Bücher mit dem Tag "absurdes theater"
14 Bücher
- Friedrich Dürrenmatt
Der Besuch der alten Dame
(1.813)Aktuelle Rezension von: sarah83sbookshelf"Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein" oder alternativ "Wie käuflich können Menschen sein?", ich kann mich bei dem Theaterstück von Dürrenmatt aus dem Jahr 1955 immer noch nicht entscheiden, was für mich besser zutrifft.
Ein Dorf, irgendwo in Deutschland. Die Stadt ist runtergewirtschaftet, alle müssen knabsen. Da kommt "Der Besuch der alten Dame" ganz recht. Früher hat sie in der Stadt gelebt, hat es in den letzten Jahrzehnten zu Wohlstand gebracht und will nun ihr altes Städtchen wiedersehen. Im Gepäck: Eine große Menge Geld, dafür das ein altes Unrecht gesühnt wird.
Doch wer opfert sich, die Tat umsetzen, damit das Geld fließt?
Auf gerade einmal 160 Seiten zeigt Dürrenmatt, wie dünn doch die menschliche Moral an vielen Stellen sein kann. Polizist, Bürgermeister, Lehrer und selbst der Pfarrer als verschiedene Instanzen der Gesellschaft schließen alle die Augen. Auch wenn die alte Dame mit ihrem Rechtsempfinden per se recht haben könnte, so ist es doch die Brutalität und Planung, die den Leser das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Sicherlich ist die Geschichte nicht so verschachtelt wie die modernen Psychotriller, doch lässt diese Erzählung ebenso tief in die menschliche Seele blicken wie es heutige Werke tun.
Ein Klassiker, der mit seiner Aussage auch den Nerv der heutigen Zeit trifft, denn verraten und verkauft werden so manche Menschen auch heute noch, um ein größeres Ziel zu schützen.4 von 5 Bahnhöfen
- Friedrich Dürrenmatt
Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker
(3.813)Aktuelle Rezension von: BM2GE21tbDie Physiker ist eine Komödie von Dürrenmatt und wurde im Jahr 1962 im Schauspielhaus in Zürich aufgeführt. Das Buch handelt von drei vermeintlichen Physikern, die sich in einer Nervenanstalt befinden. Der Hauptcharakter Möbius ist ein genialer Physiker, der eine für die Menschheit wichtige wissenschaftliche Entdeckung gemacht hat. Um die Menschen vor dem Missbrauch dieses Fundes zu schützen, liefert er sich selbst in eine psychiatrische Klinik ein. Wie sich später herausstellt, sind seine Mitpatienten ebenfalls nicht verrückt und gehören einem westlichen und östlichen Geheimdienst an. Sie versuchen die Weltformel zu den Interessen ihres Staates zu gewinnen. Das Werk «Die Physiker» ist von den damaligen zeitgeschichtlichen Umständen geprägt. Die Menschen lebte in der Zeit des Kalten Krieges in ständiger Gefahr. Friedrich Dürrenmatt stellt die Frage nach der Verantwortung der Wissenschaft in den Fokus.
MR
- Eugène Ionesco
Die Nashörner
(39)Aktuelle Rezension von: RosecarieDieses Stück in drei Akten erzählt die Geschichte von Behringer. Er kommt mit sich selbst und den gesellschaftlichen Anforderungen nicht besonders gut zurecht. Darum trinkt er, um sein Dasein erträglicher zu machen. Als er mit seinem Freund Hans in einem Café sitzt, trampelt auf einmal ein Nashorn an ihnen vorbei. Was zunächst keiner glauben kann, häuft sich immer mehr und es wird klar, dass es Menschen sind, die sich aus unerklärlichen Gründen in Nashörner verwandeln. Eine Krankheit? Eine bewusste Entscheidung? Natürlich oder widernatürlich? Und werden sich alle Menschen verwandeln und wird es dann endgültig sein?
„Herr Schmetterling ist Nashorn geworden!“
"Wir müssen mit der Zeit gehen! Das waren seine letzten menschlichen Worte."
Dieses war mein erstes Werk von Ionesco und ich habe mir sagen lassen, es sei sein erfolgreichstes. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die Komplexität und die Botschaften dieses Stückes nicht in seiner Gänze erfasst habe und ich bin mir auch sicher, dass ich noch nie sowas merkwürdiges gelesen habe :D Ein einfallsreiches, absurdes, kritisches und sehr lustiges Buch mit vielen großartigen Momenten. Weil es so irritierend ist, zwingt es dich dazu, deine Vorstellungen von Logik, Normalität und Moral neu zu hinterfragen.
Ich glaube, das Stück reflektiert die Frage nach Kollektivität und Individualismus. Eine Moral konnte ich aber nicht eindeutig rauslesen, ich hatte das Gefühl, am Ende blieb es mir überlassen, was ich aus den vielen widersprüchlichen Botschaften mitnehme und wie ich damit umgehen will. Mir wurde keine Moral aufgezwungen. Deswegen bin ich auch noch ganz verwirrt :D Was nehme ich denn jetzt aus diesem Buch mit…? Ich überlege noch. Es wird mich aber sicherlich noch nachhaltig beschäftigen.
Es ist ein Buch, das irritiert, amüsiert und zum Nachdenken anregt. Mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht, die Verwandlung der Menschen in Nashörner zu verfolgen.
- Samuel Beckett
Waiting for Godot
(34)Aktuelle Rezension von: Ann-SophiliusEs gibt nicht viel zu sagen. „Warten auf Godot“ besteht aus gerade einmal vier Protagonisten (den Boten einmal ausgenommen) und der Fokus liegt ganz und gar auf den Dialogen, welche humorvoll zwischen Didi und Gogo, später auch Pozzo, selten Lucky, hin und her springen. Das Motiv der lückenvollen Erinnerung wird immer wieder neu inszeniert und auch der Versuch der Selbstzerstreuung, indem sie zum Zeitverteib sich immer wieder neue „Spielchen“ ausdenken, um das leidvolle Warten auf Godot zu überbrücken, soll sie letztendlich nur vor dem Denken an die „Gräuel der Welt“ bewahren. Auch zeigt sich die Widersprüchlichkeit der handelnden Figuren immer wieder, wenn sie von der Bühne gehen möchten, dann allerdings verweilen. Die Interpretationsansätze könnten noch ewig fortgeführt werden, worin sich das Geniale im Simplen zeigt. Absolute Leseempfehlung und beim Nächsten mal einen Theaterbesuch wert! :)
- Samuel Beckett
Endspiel. Fin de partie. Endgame
(36)Aktuelle Rezension von: OrishaDas Ende ist nah. Dessen sind sich auch Hamm und sein Diener Clov bewusst. Tagein Tagaus, dasselbe Spiel. Dieselbe Farce, dasselbe Leid.
Becketts Einackter um das Ende des Seins, das Ende der Menschheit, der Erde, wurde 1954 - 1956 verfasst und in Französisch am Londonder Theater uraufgeführt. Diese dreisprachige Suhrkampausgabe bietet dreifachen Lesegenuss: Französisch, Englisch und Deutsch. Eine Aufmachung, die man eher selten findet und die ich mir mehr wünschen würde. Da das Stück, wie alles Literarische, von seiner Sprache lebt und Stücke im Original oftmals doch noch anders wirken.
Humorvoll setzt Beckett seine Endzeitstimmung um, sinniert über das Sein und Nichtssein und verflechtet selbiges mit der Perspektive zwischenmenschlicher Beziehungen, ihrer Abhängigkeiten, ihrer Aufs und Abs.
Fazit: Ein kurzweiliges, amüsantes Stück, anspruchsvoll und unterhaltsam. Lesenswert. - Samuel Beckett
Warten auf Godot
(198)Aktuelle Rezension von: admitDas Buch erfrischt beim Lesen und erinnert einen daran, wie aktuell es doch ist. Wir alle warten auf etwas, das dann oft doch nicht kommt. Sei es die Gehaltserhöhung, die Traumfrau, Frieden auf der Welt oder auch nur der Freund, der sich zur Verabredung nicht einfand. Selbst die absurden Dialoge konnte ich schon in meinem Leben mit durchgeknallten Personen führen. Absolut lesenswert und auch als Theaterstück ein Hit!
- Jean-Paul Sartre
Huis Clos Suivi De Les Mouches/ No Exit and The Flies
(17)Aktuelle Rezension von: kuubieine wunderbare unterhaltung über die eigenheiten eines jeden lebens, beweggründe und gefühle. höllisch gut... - Wilhelm Genazino
Lieber Gott mach mich blind / Der Hausschrat
(2)Aktuelle Rezension von: LeelaEin Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte. Es mag sein, dass ich sowieso mit modernen Theaterstücken auf dem Kriegsfuß stehe, aber diese Stücke sind einfach sinnlos, enthalten nichts als unzusammenhängende Gespräche über lächerliche Themen. Die wirklich lächerlichste Stelle im Buch (Hausschrat): "Der Mann hat mir sein Alpenveilchen gezeigt" (frei zitiert), d.h.: die geistig behinderte Tochter des Ehepaares, von dem das Stück handelte, wurde vergewaltigt. Komischerweise störte das keinen der Protagonisten... Verschwendet eure Zeit lieber damit, Löcher in die Decke zu starren, als diese Theaterstücke zu lesen, denn das wäre die Zeit nicht wert. In diesem Sinne: "Lieber Gott, mach' mich blind. BITTE!" - 8
- 12
- 24