Bücher mit dem Tag "alternative realität"
53 Bücher
- J. R. R. Tolkien
Der Herr der Ringe (Lederausgabe)
(7.398)Aktuelle Rezension von: LegendenzeitDER Klassiker der Fantasie. Liest sich heutzutage gewiss etwas altbacken, aber ohne dieses Meisterwerk gäbe des das Genre gar nicht. Vermutlich fußen 99% aller "modernen" Fantasygeschichten auf die and oder andere Weise auf diesem Werk.
- Suzanne Collins
Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele
(17.725)Aktuelle Rezension von: abendsternchenViele kennen von euch sicher schon die Tribute von Panem Trilogie. Asche auf mein Haupt, ich habe vor einiger Zeit erst einmal Band 1 gelesen. Nun fehlen mir aber noch die anderen beiden Bände. Diese habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen.
Vermutlich muss ich hier auch nichts mehr über den Inhalt vom ersten Band erzählen, daher erspar ich euch das auch. Notfalls gibt’s den Klappentext für eine kurze Zusammenfassung.
Der erste Band Tödliche Spiele aus Tribute von Panem hat mir sehr gut gefallen. Ein Buch das die grausamen Seiten des Capitols und Panems zeigt. Ein Buch voller Spannungen und Emotionen. Ein Kampf ums Überleben. Die Hungerspiele werden seitens des Capitols zur Verhinderung von Rebellionen genutzt.
Wir lernen die Protagonisten Katniss und Peeta kennen. Beide Personen, welche zuvor nie wirklich auffielen. Und doch schaut jeder bei den Hungerspielen auf sie. Sie wurden die Lieblinge vom Publikum und so gut wie jeder verfolgte ihren Kampf ums Überleben.
Katniss ihre Entscheidungen waren für mich vollständig nachvollziehbar. Sie und Peeta wurden lebendig dargestellt und man wollte mehr über sie erfahren. Aber auch über die unterschiedlichen Distrikte hätte ich gerne noch mehr gelesen und kennen gelernt.
Der Schreibstil war leicht zu lesen und auch flüssig. Der rote Faden um die Geschichte zog sich für mich durch das ganze Buch. Die Spannung wurde durchweg aufrechterhalten und man zitterte regelmäßig mit Katniss mit.
Ein spannender und für mich gelungener Einstieg in die Geschichte rund um die Tribute von Panem.
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 3: Opal. Schattenglanz (mit Bonusgeschichten)
(3.048)Aktuelle Rezension von: KuruminaZwischen Daemon und Katy knistert es unaufhörlich. Die Liebesgeschichte der beiden ist so schön zu verfolgen und Daemon zeigt sich von seiner charmantesten Seite. Aber das VM und Dädalus funken immer dazwischen und auch Blake ist ein gewaltiger Störfaktor.
Es wärmt mir das Herz wie sich die Geschichte zwischen Daemon und Katy entwickelt. Die beiden können endlich nicht mehr nur streiten, sondern sind durchaus kompromissbereit. Vor allem Daemon hat eine tolle Charakterentwicklung hingelegt und wer ihm bisher nicht verfallen ist, wird es spätestens nach dem Buch sein. Auch Dawson legt eine interessante Entwicklung hin, die neugierig macht. Katy hinkt da fast schon ein wenig hinterher. Sie ist eher passiv und lässt sich Gutes tun, während sie hier und da mit inneren Dämonen zu kämpfen hat.
Pluspunkte gibt es von mir außerdem für die tolle Spezies der Lux, die ich im ersten Buch nicht erwartet habe, sowie für die detaillieren und wunderschönen Beschreibungen und Gefühlsregungen.
Dagegen finde ich die Geschichte um das VM und Dädalus inzwischen etwas langwierig. Genau genommen passiert nicht viel in der Richtung. Es scheint sich eher zu wiederholen. Auch das Blake wieder da ist, finde ich eher nervig. Wie schon zuvor löst er bei mir ein ungutes Gefühl aus und ich möchte ihm einfach nicht mehr vertrauen. Er ist und bleibt ein kleiner, kranker Perversling, den ich nicht mag.
Alles in allem ist es ein durchaus gelungenes Buch, das ich Jugendlichen und Erwachsenen empfehlen würde, die Romantasy und Armentrouts Schreibstil mögen und Geschichten mit Vampiren oder Dämonen überdrüssig sind.
- Dmitry Glukhovsky
Metro 2033
(627)Aktuelle Rezension von: gerda_badischldanke, jen_loves_reading_books, für deine perfekte rezension vor 3 jahren, die ich hier zum Teil wörtlich wiedergebe, um mir meine eigene Formulierungsarbeit zu erleichtern.Hintergrund:
Wann "Metro 2033" im russischen Original erschienen ist, lässt sich gar nicht so leicht eruieren. Im deutschen Wikipedia findet man 2007, in der englischen und auch in der französischen Wikipedia jedoch 2002. vermutlich hängt das damit zusammen, dass die erste Version des Romans ein Online-Experiment war, und nach intensiver Leser-beteiligung erst einige Jahre später erstmals gedruckt wurde. Fest steht, dass es sich um einen Bestseller handelt, der in viele Sprachen übersetzt wurde. Es gibt dazu auch ein Videospiel, die 2 Folgebände "Metro 2034 und 2035" und angeblich ist sogar die Verfilmung geplant.
Meine deutsche Heyne-Ausgabe ist von 2008, übersetzt von David Drevs, und 764 Seiten lang. Im Anhang findet man ein Glossar zu den wichtigsten Moskauer Begriffen und U-Bahn-Stationen, das sehr nützlich gewesen wäre, wenn ich es vorher gewusst hätte ... :-)
Inhalt:
Es ist das Jahr 2033. Nach einem verheerenden Atomkrieg liegen weite Teile der Welt in Schutt und Asche. Moskau ist eine Geisterstadt, bevölkert von Mutanten und Ungeheuern. Die wenigen verbliebenen Menschen haben sich in das weit verzweigte U-Bahn-Netz der Hauptstadt zurückgezogen und dort die skurrilsten Gesellschaftsformen entwickelt. Sie leben unter ständiger Bedrohung der monströsen Wesen, die versuchen, von oben in die Metro einzudringen …
Der Junge Artjom macht sich auf eine abenteuerliche Reise durch die U-Bahn-Tunnel, um die Menschheit vor der endgültigen Vernichtung zu bewahren.
Meinung:
Die beschriebene Atmosphäre der Metro hat schon etwas sehr Eigenes. Das hat mir sehr gefallen und die detailreichen Beschreibungen lassen die Orte vor dem inneren Auge Wirklichkeit werden und man kann dadurch tief in die Story abgleiten.
Bei den unterschiedlichen Stationen und den Menschen, die Artjom auf seiner langen und beschwerlichen Reise kennenlernt, hat der Autor so ziemlich alles reingepackt, was dystopische Geschichten so hergeben (Kannibalen, Mutanten, religiöse Fanatiker, Faschisten, etc). Mir waren die Monster ein bisschen zu sehr an den Haaren herbeigeholt (z.B. wie sollen, bitte, durch Radioaktivität Flugsaurier entstehen???) wohingegen Menschen in einer Notsituation durchaus einiges an haarsträubenden Verhaltensweisen zuzutrauen ist.
Während es anfangs noch interessant ist, in Artjoms Gedankenwelt einzutauchen, wird es zunehmend anstrengender den immer gleichen Gedankengängen seitenlang interessiert zu folgen, ohne das dabei irgendetwas Brauchbares dabei heraus kommt. Überhaupt ist Artjom einer der blassesten Helden, die mir je in einem Buch untergekommen sind: er ist nicht sexy, nicht heldenhaft, und vermutlich nicht einmal der "Auserwählte" für den er und andere ihn phasenweise halten.
Die einzige wirkliche Erkenntnis hat er ganz zum Schluss und da wird es dann nochmal richtig spannend, aber dann verpufft alles ins Leere ohne dass der Autor diese Thematik mal wirklich angegangen wäre.
Ich hatte ohnehin den Eindruck, dass der Autor ein wenig Mystik mit einbringen wollte, dann aber wohl beschlossen hatte, es dann doch nicht zu tun und das Thema dann allein stehen liess ohne weiter darauf einzugehen.
Dann muss man schon sagen, das unser Held doch recht oft von der Glücksgöttin geküsst sein musste. Er entkommt so derart oft im letzten Augenblick, dass es schon an Wunder grenzte und es störte mich im Laufe der Geschichte zunehmend.
An die Wegbegleiter braucht man sich gar nicht erst gewöhnen, denn wenn Artjom einen der Tunnel mit ihnen betritt, kann man sicher sein, dass er der Einzige ist, der wieder heraus kommt.
Ganz abgesehen davon, empfand ich die Dialoge teilweise seltsam formuliert und auch der Text ruckelte recht häufig. Das habe ich schon oft bei Geschichten festgestellt, die aus dem Russischen übersetzt werden. Ob das an der Russischen Sprache liegt, oder an den Übersetzern, kann ich nicht sagen.
Das Ende hatte noch einen kleinen Knaller bereit, der aber genau so schnell wieder in der Versenkung verschwand.
Fazit:
Einerseits mag ich die Thematik und die Atmosphäre des Buches, andererseits empfand ich es bei vielen Dingen viel zu inkonsequent und manchmal auch nicht richtig durchdacht bzw. zu Ende gedacht. WEnn jemand nach Moskau reist, ist es natürlich ein MUSS!
Lesetipp:
Zum Thema "alternative Gesellschaft in der U-Bahn" empfehle ich "Neverwhere" von Neil Gaiman: das spielt mehr im Fantasy/Grusel-Genre, und lässt einen die Londoner U-Bahnstationen mit völlig neuen Augen sehen.
- Amy Ewing
Das Juwel - Die Gabe
(1.762)Aktuelle Rezension von: still_readingNachdem das Blutergebnis anzeigte, dass sie ein Sorrogat sei, wurde sie ihrer Familie entrissen und aller Entscheidungen beraubt. Sie kam in eine Verwahranstalt namens Southgate und wurde in den drei Auspizien unterrichtet. Dann landete sie auf der Auktion, als Los Nummer 197 und wurde schließlich von der Herzogin vom See erworben und somit von ihrer besten Freundin Raven getrennt. Ihr soll wie jedem anderem Sorrogat eine Leihmutterschaft aufgezwungen werden. Doch trotz der Umstände gab es Hoffnung für sie, denn sie hatte sich verlieben können in Ash. Es ist eine Verbotene und Gefährliche Liebe, welche Ash sogar den Kopf kosten könnte, doch sie gehen das Risiko ein, obwohl sie wissen das es nicht für immer sein kann denn, er ist ein Gefährte und soll Carnelian, der Nichte der Herzogin, Gesellschaft leisten und ihr schöne Augen machen und sie sozusagen in den Dingen der Liebe unterrichten. Doch der Ortswechsel bringt sie nicht auseinander sondern das auffliegen, womit Ash schließluch dem Tode geweiht ist.
Violet Lasting ist trotz der Dinge, die ihr wiederfahren sind stark geblieben und dies macht diese Geschichte so besonders. Sie ist selbstlos und rettet Raven das Leben, ob es funktioniert erfahren wir wahrscheinlich erst im zweiten Band. Doch was geschieht mit Ash wird er exekutiert oder kann Violet ihren liebsten retten. Und was ist mit der letzten Offenbarung, dass Garnet, der Sohn der Herzogin vom See, mit Lucien gemeinsame Sache macht, welches äußerst überraschend war, denn er führte sich wie ein dummer Trunkenbold auf, der in den letzten Kapiteln häufiger mit Violet das Gespräch gesucht hatte, obwohl er sie zu Anfang wie alle anderen behandelt hat.
Diese Geschichte bringt einfach so viel mit sich und ich bin gespannt was der nächste Band enthüllt und ich hoffe innigst das Ash nicht sterben wird, denn was würde Violet ohne ihn machen und werden Lucien und Garnet sie wirklich da rausschaffen können oder wird sie vorher noch schwanger?
- Susanna Clarke
Jonathan Strange & Mr. Norrell
(201)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchAusnahmsweise würde ich sagen: Vergleiche mit Tolkien sind hier nicht völlig aus der Luft gegriffen. Meistens beziehen sie sich ja nur darauf, dass ein Autor einen irgendwie episch angehauchten Roman von beträchtlicher Länge abgeliefert hat. Clarkes Buch ist zwar lang, allerdings eher ein Gesellschaftsroman der Fantasy als ein Epos. Tolkien wollte mit seinem Werk eine "Mythologie für England" schaffen, Susanna Clarke schreibt die englische Geschichte neu- stilsicher, faktenkundig, erfinderisch und mit britischem Understatement. Dass der entstandene Roman manchen Fantasyfan enttäuscht, ist nicht verwunderlich. Genauso wenig muss man sich wundern, dass er viele Leser begeistert hat. Müsste ich das Buch mit einem Wort beschreiben, würde ich vermutlich "originell" wählen. (Und dieser Begriff drängt sich in der Fantasyliteratur leider nicht allzu oft auf.)
Ich vergebe fünf Sterne, obwohl das Buch ein paar Schwächen hat. Zum Beispiel dauert es am Anfang lange, bis man mit den Hauptpersonen warm wird. Kein Wunder, schließlich handelt es sich um einen grantigen Alten und einen arroganten reichen Schnösel. Trotzdem hat man sie am Ende des Romans ins Herz geschlossen. In ihrem zurückhaltenden Stil beschreibt Clarke die absurdesten Ereignisse, verliert dabei aber den historischen Rahmen des Krieges gegen Napoleon nie aus den Augen. Ihre Kommentare zur Politik sind dabei oft nicht weniger treffend und amüsant als die zur Zauberei, ihrem "Spezialgebiet". Und auch ein paar historische Persönlichkeiten bekommen ihr Fett weg. Angenehm ist vor allem auch, dass Clarke auf die in der Fantasy so häufige schwarz/weiß-Zeichnung der Figuren verzichtet, allen Stärken und Schwächen zugesteht, und uns sogar mit einem kitschigen Happy End verschont.
Wer sehen möchte, wie britische Gentlemen sich gegen perfide Elfen und dunkle Zauber schlagen, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen. Wer das albern findet und eher auf epische Helden mit blutrünstigen Feinden steht, sollte lieber die Finger davon lassen.Schlußbemerkung: Bei aller Liebe zu dem Buch, muß ich dennoch sagen Tolkien ist besser!
- Philip K. Dick
The Man in the High Castle/Das Orakel vom Berge
(27)Aktuelle Rezension von: sechmet… Hitler den Krieg gewonnen hätte?
1962 ist Amerika geteilt – die Ostküste ist deutsch und die Westküste japanisch. Einzig die Rockies bilden eine neutrale Zone. Dort soll ein mysteriöser Autor leben, der den Widerstand entfachen könnte. Genau diesen Autor sucht die Judolehrerin Juliana, denn nur er scheint zu wissen, wie man der falschen Geschichte entkommt.
Von Philip K. Dick wird hier eine düstere alternative Zeitlinie aufgezeigt. Eine Welt, in der sich die Nazis und die Japaner Amerika teilen und letztendlich auch die stärksten Mächte der Welt sind. In dieser Welt gibt es aber auch ein Buch, welches bei den deutschen Gebieten verboten ist, denn es beschreibt eine Welt, in der Hitler starb und somit nicht den Krieg gewinnen konnte.
In dem Buch lernt man verschiedene Charaktere auf beiden Seiten kennen. Und dadurch auch ein wenig das Leben auf beiden Seiten. Die 1960er Jahre sind vor allem von dem kalten Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion geprägt. Dieses findet man in diesem Roman wieder. Allerdings zwischen Japan und Deutschland.
Die Bücher von Philp K. Dick gehören definitiv zu den Klassikern, die man lesen sollte. Insbesondere dann, wenn man Science Fiction mag. Denn von ihm stammen Romanvorlagen für Filme wie „Blade Runner“, „Minority Report“ oder „Total Recall“. Allerdings sollte man hier nicht erwarten, dass man eine 1:1 Umsetzung bekommt. Letztendlich wurden seine Romane immer nur als Idee für die jeweiligen Filme benutzt. Ich kann nur empfehlen, sich auf dieses Buch einzulassen. Es ist kurzweilig, tiefgründig und mach Spaß es zu lesen. Da ich die Serie nicht kenne, kann ich nicht beurteilen, wie genau diese Romanvorlage zu der Serie passt, aber wenn man bereit ist, sich von der Serie zu lösen, hat man sicherlich genauso viel Spaß an diesem Buch, wie jemand, der diese Serie nicht kennt. - Dani Atkins
Die Achse meiner Welt
(959)Aktuelle Rezension von: Maza_e_KeqeRachel ist 18 und hat gerade die Schule abgeschlossen. Vor dem Beginn des Studiums verbringt sie einen letzten Abend mit ihrem festen Freund und ihren Freunden, einer Clique, die sich seit Jahren kennt. Ein Unfall reißt sie schließlich auseinander. 5 Jahre später ist Rachel noch immer verzweifelt; Trauer, Schmerz und Sorgen bestimmen ihr Leben. Am Grab ihres besten Freundes bricht sie schließlich zusammen… und erwacht im Krankenhaus; umgeben von ihren sehr lebendigen Freunden, ihrem Verlobten und körperlich nahezu unversehrt. Niemand erinnert sich an den Unfall und an Rachels armseliges Leben danach.
Obwohl der Schreibstil angenehm flüssig liest, trieft nahezu das gesamte Buch vor Schmalz und Klischee. Die ganze Handlung liest sich wie eine extra schnulzige Liebesgeschichte: Rachel hat ihre Trauer nur geträumt und kann die wundervolle alternative Gegenwart glücklich genießen. Alles absolut langweilig und vorhersehbar. Allerdings bleibt die ständige Frage nach dem „Wie“.
Erst ganz zum Schluss folgt die unerwartete Auflösung, die mich wirklich überraschen konnte. Diese und die Anmerkung der Autorin (nach der Danksagung) konnten mich dann doch ein wenig mit der Geschichte versöhnen, weshalb ich dem Buch ein paar Sterne in der Bewertung zugestehe. - Jasper Fforde
Der Fall Jane Eyre
(561)Aktuelle Rezension von: dasbuchzuhauseDer literarische Supergau ist eingetreten und Jane Eyre wurde aus dem Originalmanuskript von Charlotte Brontë entführt. Was kann nun getan werden, um zu verhindern, dass das komplette Buch für immer ohne seine Hauptfigur ist? Ein sehr kniffliger Fall für die Literaturagentin Thursday Next. Wird sie es schaffen und Jane Eyre retten?
das Debüt von Jasper Fforde ist einfach grandios bekloppt, spleenig und einfach liebenswert. Um es kurz zu machen: entweder liebt man diese Buchreihe oder man lässt es. Ich gehöre zu denjenigen, die es heiß und innig lieben. Jasper Fforde hat sich eine Parallelwelt zu der unsrigen ausgedacht. Es ist auf den ersten Blick ziemlich ähnlich, doch unterscheiden sich die Welten auch voneinander.
Literatur hat einen ziemlich hohen Stellenwert und es gibt im Polizeiapparat mehrere Abteilungen, die sich mit diesen Verbrechen beschäftigen. Auch die Bevölkerung nimmt die Sache ziemlich ernst und streitet erbittert darüber, wer denn jetzt die Stücke Shakespeares geschrieben hat. Es gibt Zeitreisende und eine Spezialeinheit, die ChronoGarde, die sich mit Problemen und Verbrechen in diesem Bereich beschäftigt.
Alles in allem ziemlich verrückt und auf den ersten Blick denkt man, dass Jasper Fforde schwer einen an der Waffel hat. Auf den zweiten Blick merkt man, dass er einfach ein Mensch mit einer wunderbar überschäumenden Fantasie ist, der sich tolle Geschichten und komplette Parallelwelten ausdenkt. Es gibt viele Dialoge und so ist die Erzählung sehr dynamisch. „Der Fall Jane Eyre“ hat alles, was eine gute Geschichte braucht. Es ist ein spannendes Buch, eine verrückte und verzwickte Geschichte um ein mysteriöses Verbrechen, durchgeknallte Charaktere, es gibt eine Liebesgeschichte, einen mehr als bösen Bösewicht und witzige Details, was will man mehr?
Gleichzeitig ist es auch ein Spiegel für uns, wir beschäftigen uns mit unserem Klein-Klein, mit Nebenkriegsschauplätzen und gehen nicht die großen Fragen an. Dies ist in unserer Welt so und auch in der Parallelwelt, in der „Der Fall Jane Eyre“ spielt. Wir zanken uns um Worte, um Details und vergessen dabei das große Ganze. Fforde gelingt es, eine aufregende, völlig durchgeknallte Geschichte zu erzählen und am Ende des ersten Bandes möchte man – so man es denn mag – sofort die Fortsetzung lesen, aber die steht „In einem anderen Buch“, so heißt sie nämlich, die Fortsetzung.
- Jonathan Stroud
Das Amulett von Samarkand (Bartimäus - Das Hörspiel 1)
(56)Aktuelle Rezension von: Mrs_Nanny_OggSchon lange bin ich um diese Bartimäus-Reihe herumgeschlichen - nun habe ich mich endlich herangewagt und wurde nicht enttäuscht. Der erste Band der Reihe - Das Amulett von Samarkand - wurde von Martin Semmelrogge gelesen. Das klingt zwar zunächst ungewöhnlich, passt aber doch sehr gut zumindest auf den rotzig-frechen Ton von Bartimäus. Allerdings hätten die Teile, die aus der Sicht von Nathanael beschrieben wurden, durchaus von einem anderen Sprecher gelesen werden können. Mit der Zeit hat mich Martin Semmelrogge dann doch ermüdet. (Halber Stern Abzug deswegen).
London wird eigentlich von Zauberern regiert. Diese sind doch recht arrogant, weil sie sich den Normalen gegenüber als überlegen fühlen. In dieser Gesellschaft wächst Nathanael auf. Von seiner Herkunft erfährt man nicht viel, nur dass er mit knapp 6 Jahren als Gehilfe zum Zauberer Arthur Underwood kommt, der das Talent des Jungen glatt ignoriert. Nur seine Frau Martha kümmert sich liebevoll um ihn.
Eines Tages wird Nathanael, der sich heimlich schon an Zaubersprüche für Fortgeschrittene gemacht hat, von Simon Lovelace und seinen Bekannten bei einem Besuch im Haus Underwood gedemütigt. Sein Meister steht ihm nicht bei. Nathanael schwört auf Rache. Er fasst einen wagemutigen Plan. Er beschwört einen Dschinn der höheren Stufe (Bartimäus) und befiehlt ihm, Simon Lovelace das Amulett von Samarkand zu stehlen. Allerdings ist ihm nicht bewusst, welche Bedeutung dieses magische Schmuckstück hat und welche Folgen es für ihn und seinen Meister haben wird.
Die Geschichte ist wie gesagt abwechselnd aus der Sicht von Nathanael und Bartimäus erzählt. Bartimäus ist rotzfrech und will sich eigentlich nichts von so einem kleinen Zauberlehrling befehlen lassen, doch Nathanael ist schlauer als gedacht und hat ihn in seiner Gewalt. Sehr lustig sind die Dialoge zwischen den beiden oder auch zwischen Bartimäus und den anderen zahlreichen Zauberwesen.
Ich hab mich köstlich amüsiert und gleich mit Band 2 weitergemacht ( Das Auge des Golem). 4,5 Sterne
- Katie MacAlister
Steamed
(51)Aktuelle Rezension von: InsiderwitzDas Buch wird auf dem Klappentext als cleverer Roman mit dem für die Autrin typischen Humor. Nun, um ehrlich zu sein- clever ist das Buch nicht, denn die Charaktere sind recht flach und auch die Geschichte ist nicht interessant geschrieben, und ich kann mich auch an keine lustige Stelle erinnern...
Die Charaktere sind nicht wirklich interessant. Jeder von ihnen ist flach und die Hauptcharaktere handeln manchmal echt seltsam- da wird zum Beispiel Jack an einer Stelle von seiner Schwester getrennt, und trotzdem steigt er noch mit Octavia ins Bett. Auch Octavia handelt im Roman seltsam- da küsst Jack sie an einer Stelle gegen ihren Willen und anstatt ihn dafür irgendwie zu bestrafen oder ihn auch nur irgendwie damit zu konfrontieren, sagt sie an einer Stelle nur mal kurz am Rande, dass er dies ohne ihren Willen getan hat und kommt dann mit ihm zusammen, als ob nichts passiert wäre...
Auch ist das Buch stellenweise sexistisch. In einem der ersten Kapitel aus Octavias Sicht wird zum Beispiel angedeutet, dass Frauen keine Prostituierten besuchen- außerdem rechtfertigen mehrere männliche Charaktere an manchen Stellen ihre Taten damit, dass sie ja nur wie ein Mann handeln. Zum Beispiel erklärt Jack Octavia, dass er ihr nur hinterherlüstert, weil jeder Mann das tun würde- nicht nur werden dadurch alle Männer auf einen Haufen geworfen, sondern es wird so auch ein recht homophobes Weltbild gezeichnet, in dem Schwule keinen Platz haben.
Das Worldbuilding hätte auch besser sein können- die Welt von Octavia unterscheidet sich stark von unserer Welt, aber es wird nicht erklärt, WARUM sie sich von unserer Welt unterscheidet. Octavia lebt zwar in einer Welt, in der Jesus zwar gelebt hatte (sie lebt genau wie Jack im Jahre 2010 nach Christus) und die Länder Preußen, Großbritanien, die Vereinigten Staaten, Mexiko und Kanada (noch) existieren, aber was genau dafür gesorgt hatte, dass ihre Welt so steampunkartig ist, wird nicht erklärt...
Das alles ist recht schade, denn dieses Buch hätte viel Potenzial gehabt.
- Philip Pullman
His Dark Materials
(29)Aktuelle Rezension von: Wortmagie„His Dark Materials“ von Philip Pullman ist einer der Kinderbuchklassiker unserer Zeit. Die Trilogie gewann zahlreiche bedeutende Preise, wurde für Film, Fernsehen und die Bühne adaptiert und erzielte in den USA ähnliche Verkaufszahlen wie „Harry Potter“. Die drei Bände „Northern Lights“, „The Subtle Knife“ und „The Amber Spyglass” wurden von 1995 bis 2000 veröffentlicht. Obwohl die Geschichte somit über 20 Jahre alt ist und zeitlich genau in meine Kindheit fällt, wuchs ich nicht mit ihr auf. Ich entschied, die Lektüre als Erwachsene nachzuholen und erwarb diesen wunderschönen Sammelband.
In einem Paralleluniversum, in einer Welt, die der unseren ähnlich und doch ganz anders ist, wächst Lyra unter den Gelehrten des Jordan College in Oxford auf. Stets begleitet von Pantalaimon, ihrem Seelengefährten und Dæmon, verbringt sie ihre Kindheit unbeschwert in den verwinkelten alten Gemäuern. Mit ihrem besten Freund, dem Küchenjungen Roger, erlebt sie so manches Abenteuer in den verstaubten Gängen und auf den erhabenen Dächern des Colleges. Ihr mangelt es an nichts. Lyra ist glücklich. Doch ein Schatten droht, ihr Glück zu verdunkeln. Besorgte Gerüchte erreichen Oxford. Ängstlich flüstert man von den Gobblern, die durch das Land ziehen und wahllos Kinder rauben. Lyra schwört, sich niemals stehlen zu lassen und plant bereits ihren heroischen Kampf gegen die Entführer. Es trifft jedoch nicht sie, sondern Roger. Wild entschlossen, ihren besten Freund zurückzubringen, schließt sie sich den Gyptern an, dem fahrenden Volk, das auf den Flüssen Englands zuhause ist und ebenfalls Kinder an die Gobbler verlor. Es ist der Beginn einer fantastischen Reise, während derer Lyra Freundschaft mit Panzerbären, Hexen und mutigen Abenteurern schließt, die Grenzen ihres Universums hinter sich lässt und das Zünglein an der Waage eines gewaltigen Krieges um das Schicksal aller Welten sein wird.
Ich bin der einsamste Mensch der Welt. Ich glaube, ich bin die einzige Person auf diesem Planeten, die „His Dark Materials“ nicht bezaubernd fand. Vielleicht stimmt etwas nicht mit mir. Ich bin fest davon ausgegangen, dass ich die Geschichte mögen würde, ich hatte überhaupt keine Zweifel daran. Pustekuchen. Was ist da nur schiefgegangen? Ich bin erschüttert. Ich verstehe nicht, wieso ich keinen Zugang zu der Trilogie fand, obwohl ich mich anstrengte und abrackerte, immer wieder Anlauf nahm, mir der Rhythmus der Geschichte jedoch verschlossen blieb, sodass ich nie in ihr ankam. Mir fehlte der magische Sog, der so viele Kinderbücher auszeichnet. Ich konnte mich mental nicht in Philip Pullmans Multiversum hineindenken und war nicht fähig, Beziehungen zu den Figuren aufzubauen. Stattdessen erschien mir das gesamte Werk langatmig und zäh wie eine alte Schuhsohle. Es kam mir vor, als hätte sich Pullman nicht entscheiden können, ob er nun ein abenteuerliches Kinderbuch oder eine theologisch-philosophische Abhandlung schreiben wollte. Der Autor wurde für den angeblich anti-religiösen Ton der Romane scharf kritisiert, besonders von der katholischen Kirche in den USA. Wie irgendjemand auf die Idee kommen kann, „His Dark Materials“ als anti-religiös zu bezeichnen, entzieht sich meinem Verständnis. Natürlich ist es ein kontroverses Werk, das sich von den Lehren der christlichen Kirche distanziert, demzufolge lautet der richtige Begriff allerdings anti-institutionell, keinesfalls anti-religiös. Pullman bespricht zahlreiche religiöse Motive und betont die schlichte Schönheit des Glaubens, wird er nicht vom Klerus gesteuert und beschnitten. Intellektuell und theoretisch weiß ich diese Herangehensweise als faszinierend zu schätzen – praktisch und emotional blieb sie mir leider völlig suspekt. Ich konnte mit dem Auftauchen von Engeln, einer göttlichen Vaterfigur und der Verarbeitung des biblischen Sündenfalls überhaupt nichts anfangen. Es war mir alles zu viel, zu gewichtig und zu symbolisch. Ich vermisste Leichtigkeit, Spannung und Witz, war von der verbissenen, künstlichen, geballten Kritik der Geschichte abgeschreckt. Ich quälte mich mühsam durch die Lektüre und sah nur selten einen Lichtblick. Beispielsweise mochte ich das Konzept der Dæmons als ausgelagertes, externes Stück der Seele eines jeden Menschen, hätte dieses aber ohne die Einleitung meiner Ausgabe wohl nicht oder erst spät verstanden. Auch sympathisierte ich mit vielen Figuren, war von ihrer jeweiligen Rolle in der Geschichte jedoch nicht begeistert. Der Panzerbär Iorek Byrnison und der Aeronaut Lee Scoresby sind tolle, liebenswerte Charaktere, doch ihre Beziehung zur Protagonistin Lyra, die ich ohnehin nicht mochte, konnte ich nicht nachvollziehen. Es war wie verhext: ich entdeckte in „His Dark Materials“ einiges, was mir für sich genommen gefiel, nur im Rahmen der Geschichte überzeugten mich diese Elemente nicht und halfen mir nicht, mich durch diesen dicken Wälzer zu kämpfen.
Am Ende einer enttäuschenden Kinderbuch-Lektüre stellt sich natürlich immer die Frage, ob die Geschichte auf mich anders gewirkt hätte, hätte ich sie gelesen, als ich noch zur Zielgruppe gehörte. Im Fall von „His Dark Materials“ glaube ich das nicht. Ich wäre zwar nicht in der Lage gewesen, die vielen kritischen Nuancen der Trilogie zu benennen, aber ich hätte wahrgenommen, dass da etwas zwischen mir und der Geschichte steht. Ich bezweifle stark, dass ich im Alter zwischen 6 und 11 Jahren Spaß mit Lyras Abenteuern gehabt hätte, weil sie eben einfach nicht abenteuerlich genug geschrieben sind. Ein Kinderbuch, das lediglich von Erwachsenen verstanden werden kann, verfehlt meiner Meinung nach das Ziel. Nun gut. Es hat nicht sein sollen. Das ist sehr schade und ich bin immer noch völlig perplex, wie sich diese Lektüre für mich gestaltete, doch damit muss ich jetzt leben. Es ist ja nicht meine erste unpopuläre Buchmeinung, die ich in Zukunft beständig verteidigen muss. Ich habe Übung darin, der einsamste Mensch der Welt zu sein.
- Kazuo Ishiguro
Never Let Me Go
(130)Aktuelle Rezension von: Sarah35Dieses Buch har mich sowas von fertig gemacht. Ich habe selten so geweint wie bei diesem Buch. Sobald einem klar wird, zu welchen Zweck die Kinder und Jugendlichen in dem Internat sind, zerbricht jede Hoffnung die man auf ein glückliches Ende haben kann. Es ist wirklich krass, wie mit jeder gelesenen Seite das Herz schwerer wird, am Ende war von mir nur noch ein Häufchen Elend übrig. Dieses Buch hat mich Wochen nachdem ich es ausgelesen hatte noch beschäftigt. Es steht in meinem Bücherregal, ich würde es eigentlich gerne nochmal lesen, aber ich traue mich nicht, weil ich beim letzten Mal seelisch am Ende war. Ein wunderbar trauriges Buch. Großartig geschrieben!
- Richard Schwartz
Das Erste Horn
(259)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchZu Beginn des Buches, passieren schon die ersten Vorfälle, die die Story langsam ins Rollen bringen: Ein schwerer Sturm, der nicht aufzuhören scheint und ein brutaler Mord, den keiner gehört und gesehen hat. Alles gut durchdacht, die offenen Fragen werden nach und nach geklärt, werfen jedoch andere Ungereimtheiten auf, die es zu lösen gilt. Eben so, wie man sich ein gutes Buch vorstellt.
Die Sprache, ist sehr gut. Sie ist so schön alt. 'Ser' statt 'Sir' und es gibt keine Uhren, nur Stundenkerzen, und insgesamt kommt durch die etwas ältere Sprache eine dunkle Stimmung auf.
Auch kommt immer wieder schwarzer Humor hinzu, ich persönlich bin Fan von schwarzem Humor, und Ser Havald trifft genau den Punkt.Alles in Allem ein sehr gutes Buch und ich freue mich schon darauf, den zweiten Teil aufzuschlagen und zu schauen, wie die Geschichte um das geheime Land Askir weitergeht.
- Anna Palm
Schmetterling aus Staub
(80)Aktuelle Rezension von: Anna625Mika wächst behütet in einer Welt auf, in der die Menschen glücklich sind. Alle sind entspannt und zufrieden, denn sie sind Harmonier. So hat es zumindest der Test entschieden, dem sie alle sich mit 8 Jahren unterziehen mussten und der die Menschen in Harmonie-, Macht-, Ehrgeiz- und Risikomenschen einteilt. Jede der vier Gruppen hat eine eigene Stadt, in der alles perfekt auf die jeweilige Persönlichkeit abgestimmt ist: Job, Erziehung, sogar die Nahrung und das Freizeitangebot. Wird bei einem Kind ein anderer Persönlichkeitstyp festgestellt als bei seinen Eltern, dann wird es einfach dem Testergebnis entsprechend in eine andere Stadt einsortiert. Mika selbst hat alles daran gesetzt, damit ihr das nicht passiert, denn schon früh hat sie festgestellt, dass sie so harmoniebesessen eigentlich gar nicht ist. Aber wer will schon aus seiner Familie gerissen werden? Also lebt sie Tag für Tag, Jahr für Jahr in Seelenheide und bekommt immer mehr das Gefühl, da nicht hinzugehören. Bis eines Nachts plötzlich ein Risikojunge auf ihrer Gartenmauer sitzt, der das System stürzen möchte.
Der Einstieg hat mir sehr gut gefallen und mich ein wenig an "Hüter der Erinnerung" von Lois Lowy erinnert. Auch die Grundidee hinter der Story fand ich toll und so kam ich anfangs wirklich gut zurecht. Mit der Zeit hat mich dann jedoch die Protagonistin Mika zusehends genervt; ihre charakterliche Entwicklung vollzieht sich wenn überhaupt nur sehr langsam, sie ist häufig sehr ängstlich und weinerlich und wirkt eher passiv und weltfremd. Viel spannender fand ich da die Nebenfigur Janna, ein Machtmädchen, das hin- und hergerissen ist zwischen seinem Drang, andere zu befehligen, und seinem innerlichsten Wunsch nach Liebe, Wertschätzung und Geborgenheit. Mit ihr im Fokus hätte ich die Geschichte viel mehr genossen. Dazu kommen hin und wieder einige Punkte, die nicht direkt Logikfehler in dem Sinne darstellen, die aber deutlich detaillierter hätten ausgearbeitet werden müssen, um wirklich Sinn zu ergeben.
Ich bin also etwas zwiegespalten, was ich von diesem Buch halten soll. Für "zwischendurch" ist es allemal gut, vollkommen überzeugen konnte es mich aber nicht!
- Simon Urban
Plan D
(35)Aktuelle Rezension von: Charlie-GruberoVor ein paar Jahren im Urlaub gelesen. Viel dabei gelacht. Die Idee des Romans, dass die DDR heute noch existiert, ist natürlich wirklich pfiffig. Die Konstellation mit zwei Kommissaren aus der BRD und der DDR bietet eine tolle Vorlage für witzige Dialoge und zum Teil skurrile Situationen.
hie und da hat das Buch Längen, sonst aber gelungen. - Richard Schwartz
Die Zweite Legion
(172)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchDie Geschichte geht direkt dort weiter, wo der erste Band aufgehört hat. Die Ideen des ersten Bandes werden hier durchaus interessant weiter entwickelt. Der erste Band war für sich abgeschlossen, aber der zweite hat keinen richtigen Schluß und läßt den dringenden Wunsch offen, im nächsten Band zu lesen wie es weitergeht.
Wunderbar gestaltete Charaktere, Spannung und Aktion.
- Robert Harris
Vaterland
(357)Aktuelle Rezension von: WaltherIch habe diesen Roman geschenkt bekommen und seitdem mehrfach gelesen. Die Mischung aus historischer Dystopie und Thriller zieht mich jedes Mal wieder in ihren Bann.
So hätte es vielleicht ausgesehen, wenn Herr H. seinen Krieg gewonnen hätte. Harris schreibt ja nicht viel über die Situation im eroberten Osten, aber das reicht auch schon, um das Gruseln zu bekommen.
Was ich mich immer wieder frage: Wäre die Judenvernichtung tatsächlich vergessen worden? Das ist ein erschreckender Gedanke. Aber gut: Der Sieger schreibt die Geschichte.
Wirklich toll ist die Verflechtung mit einem sehr spannenden Thriller.
- Mark Hodder
Auf der Suche nach dem Auge von Naga
(10)Aktuelle Rezension von: AnnikaLeu"Wenn sich ein Mann im Verlauf der Geschichte verheddert,
London... Hah! Von wegen. Afrika. Na ja gut, auch ab und zu mal London. Je nachdem in welches Kapitel man in dem dritten Teil der Burton und Swinbunre Reihe denn nun springt.
Richard, verliert er sich aus den Augen."
Ich nutze mal den Anfang meiner Rezension um mich für Fehler in den Rezensionen zu „Der kuriose Fall des Spring heeled Jack“ und „Der wundersame Fall des Uhrwerkmannes“ zu entschuldigen. Diese werde ich aber nicht berichtigen. Weil… nun ja, das wird jetzt kompliziert zu erklären. Aber ich versuch es mal so wie K’k’thymia - Hohepriester von und zu… - es versucht hat Burton zu erklären. Die Zeit ist ein Lied und das Lied der Naga muss gesungen werden bis zum Ende. Und dieses Lied erfordert nicht nur blutige Opfer und himmelschreiende Logikverzerrung. Man stelle sich ein Orchester vor welches unsere Zeitlinie repräsentiert und die Melodie unserer zeitlichen Entwicklung spielt. Ich spinne diesen Gedanken mal weiter: Man benütze STRG+C sowie STRG+V, STRG+V, STRG+V,… und jedes der Orchester in demselben Theater spielt jetzt sein Lied, welches immer ein klein wenig anders ist. Das dabei NUR Chaos entstehen kann, ist uns glaube ich allen irgendwie klar.
Da das aber jetzt sehr abstrakt ist, verpackt Hodder diese Zeitreise-Paradoxen-Theorien in die Geschichte des viktorianischen Zeitalters ohne Viktoria. Und Fehler, die ich eingangs angemerkt habe, entstehen schlichtweg dadurch, dass in diesen Büchern kein Stein auf dem anderen bleibt und am Ende, alles nur noch spekulativer und alternativer wird, als zu Anfang im beschaulichen 1861/63 erwartet.
Es geht hier um die Realität und die Möglichkeit von Parallel-Entwicklungen. Es geht um… Bäume, die beschnitten werden müssen. Es geht um die Auswüchse menschlichen Kriegstreibens. Es geht um die Wurzeln der Vernunft, Philosophie und der Poesie. Und Triebe, Ableger, Züchtungen. Ich glaube, tief in seinem Inneren ist Mark Hodder ein passionierter Gärtner. Anders kann ich mir den Hang zur Eugenik und zu Metamorphosen und diversen anderen Experimenten in seiner phantasievollen Gestaltung dieser Handlung nicht erklären.
"An einem schlechten Tag,
muss jeder Schritt als Errungenschaft gewertet werden."
Der Autor nimmt die geballte Ladung realer Vorbilder des 19.Jahrhunderts und des ersten Weltkrieges und lässt sie neue Wege einschlagen. Ein anderes Wort wie ‚alternativ‘ gibt es dafür nicht. Seine Schreibweise ist solide und nicht so alternativ auf drei Bücher nun gesehen, liegt sein Schwerpunkt noch immer auf dem Showdown. Mittens schwächeln seine Werke durch etwas zähen Fluss. Aber der Abgang ist stets rasant und spannend. Sein Hang zum Abschlachten von Nebencharakteren lässt sich nun nicht mehr leugnen. Das gefällt mir. Auch wenn es im diesem Teil nun extrem war und ich mich frage wie er DAS wieder gerade biegen will. Seine lyrischen Höhenflüge stiebitzt er sich aber bei den realen Vorbildern.
Schon zuvor fielen mir ein paar Eigenarten auf, die diese Geschichte mit anderen Werken gemein hat. Sei es nun zum Beispiel das Konsolenspiel: „Thief“ oder die britische unendlich Serie: „Doctor Who“. Ich kann euch versichern, es ist eigenartig, abgedreht und alternativ. In der Quintessenz aber hat Hodder dasselbe Problem wie alle anderen Zeitreise-Autoren: zu viele Möglichkeiten. Einmal aus der Achse gerissen und verselbstständigt lässt sich so ein Gerüst der vielen Welten und Entwicklungen nicht mehr mit zwei Händen zusammen halten. Und jedes Mal wenn, der Hauptcharakter denkt, er käme der eigentlichen Sache auf die Spur und alles würde wieder zum Normalzustand finden, schafft er eine weitere Parallele. Schon Sheldon Cooper aus ‚Big Bang Theory‘ weiß von diesen (unmöglich greifbaren) Dingen zu berichten.
Und dabei kommt es mir nicht im Mindesten so abstrus vor. Denn die Geschichte an sich glänzt mit langen Abschnitten voller Malaria, Moskitos, Pombe, Wegzoll an afrikanische Einheimische und Tagelangem Nichtstun voll Fieber und lauter afrikanischen Vokabeln die ich nicht aussprechen kann. Viel Zeit also innerhalb der Erzählung Ruhe zu bewahren. Dabei spricht aus den Seiten die Ehrfurcht des Autors vor Sir Burtons Reisetagebüchern.
"Wir möchten das alles einen Anfang,
einen Mittelteil und ein Ende hat."
Inhaltlich bewegt sich die Handlung von England einfach nur nach Afrika und zurück. Gebrochen wird diese ermüdende Reise durch die Hölle jedoch vom wilden Gehopse in verschiedenen Zeitebenen. Wenn ich in Teil1 noch einen roten Faden hatte und dachte in Teil2 wäre es ein Spinnennetz aus Fäden auf einem Flipchart, so hat Teil3 gar nichts. Der Leitstern dieser Handlung ist die Expedition an sich. Burton hat einen klaren Auftrag: Finde das afrikanische NagaAuge und bring es Heim. Tja, schon Kanarienvogel Pox aus Teil2 wusste, dass das nicht ohne Schwierigkeiten ablaufen wird. Ist es auch nicht. Es kommt viel schlimmer als erwartet. Als Leser behält man noch einigermaßen guten Überblick, im Gegensatz zu den Charakteren die den Nil hochjagen. Ein verzweifeltes Wettrennen mit Speke und den Preußen entsteht. Gute alte Entdecker, Forscher, Indiana Jones Manier. Hier nur übertroffen durch das Hüpfen in eine ‚schöne neue Welt‘ des ersten Weltkrieges, welches nicht nur England zerstört hat, sondern sich nun Afrika als Schauplatz gewählt hat. Das Empire fällt und nur Einer kann all die Zerstörung stoppen. Supermann Burton.
Ist euch aufgefallen, dass ich Swinburne nicht mehr erwähne? Wie schon in den beiden anderen Teilen, muss ich gestehen, kommt er mir einfach zu kurz. Ja, er wird hier als ‚best man‘ Burtons engster Freund dargestellt, er ist mein ‚präraphaelitischer Ritter‘ der nur lebt, wenn er dicht an der Kante zum Tod tanzt… Kunstpause. Aber das Buch verdient die Aufschrift: Burton & Swinburne nicht. Zu viele andere Charaktere sind genauso wichtig. Denke ich nur an Trounce, Honesty oder den Premierminister, die Wahrsagerin Comtess Sabina, oder… wie könnte ich ihn vergessen? Quips. Auch dieser Teil kommt ohne Liebelei aus. Exverlobte Isabel hat zwar einen ‚Karacho-Gastauftritt‘ aber was mich fasziniert ist die Liebe der Herren untereinander. Und ich rede von Freundschaft. Das tat beim Lesen einfach weh, wie eng die Männer sich mittlerweile stehen. Immer und immer wieder leiden die Charaktere und das ist gut so. Hodder ist kein Autor für eine glorreiche Queste mit einem goldenen Ritter auf weißem Roß. Im besten Fall würde ich ihm noch: Sadismus an den eigenen Charakteren vorwerfen. „Für Ihre Art ist es praktisch unmöglich, aus der einengenden Geradlinigkeit einer Erzählstruktur auszubrechen.“ (S.489)
"Allein Äquivalenz kann zu Zerstörung
oder endgültiger Transzendenz führen."
Fazit:
Die Lektüre des dritten Bandes hat mir gut gefallen. Auch wenn ich wesentlich länger für die erste Hälfte, denn die letzten Vier Kapitel brauchte. Hodder hält alle Fäden in der Hand und versucht nichts fallen zu lassen. Er macht sich ganz gut als Fadenspieler/ Hexenspieler. Ich frage mich nur, wer das 'Abnehmen' zur nächsten Figur übernimmt. Er geht auf Details ein, platziert Hinweise und Indizien. Aber dieser Fall war keine Detektivarbeit, es war ein Ende. EIN Ende. Ja, richtig. Im Plusquamperfekt gibt es keine absolute Lösung. Und sitzen gelassen wird der Leser mit viel Raum oder vielmehr viel Zeit für Möglichkeiten. Eher ein klassisches: Zeit-Paradoxen-Ende. Da die Reihe noch weiter geht, gehe ich mal schwer davon aus, dass Hodder den Dreh gefunden hat den armen - jetzt abgehalfterten - Burton noch weiter zu schinden und durch die Zeit zu jagen. Der Kerle ist immer noch viel zu toll und gut und talentiert, aber jetzt hat sich’s ausgepowert.
Und nach Werwölfen und Ektoplasma gab es leider keine Aliens für mich. Aber dafür ... Mohnblumen, Silberfischflitzer und viele Zitate von berühmten Persönlichkeiten.
Ich sinniere aber nicht über die großen Fragen der Zeit sondern darüber: 'Kann man jemanden an Bord eines Luftschiffes 'Kielholen lassen'?'
Und was bitte meinte Swinburne damit: "Zebra! Kudu! Giraffe! Perlhuhn! Löwe! Wachtel! Vierbeiniges Dingsbums!"(S.310)
In geschickten Konversationen der Charaktere untereinander greift der Autor zwar immer erklärend ein, was auch dem Leser hilft den Überblick zu behalten, aber ohne das Wissen aus den anderen beiden Büchern, würde ich nicht empfehlen quer einzusteigen.
Urteil: "Wiwissewohe! Wiwisswohi! Wodu! Wagwi! Nizudenke!"
Pröbchen: - Jonathan Stroud
Bartimäus - Das Auge des Golem
(27)Aktuelle Rezension von: meggies_fussnoten
Eigentlich waren sich Bartimäus und Nathanael einig, dass der Dschinn von dem Zauberer nicht mehr beschworen wird. Als in London jedoch ein Golem auftaucht, wird Nathanael alias John Mandrake mit der Aufklärung beauftragt. Dafür führt in sein Weg nach Prag und dort kommt er mit Hilfe von Bartimäus sowie Spionen einer großen Verschwörung auf die Spur.
Aber nicht nur der Golem macht Schwierigkeiten. Auch der Widerstand regt sich, wobei John auf eine Altbekannte trifft. Kitty und ihre Bande von Widerstandskämpfern planen den Einbruch in Westminster Abbey, um dort an Artefakte aus dem Grab des berühmten Zauberers Gladstone zu gelangen. Diese benötigen sie, um endlich gegen die Zauberer ankämpfen zu können.
Im Gegensatz zum ersten Hörbuch liest hier Gerd Köster, der mit seiner Stimmenvielfalt so richtig Schwung ins Hörbuch bringt. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass der Erzähler gewechselt wurde, da ich bei Martin Semmelrogge Mühe hatte, der Geschichte zu folgen bzw. ihn richtig zu verstehen.
Gerd Köster verleiht jedem Charakter seine eigene Stimmlage und so weiß man gleich, wer spricht. Während der Part aus Nathanaels Sicht von einer "dritten Person" erzählt wird, ist der Part von Bartimäus als Ich-Erzählung angelegt. Bartimäus bekommt eine sehr gleichgültig klingende Stimmlage, wobei man sich da aber gut vorstellen kann, wie überlegen er sich den Menschen fühlt.
Die Story an sich ist sehr rasant, da sich die Ereignisse von Anfang an überschlagen. Der Golem macht London unsicher, der Widerstand regt sich und rüstet zum Kampf. Mittendrin Nathanael, der durch unglückliche Verkettungen der Leidtragende zu sein scheint. Zwar konnte er aufgrund seines Triumphes über Simon Lovelace (aus dem ersten Teil) zu einem angesehenen Zauberer aufsteigen, doch bekommt er trotzdem noch Arbeiten aufgehalst, die er eigentlich gar nicht machen möchte, weil sie einfach unter seinem Niveau liegen. Und so droht der Ruhm wie eine Seifenblase zu platzen.
Bartimäus ist nicht glücklich, wieder für Nathanael arbeiten zu müssen und lässt ihn dies auch mehrmals spüren. Doch stößt er zusammen mit seinem Beschwörer auf einige Ungereimtheiten und wider Willen müssen sie zusammenarbeiten.
Bartimäus hat eine große Klappe und setzt diese auch geschickt ein. Allerdings muss er sehr oft aufpassen, dass er sich damit nicht selbst schadet.
Als dritte Hauptperson kommt nun auch Kitty hinzu, die wir im ersten Teil eigentlich nur recht kurz kennenlernen durften. Sie kämpft für den Widerstand und muss einiges einstecken. Man erfährt viel über ihre Vergangenheit und ihre Fähigkeiten. Dies wiederum führt dazu, dass sie sich dem Widerstand anschließt.
Es ist eine Berg- und Talfahrt für alle Beteiligten. Verluste entstehen auf beiden Seiten und die Zukunft scheint ungewiss.
Mit viel Witz, aber auch Köpfchen führt der Autor uns durch die Geschichte und erzählt von Geschehnissen in einem magiegesteuerten London. Es ist spannend, rasant und wird nie langweilig.
Leider handelt es sich bei dem Hörbuch um die gekürzte Fassung. Es fehlen einige Dinge, doch zum Verständnis der Geschichte ist alles wichtige enthalten.
Fazit:
Von der Story her genauso gut wie Teil 1. Der Sprecher bringt den nötigen Schwung rein. - Philip K. Dick
Das Orakel vom Berge
(132)Aktuelle Rezension von: Helicopter66Alternativwelt-Fantasy; Deutschland und Japan haben den Zweiten Weltkrieg gewonnen und die USA besetzt. Gut gemachtes Spiel mit der „Konstruktion von Wirklichkeit“ durch politische und gesellschaftliche Gegebenheiten.
Philip K. Dick ist einer der einflussreichsten Science-Fiction-Schriftsteller. Mehrere bekannte Filme beruhen auf seinen Romanen oder wurden von seinen Ideen beeinflusst. Der Roman „Das Orakel vom Berge“ ist eine Alternativweltgeschichte. Deutschland und Japan haben den Zweiten Weltkrieg gewonnen, die USA sind im Westen von Japan und im Osten von Deutschland besetzt.
Neben diesen dystopischen Aspekten hat der Roman satirische Anklänge, indem er die Verhältnisse umkehrt: Die weißen Amerikaner bilden die gesellschaftliche Unterschicht, während wohlhabende Japaner alte amerikanische Waffen und historische Alltagsgegenstände sammeln – mit wenig Wertschätzung gegenüber dem gegenwärtigen Amerika. Die große Nachfrage nach Sammlerstücken wird mit Fälschungen bedient. Das führt zum zentralen Thema des Buchs, über die Frage nach dem Unterschied zwischen Original und perfekter Nachahmung zur grundlegenden Frage, wie Echtheit und Realität konstruiert werden.
Mittels mehrerer Hauptfiguren werden unterschiedliche Sichten auf die Welt und die Fragwürdigkeit einer scheinbar selbstverständlichen Realität durchgespielt. Im Lauf der Handlung stellt sich heraus, dass Personen nicht die sind, für die sie sich ausgeben, und auch fast jede der Hauptfiguren verwendet zeitweise eine falsche Identität. Mit dem fiktiven Buch „Die Plage der Heuschrecke“ wird eine weitere Alternativweltgeschichte in die Handlung aufgenommen. Das Buch soll mit Hilfe des I Ging Orakels geschrieben worden sein und so die „innere Wahrheit“ wiedergeben. In dieser Geschichte haben die USA den Krieg gewonnen, in anderen Teilen weicht das Buch aber wiederum von der „realen“ Geschichtsschreibung ab.
- Jasper Fforde
Lost in a Good Book
(57)Aktuelle Rezension von: NannyOggWie auch schon der Vorgänger "Der Fall Jane Eyre"/"The Eyre Affair" herrlich skurril - spitze! - Ian McEwan
Maschinen wie ich
(106)Aktuelle Rezension von: BlintschikDa ich das Thema künstliche Intelligenz total interessant finde, war ich ziemlich neugierig ob es in dem Buch literarisch oder sogar etwas philosophisch vorkommt. Doch irgendwie wurde ich enttäuscht. Künstliche Intelligenz spielt nur eine echt kleine Rolle in dem Buch und allgemein schweift der Autor so oft und lange ab, dass ich mich teilweise echr gefragt habe, worum es eigentlich geht. Die Persone wirkem dabei total leblos und überhaupt nicht sympathisch, sondern fast schon dumm. Und es fiel mir richtig schwer mit ihnen mitfühlen zu können. Die KI, also die Maschine, wurde überhaupt nicht authentisch beschrieben und kam mir eigentlich auch garnicht wie eine Maschine vor. Und die Abschweifungen waren so politisch und langweilig, dass sich das Buch einfach nur gezogen hat.
Also es war wirklich nicht das was ich erwartet habe und hat mich irgendwie enttäuscht. - Richard Schwartz
Der Herr der Puppen
(145)Aktuelle Rezension von: SombralunaInhalt:
Es ist schon eine ganze weile her das ich dieses Buch gelesen habe, zum Glück habe ich
mir meine Notizen gemacht. Da diese Rezension noch aussteht, möchte ich sie
euch natürlich nicht vorenthalten.
Wir finden uns wieder mit Havald und seinen Freunden im schönen Gasalabad.
Schon im letzten Teil spielte die Geschichte in dieser Stadt. Der 4. Teil der Reihe beginnt
allerdings mit einem sehr ruhigen Start. Eine willkommene Abwechslung zu dem Trubel
am Ende des letzten Teils. Leider fesselt mich das Buch dadurch nicht sofort,
es erinnert am Anfang eher an nervige lange Botengänge oder so. Aber auch das gehört dazu,
schließlich kann es nicht immer nur Aktion geben. Vor allem da Zeitrechnerisch eine
lange Zeit während der Handlung vergeht. Auch wen die Folgebände meistens schon direkt
an den vorherigen anschließen. Erst so mit ca. 150 Seiten geht es dann wieder los.
Und dabei ist Richard Schwartz immer wieder für für eine Überraschung bereit.
Oft denkt man sich, die Handlung ist ein offenes Buch, man weiß wohin
das führt. Aber meistens kommt es dann doch anders als man denkt.
Richard Schwartz mag ich als Autor sehr gerne, sein Schreibstil hat einfach was das mit fasziniert.
Seine Bücher sind meistens sehr Ernst, auch mal traurig und ich sag mal direkt.
Aber womit ich in so einem Szenario immer nicht rechne ist die gute Portion Humor
die der Autor immer mit in die Handlung bringt. Ich liebe es. So oft musste ich spontan
einfach lachen, als ich eigentlich gerade eine sehr ernste Situation gelesen habe. Er schafft es einfach
immer wieder viele Emotionen miteinander zu vereinen. Auch Gefühl und Tränen lassen hier nicht auf sich warten.
Obwohl ich die Reihe länger nicht gelesen hatte, kam ich wieder schnell in die Geschehnisse rein.
Als Protagonist ist Havald auch sehr untypisch, er hat auf die ganze Situation eigentlich
gar keine Lust, er will weder Anführer sein noch irgendwas für irgendwen tun.
Eigentlich möchte er einfach nur Menschlich sein und in Ruhe Leben bzw. Sterben.
Er ist sehr bescheiden und zweifelt auch oft mal an sich selbst, versinkt gerne auch mal in
Selbstmitleid, ist aber in den wichtigen Situation immer für alle sein Freunde da.
Man hat nur langsam so das Gefühl das sich das ganze ein wenig Richtung Harem entwickelt,
da gefühlt jedes weibliche Wesen das Havald etwas näher kommt ein Auge auf ihn wirft.
Leider werde ich mit seiner Lebensgefährtin Leandra nicht so richtig warm.
Mein Lieblingscharakter Zokora ist in diesem Buch leider sehr wenig vertreten. Schade, aber
sie ist ja auch nur eine Nebenfigur. Eine eigene Geschichte von Zokora
würde ich definitiv auch lesen. (Gibt es das schon? )
Im letzten Viertel des Buches erwartet man in der Reihe meistens immer eine riesen Showdown bzw.
ein Blutbad. Aber schlussendlich ist der Endkampf meistens sehr unspektakulär, wie mit dem Finger
geschnippt vorbei. Das finde ich nicht schlimm, es ist meistens nur so unerwartet, da man es von vielen
anderen Büchern anders kennt. In den meisten Fällen macht der Protagonist kurzen Protzes mir seinen
Gegnern, wenn er erstmal loslegt.
Wie schon geschrieben versteht es der Autor auch sehr viel Gefühl in die Geschichte zu bringen,
vor allem Traurigkeit spielt hier eine große Rolle. Meistens muss gegen Ende der Bücher immer erstmal
heulen. Nicht weil das Buch Zuende ist, sondern weil oft unschöne Dinge passieren. So auch im 4. Teil.
Das Ende des Buches macht sofort wieder Lust auf mehr, theoretisch würde ich mir sofort das nächste
Buch schnappen und weiter lesen. Praktisch habe ich aber gerne Abwechslung im Lesefluss.
Fazit:
Für mich nicht der stärkste Teil der Reihe, aber es kann ja auch nicht immer gleich sein.
Der Anfang war ein wenig zäh, aber Richard Schwartz überrascht immer wieder mit
seinen Ideen und dem unerwarteten Humor. Auch das Ende ist wieder sehr unerwartet und gefühlsvoll.
Ich habe auf jeden Fall Lust auf mehr. Auch wenn mich der 4. Teil der
Reihe nicht komplett überzeugen konnte, bin ich sehr gespannt wie es mit dem sehr gelungenen
Protagonisten Havald und seinen Freunden weitergeht.
Es ist mir immer wieder eine Freude Richard Schwartz Bücher zu lesen!