Bücher mit dem Tag "abschiednehmen"
45 Bücher
- Ally Condie
Cassia & Ky – Die Flucht
(2.274)Aktuelle Rezension von: Read-and-CreateIm zweiten Buch der Trilogie gelingt Cassia endlich die Flucht, aber kann sie es schaffen zu überleben und ihre große Liebe zu finden?
Leider ist dieses Buch nicht ganz so gut wie der erste Band, denn es gibt kaum eine Handlung – die Protagonisten sind fast das komplette Buch in einem Canyon. Trotzdem ist die Geschichte weiterhin berührend und der Schreibstil von Ally Condie lässt sich nach wie vor wunderbar lesen.
Die nachdenklichen Momente und die teilweise tiefgründigen Dialoge haben mir gut gefallen. Genauso wie die besondere Bedeutung, die die Kreativität und die Literatur auch in diesem Buch wieder haben.
Das Ende dieses Buches lässt für den letzten Band der Reihe eine Menge Spielraum für Spannung und Wendungen. - Anna McPartlin
Die letzten Tage von Rabbit Hayes
(1.182)Aktuelle Rezension von: Jacky98Rabbit Hayes hat Krebs im Endstadium und wird in neun Tagen sterben. Wie soll sie ihrer kleinen Tochter sagen, dass sie bald ohne ihre Mutter leben muss? Wie sollen ihre Eltern es verkraftet, ihre älteste Tochter zu überleben? und wie sollen ihre Geschwister zukünftig nur noch zu zweit das Leben meistern?
"die letzten Tage von Rabbit Hayes" ist ein wirklich sehr emotionales Buch mit einem ernsten Thema. Den Schreibstil der Autorin fand ich sehr gut, da sie zwischen den vielen emotionalen Passagen einige sehr humorvolle Gespräche oder Gedanken mit rein gebracht hat. Das hat dazu geführt, dass man einen Moment zum aufatmen und schmunzeln hatte und nicht alles ununterbrochen tieftraurig war. Das Buch ist in mehreren Perspektiven geschrieben und erzählt aus der Sicht der einzelnen Familienmitgliedern und Freunden von Rabbit. Das hat mir richtig gut gefallen, da man so einfach emotional mehr in der Geschichte drin steckt, da man von jedem die aktuelle Gefühlslage mitbekommt. Neben der Hauptgeschichte um Rabbit, gibt es eine ebenso emotionale Nebengeschichte, welche sehr gut in die Hauptgeschichte eingearbeitet wird. Das Buch wird zum Ende hin immer trauriger, sodass ich auf den letzten Seiten die ein oder andere Träne verdrückt habe. Das schlimmste an diesem Buch war für mich, dass es sich um eine Krankheit handelt und es sich so wie in der Geschichte vermutlich leider sehr häufig abspielt.
Ich fand das Buch trotz der wirklich traurigen Geschichte sehr gut und werde auf jeden Fall den zweiten Band lesen! - Stephen King
Friedhof der Kuscheltiere
(1.960)Aktuelle Rezension von: Emi_readsbooksFriedhof der Kuscheltiere ist ein sehr bekanntes Werk von Stephen King und ich habe es auch bereits vor etwas längerer Zeit gelesen, dennoch wollte ich dazu gerne eine Rezension verfassen.
Louis und Rachel ziehen gemeinsam mit ihren Kindern Ellie und Gage und deren Kater in eine neue Kleinstadt.
Man wird langsam in die Geschichte eingeführt; kann den Protagonisten und seine Familie kennenlernen. Dann jedoch geschieht ein Unglück und alles läuft aus dem Ruder.
Purer Nervenkitzel und Gänsehautmomente sind hier garantiert, und dann dieses Ende 😱
- Sofia Lundberg
Das rote Adressbuch
(50)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIn "Das rote Adressbuch" begleiten wir die 96 jährige Doris Alm, die es sich zu ihrer letzten Aufgabe gemacht hat ihr Leben für ihre Großnichte Jenny aufzuschreiben. Doris hat mit dem Adressbuch, welches sie einst von ihrem Vater geschenkt bekam ihr Leben erzählt, mit all den Personen, die sie im Laufe ihres Lebens begegnet ist.
Mir hat Doris' Geschichte sehr gut gefallen, es ist eine wunderschöne Geschichte über Leben, Freunde, Familie, Heimat und allen voran über die Liebe.
Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart war gut und hat der Geschichte zu dem gemacht was sie ist - Jocelyne Saucier
Was dir bleibt
(45)Aktuelle Rezension von: GAIADer Roman der von mir sehr geschätzten Autorin Jocelyn Saucier verpackt vier Erzählschichten in einem Buch. Laut Klappentext geht es um Gladys, eine 76Jährige, die ihre psychisch kranke Tochter zuhause allein zurücklässt und sich auf eine wirre Zugfahrt durch den Nord-Osten Kanadas aufmacht. Nach und nach soll aufgeklärt werden, was es mit der Zugirrfahrt der älteren Dame auf sich hat. Das ist aber nur ein Teil dieses Buches. Die größere Klammer entsteht dadurch, dass ein Ich-Erzähler berichtet, er sei mit dem Verschwinden der älteren Dame in Kontakt gekommen (wie, wird zunächst nicht erklärt) und gehe nun schon seit mehr als zwei Jahren dem Bedürfnis nach, die Geschichte von Gladys aufzuschreiben bzw. zu recherchieren. Er sei Lehrer und Eisenbahnnarr, daher kein richtiger Autor. Zu diesem Erzähler später mehr. Um diese Klammer des "Wer erzählt hier eigentlich wie und warum" schließt sich noch die Klammer, dass unser Ich-Erzähler gegen Ende des Romans mit seiner eigenen Geschichte ins Zentrum rückt und Gladys verdrängt. Und ganz tief im inneren der gesamten Romangeschichte steckt als zentrales Thema das Reisen mit der Eisenbahn im nur dünn besiedelten Nord-Osten Kanadas.
Für mich machte dieses letzte, zentrale Thema letztlich und eigentlich auch unerwartet den einzigen Reiz der Lektüre aus. Es ist wirklich interessant, was man aus diesem Buch über die Nutzung der Zugstrecken in dieser Region mit (fast) unendlichen Weiten alles erfährt. Man erfährt, dass Züge regelmäßig Verspätungen von einem Tag haben können, da der Personenverkehr dem Güterverkehr nachgestellt wird. Man erfährt, dass es früher "school trains" gab, in denen ein Lehrer mit seiner Familie durch Kanada gefahren wurde, um immer für zwei Wochen am Stück auf einem Abstellgleis zu parken und die Kinder der abgelegensten Regionen zu unterrichten. Wir erfahren, dass ein fast freundschaftlich-familiäres Verhältnis zwischen Zugchefs und regelmäßigen Fahrgästen besteht, dass auch mal auf freier Strecke angehalten wird, um Kanu-Fahrer mitzunehmen. Hm, jetzt habe ich bereits die interessantesten Informationen ausgeplaudert. Lohnt sich also darüber hinaus noch eine Lektüre?
Meines Erachtens nicht zwingend. Denn der Ich-Erzähler geht einfach nur unglaublich auf die Nerven mit seinen ständigen Erklärungen, warum er denn nun wieder einmal etwas nicht gut erzählen kann, warum er nicht zum Punkt kommt und sich immerzu entschuldigen muss. "Sollte meine Erzählung eines Tages Leserinnen und Leser finden, so bitte ich um Vergebung für die Unordnung. Obwohl ich erst ganz am Anfang stehe, merke ich jetzt schon, wie mir die Fäden entgleiten." Soll das eine Warnung an uns Leser:innen sein, dass auch Jocelyn Saucier so ihre Probleme mit ihrem Stoff hatte? Nach Abschluss der Lektüre glaube ich das tatsächlich. Denn sie bekommt ihren Stoff nicht unter eine Decke. Die Geschichte um Gladys wird zur Nebensache, diese Figur ist die, die am wenigsten Form bekommt in diesem Roman. Spätestens auf Seite 196 endet deren Geschichte, verpufft ins Nirwana und wirkt auch nicht nachhaltig nach. Natürlich war es ihre letzte Zugreise, das wird schon nach den ersten Seiten klar. Dann folgen noch 60 Seiten Palaver des Ich-Erzählers und er berichtet uns ausführlichst, wie es mit ihm nach dem Ende der Zugreise von Gladys weitergegangen ist. Dazu hatte ich dann gar keinen Bezug mehr und fühlte mich neuerlich von ihm genervt. So schreibt er zum Ende hin: "Bernie fragt mich häufig, wie weit ich bin. Ich antworte, es würden immer mehr Seiten, aber ein Ende sei nicht in Sicht." AMEN.
Meines Erachtens wurde die Autorin hier von ihren eigenen Ideen überrollt, hat vier Geschichten in eine gepackt und ist dann nicht mehr damit zurecht gekommen. Rund wirkt das Endergebnis für mich leider dadurch gar nicht. Allein die Informationen zum Eisenbahngewerbe in Kanada war nachhaltig. Allerdings habe ich die Vermutung, dass man diese Infos durchaus auch z.B. aus einer ARTE-Dokumentation hätte ziehen können. Dabei hätte der Mehrwert in zusätzlichen schönen Filmimpressionen gelegen.
Leider kann ich eine Lektüre von "Was dir bleibt" nicht ohne weiteres empfehlen. Wenn man einen selbstunsicheren Erzähler, der ständig seinen Fortschritt kommentieren muss, ertragen kann, dann könnte es vielleicht eine kurzweilige Lektüre werden. Ansonsten gilt eher: Finger weg.
2,5/5 Sterne
- Saskia Hirschberg
Vor, nach und zwischen dir
(44)Aktuelle Rezension von: EveRVogelWow, ich bin immer noch völlig mitgenommen von diesem grandiosen Buch! Ich kann gar nicht in Worte fassen, was diese Geschichte in mir ausgelöst hat. Es war wie eine Achterbahnfahrt, das reinste Gefühlschaos. Aber auch selbst für mich wie eine Reise in die Vergangenheit. Das Buch erzählt von der ersten großen Liebe, vom Erwachsenwerden und vielen verpassten Chancen, die das Leben mit sich trägt. Neben dem unglaublich humorvollen Schreibstil, der mich so oft laut auflachen und durch die Geschichte rasen lassen hat, geht er gleichzeitig auch unheimlich in die Tiefe. Gänsehaut am ganzen Körper, Tränen in den Augen und stundenlanges Grübeln, haben mir die ganzen poetischen Textstellen beschert. Ganz große Leseempfehlung!
- Anne Freytag
Mein bester letzter Sommer
(857)Aktuelle Rezension von: zeilenrankenDu kannst dir nicht aussuchen, wann du die große Liebe triffst…
Tessa schloss längst mit diesem Thema ab, wie mit vielem in ihrem Leben. Dass sie Oskar begegnete, stand nicht auf ihrem Plan und dennoch vermochte er es, ihre ganze Welt auf den Kopf zu stellen. Ich liebe den Schreibstil, die Charaktere und besonders deren Entwicklung. Die Geschichte hat mich sehr berührt, ein paar Tränchen sind auch geflossen und ich konnte einen anderen Blickwinkel auf mein Leben erhaschen. Die Kapitel haben eine für mich angenehme Länge und sind niedlich verziert. Die "Erotik" hätte für mich persönlich als Andeutung völlig ausgereicht. Das ist aber auch alles was ich zu kritisieren habe.
- Mitch Albom
Dienstags bei Morrie
(513)Aktuelle Rezension von: lyla_2912"Dienstags bei Morrie" von Mitch Albom hat mir als Taschenbuch sehr gut gefallen. Es ist eines dieser Bücher, dass dich nicht mehr loslässt und hat mir unglaublich gut gefallen.
Ich habe diese Ausgabe im örtlichen Bücherschrank gefunden und war von der ersten Minute an gefesselt.
Als er erfährt, dass sein ehemaliger Professor Morrie Schwartz schwer erkrankt ist und bald sterben wird, beginnt der Journalist Mitch Albom seinen Lehrer jede Woche zu besuchen. Und er, der meinte, dem Sterbenden Kraft und Trost spenden zu müssen, lernt stattdessen dienstags bei Morrie das Leben neu zu betrachten und zu verstehen.
Es ist klug geschrieben, gut unterteilt und beantworte mir als Leserin ebenfalls viele wertvolle Fragen, die mit dem Leben und der Perspektive auf das Leben in Zusammenhang stehen.
Eine absolute Buchempfehlung für alle, die sich die richtigen Fragen stellen wollen und Inspiration suchen, sich den Antworten zu stellen.
- Sarah N. Harvey
Arthur oder Wie ich lernte, den T-Bird zu fahren
(85)Aktuelle Rezension von: thursdaynextRoyce ist 16. Frisch umgezogen innerhalb Kanadas, seine Freunde in der alten Heimat vermissend. Die neue Schule konnte er noch nicht besuchen, weil er direkt nach dem Umzug an Pfeifferschem Drüsenfieber erkrankt ist. Seine Mutter, alleinerziehend seit sein Vater – an den er kaum Erinnerungen hat – früh verstarb, verdient ihren Lebensunterhalt mit Gartenarbeit und Klavierunterricht. Umgezogen sind sie weil Arthur, der 95 jährige Großvater, der einst ein berühmter Cellist war, der Hilfe bedarf und nur Royce‘ Mum bereit ist, für ihren Vater Verantwortung zu übernehmen. Er ist aber auch ein widerlicher alter Kotzbrocken.
Nach einem weiteren Schlaganfall hält es keine der eiligst engagierten Pflegekräfte länger bei ihm aus, da kommt Royce Mum auf die Idee ihrem Sohn den Job anzubieten. Er könnte sich nützlich machen und für 6 Stunden täglich die Versorgung des muffeligen alten Griesgrams übernehmen. Die Kohle stimmt, ist erheblich mehr als er in anderen Jobs verdienen würde und Royce lässt sich auf den Handel ein.
„Ich bleibe auf der Schwelle stehen und frage mich, ob ich nicht gleich auf der Stelle kehrtmachen soll und später den Zorn meiner Mutter ertragen soll. Ich denke aber auch, fünfzehn die Stunde, vierhundertfünfzig in der Woche, achtzehnhundert im Monat. Das wird für die nächsten vier Monate mein Mantra werden.“
Pragmatische Einstellung, die, angesichts der unerquicklichen und ungeschönten Details der Altenpflege, bitter nötig ist. Sarah N. Harvey schreibt mit leichter Hand über schwere Themen. Die verschwindende Würde im Alter, Verantwortung, die Pflege eines alten Menschen, dessen Marotten, Launen und die, nicht unerheblichen unangenehmen körperlichen Aspekte.
„Ich bin fünfundneunzig. Ich kann zehnmal am Tag Eis essen, wenn ich will.“
Sie bleibt ernst und dennoch humorvoll, ohne jemals ein Verhalten der Lächerlichkeit preiszugeben. Hart wird das Buch als Arthur den Wunsch äußert, zu sterben und um Hilfe bittet. Die Leichtigkeit, mit welcher sie diese Szenen dabei beschreibt ist großartig. Fern von Kitsch, Pathos, ohne sich hinter Euphemismen zu verstecken lässt sie ihren jungen Protagonisten all das erfahren, berichten und man spürt sowohl seine Verzweiflung, hat er den guten Arthur – diese Seite kann man im Verlauf auch an ihm entdecken – doch ins Herz geschlossen. Royce stellt sich seiner Verantwortung, wächst, lernt von seinem Großvater und dank ihm einiges über sich, das Leben und den Umgang damit.
Obwohl, zumindest für ältere Leser, das Ende absehbar ist, schafft Sarah Harvey es, diesen leichten Erzählton und den Spannungsbogen bis zum Ende des Romans zu halten. Ein Pageturner trotz der harten Thematik und ein Buch, das traumwandlerisch treffsicher kein Wort zu viel und keines zu wenig enthält. Ein wunderschönes Loblied auf das Leben eben wegen seiner Vergänglichkeit.
Gleichzeitig auch ein Mutmachbuch, sich etwas zuzutrauen, Neues zu wagen und sich ins Leben zu stürzen. Ehrlich, ein wenig rotzig und wahr. Nicht nur für Jugendliche. Empfehlen würde ich es ab 15 Jahren. Royce, Arthur und den T-Bird vergisst man nicht so schnell. Sie und diese charmante, lebensnahe Geschichte gehen einem unter die Haut. Intelligente Jugendliteratur die trotz, oder womöglich wegen ihrer stilistischen Schlichtheit direkt auf Hirn und Herz zielt, jeglichem Anflug von Kitsch. Arthur – oder wie ich lernte den T-Bird zu fahren kann man vor Beendigung nicht aus der Hand legen! - Jasmin Schreiber
Marianengraben
(355)Aktuelle Rezension von: Literaturwerkstatt-kreativhttps://literaturwerkstattkreativblog.wordpress.com/2023/06/08/marianengraben-von-jasmin-schreiber/„Literaturwerkstatt- kreativ/ Blog“ stellt vor:
„Marianengraben“ von Jasmin Schreiber
Paula braucht nicht viel zum Leben: ihre Wohnung, ein bisschen Geld für Essen und ihren kleinen Bruder Tim, den sie mehr liebt als alles auf der Welt. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall, der sie in eine tiefe Depression stürzt. Erst die Begegnung mit Helmut, einem schrulligen alten Herrn, erweckt wieder Lebenswillen in ihr. Und schließlich begibt Paula sich zusammen mit Helmut auf eine abenteuerliche Reise, die sie beide zu sich selbst zurückbringt – auf die eine oder andere Weise.“
Fazit:Mit dem Roman „Marianengraben“ habe ich schon sehr lange geliebäugelt, denn vom Cover und dem Titel fühlte ich mich magisch angezogen. Zudem war der Roman nominiert für das "Lieblingsbuch der unabhängigen Buchhändler*innen“ 2020, welche meist gute und interessante Bücher vorschlagen.
Jasmin Schreiber hat mit den Themen Tod und Depression äußerst wichtige Probleme angesprochen, es aber auf bemerkenswerter Weise geschafft, uns die Balance zwischen einer ernsthaften und humorvollen Geschichte zu präsentieren. Auch wenn ich an manchen Stellen durchaus schlucken musste, gelang der Autorin hier ein versöhnliches, hoffnungsvolles, für mich persönlich absolut zufriedenstellendes Ende; denn in der Geschichte geht es auch um Trauerbewältigung und Freundschaft und wie man zurück ins Leben findet. Sich quasi aus dem tiefen "[Marianen]-Graben“ wieder herauszieht. Näher möchte ich allerdings auf den „Marianengraben“ nicht eingehen, da würde allzu viel vorweg genommen werden.
Paula und Helmut – auf den ersten Blich ein absolut ungleiches Paar – sind sich aber gar nicht so unähnlich. Beide Charaktere auf ihre eigene Art und Weise sehr speziell, mit Ecken und Kanten versehen. Auf den zweiten Blick aber sehr liebenswert und verantwortungsbewusst. Und so begeben sich die beiden auf eine gemeinsame sehr außergewöhnliche Reise.
Eine warmherzige und wunderschöne Geschichte über Verlust und Trauer!
Die ganze Rezi auch auf meinem Literaturblog:
https://literaturwerkstattkreativblog.wordpress.com/2023/06/08/marianengraben-von-jasmin-schreiber/ - Tina Tschage
Auf das Leben!
(8)Aktuelle Rezension von: MotherGooseImmer wieder schlagen wir neue Kapitel im Buch unseres Lebens auf – dieses Buch ermutigt dazu, dies bewusst zu tun.
Geboren werden, die Schulbeginn, der Start ins Erwachsenen- und ins Eheleben werden thematisiert – aber auch der Umgang mit Verlusten, mit Abschieden und dem Sterben. Nicht nur die großen Stationen im Leben werden beleuchtet; auch den Tages- und den Jahresablauf kann man bewusst und achtsam und dadurch intensiv erleben, Rituale ganz unverkrampft in den Familienalltag integrieren, auf Ausgewogenheit zwischen Schaffen und Pausen achten.
Das Buch enthält dazu eine Vielzahl praktischer Tipps, Checklisten und sogar einige Rezepte, und dazwischen immer wieder interessante Erfahrungsberichte. Gut fand ich auch den horizonterweiternden Blick über den Tellerrand hin zur Feierkultur im jüdischen und muslimischen Kulturkreis.
Stimmungsvolle Fotografien und eine exzellente grafische Gestaltung runden dieses inspirrierende Buch ab.
- Samuel Koch
Das Kuscheltier-Kommando (Band 2)
(32)Aktuelle Rezension von: Kriho🧳👋🏻Das Kuscheltierkommando - Auf Wiedersehen, Leila - Loslassen ist nicht leicht👋🏻🧳
In der Geschichte "Das Kuscheltierkommando - Auf Wiedersehen, Leila - Loslassen ist nicht leicht" (Autoren: @einsamuelkoch & @sarahelenakoch und Illustration: @nyresch) vom Verlag @edelkidsbooks thematisiert ein sehr sensibles Thema. Und zwar das Abschiednehmen.
Handlung:
Freds Cousine Suse hat Geburtstag. Es wird kräftig gefeiert und gelacht aber die Stimmung wechselt schnell, denn die Erwachsenen verkünden, dass die Familie von Suse noch am selben Abend weit wegziehen wird. Fred ist sehr traurig, doch Eduard der Kuschelesel ist noch viel aufgewühler, da mit Suse auch seine beste Freundin Leila, das Kuschelschaf wegziehen wird. Wird das Kuscheltierkommando Eduard trösten können?
Fazit:
Abschied nehmen ist nie leicht. Selbst für uns Erwachsene ist es etwas, was uns sehr traurig stimmt. Daher ist es um so wichtiger mit viel Gefühl und Verständnis in dieser Situation zu begleiten und sogar darauf vorzubereiten. Genau das hat mir leider in dieser Geschichte gefehlt. Ein Kindergeburtstag sollte mit positiven Emotionen behaftet sein. Doch genau an diesem Tag erfährt Fred die Hiobsbotschaft und wird vor vollendete Tatsachen gestellt. Das "darüber sprechen" von Seiten der Erwachsenen fehlt leider vollkommen und da ist es keine große Überraschung, dass das Thema Wut und Enttäuschung auch Teil der Geschichte wird. Dass vor lauter Wut und Verzweiflung auch noch das Zimmer verwüstet wird finde ich persönlich auch sehr ungeschickt, da Kindern ungewollt vermittelt wird, wie man sich bei Gefühlsausbrüchen benehmen kann. Damit wird in meinen Augen unbewusst ein falsches Signal gesetzt.
Ich hätte mir gewünscht, dass mit den Kindern im Vorfeld gesprochen wird und man ihnen erklärt, warum der Umzug stattfindet. So hatte Fred auch die Möglichkeit bekommen mögliche Fragen zu stellen und seinen Kuschelesel ebenfalls auf das Abschied nehmen vorzubereiten. Ebenso hätte man in der Geschichte kindgerechter vermitteln können, dass ein Abschied nichts Endgültiges ist, denn es wird ein Tag kommen, an dem man sich wieder sieht und falls nicht, dann bleiben all die schönen Erinnerungen an gemeinsame Zeit.
- Harriet Beecher Stowe
Onkel Toms Hütte (Klassiker der Weltliteratur in gekürzter Fassung, Bd. ?)
(311)Aktuelle Rezension von: buchfeemelanieIch war gespannt auf diesen Klassiker. Der Schreibstil ist gut und ich habe das Buch schnell gelesen.
Tom war mir direkt sympathisch. Er ist bescheiden und klug.
Ich fand es einerseits gut, wie die Arbeit der Sklaven dargestellt wurde. Für z.b. lesende Jugendliche war das sicherlich ausreichend. Doch wissen wir auch, dass es den Sklaven deutlich schlechter gegangen ist als beschrieben. Da war mir das Buch stellenweise doch etwas zu beschönigend. Es war mir zu wenig klar gestellt, wie wenig so ein Sklave wert war.
So war ich unentschlossen, habe aber gerade noch 4 Sterne vergeben.
- Petra Hillebrand
Kostbares Dasein
(11)Aktuelle Rezension von: DieBertaKostbares Dasein von Petra Hillebrand
- Gebundene Ausgabe: 48 Seiten
- Verlag: Tyrolia (9. Januar 2013)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3702232419
- ISBN-13: 978-3702232412
- Größe und/oder Gewicht: 15,6 x 1,2 x 18,5 cm
Klappentext:
In Zeiten schwerer Krankheit, z. B. nach einer Krebsdiagnose, beginnt für viele Betroffene eine intensive Auseinandersetzung mit ihrer Endlichkeit. Angst, Trauer, Zorn und Mutlosigkeit wechseln sich ab mit aufkeimender Hoffnung und dem Willen, es mit der Krankheit aufzunehmen und irgendwann vielleicht wieder völlig gesund zu werden. In diesen schwierigen Phasen können Büchlein mit den "besten Wünschen zur Genesung" viel zu oberflächlich anmuten; der Patient fühlt sich nicht ernst genommen. Dieses Geschenkbuch, das aus der Erfahrung mit KrebspatientInnen entstanden ist, nimmt die vielen großen und kleinen Abschiede und das Sterben zum Thema. Die behutsamen Texte, in denen trotz allem die Hoffnung spürbar ist, und einfühlsame Fotos bringen die Gefühlsebene der Betroffenen mit ihren Höhen und Tiefen zum Ausdruck.
Ich habe ein kleines wunderbares Buch lesen dürfen, dass zum Nachdenken anregt. Es enthält 22 wunderbare Gedichte und auch 22 wunderschöne Bilder, die sehr bedacht zu den Gedichten ausgesucht wurden. Obwohl es sich hier um ein Buch mit (nur) 48 Seiten handelt ist es kein Buch für eine halbe Stunde. Sicher kann man es in einer halben Stunde oder gar weniger durchlesen und anschauen, aber es berührt doch wesentlich länger und man kann es immer wieder zur Hand nehmen. In schwierigen Momenten des Lebens kann es sicher für Betroffene, egal auf welcher Seite, ob es nun diejenigen sind, die gehen oder diejenigen, die bleiben Hilfestellung leisten. Aber ich denke es ist nicht nur ein Buch für Sterbende und deren Angehörige. Man kann das Buch zu jeder Zeit zur Hand nehmen und sich bewusst machen, wie schön das Leben ist oder war ...
Ich würde das Buch natürlich Betroffenen empfehlen, aber es ist auch für Menschen in jeder Lebenssituation eine Bereicherung. - Rita Falk
Hannes
(331)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderUli besucht fast jeden Tag seinen besten Freund Hannes im Krankenhaus. Dieser liegt nach einem Unfall im Koma und keiner weiß, ob er jemals wieder aufwacht. Uli glaubt aber fest daran und erzählt dem Freund was um ihn herum passiert, liest Sportartikel vor und beobachtet die anderen Besucher ganz genau. Die Eltern von Hannes gehen ganz anders mit dem Schicksal um und die Freunde wissen nicht, wie sie ihrer Trauer Ausdruck verleihen sollen. Uli beginnt seinen Zivildienst und hat eineIdee. Er schreibt Hannes Briefe, damit dieser weiß, was alles passiert und geschehen ist, wenn er endlich wieder aufwacht, denn daran glaub Uli ganz fest.Rita Falk hat ein einfühlsames, trauriges und vor allem Buch geschrieben, dass Ja zum Leben sagt! Die Bestsellerautorin von Schweinskopf al dente zeigt sich von einer ganz anderen Seite.
- Christopher Davis
Philadelphia
(47)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerAls ich dieses Buch vor kurzem in einem Secondhand-Bücherladen entdeckt habe, war ich skeptisch ob ich es tatsächlich kaufen sollte. Es ist eine halbe Ewigkeit her, seit ich den Film zum ersten und letzten Mal gesehen habe und darum konnte ich mich auch nicht mehr ganz an das Ende erinnern.
Wird mir dieses Buch gefallen, obwohl es den Film zu erst gab und erst dann das Buch? In diesem Bereich wurde ich schon ein mal enttäuscht.
Ich hab das Buch dann doch gekauft und anders als erwartet in einem Zug durchgelesen. Die Geschichte des Aids-Kranken Andrew hat mich einfach nicht mehr losgelassen.
Ich finde, der Autor, hat die schwere Aufgabe, ein Buch nach einem Drehbuch zu verfassen mit Bravour gemeistert. Mich hat diese Geschichte unglaublich berührt und nachdenklich gestimmt. Und ich glaube, DAS ist es, was dieses Buch so gut macht. Das Thema lässt einen nicht kalt.
Ich hab es mit Freuden gelesen und werde mir nun auch mal wieder den Film zu Gemüte führen. Ich freu mich drauf. - Roddy Doyle
Mary, Tansey und die Reise in die Nacht
(31)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerMarys Großmutter Emer liegt im Krankenhaus. Sie wird bald sterben, weil sie einfach alt geworden ist, und darüber sind alle traurig. Ganz besonders Mary und Marys Mutter Scarlett, Emers Tochter, die Emer jeden Tag im Krankenhaus besuchen.
Eines Tages begegnet Mary auf dem Heimweg von der Schule einer Frau, die sich ihr als Tansey vorstellt. Tansey ist der Geist von Emers Mutter, die 1928 im Alter von nur 25 Jahren an Grippe verstarb. Sie möchte ihrer nun sterbenden Tochter ausrichten, dass alles gut und nur halb so schlimm ist.
Mary und Tansey freunden sich an. Am Ende lernt auch Scarlett ihre Großmutter kennen und dann beginnt die letzte Reise in die Nacht...
Vier Generationen von Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch durch Blutsbande, Gene und die munter vorlauten Charaktere miteinander verbunden sind. Roddy Doyle verknüpft selbst in der Kürze geschickt alle Handlungsstränge und die Geschichten der Figuren, die das Buch im Kopf lebendig und im Herzen berührend machen.
Humorvoll, schön und traurig zugleich. - sehr lesenswert. - Clara Sternberg
Sonntags bei Sophie
(103)Aktuelle Rezension von: Becky_loves_booksCover: Die Farben und das Arrangement des Covers gefallen mir wirklich gut. Es wirkt freundlich und heiter und lässt nicht unbedingt die ernste Geschichte vermuten, die sich im Inneren verbirgt.
Meinung: Möchte ich ein Buch lesen von dem ich schon vorher weiß, dass es mich zum Weinen bringen wird? Ja, denn auch ernste Themen gehören zum Leben, also auch zum Lesen dazu. In diesem Buch erzählt Rosa (Mitte 40) die Geschichte ihrer Freundschaft zu Sophie und Melanie. Am Anfang ist alles wunderbar, aber die Nachricht von Sophies erneuter Krebserkrankung trifft die Freundinnen wie ein Schlag. Da Sophie sich gegen eine Behandlung entschieden hat, verbringen die Frauen von nun an jeden Sonntag zusammen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn Melanie ist schwanger und Sophie möchte das Baby unbedingt noch sehen. Dieser Roman ist sehr emotional, aber er erdrückt einen nicht. Es herrscht viel Freunde und Liebe in diesem Buch. Clara Sternberg nimmt ihre Leser mit viel Gefühl mit, lässt sie oft lächeln und manchmal eben auch weinen. So eine Freundschaft wie die hier beschriebene wünscht man sich und ich bin auch sicher, dass es sie gibt. Dieser wunderbare Roman ließ mich nachdenken. Ja, was wäre wenn? Hätte ich den Mut, mein Leben zu überdenken und nochmal einen neuen Weg einzuschlagen?
Fazit: "Sonntags bei Sophie" hat mich berührt - auf sanfte und leise Art und Weise. Ein wundervolles Buch über Freundschaft, Hoffnung, die Liebe und das Leben. Absolute Leseempfehlung für alle, die sich nicht zu schade sind, auch mal ein Tränchen zu verdrücken. - Tommy Wallach
This Love has no End
(85)Aktuelle Rezension von: KleinbrinaNachdem mir „This Love has no End“ von Tommy Wallach bereits mehrfach empfohlen wurde, wurde ich direkt neugierig und wollte unbedingt mehr über die Geschichte erfahren. Da mich diese direkt angesprochen hat, habe ich mich auf eine interessante und einfühlsame Geschichte voller Abenteuer gefreut und wurde auch nicht enttäuscht.
Tommy Wallach besitzt einen sehr angenehmen Schreibstil, der sich leicht und flüssig lesen lässt. Die Geschichte wird dazu sehr authentisch und einfühlsam aus der Sicht des siebzehnjährigen Parkers erzählt und besitzt sehr viel Humor und jede Menge Wortwitz, sodass man hier gut unterhalten wird. Gleichzeitig sind die Figuren gut ausgearbeitet und man lernt sie ausreichend kennen.
Parker hat es in seinem jungen Alter nicht leicht. Mit gerade einmal siebzehn Jahren hat er seinen Vater verloren und damit auch seine Stimme, denn er ist nicht mehr fähig, sich mit Menschen zu unterhalten, ohne auf Notizbücher oder Gebärdensprache zurückzugreifen. Am wohlsten fühlt er sich in Hotels, da er dort die vorherrschende Atmosphäre sehr genießt, zudem er auch dort immer komplett anonym bleiben kann. Dabei trifft er auch auf Zelda, auf die er zunächst hauptsächlich wegen ihres Geldes aufmerksam wird.
Als er sie bestiehlt, trifft ihn ganz unerwartet das schlechte Gewissen und er gibt ihr das Geld zurück. Während andere ihn höchstwahrscheinlich angezeigt hätten, ist Zelda dagegen anders, scheint ihn sogar zu verstehen und versucht sich so gut es geht mit ihm zu verständigen. Nachdem sie festgestellt haben, dass sie trotz aller Unterschiede auch in gewisser Hinsicht einiges miteinander gemeinsam haben, schließen sie eine Wette miteinander ab, bei der sie nicht nur viele Risiken eingehen, sondern auch über sich hinauswachsen, etwas erleben und mehr über sich selbst erfahren.
Wer hier eine typische Liebesgeschichte unter Jugendlichen erwartet, der wird bei dem Buch vielleicht enttäuscht sein – oder überrascht. Je nachdem, wie man es auslegen möchte. Die Geschichte beinhaltet zwar durchaus eine kleine Liebesgeschichte, allerdings geht es in „This Love has no End“ hauptsächlich darum, sich selbst besser zu verstehen, seine Trauer zu verarbeiten und offen für neue Dinge zu sein. Dies wurde vom Autor gut und authentisch umgesetzt, sodass sich wohl jeder Leser in irgendeiner Art und Weise in Zelda oder Parker hineinversetzen kann.
Das Cover ist für mich ein absoluter Hingucker, da ich Bilder, wo man auf eine Stadt, bzw. Landschaft herabschaut, immer sehr ansehnlich finde. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat direkt mein Interesse geweckt, sodass ich die Geschichte unbedingt lesen wollte.
Kurz gesagt: „This Love has no End“ ist eine einfühlsame Geschichte, die mich mit einem interessanten Schreibstil und vielseitigen Figuren überzeugen konnte, sodass ich fast durchweg mit Zelda und Parker mitgefiebert und sie gerne auf ihren Abenteuern begleitet habe. Ich kann das Buch somit nur empfehlen.
- Stewart O′Nan
Abschied von Chautauqua
(27)Aktuelle Rezension von: Saphir610Ein altes Sommerhaus am Chautauqua See im Staat New York. Seit langer Zeit im Besitz von Emily Maxwell und ihrem Mann. Nun ist dieser gestorben und das Haus soll verkauft werden. Die ganze Familie kommt dort noch einmal zusammen. Harmonie ist allerdings anders. Emilys Tochter ist Alkoholikerin, der Sohn steht beruflich vorm Aus.
Diese Geschichte hat mich interessiert, ich dachte an eine interessante Familiengeschichte, umrahmt von einer sommerlich, angenehmen Umgebung, neben einem gemütlichen Sommerhaus.
Doch ich habe dann aufgegeben. Von einem Ansatz von Sommerhausatmosphäre war für mich gar nichts zu spüren. Emily kam mir zu kurz und dass da eine Form von Trauer vorhanden war, konnte ich nicht erlesen. Ich weiß auch nicht, ob Emily das Haus überhaupt verkaufen möchte, sie wirkt seltsam fremd. Ihre Kinder, mitsamt dem Nachwuchs, alle voller Probleme. Das ist an sich nicht schlimm, in einer Familie hat wohl jeder seine Probleme, aber hier war es einfach nur extrem runter ziehend. Die Personen blieben mir fremd, auch der Schreibstil konnte sie mir nicht näher bringen. Selbst das Haus wirkte ungeliebt, ist vor Jahrzehnten stehen geblieben.
Ich habe das Buch abgebrochen, es konnte mich in keinster Weise irgendwie packen. Und Bücher, durch die ich mich nur quälen würde, lese ich dann doch nicht.
- Matthias Politycki
Jenseitsnovelle
(49)Aktuelle Rezension von: jenvo82Ein Roman voller Andeutungen und unausgesprochener Wünsche zwischen langen Sätzen, ein Buch mit bedeutungsschwerem Inhalt . . . Wie kann sie aussehen – die Idylle einer dreißigjährigen Ehe? Wie viel Illusion steckt in den Idealen der Partner? Hinrich Schepp und seine Frau Doro sind sich scheinbar treu ergeben, versprachen sie sich doch einst die Liebe bis in den Tod, sogar darüber hinaus. Leider bleibt dann tatsächlich ungesagt, was zahlreiche Ehejahre verdorben hat und die wertvolle Zeit zu Zweit verliert ihren Sinn. Der schlimmste Albtraum einer ehemals glücklichen Beziehung und gleichzeitig eine Hommage an Offenheit und emotionale Nähe in der Partnerschaft. Liebe gedeiht durch Respekt und bleibt durch Interesse erhalten – oder sie verliert sich im Nichts . . . - Yoko Ogawa
Der zerbrochene Schmetterling
(10)Aktuelle Rezension von: lesemausDas Schwimmbad
Also die ersten Seiten vermitteln dem Leser ein nettes, schütternes, verliebtes Mädchen. Sie schaut jeden Tag einem Jungen, in den sie verliebt ist, beim Wasserspringen zu. Die Beiden wohnen gemeinsam in einem Waisenhaus, wobei sie das Kind der Betreiber ist, und haben sehr wenig mit einander zu tun. Sie fühlt sich geborgen bei ihm, aber verabscheut die anderen Kinder. Sie quält eines der Kinder, ein Baby, welches wehrlos und sprachlos ist, indem sie dieses in dunkles, nasses Fass setzt und diesem beim Schreien und Weinen zuschaut. Grausam!! Noch schlimmer wird es als sie das Baby mit einem verfaulten Windbeutel vergiftet. Das Mädchen fühlt keine Schuld, merkt aber nicht, dass sie selber bei ihrem schrecklichen Handeln beobachtet wird. Am Schluss kommt es zur gerechten Strafe.
Das vollkommene Krankenzimmer
Der Bruder lässt sich in das Krankenhaus einliefern, indem auch seine Schwester arbeitet. Dort erfahren beide, dass er unheilbar krankist und bald stirbt. Da erkennt sie, dass sie ihren Bruder liebt. Dort lernt sie den Arzt ihres Bruders und dieser ist der Sohn von Eltern, die ein Waisenhaus betreiben und es kommt Wasser ins Spiel, als hätte die Erzählung eine Verbindung zu der vorherigen. Eine schlichte, ruhige Erzählung.
Der zerbrochene Schmetterling
Diese Erzählung beschreibt wie sich eine Frau, nachdem sie ihre senile Großmutter in einem Heim abgeben hat, verändert. Diese Veränderung beruht nicht nur darauf, dass die Großmutter weg ist und sie jetzt alleine in der Wohnung lebt, sondern auch, dass sie schwanger ist.
Fazit: Ogawas Sprache ist an vielen Stellen ekelig und man möchte schnell diese Wörter überfliegen. Die Erzählungen sind leicht und schnell gelesen :)
- Laurence Tardieu
Weil nichts bleibt, wie es ist
(4)Aktuelle Rezension von: BeagleEs ist eine ruhige Geschichte, eine, deren Handlung leichtgängig dahinplätschert. Der Inhalt jedoch ist gewaltig! Laurence Tardieu schreibt in ihrer Erzählung „Weil nichts bleibt, wie es ist“ über ein alterndes Paar, das sich schon vor langer Zeit auseinanderlebte. Es beginnt damit, dass Vincent einen Brief von Geneviève erhält. Sie liegt im Sterben, ist todkrank und bittet ihn, ihr noch ein letztes Mal einen Besuch abzustatten. Ohne zu zögern macht sich Vincent auf den Weg. Von Paris aus, wo er sein ganzes Leben verbrachte, führt ihn die Autobahn zu einem nicht näher benannten Landstrich, den Geneviève sich vor vielen Jahren als Rückzugsort aussuchte. Auf dem Weg dorthin fallen ihm all die schönen Stunden und verbrachten Tage mit seiner Frau wieder ein. Wie sie sich in der Jugend kennenlernten, die erste gemeinsame Wohnung und die Unternehmungen, die er mit Geneviève machte. Doch ihre Trennung hatte einen Grund. Vor fünfzehn Jahren verschwand ihre Tochter Clara spurlos. Diese bangen Momente, das zermürbende Warten auf eine Nachricht von ihr, die Untersuchungen der Polizei, der langsame Verfall Vincents, dies alles hat Geneviève in einem Tagebuch festgehalten. Es sind lautlose Tränen, eindrucksvoll zu Papier gebracht! Geneviève, wie sie immer wieder in Claras Zimmer verweilt, ihr Treffen mit der besten Freundin der Tochter, die sie umarmt und dabei denkt, es wäre Clara. Und Vincent, der ruhelos umherwandert, sich keine 10 Minuten stillhalten kann und der keinen Appetit mehr findet, so sehr zermürbt ihn das Verschwinden. Aber jeder kam mit dem Verlust des Mädchens anders zu Recht. Während Vincent im Laufe der Jahre alles verdrängte und somit ein neues Leben begann, hielt sich Geneviève damit am Leben, dass sich die Erinnerungen beibehielt und, wann immer es möglich war, wieder hervorrief. Und nun prallen diese zwei Welten wieder aufeinander. Doch ist dies auch schon der einzige Unterschied, der die beiden trennt. Denn Vincent merkt, dass er sie auch nach all den Jahren und trotz einer neuen Beziehung noch immer liebt. Am Bett der Sterbenden schweifen ihre Gedanken nochmals ab in ferne Erinnerungen und erlebte Szenen. Und sie lassen Vincent sogar die Bilder seiner Tochter wieder erleben. Ich würde diesen Roman als furios bezeichnen. Laurence Tardieu ist es gelungen, all den Schmerz und die Erinnerungen auf so wenigen Seiten zu vereinen, ohne, dass das Buch plump wirkt. Im Gegenteil, die Autorin schreibt in einer sehr guten Sprache und mit viel Gefühl. - Malcolm Boyd
Book of Songs. Die Playlist für jede Lebenslage. Die wahren Geschichten hinter den 500 ultimativen Hits der Popmusik
(5)Aktuelle Rezension von: -Anett-Der irische Musikblogger Colm Boyd hat in diesem Buch 70 Playlists erstellt, aber auch wirklich zu jeder Lebenslage! Da gibt es nicht nur Songs über die Eifersucht, über das Verlassenwerden oder über Abschiednehmen. Nein, es finden sich auch ungewöhnliche Playlists wieder: Songs über ultimative Vollidioten, Von Gemälden inspirierte Songs oder aber auch Songs, die in Romanen von Haruki Murakami vorkommen.
Natürlich gibt es auch entsprechend zu jeder Playlist auch gleich den entsprechenden Spotify Code dazu, so dass ich das Buch lesen und gleichzeitig in die Musik eintauchen konnte.
Den Anfang machte gleich die Playlist Songs mit großartigen Intro. Dabei eines meiner ultimativen Lieblingshits einer Lieblingsband: Smells Like Teen Spirit von Nirwana. Und weil Colm Boyd ein Musikblogger ist und nicht nur Titel aufschreibt, kann man zu jedem Titel auch etwas lesen. Mit viel Witz und vielen überraschenden Fakten erzählt er kleine Geschichten, die hinter der Musik stehen. Und gerade dieser Witz, mit dem Colm Boyd die Geschichten erzählt, fand ich total herrlich:
„Songs über das Älterwerden
When We Were Young – Adele
Adele hat einmal gesagt, dass das, von allen Liedern, die sie je geschrieben hat, ihr absoluter Lieblingssong sei. (….) Und damit ist das genau der Song, der einem unvorbereitet beim Geschirrspülen erwischt und dann vollkommen pathetisch heulend dastehen lässt.“
(Seite 200)
Ganz besonders interessant fand ich auch die Playlist: Songs mit einer Länge von mehr als sieben Minuten. Genau wie in der Zwischenüberschrift geschrieben, die werden sie nie im Radio spielen, ist es nämlich auch! Es gibt so herrlich geniale Songs, und die hört man einfach nie, niemals im Radio.
Ich steh zum Beispiel auch total auf The Doors. Die dürfen in dieser Aufzählung natürlich auch nicht fehlen, und so sind sie in dieser Playlist mit dem Songs „Riders on the Storm“ vertreten. Boyd gibt mir hier Hintergrundwissen, um wen es sich in dem Lied handelt und was den Song noch dazu so düster macht.
Natürlich waren mir auch einige Infos bekannt, wenn man sich mit bestimmten Künstlern auseinander setzt, liest man ja doch einiges schon, trotzdem fand ich auch vieles, was mir neu war.
Außerdem punktete hier auch coole Illustrationen von Musikern. Gezeichnet von Patricia Ghijsens-Ezcurdia. Finden kann man die Künstlerin auf Instagram.
Alles in allem ein geniales Buch – ein Buch für jeden Musikfan! Eine großartige Zusammenstellung!
Auch wenn ich nicht alle Playlists mochte, und auch wenn nicht alles mein Geschmack ist, so ist doch gerade das das tolle an dem Buch. Der Autor hat gefühlt wirklich alles an verschiedenen Lebenslagen erfasst und weiß gefühlt zu allem was wichtiges zu sagen.
Alles in allem: Ich bin begeistert! Werde immer wieder in das Buch rein lesen!