Bücher mit dem Tag "airbnb"
5 Bücher
- Lucy Fricke
Töchter
(103)Aktuelle Rezension von: Claudias_CornerIm 2018 erstmals erschienenen Roman Töchter von Lucy Fricke begleiten wir die zwei Freundinnen Martha und Betty bei einer Reise mit und zu ihren Vätern, die auch eine Reise zu ihnen selbst ist. Martha’s Vater ist todkrank und will in die Schweiz, um dort Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Sein Wunsch: Martha soll ihn fahren. Da sie sich selbst seit einem folgenschweren Unfall nicht mehr ans Steuer setzt und zur moralischen Unterstützung holt sie sich ihre beste Freundin Betty, die Erzählerin des Romans, an Board. Zu dritt treten sie die Reise in die Schweiz an, die sich ganz anders entwickelt als erwartet. So nutzt auch Betty die Reise um eine verschollene, tote Vaterfigur aufzuspüren…
Der Roman klang für mich vielversprechend und auch die behandelten Themen (Eltern-Kind-Beziehungen, Vaterfiguren und deren Bedeutung für unsere Entwicklung, …) fand ich spannend, doch die Umsetzung ist meiner Meinung nach leider nicht gelungen.
Es lässt sich für mich deutlich ein Qualitätsunterschied zwischen der ersten und der zweiten Hälfte des Buches feststellen. Zu Beginn fand ich das Buch gut. Die Protagonist*innen wurden glaubhaft charakterisiert und detailverliebt beschrieben, so wird etwa erwähnt, dass Martha immer eine Zigarette lang denkt – bei schwierigen Entscheidungen eine Zigarre lang. Einfach schön. Die Handlung war ebenfalls nachvollziehbar und interessant.Während die erste Hälfte des Romans (die Episode nach Italien) jedoch noch gut zu lesen ist, verliert er in der zweiten Hälfte (Betty in Griechenland) deutlich an Qualität. Die Erzählung ist wirr, Elemente der Handlung sind unglaubwürdig. Ich denke hier speziell an die Geschehnisse rund um Betty’s Vater.
Wichtige Fragen (zum Beispiel wie sich die Protagonistin diese Reise und ihre Wohnung in Berlin [!], die sie untervermietet, finanziert, wenn sie selten arbeitet) bleiben für mich unbeantwortet.
Der Ton der Protagonistin ist so zynisch, so selbstdestruktiv und so anstrengend, dass ich die Lektüre als sehr mühsam empfand. Ganz vereinzelt waren Textstellen für mich gut zu lesen, die Freundschaft zwischen den Protagonist*innen war ganz süß – doch auch sie kommt im zweiten Teil des Buches kaum mehr vor.
Fricke kann schreiben, keine Frage. Oft sind Aussagen so pointiert und bedeutungsschwer, dass ich das Buch zur Seite legen und über sie nachdenken musste. Dennoch wiegt das für mich nicht die mühsame Handlung auf.
Ich hatte keine gute Lesezeit und nehme kaum etwas aus der Lektüre mit. Drei Sterne erhält das Buch von mir aufgrund des guten Schreibstils der Autorin und der interessanten ersten Hälfte des Romans.
- Lucy Clarke
Das Haus am Rand der Klippen
(98)Aktuelle Rezension von: Elli_BeeWenn du eine Zeitbombe in die Geschichte werfen willst, stell den Zeitzünder gleich zu Beginn und lass uns das Ticken hören.
Die Schriftstellerin Elle Fielding
Mein erstes Buch im Jahr 2023 und mein gesamt drittes Buch von Lucy Clarke in nicht einmal einem Jahr. Und leider auch das, das mich bisher am wenigsten überzeugt hat.
Bestsellerautorin Elle Fielding vermietet ihr Luxushaus auf den Klippen mit dem Schreibzimmer aus Glas über AirBnB, während sie selbst als Motivationsrednerin in Frankreich engagiert ist. Als sie zurückkommt, tickt die Zeit für die Abgabe ihres zweiten Romans. Doch sie kann sich nicht recht auf das Schreiben konzentrieren, denn plötzlich passieren lauter unheimliche Sachen in ihrem eigenen Heim. Kaputte Gegenstände aus dem abgeschlossenen Zimmer oder auf Fensterscheiben hinterlassene Nachrichten sind nur der Anfang. Geht ihre Autorinnenfantasie mit ihr durch oder ist die AirBnB Mieterin ein doch eher ungebetener Gast gewesen?Die Kapitel beginnen mit Zitaten aus den Facebook Live Videos von Elle, wo sie Schreibtipps weitervermittelt. Die Geschichte selbst ist aus der direkten Sicht von ihr geschrieben, doch jedes Kapitel endet mit entweder Rückblenden aus ihrer Studienzeit in personaler Erzählweise, die langsam ein lang gehütetes Geheimnis offenbaren, oder Momentaufnahmen der AirBnB-Mieterin in der Ich-Perspektive, welche wiederum Stalking Vibes hervorrufen. Durch diese wechselnden Sichtweisen werden verschiedene Geschichten miteinander verstrickt, und mit den immer wieder neuen Indizien, die zum Mitfiebern verleiten, entsteht so am Ende ein halbwegs schlüssiges Gesamtbild.
Was ich an den Büchern von Lucy Clarke eigentlich so schätze, ist einerseits die Charakterentwicklung und andererseits der natürliche Spannungsaufbau. Ihre Bücher habe ich bisher kaum aus der Hand legen können, anders als bei “Das Haus auf den Klippen”. Mit der Protagonistin hier bin ich absolut nicht warm geworden - auch wenn passenderweise die Rede davon ist, Protagonist*innen nicht immer mögen zu müssen, Hauptsache es wird mitgefiebert. Was ich jedoch auch nicht getan habe, dafür ist mir persönlich die Geschichte im Allgemeinen und das Ende im Besonderen zu stark gewollt erschienen.
Gefühlt sind die bisherigen Romane, die ich von ihr gelesen habe, auch eher mehr Drama mit ein paar einzelnen Elementen der Spannung als ein kompletter Psychothriller, und Drama lese ich prinzipiell lieber. Was mir hier auch ungut aufgefallen ist, sind die vielen mit Ich beginnenden Sätze, was aber auch an der Übersetzung liegen könnte (die ich generell stellenweise nicht passend gewählt finde).
Um mit etwas Positiven abzuschließen: Am besten haben mir die Zitate aus Elles Livevideos am Anfang eines jeden Kapitels gefallen. Diese bringen den Schreibprozess und die dazugehörigen Gedanken erstaunlich präzise auf den Punkt.
Alles in allem ein netter Psychothriller, der jedoch auf der Charakterseite sowie in der Handlung Schwächen zeigt. Tatsächlich würde ich eher andere Lucy Clarke Bücher empfehlen - was aber nicht unbedingt heißt, dass dieses hier schlecht ist.
- Brad Stone
The Upstarts: How Uber, Airbnb, and the Killer Companies of the New Silicon Valley Are Changing the World
(1)Noch keine Rezension vorhanden - Arne Garrit
Der Gastgeber. Fühl dich wie zu Hause
(16)Aktuelle Rezension von: countrywomanEine außergewöhnliche Geschichte um zwei Frauen.
Nika, Programmiererin, hat einen falschen Pass und lebt in verschiedenen Airbnb-Wohnungen, ohne weiter aufzufallen oder gar Spuren zu hinterlassen.
Benesch, Polizistin, von den Kollegen nicht voll genommen, konnte ihr Leben nicht wie geplant leben aufgrund des pflegebedürftigen Vaters.
Die Verbindung zwischen den beiden: ein Fahrrad.
Draus ergeben sich spannende, kurzweilige Lesestunden. Aich durch den Schreibstil: kurze Sätze, welche Tempo ins Spiel bringen und sich flüssige lesen lassen.