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354 Bücher

  1. Cover des Buches Das Lied von Eis und Feuer 01 (ISBN: 9783442267743)
    George R. R. Martin

    Das Lied von Eis und Feuer 01

     (5.448)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Game of Thrones ist eine gefeierte Seriensensation, die auf der Buchreihe "Das Lied von Eis und Feuer" basiert. Spielend in einer mittelalterlichen Zeit, in der Krieg, Skurpellosigkeit und Grausamkeit normaler Alltag sind und sich die Lords von Westeros in den sieben Königslanden gegenseitig unterstützen oder offen vernichten wollen. Doch es kann nur einen König geben und dieser heißt Robert Baratheon, der den irren König Aerys Targaryen von seinem Thron stürzte und dessen Erben selbst tötete. Den Titel Königsmörder trägt jedoch ein anderer: Jaime Lennister, Roberts Schwager. 

    Nach dem Serienfinale habe ich mir vorgenommen die Bücher zu lesen, da George R.R. Martin nach zehn bereits veröffentlichten Büchern der Reihe noch nicht fertig ist und die Originalquelle einer Serienadaption grundsätzlich mehr Material bietet, in das man als Leser abtauchen kann. Nach dem Ende der finalen Staffel hoffe ich das beste, lieber George.

    Der Prolog von "Die Herren von Winterfell" beginnt mit einer Gruppe Männern, die der Nachtwache angehören und Plünderer verfolgen. Es ist sehr kalt und die Männer sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Die Älteren kennen die gruseligen Geschichten, die man sich auf der Mauer um die umliegenden Wälder erzählt, während die Jüngeren sich noch beweisen wollen.
    Schon jetzt wird klar, dass der Autor seine Erzählung weniger durch Gespräche und Gedankengänge deutlich machen möchte, sondern mehr durch sehr detailreiche Beschreibungen der Umgebungen, Wetterlagen und Geräuschen, was bei mir als Leser sehr gut ankam. Man spürt die Bedrohung, sieht sie aber erst, als es zu spät ist und selbst dann muss man sich fragen, was man eigentlich glaubt gesehen zu haben. 

    Die Kapitelüberschriften nennen den Namen der Person, die man in dem jeweiligen Kapitel begleitet, wodurch die Geschichte aus mehreren Blickwinkeln erzählt wird.

    Das erste Kapitel katapultiert uns in die Geschichte von Eddard "Ned" Stark, dem Lord von Winterfell im Norden von Westeros, durch die Perspektive seines siebenjährigen Sohnes Bran, der seinen Vater das erste Mal bei einer Urteilsvollstreckung begleiten darf. Gemeinsam mit seinem vierzehnjährigen Bruder Robb und seinem gleichaltrigen Halbbruder Jon wird er Zeuge, wie sein Vater Todesurteile an Deserteuren, Mördern und Vergewaltigern vollstreckt, oder ihnen die Wahl lässt sich der Nachtwache anzuschließen. Ned erklärt Bran warum es wichtig ist, dass er selbst das Schwert führen muss und das der Verurteilte es vielleicht überhaupt nicht verdient, wenn man ihm dabei nicht in die Augen blicken kann.

    Als sie auf dem Rückweg einen toten Schattenwolf finden - die schon seit zweihundert Jahren keiner mehr gesehen hat - in dessen Körper ein Geweih steckt, sehen manche ein schlechtes Omen. Denn der Schattenwolf ist das Bannertier der Starks. Und neben dem toten Tier liegen fünf Welpen, drei männlich, zwei weiblich. Genau die selbe Anzahl wie Ned eheliche Kinder hat: Robb, Sansa, Arya, Bran und Rickon. Als Jon ein Stück weiter einen Albino-Welpen findet, der ganz anders ist als seine Geschwister, bekommt auch der Stark-Bastard seinen Schattenwolf.

    Robb und Jon sind sehr unterschiedlich, lieben aber den Wettstreit. Ned's Mündel Theon Graufreud, bereits neunzehn Jahre alt, sieht das alles als einen großen Spaß an. Bran selbst ist völlig fasziniert und begierig zu lernen. Arya und Sansa sind zwei Schwestern, die sehr unterschiedlich sind. Sansa ist die Ältere, stets diszipliniert und träumt von ihrem eigenen Märchenprinzen. Arya würde lieber ein Junge sein und übt sich heimlich in Schwertkämpfen. Jon ist Ned's Bastard und das lässt ihn dessen Frau Catelyn durch Ablehnung und Härte deutlich spüren, trotzdem hat er Respekt vor seinem Vater und liebt seine Geschwister.

    Mit jedem weiteren Kapitel werden neue Charaktere eingeführt und auch wenn der Fokus auf den Starks liegt, werden auch die Baratheons und die Lennisters zu einem großen Teil der Geschichte. Es gibt einige Rückblenden auf die Entstehungsgeschichte, wie Robert Baratheon König wurde und der letzte Targaryen König durch die Hand von Jaime Lennister fiel.
    Doch die Targaryen Linie ist noch nicht ausgelöscht, denn Viserys und Daenerys Targaryen leben noch und Viserys will sich seine Krone zurück holen, was ihn zu allem bereit macht. Er war erst acht, als sie vor den Thronräubern und seinen Armeen fliehen mussten und Daenerys war noch nicht geboren. Um die Hilfe der Dothraki, einer sehr großen, freien Armee zu bekommen, ist Viserys bereit seine nun dreizehnjährige Schwester an Khal Drogo, den Anführer der Dothraki zu verkaufen.

    Die Lennisters gehören zu den reichsten Häusern in Westeros und Tywin Lennister hat bereits mehreren Targaryen Königen als Hand gedient. Cersei Lennister ist die Frau des Königs Robert Baratheon und Zwillingsschwester des Königsmörders Jaime. Die beiden haben auch einen weiteren Bruder namens Tyrion, der jedoch nicht die Schönheit seiner Geschwister teilt, sondern ein missgestaltener Zwerg ist, nur halb so groß wie sein Bruder und mit zwei verschieden farbigen Augen. Was dem Zwerg jedoch an Kampfeskraft fehlt, macht er durch sein großzügiges Vokabular wieder wett. Wenn es jemand weiß, wie man sich frech oder diplomatisch geben muss, dann ist es Tyrion, der von den Lennisters am meisten in die Geschichte integriert ist, während man über Cersei und Jaime eigentlich nur Erzählungen durch andere hört. 

    Das Ereignis von Brans tiefem Sturz vom Turm löst wie ein fallender Dominostein alle weiteren Events aus und beeinflusst die Handlungen der Charaktere. Seine Mutter ist in Trauer, während fast alle ihre Kinder Winterfell verlassen und ihr Mann zur neuen rechten Hand des Königs wird. Ned will diesen Posten nicht, aber er und Robert waren wie Brüder und durch die Nähe zum König bekommt er die Möglichkeit heimlich ein paar Vorwürfen, die gegen die Lannisters laut wurden, nachzugehen. 

    Als Einstieg in die Welt von Das Lied von Eis und Feuer ist dieser erste Band ein großes Versprechen. Nicht nur die vielen verschiedenen Charaktere und Orte, die man erlebt, sondern auch die dunkle Bedrohung, die der Leser im Prolog erfährt. George R.R. Martin lässt den Leser seine Charaktere nicht durch großartige oder tiefsinnige Gedanken kennen lernen, sondern durch Taten. Die Dialoge sind dennoch großartig und ich bin einfach fasziniert, dass ihm wenige Worte genügen um mir als Leser klar zu machen mit was für einem Charakter ich es zu tun habe. Ehre und List sind beinahe kunstvoll in Szene gesetzt und das spricht einfach für diese Zeit.

    Das Lied von Eis und Feuer ist eine gewaltige Welt und ich gebe zu, dass ich wahrscheinlich Schwierigkeiten gehabt hätte dem Buch zu folgen, wenn ich nicht schon die Basic Daten der Charaktere aus der TV-Serie kennen würde. Trotzdem muss ich sagen, dass mir der Einstieg durch das Buch einfacher gemacht wurde, es ist vielschichtig und gibt genau in den richtigen Momenten genug an Informationen preis, dass ich weiterlesen möchte um mehr zu erfahren. 

    Fazit: 

    "Die Herren von Winterfell" setzt den Fokus der Geschichte auf das Haus Stark von Winterfell. Sein Anführer Ned Stark steht für alles, was man sich nur wünschen kann: Ehre, Integrität, Respekt. Und das lehrt er auch seinen Kindern, dessen Unterschiedlichkeiten ihn zwar manchmal zur Verzweiflung bringen, doch am Ende behandelt er jeden von ihnen mit der gleichen Zuneigung. Solange man Ned nicht fragt, wer Jon Schnees Mutter ist, kann man gut mit ihm umgehen.

    Die Intrigen, die sich wie kleine Fäden durch das Buch schlängeln, sind nicht immer so offensichtlich und halten die Spannung aufrecht. Zu lesen, wie sich solch jungen Kinder - die für diese mittelalterliche Zeit alt genug sind - entwickeln und den Ereignissen anpassen, war manchmal leichter, manchmal sehr schwer. Und das gilt auch für mein Empfinden ihnen gegenüber, ob ich sie mochte oder nicht. Den einzigen Charakter, bei dem ich wirklich sagen kann, dass ich ihn mag, ist der Zwerg Tyrion Lennister. Charmant, gerissen, gebildet und zu oft belächelt, wo man ihn eigentlich fürchten sollte. Tyrion war die größte Überraschung für mich.

    Wer die Serie Game of Thrones mag, wird dieses Buch bestimmt mögen, auch wenn es natürlich ein paar Änderungen gibt, vor allem das Alter der Protagonisten betreffend. Im Buch sind die Starks alle etwas jünger. Diese Welt ist an sich schon sehr außergewöhnlich und sehr gut inszeniert, aber George R.R. Martin ist ein Autor, wie ich noch nie einen gelesen habe. Es ist die Art, wie er Szenen so detailvoll beschreibt, während man als Leser vielleicht eher gewohnt ist die Charaktere selbst kennen zu lernen. Es fällt mir schwer diese Besonderheit des Schreibstils zu beschreiben, deshalb empfehle ich jedem GoT Fan es einfach in die Hand zu nehmen und die Geschichte selbst durch George R.R. Martins Augen zu erleben. 

    Auch wenn man die TV-Serie nicht kennt, aber Fan von mittelalterlichen Erzählungen mit mystischen Elementen ist, wird man an "Die Herren von Winterfell" garantiert seinen Spaß haben.

  2. Cover des Buches Der Übergang (ISBN: 9783442487967)
    Justin Cronin

    Der Übergang

     (1.236)
    Aktuelle Rezension von: Ermelyns

    Leider an vielen Stellen langatmig. Immer wenn ich mir dachte "jetzt wird es interessant", wurde die Erzählweise verlangsamt. 

    Die Geschichte springt viel in zeit und Ort herum, ohne dies dem Leser sinnvoll zu zeigen. Oft dachte ich "Ich denke der ist tot?" oder "Wie kann jetzt hier Winter sein, wenn eben da sommer war?" Diese Zeitsprünge sind widersprechen sich auch selbst. An den Umständen der Gruppenmitglieder kann man die Zeit eigentlich gut erkennen, allerdings widerspricht sich dies dann mit Aussagen der Gruppe und den Jahreszeiten. 


    Die Figuren wirkten auf mich sehr vorhersehbar, so dass mich auch das Ende nicht überraschen konnte. Stellenweise habe ich das Buch sogar tagelang nicht weiter gelesen. Ich weiß nicht, ob ich den nächsten Teil lesen werden... 

  3. Cover des Buches Das Lied von Eis und Feuer 02 (ISBN: 9783442267811)
    George R. R. Martin

    Das Lied von Eis und Feuer 02

     (1.976)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Nach dem ersten Band der Das Lied von Eis und Feuer Saga, war ich begeistert und fasziniert von dem Erzählstil von George R.R. Martin, obwohl diese mittelalterlichen Geschichten über Könige, Ritter und Kriege eigentlich nicht nach meinem Geschmack sind. Doch wenn es ein Autor schafft dir als Leser eine Welt, die dir vom Thema her nicht gefällt, doch so nahe zu bringen, dass du dich in der Schönheit der Erzählung fallen lassen kannst, dann ist es eine gigantische Leistung. 

    Band zwei - "Das Erbe von Winterfell" - fühlte sich wie eine größere Herausforderung für mich an. Der Krieg hat begonnen und die gesponnenen Intrigen aus dem ersten Band offenbaren sich auf grausamste Weise. Und dennoch gibt es weitere Überraschungen und Verrat, während die Starks von Winterfell versuchen die Ehre zu wahren. Doch wie sagte Cersei Lennister:

    "Wenn man das Spiel der Throne spielt, gewinnt man oder man stirbt." 


    George R.R. Martins Welt ist gigantisch und die Erzählung der Geschichte erfolgt immer noch aus den verschiedene Perspektiven von Ned, dem Lord von Winterfell und Hand des Königs Robert, seiner Frau Catelyn, seinen Töchtern Sansa und Arya, seinen Söhnen Bran und Jon. Auch Tyrion Lennisters Sichtweise würzt die Geschichte ausreichend mit dunklem Humor und Sarkasmus, während Daenerys Targaryen in einer anderen Welt zu leben scheint, die von Drachen und Magie erzählt und einem gnadenlosen Versprechen ihrer Mitstreiter ihr zu ihrem Geburtsrecht zu verhelfen. Nicht immer wissen diese Charaktere was wirklich an den anderen Orten in den sieben Königslanden passiert, meist sind es geflüsterte Gerüchte oder gesendete Raben, die zwar vom Ausgang eines Ereignisses berichten, selbst aber nicht ganz sicher wissen wie es dazu gekommen ist.

    Das Buchcover teilen sich die Häuser Stark und Lennister gleichermaßen. Während der Titel beinahe schon ein Spoiler ist, ziert der Leitsatz des Hauses Lennister - Hört mich brüllen - das Wappen auf dem Cover. Im ersten Band wurden die Lennisters hauptsächlich durch die Augen der Starks beschrieben und auch Tyrion Lennister - der als Zwerg in seiner Familie selbst nicht den höchsten Stellenwert einnimmt - hat das ein oder andere hämische Wort für seine Familie übrig, kann sich der Leser im zweiten Band selbst einen deutlich besseren Eindruck von diesem reichen und stolzen Haus machen. Lord Tywin, der sein Haus für den Krieg aufstellt, ist ein gnadenloser Mann auf dem Schlachtfeld, ein kühler Stratege, der auch nicht davor zurückschreckt seine eigene Familie in die Schranken zu weisen. Jaime Lennister, der Königsmörder, ist überheblich in seiner Kampfuniform und stets siegesgewiss - es gibt nichts, was er fürchtet. Und dann wäre da noch die Königin Cersei Lennister, die in einer Konfrontation mit Ned Stark nicht einmal mit der Wimper zuckt und die dunkelsten Geheimnisse ihr nur ein Lächeln abringen. Eiskalt, kalkuliert, so siegesgewiss wie ihr Zwilling Jaime in der Schlacht ist, scheint es nichts zu geben, was Cersei wirklich fürchtet. So ein Charakter kann nur faszinierend sein, egal ob man mit deren Ansichten überein stimmt oder nicht.

    In "Das Erbe von Winterfell" wird Neds Sohn Robb mit seinen vierzehn Jahren in die Verantwortung gezogen als Lord von Winterfell in der Abwesenheit seines Vaters für die Familie zur sorgen. Durch Catelyns Augen kann man als Leser die Geschehnisse verfolgen und gleichzeitig die Zerissenheit einer Mutter und einer Lady spüren. Robb ist ihr ältester Sohn und bereit alles zu tun um seinem Vater zu helfen und dem Hause Stark Ehre zu bereiten. Sie will ihn unterstützen und das er trotz seines Alters von den Lords akzeptiert wird, die er anführt, weshalb sie ihm nicht in die Pläne pfuschen will, doch gleichzeitig betet sie, dass Ned ihn nicht nur Ehre und Mut gelehrt hat. Ihr jüngerer Sohn Bran wird seit seinem Sturz, der ihn zum Krüppel gemacht hat, von seltsamen Träumen geplagt und eine Wildlings-Sklavin namens Osha, die die Starks im ersten Buch verschont haben, erzählt von den Anderen aus den Wäldern, von grausigen Geschichten, die sich seit tausenden von Jahren erzählt werden, die aber niemand glauben will. Sie sagt Robb sollte gen Norden reiten, denn dort würde der richtige Krieg lauern.

    Die Schwestern Sansa und Arya könnten unterschiedlicher nicht sein. Sansa ist verängstigt und trotzdem bereit das, was sie gelernt hat, umzusetzen: Lieb sein, lächeln, das tun, was man ihr sagt. Arya, die ein ganz anderes Gespür hat und bereit ist sich dem Kampf zu stellen, lauert und wartet auf ihre Gelegenheit.

    Jon, der trotz seiner vierzehn Jahre unbedingt zur Nachtwache auf die Mauer wollte, wird mit den Konsequenzen seiner Entscheidung konfrontiert. Einmal das Schwarz angelegt, gibt es kein zurück mehr. Keine Familie. 

    Trotz all der guten Eigenschaften, die einige dieser Charaktere zweifelsfrei haben, hat es auch der zweite Band nicht geschafft, dass ich einen von ihnen ins Herz geschlossen habe oder ich auf ihrem gewählten Weg mitgefiebert habe, dass sie ihr Ziel erreichen oder in Sicherheit sind. Nach wie vor hat es mir nur Tyrion Lennister mit seinem dunklen Humor und dem stets vorhandenden Spruch für jede Lebenslage auf den Lippen, wirklich angetan. Aber auch Daenerys Targaryen wächst mir langsam ans Herz, auch wenn ihre Geschichte so ganz anders wirkt als der Rest des Buches. Zwar werden die Targaryens immer wieder erwähnt - allen voran Daenerys Bruder Rhaegar - doch die Flucht vor dem Thronräuber, die Daenerys und ihren älterer Bruder Viserys in die freien Städte geführt hat, lässt sie zu einem fast unwesentlichen Teil am Rande der Geschichte werden. Für mich machen es die ganzen dothrakischen Namen und Ausdrücke nicht leicht. 

    Es sind die Untertöne der Geschichte, die mich am lesen halten und im zweiten Band deutlicher ausgeführt werden als im ersten und trotzdem noch nicht ganz greifbar sind. Die Toten mit den eisblauen Augen und das Feuer, dass in Daenerys glüht - magische Elemente, die in den weiteren Büchern hoffentlich deutlicher erklärt werden. 

    Fazit:

    "Das Erbe von Winterfell" ist langatmiger als sein Vorgänger und die erste Hälfte des Buches war ich manchmal, wenn z.B. zwischen Catelyns Kapitel noch drei andere Perspektiven lagen, gedanklich raus und musste wieder zurück zu Catelyns letzter Seite blättern um den Zusammenhang zu finden. Manchmal passierte kaum etwas nennenswertes und ich wurde mit Namen, Häusern und Allianzen bombadiert und erst in den Momenten als die einzelnen Schlachten ausführlich beschrieben wurden, ergab es einen Sinn wieso der beinahe langweilige Teil wichtig war. George R.R. Martin lässt den Leser ganz genau wissen welcher Charakter wichtig ist, doch das muss man als Leser selbst zwischen den Zeilen lesen. Es ist oft leicht, birgt aber auch gewisse Überraschungen, die das Lesen aufregend machen. 

    Der zweite Band macht deutlich, wie wichtig das mystische und magische in der "Das Lied von Eis und Feuer" Reihe ist und zeigt sich in grausiger und faszinierender Art und Weise. Zwar nur auf wenigen Seiten, weshalb ich nicht spoilern möchte, aber mit gewaltigen Auswirkungen und großen Hoffnungen auf die Fortsetzung. 

    Mir persönlich hat "Das Erbe von Winterfell" nicht ganz so zugesagt wie der erste Band. Viel Strategie, Politik und Kampfgetümmel. Es ist etwas ganz anderes so eine Geschichte verfilmt zu sehen, oder darüber zu lesen. Ohne die nötige Vorstellungskraft und den Willen sich auf das einzulassen, was man eventuell nicht mögen oder sogar abstoßend finden könnte, sollte man das Buch besser gar nicht erst in die Hand nehmen.

  4. Cover des Buches Die Herzen der Männer (ISBN: 9783453423015)
    Nickolas Butler

    Die Herzen der Männer

     (156)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010

    Nelson wird diesen Sommer wieder mit seinem Vater zwei Wochen im Pfadfindercamp verbringen. Während der Junge die Hoffnung auf Freundschaft und Abzeichen noch nicht aufgegeben hat, sieht sein Vater darin einen Ausweg, um vor seiner Frau zu fliehen und sich gänzlich dem Alkohol hinzugeben.

     

    Einzig vom Campleiter Wilbur wird Nelson unterstützt. Er nimmt ihn auch zu sich auf, als der Vater die Familie verlässt. Aus dem traurigen und einsamen Jungen wird ein Kriegsheld. Doch mit Freundschaften hat er es nach wie vor schwer.

     

    Jonathan hingegen hatte schon als Kind ein Auge auf Nelson geworfen. Nicht das er Freunde brauchte. Er brauchte schlichtweg ein Opfer. Jahr um Jahr im Camp täuschte Jonathan Herzlichkeit und Freundschaft bei Nelson vor und auch nach dessen Rückkehr aus dem Vietnamkrieg blieben die beiden in Kontakt.

     

    Nelson wird für Trevor, dem Sohn von Jonathan ein Ersatzvater. Während Jonathan seine zahlreichen Liebschaften bedienen muss, rebelliert Trevor. Mit Nelson als Vorbild zieht er ebenfalls in den Krieg.

     

    Jahre später fährt Thomas mit seiner Mutter Rachel ins Camp, das mittlerweile von Nelson geleitet wird. Rachel kann mit dem frühen Tod von Trevor nicht abschließen und braucht Nelson um ihr Leben mit Thomas zu bewältigen.

     

    Doch die Zeiten sind für jede Generation für sich hart und umkämpft. Freundschaften zu pflegen und nicht die Schwächen und Geheimnisse anderer auszunutzen, lernen die Kinder nicht mehr. Ausgerechnet das Camp, dessen Ziel es war, dies aufzuzeigen, zerbricht nach und nach an deren Besuchern.

     

    Nickolas Butler hinterlässt damit einen faden Beigeschmack. Nelson, Jonathan und Trevor sind ein Sinnbild von amerikanischen weißen Männern. Wettkampf und Auszeichnungen prägen deren Laufbahn und für die wahre Liebe sowie Beziehungen untereinander bleibt da kaum Spielraum. Mit dem Camp kratzen Wilbur wie auch Nelson zumindest an der Oberfläche. Aber die Zeiten ändern sich und die Kinder sind kaum mehr zu begeistern und die Väter sehen darin nur noch eine Flucht.

     

    Butler macht es einem nicht leicht, die Protagonisten zu mögen. Nach jeder vermeintlich guten Tat kommt ein Tiefschlag und man ist wirklich bemüht, Jonathan und sogar Nelson dies immer wieder zu verzeihen.

     

    Nach Shotgun Lovesongs lässt Butler uns erneut tief in die menschliche Seele blicken.

  5. Cover des Buches Die Arena (ISBN: 9783453435230)
    Stephen King

    Die Arena

     (1.215)
    Aktuelle Rezension von: Oktodoc

    Ich habe davor schon ein paar Bucher von Stephen King gelesen und war positiv überrascht das es hier keine langatmige, verwirrende Einleitung gibt.
    Die Handlung startet direkt und auch gleich sehr spannend aber sehr langatmig wie man das von King ja kennt. Die Vielzahl an Charakteren hat mich zu Anfang etwas überfordert aber nach den ersten hundert Seiten war ich mit allen sehr vertraut.

    Die Handlung schreitet ziemlich schnell voran und wird auch schnell recht furios, ich habe sehr mit den Figuren mitgefiebert.

    Die Handlung war nicht nur spannend, der wissenschaftliche Aspekt dahinter hat mich auch sehr fasziniert

  6. Cover des Buches Die Sache mit dem Glück (ISBN: 9783499232176)
    Matthew Quick

    Die Sache mit dem Glück

     (125)
    Aktuelle Rezension von: misery3103

    „Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein großer Glücksfall.“

    Nach dem Tod seiner Mutter bleibt der 39jährige Bartholomew allein zurück. Er hat keine Freunde und keine Arbeit. Da seine Mutter ihn in ihren letzten wachen Momenten Richard nannte und er in ihrer Schublade einen Aufruf Richard Geres zum Boykott der olympischen Spiele in China findet, beschließt er, dem Schauspieler zu schreiben. In den Briefen erzählt er aus seinem Leben und findet so Zufriedenheit. Doch kann er das Leben ganz allein meistern?

    Die Geschichte wird allein durch Bartholomews Briefe an Richard Gere erzählt. Ihm erzählt er seinen Alltag, aber auch seine Gedanken, die er sich über die Welt macht. Der Leser erfährt so, dass der Pfarrer der Gemeinde sich von der Kirche lossagt und bei Bartholomew einzieht, dass er eine Trauerbegleiterin hat, die mehr Probleme als ihr Kunde hat, in einer Gruppentherapie Max kennenlernt, der um seine verstorbene Katze trauert und an Aliens glaubt, und dass er verliebt in die Jungthekarin seiner Bibliothek ist. Doch natürlich ist er viel zu schüchtern, um sie anzusprechen. Doch das Leben hält viele Überraschungen für ihn bereit.

    Herrje, ich mochte dieses Buch. Ich mochte Bartholomew, der sich so viele Sorgen um sein Leben und die Welt macht. Ich mochte den Pfarrer, der sich trinkend und betend bei ihm einnistet. Ich mochte Max, der fluchend durch die Welt geht und um seine tote Katze weinen kann. Und ich mochte Elisabeth, die Junthekarin, weil sie Licht in Bartholomews Welt bringt.

    Das Buch ist voller skurriler, aber sehr liebenswerter Charaktere und hält auch so manche Weisheit bereit. Ich möchte diese hier erwähnen, weil ich sie mir direkt rausgeschrieben habe: „Schönheit steckt in uns allen, Bartholomew. Sie versteckt sich bloß manchmal.“

  7. Cover des Buches Das verlorene Symbol (ISBN: 9783404160006)
    Dan Brown

    Das verlorene Symbol

     (2.005)
    Aktuelle Rezension von: JourneyGirl

    Auch dieses Buch ist absolut spitze! Schade, dass es nie verfilmt wurde! Das Buch spielt in Washington D.C., einer traumhaften Stadt... Dan Brown schreibt einfach gute Bücher!

  8. Cover des Buches Shotgun Lovesongs (ISBN: 9783453437821)
    Nickolas Butler

    Shotgun Lovesongs

     (178)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    Während ihrer Schulzeit in Little Wing, einen kleinen Stadt in Wisconsin, waren sie unzertrennliche Freunde: Lee, Kip, Ronny, Henry und Beth. Dann hat das Leben sie getrennt und in alle Winde verschlagen. Lee wurde ein berühmter Musiker, Kip machte Karriere als Makler, Ronny war bis zu seinem Unfall ein bekannter Rodeo-Reiter, Henry und Beth waren schon damals ein Paar, haben inzwischen geheiratet und sind Farmer geworden. Allen gemeinsam ist die Sehnsucht nach der Heimat und die Erinnerung an ihre Freundschaft. Nun werden sie wieder zusammen kommen, zur Hochzeit von Kip, der sich in Little Wing eine Existenz aufbauen will. Auch Lee ist des Reisens müde und will in der Nähe der Freunde leben. Beinahe ist es nun wie früher, bis Lee ein jahrelang gut gehütetes Geheimnis ausplaudert – jetzt ist ihre Freundschaft in Gefahr …

    Der Autor Nickolas Butler ist in einer Kleinstadt in Wisconsin aufgewachsen. Seine Liebe zur Heimat ist in der Geschichte zu spüren und drückt sich auch in den großartigen Landschaftsbeschreibungen aus. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt noch heute in ländlicher Gegend von Wisconsin.

    „Shot Gun Love Songs“ ist ein Buch über Freundschaft und Liebe, über Schicksalsschläge und Prüfungen, über das Leben im Allgemeinen mit all seinen Facetten und über Musik. Der Schreibstil ist dabei sehr lebendig und flüssig und vermittelt mit liebevoll und gefühlvoll erzählten Details ein angenehmes Leseerlebnis. Jeder der Protagonisten berichtet abwechselnd aus seiner Sicht über sich selbst, seine gegenwärtigen und vergangenen Gefühle und Erlebnisse und über sein spezielles Verhältnis zu den Freunden. Dadurch erhält der Leser ein umfassendes Bild und den Eindruck, die Akteure persönlich zu kennen. Der etwas sentimentale Grundton und die leicht melancholische Stimmung vermitteln ein wohliges Gefühl der Geborgenheit innerhalb der Gemeinschaft der Freunde.

    Fazit: Ein warmer, gefühlvoller Debütroman über das tägliche Leben im mittleren Westen, in dem nicht viel geschieht und doch alles gesagt wird.

  9. Cover des Buches Das Lied von Eis und Feuer 03 (ISBN: 9783442268221)
    George R. R. Martin

    Das Lied von Eis und Feuer 03

     (1.577)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    George R.R. Martin hat mich mit seinem Schreibstil im ersten Band völlig in seinen Bann gezogen - obwohl ich kein Fan von Ritter- und Mittelaltergeschichten bin. Dafür bin ich ein großer Fan von Fantasy und auch wenn es eine gefühlte Ewigkeit dauert, bis diese Elemente in diesen Büchern deutlich in Erscheinung treten, bin ich über jeden Moment - so klein er auch sein mag - froh. Daenerys Targaryens drei kleine Drachen oder auch die Toten, die plötzlich wieder auferstehen - für den dritten Band hatte ich also große Hoffnungen. Zu schade nur, dass Daenerys nur sehr wenig vorkommt. Dafür wagt sich Jon Schnee mit seinen Brüdern von der Nachtwache in die alten Wälder hinter der Mauer und erinnert sich an düstere Geschichten, die ihm die Alte Nan immer erzählt hat. Auch Bran, dazu verdonnert als Krüppel in Winterfell zurück zu bleiben und Verbündete zu bewirten, während sich seine Geschwister in den Kampf stürzen, erinnert sich an viele dieser Geschichten und seine Träume sind zu mysteriös, als das er sich damit auseinander setzen will. Rickon, der Jüngste der Stark Kinder, scheint ebenfalls Träume zu haben. 


    Auch im dritten Band entfaltet sich die Geschichte an vielen Orten gleichzeitig und wird dem Leser durch mehrere Charakter-Perspektiven geschildert. Zu den bereits vertrauten Erzählungen durch Catelyn (durch deren Augen man am deutlichsten verfolgen kann, wie sich das Schlachtfeld vorbereitet), Jon (der sich mit der Nachtwache gegen Bedrohungen des Waldes stellt), Bran (der als Lord von Winterfell dazu verdonnert ist nur am Rande zu stehen), Arya (die mit weiteren Anwärtern für die Nachtwache auf gefährlichen Wegen unterwegs ist), Sansa (die um das Schöne in ihrem Leben trauert und gute Miene zum bösen Spiel macht) und Tyrion (der meisterlich die Figuren seiner Familie so stellt, dass er besseren Einfluss auf Geschehen haben kann) gesellen sich nun zwei weitere dazu: Ser Davos, ein ehemaliger Schmuggler, der Stannis Baratheon gegenüber loyal ist und ihm helfen will, seinen Rechtsanspruch auf den Thron seines verstorbenen Bruders Robert geltend zu machen, gibt tiefe Einblicke vom Leben auf Drachenstein und wie verbittert Stannis ist, dass sein Bruder Renly nicht nur die Heimat Sturmkap geerbt hat, sondern immer der beliebtere, jüngere Bruder war, während Stannis selbst von wenigen gemocht wird. Und Theon Graufreud, der bereits im ersten Band als Mündel von Ned Stark als jemand vorgestellt wurde, der vieles nicht so ernst nimmt, kehrt nach zehn Jahren auf die Eiseninseln zurück um seinen Vater als Unterstützer für Robb Stark und seinen Marsch gegen die Lennisters zu gewinnen. 

    Die beiden neuen Perspektiven bedeuten, dass sich zwei weitere Lager Kriegsbereit machen - sogar drei, da Stannis und Renly als Rivalen um den Thron das Haus Baratheon in zwei Lager spalten. Dieses Buch zu lesen, ist wie eine Schachpartie, bei der erst alle wichtigen Figuren in Stellung gebracht werden. 

    Ser Davos mag ein Schurke gewesen sein, doch er hat bereits einiges in seinem Leben gesehen, um zu wissen, dass alles seinen Preis hat. Und auch Maester Cressen, im Dienst von Stannis Baratheon, weiß, dass das Flüstern der roten Priesterin Melisandre ins Ohr seines Lords kein gutes Omen bedeutet.

    Theon Graufreud ist ein arroganter Mann von neunzehn Jahren, der seinen eigenen Triumph bereits plant, doch er war zehn Jahre fort, die Eisenmänner erkennen ihn nicht mehr. Auch die Beziehung zu seinem Vater ist schwierig und er hat ein völlig falsches Bild von seiner Schwester Asha, was zu einem recht interessanten ersten Wiedersehen führt. 

    Fazit:

    Dieser dritte Teil von Das Lied von Eis und Feuer hatte seine Höhen und Tiefen und was mir bisher so gut am Erzählstil gefallen hat, konnte mich diesmal etwas weniger begeistern, denn natürlich wartete man darauf, dass etwas passiert. Die Starks haben Gefangene, genauso wie die Lennisters und auch die Baratheon Brüder wirken bedrohlich. Stattdessen gibt es sehr lange, ausführliche Schilderungen wie Verbündete bewirtet werden, was es zu Essen gibt, welche Kleidung und Waffen jemand mit sich herumträgt. Das war dieses Mal etwas ermüdend zu lesen, doch auch hier muss ich den Hut vor diesem Autoren ziehen, denn nichts ist unwichtig und erneut muss man als Leser ein wenig zwischen den Zeilen lesen was so mancher Gedanke über einen anderen Charakter bedeutet - ob sich aus Loyalität vielleicht sogar plötzlich eine Feindschaft entwickelt. Und ob ein Charakter, der vielleicht bisher wenige Sätze gesprochen hat und kaum vorgekommen ist, den Schlüssel zu einer größerer Entdeckung in den Händen hält. Das ist einfach faszinierend. 


    "Der Thron der sieben Königreiche" ist eine etwas langsamere Fortsetzung und trotzdem für manche Charaktere vollgepackt mit Angst, Heldenmut und Tatendrang, während andere noch ein wenig herumtapsen und ihren Platz in der Welt suchen.

  10. Cover des Buches Illuminati (ISBN: 9783942656023)
    Dan Brown

    Illuminati

     (5.050)
    Aktuelle Rezension von: blue-jen

    Ein Kernforscher wird ermordet im Schweizer CERN-Labor aufgefunden. Auf seiner Brust hat der Mörder merkwürdige Symbole eingraviert, Symbole, die nur der Harvardprofessor Robert Langdon entziffern kann. Was er entdeckt, erschreckt ihn zutiefst: Die Zeichen gehören zu der legendären Geheimgesellschaft der »Illuminati«. Sie scheint wieder zum Leben erweckt zu sein, und sie verfolgt einen finsteren Plan, denn aus dem Labor des ermordeten Forschers wurde Antimaterie entwendet ...


    Zwar kannte ich bereits den Film, aber dennoch war das Buch spannend und interessant von Anfang bis Ende, der Schreibstil ist gut. Auch den Teil mit den langen Erklärungen im Bereich Nukleartechnik oder der Iluminaten waren nicht langweilig. Man konnte dem Hauptprotagonisten sehr gut folgen und mit ihm mitfiebern.

    Das beste Buch, dass ich dieses Jahr bisher gelesen habe 

  11. Cover des Buches Die Insel der besonderen Kinder (ISBN: 9783426520260)
    Ransom Riggs

    Die Insel der besonderen Kinder

     (2.085)
    Aktuelle Rezension von: HeartofHope

    Als kleines Kind bekommt Jacob von seinen Großvater Geschichten erzählt, die in seinen Kinderaugen dank der Fotos, die er ihm dazu zeigt, wahr zu sein scheinen. Doch mit den Jahren kann Jacob ihn nicht mehr so ganz glauben, die Fotos scheinen zu offensichtlich manipuliert worden zu sein und immer mehr kommt die Annahme, dass sein Großvater in diesen Geschichten nur seine schlimmen Erlebnisse aus dem 2. Weltkrieg verarbeitet. Doch dann findet Jacob seinen ermordeten Großvater und entdeckt etwas, was seine komplette Welt aus den Fugen geraten lässt. Um nicht gänzlich verrückt zu werden, beschließt er, den Geheimnissen seines Großvaters auf den Grund zu gehen. Doch was er auf der kleinen Insel Falls Cairnholms entdeckt, verändert sein Leben vollkommen. 

    Dieses Buch ist wirkich keine leichte Geschichte. Nicht nur, dass der zweite Weltkrieg hier eine große Rolle spielt, sondern man erlebt als Leser auch einige dramatischen Szenen und Schicksale daraus. Wer mit so etwas nicht gut umgehen kann, sollte hierbei etwas vorsichtiger sein. 

    Nun möchte ich aber erst etwas über die Aufmachung des Buches sagen. Zugegeben, ich finde die Cover, nicht nur von diesem ersten Band, sondern auch von den nachfolgenden Bändern, nicht schön. Hätte ich es im Regal stehen gesehen, so hätte ich nicht danach gegriffen. Doch dies ist natürlich Geschmacksache und nur meine persönliche Meinung. Das Innere des Buches ist dagegen unglaublich toll gelungen. Immer wieder findet man Fotos, welche die Geschichte noch eine Spur lebendiger machen und auch interessanter. Dies hatte ich bisher noch nie so gesehen und fand es wirklich toll. 

    Mir wurde die Geschichte sehr empfohlen, sodass ich nun doch nach ihr greifen musste. Auch hatte ich den Film bisher noch nicht gesehen, so bot es sich für mich gerade sehr gut an. 

    Grundsätzlich fand ich die Stimmung in dem Buch sehr düster, was aber auch zu dem Plot sehr gut gepasst hat. An Jacob musste ich mich erst einmal gewöhnen, zu Beginn war er mir dann doch etwas zu verzogen, doch im Laufe der Geschichte wurde ich warm mit ihm. Gerade die besonderen Kinder waren alle so einzigartig, dass ich sie sehr schnell in mein Herz schließen konnte. Das Setting fand ich beeindrucken. Der Autor hat es geschafft, an einen Ort, an welchem etwas wirklich unglaublich schreckliches geschehen ist, sodass beim Lesen mein Mutterherz geblutet hat, gleichzeitig etwas unglaublich schönes und magisches entstehen zu lassen. Gleichzeitig hat er es geschafft, dass mir beim Lesen beide Orte immer präsent waren, sodass ich nur noch beeindruckter war. Ich persönlich fand den Spannungsbogen der Geschichte nicht allzuhoch, es hätte noch etwas spannender sein können, dennoch hatte die Geschichte durch ihre Besonderheit einfach etwas fesselndes an sich. Ich fand es wirklich einen gelungenen Auftagkt. 

    Für jeden Urban Fantasy Liebhaber kann ich das Buch wirklich nur empfehlen. Ich bin schon sehr auf den zweiten Band gespannt. 


  12. Cover des Buches Extrem laut und unglaublich nah (ISBN: 9783462304893)
    Jonathan Safran Foer

    Extrem laut und unglaublich nah

     (1.239)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Am 11.September verliert der neun jährige Oskar Schell seinen Vater. Die Beiden hatten mehr als ein Vater-Sohn-Verhältnis, sondern eher eine Freundschaft, Wissenschaftliche Entdeckungen wurden gemacht, mathematische Formeln ausprobiert und das alles meist in Bildern, Musik und Kunst zum Ausdruck gebracht. In den Hinterlassen-schaften seines Vaters findet Oskar einen Schlüssel und macht sich auf die Suche nach dem Schloss. Er lernt dabei viele Menschen, beeindruckende Schicksale und fremde Orte kennen. Er hört und liest z.B. die Geschichte seiner deutschen Großeltern, die nach der Bombardierung Dresdens nach New York geflohen waren. Dicht und brillant erzählt, mit vielen Bildern, Zeichnungen und Notizen ergänzt. Foer ist ein trauriges, lustiges, sehr tapferes aber auch Mut machendes Buch gelungen.

  13. Cover des Buches Der Da Vinci Code (ISBN: 9783846600474)
    Dan Brown

    Der Da Vinci Code

     (8.180)
    Aktuelle Rezension von: DallingerAlois

    Eine tolle Geschichte mit Geheimnissen die aufgedeckt werden und zu einer weiteren neuen Handlung führen. Hervorragend übersetzt und perfekt sprachlich inszeniert. Ich hab das Buch in einem Ruck durchgelesen. 5 Sterne von Herzen und eine Empfehlung für alle Bücherfans !!!

  14. Cover des Buches Friedhof der Kuscheltiere (ISBN: 9783453441606)
    Stephen King

    Friedhof der Kuscheltiere

     (1.956)
    Aktuelle Rezension von: Emi_readsbooks

    Friedhof der Kuscheltiere ist ein sehr bekanntes Werk von Stephen King und ich habe es auch bereits vor etwas längerer Zeit gelesen, dennoch wollte ich dazu gerne eine Rezension verfassen.

    Louis und Rachel ziehen gemeinsam mit ihren Kindern Ellie und Gage und deren Kater in eine neue Kleinstadt. 

    Man wird langsam in die Geschichte eingeführt; kann den Protagonisten und seine Familie kennenlernen. Dann jedoch geschieht ein Unglück und alles läuft aus dem Ruder. 

    Purer Nervenkitzel und Gänsehautmomente sind hier garantiert, und dann dieses Ende 😱

  15. Cover des Buches Das Lied von Eis und Feuer 04 (ISBN: 9783442268214)
    George R. R. Martin

    Das Lied von Eis und Feuer 04

     (1.342)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Auch wenn es im vierten Band der Das Lied von Eis und Feuer Reihe etwas turbulenter zugeht und einige Schlachten offen ausgetragen werden, stolpert "Die Saat des goldenen Löwen" in ein paar Kapiteln über zu viel Langatmigkeit und auch wenn dem Leser erneut die schönsten Farben beschrieben werden, wenn es um Kleidung, Umgebungen oder Festessen geht, zerrte es oft an meiner Geduld, da einige Seiten vergingen, bis wieder etwas interessantes passierte. Doch wie zuvor in den anderen Bänden muss man auch dieses Buch genau zwischen den Zeilen lesen um Loyalitäten und Gefahren zu erahnen. Da dies nun das vierte Buch ist, was ich von diesem Autoren lese und mich sein faszinierender Schreibstil bereits mehrfach begeistern und überraschen konnte, bin ich an einem Punkt, wo mir wieder deutlich wird, wie wenig ich Rittergeschichten und Schlachtgetümmel mag. Die erste Hälfte des Buches zog sich wie Kaugummi und manchmal dachte ich daran einfach zu vergessen, dass die Folgebände bereits in meinem Regal stehen. Nach ein paar Tagen Lesepause musste ich mir zwar ein paar meiner markierten Zeilen in Erinnerung rufen um wieder in die Geschichte reinzukommen, aber die zweite Hälfte bin ich dran geblieben. 

    Der Krieg ist offen zwischen den Baratheon Brüdern und den Lennisters auf dem Thron ausgebrochen und es gibt einige Überraschungen und Wendungen je länger sich die einzelnden Schlachten ziehen. Catelyn Stark nimmt weniger Raum in diesem Buch ein, diesen nutzt sie jedoch sehr gut um zwischen ihrem Sohn Robb - dem König des Nordens und den Baratheon Brüdern Stannis und Renly zu vermitteln. Alle sollen an einem Strang gegen die Lennisters ziehen, doch beide Brüder wollen den Thron für sich. Würde man den Namen Robb Stark nicht durch Erzählungen seiner Feinde hören, wüsste man als Leser kaum etwas über seinen Fortschritt, da man ihn nur durch die Augen seiner Mutter sieht, die sich nun an anderen Orten aufhält und die Götter um Weisheit und Gnade für ihre Familie anfleht. Nachrichten aus Winterfell verheißen allerdings nichts gutes, denn ausgerechnet Theon Graufreud hat sich mit seinen Eisenmännern die Burg unter den Nagel gerissen und nennt sich selbst Lord von Winterfell. 

    Währendessen ist Arya in Harrenhal unter der Herrschaft der Lennisters als einfache Dienstmagd mit anderem Namen so sicher, wie sie es selbst schafft sich aus Ärger rauszuhalten und Arya wäre nicht Arya, wenn sie nicht ihren eigenen Weg mit eisernem Willen verfolgt. Sie bekommt einige Nachrichten vom Schlachtfeld mit, denn niemand kümmert sich um ihre Anwesenheit.

    Sansa ergeht es in Königsmund noch immer schlecht und sie hat einiges auszuhalten. Auch wenn ich ihren Charakter nicht mag, ist es wichtig für sie solange Gute Miene zum bösen Spiel zu machen, wie sie überleben will. Außgerechnet der Gnom Tyrion Lennister und sogar der Bluthund Sandor Clegane scheinen es nicht so schlecht mit ihr zu meinen, wie der Rest der Lennisters. 

    Es ist ein Spiel um den Thron, was aber nicht bedeutete, dass Verbündete nicht auch gegeneinander spielen können. Besonders zwischen Cersei und Tyrion gibt es ein mentales Kräftemessen nach dem nächsten und da Cersei und Tyrion für mich die interessantesten Charaktere dieser Reihe sind, habe ich Tyrions Kapitel am liebsten gelesen. Spitzfindig und manchmal verspielt lüstern, aber stets mit viel Sarkasmus auf der Zunge, ist es Tyrion, der dem Leser von allen Charakteren den besten Einblick über Lug und Trug verschafft. Welchem Charakter kann man am wenigsten vertrauen? Wer würde wen für ein Goldstück verraten? Auch Tyrions näherer Kontakt zu anderen Mitgliedern des königlichen Rates wie Varys und Kleinfinger, die beide ausgezeichnet über Tätigkeiten im Roten Bergfried und außerhalb Bescheid wissen, ist stets ein intellektuelles Duell. Wer zu viel der falschen Person verrät, könnte vielleicht der nächste sein, der aufgespießt auf den Turmmauern endet. Diese Art der Kampfführung ist so gut mit schwarzem Humor unterlegt, dass es deutlich mehr Spaß macht als den seitenlangen Schlachten zu folgen, bei denen so viele (unwichtige) Namen genannt werden, dass einem als Leser schnell schwindelig werden kann.

    Jon Schnee, der immer Lord Ned Starks Bastard sein wird und an dieser Tatsache mehr als nur einmal beurteilt wird, zieht mit einigen Brüdern der Nachtwache durch die Wälder um die Gefahr der Wildlinge rund um Manke Rayder einschätzen zu können und zum ersten Mal erfährt man als Leser mehr über den gefährlichen Anführer und wo er herkam. 

    Die Magie, die in diesem vierten Buch immer stärker und deutlicher vorkommt, begleitet nicht nur Jon durch die eisigen Wälder, sondern auch Daenerys Targaryen weit weg in den wärmeren freien Städten, begleitet von ihrem treuen Ritter Ser Jorah Mormont und den dothrakischen Soldaten, die ihr nach dem Tod Khal Drogos die Treue geschworen haben. Ihre drei Drachen sind für viele eine Attraktion und Daenerys ist immer offener der Konfrontation mit Menschen ausgesetzt, die ihr alles versprechen würden um in der Gunst der Mutter der Drachen zu stehen. Doch Magie hat einen hohen Preis und Daenerys geplante Reise nach Westeros um ihren Thron einzufordern, ist voller magischer Tücken und der Frage, wie sie es über das Meer schaffen soll. 

    Fazit:

    "Die Saat des goldenen Löwen" hat sich einige Zeit gelassen, mich abzuholen und mir das lesen nicht immer leicht gemacht, doch die Magie - das Element, dass meine Faszination für George R.R. Martins Bücher ausmacht - wird stärker und auch wenn immer wieder in wunderschönen, rätselhaften Worten von Ereignissen gesprochen wird, bei denen man nie weiß, ob sie wirklich passiert sind oder noch passieren werden, haben sie genug Kraft den Leser davon zu überzeugen, sich auf das Unbekannte einzulassen. 

    Das Lied von Eis und Feuer ist genauso wie es sein soll: Feurige Begierde auf das Wissen und eisige Angst vor dem Kommenden.

  16. Cover des Buches Die Selbstmord-Schwestern (ISBN: 9783644011717)
    Jeffrey Eugenides

    Die Selbstmord-Schwestern

     (398)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Als sich die erste Schwester aus dem Fenster stürzte, war ich wie gebannt von der Szene. Es hat mich schockiert, mir den Atem geraubt, für einen Moment habe ich perplex mit dem Lesen aufgehört, damit ich die Wirkung des Geschriebenen begreifen konnte. Der Autor war schonungslos, fast brutal, das Nachbeben hat mich eine Zeitlang begleitet, war wie ein Echo weit hinter meinen Gedanken, zwischen den Zeilen, zwischen jedem Atemzug, bis der Autor wieder endlos um den heißen Brei gesprochen hat.

    Er zieht es in die Länge, erzählt über alles Mögliche und macht dabei so einen gewaltigen Rückschritt vom Mord, dass er die Geduld des Lesers überstrapaziert. Irgendwann wurden die Informationen über die Schwestern zu viel, die Handlung blieb auf halber Strecke stecken und das Lesen wurde anstrengender. Ich kämpfte gegen die Flut von Nebensächlichkeiten, die ich unmöglich besiegen konnte und dann habe ich mich zu langweilen begonnen. Ich wollte nicht mehr.

    Die Idee des Autors ist interessant. Als ich den Titel las und die Kurzfassung, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Ich habe mich ehrlich darauf gefreut. Doch der Autor überspannt den Spannungsbogen und überhäuft mit so vielen Nebengeschichten, dass es für mich nicht funktioniert.

  17. Cover des Buches Abendrot (ISBN: 9783257245530)
    Kent Haruf

    Abendrot

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Das Buch 'Unsere Seelen bei Nacht' von Kent Haruf hat es mir sehr angetan. Nun las ich mein zweites Werk von ihm, dessen Handlung ebenfalls im fiktiven Holt spielt. Es werden parallel die Geschichten von ganz gewöhnlichen Menschen dieser Kleinstadt erzählt. Einem Jungen, der mit seinem Großvater lebt, zwei alten Brüdern auf einer Farm, bei denen eine junge Frau mit ihrem Kind Unterschlupf gefunden hat, ein emotional schwaches Paar im Wohnwagen mit sozialer Betreuung, die von einem Verwandten überrumpelt werden, der eigenmächtig bei ihnen unterschlüpft und vor allem den beiden Kindern das Leben zur Hölle macht.

    Beim Lesen kann man gewissen Parallelen ziehen zum Leben von Menschen, die man vielleicht kennt. Und trotzdem spiegelt das Buch auch spezifisch 'the american way of life' wider. Es werden auch härter Themen aufgegriffen, wie zum Beispiel ein tragischer Unglücksfall und Kindesmisshandlung.

    Das Besondere des Buches war für mich, wie sie alle miteinander verbunden sind, es Zusammentreffen im Krankenhaus, aber auch in der Kneipe gibt. Über weite Strecken ist es tatsächlich ein eher un-aufgeregtes Buch, dass aus dem Leben sogenannter 'kleiner Leute' erzählt, ihren Wünschen und Sorgen und der Fürsorge füreinander.

    Fazit: Vielleicht kein so großer Wurf wie 'Unsere Seelen bei Nacht', aber für mich ein durchaus lesenswerter Roman. 3-4 Sterne.

  18. Cover des Buches 88 Namen (ISBN: 9783596700936)
    Matt Ruff

    88 Namen

     (69)
    Aktuelle Rezension von: Horatio-Buecherliebe

    Matt Ruffs Roman mit dem etwas rätselhaften Titel „88 Namen“ zielt von Seiten des Verlags auf eine ganz besondere Leserschaft. Der Klappentext verspricht: >Publishers Weekly< „Teils Detektivgeschichte, teils Science-Fiction-Thriller und mit seinen vielen Anspielungen Pures Geek-Gold“. Da auch noch die Schlagworte „Massively Multiplayer Online Role-Playing Games“ fallen, war es um mich geschehen. An diesem Roman des bekannten Fantasyautors konnte ich nicht vorbeigehen. Mit großer Vorfreude und einem erheblichen Sympathievorschuss begab ich mich an die Lektüre.


    Der US-amerikanische Autor Matt Ruff, geboren 1965 in Queens, NY, ist Freunden der Fantasy Literatur vor allem durch seinen gelungenen Debüt-Roman „Fool on the Hill“ ein fester Begriff. Auch weitere erfolgreiche Romane wie das verstörende „Bad Monkeys“ und das gewichtige, sozialkritisch phantastische „Lovecraft Country“ stammen aus seiner Feder.


    Mit seinem Science-Fiction Thriller „88 Namen“ wendet sich Matt Ruff nunmehr dem Online-Gaming zu. Angesiedelt in einer recht nahen Zukunft, ist der junge Gamer John Chu Inhaber eines kleinen, in der virtuellen Realität tätigen Unternehmens. Er bietet eine, für Laien wohl etwas befremdliche, für Gamer jedoch absolut faszinierende Dienstleistung an. Sein Team führt, als sogenannte „Sherpas“, zahlungskräftige Kundinnen und Kunden, durch die virtuellen Welten großer Multiplayer-Online-Computerspiele. Diese professionellen Sherpa-Teams, bestehen meist aus drei Spielcharacteren: Einem Schaden auf sich ziehenden „Tank“ Player, einem hohen Schaden austeilenden „DPS“ (damage per second) Player, sowie einem „Heiler“/einer „Heilerin“. Als „Sherpas“ nehmen sie die mehr oder minder gamingerfahrenen Kunden in ihre Mitte und geleiten sie professionell durch die virtuellen Spielwelten.


    Eines Tages stößt John Chu bei der Aquisition im Netz auf einen geheimnisvollen neuen Kunden, der sich „Mr. Jones“ nennt und offensichtlich über ganz außerordentliche technische und finanzielle Ressourcen verfügt. Von Mr. Jones´ großem Sicherheitsbedürfnis und auffälligen Verhalten überrascht kommt John Chu der Verdacht, dass es sich bei diesem mysteriösen virtuellen Gegenüber um den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un handeln könnte. Als dann auch noch konkurrierende Geheimdienste auf den Plan treten, ist es bereits zu spät. Bei seinen Versuchen, die Angelegenheit aufzuklären, verstrickt sich John Chu in einem Netz aus Verdacht und Intrigen, das schnell beginnt auch in seinem Real Life eine Bedrohung darzustellen. Die ganze Sache wird zunehmend undurchsichtiger und gefährlicher und mündet schließlich in ein actionreiches, bleihaltiges Finale.


    Nimmt man das Thema Online-Gaming beiseite, verbleibt als Grundgerüst des Romans der Plot eines Spionage Thrillers. Dieser ist auch durchaus interessant angelegt. Die Idee, in der virtuellen Gamingwelt auf einen echten Diktator als anonymen virtuellen Spielpartner treffen zu können, ist unverbraucht und hat großen Charme. Es macht Spaß zu verfolgen, welche Gefahren und Konsequenzen sich aus dieser mysteriösen Zusammenkunft für die Beteiligten ergeben und wie sie auf einen solchen unerhörten Verdacht reagieren.


    Leider trägt die Idee für sich allein keinen ganzen Roman. Der Rest des Thriller-Plots besteht lediglich aus konventioneller Kost: Verschiedene undurchsichtige Personen treten an den Protagonisten heran, setzten ihn unter Druck und versuchen ihn zu manipulieren. Natürlich schalten sich auch Geheimdienste ein. John Chu weiß schließlich nicht mehr, wem er trauen kann und am Ende gerät auch sein Leben in Gefahr. Alles konventioneller Thriller Standard von der Stange.

    Matt Ruff erkennt zur Hälfte des Romans offenbar selbst, dass der Plot weitgehend ausgereizt ist. Die Thriller-Handlung wird nicht mehr weiter aufgespannt sondern von da an überhastet auf ein konventionelles Finale hingeführt.


    Auch an den Stellen, an denen sich der Roman mit der Thematik des Online-Gamings beschäftigt, bleibt er seltsam uninspiriert und trotz einiger interessanter Gedanken meist an der Oberfläche.

    Den Schwerpunkt der Handlung im Bereich Online Gaming bildet das fiktive MMORPG („Massively Multiplayer Online Role-Playing Game“) mit dem ebenfalls fiktiven Namen „Call to Wizardry“, in dem eine riesige Zahl von Spielern in einer Online Spielwelt gleichzeitig agieren können. Das Spiel weist eine gewisse Ähnlichkeit zu „World of Warcraft“ und auch einigen Ego Shootern auf. Nähere Informationen zur Spielwelt und dem Spielprinzip liefert Matt Ruff zu meinem großen Bedauern aber leider nicht. Hier hätte ich bei dem Entwurf eines MMORPG der Zukunft mehr Details und Kreativität erwartet.


    Da der Roman etwas in der Zukunft spielt, unterscheidet sich die Spielweise auch ganz erheblich, vom derzeit vorherrschenden Gaming-Alltag. Statt am Bildschirm, wird bei Matt Ruff mittels eines VR Equipments in einer virtuellen Realität gespielt, wodurch die Spieler Umgebung und Gegenüber viel unmittelbarer wahrnehmen können.

    Neben einigen leider nur ganz kurz geschilderten Ausflügen in die „Call to Wizardry“ Spielwelt, finden die meisten Ereignisse des Romans im virtuellen Raum außerhalb des Spiels, in der sogenannten Spiellobby statt. Hier treffen die Protagonisten regelmäßig aufeinander und tauschen sich aus und hier treffen sie auch auf die Kunden oder zwielichtige Gestalten aus den Weiten des Internets.

    Wohl aufgrund dieser Verlagerung der wesentlichen Handlung und Interaktion in den virtuellen Bereich gelingt es Matt Ruff nicht, seine Charaktere überzeugend auszuarbeiten und mit Leben zu füllen. Sie bleiben allesamt seltsam eindimensional und blass.


    Dabei zeigt sich Matt Ruff bei aktuellen Fragestellungen im Ansatz durchaus engagiert. Er kritisiert die Rolle der sozialen Medien als „Opium des Volkes“ oder macht sich Gedanken über mögliche Formen und Utensilien des Cybersex.

    Zudem thematisiert er die Problematik ethnischer Stereotypen bei vorgegebenen Charakterklassen und Nichtspieler Charakteren in Computerspielen. Diese Thematik ist im Bereich des Rollenspiels, sowohl im online als auch im PnP Format, ein sehr aktuelles und kontrovers diskutiertes Thema von großer Bedeutung. Gerade in einem aktuellen Roman über das Online Gaming, der ganz wesentlich den Umgang mit Identitäten zum Gegenstand hat, hätte daraus viel mehr als lediglich eine interessante Randnotiz gemacht werden müssen. Hier wurde eine große Gelegenheit vergeben.


    Dies ist unverständlich, da der Roman im Umgang mit den Fragen von persönlicher Identität seine besonderen Stärken hat. Im virtuellen Raum sind die Identitäten nicht festgelegt. Die Avatare der Nutzer, die in den Spielen und den Lobbys aufeinander treffen, sind in Gestalt, Aussehen und Geschlecht vollkommen frei wählbar und bleiben immer geheimnisvoll. Selbst die Wahl, welches Mimik die Spielerinnen und Spieler offenlegen wollen ist frei. Das Spektrum reicht hier von Spiegelung der tatsächlichen Mimik bis zur Simulation der Mimik einer völlig anderen Person. So verschwimmen im virtuellen Raum die Grenzen zwischen den Geschlechtern und klassische Rollenkonstellationen verlieren an Bedeutung. Allein John Chu verfügt über 88 Avatare verschiedenster Identitäten, die er frei wählen kann. Dies alles ist sehr interessant und wird auch gut umgesetzt.


    Entgegen der Auffassung vieler Rezensenten und der Werbung im Klappentext „Pures Geek-Gold“ zu sein, bietet der Roman tatsächlich aber keinen erkennbaren Anreiz für Nerds und Gamer zur Lektüre. Leicht in die Zukunft versetzt und sehr auf eine fiktive virtuelle Realität fokussiert, ist der aktuelle Gaming Alltag des Jahres 2021 in der Handlung kaum wiederzuerkennen. Mangels Wiedererkennungswert bleibt die Handlung für Gamer weitgehend fremd und beliebig.

    Da auch nähere Informationen oder kreative Gedanken zu zukünftigen MMORPG Welten oder Spielmechaniken fehlen ist auch kein Mehrwert für Gamer zu erkennen.


    Aber auch für normale Leserinnen und Leser bietet der Roman abseits des konventionellen Thriller Plots sehr wenig. Die im Anhang befindlichen, bzw. einigen Kapiteln vorangestellten Auszüge aus einem fiktiven Lexikon zum Thema Online Gaming, sind für Laien völlig unzureichend keinesfalls geeignet, sich in die Gaming Thematik einzufinden. Leserinnen und Leser, die bisher keinerlei Kontakt zu dem Thema hatten, dürften große Schwierigkeiten haben, der Handlung zu folgen oder überhaupt einen Zugang zum Roman zu bekommen. Hier wäre es besser gewesen durch eine zugänglicher Romanhandlung Orientierung zu bieten.


    Der Roman ist einfach zu knapp und oberflächlich geraten. Das interessante „Diktator“ Thema vermag keinen ganzen Roman zu tragen und wäre vielleicht besser in einer Erzählung aufgehoben. Die Ausführungen zur Welt des Online Gaming inklusive der kontroversen, teils essayistischen Auseinandersetzungen mit den Aspekten virtueller Realität und des Rollenspiels, werden nicht zu Ende geführt und nicht in die Romanhandlung integriert.

    Insgesamt wurden hier zu viele Gelegenheiten vergeben.


  19. Cover des Buches Die Rache der Polly McClusky (ISBN: 9783548060118)
    Jordan Harper

    Die Rache der Polly McClusky

     (95)
    Aktuelle Rezension von: Casaplanca

    "Die Rache der Polly McClusky" von Jordan Harper ist ein Thriller über ein ganz außergewöhnliches Mädchen und ihren Vater.

    Nate hat im Gefängnis so mächtig Ärger, dass ihm sein Tod und er seiner Familie angedroht wird. Er kann fliehen und Polly noch rechtzeitig holen, für ihre Mutter ist es zu spät. Auf der Flucht lernen sich Vater und Tochter erstmals richtig kennen und mit der Zeit auch achten und lieben.

    Polly schleppt immer einen Teddy mit und als Tarnung färbt sie sich die Haare quietschrot, ihr Vater macht mit ihr Kampftraining und sie gewinnt an Selbstbewußtsein.

    Die beiden fliehen quer durchs Land, was das Ganze zu einer Art Roadtrip macht, aber hauptsächlich geht es um die Geschichte zwischen Polly und ihrem Vater. Polly kann mit ihrem analytischen Verstand so manche Situation retten, dennoch geht es in diesem Buch mit sehr viel Gewalt zur Sache, Gewalt, in die ein Kind nicht verwickelt sein sollte.

    Von Anfang an faszinierend ist die Geschichte, wie sich Vater und Tochter aneinander annähern, in diesem Sumpf aus Gewalt, Blut, Drogen und Flucht. Die Bilder die hier gezeigt werden, sind schockierend, kalt, ohne Beschönigung.

    Von Anfang an ist hier eine Spannung vorhanden, an die nicht viele Bücher rankommen, es ist beklemmend und hast, aber auch voller Liebe und Hoffnung. 

  20. Cover des Buches Unter blutrotem Himmel (ISBN: 9781503950085)
    Mark T. Sullivan

    Unter blutrotem Himmel

     (63)
    Aktuelle Rezension von: DieBerta
    Unter blutrotem Himmel von Mark Sullivan
    Klappentext:
    Pino Lella will eigentlich nichts mit dem Krieg oder den Nazis zu tun haben – er ist ein normaler italienischer Jugendlicher, der sich für Musik, Essen und Mädchen interessiert. Dann schafft ein Bombenangriff in seiner Heimatstadt Mailand eine Wirklichkeit, die den jungen Mann über Nacht erwachsen werden lässt. Pino schließt sich einer Untergrundorganisation an, die Juden bei der Flucht über die Alpen hilft, und beginnt für die Alliierten zu spionieren. Dabei verliebt er sich unsterblich in die sechs Jahre ältere Anna. Doch kann ihre Liebe Bestand haben in einer Welt, in der nichts so sicher ist wie die Veränderung?

    Taschenbuch: 596 Seiten
    Verlag: Tinte & Feder (22. Mai 2018)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 1503950085
    ISBN-13: 978-1503950085
    Originaltitel: Beneath a Scarlet Sky
    Größe und/oder Gewicht: 12,6 x 2,5 x 18,6 cm

    Wie schon im Klappentext beschrieben geht es hier um die Geschichte eines italienischen Jugendlichen, der auch nicht anders als andere Menschen unverhofft vom Krieg überrascht wird und sich erst einmal gar nicht betroffen fühlt. Fast durch Zufall gerät er in eine Untergrundorganisation, sowie er auch seine weiteren Abenteuer eher durch Zufall, als durch Heldentum oder Berechnung überlebt. Die Geschichte der Judenverfolgung wird hier aus der italienischen Sicht, aus der Sicht eines ganz normalen Jugendlichen beschrieben. Der Leser kann sich fragen, wie hätte ich wohl in dieser oder jener Situation gehandelt. Das alles auf wahren Begebenheiten beruht mag man hier nicht ganz glauben, aber der Leser wünscht sich ja auch einen spannenden Roman und es handelt sich hier um einen Roman und keine Biographie oder ein Lehrbuch. Somit ist der Roman recht spannend und lässt sich einfach lesen, wer mehr wissen möchte muss sich dann schon weiter mit dem Thema beschäftigen.
    Ich kann dieses Buch Lesern empfehlen, die sich mit der Geschichte des zweiten Weltkrieges mal aus einer anderen Sicht, aber auch unterhaltsam beschäftigen möchten. Hier finden sie einen historischen Roman, eine Liebesgeschichte, ein bisschen „James Bond“-Abenteuer in einfacher Schreibweise. Wer Informationen, Tatsachenberichte oder ähnliches wünscht, muss sich schon weiter mit dem Thema beschäftigen.
  21. Cover des Buches Der große Gatsby (ISBN: 9783649640950)
    F. Scott Fitzgerald

    Der große Gatsby

     (1.134)
    Aktuelle Rezension von: Joloe_bookslover

    Ich habe mich wirklich gefreut dieses Buch zu lesen. Vorallem auch weil ich mich, im Bereich Klassiker mehr belesen möchte. Dies fing ich mit dieser deutschen Übersetzung an.

    Schon am Anfang war ich verwirrt, weil ich dachte es wäre aus der Sicht von Gatsby geschrieben. Aber auch nachdem ich es begriffen habe, hat mich die Geschichte nicht gepackt. Die Handlungen der Charakteren waren wichtiger, als die Dialoge zwischen ihnen.

    Der Schluss hat mich maximal verwirrt. Ich weiss immer noch nicht, an welcher Stelle Gatsby gestorben ist. (zuerst gehen sie MIT GATSBY vom Pool weg und sehen dann EINE ANDERE LEICHE. und dann geht es um die BEERDIGUNG VON GATSBY) Jedoch hat sich dies beim anschauen des Films, welcher übrigens nicht viel besser ist, geklärt. 

  22. Cover des Buches Willkommen in Lake Success (ISBN: 9783328105855)
    Gary Shteyngart

    Willkommen in Lake Success

     (59)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Perfektion ist nicht alles und das muss am Ende auch der Protagonist dieser Geschichte schmerzlich erfahren. Barry der Börsenhai wird wohl mit dem unvollkommensten konfrontiert, was sich ein nach Perfektion strebender Börsenmogul sich erträumt. Er und seine Frau müssen damit klarkommen, dass sie einen autistischen Sohn haben. Und damit gerät Barrys Welt aus den Fugen. Durch mehr als suspekte Börsengeschäfte ist ihn nun die Staatsgewalt auf den Fersen. Da er sich weder der fehlenden Perfektion seines Sohnes noch der Verantwortung für sein Fehlverhalten übernehmen will begibt er sich auf eine Reise durch das Land und zwar mit dem Bus. Und will so das wahre Amerika sehen immer dabei seine halbe Uhrensammlung und die rosarote Brille die er nicht in der Lage ist abzunehmen. Der Autor hat einen flüssigen Schreibstil. Jedoch gelingt es ihm nicht den Leser durchgehend an die Handlung zu binden. Nicht zu letzt durch den ausgeprägten Uhrentick den die Hauptfigur hat. Irgendwann ist man als Leser nur noch mächtig genervt wenn zum wer weis wievielten Mal eine Uhr beschrieben und deren Preis genannt wird. Wo man als Leser doch eigentlich viel mehr daran interessiert ist, wie entwickelt sich die Figuren und ändert dieser Barry sein Leben grundlegend. Die Geschichte an sich ist eigentlich gut gemeint. Der Autor nimmt das oberflächliche Amerika und seine Statussymbole und das liebe Geld aufs Korn. Er versucht dies alles in eine Handlung zu pressen und diese auf einen möglichst engen Raum einen Bus, der durch das Land fährt spielen zu lassen. Er bedient sich Stereotypen, die dem Leser schon nach kurzer Zeit alles andere als sympathisch sind und eher abschreckend wirken. Leider zieht der Autor die ganze Geschichte dann auch noch unnötig in die Länge. Der Epilog ist fast noch das Beste am ganzen Buch. Mal abgesehen von Cover das einfach nur cool ist. Fazit: Ich hätte mir mehr von der Geschichte erhofft. Vielmehr Familie als ein egoistischer selbstverliebter nach Perfektion strebender, uhrenverliebten Börsenhai in der Selbstfindungsphase, die nicht wirklich stattfindet.                            

  23. Cover des Buches Lincoln im Bardo (ISBN: 9783442770533)
    George Saunders

    Lincoln im Bardo

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Elina_moro

    Ein verwirrendes aber einzigartiges Buch. Die Handlung findet sowohl in der realen Welt, als auch im Bardo statt - einer Übergangsgrenze zwischen Leben und Tod laut tibetischer Tradition. Durch die immer wieder neuen Stimmen der Geister philosophiert Saunders über den Sinn des Lebens. Diese Geister sind unterschiedlich, sie existieren nicht mehr als Personen, aber sie verfügen trotzdem über ein Stückchen Bewusstsein und erinnern sich an ihr Leben. Der Autor schafft eine innovative Form der Erzählung. Am Anfang fand ich diese Idee interessant, am Ende jedoch nicht mehr. Ich konnte mit den Figuren leider nicht warm werden. Grundsätzlich herrscht im Roman eine depressive Stimmung. Es ist klar, dass es um Tod des Kindes sowie der anderen Charaktere geht. Selbst dieses Thema konnte mich emotional nicht berühren.

    Der Roman wurde 2017 mit Booker Preis ausgezeichnet. Deswegen waren meine Erwartungen sehr hoch. Vergeblich. Ich würde dieses Buch nicht empfehlen, obwohl es ziemlich gut bewertet wird.

  24. Cover des Buches Feuer und Blut - Erstes Buch (ISBN: 9783764532727)
    George R. R. Martin

    Feuer und Blut - Erstes Buch

     (133)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    George R.R. Martin ist mittlerweile einer der bekanntesten Schriftsteller, der mit seinen Game of Thrones Büchern großen Erfolg gefeiert hat. Auf die Bücher wurde ich erst durch die gleichnamige Serie aufmerksam und auch wenn es nicht zwingend mein Lieblingsgenre ist, hat mir immer die Art und Weise gefallen wie Martin in Interviews über seine Welt gesprochen hat. Und nach den ersten Bänden, die mich besonders vom Schreibstil her angesprochen haben, konnte ich auch bei der Prequel Reihe "Feuer und Blut" nicht widerstehen. Allerdings handelt es sich bei diesem Buch, dass den Aufstieg und Fall des Hauses Targaryen erzählt, alles andere als eine wirklich erzählte Geschichte, sondern basiert auf den Überlieferungen und Erzählungen von Erzmaestern und angeblichen Augenzeugenberichten, die im Jahre 1 von Aegons Eroberung beginnen - 280 Jahre vor Daenerys Targaryen, die man als Leser von Das Lied von Eis und Feuer bereits kennt. 

    Geschrieben von Erzmaester Gyldayn, transkribiert von George R.R. Martin ist es mehr eine Geschichtserzählung, die besonders zu Beginn sehr verwirrend sein kann. Entweder man ist als Leser bereits Fan historischer Ereignisse oder man liest es, weil man das Haus Targaryen näher kennen lernen möchte. Ich gehöre definitiv nicht zu den Menschen, die Geschichte mögen, ganz zu schweigen davon, dass es mir an der nötigen Konzentration mangelt so viele Namen, Daten und Orte auf den ersten Blick zu verstehen. Und wenn es dann noch zig Aegons gibt und jeder Name mehrere A's und E's - gerne auch direkt hintereinander - trägt, dann ist es nicht immer leicht den Anschluss zu wahren. 

    Trotzdem habe ich es geschafft eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen, zumindest zu den Targaryens. Es beginnt mit Aegon I., auch bekannt als Aegon der Drache, der mit seinen zwei Schwestergemahlinnen Visenya und Rhaenys - und ihren drei Drachen aus dem alten Valyria nach Westeros kommen und dort die sieben Königslande unter eine Krone bringen wollen. Das alte Valyria existiert nicht mehr, doch die Magie der Drachen besteht weiter und so fällt es Aegon, Visenya und Rhaenys nicht schwer mit Hilfe ihres Drachenfeuers Krieg und Zerstörung zu ihren Gunsten zu entscheiden. Alle feindlichen Schwerter, die durch das Drachenfeuer verbogen und versenkt wurden, bilden nun zusammen den Eisernen Thron, auf dem Aegon und seine Nachkommen die nächsten zweihundertachtzig Jahre sitzen und regieren werden. 

    Aus moderner Sicht darf man dieses Buch auf keinen Fall betrachten, denn das Haus Targaryen bestand deshalb so lange fort, weil es viele Ehen innerhalb der Familie gab. Bruder und Schwester, so wie Aegon mit Visenya und Rhaenys, Onkel und Nichte, Cousin und Cousine - so blieb das Blut rein und die Thronfolge gesichert. 

    Der Targaryen Stammbaum ist nicht immer leicht zu verstehen, aber "Feuer und Blut" begleitet die einzelnen Charaktere durch ihre manchmal kurze, manchmal lange Herrschaft. Aerys I. - Sohn von Aegon I. und Rhaenys ist der Älteste, der auf seinen Vater folgen soll, doch man hält ihn für schwach, wohingegen Maegor I, Sohn von Aegon und Visenya, ein Musterbeispiel für Stärke sein soll - aber auch für jede Menge Grausamkeit. Von Sippenmord bis Inzest gibt es viele Konflikte innerhalb der Familie, was auch die Feinde der Targaryens für sich nutzen wollen. Und während die eine Herrschaftszeit voller Zorn, Krieg und Grausamkeit ist, sind andere Zeiten unter einem anderen Targaryen-König wieder komplett anders und man versucht Frieden herzustellen, jedem Bürger Gehör zu schenken und als gutes Beispiel voran zu gehen. 

    Doch ganz gleich ob es Aerys, der Schwächliche ist, Maegor, der Grausame oder Jaehaerys, der gute König - sie alle haben eines gemeinsam: Sie brauchen Erben um ihren Anspruch auf den Thron fortbestehen zu lassen. Arrangierte Ehen sind alltäglich. Neid und Missgunst fordern unschuldige Opfer. Alles ganz Normal und Alltäglich, sollte man meinen. 

    Es war eine Freude so viele Aspekte des Mensch-Seins in diesem Buch zu finden. Besonders König Jaehaerys und seine Schwestergemahlin Alysanne haben es mir angetan, die gemeinsam sechszehn Kinder hatten, die ebenfalls so unterschiedliche Geschichten zu erzählen haben. Gute Menschen, böse Menschen - es gibt sie alle in so vielen Formen und Erlebnissen. Ich ziehe wirklich den Hut vor George R.R. Martin, der nicht nur diese komplexe Welt erschaffen hat, sondern auch so viele verschiedene Charaktere. Auch wenn er ruhig ein paar Namen mehr hätte nutzen können statt immer die selben, bzw. sie abzuändern.
    Rhaenys - Rhaenyra - Rhaena
    Daemon - Aemond - Aemon - Vaemond
    Wenn man aber einmal mit den Targaryens verbunden ist, und mehr über ihre Hintergründe kennt, dann ist es ein Kinderspiel all die Namen auseinander zu halten. 

    Da es sich bei "Feuer und Blut" um Erzählungen von Maestern und nicht immer glaubwürdigen Augenzeugen handelt, gibt es mehrere Versionen, wie sich gewisse Ereignisse zugetragen haben könnten und als Leser kann man sich seine eigene Meinung bilden - nur das Ende steht fest. 

    Ein großer Teil der Erzählung befasst sich mit dem sogenannten Tanz der Drachen - einem Bürgerkrieg, der ausbrach, als Viserys I. seine Erstgeborene und bis dahin einzige Tochter Rhaenyra zu seiner Thronfolgerin machte, er aber später noch Söhne mit seiner zweiten Frau, Alicent Hohenturm, bekam. Und in der damaligen Welt hatten immer die Jungen ein höheres Erbrecht als die Mädchen. Es hieß also Rhaenyra gegen ihren Halbbruder Aegon II - die Schwarze Fraktion, die hinter Rhaenyra stand und der Grünen Fraktion, die hinter Alicent Hohenturm - Viserys' zweiter Frau und ihren Sohn Aegon standen.
    Verrat und Loyalität lagen sehr nahe beieinander und so begann der Krieg Drache gegen Drache und das damit verbundende Aussterben der Drachen. 

    Eine völlig faszinierende Welt und ich habe mich auch nicht davon abschrecken lassen, dass jeder wichtige Name in einer Schlacht aufgezählt wurde. Manchmal bestand eine Buchseite fast nur aus Namen und zu welchen Häusern sie gehören, welche Titel sie haben und es ist schwer die Personen rauszufiltern, die wirklich wichtig für die fortlaufenden Ereignisse sind. Man braucht schon etwas Geduld und Stärke - denn das gebundene Buch ist nicht gerade ein Leichtgewicht :D - um wirklich zum Kern der Geschichte vorzudringen. 

     "Feuer und Blut" ist das erste von insgesamt zwei Büchern, dass die Targaryen Dynastie erzählt und als Fan der Serie sollte man wirklich versuchen sich dadurch zu arbeiten. Besonders zu Anfang ist es nicht leicht, aber es wird einfacher, versprochen. 

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