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117 Bücher
- Pascal Mercier
Nachtzug nach Lissabon
(1.378)Aktuelle Rezension von: nymphe--Wer träumt nicht mal einfach in einen Zug zu steigen und davon zu fahren? Alles aus seinem Leben hinter sich zu lassen?
Für Raimund Gregorius ist dies nun kein Tagtraum mehr, als er mitten am Schultag das Gymnasium, in dem er als Lehrer für alte Sprachen arbeitete, verließ und nie wieder kam. Nachdem er einer jungen Portugiesin das Leben rettete, stieß er in einer Buchhandlung auf die Veröffentlichungen eines gewissen Amadeu Padro, dessen Aufzeichnungen und Gedanken Gregorius so sehr faszinierten, dass er den Nachtzug nach Lissabon nahm, um den Spuren des Autors zu folgen.
Der Sinn des Romans besteht schon in den Aufzeichnungen Padros, der seine Gedanken zu verschiedenen Stationen seines Lebens zu Papier brachte. Er war ein Feind des Kitsch, glaubte nicht an die Liebe, sondern nur an die Loyalität, welches das Einzige wäre, dass annähernd Bestand hätte. Er war kritisch und aufrichtig zu sich selbst, schonungslos aufrichtig, so dass einem der Roman vorkommt wie ein Essay.
Versteht mich nicht falsch, Essays sind wunderbar und viele Dinge in Nachtzug nach Lissabon haben mich tatsächlich zum Nachdenken angeregt, aber für jemanden, der auf Spannung steht, ist der Roman nichts.
Zudem hat Nachtzug nach Lissabon für mich einige Probleme. Das erste ist der wesentlichste: Es ist kaum zu übersehen, dass Amadeu Padro der eigentliche Hauptcharakter des Romans ist. Nur kommt er kein einziges Mal vor und wird nur durch die Erinnerung andere oder seine Aufzeichnungen beschrieben. Eigentlich finde ich das Konzept sehr spannend. Doch verhält es sich hier ein wenig mit John Greens Eine wie Alaska und zwar wird hier mal wieder eine Person idealisiert und das Leiden dieser Person. Das geht mir inzwischen ziemlich auf die Nerven.
Zunächst sieht niemand gut aus, wenn er leidet. Niemand sagt: "Gott, wie ist die Person tiefgründig!" Niemand wird sich wünschen, an ihrer Stelle zu sein, denn Leiden ist - tut mir leid, wenn ich das mal so drastisch sagen muss - nichts erstrebenswertes! Und es ist auch nicht ästhetisch. Ich weiß nicht, woher diese Illusion kommt. Vielleicht liegt es auch daran, dass es oft heißt Künstler würden ihre größten Werke im Schmerz vollbringen. Also wird Leiden für uns zu etwas, dass uns besonders macht, dass uns gut macht und uns Anerkennung bringt.
Und das tat es auch bei Amadeu Padro. Sein Buch wurde vielleicht kein Bestseller, aber jeder Mensch, den Gregorius im Laufe des Buches traf, hat Amadeu angehimmelt und vergöttert und das wortwörtlich, obwohl er selbst so einsam war Das halte ich auch für problematisch und höchst unrealistisch.
Denn in Wahrheit leiden wir alle allein und wir wünschen uns zwar, dass irgendjemand auf uns blickt und uns dafür bewundert, aber das passiert in den wenigsten Fällen und es sollte auch nicht passieren. Man sollte Leute bewundern, die es geschafft haben, glücklich zu sein und sich selbst reflektieren und vergeben können.
Keine Person kann so toll sein und meist liegt die Verehrung einer Person nicht besonders an dieser Person, sondern eher an der, die sie verehrt. Menschen sind so, wie wir sie sehen und welche Personen uns was bedeuten, das liegt an uns.
Hier kommen wir zum zweiten Problem und zwar Gregorius, der eigentliche Hauptcharakter oder zumindest Erzähler des Buches. Doch hier liegt das Problem, denn er ist weder noch. Man erfährt schon etwas über ihn und kann durch gewisse Handlungen auf sein Inneres schließen, doch im Endeffekt ist er nicht wichtig für die Handlung. Er erzählt Padros Geschichte nicht und wenn er mit Personen aus seinen Leben spricht, dann merkt man kaum, dass er anwesend ist und er spricht so gut wie nie.
Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum er das alles macht und warum er sein Leben verlässt. Denn seine Ambivalenz habe ich ihm nie ganz abgenommen, so wie sein Fernweh. Seine Handlungen sind mir so melodramatisch beschrieben, als das ich es ernst nehme könnte und für jemanden, der Kitsch hasst, ist der Roman fast zu romantisch. Denn es geht auch alles viel zu einfach. Natürlich hatte Gregorius auch keine Geldprobleme, sodass er wochenlang in verschiedenen Hotels wohnen und quasi von Genf und Lissabon pendeln konnte. Die Sprachbarriere war nie ein Problem. Entweder sprachen alle Französisch oder Gregorius konnte nach einen Kurs Portugiesisch schon ein Gespräch anfangen. Und Padros Texte konnte er natürlich auch einfach wie einen Lateintext übersetzen.
Obwohl Gregorius vielleicht kein Paul Varjak ist, gibt es doch eine Sache, die ihn für mich einfach unwichtig und sinnlos erscheinen ist und zwar, dass er nichts am Ende davon mitnimmt. Er verändert sich nicht durch die Gespräche mit den anderen. Das Leben von Padro verändert ihn nicht, außer dass er wahrscheinlich am Ende auch tot krank wird und wahrscheinlich genau so stirbt wie Amadeu Padro. Diese Spannung mit Gregorius "Schwindelanfällen" haben mich nicht gepackt und das offene Ende fand ich auch etwas zu gewollt.
Letztendlich führte Gregorius kein anderes Leben nach seinem Aufenthalt in Lissabon. Er kehrt zurück nach Bern und lässt sich dann in eine Klinik einweisen.
Ich hätte gern nochmal so einen abschließenden Epilog gehabt, indem erklärt wird, was Gregorius jetzt so macht, nachdem er diese Reise gemacht hat, denn so hatte das Buch am Ende keine Message und nichts, worauf irgendwas hinauslief.
Und nochmal zum Schluss finde ich es auch sehr merkwürdig, dass das Erlebnis mit der Frau am Anfang, die von Brücke springen wollte und Gregorius diese Telefonnummer auf die Stirn schrieb. Das war nämlich das eigentliche Ereignis, was Gregorius zu seiner Reise bewegt hatte und es kam NIE wieder zur Sprache. Oder wenn nur so am Rande, was ich sehr schade finde. Es wäre cool gewesen, wenn Gregorius sie am Ende vlt nochmal angerufen hätte diese Nummer und vielleicht jemand aus Padros Leben abnahm. Das hätte den Bogen nochmal zurück gespannt. Es hätte auch irgendjemand ran gehen können.
Erst dachte ich ja auch, Gregorius geht nach Portugal, um diese Frau zu finden, aber was soll's. Ich verstehe dann nur ihren Zweck in der Handlung nicht, denn so hätte man Gregorius auch anders aufs Buch stoßen können.
Nachtzug nach Lissabon ist keines Falls ein schlechtes Buch, aber meines Erachtens vielleicht ein bisschen überbewertet und es handelt von Dingen, von denen ich mir wünschen würde, dass man auch mal über etwas anderes schreiben könnnte.
- Daniel Kehlmann
Die Vermessung der Welt
(3.415)Aktuelle Rezension von: BM2TE22aIch finde das Buch sehr spannend zu lesen und es ist relativ einfach geschrieben, so dass es leicht zu lesen ist. Ich hielt den Einblick in das Leben und die Arbeit der beiden Wissenschaftler Gauß und Humboldt für sehr spannend. Allerdings sollte man immer bedenken, dass es sich um einen Roman und nicht um ein historisches Werk handelt, daher sind einige Ereignisse im Buch nicht historisch korrekt. Das Ziel des Buches ist es aber nicht, die historischen Ereignisse korrekt darzustellen, sondern den Hauptfiguren eine gute Persönlichkeitsbild zu geben. Meiner Meinung nach ist dies sehr gut gelungen und man lernt die beiden Herren beim Lesen sehr gut kennen und weiß, wie sie dachten. Ich würde das Buch allen Lesern empfehlen, die sich für Geschichte und Wissenschaft vor 200 Jahren interessieren. JR
- Gabriel García Márquez
Hundert Jahre Einsamkeit
(553)Aktuelle Rezension von: Maza_e_KeqeNachdem ich mich an die sich ständig wiederholenden Namen der männlichen und teils auch der weiblichen Protagonisten gewöhnt hatte, konnte ich die Geschichte inhaltlich halbwegs genießen. Überlange Schachtelsätze und unverständliche mystische Handlung schmälerten bis zum Schluss das Lesevergnügen. Ich verstehe sehr gut, dass es um dieses Buch vor 60 Jahren einen Hype gab. Meine aktuellen Ansprüche sind leider andere und daher ist die Geschichte in diesem Erzählstil nicht nach meinem Geschmack.
- Bear Grylls
Ghost Flight - Jagd durch den Dschungel
(32)Aktuelle Rezension von: Sjard_SeligerErstaunt war ich, als ich ein Buch von TV-Survival-Experte Bear Grylls in den Händen hielt - und stellte mir natürlich sofort die Frage: Kann das gut gehen? Kann dieses Multitalent sogar Bücher schreiben? Der Klappentext zumindest versprach ein gutes Abenteuer, und die Kritiken waren auch wohlwollend und überwiegend positiv.
Ich muss sagen, Bear Grylls kann es. Sein Autoren-Debut "Ghost Flight" ist ein rundum gelungener Thriller mit tollen Charakteren, viel Transparenz, einer Menge geschichtlichen Hintergrundwissen, tollen Schauplätzen und einem Spannungsbogen, der sich kontinuierlich steigert.
Der Schreibstil ist tatsächlich quasi so, wie Bear Grylls auch immer spricht. Er holt gerne weit aus und beschreibt zum Teil äußerst detailliert, jedoch ohne dabei die Grenzen zur Langatmigkeit zu überschreiten. Dieses ideale Maß an Input & Info auf der einen Seite und actiongeladener, rasanter Handlung auf der anderen Seite machen dieses Buch zu einem Genuss - Auch wenn man sich am Anfang als Leser erst einmal darauf einstellen und sich dran gewöhnen muss. Manch Leser könnte dies abschrecken, falls man lieber auf einen trockenen, schnörkellosen Schreibstil wie z.B. den von Arno Strobel steht.
Die Charaktere sind ausgezeichnet und man erfährt recht viel über deren Hintergründe. Dadurch werden die handelnden Personen schön greifbar. Jeder ist auf seine eigene Weise interessant gestaltet (Beispiel Agentin Narov) und trägt seinen Teil zum Verlauf der Geschichte bei
Über die Authentizität des Erzählten lässt sich kaum streiten. Vieles ist im realen Leben so ähnlich passiert oder könnte zumindest zweifelsfrei aus Bear Grylls' bisherigen Leben stammen. Er st einer der Autoren, denen man eine solche Geschichte sofort abkaufen würde.
Weiterhin macht das mehr oder weniger offene Ende enorm Lust auf die Fortsetzung und den dritten Teil, der demnächst erscheinen soll.
- Astrid Korten
Eiskalte Umarmung
(134)Aktuelle Rezension von: Shaaniel☠️💀Rezensionsexemplar💀☠️
(unbezahlte Werbung)
-Zur Verfügung gestellt von Astrid Korten-💀💥☠️Eiskalte Umarmung💀💥☠️
(1. Band einer Trilogie)Autorin: Astrid Korten
Verlag: Gmeiner Verlag
Preis: 12,99€, Taschenbuch
Seiten: 374 Seiten
ISBN: 978-3839218853
Hinweise dies ist eine Trilogie:
Band 1: 978-3839218853
Band 2: 978-1520704173
Band 3: 978-1973531456
Alter: ab 18 Jahren (meine Empfehlung)
Erscheinungsdatum: 3. Februar 20163 Von 5 Sternen ⭐⭐⭐
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Inhaltsangabe:
Entnommen von: www.gmeiner-verlag.de
»Morgen ist Sonntag«, flüsterte er. »Du wirst in Ekstase sterben. Du wirst mich anflehen, dich zu töten. Du wirst Schmerz empfinden. Ich kenne dieses Gefühl. Mit ihm zerfließt die Zeit, und sie formt sich aufs Neue. Ich muss dich töten, verstehst du? Denn dein Anblick öffnet eine Tür, hinter der die Albträume der Vergangenheit lauern.«
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Weitere Informationen:
http://www.astrid-korten.com
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https://www.lovelybooks.de/autor/Astrid-Korten/
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https://www.facebook.com/Astrid.Korten.Autorin/
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https://www.facebook.com/astridkorten
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https://instagram.com/astrid_korten?utm_source=ig_profile_share&igshid=1hc3ckc6ck0me
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Weitere Bücher von Astrid:
https://www.amazon.de/Astrid-Korten/e/B009UF8BFM
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https://www.lovelybooks.de/autor/Astrid-Korten/Eiskalte-Umarmung-1078174880-w/
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https://www.gmeiner-verlag.de/programm/titel/1297-eiskalte-umarmung.html
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Hallo ihr Süßen💕
*Eiskalte Umarmung*, ist der erste Band einer Trilogie, die es in sich hat. Diese ganze Reihe ist definitiv nichts für Schwäche nerven und der erste Band hat mich wirklich geschockt und sprachlos zurück gelassen. Ich konnte mit der Grausamkeit und Abartigkeit das Täters kaum umgehen, deswegen schneidet der erste Band auch nicht ganz so gut ab. Was aber absolut nicht schlimm ist denn diese ganze Reihe als ganzes ist einfach nur der absolute Hammer. Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie grandios Astrid Korten schreibt. Meistens fangen ihre Bücher mit einem absolutem Knaller an und dann geht es auch genauso weiter. Sie schaft es einfach mehre Charakter und Handlungssträngen zu einem zu verbinden. Am Anfang von diesem Buch musste ich mich aber erst einmal etwas zurecht finden und den Überblick bewahren und bekommen. Das war nicht ganz so einfach, da ich mir persönlich einfach keine Namen merken kann. Nachdem ich aber nun vollkommen in der Geschichte versunken war, konnte ich mit dem Lesen kaum aufhören. Ich kann aber zum Teil die schlechten Bewertungen verstehen, da auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist, daß es sie hier um Band 1 einer Trilogie handelt, so ist man als Leser selbstverständlich am Ende irritiert und es bleiben viele Fragen offen. Doch wenn man alle Bücher gelesen hat, werden diese Fragen definitiv geklärt. Mir gefällt das Cover unheimlich gut, denn die blauen Fingernägel haben eine ganz besondere Rolle. Ein harter Einstieg, in eine grauenhafte Geschichte, die meisterhaft geschrieben wurde. Denn Band 2 und 3 werden definitiv immer besser! Lieben Gruß
Sonja/Shaaniel - Alan Weisman
Die Welt ohne uns
(187)Aktuelle Rezension von: chipie2909Was wäre die Welt ohne uns? Eine spannende Frage, die sich der Autor Alan Weisman annimmt. Bereits 2007 wurde dieses Werk veröffentlicht und ich muss gestehen, wäre mir dies vor dem Kauf aufgefallen, hätte ich das Werk wahrscheinlich nicht in meinen Besitz gebracht. Zeiten und Forschung ändern sich schnell und mit Sicherheit ist nicht alles brandaktuell, was der Autor zu Papier gebracht hat. Dennoch ist es spannend zu sehen, welche Folgen es hätte, wäre die Spezies Mensch plötzlich weg. Das Buch umfasst einige Bereiche und es wird erörtert, wie denn z. B. die Wälder und das Meer auf den „Wegfall“ der Menschheit reagieren würden. Aber auch die Anorganik wird beleuchtet, wie auch die Auswirkungen auf Atomkraftwerke und noch vieles vieles vieles mehr! Alan Weisman hat einen unterhaltsamen Schreibstil und es macht Spaß, ihm zu folgen. Ebenso beindruckt hat mich, mit welch Leidenschaft er sich dem Thema gewidmet hat. Erkennbar wird dies durch die Vielzahl an Menschen, mit deren Hilfe er dieses Werk schrieb. Dennoch waren mir auch ein paar Dinge zu wissenschaftlich erläutert, weswegen ich ein Sternchen abziehe.
- Gabriel García Márquez
Die Liebe in den Zeiten der Cholera
(491)Aktuelle Rezension von: tb29Die Geschichte wird aus der Perspektive der drei Protagonisten erzählt und dabei schafft es García Márquez, meiner Meinung nach sehr gut, die unterschiedlichen Charaktere voneinander abzugrenzen und ihre verschiedenen Herkünfte und Sichtweisen zu beschreiben. Sehr schön, wie der Autor die Szenerie um den Jahundertwechsel beschreibt und dabei poliitsche, kulturelle und technologische Entwicklungen einfängt.
Während mich insbesondere die Passagen rund um Dr. Juvenal Urbino amüsiert haben, konnte ich mich leider nie wirklich mit Florentino Ariza identifizieren, was mir vor allem zu Beginn das Lesen erschwert hat. Meiner Meinung nach ist es von Vorteil, dass dieser Klassiker keine reine Romanze beinhaltet und im Verlauf des Buches gelang es mir, mich mehr mit der Geschichte Arizas abzufinden und seine Rolle zu aktzeptieren, sogar stellenweise dem nächsten Tiefpunkt entgegenzufiebern. Letztendlich verstehe ich nicht, wieso sich Fermina Daza am Ende noch auf ihn einlässt.
Für mich ein Buch, dass ich auf meiner Klassiker-Liste abhaken kann, ohne dabei besonders positive oder negative Gefühle zu behalten.
- Sy Montgomery
Der Ruf der rosa Delfine
(25)Aktuelle Rezension von: DieSueschauerinDas Lesen des Buches habe ich sehr genossen. Man lernt nicht nur viel über die rosa Delfine, auch wenn der Titel es sagt, sondern über den Amazonas generell. Die Autorin war auf der Suche nach den rosafarbenen Delfinen und ist dabei über die anderen Wunder des Amazonas gestolpert.
Sy Montgomery schafft es die Magie, die der Amazonas mit sich bringt, zu übertragen. Sie erzeugt Bilder im Kopf, während sie von Tieren, Menschen und der Natur erzählt. Aber sie verschweigt auch nicht die traurigen Seiten. Ausbeutung und Sterben gehören im Amazonas Gebiet dazu. Aber auch, dass es dem Amazonas nicht mehr gut geht, verschweigt sie nicht. Das hat manches Mal etwas bedrückt, aber in diesem Fall gehört es dazu und ich finde es sehr gut, dass sie es mit erwähnt. Das ist nichts, was man unter den Teppich kehren sollte und sie bringt das gut rüber. Durch ihre Erzählung spürt man auch ihre Liebe und ihren großen Respekt gegenüber der Natur. Das fand ich wirklich großartig!
- Russell Blake
Drake Ramsey: Das Gold der Inka
(17)Aktuelle Rezension von: BouggoWarum lese ich einen Abenteuerroman? Ich will unterhalten werden und gespannt sein, wie es weitergeht. Im Hinterkopf immer den Gedanken: Wird schon ein Happy End geben, aber wie wird dieses genau aussehen?
Genau diese Kriterien erfüllt die Story. Nicht mehr und nicht weniger. Ich will ja kein philosophisches Werk. Ein paar gesellschaftskritische Statements sind trotzdem gratis dabei. Und die stimmen natürlich mit den eigenen überein, sonst wäre ich nicht Leser dieses Genres und Ramsey nicht der Schreiber solcher Geschichten. Der Stil ist flüssig, die Dialoge mit ihrem amerikanischen Unterstatement und den obercoolen Wortgeplänkeln sind witzig und originell.
Finde, Hofmann hat es geschafft nicht nur den Text, sondern auch die Stimmungen perfekt zu übersetzen. - Lyl Boyd
Dreistellig
(35)Aktuelle Rezension von: ineszappenGeschäftsmann sucht Jungbrunnen. Vincent ist besessen davon, ein hohes Lebensalter zu erreichen, und fliegt dafür sogar bis ans andere Ende der Welt... Diese Geschichte zeigt: Wer das Altwerden plant, läuft Gefahr, das Leben zu verpassen, und fordert zugleich sein Schicksal heraus. Eine Short Story mit 8.500 Zeichen , also 12 Seiten , kurz und knackig auf den Punkt gebracht. Die Geschichte ließt sich flüssig , ist aber ohne Dialoge. Der Schluss ist unerwartet und regt zum Nachdenken an. Denn man weiß nie was noch kommt. Lebe am besten im Hier und Jetzt - Jakob Horvat
Weltnah
(14)Aktuelle Rezension von: Kleine_Raupe82Jakob Horvat ist ein Fernsehjournalist aus Österreich. Eines Tages hat ein Freund von ihm eine verrückte Idee: Er möchte die Welt umrunden und zwar ohne Flugzeug, sondern nur mit dem Boot und per Anhalter. Ihnen wird schnell klar, dass das nicht zu schaffen sein wird und sie setzen sich als Ziel, von Wien nach Amerika zu trampen. Ihre Reise führt sie zunächst in acht Tagen mit dem Segelboot nach Teneriffa. Schließlich findet Jakob tatsächlich eine „Mitfahrgelegenheit“ und segelt in drei Wochen über den Atlantik, sein Freund kehrt aus persönlichen Gründen nach Hause zurück. Jakob bereist Kolumbien und weitere südamerikanische Länder, die USA und schließlich Indien. Er lernt zahlreiche verschiedene Menschen kennen, die ihn mal mehr und mal weniger beeindrucken, er erlebt Höhen und Tiefen und macht sich auf die Suche nach sich selbst. Den Leser lässt er teilhaben, sowohl an der äußeren als auch an der inneren Reise. Das ist nicht immer schön, denn in uns allen schlummern Seiten, die wir wohl (zumindest manchmal) gerne verstecken würden. Aber es ist immer erkenntnisreich, sowohl für Jakob als auch für den Leser.
Ich bin sehr gerne mit Jakob um die Welt gereist, er war mir von Anfang an sympathisch, ich mochte seine klugen Gedanken und die Zitate, die er in sein Buch eingebracht hat. Am Ende jedes Kapitels gibt es „Weltnah für zu Hause“, Denkanstöße, um einfach mal was Neues auszuprobieren, vielleicht auch um sich weiterzuentwickeln, beispielsweise schlägt Jakob vor, ab sofort die beiden ersten Menschen, die man morgens trifft wenn man das Haus verlässt, zu grüßen. Andere Exkurse sind das „Waldbaden“ oder Affirmationen. Ich empfand diese Tipps nie als aufdringlich, sondern einfach als Tipp, wie man die Welt auch zu Hause erfahren kann. Jakob erlebt viele Abenteuer, die er in seinem Buch auch festgehalten hat, angefangen bei der Atlantiküberquerung als Segelneuling, über den „Run to the Sun“ auf Maui (56 km und 3000 Höhenmeter in etwa 12 Stunden) bis hin zu einsamen Sternennächten am Strand einer kleinen Insel. Ich habe definitiv Fernweh bekommen. Aber dieses Buch ist so viel mehr als ein Reisebericht. Jakob streut auch immer wieder Erzählungen über besondere Menschen ein, die er getroffen hat und immer wieder betrachtet er sich selbst, sein Leben, seine Ziele, seine Gewohnheiten. Ja, diese Reise verändert Jakob und der Leser bekommt dies hautnah mit. Das mag manchem zu viel Nabelschau sein, ich fand es sehr interessant.
Das letzte Drittel des Buches beschäftigt sich intensiv mit Yoga und Spiritualität. Ich bin selbst kein besonders spiritueller Mensch, mir hat es aber trotzdem gefallen. Ich würde auch gerne wieder mit Yoga anfangen und konnte auch ansonsten einige Erkenntnisse aus diesem Buch mitnehmen, einige der Tipps werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren.
Fazit: Wie schon der Untertitel („Raus aus der Komfortzone und rein ins Leben“) und der Klappentext deutlich machen, handelt es sich bei diesem Buch nicht um einen gewöhnlichen Reisebericht. Die Reise spielt eine große Rolle, aber Jakobs persönliche Entwicklung ebenfalls. Wer sich für so etwas nicht interessiert, sollte das Buch vielleicht besser nicht lesen. Allen anderen kann ich es nur wärmstens empfehlen, ein Abenteuer gepaart mit klugen Gedanken über die großen Sinnfragen des Lebens.
- Ezekiel Boone
Die Brut - Sie sind da
(10)Aktuelle Rezension von: LuilineHeute gibt es eine Rezension zu dem Hörbuch "Die Brut - Sie sind da" von Ezekiel Boone.
Es handelt sich dabei um den ersten Band einer Trilogie und wird gelesen von Wolfgang Wagner.
Verlag: Argon Hörbuch / Hördauer: 9h, 56 Min (ungekürzt). / Erscheinungsjahr: 2017 / Originaltitel: "The Hatching" / Übersetzung: Rainer Schmidt / ISBN: 978-3-7324-5169-2 / Preis: 20,95€
Inhalt: Am Amazonas stirbt eine Wandergruppe. Kurz zuvor war ein merkwürdiges Summgeräusch zu hören.
In Indien schnellen die Seismographen in die Höhe, doch es folgt kein Erdbeben.
In China wird eine Atombombe gezündet. Angeblich versehentlich.
In Minneapolis stürzt ein Flugzeug vom Himmel. Im Wrack findet Agent Mike Rich eine verbrannte Leiche, aus der etwas Schwarzes kriecht.
Biologin Melanie Guyer erhält in Washington eine FedEx-Sendung. Ein mysteriöser Fund von den Nazca-Linien.
Etwas lebt. Und es vermehrt sich rasend schnell.
Meine Meinung:
Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, da ich schon viele positive Meinungen gehört habe. Der Einstieg in die Geschichte hat mir sehr gut gefallen und auch die Stimme des Sprechers hat mir direkt gut gefallen. Man begleitet als Leser unterschiedliche Charaktere auf der ganzen Welt, der Hauptteil spielt aber in den USA. Dadurch bekommt man viele Perspektiven, andererseits bleiben die Charaktere aber auch etwas flach.
Besonders das erste Drittel der Geschichte hat mich sehr packen können, danach hat es ein wenig abgeflacht. Ich persönlich habe mehr Horror-Elemente erwartet und mir fehlte an manchen Stellen die Spannung. Trotzdem war das Buch mit einer Hördauer von 10 Stunden sehr kurzweilig und unterhaltsam. Der Schreibstil des Autors war sehr flüssig und auch der Sprecher hat das Buch sehr gut vertont und er hat eine angenehme Stimme.
Ich persönlich hätte mir einen höheren "Gruselfaktor" gewünscht und mehr Bezug zu den Charakteren. Trotzdem habe ich mir schon den zweiten Band als E-Book besorgt, da ich schon gerne wissen möchte wie es weitergeht.
Fazit:
Ein sehr solider und guter Auftakt einer Trilogie, die aber auch ein paar Schwächen hat. Insgesamt kann ich das Hörbuch aber empfehlen.
Daher gibt es von mir 4 Sterne! - Mario Vargas Llosa
Der Traum des Kelten
(27)Aktuelle Rezension von: 65_buchliebhaberRoger Casement hat ein abwechslungsreiches Leben geführt und Mario Vargas Llosa hat ihm eine Romanbiographie gewidmet. Sie beginnt mit seinem Lebensende im Jahr 1916, das ihn in einem englischen Gefängnis erwartet. Der Ire lässt sein ganzes Leben Revue passieren und das führt den Leser über verschiedene Kontinente zurück nach Irland, wo er als Freiheitskämpfer für sein Heimatland tätig wird.
Der mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Autor zeichnet ein sich eng an die historischen Fakten haltendes Bild eines interessanten Mannes, der über etliche Jahre in Vergessenheit geraten ist. Viele Details seines Lebens werden eher sachlich als unterhaltsam dargestellt. Die Formulierungen unterstreichen diesen Erzählstil, der kein leicht zu lesender ist. Mir hat diese Art des Schreibens gut gefallen, auch wenn sie die Lesegeschwindigkeit ziemlich verlangsamt.
- Jessica Khoury
Die Einzige
(228)Aktuelle Rezension von: Elisa_UniqueInhalt
Im Dschungel von Südamerika liegt ein geheimes Forschungszentrum, welches daran arbeitet die Unendlichkeit von Menschen zu erschaffen. Pia ist noch ein Kind, aber sie ist der erste gelungene Versuch. Sie ist die Einzige - die Einzige, die Unsterblich ist und enorme Fähigkeiten besitzt. Aber von der Außenwelt kennt sie nichts, weder Länder, noch andere Menschen außerhalb des Forschungszentrums. An ihrem 17. Geburtstag findet sie ein Loch im Zaun des sonst so perfekt gesicherten Geländes. Sie begibt sich direkt in den Dschungel und läuft in die Arme eines jungen Indianers. Sie verliebt sich Hals über Kopf ihn und beginnt ihre Welt der Wissenschaft zu hinterfragen.
Cover
Das Cover konnte mich leider nicht wirklich überzeugen, da es doch eher schlicht und doch zu aufdringlich wirkt. Nur anhand des Covers hätte ich mich eher gegen das Buch entschieden und auch eine völlig andere Geschichte erwartet.
Rezension
Ich habe mich auf ein unfassbares Jugendbuch gefreut und auch ein fast perfekten Jugendroman bekommen. Der Schreibstil von der Autorin ist wirklich gut gelungen und man fiebert mit jedem Satz mit, aber trotzdem war es zunächst schwierig in das Buch hineinzufinden.
Die Handlung ist zunächst sehr langatmig und eintönig. Nach einem Drittel jedoch wird es sehr überraschend und viele Szenen sind plötzlich unvorhergesehen, wodurch die Spannung am Schluss nie verloren geht. Das Ende war wirklich unerwartet und auch die einzelnen Aspekte und Hintergründe in dem Forschungszentrum. Es wird eine große Frage der Moral gestellt und die Forscher haben keine Skrupel. Was jedoch sehr überraschend war, ist der Punkt, dass Pia trotz ihrer Fähigkeiten und Unsterblichkeit Gefühle in sich trägt und auch jegliche Form von moralischen Werten versteht, obwohl es ihr nie beigebracht wurde.
Die Protagonisten sind wirklich sehr gut gedacht und nahezu perfekt umgesetzt. Pia wächst weit weg von der Außenwelt auf und ihre Naivität spürt man seit dem ersten Kapitel, aber sie wächst an den Aufgaben und mit der Zeit. Pia ist ein spannender Charakter mit vielen Fassetten. Auf der einen Seite hat sie viele unfassbare Fähigkeiten und liebt die Wissenschaft und das Lernen sehr. Auf der anderen Seite weiß sie unglaublich vieles nicht und versuchte es immer allen recht machen. Anfänglich hinterfragt sie einige Dinge auch einfach nicht.
Lio der männliche Protagonist ist das komplette Gegenteil. Er vertraut auf seinen Glauben und vor allen auf sein Volk und die Natur. Er wohnt nicht weit weg vom Forschungszentrum, aber im Dschungel. Obwohl er nicht die selben Fähigkeiten wie Pia besitzt, weiß er so viel mehr von der Welt. Aber auch er ist in vielen Situationen naiv.
Das Buch hat mich sehr überwältigt und bis auf Kleinigkeiten, war es sehr faszinierend zu lesen. Die einzigen Negativpunkte sind zum einen der Anfang, der sich zunächst sehr zäh lesen lässt und im ersten Drittel sehr wenig spannendes passiert. Zum anderen aber auch das die Liebesgeschichte in dem Roman doch ein bisschen zu kitschig waren.
Allerdings regt das Buch wirklich zum Nachdenken an und lässt ein kurz hinterfragen, ob man das vor einem liegende immer so hinnehmen sollte.
Leseempfehlung
Tatsächlich kann ich dieses Buch mit gutem Gewissen empfehlen und denke, dass es durchaus zu einigen Fragen anregt.
- Isabel Allende
Die Stadt der wilden Götter
(329)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDie Stadt der wilden Götter ist der erste Teil von Isabel Allendes Jugendbuchtrilogie Die Abenteuer von Aguila und Jaguar.
Damit sollte schon einmal klar sein, dass wir es hier mit einer für Isabel Allende typischen malerischen Sprache zu tun haben, allerdings wurde die literarische Handbremse gezogen. Die Sprache ist einfacher und angepasst an Kinder und Jugendliche.
Ich habe Buch dennoch mit Genuss gelesen, ich mag aber auch einfach gute Jugendbücher.
Über die Einordnung dieses Buches als Fantasy. Ja, hier tauchen ein paar Geschöpfe auf die es wahrscheinlich nicht gibt und deshalb kann man dieses Buch durchaus als Fantasy betieteln. Es ist allerdings kein typisches Jugendfantsy Buch. Es muss einfach gesagt werden. Wir folgen hier tatsächlich zwei Jugendlichen und einer Gruppe von International Geographic ins Amazonasgebiet. Treffen auf Indianerstämme und eben ein paar nichtexistente Geschöpfe. Aber alles in allem ist dieses Buch sehr viel näher am realen Roman als am Fantasybuch. Im Besondernderen wenn wir aus der Jugendbuchspate kommen und Fantasy meistens mit Hexen, Zaubern, Elfen, Drachen und allerlei anderem bevölkert ist. Das fällt hier alles weg und auch der kleine Fantasyanklang wird zumindest versuchsweise pseudonaturwissenschaftlich erklärt.
Für mich ist dieses Buch, auch wenn am Ende ein paar Fragen offen bleiben (in den Nebenhandlungen) ein gelungenes Jugendbuch und ein sehr guter Auftackt in eine Trilogie (wie gesagt es gibt noch ein paar offene Fragen). - Gertrud Leutenegger
Panischer Frühling
(13)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerRomane, die sich mit Kindheitserinnerungen auseinandersetzen, gibt es viele. Gertrud Leutenegger setzt die Reflexion der Vergangenheit in „Panischer Frühling“ jedoch in einen originellen zeitlich-räumlichen Kontext, in dem das Vergangene sich mit traumwandlerischer Leichtigkeit mit der Gegenwart verwebt.
London ist im April 2010 vom Rest der Welt abgeschnitten, als der Ausbruch des isländischen Vulkans den Flugverkehr behindert. Währenddessen streift die namenlose Ich-Erzählerin durch die Metropole und lässt sich von ihren Sinneseindrücken und ihren Erinnerungen treiben. Eines Tages lernt sie Jonathan kennen, einen jungen Verkäufer einer Obdachlosenzeitung mit einem entstellten Gesicht. Beide merken, dass sie etwas verbindet, und so beginnen sie, einander von ihrer Vergangenheit zu erzählen und sie dabei zu verarbeiten. Die Grenzen ihrer Erfahrungen verschwimmen langsam, sodass die Ich-Erzählerin immer mehr von Jonathan wissen möchte…
So simpel und schnell die Handlung des Romans erzählt ist, so raffiniert ist sie sprachlich eingebettet. Kurze Passagen, gegliedert von Hoch- und Niedrigwasser der Themse, geben einen schillernden Einblick in das heutige London und verschiedene Kindheiten in unterschiedlichen Epochen. Dabei sind die Sätze mitunter so ausgefeilt, dass sie fast wie Prosalyrik wirken. In der Verwebung von Erinnerung und Erfahrung scheinen alle Passagen selbst wie Traumszenerien, die den Leser in den Bann schlagen. Besonders spannend ist das Motiv der Trennung und des Zueinanderfindens, das den Roman bis in das kleinste Detail wie Pulsschläge durchzieht. Großbritannien ist getrennt vom Rest der Welt, eine Mutter von der Tochter, die Ich-Erzählerin von Jonathan, Gegenwart von der Vergangenheit – und doch berührt sich alles schließlich immer wieder. Wo die Handlung und die Figuren nur an der Oberfläche angetastet werden, springt die Sprache stattdessen ein, um den Leser zu vereinnahmen.
Mit „Panischer Frühling“ hat es die Schweizer Autorin geschafft, auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises aufgenommen zu werden. Alles in allem ein kurzer, melancholischer Roman, der es in seiner Rätselhaftigkeit verdient, zweimal gelesen zu werden.
© Bücherstadt Kurier - Tina Ger
Das Angeln von Piranhas
(8)Aktuelle Rezension von: sabatayn76‚Nichts ist okay. Mein ganzes Leben ist total in sich verhakt. Da kocht etwas in mir, und das will raus.‘ (Seite 68)
Schon seit Wochen interessiert sich Luca - verheiratet mit Johanna, 2 Kinder, Wohnung im Prenzlauer Berg - für die Brasilianerin Yara, die als Bedienung in der Kneipe ‚Lass uns Freunde bleiben‘ arbeitet.
Nach einer einzigen miteinander verbrachten Nacht, die Lucas Leben vollkommen auf den Kopf stellt, verschwindet Yara spurlos: Sie ist aus ihrem WG-Zimmer ausgezogen, hat den Job in der Kneipe aufgegeben, hat ihren Flug in die brasilianische Heimat umgebucht.
Luca ist nichts von ihr geblieben, und das Leben, wie er es bisher kannte, entgleitet ihm nach und nach. Schließlich macht er sich auf den Weg nach Brasilien, um vor Ort nach Yara zu suchen, und lässt sein Berliner Leben und seine Familie hinter sich.
‚Das Angeln von Piranhas‘ ist in drei Teile untergliedert, wobei der erste Teil in Berlin spielt und mir am besten gefallen hat, der zweite Teil den Leser mit ins brasilianische Fortaleza mitnimmt und die Handlung des dritten Teils im brasilianischen Hinterland angesiedelt ist. Jeder einzelne Teil ist in einem anderen Stil geschrieben, erzählt auf unterschiedliche Weise von Lucas Zweifeln und seinen Sehnsüchten, lässt den Leser so gekonnt in die verschiedene Lebenswelten Lucas eintauchen.
Ich empfand die Figuren als sehr lebensnah und authentisch gezeichnet, wodurch ich vor allem für Luca beim Lesen regelrecht Gefühle entwickelt habe - auch wenn diese durchweg negativ waren.
Auch fand ich, dass Tina Ger in ihrem Roman zwar viele Themen anspricht, aber so geschickt miteinander verwebt, dass ‚Das Angeln von Piranhas‘ nie überfrachtet oder überladen wirkt. Gelungen fand ich auch, dass die Geschichte, die wie eine harmlose Alltagsgeschichte eines egozentrischen, fremdgehenden Mannes begann, zu einem wahren Albtraum wird, der emotional und psychologisch überzeugend beschrieben wurde.
Neben all den positiven Aspekten habe ich jedoch auch ein paar kleinere Kritikpunkte. So waren mir die Ausführungen bezüglich der Religionsgemeinschaft ‘United for God‘ stellenweise etwas zu dominant und zu ausufernd. Auch empfand ich die Sprache bisweilen als etwas zu schwülstig und blumig, vor allem beim Beschreiben der (sehr vielen) Sexszenen im Roman. - Patricia Mennen
Das Tal der goldenen Flüsse
(11)Aktuelle Rezension von: LarenaMeine Meinung
"Eine Reise voller Gefahren.
Eine schicksalhafte Begegnung.
Eine Liebe, die alles übersteht."
Das Buch Das Tal der goldenen Flüsse war die Empfehlung eines Referenten der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Blanvalet. Nachdem mich dann auch noch die Inhaltsinformation überzeugt hat, gab ich dem Werk eine Chance.
Das Buch hat mehrere Erzählstränge und somit auch verschiedene Orte des Geschehens. Es gibt zunächst das frühe England im Jahre 1860, in dem Amber mit ihrer Familie lebt, sowie einen Indianerstamm am Amazonas. Alle Handlungsorte wurden sehr detailgenau und lebendig beschrieben. Man kann sie förmlich sehen. Die Autorin hat den Urwald des Amazonas so wundervoll dargestellt, dass es einem unfassbar leicht fiel die Bräuche, Sitten und Lebensweisen der Indianerstämme zu verstehen. Was mir außerdem sehr gut gefallen hat, war die Art wie das Buch jeden Abschnitt im Leben der Protagonisten beschreibt. Es gibt immer Spannung, eine verbotene Liebe die von Pflichtgefühl versteckt wird, Enttäuschungen, große Freude und einige Überraschungen.
Die Charaktere sind sehr realitätsgetreu geschaffen und man merkt, dass jeder einzelne die volle Aufmerksamkeit der Autorin bekommen hat. Sie alle haben ihre eigenen Gedanken, Vorzüge, Hoffnungen und Ängste.
Das Cover ist wunderschön und passt sehr gut zum Inhalt. Mit seinen Farben und Illustrationen verursacht es schon fast Fernweh.
Fazit
Das Buch war es auf jeden Fall wert! Es hat mich vollkommen überzeugt und von Anfang an in seinen Bann gezogen. Eine echte Kaufempfehlung.
- Guillermo del Toro
The Shape of Water
(97)Aktuelle Rezension von: MiiiIn einem geheimen US-Militärlabor wird eine Kreatur aus dem Amazon, die halb Mensch halb Fisch ist, zu Forschungszwecken gefangen gehalten. An einem Abend entdeckt die stumme Reinigungskraft Elisa das Wesen und fühlt eine Verbundenheit. Sie beginnt, ihm die Gebärdensprache beizubringen und sich mit ihm anzufreunden. Alle das nimmt kritische Ausmaße an, als klar wird, dass das Wesen nicht mehr lange zu leben hat.
Ich hab soviel Lob und positive Rezension zu dem Buch gelesen, weswegen ich jetzt, nachdem ich mich durchgekämpft habe (anders kann man das nicht beschreiben), umso enttäuschter war.
Der Einstieg ins Buch war ziemlich schnell aber auch verwirrend. Entgegen des Klapptext lag der Fokus nicht nur auf Elisa, die ein sehr tristes Leben führt, sondern auch auf Richard Strickland, der das Wesen gefangen hat, seiner Frau Lainie, Elisas Nachbarn Giles und auch noch einem vermeintlichen Spion, dessen Name mir schon nicht mehr einfallen will.
Es war einfach zu viel. Viel zu viel Input, der viel zu oberflächlich gehalten wurde und der zu viel gewechselt hat. Kaum dass man sich nur ansatzweise auf etwas einlassen konnte, war schon wieder etwas anderes dran. Dieses ständige Hin und Her ging mir irgendwann so auf die Nerven dass ich einfach nur wollte, dass das Buch endlich vorbei ist.
Auch der Schreibstil konnte mich nicht wirklich überzeugen, der Autor neigt zu unglaublich vielen überflüssigen Details, bei denen ich mir ziemlich oft gedacht habe, dass man sich das auch ruhig hätte sparen können. Die ganze Atmosphäre, die man erzeugt hat, war einfach nur verwirrend, unübersichtlich und vernebelt.
Vielleicht schaue ich mir doch nochmal den Film an, um einen zweiten Eindruck von der Geschichte zu bekommen aber das Buch konnte mich definitiv nicht überzeugen.
- Charles C. Mann
Amerika vor Kolumbus
(7)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchSehr gelungenes Buch über die Zivilisationen beider Amerikas vor der Ankunft der Europäer. Immer wieder begegnet einem auch als historisch einigermaßen gebildeter Leserin Neues und Erstaunliches - und das alles in einem ansprechenden Stil präsentiert. Überaus empfehlenswert für an Geschichte Interessierte, die genug haben vom üblichen Eurozentrismus.
- Markus K. Korb
Die Saat des Hasses
(9)Aktuelle Rezension von: Buecherherz99„Die Saat des Hasses“ von Markus K. Korb ist ein Kunstwerk von einem Buch, man wird von der Handlung gefesselt und man wird auch emotional abgeholt. Dem Autor ist es gelungen eine intensive atmosphärische Welt zu erschaffen, wie man sie sonst nur in Filmen findet. Ich finde es sehr bewundernswert, denn es ist definitiv eine Herausforderung sowas auf literarischer Ebene zu schaffen. Das Buch lässt sich nicht so wirklich einem Genre zuordnen, meiner Meinung nach ist es eine Mischung aus Krimi, Thriller, Fantasy und einer Prise History.
Trotz meiner wenigen Erfahrung in diesem Buchgenre finde ich das Buch sehr gut. Es erschafft durch den Schreibstil eine unheimliche und mysteriöse Atmosphäre, dass es einem einerseits kalt den Rücken runter läuft man das Buch aber auch nicht aus der Hand legen kann. Dieser Effekt wird noch durch die unterschiedlich gestalteten Kapitel unterstützt.
Im Laufe des Buchs erfährt man immer neue Details, durch die sich langsam ein Bild des Horrors zusammensetzt, wie es sich für ein Buch dieser Art gehört und man auch erwartet. Auch nach dem man das Buch gelesen hat bleibt es einem noch einige Zeit im Kopf und ich muss zugeben hin und wieder, wenn ich daran denke, verpasst es mir immer noch eine Gänsehaut.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
- Boris von Smercek
Tod im Regenwald
(17)Aktuelle Rezension von: B.tina_chaosqueenInhalt :
Die Reporterin Sarah Boulder soll im brasilianischen Regenwald einen Bericht über ein Forscherteam schreiben. Weit abgelegen von jeglicher Zivilisation findet sie im Camp "Eden II"ein von Menschenhand weitgehend unberührtes Idyll vor. Doch der paradiesische Friede wird jäh zerstört, als das wissenschaftliche Oberhaupt der Station grausam entstellt tot im Dschungel gefunden wird. Kurz darauf stoßen Sarah und die Forscher auf ein Flugzeugwrack, dessen Copilot überlebt hat. Ein Albtraum beginnt, der von Tag zu Tag entsetzlicher werden soll ...Zum Buch:
Die Story beginnt mit einer kurzen Rückblende , einer Expedition spanischer conquistadores im Jahre 1561. Die kurzen Rückblenden durchziehen das ganze Buch und schnell wird klar das damals etwas passiert ist was sich bis in die Gegenwart zieht.
Die Reporterin Sarah Boulder muss ihren Urlaub unterbrechen und für ein Interview, über ein sensationelles Forschungsprojekt, in den Dschungel des Amazonas fahren. Dort angekommen erlebt Sarah jedoch die schlimmsten Tage ihres Lebens.Tiere sind ungewöhnlich aggressiv, der Dschungel ist merkwürdig ruhig, der Forschungsleiter ist Tod und sein Labor zerstört.
Mein Fazit:
Der Schreibstil ist flüssig, fesselnd und ohne weit schweifende Erklärungen .Ich mag Geschichten, die Rückblenden in die Vergangenheit haben, auch wenn diese hier nur kurz und wenig vorkommen, wird die Verbindung zu den Geschehnissen der Gegenwart wird dann doch schnell klar .
Ein Buch, das spannend unterhält und zumindest mich erstklassig gefesselt hat.
- Mario Vargas Llosa
Der Geschichtenerzähler
(23)Aktuelle Rezension von: BeagleMan sollte gewissen Autoren keine Nobelpreise für Ihre Geschichten verleihen, denn diese können dazu führen, dass man wegen ihrer ganze Nächte nicht zum Schlafen kommt. Natürlich, dies ist nur als humorvolle Anspielung gedacht. Auf den Roman Mario Vagas Llosas „Der Geschichtenerzähler“, den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte, so sehr hat mich das Buch gefesselt. Zum Einen ist es diese einfühlsame Weise, in der Llosa abwechselnd aus der Sicht des Ich-Erzählers und aus der des Geschichtenerzählers schreibt, zum anderen ist es die Geschichte selbst, die so brillant und spannend geschrieben ist. Während der Studienzeit freundet sich der Ich-Erzähler mit einem jungen Juden namens Saúl Zuratas an, der durch einen riesigen Leberfleck, der seine ganze rechte Gesichtshälfte bedeckt, entstellt ist, an. Es ist eine innige Freundschaft zwischen den beiden jungen Männern. Saúl, getrieben von dem Wunsch seines Vaters, den Namen Zuratas mit Macht zu erfüllen, studiert Rechtswissenschaft. Als er jedoch dorthin zu Besuch geht, von wo seine Mutter herstammt, nämlich in ein kleines, ländlich geprägtes Gebiet im Peruanischen Regenwald, wird er derart von einem kleinen Volk fasziniert, das sich dort seit Jahrhunderten nicht verändert hat und noch immer so lebt, wie in der Zeit, lange bevor die Spanier das Land eroberten – den Machiguengas. Er beginnt parallel das Studium der Ethnologie und vernachlässigt schon bald das ihm auferlegte Ziel, Rechtsanwalt zu werden. Immer wieder kehrt er in den Amazonas zurück, um die Rituale, Religionen, Zauber und Lebensweisen der Eingeborenen zu studieren. Vor seinem Freund hält er glühende Reden, seine Arbeiten beeindrucken seine Professoren. Es scheint, als hätte Saúl seine wahre Bestimmung gefunden und würde durch das Studieren der Machiguengas ebenfalls seine Professur erhalten. Durchbrochen wird dieser Teil des Romans immer wieder durch die Erzählungen des Machiguenganischen Geschichtenerzählers. Dieser erlaubt es dem Leser, das zu erleben, was Saúl so fasziniert. In einer Sprache, die dem kehligen Geschwätz der Eingeborenen nachempfunden ist, erfahren wir mehr von den Göttern, den kleinen Kamagarini-Täufeln und darüber, was den Machiguengas im Laufe der letzten Jahre widerfahren ist. Warum sie die sind, die man „Das Volk, das geht“ nennt. Denn, bleiben sie lange an einem Ort sesshaft, so zürnen ihnen die Teufel, die Erde wird schlecht und die Sonne droht, für immer zu versinken. Deshalb gehen sie, wandern stetig durch den Urwald, sind Nomaden. Was sie keinesfalls vor den brutalen Einflüssen der anderen Menschen schützt. Zuerst waren es die anderen Stämme, die ihnen Schaden zufügten, dann die Weißen, während des Kautschukbooms, der Zeit der „ausblutenden Bäume“. Immer lebten sie auch auf der Flucht, wenn nicht vor den Menschen, dann vor den Gewalten der Natur. Es sind diese großen Schauspiele, die diesen Roman so einzigartig machen. Unweigerlich tauchen beim Lesen die Bilder des Amazonas vor einem auf, man begleitet die Machiguengas auf ihren Reisen durch den Urwald, fiebert mit ihnen, wenn ihnen ein Unheil geschieht. Man versucht, sich die Gottheiten und die kleinen Kamagarinis vorzustellen, vor denen sie stets in Angst leben, denn diese Teufel können sich in alle Arten von Dingen und Tieren verwandeln, um den Machiguengas zu schaden. Ein wahrhaftiges Stück Weltliteratur, das Mario Vagas Llosa mit „Der Geschichtenerzähler“ vorlegt. Ein Buch, über das man wohl noch lange, nachdem man es zu Ende gelesen hat, nachdenken kann, ohne, dass die Geschichte langweilig wird. Ein Roman, der Sehnsüchte weckt und der uns, ganz am Rande und doch bewusst, der grandiosen Natur des Amazonas-Regenwaldes (wieder) ein Stück näher bringt und uns eine Faszination darüber beschert, welche Wunder die Natur in diesem Landstrich noch immer zu bieten hat. „Das ist zumindest, was ich erfahren habe.“ (um es mit den Worten des Geschichtenerzählers zu beenden) - Claudia Romes
Cor des Rosas Tochter
(30)Aktuelle Rezension von: Line1984Auf dieses Buch war ich unglaublich gespannt, allein schon der Titel ist ungewöhnlich und wirkt dadurch sehr geheimnisvoll. Das Cover ist ein wahrer Hingucker, ich finde es einfach wunderschön.
Ich begann mit dem lesen und wurde sofort in den Bann der Story gezogen.
Die Autorin schreibt sehr locker und flüssig, dadurch liest sich dieses Buch fast von selbst.
Einmal mit dem lesen begonnen konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen.
Dieses Buch entwickelte eine unglaubliche Sogwirkung der ich mich nicht entziehen konnte.
Dieses Welt die die Autorin hier geschaffen hat ist einfach wunderschön, sie steckt voller Magie und Weisheit dennoch ist sie auch unglaublich geheimnisvoll.
Eine Welt die mich völlig gefesselt und in ihren Bann gezogen hat.
Die Charaktere sind aus meiner Sicht nach sehr authentisch gezeichnet.
Sie waren mir schnell sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzten.
Die Handlung war unglaublich fesselnd, gleichzeitig aber auch sehr berührend.
Ich habe diese Story inhaliert, ja, so kann man es sagen. Denn was die Autorin hier geschaffen hat ist mehr als einmalig.
Ich bin auch jetzt noch völlig geflasht und restlos begeistert.
Daher kann ich euch dieses Buch nur ans Herz legen.
Klare Empfehlung.
Fazit:
Mit "Cor de Rosas Tochter" ist der Autorin ein atemberaubender Fantasy Roman gelungen der mich völlig begeistert hat!
Natürlich bekommt dieses Buch die volle Punktzahl von mir.