Bücher mit dem Tag "amerikanische geschichte"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "amerikanische geschichte" gekennzeichnet haben.

162 Bücher

  1. Cover des Buches Es (ISBN: 9783453272408)
    Stephen King

    Es

     (2.328)
    Aktuelle Rezension von: EllaEsSteff

    🤡🎈

    𝘋𝘦𝘪𝘯 𝘏𝘢𝘢𝘳 𝘪𝘴𝘵 𝘞𝘪𝘯𝘵𝘦𝘳𝘧𝘦𝘶𝘦𝘳,

    𝘎𝘭𝘶𝘵 𝘪𝘮 𝘑𝘢𝘯𝘶𝘢𝘳.

    𝘋𝘰𝘳𝘵 𝘣𝘳𝘦𝘯𝘯𝘵 𝘢𝘶𝘤𝘩 𝘮𝘦𝘪𝘯 𝘏𝘦𝘳𝘻.


    𝘠𝘰𝘶𝘳 𝘩𝘢𝘪𝘳 𝘪𝘴 𝘸𝘪𝘯𝘵𝘦𝘳 𝘧𝘪𝘳𝘦,

    𝘑𝘢𝘯𝘶𝘢𝘳𝘺 𝘦𝘮𝘣𝘦𝘳𝘴.

    𝘔𝘺 𝘩𝘦𝘢𝘳𝘵 𝘣𝘶𝘳𝘯𝘴 𝘵𝘩𝘦𝘳𝘦, 𝘵𝘰𝘰.


    Das Böse in Gestalt eines namenlosen Grauens.

    In Derry, Maine, schlummert das Böse in der Kanalisation: Alle 28 Jahre wacht es auf und muss fressen. Jetzt taucht »Es« wieder empor. Sieben Freunde entschließen sich, dem Grauen entgegenzutreten und ein Ende zu setzen.


    💭

    𝘌𝘴 ist für mich ein Buch, von dem ich nie genug bekommen kann. 

    Ich liebe die Geschichte rund um die Loser und ihre tiefe Freundschaft. Jeder mit seinen eigenen Problemen und seiner Individualität. Am liebsten mag ich übrigens Bev und Eddie.

    Aber auch durch die Wandelbarkeit von Pennywise erschafft King einen so einzigartigen Antagonisten, der 𝘌𝘴 einfach zum Meisterwerk werden lässt.


    “𝘕𝘪𝘤𝘩𝘵𝘴 𝘸𝘢̈𝘩𝘳𝘵 𝘦𝘸𝘪𝘨“, 𝘸𝘪𝘦𝘥𝘦𝘳𝘩𝘰𝘭𝘵𝘦 𝘙𝘪𝘤𝘩𝘪𝘦. 𝘌𝘳 𝘴𝘤𝘩𝘢𝘶𝘵𝘦 𝘉𝘪𝘭𝘭 𝘢𝘯, 𝘶𝘯𝘥 𝘉𝘪𝘭𝘭 𝘴𝘢𝘩, 𝘸𝘪𝘦 𝘭𝘢𝘯𝘨𝘴𝘢𝘮 𝘛𝘳𝘢̈𝘯𝘦𝘯 𝘶̈𝘣𝘦𝘳 𝘴𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘴𝘤𝘩𝘮𝘶𝘵𝘻𝘪𝘨𝘦𝘯 𝘞𝘢𝘯𝘨𝘦𝘯 𝘳𝘢𝘯𝘯𝘦𝘯. 

    “𝘈𝘶𝘴𝘴𝘦𝘳 𝘷𝘪𝘦𝘭𝘭𝘦𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘓𝘪𝘦𝘣𝘦“, 𝘴𝘢𝘨𝘵𝘦 𝘉𝘦𝘯.

    “𝘜𝘯𝘥 𝘝𝘦𝘳𝘭𝘢𝘯𝘨𝘦𝘯“, 𝘴𝘢𝘨𝘵𝘦 𝘉𝘦𝘷𝘦𝘳𝘭𝘺.

    “𝘞𝘢𝘴 𝘪𝘴𝘵 𝘮𝘪𝘵 𝘍𝘳𝘦𝘶𝘯𝘥𝘴𝘤𝘩𝘢𝘧𝘵?“, 𝘧𝘳𝘢𝘨𝘵𝘦 𝘉𝘪𝘭𝘭 𝘶𝘯𝘥 𝘭𝘢̈𝘤𝘩𝘦𝘭𝘵𝘦.


    “𝘕𝘰𝘵𝘩𝘪𝘯𝘨 𝘭𝘢𝘴𝘵𝘴 𝘧𝘰𝘳𝘦𝘷𝘦𝘳,“ 𝘙𝘪𝘤𝘩𝘪𝘦 𝘳𝘦𝘱𝘦𝘢𝘵𝘦𝘥. 𝘏𝘦 𝘭𝘰𝘰𝘬𝘦𝘥 𝘶𝘱 𝘢𝘵 𝘉𝘪𝘭𝘭, 𝘢𝘯𝘥 𝘉𝘪𝘭𝘭 𝘴𝘢𝘸 𝘵𝘦𝘢𝘳𝘴 𝘤𝘶𝘵 𝘴𝘭𝘰𝘸𝘭𝘺 𝘵𝘩𝘳𝘰𝘶𝘨𝘩 𝘵𝘩𝘦 𝘥𝘪𝘳𝘵 𝘰𝘯 𝘙𝘪𝘤𝘩𝘪𝘦‘𝘴 𝘤𝘩𝘦𝘦𝘬𝘴. 

    “𝘌𝘹𝘤𝘦𝘱𝘵 𝘮𝘢𝘺𝘣𝘦 𝘧𝘰𝘳 𝘭𝘰𝘷𝘦,“ 𝘉𝘦𝘯 𝘴𝘢𝘪𝘥.

    “𝘈𝘯𝘥 𝘥𝘦𝘴𝘪𝘳𝘦,“ 𝘉𝘦𝘷𝘦𝘳𝘭𝘺 𝘴𝘦𝘪𝘥.

    “𝘏𝘰𝘸 𝘢𝘣𝘰𝘶𝘵 𝘧𝘳𝘪𝘦𝘯𝘥𝘴?“ 𝘉𝘪𝘭𝘭 𝘢𝘴𝘬𝘦𝘥, 𝘢𝘯𝘥 𝘴𝘮𝘪𝘭𝘦𝘥.


    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

  2. Cover des Buches Der Zug der Waisen (ISBN: 9783442481613)
    Christina Baker Kline

    Der Zug der Waisen

     (184)
    Aktuelle Rezension von: Rodrik-Andersen

    Die 17-jährige Molly muss Sozialstunden bei der Witwe Vivian ableisten. Anfangs ist sie darüber nicht sonderlich glücklich. Doch bald stellt sie fest, dass es sich bei der alten Frau um eine Waise handelt, die Ende der 20er Jahre ihre Familie verloren hat und deshalb von New York aus mit dem Zug in den Mittleren Westen verfrachtet worden ist, um bei einer neuen Pflegefamilie unterzukommen. Wie es der Zufall will lebt auch Molly bei Pflegeeltern, wo es immer wieder zu Reibereien kommt. Ob sie von Vivian und ihrem Beispiel lernen kann?

    Der Roman, der sich auf Tatsachenberichten stützt, zeichnet sich durch die Anwendung des klassischen Ansatzes aus, bei dem zwischen Szenen aus der Vergangenheit und der Gegenwart abwechselnd hin und her gesprungen wird. Dadurch werden zwei Geschichten parallel erzählt. Diese Vorgehensweise kommt insbesondere zum Tragen, wenn die Handlungsstränge letztlich zusammengeführt werden oder sich gegenseitig befruchten (Stichwort: Aha-Effekt). Falls es allerdings nur wenige Berührungspunkte gibt, dann besteht die Gefahr, dass keine der beiden Geschichten ihr jeweiliges Potenzial vollständig entfalten kann. Letzteres ist für mich bei diesem Roman passiert. Das mag auch der Grund sein, warum bei mir beim Lesen über weite Strecken kaum Spannung aufkommen wollte. Erst gegen Ende, als Vivian ihren Platz in der Welt gefunden hat und aufzublühen beginnt, fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

    Fazit: Bei „Der Zug der Waisen“ handelt es sich um einen unterhaltsamen Roman, der auf Tatsachenberichten beruht. Allerdings vermochten es die beiden Erzählstränge nicht, mich zu packen. Hätte sich die Autorin ausschließlich auf Vivians Werdegang konzentriert, wäre bestimmt eine spannendere und wahrhaft bewegende Geschichte daraus geworden.

  3. Cover des Buches Der Anschlag (ISBN: 9783453441590)
    Stephen King

    Der Anschlag

     (713)
    Aktuelle Rezension von: beautiful_world_of_books

    Die Geschichte handelt von Jake, der vom Besitzer seines liebsten Diners eine Treppe gezeigt bekommt, die eine Zeitreise ins Jahr 1958 möglich macht. Al ist während seiner Reise in die Vergangenheit unheilbar erkrankt und musste sein Vorhaben, den tödlichen Anschlag auf John F. Kennedy vom 22. November 1963 zu verhindern, abbrechen. Nun bittet er Jake, ihm seinen letzten Wunsch zu erfüllen und das Leben des Präsidenten zu retten. Doch die Vergangenheit wehrt sich mit allen Mitteln gegen Veränderungen.

    King beweist hier wieder einmal, dass er einer der großartigsten Schriftsteller unserer Zeit ist. Die intensiv beschriebenen Charaktere und Orte haben dafür gesorgt, dass ich die gesamte Story bildhaft vor Augen hatte. Abgesehen von vereinzelten Längen in der zweiten Buchhälfte, für die der Autor ja bekannt ist, und dem unfassbar ermüdenden Ende, welches ich jetzt einfach mal gekonnt ausblende, hat sich das Buch super lesen lassen. Spannend waren für mich auch die Hintergrundinformationen zur amerikanischen Geschichte, mit denen ich mich vorher nie beschäftigt hatte. So hatten die Handlungen auch einen gewissen Lern-Faktor. Dass hier ein bestimmtes Werk von Stephen King regelmäßig eingebunden wurde, hat mir außerdem richtig gut gefallen. 

    Alles in allem hat es nicht ganz für ein Highlight gereicht, aber die Geschichte gehört definitiv zu den sehr guten Werken Kings.

  4. Cover des Buches Der große Gatsby (ISBN: 9783649640950)
    F. Scott Fitzgerald

    Der große Gatsby

     (1.134)
    Aktuelle Rezension von: Joloe_bookslover

    Ich habe mich wirklich gefreut dieses Buch zu lesen. Vorallem auch weil ich mich, im Bereich Klassiker mehr belesen möchte. Dies fing ich mit dieser deutschen Übersetzung an.

    Schon am Anfang war ich verwirrt, weil ich dachte es wäre aus der Sicht von Gatsby geschrieben. Aber auch nachdem ich es begriffen habe, hat mich die Geschichte nicht gepackt. Die Handlungen der Charakteren waren wichtiger, als die Dialoge zwischen ihnen.

    Der Schluss hat mich maximal verwirrt. Ich weiss immer noch nicht, an welcher Stelle Gatsby gestorben ist. (zuerst gehen sie MIT GATSBY vom Pool weg und sehen dann EINE ANDERE LEICHE. und dann geht es um die BEERDIGUNG VON GATSBY) Jedoch hat sich dies beim anschauen des Films, welcher übrigens nicht viel besser ist, geklärt. 

  5. Cover des Buches The Hunger - Die letzte Reise (ISBN: 9783453319271)
    Alma Katsu

    The Hunger - Die letzte Reise

     (53)
    Aktuelle Rezension von: JosefineS

    Alles begann mit großer Hoffnung, als 1846 rund 90 Männer, Frauen und Kinder in Richtung Kalifornien aufbrachen. Doch der Siedler Treck, der später als „Donner Party“ in die Geschichte eingeht, steht bald vor einem Problem, die feindselige Umgebungen und das Klima machen die Reise zur Tortur. Bald halten Hunger und Zwistigkeiten Einzug. Als ein kleiner Junge verschwindet macht sich anfängliches, leises Misstrauen unter den Siedlern breit. Doch bald wird ihnen klar, dass sie in dieser einsamen Ebene keinesfalls alleine sind, irgendetwas folgt den Siedlern wie ein dunkler Schatten und es hat Hunger, unbändigen Hunger.

    Die Donner Party ist leider einer der bekanntesten Siedler Trecks dieser Zeit. Da hier leider alles schief ging, was nur schiefgehen konnte. Dank der Überlebenden und einigen Tagebucheinträgen der Reisenden, kann man im Nachhinein viele Geschehnisse und Abläufe gut nachvollziehen. Alma Katsu bedient sich dieser historischen Begebenheit und fügt fiktionale Elemente hinzu. Somit handelt es sich hier um keine reine Wiedergabe von geschichtlichen Fakten. Ich persönlich würde empfehlen, sich vor dem lesen etwas über die Donner Party zu informieren um vielleicht ihr fiktionales abweichen einschätzen zu können. Zumal sie auch eine eigene Interpretation von Charakteren mit einbringt. Interessante Podcast Folgen zum Thema habe ich bei „His2Go“ (Folge 25) und „Früher war mehr Verbrechen“ (Folge vom 25. Mai 2021) gehört. Ohne einige Hintergründe zu kenne, wäre ich wahrscheinlich nicht so in diesem Buch aufgegangen. Mich hat einfach die Umsetzung von Alma Katsu sehr interessiert, die Darstellung einiger handelnder Personen und Auslöser für Eskalationsmomente. Die „hungrigen Wesen“ sind selbstverständlich rein fiktiver Natur, ich mochte jedoch den möglichen Interpretationsspielraum, den sie uns damit ließ. Dauerhaft dem Hunger-/ Hitze- bzw. Kältetod ausgesetzt beginnt man schnell zu halluzinieren, vielleicht waren es auch die Schöpfungen der Autorin oder trieb tatsächlich einer der Mitreisenden sein wahnsinniges Spiel mit den Menschen. Auch der Grund für diese Erscheinungen war optional zu interpretieren. Somit wirkte die Geschichte sehr durchdacht und gut zusammengesetzt, wenn auch eher mit fiktionaler Spannung modifiziert als strikt geschichtlich. Mir fehlte, Aufgrund des Vorwissens, zwar die ein oder andere Begebenheit, die immense zeitliche Darstellung oder die Tiefe der vorherrschenden Verzweiflung. Ich bin aber insgesamt der Meinung, dass sie in ihrem Werk auch den Siedlern als Person sehr gerecht wurde, da diese Einblicke in deren Leben und Beweggründe gab und sie somit keine bloßen, arrangierten Statisten waren. Ein allumfassendes Buch, welches vor der Reise beginnt, sie detailliert beschreibt und sich auch intensiv mit der Rettung befasst, hätte einfach den Rahmen gesprengt. Somit ist die Kurzfassung jener Ereignisse zu entschuldigen, da es so vielleicht auch weniger historisch affine Leser begeistern könnte.

    Fazit: ich bin völlig in diesem Buch aufgegangen, da mich Alma Katsus fiktionale Umsetzung sehr interessiert hat. Ich empfehle sich zusätzlich vorher kurz über den historischen Hintergrund zu informieren.

  6. Cover des Buches Gottes Werk und Teufels Beitrag (ISBN: 9783257600209)
    John Irving

    Gottes Werk und Teufels Beitrag

     (1.001)
    Aktuelle Rezension von: shizu_reads

    Der Schreibstil ist am Anfang verwirrend, wir springen zwischen Protagonisten und deren Erlebnisse hin und her. Ich hatte lange Probleme Homers und Dr. Larchs Handlungsstränge auseinander zu halten, ich hab die Namen immer verwechselt. Das legte sich aber immer mehr. Wenn man dem Buch Zeit gibt, legt sich ebenfalls das wilde Hin und Her und wird linearer.
    Die Geschichte... Tja, es ist keine leichte Kost, mit dem Thema Abtreibung hatte ich so gar nicht gerechnet. Natürlich geht es nicht nur darum, sondern auch um das Erwachsenwerden, seinen Platz und Bestimmung zu finden und vor allem diese annehmen zu können. Auf jeden Fall ist es eine lange Geschichte. Mit über 750 Seiten wirklich ein richtiger Roman. Anfangs enorm detailliert und gegen Ende fast ein wenig schnell im Verlauf, aber man hat nicht das Gefühl etwas zu verpassen und Langeweile kommt nie auf.
    Die Charaktere sind fein und vielschichtig ausgearbeitet, mir waren alle sympathisch, sogar Melony.
    Das Buch ist bereits 35 Jahre alt und könnte nicht aktueller sein. Ein Mammutwerk, aber absolut lesenswert und vor allem ein Titel, den wirklich viel mehr lesen sollten.

  7. Cover des Buches Vom Winde verweht (ISBN: 5051890268310)
    Margaret Mitchell

    Vom Winde verweht

     (752)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Hier wird die Geschichte der temperamentvollen Scarlett OHara erzählt. Rhett Butler  kämpft um das Herz der eigenwilligen Südstaatenschönheit. Doch bevor sie sich mit ihm einlässt muss sie erst schwere Enttäuschungen einstecken. Sie bricht die Herzen von vielen Herren und sie hat ihren ganz eigenen Plan und will ihrem Vater alles recht machen, aber auch ihrem Kopf und Herz folgen. Es ist ein Klassiker der Weltliteratur und Margaret Mitchell hat hier die Geschichte der Südstaaten großartig niedergeschrieben und eingebettet, in eine der größten Liebesgeschichten der Literaturgeschichte .

  8. Cover des Buches Die amerikanische Prinzessin (ISBN: 9783806234824)
    Annejet van der Zijl

    Die amerikanische Prinzessin

     (75)
    Aktuelle Rezension von: Yolande
    Annejet van der Zijl wurde am 6. April 1962 in Leeuwarden, Niederlande geboren. Sie studierte Massenkommunikation und Journalismus in Amsterdam und London. Im Jahr 2000 erschien ihr erstes Buch "Jagthust", über eine baufällige Villa, die in den sechziger Jahren ein Treffpunkt für viele Künstler und Dichter war.
    Mit ihrem vierten Buch "Bernhard - a hidden history", einer Rekonstruktion des unbekannten frühen Lebens von Prinz Bernhard von Lippe-Bielefeld, dem deutschstämmigen Ehemann der niederländischen Königin Juliana, promovierte van der Zijl in Geschichte an der Universität von Amsterdam.
    Ihre Bücher wurden für mehrere historische und literarische Preise nominiert und 2011 erhielt Annejet van der Zijl den M.J. Brusse Award for Best Journalism.
    Sie lebt mit ihrem Mann, einem Journalisten, in Amsterdam.
    (Quelle: Wikipedia)

    Inhalt (Lovelybooks):
    Am 13. April 1927 geht Allene Tew im Hafen von New York an Bord der Mauretania. Sie lässt ein Leben hinter sich, das ihr alles geschenkt hatte, wovon sie als junges Mädchen vom Land einst träumte: Wohlstand, Ansehen, Mutterglück und die Liebe ihres Lebens. Fast alles hat sie wieder verloren. ›Die reichste und traurigste Witwe der Stadt‹ nennen die Klatschspalten Allene. Doch an diesem Tag bricht sie auf in eine neue Welt. In Europa wartet auf sie eine zweite Heimat, eine Zukunft als wahrhaftige Prinzessin, russische Gräfin und Patentante von Königin Beatrix.

    Das Buch ist flüssig geschrieben und liest sich wie ein Roman.
    Nach einem interessanten Beginn ergeht sich die Autorin leider immer mehr in die Beschreibungen des Lebens der Schönen und Reichen New Yorks zu Beginn der 20er Jahre.
    Das Leben der "amerikanischen Prinzessin" Allene Tew war durchaus abwechslungsreich und bewegt, es hat mich allerdings nicht sehr beeindruckt. Obwohl sie aus bescheidenen Verhältnissen stammte, gelang es ihr durch die Heirat mit einem reichen Erben in die Upper-Class aufzusteigen. Sie war ohne Zweifel eine kluge Frau und wurde auch von schweren Schicksalsschlägen nicht verschont. Aber durch ihren Reichtum fiel es ihr doch um einiges leichter, ihrem Leben immer wieder eine neue Richtung zu geben. 
    Deswegen habe ich ihre Lebensgeschichte auch mit etwas gemischten Gefühlen gelesen. Mit vielen Millionen auf dem Konto fällt es doch bedeutend leichter, eine starke Frau zu sein.

    Fazit:  Ein bewegtes und abwechslungsreiches Leben - besonders beeindruckt hat es mich aber nicht






  9. Cover des Buches Born to Run (ISBN: 9783453604889)
    Bruce Springsteen

    Born to Run

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Eleonora

    Bruce Springsteen. Der Mann der ,,Born in the USA" und ,,Hungry Heart" sang. Gut behütet aufgewachsen in New Jersey im Schoß seiner irisch-italienischen hart arbeitenden Mittelklasse Familie entdeckt er früh seine Leidenschaft für die Musik als er Elvis, die Beatles und andere bedeutende Künstlern der 60er Jahre zum ersten Mal hört. Er möchte so sein wie sie und das tun, was sie tun: Auf der Bühne stehen und Menschen begeistern. Doch der Weg zum Erfolg ist steinig. Schon kurz nachdem er sich seine erste Gitarre geliehen hat, gibt er frustriert wieder auf; zu schwierig und Noten lesen kann er auch nicht. Doch das entfachte Feuer für die Musik will nicht erlöschen und er versucht es wieder. Diesmal bleibt er dran und gründet schon bald seine erste Band. Für ein paar Dollar treten sie auf, Nacht für Nacht in unterschiedlichen Clubs und Bars, und nehmen Dollar um Dollar ein um damit überleben zu können. Es dauert und Rückschläge bleiben nicht aus bis Bruce zum bekannten Weltstar wird. Schonungslos, selbstkritisch, aber auch mit offenen Herzen erzählt er seine Geschichte. Wie er zu der Person wurde, die er heute ist und lässt auch Themen wie Depressionen, Konflikte, Politik, Tod und dunkle Kindheitserinnerungen nicht aus. Ein hervorragender Blick in das Leben dieses Ausnahmekünstlers.📖


    Ich muss gestehen, bevor ich das Buch anfing hatte ich nicht viel Ahnung von Bruce Springsteen und seiner Musik. Ich kannte nur ein paar wenige Songs, die ab und zu im Radio laufen. Zugegeben, eine schändliche Bildungslücke. Auf der Suche nach einer weiteren Künstler Biografie, die mir das Leben, die harte Arbeit und die Leidenschaft für die Musik, besonders in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts, näher bringen könnte, empfahlen zahlreiche Bewertungen diese Autobiografie. Und ich kann den Lobpreisungen nach dem Lesen tatsächlich zustimmen. Bruce Springsteens Geschichte ist nicht nur berührend, mitreißend und eindrucksvoll zu lesen, sein schriftstellerisches Können hat mich auch ziemlich beeindruckt. Sein Durchhaltevermögen, besonders in den frühen Jahren hat mich fasziniert.
    Jahrelang von Club zu Club getingelt, immer wieder Kneipenschlägereien miterlebt, stets knapp bei Kasse und zeitweise obdachlos, hat er seinen Traum eisern verfolgt und nie aufgegeben. Seine Stimme empfand er nicht als die beste, aber er wusste er hat was drauf und er war sich sicher, es würde sich lohnen weiterzumachen. Langsam aber stetig ging es bergauf und der Erfolg stellte sich ein. Jahrelange harte Arbeit zahlte sich endlich aus. Doch er merkte auch, dass Erfolg und Ruhm nicht unverwundbar machen.
    Schatten der Vergangenheit und die erbliche Vorbelastung einer Krankheit holten auch ihn ein, und er beschreibt, wie er die Angst davor überwinden konnte und gelernt hat damit umzugehen.
    In manche Situationen konnte ich mich sogar sehr gut hineinversetzen, manch andere Entscheidung von ihm aber nicht ganz nachvollziehen.
    Der Schreibstil ist bildreich, nicht zu überladen, mal anspruchsvoll, mal einfach zu lesen.
    Die einzelnen Kapitel sind unterteilt in drei große Abschnitte und relativ kurz und gut verdaulich, sodass man auch einfach mal ein Päusschen einlegen kann.
    Bruce Springsteen hat ein Talent für die Feder und die sieben Jahre harte Arbeit an diesem Text spürt man.
    Der 5,5cm dicke und 1,1kg schwere Hardcover Schinken lag zwar gewichtig in meinen Händen beim Lesen, doch das hat sich absolut gelohnt. Eine Musiker Biografie par excellence, die auch ohne allzu typische Drogentrips und Alkoholismus auskommt.
    Sehr lesenswert für Menschen, die einen Einblick in das Leben dieser Legende bekommen möchten. (5/5)⭐🙂

  10. Cover des Buches In den Straßen die Wut (ISBN: 9783499270437)
    Ryan Gattis

    In den Straßen die Wut

     (38)
    Aktuelle Rezension von: TinaGer

    James zieht den Ärmel seiner Trainingsjacke hoch, um zwei lange Narben zu zeigen. „Ich bin Veteran, ihr Hurensöhne!“ „Scheiße“, sagt Payasa, die jetzt ihr Hemd hochzieht und einen ganzen Schwarm von Narben an der Seite ihres Bauches zeigt. „Das da ist keine Narbe“, sagt sie zu James. „Das hier sind Narben.“ (S. 479)

    Sechs Tage im Jahr 1992. Überall brennt es. Ein Bürgerkrieg mitten im Herzen Los Angeles. Die machtlose Polizei überlässt die Stadt den Armeen der Gangs, die ihrer eigenen Agenda folgen. Ich mochte die Übersetzung nicht und mir war der Fokus auf die Gangs zu einseitig, doch alles in allem ein gültiger Einblick in das Geschehen der sinnlosen Gangkriege dieser Zeit. Die Tage der Gesetzlosigkeit mögen vorbei sein, doch was Los Angeles geblieben ist, ist die ständige Konkurrenz. Immer ist einer schneller, lauter, reicher und an jeder Straßenkreuzung heißt es, wer zuerst da ist, fährt zuerst. Ewige Konkurrenz pumpt die Stadt durch ihre Venen und lässt ihr Bewohner damals wie heute bluten. 

  11. Cover des Buches Verlorene Welten: Eine Geschichte der Indianer Nordamerikas 1700-1910 (ISBN: 9783608949148)
    Aram Mattioli

    Verlorene Welten: Eine Geschichte der Indianer Nordamerikas 1700-1910

     (11)
    Aktuelle Rezension von: SiCollier
    Die Zerstörung des indianischen Nordamerika darf als Schlüsselereignis nicht mehr länger aus der Geschichte der USA wegretuschiert werden, gerade weil viele Amerikaner diese Katastrophe jahrzehntelang ausblendeten oder sie in ihrer Bedeutung bis heute kleinreden. (Seite 348)

    Meine Meinung

    „Es ist nicht möglich, alle an California Indians verübten Massenmorde zu thematisieren, weil es schlicht zu viele an der Zahl sind.“ (S. 210) Der Satz stand bei der Überlegung, welches Zitat ich über meine Rezension stelle, mit zur Auswahl. Immerhin hat er es an den Beginn der Rezension geschafft und deutet so auf zweierlei hin: daß es weder im Buch noch in der Rezension möglich ist, alles Relevante zu erwähnen (weil es schlicht zu viel ist) und wes Geistes Kind die heutigen USA sind, was zu deren Verständnis hilfreich ist.

    Selten hat mich ein Buch dermaßen wütend zurückgelassen wie dieses. Und das, obwohl (oder gerade deswegen?) der Autor in durchweg sachlicher, aber gut lesbarer, Sprache die historischen Ereignisse schildert. Daß er sich diese nicht aus den Fingern saugt, mag die übergroße Anzahl von Quellenhinweisen am Ende des Buches bezeugen.

    Zu Beginn führt er aus, daß es heute drei Positionen zum Untergang der Indianer gibt: die erste besagt, daß der Untergang nicht gewollt passierte, sondern eine „unbeabsichtigte Nebenfolge“ (S. 22) der Westexpansion war. Der zweite ist der Meinung, daß die nordamerikanischen Indianer seit Beginn der europäischen Expansion „Opfer eines gezielten und systematisch betriebenen Völkermordes“ wurden. (S. 22f) Der dritte schließlich besagt, daß die erstgenannten beide nicht zutreffend sind, sondern daß die Indianer an verschiedenen einzelnen Formen der Massengewalt, wie zum Beispiel Todesmärsche bei Umsiedelungsaktionen, Unterversorgung in Reservaten, Kindeswegnahmen, Massakern (vgl. S. 24f) unter gingen, diese insgesamt jedoch nicht die Bedingungen der Genozidkonvention vom 9. Dezember 1948 erfüllen würden.

    Das Buch selbst ist in einzelne Kapitel, die sich mit jeweils einer Großthematik, wiederum unterteilt in bestimmte Regionen bzw. Nationen, befassen aufgeteilt. So entsteht für die Zeit ab etwa 1700 bis in die Neuzeit ein sehr umfangreiches und detailliertes Bild dessen, was durch die Besiedelung des Westens durch die Amerikaner den dort seit Jahrhunderten lebenden indigenen Völkern widerfahren ist. Sicherlich würde eine Gesamtdarstellung aller Nationen samt deren Schicksal den Rahmen dieses (und auch jedes anderen Buches) sprengen, aber dadurch, daß wesentliche Schwerpunktthemen behandelt werden, erhält der Leser doch ein recht vollständiges Bild jener Ereignisse, die oft als „Eroberung des Wilden Westens“ verklärt dargestellt werden.

    Neu waren für mich die Ausführungen dazu, weshalb sich viele Nationen mit den Briten und/oder Franzosen gegen die Amerikaner verbündeten. Vor allem die Franzosen gestanden den Indianern - im Gegensatz zu den Amerikanern - viele Rechte zu, so daß sie relativ frei und unbehelligt in von diesen kontrollierten Gebieten leben konnten. Die Parteinahme für Briten und Franzosen war also wohlüberlegt im Sinne des eigenen Überlebens. Die verheerende Wirkung der von den Europäern eingeschleppten Seuchen war mir allerdings schon früher in anderen Veröffentlichungen begegnet.

    Immer wieder wird deutlich, daß es den Amerikanern völlig egal war, wie sie ihr Ziel, den Kontinent vollständig zu unterwerfen und zu besiedeln, erreichen. Dabei trat ein erschreckender Rassismus zutage, der bis heute wirkmächtig ist. Denn die First People wurden nicht als (gleichberechtigte) Menschen, sondern als „Wilde“, als „auf Steinzeitstufe stehengebliebene“, als „unterlegene Rasse“ angesehen, deren natürliches Schicksal es sei auszusterben. Niemand störte sich daran, daß dazu beispielsweise auch der 1. Zusatzartikel zur Verfassung gebrochen wurde (vgl. S. 297).

    Nach der Lektüre des Buches bin ich persönlich zu der Überzeugung gekommen, daß vielleicht kein expliziter schriftlicher Regierungsbeschluß zur vollständigen Ausrottung der Indianer existiert haben mag, die Handlungsweise sowohl von Regierung, US Army als auch den Siedlern lief jedoch auf genau diese hinaus. Weshalb vielleicht nicht im strengen juristischen Sinne nach einer Definition, die Jahrzehnte später erst erstellt wurde, in sachlicher und „gesunder menschenverstandsmäßigen“ Hinsicht jedoch sehr wohl ein gewollter Genozid vorliegt.

    Schriftlich nachweisen läßt sich allerdings der Ethnozid (vgl. das Kapitel S. 294ff: „Versuchter Ethnozid: ‘Töte den Indianer, rette den Menschen’“), in dem versucht wurde, die indianische Religion und Kultur vollständig auszulöschen. Es grenzt schon an ein Wunder, daß dies trotz der massiven Maßnahmen letztlich nicht gelang, wenngleich viel verloren gegangen ist.

    Vieles ließe sich noch anführen, aber wie eingangs erwähnt, reicht dafür der Platz nicht aus. Nur zwei aktuelle Bezüge sind mir im Verlauf des Lesens bewußt bzw. klar geworden. Zum Einen, daß der derzeitige US Präsident Donald Trump in „bester“ amerikanischer Tradition handelt und zum Anderen Europa (bzw. die EU Staaten) aufpassen müssen, daß es ihnen nicht ähnlich ergeht wie den Native Americans. Denn rücksichtslose und rüpelhafte Politik hat in Amerika offensichtlich eine jahrhundertelange Tradition. Dagegen hilft nur große Geschlossenheit, Entschiedenheit und Stärke. Wer weiß, wie die Geschichte in Nordamerika verlaufen wäre, hätten die indigenen Völker über diese Eigenschaften verfügt.

    So bleibt am Ende nur der Hinweis von Simon Pokagon, einem Potawatomi, von 1893 in seinem Büchlein „The Red Man’s Rebuke“:
    „Und während ihr, die ihr Fremde seid und hier lebt, die Angebote der Handarbeit eurer eigenen Länder hierher bringt und eure Herzen voller Bewunderung frohlocken über die Pracht und Größe dieser jungen Republik (...) vergesst nicht, dass diesem Erfolg unsere Heimstätten und eine einst glückliche Rasse geopfert wurden.“ (S. 337)


    Mein Fazit

    Eine umfassende, mit großer Sachkenntnis gut lesbar geschriebene Darstellung der Geschichte der Indianer der USA und ihres Unterganges. Ein unbedingtes Muß für jeden, der sich für die Thematik interessiert.
  12. Cover des Buches Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford (ISBN: 9783442714483)
    James McBride

    Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford

     (27)
    Aktuelle Rezension von: unimatrix_zero
    Nach wahren Begebnissen aus eigenwilliger Perspektive erzählte Geschichte des Sklavenaufstands in den USA. Aufgeschrieben wurde hier die Geschichte des jungen Sklaven Henry Shackleford. 
    Ein altes Tagebuch wird gefunden und hier entspinnt sich die Geschichte um Henry, der mehr oder weniger unfreiwillig von seinem Master und der Familie getrennt wird. Der Junge wird eher durch Zufall bzw. „wider Willen“ in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Amerika befreit. Der Sklavereigegner John Brown hält Henry aufgrund seiner feingliedrigen Statur für ein Mädchen und Henry belässt es dabei. Als „Henrietta“ hat er es leichter, sich als freier Mensch durchzubringen. Henry ist nun Waise, eigentlich hatte er es bei seinem Master nicht schlecht, er hatte nie Hunger leiden müssen und nun muss er auf den Reisen John Browns Bande täglich um sein Leben fürchten. 
    Den Aufklärer John Brown, der sich um 1850 in Amerika gegen die Sklaverei auflehnte, gab es wirklich. Um ihn und andere Sklavereigegner ist die erdachte Geschichte um Henry alias Henriette herumgestrickt. Mit gefällt die Atmosphäre des Buches, die sehr gut die einfache Denkweise und den Slang, die einfache Sprache der Sklaven zu vermitteln weiß. Teilweise liest sich Henrys Geschichte mit seinen vielen Anekdoten sehr unterhaltsam und amüsant, das Thema um den Sezessionskrieg bleibt jedoch ernst und blutig. Erinnert ein wenig an die TV Serie „Roots“ - das Buch hat aber durchaus Anspruch und ist sicher nicht leicht zu lesen.
  13. Cover des Buches Interview mit einem Vampir, 1 Blu-ray (ISBN: 7321983000874)
    Anne Rice

    Interview mit einem Vampir, 1 Blu-ray

     (573)
    Aktuelle Rezension von: Pascal_thewild

    Es ist schon etwas länger her, aber ich weiß noch, dass dies eines der ersten Bücher war, die ich als Junge gelesen habe. Es war ein Geschenk vom Freund meiner Mutter und ich habe es regelrecht gefressen. Vorher war lesen eher eine Pflicht in der Schule, hinterher konnte ich mich an Büchern nicht sattlesen. Jeder hat dieses eine Buch, das einen zur Leseratte macht. Hier ist meines. 

    Über den Inhalt brauche ich hier wohl nichts schreiben. Aber das Buch unterscheidet sich doch in einigen Punkten vom Film. Ich kann es nur jedem ans Herz legen, der Vampire mag und sie gerne in historischem Zusammenhang sieht. 

  14. Cover des Buches Der Klang der Zeit (ISBN: 9783104031675)
    Richard Powers

    Der Klang der Zeit

     (197)
    Aktuelle Rezension von: lenchen0712

    Der Klang der Zeit von Richard Powers war eine wirklich schöne Geschichte, welche die Gegenwärtigen und die ehemaligen dinge verbindet. Der Schreibstil war wirklich anspruchsvoll, aber dies hat die Geschichte nur großartiger gemacht, da man in die passende Stimmung kam, welche etwas melancholisches hatte.

  15. Cover des Buches Middlesex (ISBN: 9783499258404)
    Jeffrey Eugenides

    Middlesex

     (505)
    Aktuelle Rezension von: beccaris

    Die Erzählung umfasst die Familiengeschichte mehrerer Generationen: Griechische Emigranten, die ihre Heimat verlassen und sich in den USA um die 50er-Jahre des letzten Jahrhunderts eine neue Zukunft aufbauen. Im Zentrum steht die Ich-Erzählerin Calliope, die als pubertierendes Mädchen erkennt, dass sie beiderlei Geschlecht in sich trägt und fortan als Junge weiterleben möchte. Die vielen medizinischen Einblicke machen das Lesen zwar nicht immer flüssig, da zur Verständlichkeit viele fachlichen Ausdrücke nachgeschlagen werden müssen, jedoch wird die Thematik umso lehrreicher vermittelt. Für Kenner der griechischen Mythologie gibt es zahlreiche Hinweise zu historischen Elementen.


    Das Buch ist eine wuchtige und bereichernde Lese-Erfahrung. In über 700 Seiten enthält es viele wunderbare Geschichten, historische Anhaltspunkte und spannenden Familienzusammenhänge. Eigentlich ein Roman wie ich ihn mir wünsche: lehrreich, dramatisch, anregend und sprachlich einnehmend geschrieben, ohne Plattitüden und unnötigem Geschwätz. Ich habe diese Erzählung sehr gerne gelesen und freue mich auf weitere Bücher des Autors.

  16. Cover des Buches Adam ist jetzt mit Eva befreundet (ISBN: 9783841902450)
    Wylie Overstreet

    Adam ist jetzt mit Eva befreundet

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Eine interessante Idee: Was wäre passiert, wenn Mark Z. (bzw. die Winklevoss-Zwillinge) Facebook viel früher erfunden hätten, was hätte man damals nicht alles schon im Vorraus wissen können? Schön ironisch-humorvolle Gedankenspielereien, bei dem einem auch manchmal das lachen im Halse stecken bleibt, zB wenn Hitler Nationalismus bereits 1920 für eine "gute Idee" hält. Sehr amüsant so für zwischendurch, durchaus weiterzuempfehlen.
  17. Cover des Buches Killer City (ISBN: 9783404179121)
    Wolfgang Hohlbein

    Killer City

     (25)
    Aktuelle Rezension von: junia
    Wie kam ich zu diesem Buch?
    Durch Zufall wurde ich auf das Buch aufmerksam. Ich habe bereits einige Bücher von Wolfgang Hohlbein gelesen. Nachdem dieses hier dann einige Zeit auf dem eBook-Reader vor sich hin schlummerte, habe ich es mir nun endlich mal gegriffen. Es ist mein erstes Hohlbein-Buch seit Jahren.

    Wie finde ich Cover und Titel?
    Cover und Titel gefallen mir sehr gut, hat mich beides angesprochen.

    Um was geht’s?
    Normalerweise mag ich Zusammenfassungen in Rezensionen nicht (ihr seid ja wohl alle in der Lage, einen Klappentext zu lesen), aber hier möchte ich doch ein paar Sätze verlieren, weil der Klappentext irgendwie doch etwas irreführend ist.
    Erzählt wird aus der Perspektive Thornhills, bei dem schnell klar wird, dass er ein Mörder ist. Rückblenden (ein Großteil des Buches) beschreiben seine Vergangenheit als Junge während des Krieges in Gettysburg auf der Seite der Konföderierten, deren Haltung gegenüber den Südstaatlern und anderen Rassen er nach wie vor innehat, bis er fast hautnah die Grausamkeit gegenüber Zivilisten im Krieg mitbekommt. Er mordet aber nicht wahllos, sondern vorwiegend schlechte Menschen, die seinen Weg kreuzen (Zitat: Ich habe nie jemanden getötet, der es nicht verdient gehabt hätte.). Aber warum ist er jetzt eigentlich in der Stadt? Aus Rache? Die hatte er bereits Jahre zuvor, wie der Leser in den vielen Rückblenden erfährt. Aber irgendwie geht es doch darum.
    An einer Stelle heißt es: „Ich habe eine Aufgabe. Eine Mission. Ich weiß noch nicht genau, wie sie aussieht, aber sie ist wichtig.“ Nachdem ich das Buch beendet habe, muss ich gestehen, ich weiß auch nicht genau, was nun seine Aufgabe war.
    Die Story wurde in den Rahmen der historischen Realität gedrückt, alles irgendwie um wichtige amerikanische Ereignisse herum positioniert. Sie beinhaltet eine Neuinterpretation des Wendigos, der durch Morden die Lebenszeit der Opfer in sich aufnimmt.

    Wie ist es geschrieben?
    Es handelt sich um einen Einzelroman, der also problemlos ohne Vorwissen und Cliffhangergefahr gelesen werden kann.
    Der Schreibstil ist flüssig und zügig zu lesen, der Ausdruck ist gut und leicht zu verstehen. Ich empfang die Geschichte als spannend ab der ersten Seite, allerdings schweifte es ab und zu in zu vielen Details ab. Die Zeitsprünge sind nicht gekennzeichnet, weshalb ich mehrmals das Gefühl hatte, den Faden verloren zu haben.

    Wer spielt mit?
    Die Charaktere und deren Entwicklung sind teilweise oberflächlich angerissen, teilweise ganz gut gezeichnet. Ich habe sie etwas kennengelernt, ich habe mitgefiebert und mitgelitten. Bei Thornhill geht eher um seine Vergangenheit als um das Jetzt. Und er ist auch nicht der erhabene Massenmörder, er kämpft selbst ständig um sein Leben. Die Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen. 

    Wie steht es mit der Fehlerquote?
    In meiner Ausgabe befinden sich noch einige Fehler. Mich stört das leider beim Lesen.

    Mein Fazit?
    Ich hatte mir aufgrund des Titels und des Klappentextes etwas anderes vorgestellt, dennoch hat mir das Buch ganz gut gefallen, somit erhält es von mir 4 von 5 Sternchen. Es wird nicht das letzte Buch des Autors sein, das ich lese.
  18. Cover des Buches Willkommen in Wellville (ISBN: 9783446245273)
    T. C. Boyle

    Willkommen in Wellville

     (105)
    Aktuelle Rezension von: literat

    Das Buch ist absolut gut, ich finde die Sprache sehr ausdrucksstark, der Autor hat total den Sound der Jahre Anfang 20. Jh. in den USA eingefangen. Zumindest ist das für mich total glaubwürdig. Und auch der Betrüger, Charlie wird eigentlich liebenswert dargestellt, er ist nicht sooooo berechnend, sondern er ist halt so, er wurstelt sich lieber durch bzw. ist ein kleiner Schlaumeier, der lieber die Dummheit der Leute ausnutzt als für seinen Lebensunterhalt zu arbeiten. Andererseits wird der viel geehrte und hoch geschätzte Arzt, Dr. Kellogg als absolut missionarisch unterwegs mit seiner natürlich und vegetarischen Lebensweise in seinem San, bloß gestellt. Mit seinem Riesen-Ego und vordergründig humanstischen und sozialen Beweggründen, aber im Grunde absolut totalitär und autoritär unterwegs, scheitert er schlussendlich. Ich finde das Buch echt besser, als Thomas Manns Zauberberg. Ich glaub, ich lese jetzt anschließend den Zauberberg.

  19. Cover des Buches Kaltblütig (ISBN: 9783036959030)
    Truman Capote

    Kaltblütig

     (326)
    Aktuelle Rezension von: Charlea

    Wenn man an den Autor Truman Capote denkt, von ihm spricht oder liest, ist man unwillkürlich mit dem Werk "Kaltblütig" konfrontiert. Innerhalb einer Leserunde haben wir uns nun zusammengetan, um diesem Werk ebenfalls zu frönen - doch um ehrlich zu sein ist nach Auslesen des Buches nicht mehr als schale Enttäuschung an den Platz aufkeimender Euphorie getreten, die ich noch auf den ersten Seiten verspürte.

    Capote beschreibt in "Kaltblütig" das Verbrechen, dass 1959 in Holcomb, Kansas an einer Familie begangen wird - doch der Autor war so fasziniert von dem Fall, dass er den Tätern und den Opfern vor und nach der Tat eine Stimme gibt.

    So weit, so gut.... wenn er bei dem Versuch, die Geschichte aufzurollen, nicht auch sämtlichen Charakteren, die auch nur annähernd zu dem Fall befragt wurden oder auch nur in der Nähe einer der Personen war, eine Stimme zu geben. Im Grunde wirkt das Werk für mich wie eine reine Materialsammlung eines Autors, die nun noch einmal ins Reine gelesen werden muss, bevor sie ins Lektorat geschickt wird. Von den knapp 550 Seiten hätte die Hälfte bestimmt gekürzt werden können - und ich habe kein gutes Gefühl, wenn ich meine eigenen Worte hier so lese. Einem Autor das Werk kürzen? 

    Da es nicht das erste Buch von Capote für mich ist, werde ich dem Gesamtwerk des Autors noch eine weitere Chance geben, aber wie es schon einige vor mir in der Leserunde gesagt haben - den Hype an gerade diesem Buch habe ich nicht verstanden. Ist es einfach der reale Hintergrund der Geschichte? War Capote zum Zeitpunkt der Entstehung schon berühmt? Ich kann diese Fragen leider nicht beantworten.

  20. Cover des Buches Owen Meany (ISBN: 9783257600223)
    John Irving

    Owen Meany

     (466)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Irving gelingt es in diesem Roman, die Atmosphäre im Amerika der 50er und 60er Jahre bis hinein in die Zeit des Vietnamkrieges unterhaltsam und plastisch darzustellen. Hauptcharaktere sind zwei Jungen, die eng befreundet sind und diesen Lebensabschnitt miteinander gehen. Unterbrochen wird die Erzählung durch intermittierende Zeitsprünge in die 80er Jahre der Reagan-Aera, die nur noch einer der beiden, der Ich-Erzähler, erlebt. Ein Jugend- und Schelmenroman, der viel mit dem Sich- und Gott - finden zu tun hat, mit vielen religiösen und glaubensspezifischen Zügen. Es ist auch eine Erzählung über einen außergewöhnlichen kleinen Menschen, der durch seine Eigenschaften weit mehr Einfluss hat und übt als die anderen. Man fühlt sich gut unterhalten, es ist von alllem etwas dabei, was einen guten Roman ausmacht - Liebe, Leiden, Tragik, Glauben, Krieg, Familie, Abenteuer. 

    Diejenigen die in Irvings Büchern stets nach Bären, Wien, dem Ringen und Prostituierten suchen werden hier nicht fündig werden. 

    Owen Meany ist Irvings politischter Roman

  21. Cover des Buches Die Frauen (ISBN: 9783423213844)
    T. C. Boyle

    Die Frauen

     (73)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    »Es war so heiß, dass ich mich fühlte wie eine heruntergebrannte Kerze.« Wenn es um die Sprache geht, ist Boyle ein wahrer Künstler, der mit seinen Formulierungen die wunderbarsten Sätze bildet und dafür sorgt, dass eine Geschichte, dessen Inhalt nicht so interessant ist, doch spannend wird.

    Manchmal schweift der Autor ab, manchmal erstickt er den Leser mit etlichen Details, die sich anfühlen, als wollte Boyle den Verstand bis zur hintersten Ecke zum Bersten füllen, und doch hat er jedes Mal die Geduld des Lesers mit einem wunderschönen Satz entschädigt, mit seinen Figuren, der Handlung, dem Spannungsbogen und vor allem mit Emotionen.

    Die Geschichte dreht sich um den Architekten und die vier Frauen in seinem Leben. Es ist in drei Kapitel unterteilt und zwischen jedem Kapitel ist eine Einführung des Japaners, der Writo-San bewundert und gleichzeitig verabscheut.

    Die Haupthandlung wird verkehrt erzählt, von der vierten Frau zur ersten und auch wenn ich das Ende kannte und wusste, in welchem Zustand der Architekt endet, hat es der Spannung nicht geschadet. Ich wurde begeistert, ich bin es immer noch. Auch wenn die Handlung nicht besonders ist, hatte ich meinen Spaß mit dem Buch.

  22. Cover des Buches Wasser für die Elefanten (ISBN: 9783832164027)
    Sara Gruen

    Wasser für die Elefanten

     (925)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch

    Ich gehöre endlich auch zu den glücklichen Menschen, die dieses Zirkusbuch gelesen haben!

  23. Cover des Buches Underground Railroad (ISBN: 9783596522279)
    Colson Whitehead

    Underground Railroad

     (322)
    Aktuelle Rezension von: Joseph_Weisbrod

    Colson Whitehead, der für seinen Sklaverei-Roman den Pulitzer-Preis und den National Book Award erhielt, weiß als Afroamerikaner aus eigener Erfahrung: „Wenn man über den Rassismus der Vergangenheit schreibt, schreibt man auch über den Rassismus der Gegenwart“. Sein nun auch als Taschenbuch vorliegendes Meisterwerk erfährt nach dem rassistischen Mord an George Floyd und den schwersten Unruhen in den USA seit dem Attentat auf Martin Luther King am 4. April 1968 eine bedrückende Aktuälität. Für den Professor und Filmemacher Jamal Joseph, Veteran der Black Panther Bewegung, ist der Rassismus der amerikanischen Polizei „das Erbe der Sklaverei. Damals wurde gelehrt, dass wir Afroamerikaner keine vollwertige Menschen seien, und die Polizei übernahm es, die Sklaven zu kontrollieren und Entlaufene wieder einzufangen.“

     

    Entlaufene wie das Mädchen Cora. Der auch für seinen siebten Roman „Nickel Boys“ mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Colson Whitehead hat Cora zur Hauptfigur bestimmt,  weil er „den spezifischen Horror weiblicher Sklaverei“ anprangern wollte. Junge Frauen waren auf den Plantagen der Südstaaten im 19. Jahrhundert nicht nur Arbeitssklavinnen auf den Baumwollfeldern. Sie wurden auch als Sex-Sklavinnen missbraucht. Neben der persönlichen Macht- und Lustbefriedigung ging es den Plantagenbesitzern und ihren Aufsehern vor allem darum, noch mehr Sklaven zu produzieren, die noch mehr Baumwolle pflücken konnten, um ihre Herren noch reicher zu machen.

     

    Auch Cora wird als Teenager auf der Randall-Plantage in Georgia mehrfach vergewaltigt. Schon ihre Großmutter Ajarry starb „in der Baumwolle“. Ihrer Mutter Mabel war als einer der ganz wenigen Sklaven die Flucht gelungen – ohne ihre kleine Tochter. Da Cora in der Sklaverei geboren wurde, kennt sie nichts anderes als die ständige Gewalt der weißen Peiniger: „Sie hatte gesehen, wie man Männer an Bäumen aufhängte und den Geiern und Krähen überließ. Wie man Frauen mit der neunschwänzigen Katze bis auf die Knochen aufschlitzte.“ 

     

    Spezifischer Horror weiblicher Sklaverei

     

    Coras Selbstvorwurf: Sie hatte „alles gesehen und nichts unternommen.“ Doch als der sadistische Plantagen- und Sklavenbesitzer Terrance Randall einen Jungen aus lächerlichem Anlaß verprügelt, beugt sie sich, „ehe die Sklavin in ihr den Menschen in ihr einholte“, als Schild über Chesters Körper, wird selbst blutig geschlagen und danach ausgepeitscht. Es ist auch die Geschichte des jungen, cleveren Caesar, der Cora bei der hochriskanten Flucht und Odyssee durch die unterschiedlichen Auswüchse und Staaten der Sklaverei unerschrocken zur Seite steht. Mit dessen Hilfe gelangt Cora durch die unterirdischen Stollen der Underground Railroad in den Bundesstaat North Carolina, wo es „die schwarze Rasse nur an den Enden von Stricken“ gibt. 

     

    Das Ehepaar Ethel und Martin nimmt Cora bei sich auf und versteckt sie auf ihrem Dachboden. Von dort aus kann sie durch ein Guckloch auf den benachbarten Park blicken. Jeden Freitag abend feiern die Einwohner dort „Volksfeste“, bei denen die menschliche Beute der sogenannten Nachtreiter, angeheuerte Sklavenfänger, öffentlich verhöhnt und unter dem Gejohle der Menge an einem Baum aufgehängt wird. 

     

    Colson Whitehead wollte keinen historischen Roman schreiben. Sein Leitmotiv: „Halte Dich nicht an Tatsachen, sondern an die Wahrheit.“ Er hat sich nicht an die Tatsache gehalten, dass die Underground Railroad im physischen Sinne gar nicht existierte. Es gab keine Untergrundbahn, die die Sklaven aus dem versklavten Süden in den befreiten Norden brachte, keine unterirdischen Bahnhöfe, keine Eisenbahnzüge und keine echten Stationsvorsteher. Whitehead erfand sie und machte sie real. 

     

    Was aber war die Underground Railroad dann? Die Journalistin Julia Schröder erläutert in ihrem Vorwort den historischen Hintergrund. Sie beschreibt die Organisation als ein „geheimes Netzwerk von Fluchtrouten, Treffpunkten, sicheren Unterschlupfen und Unterstützung aus unterschiedlichsten Bevölkerungsteilen, das den Sklaven zur Flucht verhilft und sie durchs ganze Land vom Süden in den Norden schleust.“ Doch den Eisenbahn-Geheimcode gab es tatsächlich: Die Zugführer (Pilots) und Schaffner (conductors) geleiteten die Passagiere, die Entflohenen, zum nächsten Bahnhof, die  Bahnhofsvorsteher (station master) beherbergten sie in ihrem Haus und die Agenten wagten sich vor bis in die Plantagen-Höllen, um mit den Sklaven die Flucht zu organisieren. 

     

    Eine dieser tapferen Agentinnen war Harriet Tubman, um 1822 auf einer Plantage in Maryland geborene Sklaventochter, die in die Freiheit entfliehen konnte und ihr ganzes Leben der Aufgabe widmete, Sklaven zur Flucht zu verhelfen. Noch unter US-Präsident Barack Obama beschloss die Regierung, das Porträt Harriet Tubmans ab 2020 auf den 20-Dollar-Schein zu drucken. Doch Nachfolger Donald „Make America white again“ Trump weigert sich, das Konterfei des siebten US-Präsidenten Andrew Jackson (1829 – 1837), ein fanatischer Sklavenhalter und Indianerausrotter, durch das Gedenken an die Sklavenretterin mit dem Ehrentitel „Moses“ zu ersetzen. Das damals entstandene Lied „Go down Moses“ zeigte an, dass die Luft rein ist. 

    Bis zur Niederlage der Sezessionisten im Amerikanischen Bürgerkrieg im Jahr 1865 gab es etwa vier Millionen Sklaven. Auch wenn die Zahl der unmittelbar durch das Netzwerk der Underground Railroad geretteten Sklaven relativ gering war: Das legendäre „Network to Freedom“ hat sich unauslöschlich in das amerikanische Bewusstsein eingeprägt. Colson Whiteheads Buch wirft nicht nur Licht auf eines der dunkelsten Kapitel der Menschheit. Sein in nüchterner Sprache erzählter, in seinen Martyriums-Szenen kaum auszuhaltender und doch unwiderstehlicher, zutiefst menschlicher Roman über das andere (wahre?) Gesicht Amerikas reicht bis in die Gegenwart hinein. Eine Gegenwart, in der struktureller Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, soziale Ungleichheit und gesellschaftliche Spaltung in den USA, aber auch in Europa wieder salonfähig zu werden drohen. 

     

    Joseph Weisbrod

     

    Info: Colson Whitehead: „Underground Railroad“. Aus dem Englischen von Nikolaus Stingl. Fischer Taschenbuch. 352 Seiten. 12 Euro. 

  24. Cover des Buches Die Farbe Lila (ISBN: 9783945386125)
    Alice Walker

    Die Farbe Lila

     (310)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Das Buch besteht aus Briefen zwischen dem Protagonisten, Gott und ihrer Schwester. Gleich am Anfang schockiert der erste Brief mit einer Vergewaltigung, mit einer Tragödie, die einen abschreckt, einen tief im Inneren trifft und man nicht in der Lage ist, diesen Brief einfach so zu verarbeiten. Man muss innerlich ausatmen, ehe man sich dazu bringen kann, diesen ersten Teil zu überwinden und wenn man das schafft, liebt man die Protagonistin mit ganzem Herzen.

    »Ich weiß nicht, was ich grad denk, denk ich. Nix. Und so viel davon, wie ich nur kann.«

    Ich glaube, wenn man dem Buch ein Wort zuteilen möchte, so glaube ich, würde "Sehnsucht" am besten passen. Als Celie ein Foto der Sängerin ergattert, verliebt sie sich in das Bild, sehnt sich nach ihr mit aller Kraft, wünscht sich nichts Sehnlicheres, als wie diese Frau zu werden. Als dann die Sängerin vor ihrer Haustür steht, krank und kaputt und boshaft, pflegt Celie sie mit einer Hingabe, die ihr selbst fremd ist. Als stelle die Frau ihr Lebenssinn dar. Dann führt ihr Ehemann, der ein richtiges Ekel ist, genau mit dieser Sängerin eine Liebesbeziehung und Celie wird in ihrem Leben zum ersten Mal eifersüchtig.

    In dieser Dreiecksbeziehung aber gedeiht Celies Persönlichkeit. Sie wächst aus sich heraus und entdeckt zum ersten Mal in ihrem Leben, was sie sie sich wünscht.

    Beim Lesen erlebt man, wie sich die Figuren entwickeln, wie sie an Stärken gewinnen, an Weisheit und Leidenschaft, wie die Jahre ihre Persönlichkeit formen, bis sie zu völlig anderen Menschen werden und man es unmöglich schafft, sie mit den Figuren ganz am Anfang zu vergleichen. Und mit dieser Entwicklung entfaltet sich die ganze Stärke des Buchs, das dafür sorgt, dass man jede Figur schnell zu lieben lernt.

    Auch wenn das Buch absichtliche Rechtschreibfehler beinhaltet, auch wenn das Wort Kucken viel zu oft kommt, funktioniert das Buch und wird zu einem Erlebnis, das sich ins Hirn einbrennt, als hätte man das alles selbst erlebt.

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