Bücher mit dem Tag "alter"
1.024 Bücher
- J. R. R. Tolkien
Der Herr der Ringe (Lederausgabe)
(7.409)Aktuelle Rezension von: LegendenzeitDER Klassiker der Fantasie. Liest sich heutzutage gewiss etwas altbacken, aber ohne dieses Meisterwerk gäbe des das Genre gar nicht. Vermutlich fußen 99% aller "modernen" Fantasygeschichten auf die and oder andere Weise auf diesem Werk.
- Jonas Jonasson
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
(5.913)Aktuelle Rezension von: MoidlvomberchDas Buch ist mir anhand seines Cover sofort aufgefallen, es war ein absoluter Hingucker, auch der Klappentext las sich wirklich vielversprechend und lustig, ich hatte mir von diesem Buch eine sehr lustige und komische Geschichte erhofft.
Nachdem dieses Buch ja vor einiger Zeit der totale Hype war dachte ich mache damit nichts falsch....tja dem war dann wohl nicht so.
der Schreibstil ist für mich ziemlich schwierig ich bin immer wieder hängen geblieben und konnte mich nicht so wirklich darauf konzentrieren.
Der Anfang war eigentlich noch ganz okay und Lustig, es gab tatsächlich einige komische stellen die mir sehr gefallen haben, dennoch kam ich durch den Schreibstil immer wieder durcheinander und schweifte ab unter anderem fielen mir auch die schwedischen Namen sehr schwer und ich konnte mir dazu leider einfach kein Bild machen.Dennoch habe ich mich durch das Buch gekämpft und gequält. die Vergangenheits Passagen waren mir tatsächlich irgendwie viel zu viel politisch und hat mich tatsächlich einfach nicht interessiert, gerade diese Kapitel haben eeeewig gedauert und sich ziemlich in die länge gezogen - was meinen Lese Spaß deutlich runter zog. die Kapitel in der Gegenwart hingegen waren viel zu kurz, die waren ja noch einigermaßen in Ordnung.
Schade eigentlich, hätte es doch eine wirklich tolle Story werden können ich schau mir mal bei gelegenheit den Film dazu an, vielleicht gefällt mir dieser besser.
Ich habe noch ein Buch des Autors, werde es aber wohl jetzt nicht mehr lesen und beide Bücher wieder zurück in den Bücherschrank stellen, da wo sie her kommen. - Stephenie Meyer
Biss zum Morgengrauen (Bella und Edward 1)
(15.089)Aktuelle Rezension von: Nephilimleser»Es gab drei Dinge, deren ich mir ganz sicher war: Erstens, Edward war ein Vampir. Zweitens, ein Teil von ihm - und ich wusste nicht, wie mächtig dieser Teil war - dürstete nach meinem Blut. Und drittens, ich war bedingungslos und unwiderruflich in ihn verliebt.«
"Und der Löwe verliebte sich in das Lamm. Was für ein dummes Lamm. Welch masochistischer Löwe."
Dies sind Zitate, die sich Fans tätowieren ließen. Und es gibt nur 2 Seiten bei der Twilight-Reihe. Die einen hassen sie, die anderen lieben sie.
Ich gehöre zur Kategorie, ich liebe sie.
Zum Inhalt:
Bella Swan zieht zu ihrem Vater in die nordamerikanische Kleinstadt Folks. Sie findet an ihrer neuen Schule gleich ein paar Freunde. Dort fällt ihr eine seltsame Familie auf-die Cullens. Sie sind alle wunderschön, bleiben aber unter sich. In Bio sitzt sie neben einem der Cullens-Edward. Er scheint sie zu hassen. Bella geht ihm so gut es geht aus dem Weg. Bis zu dem Tag, als sie bei Glatteis fast auf dem Parkplatz der Schule überfahren worden wäre. Wenn Edward sie nicht gerettet hätte.
Bella findet auch über ihren Freund Jacob, eine Quileute, heraus, dass Edward ein Vampir ist. Und in sie verliebt ist.
Ich finde den Band immer noch gut geschrieben und einen guten Einstieg in die Reihe. Stephenie Meyer hat die Spannungskurve meiner Meinung nach gut aufgebaut und die Beschreibung der Charaktere finde ich gut. Wer wünscht sich nicht so einen Vampir. Den Einfluss der Mormonen, denen sie angehört, merkt man an Edwards Tugenden. Hat mich aber nie gestört. Es passt perfekt.
- Oscar Wilde
Das Bildnis des Dorian Gray
(1.930)Aktuelle Rezension von: EllaEsSteff🎨
𝘏𝘪𝘯𝘵𝘦𝘳 𝘫𝘦𝘥𝘦𝘳 𝘒𝘰𝘴𝘵𝘣𝘢𝘳𝘬𝘦𝘪𝘵 𝘥𝘪𝘦𝘴𝘦𝘳 𝘞𝘦𝘭𝘵 𝘴𝘵𝘦𝘩𝘵 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘨𝘦𝘩𝘦𝘪𝘮𝘦 𝘛𝘳𝘢𝘨𝘪𝘬.
𝘉𝘦𝘩𝘪𝘯𝘥 𝘦𝘷𝘦𝘳𝘺 𝘦𝘹𝘲𝘶𝘪𝘴𝘪𝘵𝘦 𝘵𝘩𝘪𝘯𝘨 𝘵𝘩𝘢𝘵 𝘦𝘹𝘪𝘴𝘵𝘦𝘥, 𝘵𝘩𝘦𝘳𝘦 𝘸𝘢𝘴 𝘴𝘰𝘮𝘦𝘵𝘩𝘪𝘯𝘨 𝘵𝘳𝘢𝘨𝘪𝘤.
𝘉𝘢𝘬 𝘩𝘷𝘦𝘳 𝘶𝘵𝘴ø𝘬𝘵𝘦 𝘵𝘪𝘯𝘨 𝘴𝘰𝘮 𝘧𝘢𝘯𝘵𝘦𝘴, 𝘷𝘢𝘳 𝘥𝘦𝘵 𝘯𝘰𝘦 𝘵𝘳𝘢𝘨𝘪𝘴𝘬.
Lord Henry Wotton, dieser geistreich-zynische Dandy, ist es, der den zu Beginn der Handlung etwa zwanzigjährigen, unverdorbenen und faszinierend schönen Dorian Gray zum Hedonismus, zum rücksichtslosen Ausleben seiner Jugend verführt. Damit weckt er in ihm das Verlangen, ewig jung und schön zu bleiben, um alle Sinnenfreuden auskosten zu können. Der mit der Intensität eines Gebetes ausgesprochene Wunsch Dorian Grays, statt seiner möge das Bildnis, das Basil Hallward von ihm gemalt hat, altern - ein Wunsch, für dessen Erfüllung er seine Seele zu geben betreit ist -, wird ihm gewährt.
💭
Es war mal wieder Zeit für einen Klassiker.
So ein schönes, überraschendes Buch, in dem ich so viele tolle Zitate gefunden habe.
Ich fand es interessant zu lesen, wie Dorian sich über die Jahre entwickelt. Zuerst noch jung, schön und naiv, wird er oberflächlich, egoistisch und kalt. Es war überraschend wie er sich immer mehr in sich selbst verliert und zu was er am Ende alles fähig ist.
Von der Wechselwirkung seiner Sünden und dem Altern des Portraits hätte ich gern mehr gelesen.
Das Ende des Romans finde ich grandios.
Ich habe ein paar Seiten gebraucht, um in die Geschichte zu finden. Doch es hat sich gelohnt.
Ein wunderschöner Klassiker, der in keinem Bücherregal fehlen sollte.
⭐️⭐️⭐️⭐️
- Pascal Mercier
Nachtzug nach Lissabon
(1.378)Aktuelle Rezension von: nymphe--Wer träumt nicht mal einfach in einen Zug zu steigen und davon zu fahren? Alles aus seinem Leben hinter sich zu lassen?
Für Raimund Gregorius ist dies nun kein Tagtraum mehr, als er mitten am Schultag das Gymnasium, in dem er als Lehrer für alte Sprachen arbeitete, verließ und nie wieder kam. Nachdem er einer jungen Portugiesin das Leben rettete, stieß er in einer Buchhandlung auf die Veröffentlichungen eines gewissen Amadeu Padro, dessen Aufzeichnungen und Gedanken Gregorius so sehr faszinierten, dass er den Nachtzug nach Lissabon nahm, um den Spuren des Autors zu folgen.
Der Sinn des Romans besteht schon in den Aufzeichnungen Padros, der seine Gedanken zu verschiedenen Stationen seines Lebens zu Papier brachte. Er war ein Feind des Kitsch, glaubte nicht an die Liebe, sondern nur an die Loyalität, welches das Einzige wäre, dass annähernd Bestand hätte. Er war kritisch und aufrichtig zu sich selbst, schonungslos aufrichtig, so dass einem der Roman vorkommt wie ein Essay.
Versteht mich nicht falsch, Essays sind wunderbar und viele Dinge in Nachtzug nach Lissabon haben mich tatsächlich zum Nachdenken angeregt, aber für jemanden, der auf Spannung steht, ist der Roman nichts.
Zudem hat Nachtzug nach Lissabon für mich einige Probleme. Das erste ist der wesentlichste: Es ist kaum zu übersehen, dass Amadeu Padro der eigentliche Hauptcharakter des Romans ist. Nur kommt er kein einziges Mal vor und wird nur durch die Erinnerung andere oder seine Aufzeichnungen beschrieben. Eigentlich finde ich das Konzept sehr spannend. Doch verhält es sich hier ein wenig mit John Greens Eine wie Alaska und zwar wird hier mal wieder eine Person idealisiert und das Leiden dieser Person. Das geht mir inzwischen ziemlich auf die Nerven.
Zunächst sieht niemand gut aus, wenn er leidet. Niemand sagt: "Gott, wie ist die Person tiefgründig!" Niemand wird sich wünschen, an ihrer Stelle zu sein, denn Leiden ist - tut mir leid, wenn ich das mal so drastisch sagen muss - nichts erstrebenswertes! Und es ist auch nicht ästhetisch. Ich weiß nicht, woher diese Illusion kommt. Vielleicht liegt es auch daran, dass es oft heißt Künstler würden ihre größten Werke im Schmerz vollbringen. Also wird Leiden für uns zu etwas, dass uns besonders macht, dass uns gut macht und uns Anerkennung bringt.
Und das tat es auch bei Amadeu Padro. Sein Buch wurde vielleicht kein Bestseller, aber jeder Mensch, den Gregorius im Laufe des Buches traf, hat Amadeu angehimmelt und vergöttert und das wortwörtlich, obwohl er selbst so einsam war Das halte ich auch für problematisch und höchst unrealistisch.
Denn in Wahrheit leiden wir alle allein und wir wünschen uns zwar, dass irgendjemand auf uns blickt und uns dafür bewundert, aber das passiert in den wenigsten Fällen und es sollte auch nicht passieren. Man sollte Leute bewundern, die es geschafft haben, glücklich zu sein und sich selbst reflektieren und vergeben können.
Keine Person kann so toll sein und meist liegt die Verehrung einer Person nicht besonders an dieser Person, sondern eher an der, die sie verehrt. Menschen sind so, wie wir sie sehen und welche Personen uns was bedeuten, das liegt an uns.
Hier kommen wir zum zweiten Problem und zwar Gregorius, der eigentliche Hauptcharakter oder zumindest Erzähler des Buches. Doch hier liegt das Problem, denn er ist weder noch. Man erfährt schon etwas über ihn und kann durch gewisse Handlungen auf sein Inneres schließen, doch im Endeffekt ist er nicht wichtig für die Handlung. Er erzählt Padros Geschichte nicht und wenn er mit Personen aus seinen Leben spricht, dann merkt man kaum, dass er anwesend ist und er spricht so gut wie nie.
Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum er das alles macht und warum er sein Leben verlässt. Denn seine Ambivalenz habe ich ihm nie ganz abgenommen, so wie sein Fernweh. Seine Handlungen sind mir so melodramatisch beschrieben, als das ich es ernst nehme könnte und für jemanden, der Kitsch hasst, ist der Roman fast zu romantisch. Denn es geht auch alles viel zu einfach. Natürlich hatte Gregorius auch keine Geldprobleme, sodass er wochenlang in verschiedenen Hotels wohnen und quasi von Genf und Lissabon pendeln konnte. Die Sprachbarriere war nie ein Problem. Entweder sprachen alle Französisch oder Gregorius konnte nach einen Kurs Portugiesisch schon ein Gespräch anfangen. Und Padros Texte konnte er natürlich auch einfach wie einen Lateintext übersetzen.
Obwohl Gregorius vielleicht kein Paul Varjak ist, gibt es doch eine Sache, die ihn für mich einfach unwichtig und sinnlos erscheinen ist und zwar, dass er nichts am Ende davon mitnimmt. Er verändert sich nicht durch die Gespräche mit den anderen. Das Leben von Padro verändert ihn nicht, außer dass er wahrscheinlich am Ende auch tot krank wird und wahrscheinlich genau so stirbt wie Amadeu Padro. Diese Spannung mit Gregorius "Schwindelanfällen" haben mich nicht gepackt und das offene Ende fand ich auch etwas zu gewollt.
Letztendlich führte Gregorius kein anderes Leben nach seinem Aufenthalt in Lissabon. Er kehrt zurück nach Bern und lässt sich dann in eine Klinik einweisen.
Ich hätte gern nochmal so einen abschließenden Epilog gehabt, indem erklärt wird, was Gregorius jetzt so macht, nachdem er diese Reise gemacht hat, denn so hatte das Buch am Ende keine Message und nichts, worauf irgendwas hinauslief.
Und nochmal zum Schluss finde ich es auch sehr merkwürdig, dass das Erlebnis mit der Frau am Anfang, die von Brücke springen wollte und Gregorius diese Telefonnummer auf die Stirn schrieb. Das war nämlich das eigentliche Ereignis, was Gregorius zu seiner Reise bewegt hatte und es kam NIE wieder zur Sprache. Oder wenn nur so am Rande, was ich sehr schade finde. Es wäre cool gewesen, wenn Gregorius sie am Ende vlt nochmal angerufen hätte diese Nummer und vielleicht jemand aus Padros Leben abnahm. Das hätte den Bogen nochmal zurück gespannt. Es hätte auch irgendjemand ran gehen können.
Erst dachte ich ja auch, Gregorius geht nach Portugal, um diese Frau zu finden, aber was soll's. Ich verstehe dann nur ihren Zweck in der Handlung nicht, denn so hätte man Gregorius auch anders aufs Buch stoßen können.
Nachtzug nach Lissabon ist keines Falls ein schlechtes Buch, aber meines Erachtens vielleicht ein bisschen überbewertet und es handelt von Dingen, von denen ich mir wünschen würde, dass man auch mal über etwas anderes schreiben könnnte.
- Audrey Niffenegger
Die Frau des Zeitreisenden
(4.378)Aktuelle Rezension von: didi_liestDie Frau des Zeitreisenden
Audrey Niffenegger
Hach, hach und nochmals hach - lange habe ich kein *so* emotionales, melancholisches und schönes Buch mehr gelesen. Nur wenige werden dem Vergleich standhalten, es ist schlicht und einfach exzellent.
Wir lesen die Geschichte aus der Sicht zweier Personen (Henry und Clare) in verschiedenen Zeitebenen. Die Gefühle und Gedanken beider sind in jeder Zeit absolut treffend und klar beschrieben, man kann sich phantastisch hineinversetzen und fühlt praktisch alles und immer mit. Anfangs muss man ein wenig aufpassen wegen der verschiedenen Zeitebenen (und dazu kommt noch, dass Henry auch immer unterschiedliche Alter hat) aber daran habe zumindest ich mich schnell gewöhnt.
Natürlich kommen im Verlauf der Geschichte noch weitere Personen hinzu, die aber alle ebenso toll charakterisiert sind und deren Einfluss und Mitwirken an der Geschichte von Henry und Clare auch sehr gut beschrieben wird.
Fazit: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ tränenreich, manchmal hätte ich echt schreien können und so gut, dass man es wahrscheinlich immer wieder lesen kann und immer neue Details entdeckt.
- Daniel Kehlmann
Die Vermessung der Welt
(3.415)Aktuelle Rezension von: BM2TE22aIch finde das Buch sehr spannend zu lesen und es ist relativ einfach geschrieben, so dass es leicht zu lesen ist. Ich hielt den Einblick in das Leben und die Arbeit der beiden Wissenschaftler Gauß und Humboldt für sehr spannend. Allerdings sollte man immer bedenken, dass es sich um einen Roman und nicht um ein historisches Werk handelt, daher sind einige Ereignisse im Buch nicht historisch korrekt. Das Ziel des Buches ist es aber nicht, die historischen Ereignisse korrekt darzustellen, sondern den Hauptfiguren eine gute Persönlichkeitsbild zu geben. Meiner Meinung nach ist dies sehr gut gelungen und man lernt die beiden Herren beim Lesen sehr gut kennen und weiß, wie sie dachten. Ich würde das Buch allen Lesern empfehlen, die sich für Geschichte und Wissenschaft vor 200 Jahren interessieren. JR
- Bodo Kirchhoff
Widerfahrnis
(95)Aktuelle Rezension von: gstReither hat sich auf seinen Altersruhesitz im Weißbachtal zurückgezogen. Seinen Verlag hat er verkauft, weil er feststellte, „dass es allmählich mehr Schreibende als Lesende gab“ (Seite 10). Noch hat er sich alte Gewohnheiten erhalten: er liebt nach wie vor Bücher, überlegt bei jedem Satz, ob er druckreif ist und spricht dem Rotwein zu. Als er ein Büchlein aus der hauseigenen Bibliothek mitnimmt, wird er von Leonie Palm, der Leiterin des Lesekreises, beobachtet. Da sie es geschrieben hat, wüsste sie gerne sein Urteil. Deshalb besucht sie ihn abends, um für den nächsten Tag einen Termin zu vereinbaren. Doch es kommt anders als gedacht. Zwischen den beiden entwickelt sich ein Gespräch, das sie noch in der Nacht zu einem Ausflug an den Achensee aufbrechen lässt. Der erhoffte Sonnenaufgang ist noch weit und zum Warten darauf ist es zu kalt, also geht die Fahrt weiter. Die beiden kommen sich zögernd näher und das späte Glück scheint zum Greifen nah zu sein.
Ich habe die beiden gerne auf ihrer Reise über den Brenner und durch Italien begleitet. Ich spürte richtig, wie es nach und nach wärmer wurde und die kalten Tage im Gebirge in den Hintergrund rückten. Die im Alter der Protagonisten ungewohnte Spontanität lud mich zum Träumen ein. Vor allem in der zweiten Hälfte des Buches häuften sich die Überraschungen und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Fazit: Kirchhoff ist ein begnadeter Erzähler.
- Anne Tyler
Der leuchtend blaue Faden
(73)Aktuelle Rezension von: awogfliAnne Tyler liefert eine gute Familiengeschichte ab. Sie beherrscht die Fabulierkunst ausgezeichnet, ihre Figuren sind tief und liebevoll entwickelt, aber in Punkto Plotgestaltung und Dramaturgie ist noch einiges an Luft nach oben in diesem Roman.
Die ausladende Familienstory ist mit extrem viel Personal bevölkert, was aber nicht unbedingt durch den Schreibstil der Autorin begründet ist, möglichst viele Nebenfiguren in die Handlung aufzunehmen, sondern die Familie ist tatsächlich so groß. Mutter Abby, pensionierte Sozialarbeiterin, nimmt gerne Streuner auf, manche adoptiert sie, diese heiraten, zeugen Kinder und leibliche Kinder, sowie angenommene ziehen nun sogar mitsamt der Mischpoche ins Haus. Der Rest der Familie und auch noch viele Bekannte, die letztendlich für die Story relevant sind, tummeln sich zu den Mahlzeiten am Esstisch. Im ersten Teil des Romans spielt sich folglich unglaublich viel verwirrendes Gewusel in der Handlung ab, dies gilt aber nicht nur für die Leser, sondern auch das Haus von Abby und Red platzt aus allen Nähten. Konflikte in der Familie sind vorprogrammiert und deren gibt es auch zuhauf. Durch liebevolle Figurenentwicklung bekommt man aber recht bald einen Überblick wie der Hase läuft. Das ist fast so wie die Feier einer Großfamilie, bei der man am Anfang noch verwirrt ist, weil einem so viele Großcousins und Cousinen vorgestellt werden, man dann aber irgendwann die Kurve kriegt, wer mit wem verwandt beziehungsweise verbandelt ist und was abgeht, bis man am Ende, sofern man nüchtern bleibt, den Stammbaum komplett zusammengesetzt hat.
Bis Seite 279, als die Handlung in der Gegenwart stattfindet, ist die Familiengeschichte grandios. Dann wurde ich völlig abrupt und unvermutet mit Teil zwei, einer Handlung in der Vergangenheit und der Story, wie Abby und Red sich kennengelernt haben, konfrontiert. Im Prinzip bin ich wieder ins kalte Wasser zurückgeworfen worden, denn nun habe ich quasi erneut einen anderen Roman begonnen, und musste das Spiel mit dem Figurengewusel wieder von vorne beginnen. Das ein enormer und völlig unnötiger Bruch im Lesefluss, denn bis auf drei Personen findet auch ein völliger Austausch des ohnehin schon viel zu inflationären Personals statt. Das wäre nun kein Problem, ich bin ja Herausforderungen gewohnt, aber die Handlung kommt einfach nicht mehr in Schwung, das dauert zu lang.
Als dann im dritten Teil das Setting wieder in der Gegenwart spielt, verbessert sich die Situation wieder und einiges wird aufgelöst, es bleiben für mich aber trotzdem Lücken im Plot, sodass ich mich frage, warum dieser eingeschobene Teil überhaupt stattfinden musste, die wichtigen Ereignisse hätten auch in Rückblenden und Erzählungen in die chronologische Geschichte eingebaut werden können. Das ist wirklich keine gute Dramaturgie. Leider lösen sich einige Fragen auch in der Endabrechnung nie auf, was mich immer besonders stört. Wie kam es eigentlich zum „Unfall“-Tod von Abbys ersten Freund? Warum wird die Geschichte wie Abby und Red zusammenkamen überhaupt erzählt, wenn der Umstand, wie sie tatsächlich ein Paar wurden, ausgespart blieb. Zack Bumm, Freund Dan ist weg, wahrscheinlich beim Holzmachen in Reds Garten verunglückt, könnte aber ebenso von seinem besten Freund Red um die Ecke gebracht worden sein, der schon ein Auge auf Abby geworfen hat. Auch die Frage, wie Abby tatsächlich gestorben ist, wird nie ganz schlüssig aufgeklärt. Der Hund ist ihr davongelaufen, die Autofahrerin entschuldigt sich nur dafür, den Hund überfahren zu haben, beide, also Abby und der Hund liegen aber weitverstreut und tot in der Gegend herum, die Autofahrerin hat den Wagen dann auch noch um die entfernte Laterne gewickelt, wobei sich alle auch versichern, dass Abby den Hund nicht mehr sterben sehen musste, sie kann also auch nicht am Schock gestorben sein. Irgendwie ist dieser Autounfall wie JFK’s magische einzelne Kugel, die um die Kurve geflogen ist und 3 völlig voneinander entfernte Schusslöcher hinterlassen hat. Gerade bei solchen Unfällen gibt es ja eine genaue Untersuchung und es gab sogar Zeugen, aber auch die äußern sich so vage. Dieses zwanghafte Verschleiern eines profanen Unfalls finde ich jetzt auch völlig unnötig. Sollte das irgendwie eine geheimnisvolle Note in den Roman bringen? Mission failed
Fazit: In der Endabrechnung eine gute Geschichte, die im Gegensatz zum Titel „Der leuchtend blaue Faden“ durch Murks im Handlungsaufbau in der Mitte des Romans letztendlich leider ein bisschen den roten Faden verloren hat.
P.S.: Ach ja, Gratulation an den Verlag, das Lesebändchen der Hardcoverausgabe tatsächlich in leuchtendem Blitzblau zu gestalten, halte ich für eine sehr geniale Idee
- Hermann Hesse
Der Steppenwolf
(1.281)Aktuelle Rezension von: Vera-SeidlWas für ein geniales Werk! Es ist kaum zu glauben, dass "Der Steppenwolf" bereits 1927 erschienen ist. Wenn einer den Nobelpreis für Literatur verdient hat, dann ist das Hermann Hesse!
Der Roman gliedert sich in drei Teile. Im ersten lässt Hesse einen fiktiven Herausgeber sprechen. Der Hauptteil, die Aufzeichungen Harry Hallers, wird vom "Tractat vom Steppenwolf" unterbrochen.
"Der Steppenwolf war ein Mann von annähernd fünfzig Jahren, der vor einigen Jahren eines Tages im Hause meiner Tante vorsprach und nach einem möblierten Zimmer suchte", schreibt der Herausgeber im Vorwort. Auf der folgenden Seite ist zu lesen: "... denn gesellig war dieser Mann nicht, er war in einem hohen, von mir bisher bei niemanden beobachteten Grade ungesellig, er war wirklich, wie er sich zuweilen nannte, ein Steppenwolf, ein fremdes, wildes und auch scheues, sogar sehr scheues Wesen aus einer anderen Welt als der meinigen."
Er hat sich von der bürgerlichen Welt abgekehrt, sucht aber noch seine Nähe, auch weil er aus dieser Welt stammt. "... aber ich, der heimatlose Steppenwolf und einsame Hasser der kleinbürgerlichen Welt, ich wohne immerzu in richtigen Bürgerhäusern, ... Ich liebe diese Atmosphäre aus meinen Kinderzeiten her, und meine heimliche Sehnsucht nach so etwas wie Heimat führt mich, hoffnungslos, immer wieder auf diese alten dummen Wege."
An Stellen wie diesen schimmert Hesses Biografie besonders deutlich durch. Er wurde am 2. Juli 1877 in Calw geboren und wuchs in einer evangelischen Missionarsfamilie behütet und in einer intellektuellen Familienatmosphäre auf.
Der Vorname Harry kommt übrigens aus dem Althochdeutschen und kann mit Heimat, Heim oder Hausherr übersetzt werden.
Im Tractat geht der Autor ausführlich auf die beiden Naturen Harry Hallers ein. "...in ihm liefen Mensch und Wolf nicht nebeneinander her, und noch viel weniger halfen sie einander, sondern sie lagen in ständiger Todfeindschaft gegeneinander, und einer lebte dem andern lediglich zu Leide, und wenn Zwei in Einem Blut und Einer Seele miteinander todfeind sind, dann ist das ein übles Leben."
In der Konsequenz wird der Steppenwolf als typischer Selbstmörder bezeichnet. Solche seien jedoch meist "unfähig, jemals den realen Selbstmord zu begehen, weil sie dessen Sünde tief erkannt haben. Für uns sind sie dennoch Selbstmörder, denn sie sehen im Tod, nicht im Leben den Erlöser, sie sind bereit, sich wegzuwerfen und hinzugeben, auszulöschen und zum Anfang zurückzukehren."
Nach dem Lesen des Tractats beschließt Haller, sich umzubringen. Durch einen Besuch bei einem Professor und dessen Gattin sieht er sich in seinem Entschluss bestätigt. "Ich bitte Sie und Ihre Frau sehr um Entschuldigung - sagen Sie ihr bitte, daß ich schizophren bin. Und zugleich bitte ich um Erlaubnis, mich empfehlen zu dürfen." "... ich konnte dies zahme, verlogene, artige Leben nicht mehr ertragen", kommentiert er in Gedanken sein Verhalten bei dem Ehepaar.
Statt sich das Rasiermesser an die Kehle zu setzen, landet der Steppenwolf im Tanzlokal "Zum schwarzen Adler" und lernt dort Hermine kennen, die ihn in die Vergnügungswelt einführt.
Hesse zeichnet im Folgenden ein wunderbares Bild der Goldenen Zwanziger Jahre, im vollen Bewusstsein, dass diese Blütezeit eine zwischen zwei Weltkriegen ist.
Den Begriff verwendet er in diesem Zusammenhang nicht, wahrscheinlich ist der auch erst später entstanden. Dennoch gibt es im Roman eine goldene Spur, die sich ebenfalls als Zwischenzeit darstellt.
"... da war zwischen zwei Takten eines von Holzbläsern gespielten Piano mir plötzlich wieder die Tür zum Jenseits aufgegangen, ich hatte Himmel durchflogen und Gott an der Arbeit gesehen, hatte selige Schmerzen gelitten und mich gegen nichts mehr in der Welt gewehrt, mich vor nichts mehr in der Welt gefürchtet, hatte alles bejaht, hatte an alles mein Herz hingegeben ... ich sah es zuweilen für Minuten deutlich wie eine goldene Spur durch mein Leben gehen, ..."
Nach einem Maskenball gelangt Haller schließlich ins magische Theater. Von den Türen, die er dort öffnet, gefielen mir zwei besonders. Die erste trägt die Aufschrift: "Auf zum fröhlichen Jagen! Hochjagd auf Automobile."
Auf welche Seite sich sein Freund Gustav und er in diesem Krieg schlagen, müssen sie nur kurz aushandeln. "Ich bin Theolog, und mein Vorfahr Luther hat seinerzeit den Fürsten und Reichen gegen die Bauern geholfen, das wollen wir jetzt ein bißchen korrigieren."
Beide bereitet der Kampf gegen die Maschinen und deren Vertreter große Freude: "'Komisch', sagte ich, 'daß das Schießen so viel Spaß machen kann! Dabei war ich früher Kriegsgegner!'"
Auf dem Schild einer anderen Tür steht: "Anleitung zum Aufbau der Persönlichkeit, Erfolg garantiert."
Hier lernt Haller, dass seine Seele nicht nur aus Wolf und Mensch besteht, sondern zu seiner Persönlichkeit viele Figuren gehören. "... die Wissenschaft hat dafür den Namen Schizophrenie erfunden. Die Wissenschaft hat damit insofern recht, als natürlich keine Vielheit ohne Führung, ohne eine gewisse Ordnung und Gruppierung zu bändigen ist. Unrecht dagegen hat sie darin, daß sie glaubt, es sei nur eine einmalige, bindende, lebenslängliche Ordnung der vielen Unter-Ichs möglich."
Im Buddhismus wird von drei Daseinsmerkmalen gesprochen: anicca - die Vergänglichkeit, dukkha - das Leiden und anatta - das Nicht-Selbst. Letzteres entspricht völlig dem, was Hesse in seinem Roman betont.
Seine Nähe zu Asien, insbesondere Indien wird mehrmals im Roman transparent und kündigt bereits den "Siddhartha" an.
Schließlich ersticht Haller Hermine im magischen Theater, weil er glaubt, dass sie sich das so wünscht. Völlig in seinem alten Trott erwartet er die Konsequenzen: "Ich mich um die Folgen drücken! Ich begehre ja nichts andres als zu büßen, zu büßen, zu büßen, den Kopf unters Beil zu legen und mich strafen zu lassen."
Statt der erwünschten Strafe wird er zum ewigen Leben verurteilt. "Auch kann dem Angeklagten die Strafe des einmaligen Ausgelachtwerdens nicht erlassen werden."
Nach diesem Urteil denkt der Steppenwolf: "Einmal würde ich das Figurenspiel besser spielen. Einmal würde ich das Lachen lernen."
Vera Seidl
- Emma Hooper
Etta und Otto und Russell und James
(78)Aktuelle Rezension von: OrishaAls Otto aufwacht, ist Etta gegangen. Seine Etta, die er vor mehr als 50 Jahren kennenlernte - auf und davon. Doch Etta hat ihn nicht verlassen, vielmehr will sie sich einen Traum erfüllen und zieht los das Meer zu besuchen. Nur Russell, Ottos und Ettas Freund und Nachbar, hält es nicht und er zieht los Etta zu finden ... Doch auch in ihm löst sie etwas aus, was er kaum glaubte gesucht zu haben.
Emma Hoopers Roman ist hinreißend - und das schreibe ich im vollsten Ernst - denn er ist weder kitschig noch rührseelig, vielmehr einfach hinreißend. Die Geschichte von Otto, Russell und Etta handelt von Freundschaft, von Liebe. Vom Leben auf dem Land, von verschiedenen Lebenskrisen und -träumen. Und ohne dass Hooper, die Geschichten der drei bis ins kleinste Detail auslotet - was eben auch Spielraum für eigene Gedanken lässt - ist sie hinreichend gut gestrickt.
Wir folgen vor allem Otto und Etta in ihrem 80-jährigen Dasein und erhalten gleichzeitig ihre und auch Russells Lebensgeschichte im ländlichen Kanada der 1940er Jahre. Ein Leben das hart war, das Entbehrungen mit sich brachte, aber eben auch familiäre Bande über die Kernfamilie hinaus zuließ und Kinder in eine Welt hinausziehen ließ, von der nicht immer klar war, dass sie sie heil zurückbrachte.
Kurzum: Hoopers Roman ist hinreißend, leicht, ohne sentimental zu sein und dabei noch kurzweilig zu lesen.
- Johann Wolfgang von Goethe
Faust
(3.397)Aktuelle Rezension von: Boris_GoroffDAS BUCH für das deutsche Literatur steht. Sollte ein jeder Deutscher einmal in seinem Leben gelesen haben. Goethe hat mit diesem Roman ein Kunstwerk erschaffe. Jeder Satz, jedes Wort hat eine bestimmte Bedeutung und wurde nicht willkürlich geschrieben. Ebenso ein Zeitzeugnis über die Verhältnisse der Weimarer Zeit.
- Sarah Schmidt
Weit weg ist anders
(93)Aktuelle Rezension von: LimaKatzeKlappentext:
Kratzbürstige Berlinerin die eine, norddeutsche Kleinstädterin mit einer Vorliebe für Yoga und Handarbeiten die andere: Außer einer gegenseitigen tiefen Abneigung haben Edith Scholz und Christel Jacobi nichts miteinander am Hut. Dennoch lassen sich die beiden 70-Jährigen auf ein Abenteuer ein, das sie gemeinsam quer durch Deutschland führt.
Zum Inhalt:
Die beiden Rentnerinnen Edith Scholz und Christel Jacobi verbringen einen Reha-Aufenthalt auf Usedom. Frau Scholz ist eine waschechte Berlinerin, die für gewöhnlich kein Blatt vor den Mund nimmt und ihren Mitmenschen unverblümt zeigt, was sie von ihnen hält. Eigentlich ist Edith am liebsten allein, und daher möchte sie mit nichts und niemand mehr zu tun haben als unbedingt nötig. Christel Jacobi ist von ganz anderer Art, interessiert sich für Esoterik und Yoga, und ist ansich die Liebenswürdigkeit in Person. Allerdings ist sie auch recht unselbständig, arg empfindlich und des öfteren ziemlich anstrengend. Da Frau Jacobi eine eher kontaktfreudige Person ist, hängt sie sich sogleich an ihre Zimmernachbarin Frau Scholz, die davon zunehmend genervt ist.
Frau Jacobi ist sehr krank. Deshalb möchte die besorgte Tochter, dass ihre Mutter zukünftig in einem Pflegeheim versorgt und betreut wird. Das entspricht aber nicht Christels Vorstellungen, die ganz verzweifelt einen Ausweg aus dieser Misere sucht und leider nicht den Mut aufbringt, ganz offen mit ihrer Tochter über dieses Thema zu sprechen. Recht bald kommt Christel auf die Idee, ihre Reha-Bekanntschaft Frau Scholz ins Vertrauen zu ziehen und möchte diese zu einem aberwitzigen Plan überreden. Frau Scholz hat nun die Wahl des für sie kleineren Übels: Entweder nimmt sie die Einladung von Frau Jacobi an, oder aber sie muss zu Hause den grässlichen Baulärm der momentanen Renovierungsarbeiten ertragen. Sie entscheidet sich für Christel Jacobi, nichtsahnend, auf was für ein Abenteuer sie sich da einlässt.
Frau Scholz ist zwar eine ziemlich harte Nuss, aber sie hat kein Herz aus Stein. Während der gemeinsamen Reise durch Deutschland entsteht sogar eine zarte Freundschaft zwischen den beiden Frauen. Sie schütten sich gegenseitig ihr Herz aus und Frau Scholz wundert sich mitunter selbst über ihre eigene Zugänglichkeit. In solchen Momenten zieht sie allerdings öfters die Notbremse, man muss schließlich nichts übertreiben. Nichtsdestotrotz fühlt sie sich für Frau Jacobi verantwortlich, der es im Laufe der Zeit immer schlechter geht. ...
Mein Fazit:
Der vorliegende Roman („Weit weg ist anders“ von Sarah Schmidt) hat es mir zu Anfang nicht ganz leicht gemacht. In den ersten Kapiteln wurde ich mit den beiden Hauptprotagonistinnen einfach nicht richtig warm. Frau Scholz war mir mitunter zu derb und rücksichtslos, und Frau Jacobi war nicht nur für ihre Kurbekanntschaft, sondern auch für mich als Leserin stellenweise ziemlich anstrengend. Gleichzeitig trübten diverse Längen das Lesevergnügen. Zu meiner großen Freude gerieten die nachfolgenden Kapitel wesentlich schwungvoller. Und die beiden Damen, deren Vergangenheit nun etwas mehr aufgerollt wurde, lernte man ständig besser kennen und schließlich auch mögen. Es hat sich eben niemand selbst gemacht und der Mensch ist immer die Summe seines gelebten Lebens. Vor allem Frau Scholz hat mich oft überrascht und stellte sich als besonders facettenreich heraus.
Die Geschichte im Buch hält einige Botschaften bereit: Auch der ältere Mensch hat noch Wünsche und Träume, und vor allem hat er ein Recht darauf, selbst über sein Leben zu entscheiden. Fürsorge von Kindern ist eine lobenswerte Angelegenheit, aber sie sollte nicht in Bevormundung ausarten. In diesem Zusammenhang wird gezeigt, wie wichtig es ist, dass miteinander gesprochen wird. Im Hintergrund des Romans wird außerdem vermittelt, dass Alleinsein nicht Einsamkeit bedeuten muss, der ständig Umsorgte aber durchaus einsam sein kann.
Eine insgesamt unterhaltsame und mit viel Humor gespickte Lektüre, die zum Nachdenken anregt. Und ob man will oder nicht, die beiden Hauptakteurinnen werden einem immer sympathischer, sogar die sperrige Frau Scholz. Sehr gerne vergebe ich hier vier Sterne und eine Leseempfehlung! - Michaela Grünig
Ohne Ziel ist der Weg auch egal
(77)Aktuelle Rezension von: SchokoladenteddyAn diesem Buch hat mich vor allem der aussergewöhnliche und originelle Titel angesprochen. Auch der Klappentext klang vielversprechend. Leider gingen meine Erwartungen in eine ganz andere Richtung als das tatsächliche Buch, weshalb es mich nicht wirklich überzeugen konnte.
Darum geht's in »Ohne Ziel ist der Weg auch egal«:
»Lenja liebt Ben. Das ist ein Naturgesetz. Dummerweise hat Ben sie gerade verlassen und plant, sich »Ärzte ohne Grenzen« anzuschließen. Aber Lenja weiss, wie sie ihn aufhalten kann: Sie schlüpft in die Rolle der 76-jährigen Karla und zieht in das Seniorenstift ein, in dem Ben arbeitet. Selbstverständlich hat sie sich auf ihre Rolle bestens vorbereitet – nur nicht auf die charmante Schlitzohrigkeit ihrer neuen Mitbewohner. Die stehen ihr bald mit Rat und Tat zur Seite, denn auf die Waffen einer jungen Frau muss Lenja alias Karla ja leider verzichten…«
Original-Klappentext
Meine Meinung:
Der Schreibstil der Autorin ist locker-leicht, manchmal mit einigen ungewöhnlichen Formulierungen, an die ich mich aber im Verlauf des Buches gewöhnen konnte. Die Geschichte wird teilweise aus Lenjas Sicht, teilweise aus der Sicht ihres besten Freundes erzählt.
Wo wir schon bei den Charakteren sind: Obwohl viele unterschiedliche Figuren mit z.T. aussergewöhnlichen Charaktereigenschaften auftauchen, konnte mich keine Figur wirklich berühren. Woran das genau lag, kann ich nicht sagen, aber vielleicht fehlten mir einfach die Emotionen oder zumindest die emotionale Nähe zu den Charakteren. Das bedeutet aber nicht, dass mir die Charaktere total unsympathisch waren - einige waren sehr liebenswert. Aber irgendetwas fehlte mir trotzdem.
Von der Geschichte selbst habe ich einen ähnlichen Eindruck. Zwar ergibt die Kombination aus Liebesroman, Krimi und humorvollen Szenen eine interessante Mischung, aber irgendetwas fehlte mir. So gibt es z.B. Szenen, in denen sich zwei Figuren näher kommen - aber sie konnten mich nicht berühren. Oder es gibt Szenen, in denen ich gerne mehr mit den Charakteren mitgefiebert hätte, aber es packte mich nicht richtig.
Das Buch ist durchaus lesenswert, aber eben eher etwas für zwischendurch. Wer eine berührende Liebesgeschichte oder einen spannenden Krimi sucht, ist mit anderen Büchern sicher besser bedient.
Fazit:
»Ohne Ziel ist der Weg auch egal« ist eine interessante, aber nicht wirklich überzeugende Kombination aus Krimi, Liebesroman und Humor. Obwohl ich die Idee des Buches spannend fand, konnte mich die Geschichte selbst leider nicht überzeugen. Das gibt drei von fünf Sternen.
- Emma Hooper
Etta and Otto and Russell and James
(63)Aktuelle Rezension von: SchlehenfeeEines Tages macht sich die 82jährige Etta auf den Weg ans Meer, quer durch Kanada. Ihr Mann Otto bleibt zu Hause und versucht, alleine zurechtzukommen. Doch Etta vergisst allmählich Dinge, Otto erinnert sich an fast alles. Und dann ist da noch Russell, der Nachbar, der selbst in Etta verliebt war. Und James, ein Koyote, der Ettas Begleiter auf der Wanderung ist. Auf dem Weg erzählen sie ihr Leben: von der Liebe, vom Krieg und einer Farm in der staubigen Einöde Saskatchewans, vom Backen und vom Briefeschreiben.
Emma Hoopers Roman mit dem langen Titel ist ein bezaubernder, ein leiser Roman, der sich nicht vieler Worte bedient. Manchmal erschließt sich die Bedeutung nicht direkt, viele Passagen sind näher an einem Traum als an der Realität, z.B. Ettas Unterhaltungen mit James. Die Autorin überlässt dem Leser die Entscheidung, was geschieht und was nicht. So ist das Ende sehr offen für verschiedene Interpretationen. Diese Unbestimmtheit der Erzählung war mir manchmal etwas zu viel des Guten und ich habe nach tieferen Bedeutungen gesucht. Ich habe viel über die Handlung nachgedacht und bin mir bei den phantastischeren Elementen immer noch nicht sicher, was ich davon halten soll. Daher schwanke ich zwischen 4 und 5 Sternen.
Die Sprache ist sehr spartanisch und auf das Wichtigste beschränkt. Trotzdem konnte mich die Erzählung vom ärmlichen Leben auf einer Farm, von der Beziehung von Etta mit Otto und Russell und von Ottos Erlebnissen in Europa im 2. Weltkrieg fesseln und zutiefst berühren. Letzten Endes kommt es bei „Etta and Otto and Russell and James“ wohl auch eher auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Erinnerungen der Charaktere als auf die äußere Handlung an. In dieser Hinsicht konnte mich das Buch überzeugen. - Cecelia Ahern
Für immer vielleicht
(2.848)Aktuelle Rezension von: larissamarieDas ist ein meiner absoluten Lieblingsbücher von Cecelia Ahern.
Mir gefällt der Aufbau und der Schreibstil. Vor allem ist es mal etwas ganz anderes, als man es bisher kennt. Die Geschichte wird in Form von emails und Briefen erzählt.
Eine total schöne Geschichte zwischen zwei besten Freunden, die viele Höhen und Tiefen durchleben, bis sie endlich zueinander finden. Könnte dieses Buch immer und immer wieder lesen.
- Sofia Lundberg
Das rote Adressbuch
(50)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIn "Das rote Adressbuch" begleiten wir die 96 jährige Doris Alm, die es sich zu ihrer letzten Aufgabe gemacht hat ihr Leben für ihre Großnichte Jenny aufzuschreiben. Doris hat mit dem Adressbuch, welches sie einst von ihrem Vater geschenkt bekam ihr Leben erzählt, mit all den Personen, die sie im Laufe ihres Lebens begegnet ist.
Mir hat Doris' Geschichte sehr gut gefallen, es ist eine wunderschöne Geschichte über Leben, Freunde, Familie, Heimat und allen voran über die Liebe.
Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart war gut und hat der Geschichte zu dem gemacht was sie ist - Bettina Belitz
Splitterherz
(1.753)Aktuelle Rezension von: Buechergeplauder
Ellie hat ihr Leben lang in der Stadt gelebt und ausgerechnet jetzt zieht sie gemeinsam mit ihren Eltern in ein kleines Dorf. Das gefällt Ellie ganz und gar nicht. Das Leben im Darf ist komplett anders, als sie es von der Stadt kennt.Als Ellie auf Colin trifft verändert sich ihre Meinung schlagartig. Dieser Junge zieht sie magisch an. Sie weiß nicht was es ist, doch sie möchte für immer in seiner Nähe bleiben.
Ausgerechnet ihr sonst so offener Vater scheint Colin nicht zu mögen. Kennen die beiden sich? Und was war das für eine merkwürdige Aura, als die beiden aufeinander trafen?
Irgendetwas stimmt mit Colin und ihrem Vater nicht und das will Ellie auf jeden Fall herausfinden.
Der erste Band der "Ellie & Colin" Reihe von Bettina Belitz. Eine schöne, spannende Liebesgeschichte, die mir sehr gut gefallen hat.
Ellie ist ein sehr starker Charakter. Ein junges Mädchen, dass nicht alles mit sich machen lässt und eine starke eigene Meinung hat. Allerdings stellt sie sich in manchen Situationen etwas dämlich an.
Colin hingegen ist der typische geheimnisvolle Junge, auf den jedes Mädchen zu fliegen scheint. Der allerdings ein Einzelgänger ist und unnahbar scheint.
Die Charaktere sind etwas klischeehaft. Trotz allem hat mir die Geschichte sehr viel Freude beim Lesen bereitet. Sie wurde von Kapitel zu Kapitel spannender und ich hätte gerne mehr über die Familiengeschichte von Colin und Ellie, bzw. Ellies Vater erfahren.
Ich bin gespannt wie es in Band 2 "Scherbenmond" weitergeht und wie sich die Beziehung zwischen Ellie und Colin entwickelt.
- Anna Herzig
Ein ganzes, süßes Leben
(55)Aktuelle Rezension von: monethiÜber die Autorin
Anna Herzig wurde 1987 als Tochter eines Ägypters und einer Kanadierin in Wien geboren. Ihre Begeisterung für Literatur zeigte sich sehr früh. Nach unzählig gelesenen Büchern beschloss sie bereits im Alter von 14 Jahren, ein eigenes Buch zu schreiben. 2005 erschien ihr erster Roman, der Krimi Der Tod kann warten. Die junge Österreicherin nahm daraufhin unter anderem zweimal an der Kriminacht in Wien teil. 2015 veröffentlichte sie den ersten Teil der Trilogie Er & Sie, Anatomie einer Liebe (Ullstein Buchverlage/Forever).
Ihr Augenmerk liegt auf den Menschen, der Liebe zu Makeln und Abgründen, besonderen Momenten, Satzromantik und Begegnungen, die sich einbrennen. Anna Herzig lebt in Wien.
Es handelt sich nicht um einen typischen Frauenroman.
Sophie lebt mit ihrem Mann Adrian, der im Koma liegt, und einer Haushalts/Pflegehilfe in einem Haus. Bei den Besuchen ihres Sohnes(Maximilian) erzählt sie ihm/ihr aus ihrem Leben.
Maximilian versteht seine Mutter, die in der Schwangerschaft den ungeliebten Christopher, Vater von Maximilian, geheiratet hat. An seiner Seite erlebte sie wirtschaftliche Unabhängigkeit und von dessen Seite bedingungslose, aufopfernde Liebe, die sie aber nie erwidern konnte.
Lieben tut sie all die Jahre Adrian, einen ehemaligen Kollegen. Es gibt aber auch eine "zweite" Geschichte über den Sohn und Norah. Dabei wechseln Erinnerungen und Erlebnissen.
Dieser Roman lehrt man über das Erwachsen- und Älterwerden, über die Liebe und die unglückliche Liebe und vieles mehr.
Das ist eine schöne Liebes- und Lebensgeschichte, die mich ja gelehrt hat, das Leben immer mehr zu schätzen
- Aldous Huxley
Schöne Neue Welt
(1.166)Aktuelle Rezension von: TanteGhostEine Welt zwischen Kasten und Zwang. – Leben wollte ich da nicht.
Inhalt: In einer zivilisierten Welt, wo Menschen nicht geboren werden, sondern nach Bedarf gezüchtet. Kinder werden so konditioniert, wie man sie braucht, und gegen schlechte Gefühle gibt es Drogen. – In dieser Welt gibt es aber noch immer Individualisten. Diese werden auf Inseln weg gesperrt. – Doch einer wehrt sich. Bringt so genannte Wilde mit nach London. Kurzer Ruhm ist der Lohn, doch trotzdem muss er London verlassen.
Und der Wilde? Der kommt mit den ganzen Regeln und erzwungenen Gemeinschaftszeiten so gar nicht klar. Er springt am Ende über die Klinge ...
Fazit: Dystopien können wirklich gut sein. Zumindest dann, wenn sie gut gemacht sind. Zumindest habe ich mir das versprochen, als ich mir den Klappentext dieses Werkes durchgelesen habe. – Ich habe dieses Buch aus der Onleihe und bin mehr als froh, dass ich dafür kein Geld ausgegeben habe.
Von der Story her war hier in jedem Fall Potential da. Da war ein Kastensystem, Menschen, die nicht geboren, sondern in Flaschen gezüchtet und dekantiert werden. (Das kannte ich bisher nur von Wein.) Und darin lebten nun Menschen, die maßgeschneidert waren und mit Drogen glücklich gehalten wurden. – Nur einer wollte sich nicht wirklich in das System fügen. Vollkommen logisch, dass das Probleme geben muss.
Was ich jetzt nicht so toll fand, war der Stil, in dem die Story erzählt wurde. Weit ausholende Gedankengänge haben mich immer wieder raus katapultiert und den Faden verlieren lassen. Dann habe ich eine Weile nicht wirklich folgen können, bis ein Aufhänger kam, mit dem ich wieder etwas anfangen konnte.
Die Welt allerdings, in der die Story spielt, war sehr gut durchdacht. Der Hörer hat etwas über Regeln und Konformitäten erfahren. Über Verhaltensweisen, die sich schicken, oder eben nicht. Und auch über menschliche Abgründe. Die waren in diesem Fall aber verwirrend, denn bei uns gelten die als normal.
Ich bin hin und her gerissen, was ich dem Werk für eine Bewertung geben soll. Die Story war super, aber die Verpackung so ganz und gar nicht meins. – Hinzu kamen bei mir noch die vielen Namen. Und das mit meiner Namensschwäche. Auch da bin ich stellenweise nicht nachgekommen.
Das Ende hat mich dann auch mehr als enttäuscht. Ein Happy End sieht definitiv komplett anders aus. – nein, wo wirklich toll war das buch nicht. Wirklich gut, das ich dafür kein Geld bezahlt habe.
Empfehlen kann ich das Buch nicht so wirklich. Der Stoff hätte so viel Potential gehabt und dann ist das so kaputt geschrieben. Jede spannende Szene ist mir philosophischer gram ... keine Ahnung, was ich davon halten soll.
Na ja, die Sternebewertung spricht wohl Bände. Da hat es der Autor wohl zu gut mit seinem Wissen gemeint. Vielleicht gibt es doch Leute, die so etwas mögen. Ich persönlich fand es nicht prickelnd. Eher ein Fail.
- Rachel Joyce
Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
(1.359)Aktuelle Rezension von: mabo63Harold, pesionierter Kauz unfähig das Leben zu geniessen in den restlichen Jahren die Ihm bleiben erhält einen Brief. Eine frühere Arbeitskollegin schreibt sie habe Krebs und müsse bald sterben. Schokiert darüber schreibt er zurück. : "Das tut mir leid, alles Gute Harold"
Auf dem Weg zum Briefkasten realisiert er dass er das mit geschriebenen Worten so nicht beantworten kann und macht sich auf den Weg zu Ihr. 1000 Kilometer zu Fuss vom Süden Englands bis nach Schottland. Ohne jegliche Ausrüstung. ..
Seine Frau weiss noch nichts davon.
In der Ehe haben sie sich auseinandergelebt, sie ständig mit putzen beschäftigt, oder dann schreibt sie Briefe an ihren verstorbenen Sohn. Er schafft es gerade noch den Rasen zu mähen und die Zeitung aus dem Briefkasten zu holen.
Ständig wirft sie ihm vor er habe David seinen Sohn nie geliebt, habe Ihn nicht gerettet als er einmal fast ertrunken wäre.
Auf dem langen Weg beschäftigen Ihn In Rückblenden sein Verhältnis zu seinem verstorben Sohn, seine schwieige Kindheit, auch wird das Verhältnis zwischen seiner Frau Maureen und Ihm thematisiert.
Es schliessen sich ihm mit der Zeit einige Personen an die ihn begleiten, die teilhaben wollen an dieser Reise, mittlerweilen wie Harold in den Medien so was wie ein Held unserer Zeit gefeiert.
Hier hätte ich es gerne gesehen wenn die Autorin etwas mehr aus diesen Begegnungen gemacht hätte. Zu langatmig und unglaubwürdig waren für mich auch die Beschreibungen wie Harold zb. auf den Hauptstrassen läuft (Wer macht so was??) Dazu ohne jegliche Ausrüstung?
Das fand ich doch sehr befremdlich.
Auch sind Ihm alle stets gut gesinnt auf dieser Reise obwohl er wohl wie ein Penner daherkommt.
- Ursula Poznanski
Eleria (Band 1) - Die Verratenen
(1.335)Aktuelle Rezension von: Magische_BuchweltMeine Meinung:
"Die Verratenen" ist der Auftakt der Eleria- Trilogie von Bestsellerautorin Ursula Poznanski.
Ich habe schon einige Romane von Ursula Poznanski gelesen, und finde es immer wieder toll, dass die Autorin für ihre Werke immer hochaktuelle Themen aufgreift.
Die Autorin hat hier in eine düstere dytopiesche Romanwelt erschaffen, die detailliert beschrieben hat. Ihre Vorstellung, wie eine Welt aussehen könnte, wenn der Klimawandel immer weiter voranschreitet ist sehr erschreckend. Und regt zum Nachdenken an.
Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Eliera erzählt. Eine junge Frau, die auf Grund einer Intrige mit ihren Freunden auf der Flucht ist.
Die Charaktere sind authentisch gezeichnet, so dass ich mich gut in sie hineinversetzen, und ihre Gefühle und Entscheidungen nachvollziehen konnte. Trotzdem hätte ich gerne noch mehr Hintergrundinformationen zu den einzelnen Charakteren gehabt.
Die Freude müssen sich vielen Herausforderungen und Gefahren stellen, diese verliehen der Geschichte einen Spannungsbogen der sich über den gesamten Verlauf, durch viele Wendungen und Rätsel immer weiter aufbaute.
Der emotionale und spannende Cliffhanger am Ende, machte neugierig auf die Folgebände.
Fazit: Ein düsterer dytopiescher Jugendthriller, der zum Nachdenken anregt, und auch Erwachsenen spannende Lesestunden bietet.
- Meg Cabot
Erste Liebe, zweite Chance
(62)Aktuelle Rezension von: RockmaniacMeine Meinung zu „Erste Liebe, Zweite Chance“:
Wow, also um ganz ehrlich zu sein, habe ich bislang noch nicht so eine Art von Buch gelesen. Klar habe ich schon Bücher gelesen, die nur aus Dialogen bestanden wie z.B. Orscar Wilde, Shakespeare, etc. aber nicht in Form von modernisierten Telekomunikationsgeräten-Dialoge. Denn genau daraus besteht dieser Schreibstil in diesem Buch „Erste Lieb, Zweite Chance“ und zwar aus Sms, Chats, E-Mails, Facebook Chronik Beiträgen und Nachrichten, Tagebuch, Zeitung Artikel, eine Art gekaufte Artikel Bewertungen, etc. Anfangs war ich sehr verwundert und irritiert, da ich von Seite zu Seite bemerken durfte, dass es sich nur um kontinuierlichen Dialogen in diversen Arten handelte. Ich muss auch sagen, dass es mich Anfangs tierisch genervt hat und fragte mich, wann diese Dialoge dieser Art endlich enden würden. Doch es ging immer so weiter. Ab und zu hatte ich dann auch mal den Überblick verloren und ich konnte mir all diese Leute gar nicht merken und zwar wer was geschrieben hat. Doch nachdem ich 100 und irgendwas Seiten schon gelesen hatte, hat es mir dann doch irgendwie ein wenig gefallen und die Leute habe ich dann auch einordnen können.
Dies war mein erstes Meg Cabot Buch, was ich gelesen habe und ich habe wirklich nur Gutes von dieser Autorin gehört. Natürlich werde ich mir in Zukunft noch weitere ihrer Werke durchlesen.
Absolut unglaubwürdig und doch ist die Geschichte, im Großen und Ganzen, gut rübergekommen:
(Achtung Spoiler)
Die Geschichte an sich fand ich ein wenig komisch und zwar folgendes: Die Stewarts Senior haben 3 Kinder, doch niemand von ihnen bemerkt, dass ihre Eltern langsam in Unordnung und Chaos verfallen. Ok, Reed war 10 Jahre lang nicht da gewesen und Trimble hat die Situation ihrer Eltern scharmlos ausgenutzt. Doch was ist mit Marshall? Seine Frau Carly bemerkt es komischerweise und Marshall interessiert es nicht einmal, dass sich ein Loch in der Decke der Stewarts Villa befindet und sich sogar eine Waschbär Familie dort eingenistet hat. Geschweige von dem ganzen Chaos der da in der Villa der Stewarts Senior herrscht. Das kann doch kein Sohn oder eine Tochter einfach so übersehen und ignorieren. Vor allem weil Carly es Marshall schon seit längerem erklärt hat, was bei seinen Eltern so geschehen ist.
***
Dann kommt auf einmal Becky (die natürlich die Ex des jüngsten Stewart Sohn ist) und rettet gemeinsam mit Reed die Eltern und die ganze Situation an sich. Also so ist es mir zumindest vorgekommen. Dann puffedipaff macht Becky mit ihrer Langzeit Beziehung „Graham“ Schluss, der das übrigens sehr guuuut aufgenommen hat, und dann ist sie wieder mit Reed zusammen. Mit Reed, denn sie ja so sehr gehasst hat. Gehasst? Warum war sie denn sauer auf IHN? Ich dachte sie hat zehn Jahre zuvor Mist mit dem Golfcart gebaut und er musste die Schuld auf sich nehmen. Richard Stewart hat anschließend seinen Sohn enterbt und Reed war somit gezwungen alles hinter sich zu lassen. Also… warum hat Becky ihn nochmal gehasst???? Ach ja stimmt, weil er sich ja nicht bei ihr gemeldet hat. Aber Reed hatte sich ja aus anderen Gründen nicht bei ihr gemeldet, denn komischerweise hat er ja trotz allem noch die Schuld auf sich genommen und zwar, dass er ihr ja wehgetan hat, indem er sich nicht bei ihr zurückgemeldet hat. Anschließend erklärt er ihr auch noch, dass er zu ihrem Besten sich nicht bei ihr all diese Jahre gemeldet hat, denn sie hatte sich das Leben verdient, was sie sich immer gewünscht hatte. Zu guter Letzt sagt Reed auch noch, dass er ihrer nicht würdig war und er als Reicher, guter Mann zurückkehren wollte, um sie zu retten.
***
Da war noch etwas was mich hat den Kopf schütteln lassen: Reeds Mutter hat eine Art Ebay Account, wo sie für ihre Katzenfiguren, die sie ersteigert hat, Bewertungen abgibt. Ok, das kann sie ja tun. Aber warum schreibt die gute Frau ihre Lebensgeschichte in die Bewertung? Ich dachte das wurde absichtlich so von der Autorin hingestellt, da Mrs. Stewarts ja einen an der Klatsche hat. Aber nein so ist es nicht, denn Ty Stewart-Antonelli (Reeds Nichte) tut genau dasselbe. Die schreibt bei ihren Bewertungen die ganze Lebensgeschichte auf und vor allem was am Ende im Hause Stewart- Antonelli geschah. Oh man, da musste ich wirklich heftig mit dem Kopf schütteln.
***
Dann ist da noch der Part, dass alle Reed die Schuld geben, dass seine Eltern außer Kontrolle geraten sind. Und das seit Beginn seiner Abreise von Bloomville. Warum nimmt er die Schuld auf sich? Schließlich hat sein Vater in ja enterbt und aus Bloomville verbannt. Was ja im Endeffekt ja alles Beckys Schuld war, was ja komischerweise nie jemand erfahren hat. Es wussten nur sie und Reed Bescheid.
Fazit:
Ein Buch für zwischendurch!
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Zusammen ist man weniger allein
(3.333)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderZusammen ist man weniger allein ist eines der schönsten Bücher der letzten Jahre. Die Protagonisten sind Ende Zwanzig bis Anfang Achtzig und so findet sich jeder in der Geschichte wieder. Es sind vier unterschiedliche Menschen, zwei Männer und zwei Frauen, die in Paris eine WG gründen. Durch die unterschiedlichen Generationen und Charaktere ergibt sich so manch interessante Story und so manch wunderbares Gespräch. Es geht um die Liebe, wunderbares Essen, Kunst, Musik und das Suchen und Finden nach sich selbst.