Bücher mit dem Tag "adenauer"

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28 Bücher

  1. Cover des Buches Das Adenauer-Komplott (ISBN: 9783839220764)
    Sebastian Thiel

    Das Adenauer-Komplott

     (22)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Man könnte wirklich meinen, dass Sebastian Thiel hier ein Stück Lebensgeschichte von Konrad Adenauer erzählt. Aber…

    Inhalt: Maximilian Engel, ehemaliger hoch dekorierter Flieger des zweiten Weltkriegs lässt sich im Suff gehen und macht Äußerungen, die im herrschenden Regime nicht wirklich gut ankommen. Er wird verhaftet und in einen mehr als menschenunwürdigen Knast gesteckt.
    Im Gefängnis hat er eine Unterredung mit einer mehr als hübschen Frau, die ihm ein Angebot macht, dass er kaum fassen kann. Er, ausgerechnet er, soll einem anderen Mann zur Flucht verhelfen und bekommt am Ende nichts als seine Freiheit dafür.
    Maximilian willigt ein und die Person, der er helfen soll ist niemand anders als Konrad Adenauer. Doch bevor sie frei kommen, erlebt er noch eine sehr harte Zeit in einem Konzentrationslager.
    Am Ende ist es Konrad Adenauer, der Maximilan befreit und ihn dann auch aus Geldnöten befreit, indem er ihn in seinem Stab mit beschäftigt und ihm gutes Geld bezahlt.
    Maximilian lernt die attraktive Frau besser kennen und lieben.
    Die Geschichte zieht sich interessant und sich entwickelnd durch die letzte Zeit des zweiten Weltkrieges und die Jahre des Umbruchs und Aufbaus danach, um am Ende tragisch zu enden.

    Fazit: Mit dem geschichtlichen Hintergrund hat der Haftungsausschluss gleich am Anfang erst einmal aufgeräumt. Alle Personen und Handlungen sind frei erfunden. Aber alles spielt zumindest in einer sehr interessanten zeit. In die Kriegswirren kann man eine Menge Geschichten hinein schreiben. - Ich habe in jedem Fall auf Spannung gehofft.
    Die Spannung war eine ganz eigene. Der Protagonist ist gleich zu Anfang in Schwierigkeiten geraten. Von Anfang an war ich komplett drin in der Geschichte und von Anfang an wurde ich das Gefühl nicht los, dass ich hier eine wahre Begebenheit lese und nicht irgendeine in die Zeit geschriebene Fiktion. Die ganze Zeit über hatte ich einen farbenfrohen Film in meinem Kopfkino laufen, der mich dann auch richtig gut bei der Stange hat bleiben lassen.
    Zwischendrin wurde es dann ein bisschen ganz arg politisch. Dann hätte das genauso eine Biografie von Adenauer sein können, aber das war es nun einmal nicht. In dieser Phase hat mich dann die kleine Liebesgeschichte bei der Stange gehalten, die dann irgendwann eine sehr dramatische Wende nimmt. Erst ganz am Ende hat sich dann mein Verdacht bestätigt. - Was den Stoff angeht, hat der Autor hier wirklich alle Register gezogen. Weltkriegswirren, junge Liebe, der Vater bzw. Schwiegervater, der die Beziehung nicht will, politischer Umbruch und Neuanfang. Und da rein wurde die Geschichte geschrieben.
    Die Story im Gesamten war sehr interessant und hat mich auf ihre Art gefesselt. Auch wenn dieses politische Gedöns zwischendrin war, hat es mich zwar etwas aufgehalten, aber im Gesamten hat es voll umfänglich in die Geschichte gepasst und ohne diesen Teil wäre die Geschichte ziemlich kurz gewesen, was mich mit Sicherheit auch wieder geärgert hätte.
    Der Stoff war in jedem Fall so gut beschrieben, dass ich die ganze Zeit ein sehr interessantes und echtes Kopfkino vor meinem geistigen Auge hatte. Ich war gefesselt und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht und war auf jeden Fall sehr gut von der Realität abgelenkt. - Das ist für ein Buch immer gut. Alles war leicht zu lesen, gut verständlich, aber eben nicht immer leicht verdaulich. Über die Korruption und das falsche Spiel mancher Protagonisten hätte ich mich stundenlang aufregen können und hätte doch nichts ausgerichtet. - Nur gut, dass das eine ausgedachte Story war. Ansonsten hätte es mir um das Ehepaar mehr als leid getan. Es kann doch nicht sein, dass ein eigener Vater mit seiner Tochter so umgeht. Ein absolutes No-Go!!!

    Ich kann dieses Buch wirklich wärmsten Herzens empfehlen. Nicht nur, dass es einem ein Stück deutsche Geschichte näher bringt in einer ehrlichen Form, wie es ein Geschichtsbuch nie könnte, ist es auch noch spannend geschrieben und lässt es auch an Dramatik, Liebe und Korruption nicht fehlen. - Das ist genau der Stoff, aus dem Kriminalromane sein sollten.

  2. Cover des Buches Die Blechtrommel (ISBN: 9783958291300)
    Günter Grass

    Die Blechtrommel

     (553)
    Aktuelle Rezension von: Vani_Schneider

    Das Buch handelt von Oskar Mazerath, der bei seiner Geburt schon voll geistig entwickelt ist. An seinem dritten Geburtstag beschließt er nicht mehr zu wachsen. Man begleitet Oskar durch sein Leben und bekommt durch seine Augen den Aufstieg der Nationalsozialisten und den Zweiten Weltkrieg mit.

    Ich musste das Buch für die Uni lesen und bin nur sehr schwer in das Buch hineingekommen, weil es sehr anspruchsvoll ist. Das Buch zählt zur Gesellschaftskritischen Literatur und der Autor Günter Grass hat seine Kritik am Dritten Reich so kreativ und manchmal auch skurril in die Geschichte eingebettet, dass es manchmal sehr schwer herauszulesen.

    Trotz alledem fand ich das Buch sehr interessant und ich finde es ist ein gutes Werk. Nur leider eben nicht sehr einfach zum lesen, also auf jeden Fall nicht für Zwischendurch und sehr zeitintensiv. Aber wichtig!

  3. Cover des Buches Der stumme Tod (ISBN: 9783492316118)
    Volker Kutscher

    Der stumme Tod

     (225)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Gereon Rath wird an einen Tatort gerufen und findet die Leiche einer jungen Schauspielerin. Es ist das Jahr 1930 und in der Berliner Filmmetropole stehen die Zeichen auch auf Tonfilm. Für viele Filmemacher und SchauspielerInnen eine schreckliche Sache, denn viele schafften es nicht, sich auf dem neuen Markt zu behaupten. Bald folgt die nächste Leiche und Rath merkt, dass es nicht nur um die Filme geht, sondern auch die Politik eine entscheidende Rolle spielt.

  4. Cover des Buches Werkausgabe in 18 Bänden / Beim Häuten der Zwiebel (ISBN: 9783865215888)
    Günter Grass

    Werkausgabe in 18 Bänden / Beim Häuten der Zwiebel

     (98)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    'Sobald das Abendbrot auf den Tisch sollte, rief der Vater: Vom Lesen ist noch niemand satt geworden!

    Die Mutter sah mich gerne 'schmöckern'. Da die bei Kunden und Handelsvertretern beliebte Geschäftsfrau bei aller Neigung zu träumerischen Wehmutstropfen von heiterer und mitunter spottlustiger Natur war, auch gerne einen kleinen Spass trieb, den sie 'Schabernack' nannte, bereitete es ihr Vergnügen dem einen oder anderen Besucher, so einer Freundin aus gemeinsamer Lehrzeit bei 'Kaisers Kaffee', die Abwesenheit des an bedruckte Seiten verlorenen Sohnes zu beweisen, indem sie ein Marmeladenbrot in dass ich während anhaltender Lektüre ab und zu biss gegen ein Stück Palmoliveseife austauschte.

    Mit verschränkten Armen und lächelnd, weil erfolgssicher, hat sie das Ergebnis der Tauschaktion abgewartet. Das erheiterte sie, wenn der Sohn in Seife biss und erst nach dem abgrasen einer dreiviertel Buchseite merkte, was er dem gleichfalls belustigten Besuch demonstriert hatte.

    Seitdem ist der Geschmack dieses Markenartikel meinem Gaumen bekannt.'

    In diesen Erzählungen beginnend aus seiner Jugendzeit in Danzig berichtet Grass von seiner Zeit in der Wehrmacht gegen Ende des 2. Weltkrieges, erzählt wie er als junger Mensch in die Welt der bildenden Kunst kam, von seinem Leben in Paris, seinen Reisen nach Italien, in die Schweiz.

    Äusserst glaubhaft geblieben sind mir seine erwähnten drei grossen Hunger die er nach Entlassung aus der Kriegsefangenschaft hatte.

    Hunger nach einem Essen welches satt macht.

    Hunger nach dem 'Weibe'.

    Und sein grösster Hunger damals: der Hunger nach Papier und Bleistift.

    Empfehlenswertes autobiografisches Werk.

  5. Cover des Buches Märzgefallene (ISBN: 9783462049039)
    Volker Kutscher

    Märzgefallene

     (100)
    Aktuelle Rezension von: AlexanderPreusse

    Wann ergibt sich schon einmal eine solche Gelegenheit? 90 Jahre nach den Ereignissen, die dem #Roman als historischer Hintergrund dienen, gespannt verfolgen, wie Kommissar Gereon Rath inmitten der brutalen und blutigen Aufrichtung der Hitler-Diktatur einen #Kriminalfall löst. Beides hängt eng miteinander zusammen, die Kulisse beeinflusst den Fall.

    Wieder entwickelt Kutscher die Handlung seines Romans entlang der Aufklärung eines Mordes aus weit in die Vergangenheit zurückreichenden Motiven; es ist große Kriminalliteratur-Kunst, wie sich vor den Augen der nachforschenden Kriminalisten und den Lesern Stück für Stück der Kern der #Geschichte entblättert.

    Rath und seine Verlobte Charlotte Ritter kämpfen mit den Verhältnissen, die ihnen auf sehr unterschiedliche Weise zusetzen. Beide entfernen sich von dem, was man ein gehorsames Erfüllen der Dienstpflicht nennen könnte, weiter als je zuvor. Was das Duo gemeinsam und getrennt tut, ist zum Teil haarsträubend und dennoch konsequent in der jeweiligen Persönlichkeit angelegt.

    So entsteht eine ungeheuer atmosphärische Geschichte in mitten der im braunen Sumpf versinkenden Republik, von der schon zu Beginn nur noch Ruinen verblieben sind. Mir hat der fünfte Band ganz ausgezeichnet gefallen, zum Glück warten von fünf weitere Teile auf mich.

    Übrigens: »Märzgefallene« hießen auch die Toten des demokratischen Aufstands 1848, niedergemetzelt vom preußischen Militär in einer blutigen Nacht in Berlin.

    Eine ausführliche Buchbesprechung gibt es auf meinem Blog: 👉www.schreibgewitter.de👈 

  6. Cover des Buches Die Wunderfrauen (ISBN: 9783596705634)
    Stephanie Schuster

    Die Wunderfrauen

     (192)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    1953 Deutschland in der Wirtschaftswunderzeit. 4 Frauen begegnen sich am Starnberger See. 

    Luise träumt von einem eigenen Laden, der all die guten, feinen Sachen  anbietet, die schon lange von den Menschen entbehrt wurden. Ihr Traum wird wahr und der Laden wird zum Treffpunkt für Freud und Leid, Klatsch und Tratsch. 

    Marie, aus Ostpreußen geflüchtet, findet bei Martin ein neues Zuhause. 

    Helga, eine Schwesternschülerin, verliebt sich in einen GI, der sie in Schwierigkeiten bringt. 

    Und Annabel kämpft mit ihrer Rolle als Ehefrau eines angesehenen Arztes und dem Misstrauen gegenüber ihres Mannes

    Alles 4 kämpfen mit den Folgen des Krieges. Ihre Rolle als Frau ist in der ländlichen Gegend besonders festgelegt auf Kirche, Kinder und Küche. Schwere Zeiten liegen hinter ihnen, doch sie Streben nach Glück. Die Männer in diesem Roman sind dabei keine große Hilfe. Ihre Rolle vor und während des Krieges ist nicht immer klar. Sie kommen eher als schwache Figuren rüber, die noch mehr, als die Frauen mit ihren Dämonen kämpfen.

    Wir haben es hier mit einem klassischen Generationen Roman zu tun. Wir erleben über einen relativ kurzen Zeitraum die Entwicklung der 4 Protagonistinnen, deren Leben auch vom Ansehen der Öffentlichkeit abhängt. Vereint, oder jede für sich, versuchen Sie das Beste daraus zu machen, scheitern aber manchmal am Klatsch und Tratsch oder (aus heutiger Sicht) rückständigen Ansichten.

    Menschen mit Behinderungen, Kriegsgefangenschaft, Kindstod und Vergewaltigung sind nur einige der vielen Themen, die uns den Umgang damit in 50ern aufzeigen. Ein Jahrzehnt, das mit Herstellung von Wohlstand beschäftigt ist und dabei gerne die Vergangenheit verdrängen möchte.

    Am meisten hat es mir Marie angetan. Ihre Geschichte habe ich mit Spannung gelesen. Auch Luisa hat mich sehr für sich eingenommen. Das Ende der Geschichte findet in einem Finale auch seinen Höhepunkt. Dabei werden viele Fragen für die Zukunft aufgeworfen. Um die zu klären, gibt es aber ja den 2. Teil der Trilogie. Der liegt schon hier und wird sicherlich bald von mir gelesen.

  7. Cover des Buches Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts (ISBN: 9783100479204)
    Golo Mann

    Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Stephanus

    Auf den ersten Blick schreckt das Buch zum Lesen sicher so manchen ab, was nicht nur am Umfang, sondern auch am etwas sperrigen Titel liegt. Heute ist es ja geradezu modern nur wenige Jahre der Geschichte herauszugreifen oder ein einzelnes Thema. An eine solche, über Jahrzehnte reichende Darstellung wagt sich kaum mehr ein Historiker.

    Das Buch überzeugt durch seinen ungewöhnlichen Stil und die fulminante Sprache. Breit gefächert werden viele Hintergründe beleuchtet und dargestellt, die zum Verständnis der Geschichte und der Entscheidungen der Akteure wichtig sind und in anderen Geschichtswerken, die sich auf das bloße Vermitteln von Fakten beschränken fehlen. Entsprechend setzt das Buch geschichtliches Grundwissen unbedingt voraus und ist für jeden, der einmal schnell einen Einstieg erhalten möchte nicht geeignet.

    Für den Leser, der bereits ein gutes Wissensfundament hat, ist dieses Buch aber immer noch eine absolute Empfehlung.

  8. Cover des Buches Bühlerhöhe (ISBN: 9783548289823)
    Brigitte Glaser

    Bühlerhöhe

     (152)
    Aktuelle Rezension von: abuelita

    was zur Zeit Adenauers so passierte.

    Rosa Silbermann ist eine deutschstämmige Jüdin. Im Auftrag des israelischen Geheimdienst 1952 reist sie nach Deutschland um ein Attentat auf Bundeskanzler Konrad Adenauer zu verhindern. Da Rosa bereits als Kind im Schwarzwald war und sich dort auskennt, scheint sie gut geeignet dafür. Allerdings hat sie null Erfahrung als Agentin und das Nobelhotel Bühlerhöhe verunsichert sie genauso wie die Tatsache, dass ihr angeblicher Ehemann, der diese Mission leiten soll, erst mal gar nicht ankommt ….

    Die Zeit der damals noch ganz jungen Bundesrepublik beschreibt die Autorin sehr gut. Manche Handlungsstränge aber wären wirklich nicht nötig gewesen und auch die vielen Personen kann der Leser eher mühsam im Blick behalten.

    Mir gefiel es ganz gut, aber die Spannung fehlte. Von daher auch nur 3 Sterne.

     

     

     

  9. Cover des Buches Der Tag X (ISBN: 9783453439306)
    Titus Müller

    Der Tag X

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Corrado

    Vor dem Hintergrund der dramatischen Ereignisse, in der noch jungen DDR, die am Tag X, dem 17. Juni 1953 in einem Aufstand weiter Teile der Bevölkerung kulminierten, lässt uns Titus Müller in seinem Roman teilhaben an den Schicksalen einer Handvoll Menschen, deren Leben dadurch nachhaltig beeinflusst wurde. Er tut dies auf eine Weise, die den Leser in atemlose Spannung versetzt, die mitreißt, die aber auch verstört und bedrängt, die jedoch gleichzeitig tiefe Einsichten in eine Zeit vermittelt, die, so möchte man sich am Ende dankbar sagen, der Vergangenheit angehört! Unserer Vergangenheit, mit der ein weiteres unrühmliches Kapitel in die Geschichtsbücher geschrieben wird.

    Der Autor versteht es grandios, geschichtliche Fakten, Informationen zur damaligen politischen Lage im Ostblock als auch im Westen mit einer Romanhandlung zu verknüpfen, die den Leser lange nicht loslassen wird. Er zeigt Schritt für Schritt, fast analytisch, und immer nachvollziehbar, die Gründe auf, die zur Erhebung des Volkes führten.

    Noch jung ist sie, die Deutsche Demokratische Republik, der Zweite Weltkrieg mit all seinen Gräueln ist vor gar nicht langer Zeit zu Ende gegangen. Die Menschen könnten aufatmen, in Freiheit weiterleben... Ja, im Westen des geteilten Deutschlands begann tatsächlich eine neue, eine bessere Zeit, die Entbehrungen der Kriegsjahre sind vorüber. Nicht so im sowjetisch besetzten Deutschland! Mangel, Repressalien, Schikane, Bespitzelung sind an der Tagesordnung. Vorsichtig müssen sie sein mit dem was sie sagen und tun, die Werktätigen, Angst ist ihr ständiger Begleiter. Allenthalben herrscht Unsicherheit. Das Volk wird immer unzufriedener....

    In der geteilten Stadt Berlin lernen wir Nelly kennen, eine junge Frau, deren Vater kurz nach dem Krieg in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zusammen mit anderen Wissenschaftlern in die UdSSR deportiert wurde. Ein einschneidendes Erlebnis, das Nelly geprägt hat. Sie ist aufmüpfig. Sie unterwirft sich dem sozialistischen System nicht, sie lässt sich ihre Überzeugungen nicht nehmen... Dafür nimmt sie erhebliche Nachteile in Kauf! Dann ist da Wolf, ein junger Uhrmacher, der sich in Nelly verliebt. Er ist Kind des Systems, kann Nellys Handlungen nicht verstehen. Doch - auch er kann über sich hinauswachsen.... Doch noch ein weiterer Mann interessiert sich für Nelly: der schillernde, rätselhafte Ilya, ein junger Russe, der im Dienste Moskaus steht. Welche Verbindung besteht zwischen den beiden? Um diese drei Hauptakteure bewegen sich eine Reihe weiterer Charaktere: Eine adlige alte Russin, die es in den Zwanziger Jahren nach Berlin verschlagen hat. Lotte, eine alleinerziehende Mutter dreier Söhne aus Halle, deren Mann sich in den Westen abgesetzt hat und die unversehens in den Strudel um den Tag X hineingezogen wird. Ihr Vetter, ein junger Doktorand an der Universität Halle und dessen unzufriedene Frau.. Die beiden geraten unfreiwillig in die Demonstrationen der Aufständischen Und schließlich ein Hauptfeldwebel, mit dem die einsame Lotte eine Beziehung eingehen möchte.... Noch einige Nebenfiguren gesellen sich hinzu, die ein für die damalige Zeit repräsentatives Kaleidoskop bilden.

    Mit "Der Tag X", spannend wie ein Kriminalroman mit Elementen aus Spionageroman, aus Drama und Tragödie, ist Titus Müller ein wahres Meisterwerk gelungen, das auch sprachlich eine Ausnahmestellung einnimmt. Eine Empfehlung für jeden, der Wert legt auf guten Stil und differenzierte Ausdrucksweise -  und natürlich für alle, die ein wichtiges Stück Zeitgeschichte verstehen lernen wollen!

  10. Cover des Buches Für'n Groschen Brause (ISBN: 9783937799360)
    Dieter Zimmer

    Für'n Groschen Brause

     (20)
    Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-

    Es ist eine Erzählung aus der Kindheit nachdem zweiten Weltkrieg in der DDR.

     

    Ich habe schon einige Bücher gelesen die von der Zeit während oder nachdem zweiten Weltkrieg erzählen. Und auch Bücher die vom Leben und verschiedenen Schicksalen in der DDR erzählen. Aber dass es um die Kindheit in diesem Alter geht, hatte ich jetzt das erste mal. Ich fand es aber nicht weniger interessant, im Gegenteil, für mich war das nochmal eine ganz neue Facette dieser Zeit.

     

    Wie die damalige Welt aus Kinder-Augen gesehen wurden, welche Fragen Kinder gestellte haben, wie diese beantwortet wurden, was für Kinder irgendwie nicht verständlich. Und auch wie man als Kind seinen Alltag bewältigt hat, wie man seine Zeit verbracht hat, was Spaß gemacht hat und was nicht, sowie die damaligen Traditionen und Begebenheiten.

     

    Das Buch war sehr schön geschrieben, man konnte es sich richtig gut vorstellen und der Autor hat einen mit auf Zeitreise genommen. Dabei ist die Schreibweise eher locker und leicht was es dem Leser viel einfacher macht. An manchen Stellen muss man auch mal lachen, wenn er seine Aufsätze schreibt oder Streiche spielt.

     

    Dieses Buch hat mir die damalige Zeit nochmal aus einer ganz anderen Sichtweise näher gebracht. Ich war positiv überrascht.

  11. Cover des Buches Haus der Jugend (ISBN: 9783737532976)
    Florian Tietgen

    Haus der Jugend

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Koriko

    Story:
    München in den 50er Jahren: Das Leben des junge Siegfried läuft trotz seiner Homosexualität zufriedenstellend. Ihm fehlt nur noch die Praktikumsbescheinigung des Theaters, bei dem er arbeitet, dann kann er auf der Universität Kunst und Design studieren. Sein Leben nimmt eine Wendung, als er Darius auf dem Theatervorplatz begegnet und sich zwischen den beiden mehr entwickelt. Als Siegfried kurz darauf dank der Verleumdung eines Arbeitskollegen seine Stellung verliert, ist es Darius, der ihn auffängt und davon überzeugt ihn für eine Woche in eine einsame Berghütte zu begleiten. Siegfried kommt tatsächlich zur Ruhe, doch eines Nachts verschwindet Darius plötzlich spurlos.

    Siegfrieds Suche nach Darius bleibt erfolglos, auch in den kommenden Wochen findet er keine Spur. Erst 50 Jahre später treffen sich die beiden in Hamburg wieder: Siegfried ist über 70 Jahre alt und ein bedeutender Künstler geworden, und Darius hat sich überhaupt nicht verändert. Er ist weder gealtert, noch hat er Siegfried je vergessen …

    Eigene Meinung:
    Der deutsche Autor Florian Tietgen hat bereits mehrere Romane und Novellen herausgebracht, teils als Selfpublisher, teils über Knaur-Tochter neobooks, wo er eine eigene Edition hat. Neben Krimis veröffentlicht er regelmäßig Erzählungen und Geschichten mit homosexuellen Hauptcharakteren, zu dem auch der Roman „Haus der Jugend“ gehört.

    Die Geschichte ist ungewöhnlich und definitiv eine gelungene Abwechslung zu den gängigen Gay Romanen, die sich zur Zeit auf dem deutschen Markt tummeln. Dies wird dem Leser schon auf den ersten Seiten bewusst, da Siegfried als alter Mann eingeführt wird, der ein Leben als Künstler hinter sich hat und der seine große Liebe Darius vor über 50 Jahren verloren hat. Erst als er diesen zufällig wieder trifft und die Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit in München zurückkehren, lernt man ihn als schwuler Mann kennen, dessen Leben in der Nachkriegszeit nicht einfach war, da Homosexualität damals noch gesetzwidrig war. Im beständigen Wechsel zwischen den 50er Jahren und der heutigen Zeit erfährt man, was in der Vergangenheit zwischen Siegfried und Darius vorgefallen ist und welche Auswirkungen die Ereignisse auf beide Männer hatten. Dabei wird die Geschichte vollkommen aus Siegfrieds Sicht erzählt, man sieht durch seine Augen und erfährt am Ende, was es Darius‘ Geheimnis auf sich hat.
    Nichtsdestotrotz ist die Liebe zwischen Siegfried und Darius das Hauptthema des Buches. Dabei verzichtet Florian Tietgen vollkommen auf kitschige Szenen und romantisierte Dialoge. Stattdessen gehen die Gefühle der beiden tiefer.

    In diesem Zusammenhang ist Florian Tietgen ein kleines Kunststück gelungen, denn egal wie mystisch die Erklärungen am Ende sind, wie fantasievoll die Wahrheit um Darius‘ ewige Jugend, der Roman wird nie unrealistisch. „Haus der Jugend“ ist ein durch und durch belletristischer Text, egal wie wundersam die Ereignisse in der Vergangenheit und in der Gegenwart sind. Das liegt vor allem daran, dass Florian Tietgen auf allzu klischeehafte Handlungsstränge und Protagonisten verzichtet. Sowohl Siegfried als auch Darius sind ganz normale Menschen, wirken nicht wie „Superhelden“, die man oftmals in (Fantasy-)Romanen trifft. Sie sind in sich logisch aufgebaut, handeln nachvollziehbar und man kann sich sowohl mit dem jungen Siegfried identifizieren, als auch mit dem alten. Gerade der 70-jährige Mann wird von Florian Tietgen sehr überzeugend in Szene gesetzt.
    Auch Darius verhält sich, trotz seiner Andersartigkeit logisch und man versteht mit der Zeit seine Gründe, Siegfried mitten in der Nacht zu verlassen. Dennoch bleibt er die meiste Zeit ungreifbar, da ihm immer der Hauch der Andersartigkeit anhaftet.

    Stilistisch legt Florian Tietgen einen beeindruckenden Roman vor. Er hat ein Gefühl für Sprache, Situationen und Dialogen. Selbst die Beschreibungen des alltäglichen Lebens gelingen ihm durchweg, so dass nie Langeweile aufkommt. Ohne Hast führt er die Hauptcharaktere ein, lässt sie interagieren und erzeugt auf vollkommen unspektakuläre Weise Spannung. Dabei wird die Geschichte durchweg aus Siegfrieds Sicht erzählt – sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart. Hier zeigt sich eine weitere Stärke des Romans: man nimmt dem Autoren sowohl den jungen, als auch den alten Siegfried ab.
    Zudem baut er eine ganz bestimmt Atmosphäre auf, die ein wenig an Hermann Hesses Werke erinnert, wenngleich diese sprachlich und inhaltlich natürlich nicht vergleichbar sind. Dennoch fühlt man sich beim Lesen von „Haus der Jugend“ ein wenig an „Demian“ erinnert.

    Fazit:
    „Haus der Jugend“ ist ein außergewöhnliches, tiefgründige Buch, das durchaus zum Nachdenken anregt. Florian Tietgen erschafft sympathische, authentische Charaktere und verliert trotz der mystischen Elemente nie den Bezug zur Realität. Dank seines ausdrucksstarken Schreibstils und der vollkommen kitschfreien Liebesgeschichte ist „Haus der Jugend“ ein Muss für alle, die mit den gängigen Gay Romance Büchern nichts anfangen können. Florian Tietgens Werk hallt nach und ret zum Nachdenken an.

  12. Cover des Buches Kaiserstuhl (ISBN: 9783471360118)
    Brigitte Glaser

    Kaiserstuhl

     (79)
    Aktuelle Rezension von: mama2009

    Meine Meinung und Fazit:


    Zeiten des Aufbruchs und eines neuen Bewusstsein. Frauen brauchen nicht mehr Männer, um beruflich erfolgreich zu werden oder zu sein. Henny, eine Weinhändlerin aus Freiburg. Sie hat alles von ihrem Vater gelernt und beherrscht ihr Metier. 

    Es geht um Verlust. Verlust von Liebe und die Suche nach ihr. Oder auch die Suche nach Geborgenheit in der Familie und der eigene Kampf, den richtigen Weg für sich zu finden und sich zu trauen, ihn zu gehen. 

    Die Geschichte um Henny wird in die Entwicklung der deutsch-französischen Freundschaft eingebunden. Hier erfährt man wie Adenauer und de Gaulle zueinander standen und was im Hintergrund alles erforderlich war. 

    Mir gefällt die Geschichte rund um die starke Henny, die voller Liebe ist, aber mit einer einzigen Aussage viel zerstört und somit der Liebe abgeschworen hat. Doch irgendwann erkennt sie, dass man nicht den Gefühlen entfliehen kann, eine gelungene Geschichte. 

    Lieblingsstellen Seite 18 "Zeit, das wusste Paul, war keine gleichbleibende Maßeinheit. Es gab Jahre, die mit ihrem Gewicht andere auf ein Nebengleis schoben; Jahre, die bis ins Detail grell erleuchtet blieben, während andere im Nebel des täglichen Einerleis versanken."

    Seite 94 "Darüber konnte sie nicht mehr den Mantel des Vergessens legen, zum einen, weil sich ihre Erinnerungen immer schwerer einfangen ließen, und zum anderen, weil es an der Zeit war, endlich klar Schiff zu machen. Schuld wurde nicht weniger, wenn man sie verdrängte. Schuld wurde auch nicht weniger, weil andere sich viel schuldiger gemacht hatten. Viele redeten sich damit heraus, keine andere Wahl gehabt zu haben."

    Seite 158 "Die Welt sähe doch sehr viel schlechter aus, wenn wir Frauen immer täten, was die Männer wollen, oder?"

    Seite 254 "Männer wollen eine Frau, für die sie sorgen können, aber für mich muss keiner sorgen. Sie wollen eine Frau zum Herzeigen, aber ich bim kein Schmuckstück, und immer wollen sie der Frau ihren Platz zuweisen, aber den such ich mir lieber selbst."

    Mein Dank geht an das Team von vorablesen.de und den List Verlag. 

  13. Cover des Buches Acht Tage im Mai (ISBN: 9783406749858)
    Volker Ullrich

    Acht Tage im Mai

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Rallewu

    "Acht Tage im Mai" schildert anschaulich und detailliert die letzten acht Tage des Dritten Reichs zwischen dem Selbstmord Hitlers am 30. April 1945 und der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches am 8. Mai 1945.
    Der Autor Volker Ullrich führt dem Leser eindrucksvoll viele, dem "normalgebildeten" Leser weitgehend unbekannte Ereignisse dieser Tage vor Augen, aber auch die weithin bekannten Kapitulations-Verhandlungen und die schamlosen Versuche der NS-Schergen, ihre eigene Haut zu retten - schonungslos, offen, ehrlich und historisch ebenso fundiert wie belegt.
    Ein erschreckender Bericht, der zeigt, wie orientierungslos und machtlos die größte Zahl der Menschen in diesen Tagen des totalen Zusammenbruchs war, aber auch wie verblendet und immernoch in den Idealen des Nationalsozialismus verhaftet die ehemaligen Amt- und Würdenträger des untergehenden Regimes waren.

    Ein Buch, das wirklich jeder gelesen haben sollte. Spannend und fesselnd wie ein Krimi, aber leider bittereste Realität.

  14. Cover des Buches Geschichte der Deutschen (ISBN: 9783762805564)
    Hellmut Diwald

    Geschichte der Deutschen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Geschichte gegenwärtig zu machen hieß für den Historiker Diwald, dort anzufangen, wo die Ergebnisse eines historischen Entwicklungsprozesses noch deutlich spürbar sind: bei der jüngsten Vergangenheit. So beginnt der Autor mit der Konferenz in Jalta und geht Schritt für Schritt zurück bis ins Jahr 919, als der Sachsenherzog Heinrich I. zum König des ersten deutschen Reiches gewählt wurde. Angelpunkt der Fortschreibung ist die Vereinigung der beiden deutschen Staaten. Das alte Reichsgebiet wurde damit zwar nicht wiederhergestellt, die lange Zeit der Trennung nicht ungeschehen gemacht, aber doch eine Perspektive für die deutsche Nation gewonnen.
  15. Cover des Buches Go West. Eine Biographie der fünfziger Jahre. (ISBN: 9783453131897)
  16. Cover des Buches »Das musst du erzählen« (ISBN: 9783548612201)
    Egon Bahr

    »Das musst du erzählen«

     (5)
    Aktuelle Rezension von: GernotUhl

    Aus: https://www.eulengezwitscher.com/single-post/rezension/bahr

    Er war der wichtigste Mann von Bundeskanzler Willy Brandt: Egon Bahr. Als Pressechef, Chefdenker und Vertrauter hat Bahr den übergroßen Sozialdemokraten vom Berliner Rathaus bis ins Bonner Bundeskanzleramt begleitet. Mehr noch: Seine Erinnerungen an den Freund (wie er immer wieder sagt) sind eigentlich autobiografische Notizen zum Fall B. - einem politischen Doppelleben: Denn Egon Bahr und Willy Brandt verschmelzen in dieser Erzählung zu einem einzigen Protagonisten, dessen Bühne die Neue Ostpolitik war.

     

    An Unstimmigkeiten oder auch nur an zwei Meinungen kann sich Egon Bahr nicht erinnern: Ist der Kanzler einmal nicht erreichbar, verhandelt Egon Bahr in seinem Namen; er überbringt seinen Gesprächspartnern im Osten Botschaften von Brandt, die der erst im Nachhinein erfährt und mit einem zufriedenen Schmunzeln abnickt. Anekdoten wie diese machen Bahrs Erinnerungen, die bei Hörbuch Hamburg erschienen sind, zum unterhaltsamen Ohrenschmaus. Sie zeigen aber auch, dass Egon Bahr eine erfrischende Brise Nüchternheit in den allmählich ermüdenden Personenkult um Willy Brandt streut - selbstverständlich ohne dessen historische Größe anzuzweifeln: Ihm geht es nicht um die Familien-, Frauen- und Frustgeschichten seines mittlerweile mystifizierten Chefs. Bahr beschränkt sich diesbezüglich auf humorvolle Sticheleien, wenn er etwa Brandt mit dem Sowjetführer Leonid Breschnew vergleicht: Die beiden haben sich auf Anhieb verstanden.

     

    Wein, Weib und Gesang hätten sie beide nicht abgelehnt. Und wenn der Arzt gesagt hätte. ihr müsst vorsichtiger sein, hätten beide sofort beschlossen: "Wir hören auf zu singen!"

     

    Egon Bahr hat anderes im Sinn: Ihm geht es um die diplomatische Kärrnerarbeit hinter den Parolen "Wandel durch Annäherung" und "Mehr Demokratie wagen". Diese Kärrnerarbeit hat zu großen Teilen er selbst geleistet. Deshalb sind seine Erinnerungen an Brandt eher die Erinnerungen an die gemeinsame Politik, die Brandts Namen und Bahrs Handschrift trägt. Der Hörer pendelt mit dem Chefunterhändler der sozial-liberalen Koalition zwischen Bonn und New York, Berlin und Moskau hin und her: Immer auf der Suche nach einem neuen Miteinander im Kalten Krieg und immer bestrebt, den Deutschen in Ost und West die politische Teilung menschlich zu erleichtern. Detailgetreu (teilweise im Wortlaut) geschilderte Verhandlungssituationen vermitteln das Gefühl, mit am Tisch zu sitzen, wenn der Architekt der Neuen Ostpolitik um Grenzen, Transitabkommen oder auch nur um die richtigen Vokabeln ringt. Darüber scheint der Baumeister Brandt, der an diesen Arbeitsgesprächen nicht teilnimmt, manchmal aus dem Sinn zu geraten. Aber dieser Eindruck trügt, denn Brandt und Bahr sind zunehmend ein Herz und eine Seele. Die Memoiren des Einen schließen den Anderen stets mit ein. Immer wieder gewährt Bahr Einblicke in sein nahezu symbiotisches Verhältnis zu Brandt: Es rührt ihn, dass Brandt ihn auf dem Sterbebett als Freund benennt; er rechnet mit dem gemeinsamen Parteifeind Herbert Wehner ab; er ist stolz darauf, dass Brandt ihm sagt, er habe Anteil am Nobelpreis. Selbst die auf den ersten Blick oberflächliche Deutung, wonach Brandt ein Träumer mit Bodenhaftung gewesen sei erklärt sich besser, wenn man den bodenständigen Bahr erzählen hört.


    Zwar fällt der Name des ersten sozialdemokratischen Bundeskanzlers nicht so oft, wie es der Untertitel erwarten lässt ("Erinnerungen an Willy Brandt"). Allerdings erzählt Egon Bahr die Biografie der Marke Brandt und seiner Neuen Ostpolitik unterhaltsam und lehrreich. Dass Egon Bahr selbst liest, machen das (gekürzte) Hörbuch zu einem zeitgeschichtlichen Zeugnis ersten Ranges.

      

    Eulengezwitscher. Bücher, Biografien und Blog von Gernot Uhl

  17. Cover des Buches Deutsche Geschichte für Dummies (ISBN: 9783527715879)
  18. Cover des Buches Zwischen Hitler und Adenauer (ISBN: 9783596107186)
    Wolfgang Benz

    Zwischen Hitler und Adenauer

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  19. Cover des Buches Deutscher Frühling (ISBN: 9783839224267)
    Sebastian Thiel

    Deutscher Frühling

     (17)
    Aktuelle Rezension von: schillerbuch

    Für meine Jurytätigkeit bei den Stuttgarter Kriminächten bin ich auch immer auf der Suche nach Thrillern oder Kriminalromanen, die einen politischen oder zeitgeschichtlichen Hintergrund haben. Dieser Roman, der in der Zeit von 1945 bis 1949 spielt, schien mir interessant und der Gmeiner Verlag war wieder einmal so freundlich, mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung zu stellen.

    Der Inhalt

    1945: Deutschland ist gezeichnet von 6 Jahren Krieg. In Köln hat Hardy Schmittgen, ehemailger Wachtmeister, Unterschlupf in einer Kneipe mit großen Schnapsvorräten gefunden, deren Inhaberpaar er ermordet aufgefunden hat. Seine Frau und Tochter sind bei einem Bombenangriff um’s Leben gekommen. Hardy trinkt sich durch die Schnapsvorräte und will eigentlich seinem Leben bald ein Ende bereiten, als eines Tages Luisa Povornik zu ihm stößt. Sie ist die Nichte des ermordeten Kneipenpaars und hat ebenfalls ihre Familie während der Bombenangriffe auf Berlin verloren, von wo aus sie sich nach Köln durchgeschlagen hat. Hardy und Luisa werden zu einer Schicksalgemeinschaft, als sie einem englischen Verbidnungsoffizier aus der Patsche helfen und dieser ihnen einen Job anbietet.

    Meine Meinung

    Dieser Roman konnte mich leider nicht überzeugen, obwohl die Leseprobe, die ich vorher gelesen hatte, ganz gut begonnen hatte. Zwar stellt er die Zeit direkt nach Kriegsende ganz gut dar, aber das war’s dann auch schon. Die beiden Hauptprotagonisten Hardy und Luisa sind durch das, was sie im Krieg erlebt haben lebensmüde (Hardy) und voller Wut (Louisa), was sich auch in einer ziemlichen Brutalität niederschlägt, mit der sie sich an 2 Personen rächen, die ihnen zugegebenermaßen übel mitgespielt haben. In der gesetzlosen Zeit direkt nach dem Krieg mag das vielleicht tatsächlich so gewesen sein. Reginald Taylor, der britische Verbindungsoffizier und seine Frau Barbara, haben Hardy und Louisa bei ihren Schwarzmarktgeschäften beobachtet und anstatt sie anzuzeigen, geben sie den Beiden immer wieder kleine Aufträge, durch deren Erfüllung sie sich der Verhaftung entziehen können, aber diese Aufträge und die Mühelosigkeit, mit der Hardy und Louisa diese erledigen wirkten auf mich unglaubwürdig. Als das Deutsche Parlament 1949 zum ersten Mal tagen soll, wird es brandgefährlich, denn scheinbar soll ein Anschlag verübt werden, den nur die beiden verhindern könnten. Zu spät bemerken sie, daß irgendjemand hier ein doppeltes Spiel spielt.

    Genau dieKonstruktion wirkte auf mich denn auch lieblos und gewollt, die einzelnen Kapitel waren teilweise nur aneinander geklatscht, das Ende wirkte auf mich aufgesetzt und gewollt, so als ob dem Ganzen noch ein Knalleffekt fehlten würde, der dann auf den letzten Seiten noch nachgereicht wird und gleichzeitig erklären soll, warum Hardy und Louisa so leicht Erfolg hatten. Sprachlich ist dieser Roman eher grobschlächtig, die psychologische Seite eindimensional. Das ist schade, denn aus der Ausgangslage, den gesetzlosen und chaotischen Zuständen der Zeit direkt nach Kriegsende hätte man einen interessanten Roman gestalten können – Mechtild Borrmann hat es in „Trümmerkind“ vorgemacht. Auch die Entstehungszeit der jungen Bundesrepublik, in der mit dem Grundgesetz eine ganz neuartige Verfassung entstand und den ersten Wahlen hätte Stoff geboten, den Sebastian Thiel hätte deutlich differenzierter hätte einarbeiten können.

    Fazit: Ich habe diesen Krimi nur fertig gelesen, weil ich wissen wollte, wie der Autor das zu Ende bringt – ein paar mal war ich versucht, die Lektüre einfach abzubrechen. Schade! Leider keine Leseempfehlung von mir.

  20. Cover des Buches Die Geschichte der Deutschen (ISBN: 9783593371009)
    Wilhelm von Sternburg

    Die Geschichte der Deutschen

     (3)
    Aktuelle Rezension von: dominona
    Kompliziertes auf den Punkt zu bringen muss man auch erstmal können und hier ist die deutsche Geschichte in angenehmem Stil runtergebrochen auf die gefühlt wichtigsten Ereignisse und Personen. Zum Auffrischen ist es sicherlich gut geeignet, ansonsten eher eine Hinführung / ein Einstieg zum Thema.
  21. Cover des Buches Deutsche Geschichte für Besserwisser (ISBN: 9783811226364)
    Christa Pöppelmann

    Deutsche Geschichte für Besserwisser

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Meines Erachtens macht das Buch Menschen, die das Ganze ohnehin nicht interessiert, nicht zum Geschichtsfanatiker. Und Geschichtsinteressierte bevorzugen sicher ausführlicherer Abhandlungen. Aber um sich das ein oder andere Thema (wann war doch gleich der 30 jährige Krieg? Was waren denn gleich Teutonen?) ins Gedächtnis zu rufen, ist es meiner Meinung nach gut geeignet.
  22. Cover des Buches Winston Churchill (ISBN: 9783406713774)
    Thomas Kielinger

    Winston Churchill

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Shimona

    Viele wissen vielleicht gar nicht, welche umfangreichen Talente Churchill besaß. Seine schillernden Facetten und Errungenschaften werden vom Autor hochlobend dargestellt. Eine lohnenswerte umfangreiche Lektüre.

    Das Werk hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.


  23. Cover des Buches Schwerenöter (ISBN: 9783641108717)
    Hanns-Josef Ortheil

    Schwerenöter

     (5)
    Aktuelle Rezension von: PaulTemple
    Der Leser begleitet in diesem wundervollen Roman den erzählenden Protagonisten von seiner Geburt in der Nachkriegszeit bis in die achtziger Jahre hinein. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder besucht Johannes zunächst ein Internat, lebt danach jahrelang in Rom, beteiligt sich aktiv an den deutschen Studentenunruhen, pendelt über Paris und Lissabon Ende der 70er Jahre wieder nach Deutschland.Mich hat der Scheibstil stark an Grass´ "Blechtrommel" erinnert, hinter der sich "Schwerenöter" zumindest inhaltlich nicht zu verstecken braucht. "Schwerenöter" erweist sich als wahres Füllhorn der deutschen Nachkriegsgeschichte! und Gesellschaftsentwicklung Anhand des Lebenslaufes ergibt sich ein kaum zu bändigendes Kaleidoskop aus Philosophie, Geschichte, Politik und Alltagsleben. Johannes "erlebt" die ersten 25 Jahre der Bundesrepublik Deutschland wie wohl kaum kein anderer. Von den Jahren unter Adenauer, über die philosophischen Grundgedanken Adornos und Marcuses bis hin zur politischen Gründung der Grünen - den Leser erwartet eine dichte, wuchtige und hochinteressante Lektüre, die wie aus einem Guss wirkt!
  24. Cover des Buches Kanzler - Die Mächtigen der Republik (ISBN: B002AERJGW)

    Kanzler - Die Mächtigen der Republik

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden

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