Bücher mit dem Tag "1989"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "1989" gekennzeichnet haben.

119 Bücher

  1. Cover des Buches Die Chroniken des Magnus Bane (ISBN: 9783401508191)
    Cassandra Clare

    Die Chroniken des Magnus Bane

     (745)
    Aktuelle Rezension von: _JustMee

    ☞ Die Chroniken des Magnus Bane - Cassandra Clare, Sarah Rees Brennan & Maureen Johnson ☜
    Ein Einzelband

    Genre: Urban Fantasy
    Seitenanzahl: 568
    Sternebewertung: 3,4✰ / 5,0✰

    Mir gefällt die charismatische und charmante Art von Magnus Bane sehr. Er sprüht vor Lebensfreude und Energie und doch wissen wir recht wenig über ihn. Umso besser, dass er hier seinen eigenen Raum für seine Lebensgeschichte bekommen hat.

    Dieses Werk ist in verschiedene Kurzgeschichten gegliedert. Als Leser erfahren wir über Magnus Banes Freundschaften, die er zu Ragnor Fell, Tessa Gray, Catarina Loss und Raphael Santiago unterhält. Außerdem bieten sich Einblicke in Magnus bizarres und kurioses Leben über die Jahrhunderte hinweg. Wir erfahren Näheres über seine Lebensgeschichte, seine Erfahrungen und wie diese zu der schillernden Persönlichkeit geführt haben, die er nun einmal ist.

    Die Geschichten sind erfüllt mit Magnus unverwechselbarem Humor. Mir gefällt der Schreibstil sowie die Dynamik zwischen Magnus und Ragnor. Leider haben mir persönlich einige Geschichten aus Magnus Leben gefehlt und die Handlung war stellenweise etwas langatmig. Ich mag die Thematik und die Handlungen von Cassandra Clares Welt sehr, dennoch kann ich aber nicht gänzlich mitfiebern. Die Charaktere bleiben etwas leer und farblos.

    Mögt ihr es, wenn einzelne Nebencharaktere ihr eigenes Buch bekommen? Welche bekannten Nebenfiguren würdet ihr gerne in einem eigenen Werk sehen?

  2. Cover des Buches Der Turm (ISBN: 9783518461600)
    Uwe Tellkamp

    Der Turm

     (176)
    Aktuelle Rezension von: werthelotte

    Im Jahre 2008 veröffentlicht Uwe Tellkamp seinen dritten Roman „Der Turm. Geschichte aus einem versunkenen Land.“ und befasst sich darin mit einer Familiengeschichte in den letzten sieben Jahren der DDR, vor dem Mauerfall. Die Handlung spielt in dem Villenviertel am östlichen Elbgang in Dresden, in dem Tellkamp selbst ab 1977 aufwuchs. Der Roman verfolgt den 17-Jährigen Protagonisten Christian Hoffmann über sein Aufwachsen im bildungsbürgerlichen Milieu der DDR, seine Erfahrungen bei der Nationalen Volksarmee (kurz: NVA) und seinem Wunsch Arzt zu werden um den Erwartungen seines Vaters gerecht zu werden. Neben dem Untergang der DDR, skizziert Tellkamp eine Großfamilie und deren verschiedene Generationen, mit den daraus resultierenden Generationskonflikten.

    Tellkamp gelingt es einen glaubhaften Einblick in die letzten Jahre der deutschen demokratischen Republik zu geben. Seine kritischen Äußerungen gegenüber dem damaligen System und die Veranschaulichung der Notwendigkeit von Anpassung, weckt bei vielen Gleichaltrigen und Generationsvorgängern Erinnerungen an die damalige Zeit und persönliche Schicksale. Doch der Roman beinhaltet noch viel mehr als lediglich die kritische Auseinandersetzung mit dem Sozialismus: Das zahlreiche Auftreten verschiedener Generationen und deren unterschiedliche Werteauffassungen, führen zu einem fast endgültigen Bruch der Familie. Die Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Generationskonflikts wird bei der Behandlung dieses Romans leider zu häufig außer Acht gelassen, verdient aber auf Grund seiner Plausibilität und Zeitlosigkeit mehr Aufmerksamkeit. Denn Generationskonflikte werden zwar erst auf den zweiten Blick richtig wahrgenommen, geschehen aber jeden Tag innerhalb Familie, Beruf oder auf offener Straße.

    Tellkamp hat mit „Der Turm“ ein unglaublich umfangreiches Werk erschaffen, dass eine Vielzahl von Kritikäußerungen und Konflikten innerhalb einer Familie aufzeigt. Die realitätsnahe Schilderung und das Identifikationspotenzial, das dieser Roman aufzeigt, macht es zu einem ganz besonderen und außergewöhnlichen Werk.

  3. Cover des Buches Das Jahr, in dem ich zwanzig wurde (ISBN: 9783458359937)
    Jan Ellison

    Das Jahr, in dem ich zwanzig wurde

     (30)
    Aktuelle Rezension von: bookwormceli

    Annie Black lebt gemeinsam mit ihrem Mann in San Francisco. Eigentlich führt sie ein schönes Leben und hat auch einen tollen eigenen Laden. Eines Tages jedoch taucht ein Foto von ihr auf, dass vor über 20 Jahren aufgenommen wurde und nun muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen. 


    Die Geschichte klang laut Klappentext sehr vielversprechend, aber mich persönlich konnte sie leider nicht überzeugen. Ich habe mir sehr schwer getan in das Buch hineinzufinden und fand die Geschichte leider auch nicht spannend. 


    Die Protagonisten konnte man meiner Meinung nach nicht soo gut kennenlernen und daher hat man auch keine so gute Bindung zu ihnen aufbauen können. Die einzige, die man näher kennengelernt hat, war Annie, nur leider war sie mir eher nicht so sympathisch. 


    Während des Lesens haben sich mir viele Fragen aufgetan, wovon viele bis zum Ende hin leider nicht geklärt wurden. Ich habe auf eine Wendung gewartet, die leider nicht gekommen ist. Trotzdem muss ich sagen, dass ich das Ende dann doch ein wenig besser gefunden habe, als den Rest der Geschichte.

  4. Cover des Buches Herr Lehmann (ISBN: 9783442461288)
    Sven Regener

    Herr Lehmann

     (1.210)
    Aktuelle Rezension von: berlinerkatze

    Musste ein paar mal schmunzeln, der Sprachgebrauch ist erfrischend und kurzweilig. Herr Lehmann überzeugt mit Berliner Charme und einem authentischen Einblick in das Leben eines ganz normalen Typen 

  5. Cover des Buches Tod im Leuchtturm (ISBN: 9783839225967)
    Susanne Ziegert

    Tod im Leuchtturm

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Textgemeinschaft

    Angefixt von "Tod auf Helgoland" hab ich mir die beiden vorangegangenen Fälle in denen Rieke ermittelt auch gekauft. 

    Tatsächlich merkt man beim Lesen, dass die Autorin sich im letzten Buch deutlich weiter entwickelt hat. Trotzdem hat mir dieser Krimi auch sehr gut gefallen und er war durchaus spannend. 

    Ein kleiner Junge wird tot aufgefunden. Der Mord nie aufgeklärt. Die Eltern verlieren sich, weil sie beide zu sehr unter dem Tod des Jungen leiden und sich entfremden. Der Vater überwindet weder die Trennung von seiner noch Frau, geschweige denn den Tod des kleinen Felix. 

    Eine Zeugin will damals einen Angehörigen mit dem Jungen gesehen haben, doch sie zieht ihre Aussage zurück. 30 Jahre nach dem Mord kehrt sie zurück an den Ort des Geschehens. Bevor sie die Wahrheit sagen kann, wird sie tot aufgefunden. Rieke erkennt sofort: Mord - der wie ein Suizid aussehen soll. 

    Die Ermittlungen erfolgen zweigleisig. Die Malerin Margo Valeska recherchiert zum Tod der Zeugin, weil diese eine Freundin war. Sie kommt Rieke zwar nicht direkt in die Quere, doch so richtig zusammen, ermitteln sie auch nicht. Zudem gerät Margo in Gefahr und wird zusammengeschlagen. 

    Aufgelockert wird der Fall durch die Malkurse, die Margo gibt und durch Begegnungen mit dem Käpt'n und anderen Cuxern Urgesteinen. 

    Wie gerät ein Bauunternehmer in den Fokus und warum muss der pensionierte Ermittler von damals sterben? Lest selbst.

  6. Cover des Buches Montagsnächte (ISBN: 9783946086185)
    Kathrin Wildenberger

    Montagsnächte

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Jezebelle
    Ein Buch mit einem schwarzen, dezenten Titel, der treffender nicht sein könnte. Jeder, der mit dem Wort Montagsdemos etwas anzufangen weiß, die Zeit davor und danach vielleicht selbst erlebt hat, wird dieses Buch schätzen. Es verbindet auf wundervoll poetische Art den Blick in das Ende der DDR mit einer starken Liebesgeschichte, die auch so sehr DDR ist, dass man fast den Eindruck gewinnen könnte, hier würde jemand seine eigene Geschichte erzählen. Um so erstaunlicher ist es, zu erfahren, dass die Autorin jünger ist. Es handelt sich um das Debüt, mit dem sie sich hier präsentiert und ihre Begabung zum Schreiben sehr anschaulich unter Beweis stellt. Das lässt auf sehr gute Recherche schließen und eben ein gutes Sprachgefühl gepaart mit toller Beobachtungsgabe. Das fängt an bei den vielen Details, wie etwa dem Sand in jeder Körperritze, mit dem man beim Zelten an der Ostsee zu rechnen hat, den Diskoabenden, dem Beginn ins Berufsleben, aber eben speziell in dieser Zeit, auch der Angst und dem Misstrauen, wenn man sich neuen Menschen mit neuen Ideen öffnet, den die Heldin der Geschichte erlebt. Auch die Sprachlosigkeit zwischen guten Freunden wegen bevorstehender Fluchtgedankebün und der zaghafte Austausch in Familie und Partnerschaft ist herrlich eingefangen. Die Protagonistin durchlebt neue Ideen, lernt ihre Gedanken neu kennen und wagt es, zu ihren Gefühlen zu stehen, obwohl sie damit eine gute Freundin tief verletzen muss. Herzallerliebst ist hierbei das Gespräch mit der Freundin eines anderen Mannes dieses konspirativen Zirkels, die eine ähnliche Situation durchlebt hat. Es ist das zweite Werk des Verlages, was ich damit kennenlernen durfte und der sich durch tolle Autoren, die er vertritt, sich bei mir einen Namen gemacht hat. Ein Buch, das mich so geflasht hat, dass es nach dem Auslesen gleich in andere gute Hände weiterwandern musste, die nach der Lektüre genauso begeistert waren.
  7. Cover des Buches Kruso (ISBN: 9783518466308)
    Lutz Seiler

    Kruso

     (125)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Kein anderes Buch wird in letzter Zeit so oft besprochen, kritisiert, gelobt und hinterfragt wie Kruso. Soeben ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis und sofort auf allen Bestenlisten.Edgar Bendler ist nach dem Tod seiner Freundin aus der Bahn geraten und er schmeißt sein Studium hin. Die Lyrik liebt er, aber wie soll er ohne seine Geliebte weiter machen? Er geht nach Hiddensee und findet im Klausner eine Anstellung als Abwäscher. Hier kann er abschalten, vergessen, ausschwitzen und doch auch weiter fabulieren. Er lernt hier Kruso kennen und diese beiden Männer entwickeln eine tiefe Freundschaft und sind Beide Getriebene und Suchende und Kruso treibt Ed immer wieder an und hat auch sonst im Klausner das Sagen und Lenken. Hier im letzten Sommer der DDR, begegnen wir vielen Lebenswegen und Schicksalen und im Klausner finden sie eine Insel.Lutz Seiler war bisher als Lyriker bekannt und hat mit diesem Roman ein Werk geschaffen, dass fast nur gelobt wird und eben jetzt mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde. Literatur ist immer Geschmacksache, Gott sei Dank. Am Anfang fand ich die Sprache fesselnd, frisch, neu und die vielen  lyrischen Anspielungen und großartigen Metaphern ergänzten den wunderbaren Stil. Nach 200 Seiten etwa aber, verlor ich den Faden, die Geduld, das Interesse und es wiederholte sich leider vieles und inmeinen Augen begeisterten die Figuren nicht mehr. Ich lege selten ein Buch weg und bin weiter im Klausner geblieben und wollte doch wissen, was passiert, wenn sich das Jahr 1989 zum Ende neigt? Wo führt der Weg von Ed und Kruso hin? Am Ende kam für mich nochmal Spannung auf und ich konnte die Protagonisten fertig begleiten und sie hallen doch weiter nach. Lutz Seiler verlangt einem einiges ab und ich persönlich hätte in paar Kürzungen besser gefunden. Im direkten Vergleich zum Preisträger der Leipziger Buchmesse 2014  Sasa Stanisic "Vor dem Fest," verliert Lutz Seiler in meinen Augen. Stanisic hat auch einen außergewöhnlichen Erzählstil, aber auch wenn bei ihm nichts passiert, lebt die Geschichte und die Sprache. Denn auch in "Vor dem Fest," geht es genau genommen um eine DDR Geschichte, auch wenn diese da schon länger Geschichte ist, aber sie bebt doch nach. "Kruso" ist kein schlechtes Buch, aber in meinen Augen wird es etwas überschätzt. Aber Gott sei Dank ist Literatur Geschmacksache, bilden Sie sich selbst Ihr Urteil.

  8. Cover des Buches Das Mädchen an der Grenze (ISBN: 9783746636504)
    Thomas Sautner

    Das Mädchen an der Grenze

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Irisblatt

    Ich liebe Sautners Schreibstil, seine Poesie, seine Wortschöpfungen. Es gibt kein Wort zu viel, jeder Satz muss genau so sein. Wie ein Sog zieht er mich in seine Welt. In seinen Romanen „Fuchserde“ und „Milchblume“ erzählt er nachvollziehbare Geschichten. „Das Mädchen an der Grenze“ ist ganz anders, mit dem Intellekt für mich nicht immer fassbar. Der Roman erschließt sich eher intuitiv. Es geht um Grenzüberschreitungen auf unterschiedlichen Ebenen. Handlung steht nicht im Vordergrund. Die meiste Zeit nehmen wir an inneren Bildern, Dialogen und Gefühlen eines Kindes mit seherischen Fähigkeiten teil.

    Das Mädchen Malina lebt mit ihrer Familie in Österreich in einem Zollhaus im Wald fußläufig von der tschechischen Grenze entfernt. Im Jahr 1988 kommt es zu realen Grenzüberschreitungen: Als Mutprobe übertreten Malina und andere Kinder die Grenze nach Tschechien, was nicht ohne Folgen bleibt. 1989 beginnen politische Grenzen durchlässiger zu werden, der Eiserne Vorhang zeigt immer mehr Risse und fällt schließlich ganz.

    Malina nimmt die Welt auf besondere Art und Weise wahr. Gegenstände „verwackeln“, lösen sich auf. „Nichts hielt meinen Blicken stand, überall verschwanden die Dinge, selbst der Wald rundum löste sich auf, bis weit zum Horizont flirrte, flackerte, zerfiel die Welt“ (S. 13). Sautner erzählt einfühlsam aus Malinas Sicht wie sich ihre Wahrnehmungen verändern und welche Stress- und Angstzustände dadurch bei ihr, aber auch bei ihrer Familie, besonders ihrem Vater, ausgelöst werden. Malina hat Visionen, sieht Vergangenes, Zukünftiges, kann die Gedanken von Menschen hören, ihre Gefühlszustände spüren und auch Schmerz nehmen, sogar heilen. Raum und Zeit verschwimmen. Immer mehr Bilder stürzen zeitgleich auf sie ein, sie kann die „Schleuse“ nicht schließen, ist in Lebensgefahr, landet in der Psychiatrie. Im Krankenbett folgt die Geschichte keinem Handlungsstrang mehr. Wir haben Einblick in Malinas Inneres. Ein furioser Reigen beginnt, während ihr Leben am seidenen Faden hängt. Sie trifft Götter und andere, teils mystische Wesen. Es geht um grundsätzliche Fragen des Lebens: Was ist Wirklichkeit, was Illusion? Wie ist die Welt entstanden? Ist alles nur ein Spiel? Ein großes Experiment? Gibt es Reinkarnation? Wie hängt alles zusammen und kann es überhaupt eine Antwort auf diese Fragen geben? „Im Tod erkannte ich, dass alles gleichzeitig war“ (S. 111). Ihr Vater holt sie mit der Kraft der Silben, Wörter und Sätze zurück; er liest ihr vor. Wieder zuhause, erlangt Malina eine gewisse Kontrolle über all das, was ungebremst auf sie einstürzt.

    „Das Mädchen an der Grenze“ ist ein dichtes, komplexes und intensives Buch, das mannigfaltige Interpretationsmöglichkeiten bietet. Da ihm in weiten Teilen Handlung und auch ein Spannungsbogen fehlen, ist es sicher kein Buch für jedermann. Wer dieses Buch aufschlägt, die Grenze übertritt, gelangt in einen Strudel aus Poesie, gefüllt mit Gedankenspielen zwischen Traum und Wirklichkeit. Zurück bleiben Fragen, Fragen, Fragen. „Das Leben ist nicht verstehbar (…) und schon gar nicht ist das Leben erklärbar“ (S. 90).

    Ein sehr außergewöhnliches, spezielles Buch, das mich in seinen Bann gezogen hat. Ich werde es bestimmt  noch einmal lesen.


  9. Cover des Buches Die gute Tochter (ISBN: 9783365005347)
    Karin Slaughter

    Die gute Tochter

     (215)
    Aktuelle Rezension von: quer_shelf_ein

    Mein erster Thriller von Karin Slaughter. Soweit ich bisher mitbekommen habe, gehen die Meinungen über die Werke der Autorin stark auseinander. Die einen lieben ihren Stil und ihre Geschichten, die anderen können mit ihrer Art nich viel anfangen und halten sie eher für überschätzt. Nach "Die gute Tochter" zähle ich mich vorerst auf jeden Fall zur ersten Kategorie!
    Die Geschichte um die Schwestern Charlie und Sam, die sich nach einer erschütternden Tragödie in ihrer Jugend irgendwann entfremdet haben und nun durch einen Angriff auf ihren Vater wieder zaghaft zusammen finden, sowie deren unterschiedliche Verwicklung in den Fall einer Schießerei an ihrer alten Mittelschule hat mich von Anfang bis Ende gepackt.

    Die Erzählweise springt etwas, mal begleiten wir die Mädchen an einem verhängnisvollen Tag von vor 30 Jahren, mal kämpfen wir uns mit Charlie durch ihren emotionalen Irrgarten, mal erhalten wir Einblicke in Sams Alltag als Patentanwältin in New York und dann sind da noch die Geheimnisse, über die seit 30 Jahren geschwiegen wurde... Grade dieser dynamische Wechsel hat mir extrem gut gefallen, denn so erfährt man als Leser bruchstückhaft immer mehr darüber was damals "wirklich" geschah und die Spannung ist für mich zu keinem Zeitpunkt abgeflacht.

    Weder Story noch Charakter sind nur "schwarz/weiß", es gibt nicht für alles eine vor Gerechtigkeit triefende Auflösung und manche menschlichen Entscheidungen mögen für mich persönlich nicht 100% Sinn machen, aber auch das gefällt mir wahnsinnig gut, denn so ist nun mal das Leben.

    Dies wird sicher nicht der letzte Thriller der Autorin bleiben und zum Glück gibt's ja eine breite Auswahl an Slaughter Titeln aus denen ich wählen kann 🙂

  10. Cover des Buches Schneckenmühle (ISBN: 9783406671463)
    Jochen Schmidt

    Schneckenmühle

     (57)
    Aktuelle Rezension von: Henri3tt3
    Über die Wendezeit gibt es ja inzwischen so viele Bücher und Filme. Aber dieser Roman hat mich besonders berührt, weil er aus der Sicht eines 14-jährigen im Ferienlager geschrieben ist. Ich war damals nur wenig jünger. Naja, ich war ein Westberliner Mädchen und Jens aus dem Buch ist ein Ostberliner Junge, aber trotzdem kann ich so mit ihm fühlen. Wie er sich Gedanken macht über die Kirche, Gott, die Liebe, Sprache, den Sozialismus, Westprodukte. Da werden Bruchstücke aneinander gereiht, teilweise Weisheiten von anderen Jungen, teilweise Sätze aus Büchern oder aus der Werbung, und so setzt er sich sein Bild vom Leben zusammen.
    Jens macht sich heimlich Notizen, welche Radiosender er nach den Ferien unbedingt hören will, weil andere im Lager davon erzählen. Er lernt die Witze und Sprüche der coolen Jungen auswendig, um zuhause seine Schulfreunde damit zu beeindrucken.
    Was im Hintergrund politisch los ist, bekommen die Kinder im sächsischen Ferienlager nicht mit, aber als Leser erkennt man natürlich die Hinweise.
    Das Ende ist mir persönlich zu abrupt und dramatisch, aber ich verstehe schon, dass das bei einem Buch über den Sommer 1989 so sein muss.
  11. Cover des Buches Sophies Tagebuch (ISBN: 9783499273469)
    Nicolas Remin

    Sophies Tagebuch

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Ann-ChristinS

    Da ich gerne Romane mit historischem Hintergrund lese, konnte ich an diesem Roman nicht vorbeigehen, denn diese Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen wird Erikas Geschichte um den Fall der Berliner Mauer erzählt und die Geschichte ihrer Mutter Sophie, in Form von Tagebucheinträgen, im Zeitraum 1938-1945. Leider begann die Geschichte für mich recht zäh. Erika war mir nicht wirklich sympathisch und blieb auch den ganzen Roman für mich hindurch recht distanziert. Ihre Mutter, die der Leser nur in Form ihrer Tagebucheinträge kennenlernt, hingegen strotzt, trotz der nicht mehr zu leugnenden Judenverfolgung, nur so vor Naivität. Oftmals musste ich mit den Augen rollen oder einfach nur den Kopf schütteln. Doch Sophie wandelt sich, je länger der Krieg dauert und sie wird erwachsen. Ein Thema blieb aber bei beiden Figuren immer: Kosmetik und Kleidung. Beides schien dem Autor für die Charaktere wichtig zu sein…Spannung kam für mich erst ab der Mitte des Buches auf, als Erika immer mehr in den Tagebüchern ihrer Mutter liest und somit tiefer in die Vergangenheit ihrer Eltern eintaucht. Es tauchen immer wieder neue Verwirrungen um den ehemaligen Schulfreund des Vaters auf. Da dieser Teil der Geschichte viel Raum benötigt, fällt leider der zweite historische Punkt des Romans etwas klein aus. Der Fall der Berliner Mauer wird immer mal wieder nur kurz thematisiert. Evtl. hätte der Autor sich nur auf ein historisches Ereignis konzentrieren sollen, denn Erikas Geschichte hätte auch gut zu einer anderen Zeit spielen können. Zum Ende hin, wird es dann nochmals spannend. Schade fand ich, dass es der Autor nicht geschafft hat, diese Spannung konstant zu halten. Es war immer ein auf und ab und so hatte dieser Roman auch einige Längen.

    Fazit: Eine Familiengeschichte, die von den Tagebucheinträgen der Mutter getragen wird.

  12. Cover des Buches Als wir träumten (ISBN: 9783104001180)
    Clemens Meyer

    Als wir träumten

     (122)
    Aktuelle Rezension von: Maus86

    Danie und seine Freunde verleben ihre Jugend im Leipzig der Nachwendejahre. Sie scheinen ziel- und perspektivlos und die Prioritäten liegen darin, gute Zeiten zu verleben und Stärke gegenüber anderen zu demonstrieren. Vieles im Verhalten der jungen Männer ist einfach typisch grenzüberschreitendes Verhalten Jugendlicher und es geht oft um das Austesten der eigenen Grenzen. Beim Protagonisten und dessen Freunden geht es jedoch immer noch einige Schritte darüber hinaus, so dass es Tote durch Autounfälle und Drogenmissbrauch gibt, Gefängnisaufenthalte und Krankenhausaufenthalte nach brutalen körperlichen Auseinandersetzungen. 

    Das Buch ist episodenhaft verfasst, ohne Chronologie und mit vielen Zeitsprüngen zwischen den Kapiteln, die sich vor und wieder zurück bewegen. Es entsteht trotzdem eine gutes Gesamtbild und die Plotlines fügen sich grob zusammen. Wir als LeserInnen nehmen dabei durchgehend die Perspektive von Danie ein. 

    Für mich war das Buch insgesamt sehr eintönig und ich konnte wenig Interesse für die Eskapaden der Jugendlichen entwickeln. Stark fand ich die Szenierie im Jugendarrest, in dem Danie einige Monate verbringen muss. Hier wird ein spannender Mirkrokosmos mit interessanten Strukturen gezeigt. Darüber hinaus fand ich die Plotline zu Mark sehr eindringlich beschrieben und empfand die Auseinandersetzung mit seiner Suchtproblematik literarisch und psychologisch stark. Leider kam das im Buch für meinen Geschmack zu kurz, hierüber hätte ich gerne mehr gelesen. 

    Insgesamt konnte mich der Autor mit dem Buch nicht recht überzeugen und ich habe es leider viel zu gerne zugeschlagen. 

  13. Cover des Buches Mauerriss (ISBN: 9783839216217)
    Dieter Bührig

    Mauerriss

     (15)
    Aktuelle Rezension von: britta70
    "Mauerriss" ist kein gewöhnlicher Krimi. Wer mit der Erwartung das Buch liest, einen 'klassischen' Kriminalfall pràsentiert zu bekommen, wird vermutlich etwas enttäuscht sein. Lässt man sich dagegen auf die Geschichte ein, wird man um einen tiefen Einblick in die letzten Jahre der DDR Geschichte bereichert. Es geht um staatlich organisierten Kunstraub und Enteignungen, Westfluchten, zweifelhafte Wahlpraktiken, Verhaftungen und die Stimmung des Umbruchs kurz vor der Wende. Zum Personal gehören unter anderen ein Leuchtturmwärter, ein Pastor, eine Malerin, ein Zeitungsverleger, ein Parteifunktionär und diverse Schmuggler. 

    Dieter Bührig überzeugt in diesem Krimi mit einem brilliant recherchierten und authentisch gezeichneten Bild deutsch-deutscher Zeitgeschichte. Die Stimmung ist gut greifbar und man bekommt das Gefühl, nah am Geschehen dran zu sein. Die Charaktere mit ihren jeweiligen Beziehungen untereinander sind wie gewohnt plastisch dargestellt. Was dieses Mal für meinen Geschmack etwas zu kurz kommt ist die typisch Bührigsche Kompositionsweise des Romans. Sie wird kompensiert durch die musische Gabe einer Protagonistin. In jedem Fall ein höchst lesenswerter Krimi. Ich freue mich schon jetzt auf den Nachfolger, der sicher - wie jeder Bührig - wieder einen ganz eigenen Ton haben wird. 
  14. Cover des Buches Als wir unsterblich waren (ISBN: 9783426512067)
    Charlotte Roth

    Als wir unsterblich waren

     (240)
    Aktuelle Rezension von: berliness

    Der Aufbau dass zwei Geschichten in zwei Zeiten erst parallel erzählt und dann zusammengeführt werden ist nicht neu, aber hier durch die - man ahnt es ziemlich früh - familiäre Verbindung sehr gut erzählt. Die Enkelin und die ihr unbekannte Vergangenheit ihrer Großmutter.  Die Geschichte der Großmutter als junge Frau wird spannend erzählt und gibt einen guten Einblick in die Zeit im dritten Reich. Die Auflösung ist ebenfalls gut gelungen nur die notwendige, sehr zufällige Begegnung am Anfang der Geschichte finde ich nicht gut gelungen. Das Aufeinandertreffen von Ostfrau und Westmann in der Wendenacht, deren Familien - Achtung Spoiler - sich schon vor dem Krieg kannten ist mir, nun ja, zu zufällig. Da hätte ich mir eine elegantere Lösung gewünscht, obwohl das Leben ja manchmal die verrücktesten Geschichten schreibt. Aber hier im Buch war mir das zu durchsichtig. 

    Die Geschichte ist dann aber sehr gut erzählt, schöne Details, sehr kurzweilig, guter Erzählstil für meinen Geschmack. Gerne mehr von der Autorin!

  15. Cover des Buches Der wunderbare Massenselbstmord (ISBN: 9783404170708)
    Arto Paasilinna

    Der wunderbare Massenselbstmord

     (247)
    Aktuelle Rezension von: eletroe

    Hat mir nicht zugesagt, bin einfach nicht warm geworden mit dem Buch. Hab es dann aufgegeben .. 😔

  16. Cover des Buches Es geht uns gut (ISBN: 9783423146500)
    Arno Geiger

    Es geht uns gut

     (148)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Drei-Generationen-Ebene


    Philipp ist dabei, die geerbte Villa vom alten Taubenmist zu befreien. Hier haben seine Großeltern Alma und Richard gelebt. Es gab gute Jahre, es gab schwere Jahre. Mit dem Handlungsverlauf erhalten wir Einblick in das Schicksal einer Familie über drei Generationen, und quasi nebenbei einen kleinen Geschichtslehrgang zu Österreich im 20. Jahrhundert.

    Ingrid, die Mutter von Philipp, ist als er noch ein Kind war bei einem Badeunfall ums Leben gekommen. Auch aus ihrem Leben an der Seite ihres 5 Jahr älteren Mannes Peter wird erzählt.

    Es handelt sich um eine gehoben bürgerliche Familie, der Großvater Richard war nach dem Krieg sogar Minister. Ob sie deshalb glücklicher zu leben wussten?.....


    Eine Familiengeschichte also. Natürlich mit ungewöhnlichen, aber nicht zu außergewöhnlichen Lebensläufen. Es wird beständig zwischen den Zeiten und Akteuren hin und her gesprungen. Einen großen Teil der Erzählung nimmt die Zeit nach der Einverleibung durch das deutsche Reich ein. Die Familie lebt in Wien, doch es könnte auch sonst eine größere Stadt in Österreich sein. Es ist so mancher Schicksalsschlag zu verkraften. Die Großeltern verlieren zum Beispiel beide ihrer Kinder.


    Das Hörbuch wird von Matthias Brandt gelesen. Seiner beruhigenden Stimme ist angenehm zuzuhören. Er spricht bedacht, gut intoniert. Bin mir nicht sicher, ob ich den Roman selber genau so gerne gelesen hätte. Bei diesem Stoff lobe ich mal wieder den Vorteil des Vorlesens. War nicht langweilig, oder langatmig, es ist so im Nachhinein aber auch nicht all zu viel hängen geblieben.


    Der Autor Arno Geiger erhielt für den Roman den Deutschen Buchpreis


    Es handelt sich um eine gekürzte Lesung auf 6 CDs mit ca. 7,5 Stunden.

  17. Cover des Buches Bei euch ist es immer so unheimlich still (ISBN: 9783423283397)
    Alena Schröder

    Bei euch ist es immer so unheimlich still

     (102)
    Aktuelle Rezension von: Buecherfreundin85

    Vor zwei Jahren hat Alena Schröder mich mit ihrem Debütroman "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" begeistert. Nun ist im dtv-Verlag ihr Buch "Bei euch ist es immer so unheimlich still" erschienen, die Vorgeschichte ihres Debüts.

    Beide Romane können unabhängig voneinander gelesen werden, da die Handlungen ineinander abgeschlossen sind. Die Autorin erzählt die Geschichte wie bereits im ersten Buch auf zwei Zeitebenen, die gekonnt miteinander verflochten sind.  

    1989, West-Berlin: Silvia, Anfang Dreißig und frischgebackene Mutter, lebt in einer Hausbesetzer-Wohngemeinschaft. Der Vater der kleinen Hannah ist verheiratet und hat kein Interesse, seine Tochter kennenzulernen. Kurzentschlossen "leiht" Silvia sich das Auto ihres Mitbewohners Dirk aus, um nach Baden-Württemberg zu ihrer Mutter zu fahren, die sie seit über 15 Jahren nicht mehr gesehen hat.

    1950, Ildingen: Die junge Evelyn heiratet den traumatisierten Kriegsheimkehrer Karl. Beide studieren Medizin und treten eine Stelle im Krankenhaus an. Nach Silvias Geburt gibt Evelyn ihren Beruf auf, um sich ihrem Kind und dem Haushalt zu widmen. Doch es fällt ihr schwer, sich in die neue Rolle einzufinden, ihre Tochter ist ihr fremd, und sie vermisst ihre Tätigkeit im Krankenhaus schmerzlich.

    In Alena Schröders Buch steht die schwierige Mutter-Tochter-Beziehung im Mittelpunkt. Die beiden Frauen begegnen einander sehr distanziert, es fällt ihnen schwer, über die Vergangenheit und die alten Konflikte zu reden. Die Autorin beschreibt ganz wunderbar und mit viel Empathie, wie Evelyn und Silvia sich ganz langsam nach den vielen Jahren der Trennung wieder einander annähern. Nach und nach wird die Vergangenheit mit all ihren Geheimnissen und Verletzungen aufgeblättert, und es wird klar, warum Silvia vor Jahren aus dem Elternhaus geflohen ist.

    Die Geschichte hat mich vom Beginn bis zum stimmigen Ende sehr gefesselt und berührt. Ich mag den schönen und intelligenten Sprachstil der Autorin und die Art, wie sie die interessanten Charaktere beschreibt, uns in ihre Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen lässt. Nicht nur die beiden Hauptpersonen, auch die Nebenfiguren, wie Karl, Betti, Rüdiger und Monika sind ganz wunderbar und authentisch skizziert. Es hat mir sehr gut gefallen, dass die Autorin auch politische und historische Ereignisse, wie die Fußballweltmeisterschaft 1954 und die Öffnung der Berliner Mauer, in die Romanhandlung hat einfließen lassen.

    Absolute Leseempfehlung für diesen wunderbaren und tiefgründigen Roman!

            

  18. Cover des Buches All die ungesagten Worte (ISBN: 9783426512180)
    Marc Levy

    All die ungesagten Worte

     (132)
    Aktuelle Rezension von: Katzenpersonal_Kleeblatt
    Obwohl sie sich schon lange mit ihrem Vater nichts zu sagen hat, hofft Julia, dass er an ihrem großen Tag, ihrem Hochzeitstag, dabei sein werde. Aber es kommt ganz anders, die Hochzeit findet nicht statt, da statt Trauung an diesem Tag die Beerdigung ihres Vaters stattfindet.
    Sie kann es nicht glauben, es sieht aus, als wäre es mit Absicht geschehen.
    Als sie in ihr Appartement kommt, findet sie dort eine riesige Kiste vor. Der Inhalt ist ein Android, eine 1:1-Kopie ihres Vaters. Einmal in Gang gesetzt, erzählt er ihr, dass er der Prototyp einer neuen Produktionsreihe ist, deren Investor er war.
    Der Android hat eine Lebensdauer von 6 Tagen, wenn er nicht vorher deaktiviert wird, so dass der Verstorbene nach seinem Ableben noch einmal die Gelegenheit hat, mit unerledigten Sachen ins Reine zu kommen bzw. mit seinen Angehörigen noch einmal Kontakt aufnehmen kann.
    Julia ist stinksauer auf ihren Vater, auch wenn er als "neugeborener" Tote vor ihr steht, und ist nicht bereit zu verzeihen, dass er sie in den letzten Jahren mehr oder weniger vergessen hat.
    Ihr Vater bittet sie um die 6 Tage, eine letzte Chance für ihn, Zeit mit Julia zu verbringen. Widerwillig gibt sie ihm die Zeit, nicht ahnend, dass auch sie ihren Vater in der Zeit neu kennenlernen wird. Eine Zeit, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird...

    Was für eine schöne Idee, nach dem Ableben noch einmal Kontakt aufnehmen zu können und längst vergangenes ins Reine zu bringen.

    Vater und Tochter fahren gemeinsam nach Montreal ins gebuchte Hotel, in dem Julia eigentlich ihre Hochzeitsreise verbringen wollte.
    Von dort geht die Reise nach Berlin, um Vergangenes aufzuarbeiten. Vor 20 Jahren hatte sie dort ihre große Liebe Thomas zurücklassen müssen, als ihr Vater sie urplötzlich nach Hause holte. Viele Briefe folgten zwischen Julia und Thomas, bis er in Afghanistan einem Bombenattentat zum Opfer fiel.
    Vergessen konnte Julia ihn nie, aber das Leben ging weiter. Nun steht sie wieder in der Stadt, die sie vor 20 Jahren erlebte, als die Mauer zwischen Ost und West fiel.

    Eine ans Herz gehende Geschichte von Marc Levy hält man mit diesem Roman in Händen. Julias Vater ist bemüht, in den ihm verbleibenden 6 Tagen gemeinsam mit seiner Tochter vieles wieder gutzumachen, wo er als Vater versagt hat. Julia macht es ihm nicht leicht, zu tief sitzt der Schmerz, der sie immer wieder traf, wenn ihr Vater vor Abwesenheit glänzte.

    Durch die Konfrontation mit ihrem Vater wird ihre Vergangenheit wieder lebendig, sie erinnert sich an die Zeit von vor 20 Jahren, als sie jung und glücklich war. Wie wäre ihr Leben verlaufen, wenn ihr Vater damals nicht eingeschritten wäre?
    Was wäre wenn, eine Konstellation, die schwer nachzuempfinden ist.
    Was bezweckt ihr Vater, nun mit ihr nach Berlin zu reisen?

    Der Roman wurde aus der Sicht verschiedener Protagonisten geschrieben, die das Gesamtbild abrunden.
    Julia ist eine Frau, die man gern haben muss, mit dem Vater empfand ich nur Mitleid. Mitleid, dass es ihm erst nach seinem Tod gelungen ist, das Wichtige zu sondieren.
    Besondere Erwähnung möchte ich Julias schwulem Freund, Stanley, gewähren. Er ist für Julia der Fels in der Brandung, sei es beim Schuhekauf oder bei Ratschlägen. Wer so einen Freund hat, der ist fürs Leben gewappnet.

    Ein wunderbarer Roman, den man gelesen haben sollte, wenn man Fan von Marc Levy ist, aber auch, wenn man einfach nur gut unterhalten werden möchte mit einer Geschichte, die mich berührt hat.
  19. Cover des Buches Und morgen am Meer (ISBN: 9783746629858)
    Corina Bomann

    Und morgen am Meer

     (73)
    Aktuelle Rezension von: books_and_baking

    Claudius macht für einen Tag einen Ausflug in die DDR und trifft dort in der Bahn auf Milena, in die er sich auf den ersten Blick verliebt. Sie geht ihm nicht aus dem Kopf und er versucht sie wiederzufinden. Milena geht es genauso und sie ist deshalb überglücklich, als sie sich endlich wieder treffen. Unter den wachsamen Augen der Stasi beginnt nun eine süße Liebesgeschichte, die beide dazu bringt bald aus der DDR fliehen zu müssen, da Claudius schließlich der "Feind" ist, weil er aus der BRD kommt.

    Das Buch fand ich ganz nett. Es ist teilweise aus der Sicht von Claudius und Milena geschrieben, was es abwechslungsreich gestaltet. Man lernt dadurch das Leben innerhalb der DDR besser kennen, was ich sehr interessant finde, wenn man erst nach der Wiedervereinigung geboren wurde und Deutschland nur als ein Land kennt und nicht als gespalten. Was mir nicht ganz so gefallen hat, war die Leichtigkeit, wie erstens Claudius in die DDR "einbrechen" und zweitens danach mit Milena fliehen konnte. 

    Im Großen und Ganzen war es ein süßer Roman für zwischendurch und wer auf Liebesgeschichten mit einem dicken Happy End steht, für den ist dieses Buch genau das Richtige.

  20. Cover des Buches Himmelstänzerin (ISBN: 9783492251631)
    Shan Sa

    Himmelstänzerin

     (14)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Man merkt, dass der Autorin Richtung Ende die Puste ausgeht. Die Handlung wird absurder, die Dialoge unglaubwürdiger, die Nebenfiguren rutschen allesamt in den Hintergrund und es bleiben so viele Fragen offen, die die Autorin nicht antwortet. Stattdessen lässt sie die Geschichte in ein offenes Ende schlittern, das gar keine Auflösung bietet.

    Die Autorin macht es sich hier schlichtweg einfach und zerstört dabei eine riesige Vorarbeit, durch die ich mich als Leser gekämpft habe, damit ich endlich sehe, was bei dem Zusammentreffen mit dem Soldaten und Ayamei passiert. Das war der Grund zum Lesen, das war der ganze Spannungsbogen, aber dazu kommt es nicht. Ganz und gar nicht und das macht dieses Buch so grottenschlecht.

    Der Anfang war echt gut. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens werden die Demonstranten eiskalt abgeschossen und aus einem Zufall heraus wird die Protagonistin, die sterben möchte, gerettet. Der Leutnant jagt sie, kriegt dabei ihr Tagebuch in die Hände, das nicht gerade interessant war, aber genügt, um sein ganzes Weltbild zu zerstören. Das machte es auch spannend.

    Die Geschichte baut auf ein fulminantes Finale auf, auf das Treffen der beiden Figuren, stattdessen endet es so, als hätte die Autorin keine Lust mehr gehabt. Das Buch ist eine Enttäuschung, ruiniert eine interessante Vorgeschichte und macht das Buch so belanglos, das man ihm keine Träne mehr hinterher weint und sich wünscht, man hätte das Buch gar nicht in die Hände bekommen.

  21. Cover des Buches Dunkelblum (ISBN: 9783462047905)
    Eva Menasse

    Dunkelblum

     (76)
    Aktuelle Rezension von: walli007

    Lowetz kehrt nach dem Tod seiner Mutter zurück in die Kleinstadt Dunkelblum, um zu entscheiden, was mit seinem Elternhaus geschehen soll. Noch ist Sommer und er genießt die Tage. Er hat ja noch Zeit. Zur gleichen Zeit erscheint auch ein Fremder in der Stadt, der im Hotel ein Zimmer nimmt. Es ist das Jahr 1989 und man spürt schon die Veränderung in den Osteuropäischen Ländern. Lowetz erfährt, dass seine Mutter Informationen über die kleine Stadt und ihre Einwohner gesammelt hat. Die Zeit zum Ende des zweiten Weltkriegs hat sie besonders interessiert. Doch die Notizen sind verschwunden.


    So ein friedlicher Ort. Und plötzlich kommen Fremde oder ehemalige Kinder der Stadt zurück. In Dunkelblum gerät einiges in Aufruhr, was eigentlich unter dem Deckel bleiben soll. Sind da gegen Ende des Krieges nicht einige Menschen umgekommen? Sind nicht ein paar Nazis auf die Füße gefallen, weil sie sich die Wahrheit so zurecht gebogen haben, wie es günstig war? Und was kann auf dem alten überwucherten Judenfriedhof zutage kommen, der gerade von Studenten freigelegt wird? Lowetz überlegt, was seine Mutter recherchiert haben könnte. Aus was für einem Ort kommt er überhaupt? Und was für Namen murmelt die alte Agnes vor sich hin?


    Dunkelblum könnte überall sein. In welchen Städten wird denn noch nach der Vergangenheit gesucht? Nötig und sinnvoll wäre das sicher noch häufiger. Doch auch die Dunkelblumer beschäftigen sich nicht aus eigenem Antrieb mit der Chronik ihres Ortes. Im Jahr 1989 ist eher eine Zeit des Aufbruchs als eine der Rückbesinnung. Die Grenzen öffnen sich, da will niemand rückwärts denken. Und Hinweise, die es gibt, werden nicht gesehen. Beinahe als sollten die zu unrecht davongekommenen wieder durch die Maschen schlüpfen. Etwas kommt aber doch heraus und viele im Ort stecken wieder den Kopf in den Sand. Vieles in diesem Roman wird nur angedeutet, da ja wie immer nicht offen geredet wird. Ob einem als Leser das so gut gefällt, muss man entscheiden. Vielleicht würde man lieber deutlich lesen, was damals geschah und wer beteiligt war. So waren es irgendwie alle und der ganze Ort hat sich schuldig gemacht. Auch wenn man sich mit der behäbigen Erzählung ein wenig schwer tut, so handelt es sich doch um einen Roman, den es schon längst hätte gegeben haben sollen.


    3,5 Sterne

  22. Cover des Buches Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch (ISBN: 9783522185202)
    Michael Ende

    Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch

     (948)
    Aktuelle Rezension von: wordworld

    "Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" ist ein skurriler und unterhaltsamer Kinderbuchklassiker, den ich heute genau wie vor 10 Jahren charmant erzählt finde. Michael Ende erzählt mit viel Wortwitz von einem teuflischen Abenteuer in der Silversternacht und hat dabei eine wichtige Botschaft zur Erhaltung der Natur und dem Schutz der Umwelt im Gepäck.
    Immer wieder lesenswert!

  23. Cover des Buches Herr Lehmann (ISBN: 9783867176347)
    Sven Regener

    Herr Lehmann

     (31)
    Aktuelle Rezension von: ulrikerabe

    Herr Lehmann ist gerade dreißig geworden. Er stammt aus Bremen, lebte aber nun schon einige Zeit in Berlin Kreuzberg. Herr Lehmann arbeitet nachts am Tresen in einer Kneipe. Herr Lehmann liest gerne, mag aber keine Hunde. Er telefoniert gelegentlich mit seiner Mutter, kümmert sich um seinen Freund Karl, verliebt sich.

    Es ist das Jahr der Wiedervereinigung, in dem wir Herrn Lehmann durch die Straßen von Westberlin begleiten. Schon 2001 erschienen war das Buch von Sven Regener damals schon etwas Retro. Das Buch wurde so wie der Autor Kult. Meine Taschenbuchausgabe ist noch in alter Rechtschreibung verfasst. Vor kurzem wurde Herr Lehmann fünfzig. Ihm zu Ehren wurde das Hörbuch, gelesen vom Autor selbst, wieder neu aufgelegt.

    „Nix da!....So, dachte Herr Lehmann, das musste erstmal gesagt werden…!“

    Wird Herr Lehmann endgültig erwachsen? Sven Regener zeigt uns einen Mann in einer Lebensphase der Veränderung. Rund um ihn entwickelt sich viel Neues, stört Unvorhergesehenes seinen Alltagstrott.

    Herr Lehmann laviert durchs Leben, seine Begegnungen und Gespräche zeigen einen komisch tragischen Alltagsphilosophen. So kann aus einer Diskussion über Schweinebraten mit oder ohne Kruste plötzlich eine über Lebensinhalt werden. Da kann sich der sonst so phlegmatische Herr Lehmann in Rage reden. An dem pointierten Redefluss und an der großartigen Interpretation des vorlesenden Autors hatte ich großes Vergnügen.

     

  24. Cover des Buches Liegen lernen (ISBN: 9783462048186)
    Frank Goosen

    Liegen lernen

     (163)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    Taschenbuch:  334 Seiten

    Verlag:  Heyne (Oktober 2002)

    ISBN-13: 978-3821808543

    Preis: 9,99 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Rückkehr in die 1980er Jahre


    Inhalt:

    Der 16-jährige Helmut lebt mit seinen Eltern irgendwo im Ruhrgebiet. Seine Jugend ist recht unspektakulär - Schule, Freunde, Musik. Bis Britta in sein Leben tritt und Helmut sich unsterblich verliebt. Eine Liebe, die ihn ein Leben lang begleiten wird.


    Meine Meinung:

    „Liegen lernen“ ist Frank Goosens Debütroman und lässt schon die Stärke der späteren Werke erkennen. Der Geist der 1980er Jahre lebt in diesem Roman auf. Ich wurde direkt in die damalige Zeit zurück versetzt und konnte mich in vielen der beschriebenen Szenen wiederfinden. Natürlich spielt Musik eine sehr große Rolle, aber auch Liebe und Freundschaft. Helmut versucht eher holprig, seinen Platz im Leben zu finden. Das macht ihn sehr nahbar, obwohl er mir gar nicht so recht sympathisch war. 


    Den Schreibstil fand ich anfangs noch sehr passend. Es wird in sehr einfachen Sätzen erzählt, wie man sie einem Sechzehnjährigen durchgehen lassen kann. Doch ändert sich dies im weiteren Verlauf nicht wesentlich, und einem gestandenen Akademiker, der aus Helmut wird, nehme ich diese einfach-kargen Sätze ein bisschen übel.


    ★★★★☆


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