Bücher mit dem Tag "2022"
338 Bücher
- Joanne K. Rowling
Harry Potter and the Philosopher's Stone - Hufflepuff Edition
(1.642)Aktuelle Rezension von: blue-jenBis zu seinem elften Geburtstag glaubt Harry, er sei ein ganz normaler Junge. Doch dann erfährt er, dass er sich an der Schule für Hexerei und Zauberei einfinden soll – denn er ist ein Zauberer!
Es ist Harrys erstes Schuljahr und der Beginn einer wunderbaren Reise.Als Kind habe ich jedes Jahr den Erscheinen der Bücher entgegen gefiebert und sie auch verschlungen. Daher war es nun mal an der Zeit es auch in der Original Version zu versuchen.
Der Schreibstil ist prima und war für mich sehr gut zu lesen und meistens sehr gut zu verstehen.
Natürlich gab es das ein oder andere Wort das man nicht kennt, jedoch konnte man dies aus dem Zusammenhang sehr gut herleiten.
Inhaltlich habe ich das Buch als Kind/Jugendliche geliebt und es gehört auch heute noch zu meinem Lieblingsbüchern. Es war auch Wahnsinn an wie viele Kleinigkeiten ich mich nicht mehr erinnern könnte bzw. die in dem Film anders sind.
- Kiera Cass
Selection – Die Elite
(4.550)Aktuelle Rezension von: EurekaPalmerDie Protagonisten sind eine bunte Mischung aus den unterschiedlichsten Charakteren, was immer für neuen Zündstoff sorgt.
Americas Rebellion gegen das Königshaus für bessere Lebensumstände für die Bevölkerung finde ich sehr beeindruckend, auch wie selbstlos sie sich für andere einsetzt.
Wir erhalten einen Einblick in die Aufgaben und Pflichten, die die zukünftige Frau des Prinzen zu bewältigen hat und auch die Rebellen spielen eine gewichtige Rolle.
Band 2 wartet mit einigen überraschenden Ereignissen und Wendungen auf, wodurch der Leser ständig in Atem gehalten wird. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
- Kiera Cass
Selection
(5.280)Aktuelle Rezension von: Bellchen2905Was soll ich sagen den Hype kann ich leider noch nicht ganz nachvollziehen. Von Anfang an war alles so vorhersehbar. Das ganze Setting erinnert mich an den Bachelor und an GNTM - soll aber vermutlich auch genau das sein.
America ist ganz nett aber mir doch zu perfekt. Aspen konnte ich von Anfang an nicht wirklich leider. Zeugt für mich nicht nach Charakter wenn die Frau nicht für das Essen sorgen darf….
Maxon scheint ja ganz nett - ist mir aber auch ein bisschen zu Perfekt und wird so unerfahren, süß dargestellt.Auf Band 2 bin ich dennoch gespannt. Schreibstil war gut schön zum weglesen.
- Kiera Cass
Selection – Der Erwählte
(3.759)Aktuelle Rezension von: EurekaPalmerBand 3 der Selectionreihe hat mich vollkommen gebannt und gefesselt. Der Roman steckt voller spannender Höhen und Tiefen und einigen interessanten Wendungen.
Der Schreibstil ist flüssig und klar verständlich, was für ein sehr schönes Leseerlebnis sorgt.
Die Charaktere haben sich weiterentwickelt, sodass die Grundlage gegeben ist, dass aus Feinden Freunde werden können.
Ich habe mit America von Anfang bis Ende mitgefiebert. Die Romanze zwischen ihr und Maxon hat mich sehr berührt und die Vorstellung, dass die beiden letztlich vielleicht doch nicht zusammenfinden könnten, schmerzte mich sehr.
- Miqui Otero
Simón
(45)Aktuelle Rezension von: lesehorizontIm Mittelpunkt des Romans von Miqui Otero mit dem Titel "Simón" steht das Aufwachsen Simóns inmitten von Barcelona. Simón ist relativ auf sich gestellt, denn er wächst inmitten eines Lokals auf, das die stets beschäftigten Eltern führen. Was sie ihm nicht sein können, nämlich eine prägende Bezugspersonen mit Zeit für ihn, das ist ihm sein älterer Cousin Rico. Dieser bringt ihm vom wöchentlichen Sonntags-Flohmarkt stets einen Abenteuerroman mit und weiht ihn auf diese Weise in die Welt der Literatur ein, aus deren Reichtum er auch gerne zitiert. Dies schweißt die Beiden, Simón und Rico, fest zusammen.
In Rezensionen, die ich las, wird oft auf andere Werke Bezug genommen und vergleichen: So wird aufgrund der Bedeutung der Stadt Barcelona und ihrer Historie sowie der Allgegenwart von Büchern eine Parallele zu Zafon's Büchern gezogen. Auch ich dachte zum Beispiel unmittelbar an Moehringers Roman "Tender Bar", wo ebenfalls ein Junge im Kontext eines Lokals aufwächst. Ich denke, solche Vergleiche stehen einer unvoreingenommenen Lektüre von Otero's Buch im Weg. Man tendiert oft zu vergleichen, was eigentlich unvergleichlich ist. Otero's Roman hat eine ganz eigene Stimme, man muss sich auf sie einlassen können und vielleicht auch den Mut haben, sich treiben zu lassen ohne klar erkennbaren Zielpunkt.
Kommen wir zum Geschehen zurück. Als Simón's Cousin Rico von einem Tag auf den anderen plötzlich und unerwartet verschwindet, ist Simón ganz auf sich gestellt. Er vermisst Rico, die Unternehmungen mit ihm und auch die gemeinsam geteilte Vorliebe für Literatur. So richtig kann ihm keiner seine Fragen über den Verbleib von Rico beantworten. Das Leben geht weiter. Wir folgen Simón's weiterer Entwicklung. Begleiten ihn durch verschiedene Phasen seiner Jugend und des jungen Erwachsenen-Seins, lernen Freundinnen kennen. Simón probiert sich in der Liebe aus, schlägt sich durch, wird älter. Immer bleibt die Frage, wo Rico verblieben ist und die Sehnsucht nach ihm. Bis er eines Tages wieder auftaucht. Ist er wirklich der Held, für den Simón ihn stets gehalten hat? Und warum ist er so urplötzlich verschwunden? Fragen über Fragen...
"Simón" ist im Kern ein Entwicklungsroman. In verschiedenen Zeitabständen lesen wir über die Entwicklungen Simóns und dessen Erfahrungen, Erlebnisse und entscheidende Wegmarken in seinem Leben. Dies Geschichte pläterscht etwas dahin. Ich fand sie dennoch sehr angenehm zu lesen. Es fehlt vielleicht ein klarer Zielpunkt, den der Autor mit dem Roman anstrebt. Das störte mich aber nicht wirklich. Ich konnte die Sprache des Romans sehr genießen, insbesondere gefielen mir auch die zahlreichen literarischen Bezüge. Ansonsten habe ich mich einfach etwas treiben lassen, ganz so wie Simón selbst sich hat treiben lasen. Über Barcelona und dessen Geschichte habe ich durch die Lektüre viel gelernt. In stilistischer Hinsicht gab es einige Brüche im Erzählstil, die ich recht gelungen fand. Am Ende war alles in allem ein Buch, das mich gut unterhalten konnte und in dem ich zahlreiche, genussreiche Lesestunden verbracht habe. Von daher würde ich es zukünftig auch mit weiteren Werken von Miqui Otero probieren.
- Anthony Doerr
Alles Licht, das wir nicht sehen
(385)Aktuelle Rezension von: sollhabenMarie-Laure flieht mit ihrem Vater 1940 von Paris nach Saint Malo. dort so erhofft sich der Vater ein sicheres Leben für das blinde 12jährige Mädchen. Doch auch hier wird der Krieg Einzug halten und besonders grausam zuschlagen.
Werner ist ein Waisenjunge, der gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester Jutta in einem Kinderheim lebt. Schon sehr früh zeigt er Talent, um Schaltkreise von Radios zu reparieren. Er durchschaut auch mathemaische Probleme. Als er von einem hochrangigen Nazi-Offizier "entdeckt" wird, winkt ihm eine rosige Zukunft. Er erhält einen begehrten Platz in einer Eliteschule und durchläuft alle Phasen der Erziehung im Nationalsozialistischen Deutschland. Anfangs noch sehr beschützt, nähert sich der Krieg, um auch die jüngsten zu rekrutieren.
Mein Fazit:
Seit langen Jahren schon lag dieses Meisterwerk auf meinem SuB. Immer wieder ließ ich mich von Vorahnungen zurückhalten. Nun endlich in einer wundervollen Leserunde habe ich es gelesen und muss betonen, dass es für mich von unschätzbarem Wert war, gemeinsam mit drei anderen Frauen, das Buch zu lesen und sich deshalb immer wieder auszutauschen.
Anthony Doerr schafft hier ein Dokument, das von unfassbaren Grauen erzählt, von Lichtern am Ende der dunklen Tunnel, von Helden im Alltag, Widerstand, Funkwellen und Musik, erzählt. So viel Facetten des Lebens im Frieden und im Krieg finden hier Platz. Seine vergleichende Worte erreichen die selbe Wirkung, wie genaue Beschreibungen. Sie treffen oft noch schonungsloser ins Schwarze.
Mit Marie-Laures Vater setzt er einen liebevollen, fast schon modernen Vater an ihre Seite, der ihr Wege zeigt, um in ihrer Blindheit zu überleben. Das Schöne in den Dingen zu finden. Ein Mann, der für seine Tochter alles auf sich nimmt, ihr in dunklen Stunden mit seinen Worten Sonnenlicht erklärt. Mit seiner Stimme im Ohr überwindet sie riesige Hürden.
Werner dagegen hat außer seiner Schwester kaum jemanden, der ihn unterstützt. Seine Neugier jedoch eröffnet ihm unfassbare Welten. Über unzählige Kilometer empfängt er Wissen, Musik und Hoffnung. Sein Leben ist allerdings durchzogen von der Nazi-Ideologie und damit sind ihm oft die Hände gebunden, ein Zustand, den er kaum ertragen kann.
Ich verstehe nun, warum dieses Buch so gefeiert wird. Im Mittelpunkt stehen zwei Kinder aus "verfeindeten" Lager. Sie müssen Außergewöhnliches leisten, sie durchleben furchtbare Dinge, die kaum ausgesprochen werden können. Doch Anthony Doerr findet Worte, um diese Zeit auch Jugendlichen näher zu bringen. Mein Aufruf an alle, die das Buch noch lesen wollen: Lest es nicht alleine, sucht euch Menschen, die euch begleiten, die euch unterstützen und sich mit euch unterhalten.
Danke an Lisa, Sarah und Beate - ohne euch hätte ich es nicht ertragen.
- Jennifer Lynn Barnes
The Inheritance Games
(453)Aktuelle Rezension von: nbookischIch habe mir hier die Sonderausgabe der Bücherbüchse geholt. Und das nicht nur bei Band 1, sondern natürlich auch die anderen beiden Bände. In diesem Fall habe ich mir auch mal wieder die ganze Reihe gekauft, ohne auch nur einen Band gelesen zu haben 👏🏻
Aaaaber.. glücklicherweise wurde ich nicht enttäuscht. Der erste Band ist ein grandioser Auftakt der Reihe und ich hatte wirklich viel Spaß beim lesen. 😮💨🥰
In diesem Band geht es um Avery, die unerwartet an wirklich viel Geld kommt. Genau genommen an 50 Milliarden Dollar. Sie ist die Erbin des Vermögens eines Mannes, den sie nicht kennt. Die einzige Bedingung an das Erbe ist, dass sie ein Jahr lang im Hawthrone House wohnen muss…mitsamt der bisherigen Bewohner und eigentlichen Erben. Diese sind darüber natürlich nicht sehr erfreut und versuchen ihr das Leben schwer zu machen. Aus diesem Grund möchte Avery herausfinden, wie es dazu kam, dass sie über Nacht so reich wurde. Glücklicherweise, oder vielleicht auch nicht, hat Tobias Hawthrone ihr einige Rätsel hinterlassen, an deren Lösung sich Avery alsbald macht.🧐💭
Avery ist mir mit ihrer offenen, ehrlichen und klugen Art sehr sympathisch. Besonders auch, weil sie sich den plötzlichen Reichtum nicht über den Kopf wachsen lässt. Man kann super mit ihr mitfühlen und man wird durch den flüssigen und doch einfachen Schreibstil der Autorin sofort gefesselt.
Am Rande gibt es auch eine klitzekleine Andeutung bezüglich einer Lovestory…vielleicht können wir ja da in den nächsten Bänden noch etwas mehr lesen. 💕🧐
Ich kanns kaum erwarten auch die nächsten beiden Bände durchzusuchten und kann die Bücher jedem der auf Rätsel, Intrigen und Geheimnisse steht wärmstens empfehlen. 5/5 ⭐️
- Colleen Hoover
Nächstes Jahr am selben Tag
(1.137)Aktuelle Rezension von: leonie-grrDie Idee ansich ist super süß, aber irgendwie schlecht umgesetzt. Man bekommt keine richtigen Einblicke in die Leben der beiden. Außerdem stört mich der Fakt, dass er sich ausprobiert, sie aber natürlich so an ihm hängt. Das Ende war etwas schwierig , war generell einfach nicht mein Fall
- Otfried Preußler
Krabat: Roman
(1.865)Aktuelle Rezension von: NanuNanaDieses Buch musste ich in meiner Schulzeit lesen und als ich es vor einiger Zeit im Bücherschrank entdeckt habe, musste ich es sofort mitnehmen. Beim Lesen wurde ich wieder in die 7. Klasse zurückversetzt und es kamen viele schöne Kindheitserinnerungen hoch.
Die Geschichte um Krabat und die Müllersjungen hat mich auch als Erwachsene noch begeistert. Die Mischung aus Magie, Freundschaft und Liebe gefällt mir sehr gut. Neben Krabat sind mir auch Tonda und Juro sehr ans Herz gewachsen.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung.
- Petra Schier
Das Geheimnis des Pilgers
(66)Aktuelle Rezension von: Vampir989Klapptext:
Adel verpflichtet - Handel errichtet
Koblenz 1379: Erst seit Kurzem trägt Conlin den Titel Graf vom Langenreth, der für ihn mehr Pflicht als Ehre bedeutet, denn nun ist es an ihm, den guten Ruf und den Wohlstand der Familie zu retten, die sein Bruder zugrunde gerichtet hat. Doch um als Händler von Sicherheiten erfolgreich zu sein, braucht er Kapital. Als ausgerechnet seine Verlobte Reinhild ihn finanziell unterstützen will und dann auch noch ihr lang gehütetes Geheimnis ans Licht kommt, droht die noch junge Liebe zu scheitern.Meine Meinung:
Dies ist der 2.Band der Pilger-Buchreihe von Petra Schier.Ich kannte den 1.Teil schon und war total begeistert.Deshalb hatte ich auch große Erwartungen an diese Lektüre.Und ich wurde nicht enttäuscht.Wieder einmal hat mich die Autorin in den Bann gezogen.
Ich wurde in das mittelalterliche Koblenz im Jahr 1379 entführt.Dort freute ich mich Reinhild,Conlin und Palmiro wieder zu treffen.Natürlich begleitete ich sie eine Weile und erlebte viele interessante Momente.
Der Schreibstil ist leicht,locker und flüssig.Die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.Die mir schon bekannten Charaktere wurden wieder bestens beschrieben und ich habe sie sofort wieder in mein Herz geschlossen.Viele Szenen wurden sehr detailliert dargestellt und so war ich meist mitten im Geschehen dabei.Es gab so viele aufregende und mitreissende Ereignisse und ich durfte hautnah dabei sein.Unvorhersehbare Wendungen liesen keine Langeweile aufkommen.Die Handlung blieb durchweg einfach wahnsinnig interessant.Faszinert haben mich zudem die tollen ,bildhaften Beschreibungen der einzelnen Schauplätze.Ich hatte das Gefühl selbst an diesen Orten zu sein und alles mitzuerleben.Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angekommen.Wieder einmal hatte ich viele lesenswerte und interessante Stunden mit dieser Lektür und vergebe glatte 5 Sterne.Und nun freue ich mich schon auf den 3.Teil.
- Sarah Sprinz
What if we Drown
(706)Aktuelle Rezension von: LiebsteseitenLaurie möchte einen Neuanfang. Nein, sie braucht ihn ganz dringend! Nach dem ihr Bruder vor fast vier Jahren durch einen tragischen Unfall gestorben ist, möchte Laurie nichts weiter, als ganz weit weg ziehen und neu anfangen. Sie entscheidet sich für Vancouver und startet dort ihr Medizinstudium. Noch bevor sie überhaupt richtig in der Stadt oder an ihrer Uni angekommen ist, trifft sie auf Sam, einen Medizinstudenten im 4. Jahr. Es funkt sofort, bis Laurie erfährt, wer Sam wirklich ist.
Nachdem mich „In unserem Universum sind wir unendlich” emotional so fertig gemacht hat (positiv gemeint 🥲), wollte ich unbedingt noch mehr von Sarah Sprinz lesen! Und auch What if we Drown konnte mich wieder zu 100% überzeugen mit seiner super emotionalen und verstrickten Geschichte.
Das Setting, Vancouver, wurde so gut beschrieben, es war fast so, als sei man wirklich dort! Man merkt, wieviel liebe die Autorin für diese Stadt empfindet.
Lauries Gefühlswelt war Chaotisch - so voller Liebe und doch auch voller Hass und (Selbst-)Zweifel. Sie trifft Entscheidungen, die moralisch verwerflich sind und nimmt dabei wenig Rücksicht auf die Gefühle von Sam. Während dieser ihr immer mehr vertraut und Dinge erzählt, die kein anderer über ihn weiß.
Insgesamt ist What if we Drown eine wirklich mitreißende Geschichte über Verlust, Trauerbewältigung und den Mut zum Neuanfang! Ich habs sehr geliebt und gebe dem Buch 5Sterne
- Stephen King
Fairy Tale
(127)Aktuelle Rezension von: derMichi... das klingt nach einer ähnlichen Überraschung wie sein zuletzt veröffentlichter Killer-Thriller "Billy Summers". Der war zwar kein Schocker, aber doch Literatur auf hohem Niveau. Hier dauert es knapp dreihundert Seiten, bis Charlie schließlich zu seiner Queste aufbricht, doch dem Autor gelingt, woran andere verzweifeln. Mit schonungslosem Realismus etabliert er zunächst seine Figuren und wir merken erst spät, dass wir trotz des späten Abstiegs in die Parallelwelt schon längst mitten in der Haupthandlung steckten. Denn jeder Held will schließlich erst einmal geformt werden.
So ist dann auch Charlies Wesen der Schlüssel zu seinem Umgang mit der Situation. Er, ein typisch Kingscher Held, ist zwischen Idealismus, Ausweglosigkeit und seinen eigenen Abgründen hin- und hergerissen. Das alles wurde in früheren King-Thrillern zwar schon heftiger beschrieben, doch dem märchenhaften Setting steht Charlies Persönlichkeit dennoch gut. "Prinz Charlie" mausert sich also vom einfachen Schüler zum Bezwinger von Riesinnen und Nachtsoldaten, der im Kampf gegen das Böse auch nützliche Erkenntnisse aus dem Football-Training und Büchern einsetzt.
Die großen Horrorelemente hebt sich King größtenteils fürs Finale auf, das langjährige Fans nicht enttäuschen dürfte. Zuvor durchstreift sein junger Held eine fremdartige und doch vertraute Anderwelt, in der Magie, schreckliche Wesen, geheimnisvolle Prinzessinnen und sprechende Tiere ebenso dazu gehören wie Oberleitungsbusse und elektrisch geladene Zombies. Für die Verknüpfung beider Welten findet King schlüssige Details und sogar ein fiktives Buch, das die Bezüge zu bekannten Märchen und Legenden aus unserer Welt herstellt und eine alternative Deutung ihrer Entstehung erfindet.
Wie so oft vergeht die Zeit wie im Flug, trotz des epischen Umfangs. King findet schon im relativ langen Vorspiel zur Expedition in die Unterwelt genug Mysteriöses, das das Interesse des Lesers wach hält und beschreibt wie gewohnt seine Charaktere und ihre Umgebung so bildlich und nahbar wie kein zweiter. Rückblickend funktioniert kein Teil ohne das andere, Geduld wird also belohnt. Kings Erzähluniversum fügt "Fairy Tale" in jedem Fall eine spannende Facette hinzu, die auch langjährige Fans neugierig machen kann. Kompliziertes Worldbuilding braucht es da gar nicht, die Liebe zum Erzählen und die vertraute Andersartigkeit der Parallelwelt namens Empis spricht für sich. - Taylor Jenkins Reid
Die sieben Männer der Evelyn Hugo
(439)Aktuelle Rezension von: sweetbooksDie Sieben Männer der Evelyn Hugo ist ein absolut Jahreshighlight für mich, das ich immer und immer wieder aufs Neue lesen könnte.
Der Aufbau der Story war ein ganz anderer, als der der Bücher die ich hauptsächlich lese. Anfangs war ich etwas skeptisch, dann hat mich die Erzählweise und der geniale Schreibstil allerdings komplett in seinen Bann gezogen. Ich konnte das Buch gar nicht mehr weg legen, so sehr hat man mit Evelyn's Geschichte mitgefiebert. Es sind so viele unvorhergesehene Dinge passiert, Wendungen, auf die ich wirklich nicht gekommen wäre.
Evelyn war einzigartig. Ich hatte so viel Spaß dabei, sie auf ihrem Weg zu begleiten, einfach weil ich sie selbst auch unglaublich mochte. Evelyn ist eine wahnsinnig starke, raffinierte und kluge Frau, die für sich selbst kämpft. Auch das wurde in der Geschichte mehr als deutlich.
Ich liebe liebe liebe dieses Buch und kann euch alle nur bitten das zu lesen!!!
- Maggie Stiefvater
Wen der Rabe ruft
(31)Aktuelle Rezension von: NelebooksInhalt: "Jedes Jahr im April empfängt Blue auf dem verwitterten Kirchhof von Henrietta die Seelen derer, die bald sterben werden. Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen - bis in diesem Jahr plötzlich der Geist eines Jungen auftaucht. Sein Name lautet Gansey, und dass Blue ihn sehen kann, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen Tod sein wird. Seit Blue sich erinnern kann, lebt sie mit der Weissagung, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Ist damit etwa Gansey gemeint? Ehe Blue sichs versieht, begleitet sie Gansey und seine Freunde Adam, Noah und Ronan auf dem bisher größten Abenteuer ihres Lebens: der Suche dem jahrhundertealten Grab des Raben-Königs Glendower. Doch dem Ruf des Raben folgt auch ein anderer…"
Cover : Das Cover ist ansprechend. Es passt zum Genre und ist mystisch/geheimnisvoll, was zur Geschichte passt.
Sprecher: Es sind verschiedene Sprecher, welche alle eine angenehme Stimme haben, der ich gerne zuhöre. Schön finde ich, dass es dadurch abwechslungsreicher wird und man die Charaktere auch besser unterscheiden kann, aus welcher Perspektive gerade erzählt wird.
Meinung: Ich habe gut in die Geschichte hinein gefunden. Blue ist mir sympathisch und ich habe sie hier gerne begleitet. Die Idee ist sehr interessant und ich war gespannt, wie es weiter- und ausgeht. Dennoch musste ich mich immer mal wieder auf das Zuhören konzentrieren, da es doch einige etwas langgezogene Passagen hatte. Es war zwar interessant und gut, aber dennoch hat es mich nicht so mitgerissen/überzeugt, dass ich gerade motiviert bin, den nächsten Teil zu hören/lesen. - Annette Hess
Deutsches Haus
(34)Aktuelle Rezension von: simone_richterAnnette Hess kennen wir als Drehbuchautorin von Serien, wie „Weissensee“ und „Kudamm 56“. Nun hat sie diesen Roman nachgelegt. In diesem übersetzt die junge Eva Bruns im ersten Frankfurter Auschwitzprozess polnische Zeugenaussagen. Dabei setzt sie sich mit der Schuldfrage des Landes und auch mit ihrer eigenen Familie auseinander.
Diese Vergangenheitsbewältigung ist dann auch sehr gelungen. Mich hat es emotional mitgenommen. Dieser Mief aus dem Anfang der Sechzigerjahre mit traditionellen Rollenverständnis und Evas Familie mit dem Gasthof „Deutsches Haus“, ihrer Schwester Annegret auf einer Station für Neugeborene, wo es rätselhafte lebensgefährliche Infektionen gibt und Jürgen, mit dem Eva liiert ist, ganz sittentreu ohne Sex vor der Ehe, der einen an Demenz erkrankten früheren Kommunisten als Vater hat, den die Nazis gefoltert haben und es zu einem Versandhausimperium als Millionär gebracht hat. Alle wollen redlich ihren Alltag meistern und scheitern doch an ihrem Spießertum.
In fantastischem Zeitkolorit und Atmosphäre wird das alles erfasst und man erkennt mit welchen Konventionen und Gesetzen das eigenständige Leben daran scheitert. Dabei zeigt sich Eva als ernste, beflissene junge Frau auf dem Weg der Emanzipation. Außerdem heißt es, Verdrängen hilft nicht, um später ein heiles Seelenleben zu haben.Das Hörbuch hat mich in einen Sog gezogen und die Geschichte ist gerade wieder wichtiger als sonst gegen das Vergessen und dem wieder aufkeimenden Antisemitismus und Fremdenhass.
- Raymond Chandler
Die kleine Schwester
(20)Aktuelle Rezension von: luisa_loves_literatureRaymond Chandler ist ein absoluter Meister seines Fachs und Die kleine Schwester stellt keine Ausnahme dar. Das düstere, glitzernde, kalte, heiße, unberechenbare und unkontrollierbare L.A. der 1940er Jahre, in der die Welt von harten Ermittlern etwas geordnet werden sollte, ist immer wieder einen Ausflug wert. Stilistisch und konzeptionell kann man an Chandler nichts aussetzen. Die neue Übersetzung ist schlichtweg hervorragend gelungen. Der Ton von Philip Marlowe, die zur Schau gestellte Männlichkeit und Coolness, die über jede Seite herrscht, kommt ausgezeichnet zur Geltung - ein großer Spaß, wenn man sich darauf einlassen kann.
Wie immer jedoch lässt mich Chandler auch ratlos zurück. Bei jedem seiner Romane - ob im Original oder hier in der Übersetzung - muss ich mich stets dem mit Bestürzung dem Gefühl stellen: habe ich hier irgendetwas nicht mitbekommen? Wie sind wir bei dieser Schlussfolgerung gelandet? Hä? Und jetzt? Es ist als trieben der Autor und Philip Marlowe ihren Schabernack mit mir oder als würde ich unter partieller Amnesie leiden, sodas ich am Ende des Romans am liebsten wieder von vorn beginnen würde, nur um zu überprüfen, ob ich wesentliche Informationen überlesen oder schlichtweg nicht erkannt habe. Das ist aber vermutlich nur meine persönliche Note - mir fehlt eben die Figur des etwas trotteligen Sidekicks, der mir alles nochmal erklärt, die aber ein einsamer Wolf wie Marlowe nie in seinem Umfeld dulden würde.
- Susan Kreller
Elektrische Fische
(38)Aktuelle Rezension von: Jonna_Struwe_KinderbuchautorinHier dem bizarren Titel verbirgt sich die Geschichte von Emma, die mit ihrer Mutter und ihren zwei Geschwistern von Dublin in ein Dorf an der mecklenburgischen Küste zieht. Die Mutter will zurück in ihre Heimat, als sie sich von ihrem trinkenden Mann trennt, doch Emma will nur eins: sofort nach Hause. Und zuhause, das ist Dublin. Der Atlantik. Ihre irischen Freunde und ihre irischen Großeltern. Und Levin aus ihrer neuen Klasse entwickelt für Emmas Flucht auch einen Plan…
Emma fühlt sich fehl am Platz. Aus Ort und Zeit gerissen.
„Früher hat bis heute morgen gedauert, ungefähr bis zu dem Moment, als das blaue Taxi vor dem Haus stand und wir unser irisches Leben in den Kofferraum stapeln mussten.“
Eletrische Fische, Susan Kreller, Carlsen 2019
Solch wunderbar einfachen Sätze schreibt die Autorin Susan Kreller; der Einschnitt in Emmas Leben hätte nicht deutlicher hervortreten können. Das Buch ist aus Emmas Sicht erzählt, Emma, die nicht viel spricht, auch niemanden zum Sprechen hat.
Das neue Leben in Mecklenburg ist für Emma, als würde sie nur in einem Schauspiel mitspielen, nicht echt, nur aufgesetzt, nicht sie selbst. Das Brot ist hart, die Teebeutel haben Bändchen und die „Freundlichkeit der Deutschen ist wie ein gekipptes Fenster, die Freundlichkeit der Iren wie ein offenes Schiebefenster.“
Das Buch liest sich unglaublich leicht, ist sprachlich gestochen scharf und gleichzeitig inhaltlich voller Schwere. Daher nach meinem Empfinden eher für Kinder ab 14 Jahren empfehlenswert. Sicher aber für alle, die Heimweh kennen, Abschiede und Ankommen. Und auch für ihre Eltern. Denn wer sagt, dass man Jugendromane nur als Teenager lesen sollte?
- Jennifer Lynn Barnes
The Inheritance Games - Das Spiel geht weiter
(183)Aktuelle Rezension von: nbookischEine mörderische und rätselhafte Fortsetzung von Band 1. Es bleibt weiterhin spannend mit vielen Geheimnissen, Rätseln und Intrigen. 🧐🔎
Das Cover ist im gleichen Stil wie Band 1, auch hier habe ich wieder die Sonderausgabe der Bücherbüchse. 🤓 Das finde ich super, da die Reihe dadurch einen Wiedererkennungswert gewinnt.👌
In diesem Band hat sich Avery weitestgehend mit ihrer neuen Situation als milliardenschwere Erbin abgefunden. Da sie jedoch inzwischen weiß, dass sie keine Blutsverwandte des Verstorbenen ist, geht das Rätselraten weiter. Dabei wird sie von den charmanten Enkelsöhnen unterstützt, die jedoch ihr ganz eigenes Spiel spielen. Da das aber noch nicht reicht, trachten nun auch weitere Gegenspieler nach Averys Leben.😮💨🔍
Aufgrund des flüssigen Schreibstils habe ich die Seiten wieder nur so in mich aufgesaugt. Da die Kapitel zusätzlich auch noch oft ziemlich kurz gehalten sind, kam eines zum anderen und ich dachte, ich les halt nur noch schnell das Kapitel…und noch eines…und noch eines….uuuuund noch eines. Unerklärlicherweise war das Buch ratzefatz durchgelesen. 🫣
Als erfrischender Sidekick, neben den erfrischenden Erben und Intrigen und so weiter, bekam Averys beste Freundin Max einen Auftakt. Super. Mit Witz und Charme greift sie ihrer Freundin unter die Arme und nimmt ihr durch ihre Leichtigkeit einiges der Last ihrer Schultern ab. 👯♀️
Jetzt muss ich sagen, dass Avery meiner Empfindung nach auch gerne mal etwas straucheln könnte. 🫣 Die Lösungen der Rätsel hatten sie sich immer in gefühlten Sekundenschnelle aus dem Ärmel geschüttelt. Das hätte sie für mich auch noch einen Ticken sympathischer gemacht.
Auch bezüglich der LoveStory wurde ich dieses Mal nicht enttäuscht. 💘Wobei die Dreiecksgeschichte zwischen Avery, Grason und Jameson in diesem Fall manchmal etwas zu „Aaaaja..“ war, wenn ihr versteht was ich meine. Mal sehen, ob es im nächsten Teil bei Averys Entscheidung bleibt. 💕❓
In diesem Sinne warte ich gespannt auf meinen nächsten Teil (schon bestellt) und gebe natürlich auch zu diesem Band eine Leseempfehlung mit 4/5 ⭐️
- Elizabeth Lim
Bestickt mit den Tränen des Mondes (Ein Kleid aus Seide und Sternen 2)
(163)Aktuelle Rezension von: Katinka9311Nachdem Maia es geschafft Edans Schwur zu brechen und obwohl sie ein Mädchen ist Schneiderin des Kaisers zu werden, erwarten sie jetzt erneut Probleme. Der Preis für die drei Kleider der Götter war hoch und sie merkt, wie der Dämon Bandur zusehends mehr Kontrolle über sie bekommt und sie sich in eine Dämonin verwandelt. Zunächst versucht sie Edan zu schützen und sich von ihm fernzuhalten, aber vielleicht ist er ihre einzige Chance, um den dunklen Mächten noch zu entkommen.
Das Cover passt wieder hervorragend zum Inhalt, aber auch zum ersten Band der Dilogie. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm.
Maia ist weiter eine starke Frau. Sie nimmt ihr Schicksal nicht einfach hin, sondern kämpft gegen die Macht des Dämons. Dieser innere Kamp ist sehr gut beschrieben und gut nachvollziehbar. Insgesamt erwacht der Kampfgeist in diesem Band in allen Charakteren mehr und der neuerliche Krieg spielt eine entscheidende Rolle in der Entwicklung aller.
Auch die anderen Charaktere entwickeln sich weiter. Besonders gefallen hat mir die Veränderung in der Sicht auf das Rollenbild. Frauen werden deutlich stärker wahrgenommen und dürfen auch für das kämpfen, was ihnen wichtig ist. Hierbei ist dies nicht nur auf die oberen Schichten bezogen, sondern auch auf die Mägde und Köchinnen.
Insgesamt ist es eine fulminante Fortsetzung mit einem tollen Ende und einigen Verweisen auf ein weiteres Werk der Autorin.
- Kiera Cass
Selection Storys – Liebe oder Pflicht
(824)Aktuelle Rezension von: EurekaPalmerDie perfekte Abrundung zur Selection-Reihe, betreffend Bände 1-3.
Ich habe schon gefragt, was wohl in den Köpfen der anderen Protagonisten so vorgeht. Dieses Buch erzählt uns zwei spannende Kurzgeschichten zur bekannten Story, die uns einen spannenden Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt von Maxon und Aspen geben.
Es hat mir sehr gut gefallen, die beiden besser kennen zu lernen und die Geschehnisse noch einmal Revue passieren zu lassen.
Nachdem ich von den Bänden 1-3 schon nicht genug haben konnte, hat mir dieses Buch noch einmal ein sehr schönes Leseerlebnis beschert.
Außer den beiden Kurzgeschichten gibt es noch Abbildungen der Stammbäume von America, Maxon und Aspen sowie eine Übersicht der auserwählten Mädchen und ein Interview mit der Autorin Kiera Cass.
- Ewald Arenz
Der große Sommer
(344)Aktuelle Rezension von: Nicolai_LevinVorab mal etwas, was man gar nicht tun sollte: Ein Buch nach dem Umschlag bewerten (sagen jedenfalls die Engländer). Aber dieses Cover hat mich schon im Buchladen begeistert und meine Freude hält auch nach beendeter Lektüre noch an: Schlicht, markant, das Thema des Buches ebenso treffend wie den Stil des Autors - das muss man erstmal hinkriegen. Chapeau!
Aber schlagen wir endlich auf und lesen.
Frieder ist sechzehn in diesem Sommer 1981 - genau wie es sein Schöpfer Ewald Arenz war, und das ist natürlich kein Zufall. Frieder schließt die neunte Klasse mit je einer Fünf in Mathe und Latein ab, da er schon zu oft sitzengeblieben ist, muss er die Nachprüfung am Ende der Ferien unbedingt bestehen, sonst wars das mit dem Abi. So fahren zum ersten Mal seine Eltern und die Geschwister alleine in den Urlaub, während Frieder bei den Großeltern bleibt, um sich in Ruhe auf die Prüfung vorzubereiten. Der sehr strenge und unnahbare Großvater, Chefarzt in der Klinik, setzt ihm ein Programm und fragt seine Fortschritte ab.
Dennoch bleibt in diesem großen Sommer genug Luft, um nachts ins Schwimmbad einzubrechen, zu lesen, sich zum ersten Mal zu verlieben, den besten Freund zu verlieren und wiederzufinden, die eigene Familiengeschichte zu ergründen, den Großvater respektieren und schätzen zu lernen, richtig Scheiße zu bauen, eine Grabstätte zu mieten und am Ende sowas wie erwachsen geworden zu sein.
In diesen wunderbaren Sommer ist viel Persönliches eingeflossen, das merkt man. Arenz weiß, wie es so war im Sommer '81 war (ich kann das beurteilen, ich bin nur unwesentlich jünger und weiß es auch) und er zeichnet mit zarten Tönen eine zum Seufzen schöne Geschichte, in der man sich nostalgisch verlieren kann. Schon der Titel umreißt Anfang und Ende, wenn der Herbst kommen wird und das neue Schuljahr, ist dieser Sommer vorbei. Arenz' Erzählweise ist konventionell, keine Brüche, keine doppelten Böden, keine Sperrigkeiten, aber dennoch würde ich mich scheuen, das Buch in ein Genre zu stopfen oder in die Ecke mit der billigen Unterhaltung zu werfen. Dazu ist seine Sprache zu exakt, sind die Figuren zu lebensnah und plastisch, es stecken schon ein paar tiefere Einblicke dahinter, auch wenn das Erwachsenwerden als Thema weder neu noch sonstwie originell ist. Außer natürlich das eigene, das ist immer besonders, und genau da hakt Arenz ein. Er hält mit der Balance zwischen individueller Eigenheit und allgemeingültiger Relevanz das Publikum bei der Stange.
In einem Portrait in der Süddeutschen hat Ewald Arenz gesagt, er bewege sich sprachlich oft auf dem schmalen Grat zwischen Emotion und Kitsch. Für den "Großen Sommer" kann ich das nicht bestätigen - da trifft er den Ton, es ist gut und klar formuliert, mit ein paar richtig hammerguten Sätzen dazwischen, die Dialoge sind echt, und auch heikle Klippen (Tod, Sex) nimmt er mit Bravour.
Wo ich zwar nicht von Kitsch reden würde, aber literarisch noch Luft nach oben sehe, ist die Zumutung gegenüber den Figuren. Dass man sich in diesem Buch so rundum wohlfühlt, liegt auch ein bisschen daran, dass Frieder nie in echte Abgründe geschickt wird. Arenz führt ihn schon immer wieder an den Rand seiner Komfortzone, aber er macht das so behutsam, dass wir gut und ohne selbst allzu sehr zu leiden, mitgehen können.
Wenn ich mein fünfzehn- oder sechzehnjähriges Ich mit Frieder vergleiche, packt mich der blanke Neid, wie gelassen der Typ in sich ruht, wie reif er innerlich ist, wie souverän er das Mysterium Weib angeht, wie wenig er zwischen überheblicher Welteroberungsmanie und totalem Wertlosigkeitsgefühl schwankt, wie ihn keine fundamentalen Selbstzweifel treiben. Ich hatte zwar bessere Noten, aber diese freudige Zuversicht war mir dennoch nicht gegönnt, und ich hätte erwartet, in einer Pubertäts-/Adoleszenzgeschichte mehr von diesen Irrungen zu finden.
Dennoch ein wirklich tolles Buch, das man rundum empfehlen kann.
- T. J. Klune
Das unglaubliche Leben des Wallace Price
(215)Aktuelle Rezension von: MandthebooksRezension: (kann Spoiler enthalten)
Bereits "Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte" hatte mir sehr gut gefallen. Da habe ich mich auf Neues aus der Feder von T.J. Klune gefreut. Und "Das unglaubliche Leben des Wallace Price" war definitiv ebenso eine tolle, faszinierende Geschichte, die es es geschafft hat, zum Monatshighlight zu werden.Es hat einen doch durchaus zum Nachdenken angeregt, was Wallace hier über den Tod erfährt, wen er kennenlernt und wie alles zusammenzuhängen scheint. Er lernt viel über sich, aber auch über den Tod, das was noch von einem bleibt, wenn man stirbt, und wie nicht nur man selbst, sondern auch andere damit umgehen. Das ist durchaus eine ziemlich schwere Thematik, aber sie war gut umgesetzt und die Geschichte war trotzdem voller Humor und Freude in diesem einen wundersamen Haus und das gefiel mir gut. So gab es eine schöne Balance zwischen Humor und Ernst und man fand bis zum Schluss einige interessante Dinge, aber nicht ohne gespannt zu beobachten, wie Wallace versucht herauszufinden, wo er nun seinen Platz haben will, im Leben nach dem Tod und ob er tatsächlich nach den Regeln spielen will.Auch seine Entwicklung war sehr faszinierend, weil er sich wirklich gemacht hat wenn man ihn vom Anfang und vom Ende vergleicht. Das fand ich auf jeden Fall sehr toll, er wurde mir so noch richtig sympathisch."Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte" wird zwar mein Favorit bleiben, aber auch "Das unglaubliche Leben des Wallace Price" ist eine echt tolle Geschichte!
5 Sterne - Dan Dreyer
SeelenSauger: FlammenBringer Buch 1
(24)Aktuelle Rezension von: BuecherkopfkinoDas Worldbuilding hat mir sehr gut gefallen. Der historische Hintergrund von 1800; was keine Genauigkeit beansprucht, sondern nur als Anregung gesehen werden sollte; und der Fantasieanteil mit Magiern und Fantasiewesen, fand ich richtig gut. Das war auch das erste Mal, dass ich das so in der Form gelesen habe. Teilweise fand ich es allerdings sehr verwirrend, wegen den vielen Namen der Charaktere und Fantasiewesen. Ebenso fand ich die drei Protagonisten anfangs zu ähnlich, sodass ich sie nicht unterscheiden konnte, anhand ihres Charakters oder dem beschriebenen Aussehen. Mit der Zeit hat sich das geändert, denn alle drei entwickeln im Laufe der Geschichte ihre eigenen Charakterzüge und bekommen eine ganz eigene Vergangenheit, mit der sie sich auseinandersetzen müssen.
Den Aufbau der Geschichte mit dem Erzähler, der zwischen den Protagonisten springt, fand ich ebenfalls sehr gut, da es den Spannungsbogen gut aufrecht erhalten hat. Ich wollte bei jedem Sprung bei dem Protagonisten des letzten Kapitels bleiben.
Der Schreibstil war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber dann schnell gut zu lesen.
Ich brauchte etwas länger, als gedacht, aber das lag eher an der Komplexität der Welt und das mir persönlich die Übersicht darüber gefehlt hat. Dies ist ein ausschließlich persönliches Problem, denn ich musste immer wieder zu der Karte und den Erklärungen am Ende blättern, da ich es mir einfach nicht merken konnte. 🙈
Fazit: Ein guter Einstieg in die Fantasyreihe 4/5 🦉 Ich habe alle drei Teile der Fantasytriologie bei Dan Dreyer gewonnen und muss daher nicht lange auf das Weiterlesen warten. 😁 Ich bin gespannt wie es in "Wuchtbewahrer" weiter geht.
- Alessandro Baricco
Novecento
(156)Aktuelle Rezension von: buchjunkieAuf dem luxuriösen Ozeandampfer 'Virginian“ , der zu Beginn des vorigen Jahrhunderts zwischen der Alten und der Neuen Welt pendelt, findet der Matrose Danny Boodmann im Ballsaal ein etwa zehn Tage altes Baby in einer Pappschachtel , die laut Aufdruck irgendwann mal Zitronen enthalten hat .
Danny beschliesst , sich um dieses Baby zu kümmern und gibt ihm den Namen Danny Boodmann T.D. Lemon Novecento. Zeit seines Lebens wird dieses Findelkind nicht mehr von Bord gehen.
Novecento entwickelt zu einem Ausnahmetalent am Klavier und als sagenhafter Ozeanpianist wird er zur Legende.
Doch irgendwann sind die Tage der “Virginian“ gezählt und Novecento muss eine Entscheidung treffen.
Zuerst war diese Geschichte für ein Theaterstück konzipiert, erst danach entstand die Erzählung.
So wird die Geschichte vom Trompeter der Schiffskapelle in Monologform erzählt. Zwischendrin stehen in Klammer gesetzte kurze Regieanweisungen.
Diese Geschichte hat mich verzaubert. Sie umfasst nur 80 Seiten und beinhaltet doch so viel.
Es ist mein zweites Buch des italienischen Autors Alessandro Baricco.
Er schafft mit seiner Phantasie und seiner poetischen Sprache eine ganz zauberhafte Atmosphäre. Er verwendet so schöne Worte und besondere Stilmittel, die den Leser einfangen.
Es ist ein Buch, das langsam gelesen werden will, damit man nichts der stimmungvollen Erzählweise übersieht.
Durchaus ein Buch, das man zweimal lesen kann .
Eine empfehlenswerte und besondere kleine Lektüre mit einer großen Geschichte!