Bücher mit dem Tag "1996"
84 Bücher
- Jay Asher
Tote Mädchen lügen nicht
(4.945)Aktuelle Rezension von: LeylascrapFür den Einen ist es nur ein "kleiner" Scherz, aber für Betroffene kann es der Anfang an einer andauernde Welle sein, die das Leben schwer macht. Und wie soll man da raus kommen, wenn sich gefühlt alle gegen einen Stellen oder nicht behilflich ist? So geht es Hannah. Hannah weiß irgendwann nicht weiter und wählt den Freitod. Aber sie geht nicht, ohne Nachrichten auf Kassetten zu hinterlassen.
Ich persönlich fand das Buch sehr gut gemacht für Jugendliche. Es weißt auf, wie gefährlich kleine Scherze auf Kosten anderer sein können. Man kann nie in Personen rein schauen um so wichtiger ist es seinen Mitmenschen mehr Beachtung und seine Hilfe anzubieten. Eine ganz wichtige Botschaft vermittelt dieses Buch. Der Schreibstile muss man mögen, da es dauernd zwischen zwei Personen hin und her geht, aber durch eine unterschiedliche Schriftart von einander getrennt wird.
- Johann Scheerer
Wir sind dann wohl die Angehörigen
(60)Aktuelle Rezension von: bigpandaJohann Scheerer beschreibt in dem autobiographischen Buch sehr einfühlsam die Entführung seines Vaters und die tiefe Erschütterung, seiner idyllischen Kindheit. Dabei hat mich die unkonventionellen Einstellungen des Vaters beeindruckt, die mich fast zu einem Fan werden lässt. Weder wusste ich zuvor wirklich etwas über Jan Philipp Reemtsma noch über die Entführung, aber trotzdem habe ich voller Interesse das Buch gelesesn und musste beim Lesen mehrmals laut auflachen bei den Passagen über das familiäre Zusammenleben vor der Entführung. Die Entführung und die Hölle, durch die die Familie ging, kann ich mir kaum vorstellen.
- Jon Krakauer
In eisige Höhen
(166)Aktuelle Rezension von: Claudi1990Im Jahr 1996 steckte der Bergsteigertourismus am Mount Everest noch in seinen Kinderschuhen. Die beiden in der Szene bekannten Bergsteiger und -führer Rob Hall aus Neuseeland und Scott Fischer aus den USA erkannten das wirtschaftliche Potential um eine Mount Everest Besteigung und versprachen, zahlungsfähige (eine Besteigung kostete damals rund 65.000 US-Dollar) Kunden meist ohne große Erfahrungen am Berg auf das Dach der Welt zu führen. Nach wochenlanger Vorbereitung ging es Anfang Mai 1996 endlich los: die Bergsteiger (und solche, die es gerne wären) machten sich auf den langen, beschwerlichen Weg durch das Eis zum Gipfel des Mount Everests. Aufgrund menschlicher Fehlplanungen und mangelnder Unerfahrenheit in diesem Bergsteigertourismus führte ein plötzlich aufziehender Blizzard letztendlich dazu, dass die Gipfelbesteigung zu einem individuelle Todeskampf wurde, den nicht alle überleben sollten.
Der Journalist Jon Krakauer, der für das Bergsteigermagazin Outsider über seine Erfahrungen mit der Gipfelbesteigung und dem aufkommenden Tourismus am Mount Everest berichten sollte, verfasst über seine Erlebnisse in Form dieses Buches einen sehr aufwühlenden Bericht. Er schildet die Ereignisse der Gipfelbesteigung chronologisch und zeigt damit auf, wie ein Tag, der so euphorisch und voller Vorfreude begann, sich schleichend in eine Katastrophe wandelte. Das Buch mag literarisch kein Meisterwerk sein, aber selten hat mich ein Buch so bewegt und mitgenommen, eben weil man weiß, dass viele der genannte Personen an diesem verheerenden Tag am Berg ihr Leben ließen. Wer vom Mount Everest fasziniert ist (auch wenn ich selbst nie auf den Gipfel stehen möchte, finde ich den Berg und die Geschichten drumherum sehr faszinierend) oder wer den bewegenden Hollywood-Film "Everest" (2015) gesehen hat, kann ich diesen Kurzbericht sehr ans Herz legen.
- Jean-Dominique Bauby
Schmetterling und Taucherglocke
(167)Aktuelle Rezension von: BUCHWURM20Der durch Schlaganfall in sich selbst gefangene Autor digtiert seine Erinnerungen und Gedanken durch "Morsezeichen" anhand von Blinzeln. Inhaltlich dennoch wenig aussagekräftig und oberflächlich.
- Stephen King
The Green Mile
(908)Aktuelle Rezension von: Nathaly_WildEs ist mein absolutes Lieblingsbuch, da es zeigt, dass es nicht nur böse und gut, gefährlich und nicht gefährlich, sondern auch etwas dazwischen gibt. Es zeigt, dass man hinter die Facette sehen muss um jemanden kennenzulernen.
- Jay Asher
Wir beide, irgendwann
(1.080)Aktuelle Rezension von: ReaderButterflyEs ist 1996 und die 16-jährige Emma hat gerade ihren ersten Computer bekommen. Als sie sich einloggt stößt sie zufällig auf eine Seite namens Facebook, mit ihrem Profil, nur 15 Jahre später. Sie findet heraus, dass sie unglücklich, geschieden und arbeitslos sein wird. Zuerst hält sie das ganze für einen Scherz zumal ihr bester Freund Josh in der Zukunft alles zu haben scheint. Emma ist entschlossen ihr Schicksal nicht so hinzunehmen und beginnt ihre Gegenwart zu verändert. Doch schon eine kleine Tat kann ihr ganzes Leben verändern.
Zufällig hab ich das Buch in einem Bücherschrank gefunden und da ich bereits ein Buch von Jay Asher gelesen habe, dachte ich, nehme ich es mit.
Emma fand ich Anfangs noch in Ordnung, man erfährt nicht so viel über sie, daher tue ich mich mit der Sympathie schwer. Nach und nach wurde sie immer fixierter auf ihr zukünftiges Leben und es scheint ihr egal zu sein, dass sie damit nicht nur Leben verändern könnte.
Die Idee des Buches finde ich gut und hat mich gleich angesprochen. Aus heutiger Sicht fand ich das Buch an manchen Stellen amüsant und irgendwie auch unvorstellbar. Facebook scheint noch keiner zu kennen, Telefonnummern sucht man in der Bibliothek im Telefonbuch; Telefonieren und surfen geht nicht gleichzeitig. So musste ich an manchen Stellen schmunzeln. Der Ausflug in die 90er Jahren fand ich eine schöne Abwechselung.
An manchen Stellen wollte ich das Buch abbrechen, da nicht wirklich viel passiert und mich das Buch nicht in seinen Bann gezogen hat. Der Hauptgrund warum ich weitergelesen habe, ist, dass ich wissen wollte was es mit dem PC auf sich hat. Das Ende befand ich eher als kleines Lüftchen, als dass es wirklich spannend war. Wirklich überzeugt hat mich das Buch nicht.
- Stephen Fry
Geschichte machen: Roman
(178)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchDas Thema ist sehr provokant - vor allem in Deutschland, wo man über so etwas eigentlich gar nicht laut reden sollte. Wäre die Welt heute wirklich besser hätte es keinen Hitler gegeben? Wäre es ohne ihn zu keinem 2. Weltkrieg gekommen? Oder war die Zeit in Deutschland einfach "reif" für den Nazionalsozialismus und es hätte sich letztendlich jeder vor die braunen Massen stellen können? Hätte es eventuell sogar noch schlimmer kommen können mit einem anderen "Führer"?
Stephen Fry hat sich zu diesen Fragen eine Menge Gedanken gemacht, und seine Schlussvolgerung ist in meinen Augen auch sehr wahrscheinlich.
Darüber hinaus ist es ihm gelungen dieses heikle Thema sehr humorvoll, unterhaltsam und auch sehr spannend zu verpacken. - Nicholas Sparks
Weit wie das Meer
(832)Aktuelle Rezension von: ReadAndTravelDie Journalistin Theresa findet am Strand eine Flaschenpost, in der ein Liebesbrief voll verzweifelter Sehnsucht steckt. Zutiefst berührt davon, veröffentlicht Theresa das Dokument in ihrer Zeitungskolumne. Binnen kurzer Zeit erhält sie von Lesern weitere Briefe, die offenbar vom selben Autor stammen. Wer ist dieser Mann? Theresa macht sich auf die Suche, sie findet Garrett – und die Begegnung ist schicksalhaft: Garrett leidet noch unter dem Tod seiner geliebten Frau, aber Theresa bringt erstmals wieder etwas in ihm zum Klingen, was er längst verloren glaubte.
Es war mal wieder ein typischen Nicholas Sparks Buch. Eine süße Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, die mich für die Zeit des Lesens gut unterhalten konnte. Die Charaktere waren mir dieses Mal nicht besonders nah und ich konnte nicht immer alle Entscheidungen nachvollziehen. Die Briefe in den Flaschen waren sehr verrührend und toll geschrieben. Ansonsten konnte mich das Buch nicht all zu sehr berühren. Es war schön, aber nichts besonders. Und leider fand ich auch das Ende enttäuschend.
- Rachel Gibson
Liebe, fertig, los!
(128)Aktuelle Rezension von: ToniNdckZwei sich fremde Menschen sind verbunden. Doch eine weiß wieso und eine nicht. Steig hinter die Geschichte, was in dieser einen Nacht passierte und wie sich ein Leben von jetzt auf gleich verändern kann.
- Nicholas Sparks
Bis zum letzten Tag
(618)Aktuelle Rezension von: DaniLeseBunnyBis zum letzten Tag ist ganz klar eines meiner liebsten Bücher von Nicholas Sparks. Er hat darin eine wirklich schöne und heimelige Atmosphäre geschaffen - ein richtiges Wohlfühl-Buch. So wie es im Film nun einmal nicht rüber kommen kann; auch wenn dieser sehr nah am Buch ist.
Trotz der Wendung, die das Buch nimmt und die einem das Herz bricht, habe ich vor allem das mitgenommen.Die Charaktere sind sympathisch, der Schreibstil nicht zu bemängeln, die Liebesgeschichte süß und schön (und zwar nicht nur die zwischen Gabby und Travis, auch die zwischen ihnen und ihren Tieren :) )
- Marc Levy
Solange du da bist
(1.043)Aktuelle Rezension von: MomentswithNessa"Solange du da bist" von Marc Levy ist ein Roman auf den ich erst durch dessen Verfilmung aufmerksam wurde.
Ich liebe den Film und daher war klar ich muss das Buch dazu lesen. Es beginnt das wir Lauren kennenlernen, die mitten in ihrer Assistenzarztzeit ist und wie alle jungen Ärzte dabei völlig überfordert und überarbeitet ist. Eines Abends passiert dann etwas Unvorhersehbares, was ihr bisheriges Leben komplett aus der Bahn wirft.
Wir lernen auch Arthur kennen, der sich in seiner neuen Wohnung einrichtet. Als er nach einem langen Arbeitstag nur noch ins Bett möchte findet er sie, Lauren in seinem Spiegelschrank im Bad. Klingt verrückt ist aber der Start einer wundervoll verrückten und emotionalen Geschichte die seinesgleichen sucht.
Ja es wirkt mehr als unrealistisch und doch bedient es meine romantische Ader, zu wissen das Liebe über das Körperliche hinausgeht und man sich wirklich in die Seele eines Menschen verlieben kann. Die Widrigkeiten die Arthur für Lauren aufnimmt und bewältigt, sind die reinste Liebeserklärung und das obwohl die drei Worte nur zweimal im ganzen Buch stehen.
Benimmt sich Arthur grenzwertig? ABSOLUT. Hat er dabei den besten Freund überhaupt an seiner Seite? ABSOLUT 🥰! Ist der Polizist im späteren Verlauf eine weitere gute Seele? DEFINITIV!
Diese Geschichte wurde wirklich toll im Film umgesetzt und das Eine schmälert nicht das Andere ❤️. Absolute Leseempfehlung für Romantiker die über Liebe, weit über das Körperliche hinaus glauben.
- Jobst Schlennstedt
Hafenstraße 52
(16)Aktuelle Rezension von: Buchwurm05Inhalt:
Fast 20 Jahre ist es her, dass in Lübeck ein Brandanschlag auf eine Asylunterkunft verübt wurde. Mit verheerenden Folgen. Nun scheint erneut etwas in der Luft zu liegen. Bisher wurde zwar nur in unbewohnten Unterkünften Feuer gelegt, aber Privatermittler Simon Winter bekommt einen Hinweis, dass sich das zum Jahrestag ändert. Kann er der Frau trauen, die ihm das bei einer zufälligen Begegnung mitgeteilt hat? Und woher weiß sie überhaupt wer er ist? Weitere Informationen hat er von ihr nicht bekommen. Denn sie kann ihn weder bezahlen, noch möchte sie verraten um wen es sich handelt. War genauso schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht ist. Kann Winter tatsächlich schlimmeres verhindern?
Leseeindruck:
"Hafenstraße 52" ist der bereits dritte Fall für Privatermittler Simon Winter. Ich kenne die Vorgänger nicht, hatte aber keine Probleme der Geschichte zu folgen. Allerdings war mir Simon Winter nicht unbekannt. Bereits in einer anderen Reihe des Autors um Kriminalkommissar Birger Andresen konnte ich ihn kennenlernen. Im Übrigen spielt Andresen im vorliegendem Band auch eine kleine Rolle. Das Miteinander der Beiden hat mich an manchen Stellen zum Schmunzeln gebracht. Die Figuren selbst würde ich als nordisch unterkühlt und mit trockenem Humor beschreiben. Für mich macht das den Reiz bei den Krimis von Jobst Schlennstedt aus. Spannend fand ich den Fall. Dieser baut sich auf den realen Brandanschlag von 1996 auf. Setzt ziemlich genau 20 Jahre später an. Der Täter wurde damals nicht gefasst. Sehr authentisch hat dazu die fiktive Geschichte auf mich gewirkt. Gespannt habe ich verfolgt, ob und wie der Autor die damaligen Ereignisse aufklärt. Ich wurde nicht enttäuscht. Das Ende passt meiner Meinung nach gut. Einen Showdown gibt es natürlich auch, der mich dann hinsichtlich des Täters und dessen Motiv überrascht hat.
Fazit:
Für mich war Band 3 der Simon Winter Reihe ein gelungener Fall rund um den realen Brandanschlag auf eine Lübecker Asylunterkunft. Für mich spannend von Anfang an. Mit einer guten Mischung aus Ermittlungen und Privatleben. Lokalkolorit hat auch nicht gefehlt. Empfehle ich sehr gerne weiter.
- Frederick Forsyth
Der Afghane
(56)Aktuelle Rezension von: beastybabeDie Geschichte:
Frederick Forsyth hat dieses Buch zwar bereits vor etwa 10 Jahren geschrieben, doch angesichts der Ereignisse der letzten Zeit ist es leider (wieder) sehr aktuell. Es geht um fanatische Glaubensanhänger, die der westlichen Welt den Kampf angesagt haben.
Durch einen Zufall gelangen die Geheimdienste Amerikas und Englands an eine verschlüsselte Botschaft, die einen drohenden Terroranschlag enormen Ausmaßes ankündigen könnte. Keine ihrer Quellen kann ihnen Näheres dazu sagen, so dass langsam ein irrwitziger Plan Gestalt annimmt: sie wollen einen ihrer Agenten bei al-Qaida einschleusen.
Mike Martin ist mit knapp Mitte Vierzig zwar bereits im Ruhestand, doch er erfüllt alle nötigen Voraussetzungen für diese Mission. Er wird in die Rolle eines inhaftierten Taliban-Kommandanten schlüpfen und kann nur hoffen, dass er überzeugend genug ist, um nach vielen Monaten Vorbereitungszeit nicht sofort enttarnt zu werden.Meine Meinung:
Der Autor lässt anfangs noch einmal sehr übersichtlich einige wichtige Eckdaten und Ereignisse in die Geschichte einfließen, die erklären, wie es überhaupt zur heutigen Terrorbedrohung und zu den vielen fanatischen Gruppen gekommen ist, die den “Ungläubigen” den Dschihad erklärt haben. Da ich kein Experte auf diesem Gebiet bin, waren diese Informationen sehr interessant und aufschlussreich.
Frederick Forsyth ist ein Mann “vom Fach”, was man an vielen Stellen deutlich merkt: die Arbeit der Geheimdienste, die eingesetzten Waffen und die technische Ausrüstung werden sehr authentisch beschrieben. Überhaupt wirkt die ganze Story sehr lebensnah und erschreckend real.An Spannung mangelt es nicht, obwohl zunächst viel Zeit für die Vorbereitung der Mission aufgewendet werden muss. Wechselnde Schauplätze bringen zusätzlich Tempo und Abwechslung in die Geschichte. Alles ist bestens durchdacht und es gibt zwar einige Zufälle, die maßgeblich zum Gelingen beitragen, aber diese nehmen nicht überhand.
Hauptperson ist der Geheimagent Mike Martin, der gerade so sympathisch rüberkommt, dass man ihn gern auf seiner heiklen Mission begleitet und ihm wünscht, dass er am Ende wohlbehalten in seinen Ruhestand zurückkehren kann. Andererseits übertreibt es der Autor aber nicht mit emotionalen Hintergrundinformationen, so dass man als Leser trotzdem noch einen guten Abstand zu den Protagonisten wahren kann und nicht zu entsetzt ist über mögliche Verluste.
Die zweite wichtige Person ist natürlich “der Afghane”, also der Gefangene, dessen Leben Mike übernimmt. Sein Lebenslauf ist ein gutes Beispiel dafür, wie eigentlich ganz normale, unschuldige Menschen irgendwann in den Fängen des Fanatismus enden.
Sehr schön fand ich auch die Beschreibung der Schauplätze: der Autor erschafft authentische Szenarien, denen man sich nur schwer entziehen kann.
Fazit:
Interessant, fesselnd, erschreckend realistisch – ein Agententhriller mit viel Spannung und Action! - Michael Greenberg
Der Tag, an dem meine Tochter verrückt wurde
(33)Aktuelle Rezension von: Christine2000Michael Greenberg ist ein New Yorcker wie aus dem Bilderbuch: intellektuell, wortgewandt, sensibel und stoisch den Verrücktheiten der Welt gegenüber. Als seine fünfzehnjährige Tochter Sally von einem Tag auf den anderen in eine Psychose abgleitet, versucht er sein Bestes, ihr beizustehen. Bei seinen Besuchen in der geschlossenen Psychiatrie entdeckt er die Hilflosigkeit der Medizin gegenüber wahnhaften Erkrankungen. Genie, Paranoia und „Normalität“, wo sind die Grenzen? Es ist gut, diesen Raum der Verrückten -die Klinik- zu haben, aber mitunter scheinen die Nebenwirkungen der Medizin ( Haldol, Lithium) schlimmer zu sein, als die Krankheit. Aber was ist die Alternative? Bald erfahren wir, dass es in der Familie des Autors eine zweite kranke Person gibt, einen Bruder, der außerstande ist, für sich selbst zu sorgen. Es ist sehr anrührend mit welch großem Mitgefühl Greenberg sowohl der Tochter, als auch seinem Bruder Steven beisteht. Er ist da. Er tut, was er kann. Und manchmal ist er völlig ratlos. Und dann ist da auch noch sein eigenes Leben, seine Beziehung zu seiner Freundin, einer Künstlerin, die esoterische Exfrau, sein mehr als seltsamer Vermieter. Es ist schon großartig, mit welcher Aufrichtigkeit, Poesie und Geradlinigkeit Greenberg beobachtet und analysiert und erstaunlich wenig wertet, wie wohltuend. Und das Leben geht weiter. Immer weiter.
Das Buch ist ein Kleinod. Und sicher hilfreich für Menschen, deren Leben gestreift wird von Bipolaren Störungen, Psychosen, Schizophrenie, Depression. Es schafft Verständnis und Mitgefühl. - Jon Krakauer
In eisige Höhen - Das Drama am Mount Everest
(16)Aktuelle Rezension von: AglayaAm 10. Mai 1996 wollen mehr als 30 Menschen den Mount Everst besteigen – acht davon kehren nie zurück. Der Journalist Jon Krakauer war einer der wenigen, die an diesem Tag den Gipfel erreicht haben und auch noch davon erzählen können.
Jon Krakauer lässt seine Leser nie vergessen, dass er hier aus eigener Erfahrung berichtet. In Ich-Perspektive erzählend geht es ihm in erster Linie darum darzulegen, wie er die Tragödie empfunden hat.
Jon Krakauers Erzählstil ist nichts für Unaufmerksame. Immer wieder schweift er ab, bei fast jeder Erwähnung einer Person wird erst mal deren ganzes bisheriges Leben geschildert, bevor es mit den Ereignissen weitergeht. Auch einige Zeitsprünge helfen zusätzlich mit, den Leser zu verwirren. Da er zudem immer wieder aus anderen Berichten wortwörtlich zitiert, behält nur der sehr aufmerksame Leser (oder in meinem Fall Zuhörer) den Überblick, wann Krakauer von sich selbst erzählt und wann es um jemand anderen geht (ich habe dies oft erst am Schluss der jeweiligen Passage gemerkt).
Inhaltlich konnte das Buch für mich wenig Neues bieten. Ich bin vor einiger Zeit durch den Film "Everest" auf das Thema gestossen und habe mich dann durch alle möglichen Wikipedia-Artikel gelesen, bevor ich zu diesem Hörbuch gegriffen habe. Doch auch wenn mir die Ereignisse vom 10. Mai 1996 dadurch bis in die Details bekannt waren, wurde Jon Krakauers Erzählung trotzdem nicht langweilig. Natürlich kennt er nicht "die Wahrheit" (auch wenn er gerne so tut), sondern kann nur seine Wahrnehmung und Interpretation der Geschehnisse abliefern. Diese lassen den Leser aber absolut mitfiebern, auch wenn ich mich das ganze Hörbuch hindurch fragte, wie man sich so eine Tortur freiwillig antun kann… Man kann nun darüber diskutieren, ob es wirklich nötig gewesen wäre, so detailliert über die (nach Krakauers Ansicht) "Verfehlungen" anderer Teilnehmer der Exkursion herzuziehen (ob diese nun etwas mit den Geschehnissen zu tun hatten, wie Bukrejews Verzicht auf Flaschensauerstoff, oder nicht, wie Hillman Pitts Zeitschriftenkonsum). Ich hätte es als Beteiligter sicher nicht lustig gefunden, mein Leben so in der Öffentlichkeit ausgebreitet zu sehen. Allerdings versuchte Krakauer wohl mit diesem Buch, das er nur wenige Monate nach den Geschehnissen veröffentlicht hat, sein Trauma und seine eigenen Schuldgefühle zu verarbeiten, was die Schuldzuweisungen zwar nicht rechtfertigt, aber etwas erklären kann (wobei ich als Nicht-Bergsteigerin mir kaum vorstellen kann, wie man nach der Besteigung des Everest-Gipfels als Amateur ohne Höhenerfahrung noch in der Lage sein sollte, andere zu retten…).
Das Hörbuch wird von Christian Brückner gelesen, der den Inhalt gut rübergebracht und auch stimmlich zum Thema gepasst hat. Mir hat es gut gefallen, dem Leser oder Hörer sollte allerdings bewusst sein, dass er hier einen klar subjektiv erzählten Erlebnisbericht erhält und nicht eine neutrale Tatsachenschilderung.
Mein Fazit
Auch wenn man die Geschichte kennt mitreissend - Jeff Long
Im Abgrund
(38)Aktuelle Rezension von: flower2Das erste, was dachte ich war wtf. Es ist spannend, ist es echt gewesen oder ist es ein Roman/Thriller?
Inhalt:
Ike Crockett macht eine Reiseführung an den Gebirgen in Nepal. Er leitet seine Gruppe durch die Gegend, doch das Unwetter treibt sie in die Höhle. Dort finden sie einen verstorbenen und dann fängt das Unheil an, in den Tunneln, welche zum Labyrinth entwickelt und jeder auf die Probe gestellt wird.
Meine Meinung:
Das erste was mir auffällt, dass die Schrift klein ist und es ist anstrengend zu lesen, da man es nicht gewohnt ist, klein zu lesen, anstatt die Standart-Schriftnorm. Aber man kommt schnell rein und gewöhnt sich daran.
Es fängt gleich spannend an in der Höhle, dass sie einen vereisten Mann finden.
Teilweise, wusste ich echt nicht mehr, ob es ein Roman/Thriller erfunden war oder ob es real ist, da es so Real geschrieben worden ist. War die Realität sehr stark am kämpfen, teilweise, hatte ich das gefühl das ich selber dabei bin.
Ich kann es nur empfehlen. Es ist wirklich gut geschrieben und zwingt einem das Buch zu verschlingen.
- Anatoli Boukreev
Der Gipfel
(23)Aktuelle Rezension von: emilayanaDer Gipfel – Anatoli Boukreev
Genre: Drama
Autor: Anatoli Boukreev und G. Weston DeWalt
Verlag: Heyne
Preis: 10 €
Seiten: ca. 300
ISBN: 978-3-453-40569-1
1. Handlung: Nach in eisige Höhen von Jon Krakauer kommt nun der Gipfel von Anatoli Boukreev. Dieser wurde in Krakauers Buch kritisiert. Oft wird dieses Buch aufgrund dessen mit einer Rechtfertigung gleichgesetzt. Er schrieb dieses Buch mit Hilfe seines Co-Autors DeWalt, da er selber nur brüchig Englisch sprach. Der Gipfel erzählt die bekannte Geschichte des Mount Everest Unglücks 1996, bei dem fünf Menschen an nur einem Aufstiegstag um Leben kamen.
2. Schreibstil: Der Schreibstil DeWalts ist einfach, aber sicher. Allerdings stört es den Leser an manchen Stellen, dass zwischen den Perspektiven gewechselt wird. So gibt es normalerweise nur einen Wechsel zwischen der 3. Person Singular und der Ich-Perspektive Bourkeevs. Allerdings wechselt dann plötzlich diese z.B. in die Ich-Perspektive Beidelmanns. Das irritiert den Leser und man muss sich erst wieder orientieren. Dies stört einen auch im Fluss des Lesens und ist an manchen Stellen, vor allem als es auf den Höhepunkt zuging, auch der Spannung abträglich. Ansonsten beschränkt sich DeWalt eigentlich auf einen relativ parataktischen Satzaufbau. Außerdem beschreibt er vieles, mit einigen Aussnahmen wenn es um Boukreev geht, sehr sachlich.
3. Charaktere: Die Charaktere lassen sich schwer bewerten, da es sich um echte Personen handelt, so werde ich natürlich nur etwas zur Darstellung dieser sagen. Anatoli Bourkeev, der ja in Krakauers Buch kritisiert wurde, wird in seinem eigenen natürlich durchaus positiv dargestellt. Alle seine Entscheidungen werden nicht nur gerechtfertigt sondern auch als absolut richtig in der jeweiligen Situation geschildert. Er mutiert in diesem Buch eigentlich fast schon zum Helden, der alleine alle rettet. Und das kann man ihm auch nicht absprechen. Anatoli Boukreev rettete im Alleingang noch mehreren Manchen das leben, die sich in der Dunkelheit verlaufen hatten. Diese Aktion gilt als eine der heldenhaftesten Rettungsaktionen der Bergsteigergeschichte.
4. Umsetzung: Die Umsetzung des Buches ist nicht einmal annähernd so spannend wie die Krakauers. DeWalt gelingt nicht die Grandwanderung zwischen: Das echte Ereignis wahrheitsgetreu wiederzugeben und eine spannende Geschichte zu erzählen. Diese Buch ist bis auf ein paar Stellen an denen Boukreevs Aktionen rechtfertigt werden allerdings sehr nüchtern und sachlich geschrieben. Zudem bekommen wir keinen Einblick in die Aktionen anderer Expeditionen zum Beispiel während der Akklimatisierungsphase. Das mag auch daran liegen, dass Boukreev ein Einzelgänger war. Allerdings wäre es wirklich wünschenswert gewesen auch die anderen Geschehnisse am Berg schon zu beginn des Buches ein wenig einzuführen, damit man während der Katastrophe nicht überrumpelt wird.
5. Cover: Das Cover des Buches ist passend zum Inhalt gewählt.
6. Ende: Das Ende des Buches, wenn auch vorhersehbar ist einigermaßen packend erzählt und man liest es gerne zu Ende. Auch wenn die schon oben angesprochenen Perspektivwechsel die Spannungskurve unterbrechen und eine neue Orientierung ( das doppelt lesen einiger Passagen ) bedeuteten.
7. Bewertung:
1. Handlung: 30 / 40
2. Schreibstil: 9 / 15
3. Charaktere: 15 / 20
4. Umsetzung: 4 / 10
5. Cover: 5 / 5
6. Ende 6/ 10
69 / 100
Gesamtwertung: 6.9 P
Genrewertung: 7.5 P
Der Gipfel von Anatoli Boukreev ist ein gelungenes Buch, dass es allerdings mit seinem Vorgänger von Krakauer nicht aufnehmen kann.
Ich empfehle der Gipfel als eine Art Ergänzung nach dem von Krakauer zu lesen um beide Sichtweisen gut miteinander vergleichen zu können.
Amazon Link: Der Gipfel – Boukreev und DeWalt
Verlag Link: Heyne – Randomhouse
Rezension von In eisige Höhen : hier
- Frank Schätzing
Mordshunger
(354)Aktuelle Rezension von: engineerwifeNicht schlecht gemacht, alles in allem sehr stimmig und bis zum Schluss mit Spannung versehen, aber irgendwie wurde ich nicht so ganz warm mit dem Protagonisten. Ich hätte mir aber durchaus vorstellen können, dass man hieraus eine Serie mit weiteren Fällen und diesem Ermittler hätte basteln können. Aber dafür gibt sich wohl Herr Schätzing jetzt nicht mehr her ;-)
- Henning Mankell
Mittsommermord
(744)Aktuelle Rezension von: WukcIm Zentrum des Kriminalromans stehen rätselhafte Morde, bei denen der Täter die Toten wie ein Gemälde anordnet. Nicht weniger wichtig ist jedoch die Figur des Kurt Wallander, der in dieser Folge unter beginnender Diabetes leidet, die Krankheit aber vor seinen Mitmenschen verstecken will. Der Schreibstil, der sich der Figur sehr annähert, aber gleichzeitig filmisch distanziert bleibt, hat mir sehr gut gefallen. Die Figurengestaltung insgesamt, die komplexe Persönlichkeiten erschafft, ist sehr gelungen. Schließlich erfahre ich beim Lesen auch viel über die schwedische Gesellschaft. Toll, wie Mankell das hinkriegt.
Langsam schreitet die Auflösung des Falles voran, Mankell lässt mich detailliert daran teilhaben. Ich habe das Buch in drei Tagen durchgelesen und jedem, den ich während der Zeit traf, erzählt, wie toll dieser Krimi ist. Dann wurde der Täter gefangen. Er hatte in der Tat die Gelegenheit zu den Morden. Das Motiv kann ich bedingt nachvollziehen, es war eben ein Verrückter. Aber die vielen Details - der Täter, ein Postbote, ist (zufällig ?) ein Meisterschütze, er will, dass seine Opfer verkleidet sind, er schleppt ohne mit der Wimper zu zucken halbverweste Körper durch die Gegend - blieben ohne Erklärung. Zum Schluss schreibt der extrem introvertierte Mörder ein Buch. Ich habe tatsächlich überlegt, ob es vielleicht einen zweiten Teil geben soll, in dem ich erfahre, warum der Mann die Leute nicht einfach nur abgeknallt hat. Echt schade, dass dieses tolle Buch so enttäuschend endet!
- Elizabeth Hand
Twelve Monkeys
(3)Aktuelle Rezension von: Hellena92
Das Jahr 2035. In den verlassenen Städten haben die Tiere die Herrschaft übernommen. Die Erdoberfläche ist entvölkert, nachdem eine Virenkatastrophe im Jahre 1996 nahezu die gesamte Menschheit dahingerafft hat. Die wenigen Überlebenden vegetieren in einem klaustrophobischen Unterweltsystem dahin. Die einzige Hoffnung auf ein besseres Leben besteht darin, einen selbstmörderischen Boten durch die Zeit zurückzuschicken, auf daß dieser den Ursprung der Apokalypse lokalisieren möge. Der Schwerkriminelle James Cole ist einer der Auserwählten...Mein Fazit:
Das Hörbuch ist gut gelungen , der Sprecher ist klasse gewählt. Die Geschichte ist ziemlich hart, aber spannend. Sehr erschrocken habe ich mich über die psychischen Schäden durch Zeitreisen, die hier sehr real zur Geltung kommen. Uve teschner spricht und interpretiert das so unglaublich authentisch, dass ich teilweise Gänsehaut bekam. Die Paradoxa der Zeitreisen hat die Autorin ehenfalls sehr gut durchgedacht. Ich mochte das Hörbuch, ab und an war es mir jedoch zu lang gezogen.
- Karen Sander
Schwesterlein, komm stirb mit mir
(316)Aktuelle Rezension von: Cat78Das Buch beginnt schon mit einem rasanten Tempo. Gleich zu Beginn wird man mir einem grausamen Mord konfrontiert und lernt schnell die Protagonisten kennen.
Durch die Sprünge durch die Kapitel zu den verschiedenen Figuren bleibt die Story spannend auch wenn ein Teil mal etwas die Geschwindigkeit raus nahm.
Das hat mir sehr gut gefallen, den so kam ich auch mal zum Durchatmen hatte aber dennoch im Hinterkopf, dass bei dem anderen Handlungsstrang es gerade extrem spannend war. Dadurch wurde ich ständig zum weiterlesen animiert.
Die Figuren und ihre Handlungen waren gut und klar beschrieben. Es gab einen sehr guten Wiedererkennungswert da jeder auch so seine Ecken und Kanten und ganz eigenen Baustellen hatte die gut in die Story eingeflochten wurden.
Auch wenn ich schon früh einen Verdacht hatte was das Ende betraf, war es dennoch nicht langweilig als es bestätigt wurde den der Weg dorthin war spannend und abwechslungsreich so das trotzdem der Spannungsbogen aufrecht erhalten wurde.
- Mika Bechtheim
Die Frau, die durch die Schatten ging
(12)Aktuelle Rezension von: Bluesky_13INHALT
Clara musste ihre erst 6 jährige Tochter beerdigen.
Johanna, die kleine war entführt worden und sie ist in ihrem Versteck an einem Asthmaanfall gestorben.
Clara sah da ihren Vater zum 2ten Mal weinen, 1989 als seine Frau ihn verließ, da weinte er das 1te Mal. Der Vater von Clara wusste, dass es ihr nicht reichte, den Mörder ihrer kleinen Tochter hinter Gittern zu sehen.
Sie wollte Rache!!!
Clara war bei dem Mann, der verdächtig war und er starb, er wurde erschossen. Nicht von Clara, doch das glaubte ihr keiner und so wurde sie verhaftet und musste für 6 Jahre ins Gefängnis. Noch im Gefängnis wurde Clara wieder schwanger und ihr Mann Kai freute sich total.
Sie bekam wieder eine Tochter, Josephine, die von allen nur Josey genannt wurde.
Clara wollte sich nach dem Gefängnis und nach dem Tod ihres Vaters, mit ihrer Familie ein neues Leben aufbauen.
Das Glück hielt genau 1 Jahr an und Kai verließ Clara und die kleine Josey.
Einmal im Monat hatte Clara Milchdienst in der Caferteria der Schule. Genau an diesem Mittwoch als Clara Dienst hatte, kamen 2 Polizisten vorbei. Clara konnte sich nicht vorstellen, was die beiden wollten.
Eine Claire Silberstein war in der vergangenen Nacht ermordet worden, doch der Fundort war nicht der Tatort.
Clara wusste immer noch nicht, was das mit ihr zu tun hatte.
Als sie in der Pathologie ankam, da wusste sie, was es mit ihr zu tun hatte.
Die Tode war ihre Mutter, erschossen.
MEINE MEINUNG
Das Buch wir uns aus der Sicht von Clara erzählt.
Sie erzählt uns hier ihre traurigen und entsetzlichen Schicksalsschläge.
Man könnte fast meinen, dass es das Leben mit ihr nicht gut meinte.
Als Clara sich schon mit ihrer 6 jährigen Josey in Sicherheit wiegte und dachte sie hatte ein neues Leben, da holte sie die Vergangenheit wieder ein.
Das Buch ist sehr spannend geschrieben und man will einfach nur wissen, warum Clara das alles passiert und was noch viel wichtiger ist, wer das alles macht.
Das Buch erzählt uns eine Geschichte von einer Mutter, die für ihre Kinder das Leben geben würde. Was auch normal ist, denn das würde jede Mutter machen, die ihre Kinder liebt.
Sie verliert ein Kind und für das andere kämpft sie wie eine Löwin.
Die Autorin hat hier wirklich alles reingepackt. Das Buch ist ein einziger Nervenkitzel, eine Familientragödie wie sie schlimmer nicht sein kann.
Es ist so ein Buch, das man nicht mehr weglegen kann, wenn man mal angefangen hat zu lesen. Man möchte einfach alles wissen und das ziemlich schnell.
Immer wenn man es mal kurz weglegt, hat man das Gefühl man muss es sofort wieder aufnehmen und weiter lesen.
Diese Geschichte hat eine so fesselnde Dramatik, die kaum zu überbieten ist. Dieses Buch nimmt ständig irgendwelche Wendungen, wobei sich immer ein neuer Verdächtiger ergibt.
Dieses Verwirrspielchen der Autorin macht dieses Buch zu einem Meisterwerk.
Wirklich ein super Thriller und auf jeden Fall zu empfehlen.
Eure Bluesky_13
Rosi
- David Foster Wallace
Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich
(180)Aktuelle Rezension von: Christopher_BMan hätte es wissen können. Nachdem David Foster Wallace im März 1995 eine Karibik-Kreuzfahrt unternommen und darüber geschrieben hat, hätte man es wissen können. Eine Zeitung hatte ihn beauftragt, eine »persönliche Doku-Postkarte im Breitwandformat« zu schreiben. Er hat sich der Sache angenommen und allen, die noch niemals eine Luxuskreuzfahrt unternommen haben, erklärt, was da passiert, wie es sich anfühlt und wen man dabei trifft.
Und das, obwohl ziemlich schnell klar wird, dass David Foster Wallace sich niemals von selbst auf das Deck des Luxusliners Nadir von Celebrity Cruises Inc. verirrt hätte. Hut ab, dazu gehören Mut und enorm viel Überwindung, so weit über den eigenen Schatten zu springen. Und sympathisch macht es ihn obendrein. Das Buch hätte gern doppelt so lang sein dürfen – wenn das nicht zugleich bedeutet hätte, dass Wallace auch doppelt so lang an Bord hätte bleiben müssen.
Beeindruckend sind der Witz, die Klugheit und der Charme, mit denen Wallace die Situation an Bord beschreibt: eine real gewordene Phantasie, die so perfekt ist, dass die Gäste binnen Kurzem vergessen, dass es sich um eine Illusion handelt. Als wäre man ein Baby: Essen, Schlafen und Spielen, wann man möchte. Und vor allem: ohne sich um das Geringste sorgen zu müssen. Es fällt nicht schwer, die Luxuskreuzfahrt als die extremste Auswucherung des Massentourismus zu sehen, die es momentan auf der Welt gibt. Hedonismus in Reinform, aber dennoch gefragt. Ein Riesengeschäft. Was zum Teufel ist mit uns los?
Am beeindruckendsten finde ich, dass es Wallace gelingt, während der gesamten Kreuzfahrt innerlich einen gewissen Abstand zu bewahren, stets ein wenig außen vor zu sein, zu beobachten und mit scharfem Auge mitzuteilen. Er versinkt nicht in der dargebotenen Luxus-Entertainment-Urlaubs-Welt, in der es zwischen acht und neun Mahlzeiten täglich gibt, in der der Room-Service nie länger als 15 Minuten braucht und in der Handtücher so schnell gewechselt werden, dass das Auge kaum nachkommt.
Er bleibt der Kritiker dieser obszönen Welt, ein Funken Vernunft, vielleicht der letzte an Bord. Und wir sitzen auf seiner Schulter und fragen uns: Brauchen wir das alles? Ist es existentiell wichtig, dass wir mitten auf dem Pazifik Tontauben schießen können? Dass es Eisskulpturen am Buffet gibt? Dass das Bullauge zu unserer Kabine täglich von außen gereinigt wird?
Man hätte es wissen können. Wenn man Wallace‘ Buch aufmerksam gelesen hätte, wären einem zwischen den Zeilen die ausbeuterischen Verhältnisse der Angestellten an Bord aufgefallen, die für einen mageren Lohn 12-Stunden-Schichten schieben müssen, fern von ihrer Familie, allzeit freundlich und lächelnd, weil sie wissen, dass sie sonst ihren Job verlieren. Man hätte die enorme Vergeudung von Ressourcen (Nahrung, Öl, Wasser …) sehen können, die dieses Luxusleben verursacht, angetrieben von nichts anderem als Eitelkeit und Feierlaune.
Und wofür das alles? Für nichts. Unser Überleben auf diesem Planeten ist nicht abhängig davon, dass es Luxuskreuzfahrten gibt. Falls jemand in ein paar Jahren fragen sollte, warum unsere Welt zu Grunde geht – bei David Foster Wallace kann man es nachlesen. Man hätte es wissen können.
Die deutsche Rechtschreibung
(30)Aktuelle Rezension von: seoulinfoOhne Duden wäre ich bei manchen Worten aufgeschmissen