curie erwähnt er nicht. Die zweifache Nobelpreisträgerin war eine der ersten, die das Kausalgesetz in Frage stellte, nachdem sie keine Ursache für die radioaktive Strahlung erkennen konnte.
Die Denker, die sich mit der Sprache beschäftigt haben, fehlen ebenfalls. Ludwig Wittgenstein ist hier zu nennen, Gilbert Ryle, John Langshaw Austin und Peter Strawson. George Orwell mit seinem „Neusprech“ fällt mir ein, Theodor W. Adorno und Michel Foucault.
Kein Wort verliert Gaarder über die Sozialphilosophen des 20 Jahrhunderts. Die Frankfurter Schule mit bereits genanntem Adorno, Max Horkheimer, Erich Fromm, Herbert Marcuse, Leo Löwenthal, Franz Neumann, Otto Kirchheimer, Friedrich Pollock und Walter Benjamin fehlen. Hartmut Rosa als bedeutender Soziologe des 21. Jahrhunderts müsste ebenfalls in einem Philosophiebuch erscheinen, meine ich.
Da Gaarder die Philosophinnen so sehr schätzt, hätte er zumindest Rosa Luxemburg, Hannah Ahrendt und Simone Weil erwähnen sollen.
„Sofies Welt“ ist ohne Zweifel ein gelungener Roman, der aber deutlich nach einer Fortsetzung verlangt.
Hilde könnte ihrer Tochter Sofie von den philosophischen Strömungen des 20. und 21. Jahrhunderts erzählen. Dadurch käme nicht nur das zyklische Denken wieder ins Spiel, auch Gaarders Bild der ungebildeten und wenig interessierten Mutter könnte revidiert werden.
Vera Seidl
- Stephen King
Das Leben und das Schreiben
(374)Aktuelle Rezension von: FederstrichStephen King, der Meister des Horrors gibt einen EInblick in sein Schaffen und gibt Tipps, wie man es selbst machen kann. Wer sich Hoffnung auf eine Art Rezept oder Anleitung gemacht hat, wie man Bestseller schreibt, wird enttäuscht werden, das wird der Autor nicht müde zu betonen. Das Buch benötigt einen gehörigen Anlauf, denn zunächst beginnt King mit seiner Kindheit und wie er zum Schreiben gekommen ist. Fans wird darin nicht viel Neues geboten und da jeder Schriftsteller einen anderen Background hat, hilft es wahrscheinlich nur zum Verständnis der Karriere Kings. Interessant wird es im Mittelteil. DIe Tipps, die der erfolgreiche Autor gibt, sind für jeden, der wissen will, was wichtig ist, Gold wert. Mir haben besonders zwei wertvolle Hinweise geholfen: 1. Lerne von schlechteren Schriftstellern (Augenrollen hält die Augen auch fit!) und 2. Das sorgsame Verwenden von (verruchten) Adverbien. In der Kürze liegt die Würze, scheint der Leitspruch zu sein, was Stephen King bei seinem eigenen Leben, das im dritten Teil seinen schriftstellerischen Abschluss findet, dann doch nicht so ganz beherzigt.
Was man auch nicht vergessen darf: Ein paar der Tipps funktionieren nur in den USA und Kings Schaffen fiel in einen für ihn äußerst günstigen Zeitraum. Im Großen und Ganzen gefällt mir sein Werk sehr gut (die Atmosphäre stimmt ;-), aber einiges von dem Brimborium drumherum, hätte er auch weglassen können.
- Inga Pfannebecker
1 Salat - 50 Dressings
(83)Aktuelle Rezension von: leselauriHier ist wirklich für jeden Tag etwas dabei, dass das Salat essen nie langweilig wird. Die Rezepte sind gut beschriebn und auch ohne viel geschick in der Küche einwandfrei nachzuokochen.. denn aus einem Salat kann man dank diesem Kochbuch so einiges rausholen... egal ob Vegan, klassisch, knackig,mild oder Fruchtig, feinsäuerlich... es werden auch verschiedenste geschmäcker auf ihren geschmack kommen un detwas finden, denn es ist wirklich für jeden etwas dabei. Für die Rezepte werden meist Trendzutaten verwendet und auch verschiedenste Kombinationen ausprobiert, was mir sehr gut geschmeckt hat. Super ist das Buch wirklich wenn man eine Grillparty veranstaltet und mehrere Salate zubereitet, sodass man auch mit den Dressings und Soßen variieren kann, denn so kommt garantiert jeder auf den Geschmack eines guten Salates.
- Paul Watzlawick
Anleitung zum Unglücklichsein
(387)Aktuelle Rezension von: Rose2015Das beste Buch, das ich seit Langem gelesen habe. Wer Ironie versteht und zwischen den Zeilen lesen kann und will, muss das Buch lesen.
- James N Frey
Wie man einem verdammt guten Roman schreibt
(50)Aktuelle Rezension von: SabWeWie schafft man runde Figuren und wie entsteht eine spannende Story? Was genau ist eine Prämisse, der sich jeder Roman zu unterwerfen hat, und wofür sollte sie gut sein? Warum ist es für geniale oder zumindest talentierte Schreiber oft viel schwieriger, einen Roman zu verfassen, als für disziplinierte Arbeitstiere? Weshalb ist es so wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein, wenn man einen guten Roman schreiben will?
Der amerikanische Schriftsteller und Universitätsdozent für kreatives Schreiben, James N. Frey, verfasste seinen Ratgeber, in dem er diese und weitere Themen behandelt, bereits 1987. Und ich bin unendlich froh, ihn ein paar Jahrzehnte später endlich entdeckt und gelesen zu haben.
Natürlich ist der Mann umstritten und natürlich ist seine Sicht auf die Dinge zutiefst in der amerikanischen Literatur und Dramaturgie verwurzelt. Man stelle sich einen deutschen Literaturprofessor vor, der unter Auslassung jeglicher Demutsformel behauptet, zu wissen, wie man einen verdammt guten Roman schreibt. Undenkbar, ein Skandal!
James N. Frey, geboren 1945 in New York, ist Schriftsteller und unterrichtete kreatives Schreiben an amerikanischen Universitäten, lange bevor man in Deutschland überhaupt zu glauben vermochte, dass es sich lehren und erlernen lässt, wie Literatur entsteht. Ganz ohne Geniekult und Strukturalismus-Debatten.
Und natürlich weiß der Mann sehr genau, dass es „den“ verdammt guten Roman nicht gibt, dass er im Grunde eine Anleitung verfasst hat, wie man eine prima Drehbuchvorlage für den nächsten Tatort schreibt. Denn es geht ihm, wie Volker Neuhaus es im Vorwort zusammenfasst, „um den dramatischen Roman – um nicht mehr. Den Experimentalroman, den unsere Kritiker fast ausschließlich besprechen, schließt er ausdrücklich aus.“
Man darf sich also diesem Buch nicht mit der Vorstellung nähern, eine Rezeptur für alles und jedes zu erhalten, die das eigene disziplinierte Arbeiten am Manuskript, das Schreiben und Verwerfen, Fluchen und Jauchzen, das rasche Entwerfen und langsame Überarbeiten überflüssig macht. Im Gegenteil. Wer Freys Anleitung ernst nimmt, sieht eine Menge harter Arbeit auf sich zukommen. Ganz anders, als es die zuckersüßen Ratgeber verheißen, die den kreativen Schreibfluss anregen wollen, nicht aber zum Klotzen und Ackern auffordern.
Vergiss Schreibübungen und konzentriere dich auf deine Prämisse
Zentrale Bedeutung kommt Frey zufolge der Prämisse eines Romans zu. Die Prämisse ist letzter Grund des jeweiligen Romans und bestimmt dessen Aufbau, Handlung, Konflikte und Spannungsbögen. Sie stellt eine organische Einheit der Handlung aller Figuren her, sie muss bewiesen und ins Extrem geführt werden. Ohne eine Prämisse könnte der Roman immer noch nett und lesenswert sein, würde aber bei näherem Hinsehen in seine Einzelteile zersplittern.
Dabei kann die Prämisse selbst durchaus banal sein. Sie kann beispielsweise lauten „Sex vor der Ehe führt ins Unglück“ – oder auch vom genauen Gegenteil ausgehen. Es kommt nicht darauf an, dass die Prämisse wahr ist, sondern darauf, dass der Autor sie beweisen will und die Beweisführung auf seine Figuren, deren Konflikte und Motive überträgt.
Ist die Prämisse erst gefunden, müssen alle Szenen und Handlungen daraufhin überprüft werden, ob sie in einem Zusammenhang zu ihr stehen. Das klingt nach einer starken Einschränkung und so, als dürfe sich alles nur um ein Thema drehen und winden. Und gerade die hohe Bedeutung, die Frey der Prämisse zuspricht, führte teilweise zu Verrissen und negativen Rezensionen seines Schreibratgebers. Tatsächlich nimmt sie in seiner Anleitung einen wichtigen Stellenwert ein, letztlich aber nicht den allein selig machenden.
Mir hat die Vorstellung einer solchen Prämisse enorm geholfen, zu verstehen, was mich an meinem eigenen Erstlingswerk stört: Der Roman ist schon okay, schwächelt aber, weil es ihm an einer solchen eindeutigen Prämisse fehlt, was bedeutet, er wirkt zersplittert, findet nicht zu sich selbst und zu einer überzeugenden Einheitlichkeit. Was bislang nur ein Gefühl war, an dem sich nichts ändern ließ, ist auf diese Weise zu einer Erkenntnis geworden, mit der sich arbeiten und ein neuer Versuch starten lässt. Und dafür bin ich schon heute zutiefst dankbar.
Die Frage aller Fragen: Willst du einen verdammt guten Roman schreiben oder nicht?
Freys eher knappe Anleitung war nicht der erste Schreibratgeber, den ich las. Ich wünschte, er wäre es gewesen. Denn es ist der erste, der mich wirklich voranbringt. Was ihn für mich so wertvoll macht und von anderen Ratgebern unterscheidet, ist, dass er keine gelenkten Schreibübungen enthält, deren Sinn sich niemandem erschließt und die den angehenden Autor stets nur in der Abhängigkeit von Experten halten, die es besser wissen. Frey stellt den Leser, der so gern ein Autor sein möchte, im Grunde vor eine einzige grundlegende Frage: Willst du nun einen verdammt guten Roman schreiben oder nicht?
Ob man sich dann Freys Vorstellungen von einem solch eigenwilligen Genre wie dem „verdammt guten Roman“ gänzlich unterwirft, bleibt jedem selbst überlassen. Klar ist nur: Ein guter Roman duldet keine Ausflüchte. Schreib ihn mit ganzer Kraft und Intensität oder lass die Finger davon. Sei ehrlich zu dir selbst, halte dich fern von Kritikern, die dich nicht zerpflücken und anfeuern, und opfere zur Not auch deine Lieblingsszenen dem Rotstift, denn „nur Schriftsteller wissen, wie man einen Text umschreibt. Diese Fähigkeit allein macht den Amateur zum Profi“.
Na dann: erfolgreiches Schaffen!
Die Zitate wurden der deutschen Ausgabe aus dem Jahr 2008 entnommen.
- Andrea Fehringer
Die Poesie des Tötens
(21)Aktuelle Rezension von: TeresaTiziaIch habe mich ab den ersten beiden Kurzgeschichten in die »Die Perspektive des Zwielichts« verliebt und kann sie nur empfehlen. So eine witzige Idee! Jeweils zwei Storys gehören zusammen, beide Male sind dieselben Figuren beteiligt, aber sie erleben völlig andere Geschichten. Skurrile Ideen, schräge Details, sehr gute Sprache. Dieses Buch ist schlicht das, was man sich von anderen öfter wünschen würde: ein Vergnügen zu lesen. Man legt es nicht mehr aus der Hand, bis man durch ist, und dann möchte man von vorne anfangen. Ich habe damit jetzt schon ein paar gute Weihnachtsgeschenke. Was für eine Freude.
- Doris Dörrie
Leben, schreiben, atmen
(36)Aktuelle Rezension von: FranziDieBuechertanteEin richtig gutes und tolles Buch (SPOILER).
Meine Meinung:
Für mich ist dieses Buch geschickt gemacht. Es enthält Geschichten über Dörries Leben, da sie aber immer wieder thematisiert, dass es nicht um Wahrheit geht, sondern einfach ums schreiben was kommt, weiß man am Ende nicht, was jetzt stimmt und was nicht. Nach den Geschichten gibt es Schreibimpulse und allgemeine Hinweise zum Schreiben.
Ich finde man kann das Buch auf viele Weisen lesen. Zum einem sind die Geschichten selbst lesenswerte und unterhaltsame Kurzgeschichten zum zwischendurch lesen oder zum inspirieren, auch kann man nur mit den Schreibimpulsen danach arbeiten. Bei mir haben auch einige Geschichten den Schreibfluss angeregt, sodass es fürs Schreiben auch sinnvoll sein kann, beides miteinander zu verbinden und zu gucken, was passiert. Auch muss man sie nicht nacheinander abarbeiten, sondern kann das Buch einfach aufschlagen und loslegen.
Von den Allgemeinen Hinweise kannte ich schon einige und wende sie tatsächlich schon an (z.B. 10 Minuten ohne absetzen des Stiftes schreiben was kommt und nicht auf Rechtschreibung, Aussehen oder Wahrheit achten).
Ich stellte fest, dass ich bei manchen Themen eine Sperre hatte oder aber auch, dass der Schreibfluss erst später kam. Manche Impulse haben mich hingegen so stark angeregt, dass ich gar nicht anders konnte, als gleich loszulegen.
Fazit: Lange habe nach einem universellen Geschenk gesucht, dass man kaufen kann, wenn man nicht weiß, was man kaufen soll/kann. Für mich ist dieses Buch dafür perfekt. Wer schreiben will, wird schreiben, wer nur lesen will, kann nur lesen. So oder so ist eine Schatztruhe voller wertvollen Impulsen. Außerdem ist es fast eine Endlose Geschichte, denn es gibt häufig mehrere Möglichkeiten den Impuls umzusetzen bzw. können mehrere Impulse bei einem selbst aufgelöst werden oder aber auch je nach Lebensphase könnte sich das eine oder andere ändern.
Bleiben oder Weg? Ich hab noch gar nicht alle Impulse umgesetzt (aber komplett gelesen), deswegen werde ich es mir noch sehr häufig schnappen und damit arbeiten.
- Anne Berest
How To Be Parisian wherever you are
(111)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerImmer mal wieder überkommt mich die Lust, alles stehen und liegen zu lassen und nach Paris zu fahren. Die Stadt, die Menschen, sogar der Verkehr und der Lärm folgt einen eigenen Dynamik, die stimulierend und entschleunigend zugleich sein kann. Die Uhren ticken anders in Paris. Schnell und langsam, laut und leise. Und mitten drin: die Pariserin.
Von vielen Frauen um ihre Eleganz und ihrer nahezu mühelosen Schönheit beneidet, wird in diesem Buch kein Cliché über die Pariserin ausgelassen. Angefangen bei Modetips über zu hilfreiche Hinweise zum Thema Fremdgehen und die perfekte Crêpe - jeder Aspekte im Leben einer Femme fatale wird betrachtet und episodisch kurz zusammengefasst. Die Autorinnen haben kein Do and Don‘t ausgelassen, so kann man mit diesem Buch als Hilfe jeden Fauxpas mit Charme aus dem Weg gehen.
Insgesamt eignet sich das Buch eher als lustiger, halbseriöser, vollironischer Zeitvertreib, der einen zu etwas mehr französischer Lässigkeit bewegt, aber am Ende doch froh sein lässt, zu sein wie man ist.
Denn ehrlich gesagt, Pariserin zu sein klingt anstrengend.
- Werner Tiki Küstenmacher
simplify your life
(200)Aktuelle Rezension von: Die-RezensentinFünfzehn Jahre nach Erscheinen des ersten Buches `Simplify your life` gibt es jetzt eine aktualisierte Fassung, denn einige Tipps von damals treffen heute nicht mehr zu. Vor allem die Technik hat sich in den letzten fünfzehn Jahren extrem verändert und weiterentwickelt.
Schon das Lesen des ersten Buches hat 2005 mein Leben verändert. Leider vergisst man im Laufe der Jahre wieder, was man sich vorgenommen hatte.
Ich bin auch ein Sammler und horte gerne viele unnütze Dinge, die ich ja evt. irgendwann mal gebrauchen könnte. Allerdings finde ich sie, sollte ich sie benötigen, dann natürlich nicht wieder.
Das Wichtigste: `Aufschieberitis besiegen!!!` Sofort machen, nicht lange planen!
`Entstapeln Sie Ihre Wohnung!` Diesen Tipp habe ich mir zu Herzen genommen und mich von Unmengen Zeitschriftenstapeln befreit, die noch unbedingt durchgesehen werden sollen, weil irgendwo ein interessanter Artikel stand.
Die Zeitschriften, die man nicht direkt liest, werden irgendwann doch ungelesen aussortiert, das kann ich bestätigen. Davor liegen sie aber Ewigkeiten herum und stören, wenn man hinsieht.
Einer meiner Lieblingstipps ist: ´Erfreuen Sie sich an freien Flächen´!!
Tiki Küstenmacher hat u.a. die Treppe als Beispiel gebracht. Das kenne ich auch, mal eben etwas abgelegt und beim nächsten Gang kommt die Sache mit nach oben. Soweit die Theorie! Die Wirklichkeit sieht leider so aus, dass irgendwann die Treppenstufen versperrt sind mit Dingen, die eigentlich nach oben müssen. Wie das gar nicht erst passieren kann, steht im Buch.
Auch Kleidung, die man seit Jahren nicht getragen hat, verstopft nur den Schrank und wird nicht etwa in fünf Jahren wieder passen.
Das weiß ich alles, aber der Anstoß, etwas zu ändern, hat bisher gefehlt.
Das Buch ist wirklich vielseitig, Zeitmanagement im Job und Privatleben, das richtige Ordnen von Unterlagen. Aber auch die Überlegungen, welche Beziehungen (Partnerschaft, Ehe oder Freundschaften) einem nicht mehr gut tun. Hier gibt es fast nichts, das nicht angesprochen wird.
Sogar der Zusammenhang von Übergewicht und Sammeln wird durchleuchtet.
`Simplify Your Life` ist ein Ratgeber, der einem hilft, das Leben zu vereinfachen. Vor allem Chaoten, die nichts wegwerfen können und sich leicht verzetteln, sollten unbedingt zu diesem Buch greifen. - Isaac Asimov
Ich, der Roboter
(53)Aktuelle Rezension von: Horatio-BuecherliebeIn der vorliegenden Erzählungssammlung aus den 1940er Jahren befasst sich Isaak Asimov frühzeitig mit moralischen und ethischen Fragestellungen, die mit dem Zusammenleben von Menschen und "intelligenten" Robotern verbunden sind. Grundlage bilden die von ihm entwickelten (zunächst) drei Robotergesetze, die auch über sein Werk hinaus im Bereich der Roboter-Ethik erhebliche Beachtung gefunden haben. Wegen ihrer großen Bedeutung für sein gesamtes Werk nachfolgend kurz aufgeführt:
1. Ein Roboter darf keinem Menschen schaden oder durch Untätigkeit einen Schaden an Menschen zulassen.
2. Ein Roboter muss jeden von einem Menschen gegebenen Befehl ausführen, aber nur, wenn dabei das erste Gesetz nicht gebrochen wird.
3. Ein Roboter muss seine eigene Existenz bewahren, es sei denn, dies spricht gegen das erste oder das zweite Gesetzt.
Mögen diese Gesetze auf den ersten Blick auch einleuchtend erscheinen, sind sie in der alltäglichen Anwendung jedoch sehr problematisch und interpretierbar. Genau mit diesen Unschärfen befasst sich Asimov in den vorliegenden Erzählungen.
Die aus den drei Gesetzen der Robotik resultierenden moralischen Fragestellungen und Dilemmata und überhaupt das Thema Roboter-Ethik sind gerade heute in den Zeiten von künstlicher Intelligenz, erster humanoider Roboter, Drohnen und autonomen Fahrens wieder von höchster Aktualität!
Der Band bildet zudem auch als theoretische Grundlage einen hervorragenden Einstieg in Asimovs monumentalen und spannenden "Foundation-Zyklus" und sei schon aus diesem Grund jedem und jeder Interessierten ans Herz gelegt.
Die recht bekannte Verfilmung "I, Robot" (2004) von Alex Proyas mit Will Smith beruht allerdings nur sehr locker auf Motiven der Erzählungssammlung und steht als "SF-Actionfilm" mehr eigenständig daneben.
Auf Seiten der literarischen Qualität sind bei derart auf das Sachthema "Roboter-Ethik" bezogenen Erzählungen allerdings einige Abstriche zu machen, was sich etwas auf meine Sterne-Bewertung auswirken musste.
Das ändert allerdings nichts an meiner großen und uneingeschränkten Leseempfehlung für alle Interessierten, die sich mit anspruchsvoller Science Fiction Literatur auseinandersetzen möchten.
- Charles Baudelaire
Wein und Haschisch
(8)Aktuelle Rezension von: Julia79Eigentlich war der 1821 geborene Franzose Charles Baudelaire Lyriker. Vielen ist "Les Fleurs du mal" (Die Blumen des Bösen) viel eher ein Begriff, ich bin jedoch durch die Optik des kleinen in Samt gewandeten Büchleins und dem illustren Titel auf ihn aufmerksam geworden.
Auf knapp 200 Seiten kommt 2017 erstmals diese Zusammenstellung Essays in Neuübersetzung zum Thema Genuss und Ästhetik heraus. Und Baudelaire versteht etwas vom Genießen und davon, was trügerisch ablenkt - vom Schreiben wie vom Leben überhaupt. Neben Wein und Haschisch werden die Oper und andere Künste genannt, gute und schlechte Literatur kommt zur Sprache, wie mit Gläubigern und Misserfolgen umzugehen ist.
Charles Baudelaire schreibt auf hohem Niveau und dabei mit so leichter Hand und unterhaltsam, dass dieses Buch eine große Freude war. Teils mag er überheblich klingen, doch seine Nüchternheit und Sprachgewandtheit (und sicher auch die hervorragende Übersetzung von Melanie Walz) lässt auch Spitzen gegen Kollegen nie bösartig, sondern stets amüsant klingen.
"Wein und Haschisch" lässt sich nicht wirklich flüssig lesen, es hat einen roten Faden, die Essays sind jedoch ohne Übergang aufeinanderfolgend, es endet somit ohne abschließende Erkenntnis, die ganze Textsammlung ist vielmehr sehr erhellend.
Wie von den kleinen Klassikern des Manesseverlages gewohnt sind auch hier Ergänzungen zum Text und zur Übersetzung im Anhang, sowie ein Portrait mit wissenswerten Hintergründen zum diesem interessanten Schriftsteller.
Absolut zu empfehlen, eine Praline unter meinen Büchern!
- Joseph Murphy
Die Macht Ihres Unterbewusstseins
(34)Aktuelle Rezension von: dorothea84…So überflüssig finde ich dieses kleine Büchlein.
Dr Joseph Murphy ist eine wahre Fundgrube und eine Inspiration für mich.
Aber dieses Büchlein ist… ich muss es leider so gnadenlos ausdrücken…völlig überflüssig.
Unter dem Titel: Affirmationen für Glück und Erfolg, sind Sätze die zwar nett zu lesen sind, aber sie sind keine Affirmationen.
Es gibt kein Vorwort, wie und was Affirmationen überhaupt sind. Wie ich sie anwenden soll, etc.
Und dann steht ein Satz da wie: „Versuchen Sie niemals, ihre Frau oder ihren Mann von Grund auf zu ändern.“ Und darunter in 4,5 Zeilen eine „Erklärung“.
Ich werde das Buch in den kleinen kostenlosen „Bücherschrank“ in der Stadt stellen mit der Hoffnung, das es dort jemand findet der seinen Nutzen daraus ziehen kann.
- Niccolo Machiavelli
Der Fürst
(20)Aktuelle Rezension von: Mario_VeraguthMachiavellis hauptsächlicher Impuls und gleichsam die Hoffnung hinter dem Werk war, es als Geschenk dargeboten, als kluger Stratege anerkannt und wieder in seine verlorenen Machtpositionen eingesetzt zu werden. Dies misslang zwar, aber als einer der ersten Lehrherrn und Vorgänger der modernen spin doctors verstand er es, die Mechanismen hinter Aufstieg und Fall bekannter historischer Persönlichkeiten und Großreiche und die zugrunde liegenden Denkfehler minutiös aufzuzeigen.
Primär bemüht er Beispiele aus der römischen und italienischen Geschichte um, ganz glühender, auf Vereinigung Italiens unter einem souveränen Banner hoffender, Patriot der er war, für die als Leser zu gewinnenden Herrscher und Generäle einen emotionalen Ankerpunkt mit einzubeziehen.
Die Ökonomie war Machiavelli ein Anliegen, da er den Zusammenhang zwischen zufrieden arbeitenden Untertanen und prosperierendem Heeres- und Allgemeinwesen erkannte und den steten Blick auf die interne Entwicklung empfahl. Die als Ideal empfundene Staatsform ist dabei immer autokratischer Natur, wenn auch auf Wohlstand und Zufriedenheit der Unterdrückten bedacht, um Aufständen vorzubeugen.
Vom Massenpsychologischen her sind die angeregten Vorgehensweisen durchdacht und zeugen von der Kenntnis des Autors über die menschliche Psyche. Kein Pathos, keine falschen Heroen werden bemüht, sondern aufgrund scharfer Beobachtung richtige Rückschlüsse gezogen und somit bis heute gültige Prognosen über die Auswirkungen getätigt. Als einer der Begründer der Politikwissenschaften geht Machiavelli systematisch vor und zieht wissenschaftlich seriös und bar jeglicher religiöser oder philosophischer Verklärung seine gültigen Schlüsse. Dies hebt ihn angenehm von griechischen und römischen Denkern ab, deren Thesen, hinter Unmengen an glitzerndem Beiwerk versteckt, teils schwer zu finden und verinnerlichen sind.
Auf viele erdenkliche Konstellationen von Machtverhältnissen wird eingegangen, seien es die Vorbedingungen zur Herrschaftserlangung, deren Erhalt und Ausbau, den Umgang mit Feinden, Verbündeten und vermeintlichen Allianzen, die Wichtigkeit einer sprachlichen und kulturellen Einheit, den Aufbau eines eigenen, söldnerfreien Heereswesen sowie dem Umgang mit dem eigenen Volk und den politischen Mitläufern und Gegnern. Es wird eindringlich vor der Wahl falscher, inkompetenter Berater gewarnt und die Wichtigkeit des Augenmerks auf Mäßigung und, wenn auch nur vermeintliche, Gerechtigkeit gelegt. Wobei er auch, konkret zur Wahrung des äußeren Scheins, zu Manipulation und Lügen anregt um im politischen Tagesgeschäft überleben zu können und sich der Gewogenheit des Volkes sicher sein zu können. Der Zweck heiligt die Mittel. Dieses ursprünglich religiöse Leitmotiv durchzieht das gesamt Werk und es wird vor nichts zurückgeschreckt.
Diese Offenheit war es, die einen größeren Erfolg zu Lebzeiten im Keim erstickte, da die konservative Gesellschaft sich von so unchristlichen Praktiken einfach brav konditioniert abwenden musste. Der Mechanismus zur Verdrängung unliebsamer Tatsachen mit den Mitteln der Realitätsverweigerung, selektiver Wahrnehmung und konservativ-bigottem Weltbild ist derselbe geblieben.
Was die vielfach angekreidete Skrupellosigkeit anbelangt, findet sich kein Unterschied zu modernen Denkfabriken aus Militär, Politik und Wirtschaft. Sicher werden die Übergriffe heutzutage marketing- und PR-technisch ausgewogen noch euphemistischer verbrämt, um ganz im Sinne der besseren Klangart, politischen Korrektheit und der corporate responsibility attraktiv zu wirken und die beinharte Vorgehensweise kaschierend und verfremdend dargestellt. Nur das Anliegen, konkurrierende Staaten, Firmen und auch Personen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln nicht nur zu schädigen, sondern in Kampfunfähigkeit, Staatbankrott und Privatkonkurs zu treiben, ist dasselbe geblieben. Es wird heutzutage nur nicht, was man Machiavelli noch zugute halten muss, ehrlich kommuniziert, sondern hinter undurchschaubaren Verträgen, juristischen Klauseln, diplomatischen Winkelzügen und beschwichtigender Rhetorik versteckt. Und konsequent gegen eine der Grundregeln, sich beim eigenen Volk sowohl beliebt als auch gefürchtet zu machen, verstoßen. Die zeitlose Gültigkeit etlicher Regeln zeugt sowohl von der Weitsicht des Autors als auch von der verderblichen Anziehungskraft der Macht und den Folgen, die dieses Werk unmittelbar verursacht hat und in Zukunft noch verursachen wird.
- Randall Munroe
HOW TO - Wie man's hinkriegt
(27)Aktuelle Rezension von: die_BuecherschlangeIch liebe die Bücher von Randall Munroe. Er schafft es auf einzigartige Weise, Physik und Mathe so interessant und lustig zu erklären wie kein zweiter. Ich wünschte, mein Unterricht wäre so spannend gewesen.
In diesem Buch werden vermeintlich einfache Dinge genau erklärt und alternative Lösungswege erläutert. Da der Autor vor allem Comic-Zeichner ist, finden sich allerlei Zeichnungen in diesem Buch, die die Erklärungen super veranschaulichen.
Ganz nebenbei kann man sein Allgemeinwissen mehren, da der Autor gerne mal etwas vom Thema abschweift.
Ich kann es jedem wärmstens empfehlen, der Lust hat, sich auf unkonventionelle Erläuterungen einzulassen.
- Tom Hodgkinson
Anleitung zum Müßiggang
(16)Aktuelle Rezension von: MarliesFerberHerrlich britisches Buch zur Kulturgeschichte des Müßiggangs, eingeteilt in die Stunden des Tages. Was ist so grandios am Angeln? Wie verbringt man am besten die "blaue Stunde"? Welches ist der beste Umgang mit einem Kater? Wieso ist es so fatal, dass das Wort "Genesung" in unserem Sprachschatz kaum noch vorkommt? Diese und viele andere Fragen werden hier so unterhaltsam beantwortet und mit einem so fundierten Hintergrund aus kulturhistorischen Kenntnissen und Zitaten aus der Literatur unterfüttert, dass das Buch idealer Lesestoff für Menschen ist, die gewillt sind, sich endlich auf den Müßiggang zurückzubesinnen, zu ihrem eigenen Wohl wie auch zum Wohl der Gesellschaft, selbstverständlich ... - Isaac Asimov
Die nackte Sonne
(52)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchBevor ich zur großen Lobeshymne starten kann, zunächst ein Wehrmutstropfen das Buch ist 1954 erschienen. Diese Tatsache macht sich an vielen Stellen bemerkbar, viele Beschreibungen der Zukunft in diesem Buch wirken damit ein wenig unrealistisch oder angestaubt. Doch wenn man aufgibt sich verkrampft vorzustellen, dass die Handlung 1000 Jahre in der Zukunft stattfinden soll entfacht das Buch ein wahnsinniges Feuerwerk an Ideen. Ideen die sich weg vom Mainstream wegbewegen, die erfrischend sind und man nicht schon tausendmal in einen Hollywoodstreifen aufgetischt bekommen hat und GENAU das lässt einen das Alter dieses Buch vergessen. Man wird überrascht mit Ideen, Konzepten die in sich schlüssig sind und in seiner Unverbrauchtheit in seinen Bann ziehen.
- Lola Jaye
Für immer, Dein Dad
(306)Aktuelle Rezension von: Alexa-TimIch finde die Grundidee des Buches echt klasse, daher habe ich mir das Buch geholt. Aber die Story fand ich einfach langweilig. :(
Ich habe dieses Buch sogar abgebrochen und nicht bis zum Ende gelesen. Echt schade. Ich habe aber wenigstens paar Seiten quer gelesen bzw. den Schluss dann. Die Protagonistin war jetzt sich nicht mega sympathisch und generell fehlte mir im Buch mehr Emotion. Die 18 Jahre sind sehr schnell und langweilig umgegangen.
- Bernt Spiegel
Die obere Hälfte des Motorrads
(4)Aktuelle Rezension von: MattisLundqvistDamals zum Motorrad dazugekauft. Das Bucht reift wie ein guter Wein, da man mit der Fahrerfahrung immer mehr merkt, wie gut es einem hilft.
Steigt man anfangs zwar vielleicht theoretisch durch, erschließen sich viele Teilaspekte im Buch erst mit ein wenig Fahrpraxis. Es kann sogar geradezu erschlagend sein, wenn man es als Neuling liest.
Gepaart mit dem Übungshandbuch hat es mich schon vor der ein oder anderen blöden Fahrsituation bewahrt, schlicht und ergreifend, weil das Buch auf Dinge bringt, auf die man sonst nie im Leben gekommen wäre. Der Anfänger sollte es deswegen aber auch meiner Meinung nach erst NACH ein paar Wochen Fahrerfahrung lesen und erstmal zutrauen zu seiner Maschine finden, bevor er sich an herrn Spiegels Werk macht.
Wer dieses Buch als Motorradfahrer nicht gelesen hat, hat das Moppedfahren nie geliebt. :-P - James N Frey
Wie man einen verdammt guten Roman schreibt
(27)Aktuelle Rezension von: HyperikumJames N. Frey hat einen der besten Schreibratgeber geschaffen, den ich kennenlernen durfte. Im ersten Teil klärt er die Grundlagen des Schreibens, in diesem zweiten geht er in die Tiefe. Es ist ein lautes Buch. Mit marktschreierischer Gewissheit haut er mir die Themen ins Gehirn. Ich spüre seine Leidenschaft und bin mir sicher, dass er ein erfolgreicher Autor ist.
Ich habe erfahren, wie man unvergessliche Figuren erschafft, die man einfach kennenlernen möchte. Wie ich Sympathie und Mitgefühl vermittle und den Leser sich mit einer Figur identifizieren lasse. Er zeigt alles über den Spannungsaufbau, die Zündschnur, die es in Brand zu setzen gilt. Wie finde ich eine Prämisse? Was macht der zentrale Konflikt mit meinen Figuren? Wer schreibt da eigentlich? Warum es sinnvoll ist in eine idealisierte Persona zu schlüpfen, die im Gegensatz zu mir selbst Optimismus versprüht? Was ist meine Erzählstimme? Der imaginäre Vertrag zwischen Autor und Leser. Keine leeren Versprechungen. Der Autor sollte die Erwartungen, die er im Leser weckt auch halten.
Die sieben Todsünden, die einen Roman sicher zum Scheitern bringen sind Ängstlichkeit und Zögerlichkeit. Der Versuch literarisch zu sein. Warum man nicht versuchen sollte besser als James Joyce zu schreiben. Wer für das eigene Ego schreibt, wird unempfänglich für Kritik. Kein zweites Buch anfangen ist keine Option. Den Glauben an sich selbst verlieren ist keineswegs hilfreich. Disziplin und Lebenswandel sollten unabdingbar geordnet sein. Alles über mangelnde Produktivität, Schreibblockaden und Co.
Fazit: James N. Frey versprüht gute Laune. Er gibt mir das Gefühl, dass ich ihm wichtig bin, dass er wirklich möchte, dass ich einen verdammt guten Roman schreibe. Absolute Empfehlung von mir.
- Stephan Bodian
Meditation Fur Dummies
(6)Aktuelle Rezension von: NealaIch bin Meditations-Einsteiger und habe lange nach einer einfachen und praktischen Handlungsanleitung gesucht. Nach relativ viel Recherche habe ich mich für dieses Buch entschieden und wurde nicht enttäuscht! Das Buch bietet umfangreiche Meditationsanleitungen und leider, meiner Meinung nach, viel zu viele Querverweise. Trotzdem habe ich viele nützliche Tipps bekommen, wie man am besten "sitzt", welche Orte gut zum Meditieren geignet sind und welche Arten von Meditatonen es gibt. Ich wusste im Vorhinein, dass Spiritualität in diesem Buch keine Rolle spielt und mir "nur" eine Anleitung geben wird. Dennoch bin ich mir sicher, dass jeder Einsteiger sehr gut mit diesem Buch bedient ist und die Vorzüge der Meditation, sicherlich nach einiger Übungszeit :), nutzen wird können!! - Geneen Roth
Essen ist nicht das Problem
(8)Aktuelle Rezension von: peedeeFrauen und ihr Gewicht... Für viele Frauen gehört ihr eigenes Gewicht zur gegnerischen Partei im Kampf für ein glückliches Leben. Üblicherweise wissen diese Frauen auch bereits viel über dieses Thema, schliesslich ist es ja ein Milliardenmarkt. Geneen Roth hat selbst jahrelang diesen Kampf ausgefochten. Sie forscht und lehrt seit über 30 Jahren auf dem Gebiet der Essstörungen. Sie leitet Retreats, bei denen die Teilnehmenden dazu angeleitet werden, den Kampf mit dem Essen für immer zu beenden.
Erster Eindruck: Das Cover des Schutzumschlages ist gestalterisch nicht so mein Fall; mir gefällt jedoch der Buchtitel.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert: 1. Grundlagen; 2. Umsetzung in die Praxis; 3. Essen. Da hat es unter anderem Kapitel wie „Den Krieg beenden“; „Es geht nicht ums Gewicht – aber irgendwie doch auch“; „Tiger im Kopf“.
Für mich war es das erste Buch der Autorin und daher habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Für das Lesen eines Sachbuches plane ich immer mehr Zeit ein, als für einen Roman beispielsweise. Doch im vorliegenden Fall hat sich das Lesen sehr gezogen und ich war mehrfach versucht, das Buch abzubrechen. Mir hat zwar der zwischendurch aufblitzende Humor gefallen, aber das Ganze war mir dann doch zu esoterisch angehaucht. Mit dem erwähnten geistigen Weg „Diamond Approach“, einer „philosophisch-wissenschaftlich-psychologisch-spirituellen Methode“ (S. 101), konnte ich nichts anfangen, auch wenn es diese Methode gemäss Autorin schon Jahrtausende gibt (das Surfen im Internet hat mir gezeigt, dass das tatsächlich nichts für mich ist). Auch mit den von ihr geleiteten Retreats mit Schweige- und Meditationsparts konnte ich nicht wirklich etwas anfangen. Ich würde mich sicherlich nicht zu so einem Retreat anmelden, finde es aber gut, wenn andere daraus positiven Nutzen ziehen.
Was ich aus diesem Buch mitnehme, ist nichts Neues: Sich bewusst machen, dass ich nur diesen einen Körper habe und essen soll, was mein Körper braucht; keine Ablenkungen, wie z.B. Essen und zugleich Fernsehen. Fazit: Dieses Buch ist leider nicht meins, schade – ich habe mir deutlich mehr erhofft. - Conni Lubek
Anleitung zum Entlieben
(205)Aktuelle Rezension von: herrzettDieses Buch wurde mir von einem sehr guten Freund empfohlen, der sich nach seiner damaligen Trennung in diesem Buch Trost suchte und ihn auch fand. Die 'Anleitung zum Entlieben' ist die Geschichte von Lchen, die sich quasi dazu zwingen möchte ihren damaligen Freund, gemeinsam mit Curd Rock zu vergessen. Dabei passiert ihr natürlich dank der inneren Hin-und-Her-Gerissenheit der ein oder anderer Patzer. Jeder der einmal so richtig verliebt war, findet sich hier wieder und man fragt sich natürlich wie sie es schafft und was noch passiert. Es ist irgendwie eine recht niedliche Geschichte, aber auch nicht mehr. Ich muss leider sagen, dass sie mich nicht wirklich mitgerissen hat - weder von der Story, noch von der Verbundenheit zur Hauptfigur. - Andreas Barlage
Quickfinder Gartenjahr
(7)Aktuelle Rezension von: Kristall86Regulär kennen wir die 4Jahreszeiten aber als Gärtner weiß man das es definitiv noch mehr gibt. Der sogenannte phänologische Kalender hat 10 Jahreszeiten und die gilt es genau zu verstehen. Wenn man die erstmal verinnerlicht hat, kann einem als Gärtner so schnell nichts schief gehen. Die Natur hat keine festen Zeiten aber sie hat Pflanzen die uns genau zeigen wann welche Jahrszeit beginnt. Der „Quickfinder Gartenjahr“ von GU ist ein kleines Meisterwerk. Erstmal ist die Größe unheimlich handlich und der Inhalt ein Werk für jeden Gärtner - eine Gartenbibel sozusagen. Man muss einfach das richtige Timing für die richtige Region finden und genau das zeigen uns einige Pflanzen an denen wir uns orientieren können. Die Jahreszeiten ahben mehr zu bieten als wir denken! Die bunten Registerkarten in diesem Buch helfen einem schnell und mit einem Handgriff die genaue Jahreszeit zu finden. Die Texte dazu sind rasch lesbar, sehr gut erklärt und auf den Punkt gebracht. Egal ob Erdbeeren vermehren, Beete anlegen, wässern, düngen, Aussat oder der Schnitt vom Apfelbaum. Hier steht alles aber wirklich alles kompakt in einem Buch. Die Bilder und Zeichnungen untermalen die Texte harmonisch und lassen einen schnell sehen ob diese Information für einen hilfreich ist oder nicht. Diese Kalender steht in meiner Gartenküche in einem Buchständer und ist immer auf die richtige Jahreszeit eingestellt. Wenn ich Fragen habe blättere ich darin...alles ist so unkompliziert und perfekt gelöst wenn man weiß wo es steht. Dieses Buch ist ein Muss für jeden Gärtner! Aus diesem Grund erhält das Buch eine klare Lese- und Kaufempfehlung von mir! - Lou Paget
Die perfekte Liebhaberin
(103)Aktuelle Rezension von: Natascha_WIch habe mir das Buch gekauft, weil ich total gespannt war, auf die Tipps, die vorgestellt werden und mal etwas anderes suchte, das mich wirklich unterhält und neue Anregungen in sich birgt.
Während des Lesens war ich voller Tatendrang und wurde gut unterhalten. Gerade die persönlichen Erfahrungen und Geschichten haben mir sehr gut gefallen. Auch wie sich das Verhältnis der Autorin zum Thema Sex mit der Zeit veränderte. Im Buch sind einige praktische Tipps enthalten, welche einen Namen bekommen und mit Hilfe von vielen Bildern gut verdeutlicht werden. An der Umsetzung kann also so gut wie nichts mehr schief gehen - das wurde wirklich professionell und hilfreich gelöst. Auch zum Thema Kondom aufziehen sind einige Tipps enthalten, welche das Ganze erotischer gestalten sollen. Insgesamt haben mich die Tipps und Tricks gut angesprochen und unterhalten.
Bei der Ausführung stellte sich heraus, dass die Begeisterung, welche von Kursteilnehmern im Buch geschildert wurde, irgendwie nicht eintreten will. Das hat mich doch etwas enttäuscht. Weiterempfehlen würde ich das Buch dennoch immer wieder. Schließlich sind alle Menschen verschieden und vielleicht ist es für jemand anderes sehr hilfreich. Tipps sind jedenfalls einige im Buch!