Bücher mit dem Tag "11. jahrhundert"
67 Bücher
- Ken Follett
Die Säulen der Erde
(6.173)Aktuelle Rezension von: Ira086Ken Folletts Bücher sind grundsätzlich alle nicht schlecht, aber irgendwie folgen alle demselben Schema. Das gilt zumindest für die großen Romane, die kleinen sind in der Regel besser. Es sind wirklich gut recherchierte Sachbücher mit einer nicht allzu originellen Story drauf. Die Charaktere sind immer etwas klischeehaft und eindimensional. Es gibt immer sexuelle Gewalt. Irgendjemand männliches ist immer ein großer Held. Die weibliche Hauptfigur ist ausnahmslos immer wunderschön. Ich habe grundsätzlich keine Ahnung, was sie aneinander finden. Wer böse ist, ist durch und durch böse. Für sich genommen ist Die Säulen der Erde wirklich kein schlechtes Buch, aber da ich vorher schon einige Follett Bücher gelesen hatte, kam es mir wie das Abarbeiten eines festen Schemas vor. Trotzdem lese ich anscheinend immer wieder Follett Bücher, so schlimm kann es also nicht sein, haha. So für Herbst und Winter immer ganz nett. Jedenfalls ist es, wie die meisten seiner Bücher, mehr oder weniger lesenswert, und sei es auch nur, um etwas über die Architektur von Kirchen und Kathedralen zu lernen.
- Noah Gordon
Der Medicus
(2.216)Aktuelle Rezension von: Ben_GrassMan hätte meinen müssen, dass ein Schriftsteller sich wenigstens ein wenig mit der historischen Realität des Hochmittelalters auseinandersetz. Teilweise sind die historischen Ungenauigkeiten so schwerwiegend, dass ich schallend lachen muss. "Auf´s Töpfchen gehen" "Eine arme Handwerkerfamilie die in einer 4 Zimmer Wohnung lebt" "Ein 9 Jähriger, der von seiner Mutter in genauer Siedlungsgeschichte unterrichtet wird" "Niemand hat Arbeit und alle hungern, aber als die Mutter stirbt sind auf einmal alle Köstlichkeiten des Mittelalters verfügbar."
Wahrscheinlich waren meine Erwartungen einfach zu hoch, nachdem ich historische Romane wie Umberto Ecos "Der Name der Rose" oder auch "Friedhof in Prag" geradezu verschlungen habe.
Ein US-Amerikaner schreibt halt meist für den heimischen Markt, da kann es schon etwas seicht und ohne Tiefe sein. Historische Recherche zum Thema scheint hingegen nebensächlich.
- Ulf Schiewe
Der Schwur des Normannen
(57)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen kurzen Blick auf die Handlung ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Ich ergänze lediglich meine ganz persönliche Meinung:
Nachdem ich schon die beiden ersten Bände der "Normannen-Sage" geniessen durfte hatte ich mich schon sehr auf dieses Buch gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht!
Erneut gelingt es dem Autor historische mit fiktiven Ereignissen und Personen zu einem eindrucksvollen Gesamtbild zu verquicken.
Dem Buch fehlt es weder an Spannung und Tempo; lediglich im ersten Drittel kam es zu einigen Längen, die aber im letzten Drittel furios ausgeglichen wurden. Sowohl die historisch belegten als auch die fiktiven Protagonisten sind äusserst lebendig und liebevoll gezeichnet.
Es ist nicht zwingend erforderlich die Vorgängerbände vorab zu lesen, aber aus meiner Sicht dringend zu empfehlen. Nur so kann man die Entwicklung der Geschehnisse und insbesondere der Protagonisten nachvollziehen und richtig würdigen.
Ich freue mich sehr auf den vierten Band! - Noah Gordon
Der Medicus
(416)Aktuelle Rezension von: Nicola89„Der Medicus“ erzählt die Geschichte des Waisenjungen Rob Jeremy Cole, der zu Beginn des 11. Jahrhunderts als Schüler eines fahrenden Baders die Grundkenntnisse der Heilkunst erwirbt. Als er von einer berühmten medizinischen Akademie in Persien erfährt, begibt er sich auf eine abenteuerliche Reise, um sich dort das medizinische Wissen anzueignen und ein anerkannter Medicus zu werden.
"Der Medicus" ist ein Buch, das ich schon sehr lange mal lesen bzw. hören wollte.
Der Sprecher Frank Arnold hat eine sehr angenehme Erzählstimme, der man gut folgen kann.
Neben der Entwicklung des Arztberufes in Europa lernt man auch noch einiges über Religionen (Christentum, Judentum, Islam).
Obwohl das Hörbuch eine Hördauer von über 28 Stunden hat und man manche Stellen für meinen Geschmack etwas kürzer hätte halten können, wurde es trotzdem nie langweilig und ich bin froh, mir nun endlich mal die Zeit für diesen Klassiker genommen zu haben.
- Ulf Schiewe
Die Rache des Normannen
(49)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen kurzen Blick auf die Handlung ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Dieses Buch ist der zweite Teil der insgesamt 4 Bände umfassenden Normannen-Saga und steht dem ersten Teil in nichts nach!
Eine spannende, historisch belegte Handlung ist meisterhaft mit einer fiktiven Handlung verknüpft. Wunderbar dargestellt ist das leben der Menschen im 11. Jahrhundert mit all seinen Mühseligkeiten und vielfach grausamen Ungerechtigkeiten durch Adel und Obrigkeit. Manches Schlachtgetümmel ist so lebendig beschrieben, dass sich der Leser direkt hinein versetzt fühlt.
Es ist immer wieder erstaunlich wieviel "echteHistorie" der Autor dem Leser in leichter, verständlicher Form nahezubringen vermag. Auch der Mix aus verbürgten historischen Personen mit erfundenen Personen gelingt mühelos und für den Leser nur durch das im Anhang beigefügte Personenregister zu entschlüsseln. Dabei gelingt es ihm, die Protagonisten in beeindruckender Tiefe zu zeichnen und gibt ihnen Charakter und Leben.
Zwar lässt sich das Buch auch einzeln lesen, ich empfehle aber unbedingt vorher den ersten Band "Das Schwert des Normannen" zu lesen.
Ich freue mich jedenfalls schon sehr in Kürze auch Band 3 und 4 geniessen zu dürfen!
- Martha Sophie Marcus
Herrin des Nordens
(28)Aktuelle Rezension von: unclethomMartha Sophie Marcus gelingt es immer wieder aufs Neue mich gleich auf den ersten Seiten abzuholen.
Geschickt gelingt es ihr die Stimmung uns Atmosphäre wie sie damals geherrscht haben könnte einzufangen. Und so steckt man schon gleich zu Beginn mitten in der Geschichte, oder besser gesagt man lebt ihre Geschichten.
Schauplätze und die Figuren sind so bildhaft beschrieben, dass man wirklich dabei ist, denn es kommt mir jedes Mal so vor, man wäre vor Ort und würde mit den Figuren am Ort des Geschehens leben.
Man spürt mit jeder Zeile wie viel Liebe im Buch steckt und man kann es ahnen wie viel Recherchearbeit dahintersteckt.
Ihr Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen und es ist so ein leichtes auch die mehr als 700 Seiten in einem Rutsch herunterzulesen. Ich war nach zweieinhalb Tagen durch das Buch durchgerauscht, davon die letzten knapp 400 an einem Tag. Es fällt also extrem schwer das Buch beiseite zu legen, denn wie man es sich denken kann schreibt die Autorin so, dass man auf die nächste Seite gespannt ist.
Der Spannungsaufbau ist fein gezeichnet und erst mit der letzten Seite hat man angekommen zu sein.
Für mich war das wieder große Klasse und ich vergebe hoch verdiente 5 Sterne. - Lisa McAbbey
Die Eroberung des Normannen
(20)Aktuelle Rezension von: AleshaneeIch bin ja schon ein großer Fan von historischen Romanen - nicht so oft, aber doch immer wieder gerne zwischendurch.
Den Titel "Die Eroberung des Normannen" kann man hier tatsächlich wörtlich nehmen - auch wenn der geschichtliche Hintergrund immer präsent ist: bei all den Kämpfen und der Ausbreitung der Normannen in Cumbria/England, ist hier doch die Liebesgeschichte sehr im Fokus.
Gleich zu Beginn begegnet der tapfere Ritter des Königs Tancreid Saint Cyr der rebellischen Cwen, die mit der alten Ymma im Wald lebt. Sie hat ihr Leben der Heilkunde verschrieben und wirkt mit ihren 17 Jahren auf mich doch noch sehr naiv. Vor allem wenn man die Zeit bedenkt, in der sie aufwächst.
Aber auch Tancreid, der als neuer Sheriff im eroberten Carlisle fungiert, handelt oft recht kopflos, auch wenn er schon zahlreiche Schlachten durchgestanden hat - was daran liegt, dass er Cwen völlig verfallen scheint, seit er sie zum ersten Mal gesehen hat.
Die wenigen stürmischen Momente zwischen den beiden kamen mir etwas seltsam vor - ich hab nichts gegen Liebe auf den ersten Blick, aber die Verbindung der beiden war fast schon "magisch". Da hätte ich mir gewünscht, dass das noch irgendwie begründet wird.
Durch das ganze Verhalten konnte ich die Handlung deshalb manchmal nicht so wirklich ernst nehmen, aber unterhaltsam war es allemal.
Der Schreibstil und die Dialoge passen gut zur Epoche. An einigen Stellen war es etwas zu umständlich formuliert bzw. wurde auch desöfteren etwas wiederholt, was es gar nicht gebraucht hätte. Durch die Perspektivenwechsel zwischen den beiden Protagonisten war man immer auf dem laufenden und konnte auch die Rahmenhandlung sehr gut verfolgen. Wobei sich hier die Geschichte hauptsächlich um Carlisle und Umgebung dreht, wo Tancreid als Sheriff eingesetzt wurde. Aber es gibt viele kleine Details aus der Epoche, die das Leben zur damaligen Zeit anschaulich machen. Gerade die verschieden Lebensanschauungen der beiden Völker, die hier aufeinanderstoßen.
Besonders ins Herz geschlossen hab ich Ymma, die alte Kräuterfrau, die Cwen immer wieder zur Seite steht und ihr rebellisches Herz auf den richtigen Weg bringen möchte. Auch wenn die Kriegszüge und die Eroberungen der Normannen ihr Land beuteln, hat sie immer im Blick, dass man die Zukunft nicht aufhalten kann ...
Insgesamt ist die Geschichte genau richtig für Leser, die gerne Liebesgeschichten mit geschichtlichen Hintergründen lesen, die das Prickeln zwischen den Protagonisten lieben und sich eine leichte Unterhaltung wünschen. Mir war es manchmal etwas zu vorhersehbar und inszeniert - aber ich hab es gerne gelesen. War mal eine ganz andere Erfahrung für mich :)
© Aleshanee
Weltenwanderer - Ulf Schiewe
Der Bastard von Tolosa
(60)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen winzigen Blick auf das Geschehen erlaubt die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Ich ergänze lediglich meine persönliche Meinung.
Bis auf die Montalban-Familiensaga (deren erster Band dieses Buch ist) habe ich bereits alle Bücher von diesem Autor geniessen dürfen. Nun habe ich mich auch seines Debütwerkes angenommen. Natürlich waren meine Erwartungen sehr hoch, konnte ich doch alle anderen Bücher mit der Höchstbewertung auszeichnen. Ich wurde nicht enttäuscht!
Die Geschichte wird auf eine ungewöhnliche Weise erzählt: In Ich-Form und zwar in Form einer Retrospektive. Der Protagonist erzählt von seinem abenteuerlichen Leben zur Zeit der Kreuzzüge im "Heiligen Land" und den Gefahren und Intrigen in der Heimat nach seiner Heimkehr. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz.
Dabei bedient sich der Autor einer bildgewaltigen, bunten Sprache, die den Leser mit ungeheuerer Sogkraft förmlich in das Geschehen hineinzieht. Das Leben zu jener Zeit - sowohl in Kriegszeiten als auch in der Heimat - wird mit einer wundervollen Lebendigkeit geschildert. Der Leser kann sich der Faszination dieser Schilderungen beim besten Willen nicht entziehen. Dass dabei auch sehr verstörende Grausamkeiten keineswegs ausgespart werden, gehört zwingend dazu und mag manchen Leser schaudern lassen. Aber das gehört nunmal zu dieser Zeit...! Die Komplexität des Protagonisten und dessen Wandlung im Laufe der Zeit wurde hervorragend geschildert.
Man merkt dem Buch nicht an, dass es sich hierbei um ein Erstlingswerk handelt. Es ist allerdings für meinen Geschmack ein wenig zu lang geraten und ein paar kleinere Längen im ersten Teil des Buches ließen sich wohl ob der nötigen Erklärungen nicht vermeiden. Die verwirrenden Familienverhältnisse und eine grosse Vielzahl von Personen haben stellenweise etwas Verwirrung hervorgerufen. Da muss sich der Leser schon sehr aufmerksam durchbeißen!
Letztendlich tut dies dem hervorragenden Gesamteindruck des Buches keinen Abbruch! Ich habe es genossen und freue mich jetzt schon sehr auf den zweiten Band! - Ulf Schiewe
Der Sturm der Normannen
(33)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen knappen Eindruck von der Handlung vermittelt die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Nachdem ich bereits die drei Vorgängerbände geniessen durfte, waren die Erwartungen an diesen vierten Band naturgemäß sehr hoch. Ich wurde nicht enttäuscht!
Das Buch setzt das Geschehen konsequent fort und bietet erneut höchsten Lesegenuss aus einer genialen Mischung aus historischen Fakten und einer fiktiven Geschichte.
Viel Neues kann ich nicht sagen, wer will kann ergänzend zu dieser Stellungnahme gern meine Meinung zu den Vorgängerbänden lesen. Ich werde das dort bereits Gesagte nicht nochmal wiederholen.
Das Buch ist auch allein durchaus lesbar; wichtige Fakten und Ereignisse aus den ersten Bänden werden hinreichend erklärt. Das stellt für den Reihenleser zwar eine Wiederholung dar, hat mich aber nicht sehr gestört. Vielmehr wurden dadurch gute Erinnerungen an die früheren Geschehnisse geweckt.
Sehr schade, dass die Reihe jetzt zu Ende ist - oder doch nicht?? Meiner Meinung nach ist der Schluss für einen Folgeband geradezu prädestiniert! Ob der Autor dem Wunsch vieler Leser (auch meinem) wohl nachkommt und uns noch ein Buch über die Eroberung Siziliens präsentiert?
- Claudia Beinert
Die Herrin der Kathedrale
(76)Aktuelle Rezension von: DANTEUta von Ballenstedt führt ein beschwerliches Leben unter den strengen Augen ihres Vaters Graf Adalbert von Ballenstedt, dessen Zornesausbruche gefürchtet sind. Einzig die Herzlichkeit ihrer Mutter Hidda vermag die Beklemmung der sich Uta ausgesetzt fühlt ein wenig erträglicher zu machen, auch indem sie Uta das Lesen und das Schreiben beibringt. Doch nach einem festlichen Empfang Markgrafen ändert sich alles schlagartig. Nach einem peinlichen Zwischenfall verstößt Graf von Ballenstedt Uta, die nur durch die Hilfe ihrer Mutter in ein abgelegenes Kloster fliehen kann. Als Uta kurz darauf erfährt, dass ihre Mutter verstorben sei beschleicht sie ein ungeheurer Verdacht. Hat ihr Vater wohlmöglich die Mutter auf dem Gewissen? Neben der Beteiligung am Bau der Naumburger Kathedrale ist Utas einziges Bestreben, ihrer Mutter Gerechtigkeit zu verschaffen …
Den Leser erwartet ein liebevoll geschriebener, vielschichtiger und auch informativer Historischer Roman. Mit Freude erwartet man den Fortgang der Geschichte und ist gespannt wie die Fäden zusammenlaufen. Absolut empfehlenswert! - Robert Lyndon
Der Thron der Welt
(51)Aktuelle Rezension von: LangeweileVallon ist auf der Flucht ,er hat die Mörder seiner Familie ermordet.Unterwegs trifft er auf Hero,der sich ihm als Reisebegleitung andient.Er hat den Auftrag Sir Walter ,der von dem Emir Suleiman gefangen gehalten wird,zu befreien.Sein raffgieriger Bruder Drogo versucht mit aller Macht das zu verhindern.Als Lösegeld wollen sie vier seltene weisse Gerfalken anbieten.Sie machen sich auf eine gefährliche Reise,die durch mehrere Länder führt.Unterstützung bekommt die zusammengewürfelte Truppe durch Wayland ,der maßgeblich am Einfangen der Falken beteiligt ist. Dem Autor gelingt es auf besondere Weise die Spannung in diesem umfangreichen Roman zu erhalten,es gibt nur wenige Längen. Die Protagonisten waren mir ziemlich schnell ans Herz gewachsen.Natürlich durfte in dem Roman eine Liebesgeschichte nicht fehlen. ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Als Manko muß ich erwähnen,daß es ungewöhnlich viele Rechtschreibfehler gab. Buchtitel: Der Thron der Welt - Joanna Courtney
Das purpurne Herz
(11)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen kurzen Blick auf das Geschehen erlaubt die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Ich liebe historische Romane, die mit der oben erwähnten Mischung aus historischen Fakten und einer fiktiven Handlung spielen. Das ist der Autorin in vorliegendem Fall sehr gut gelungen.
Die Figuren sind sehr präzise und lebensnah gezeichnet und hervorragend in die historische Handlung eingefügt. Das gilt auch für das Umfeld, das die Autorin sehr lebendig im Kopf des Lesers zu erwecken vermag.
Das Buch beschreibt eine - so mein Eindruck - sehr weibliche Sicht auf die Geschehnisse, was dem Lesevergnügen und der Handlung durchaus zugute kommt. Schreckliches Schlachtengemetzel kommt zwar durchaus auch vor (ist ja auch unvermeidbar), nimmt aber nicht so einen prominenten Anteil ein, wie in vergleichbaren Werken.
Das Buch liest sich sehr flüssig und kann den Leser über weite Strecken "in Atem halten". Ein paar kleinere Längen stören den positiven Gesamteindruck nicht nachhaltig. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf den zweiten Band der "Drei Königinnen Saga".
- Dagmar Trodler
Die Waldgräfin
(123)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen Blick auf das Geschehen kann der Leser hier auf der Buchseite werfen. Ich ergänze lediglich meine persönliche Meinung:
Das Buch ist der Auftaktband zur sogenannten "Eifelgräfin-Trilogie" und gleichzeitig der Debütroman der Autorin. In Anbetracht dessen kann man sagen - ein gelungenes Debüt!
Der Schreibstil der Autorin ist wirklich aussergewöhnlich: Sehr gefühlvoll, blumig und sehr bildgewaltig. Sie vermag es mit ihrer Sprache starke Gefühle zu erzeugen und intensive Einblicke in die Lebenswelt des 11. Jahrhunderts zu erzeugen. Weniger gefallen haben mir die zahlreichen Einschübe in lateinischer, hebräischer und altnordischer Sprache. Diese haben den Lesefluss immer wieder gehemmt und gestört, auch wenn die Autorin selbst sagt, dass diese Einschübe für die Handlung nicht Wesentlich seien und diese auch im Glossar übersetzt werden.
Die Handlung selbst ist spannend und bietet schöne Einblicke in das damalige Leben. Allerdings wird der Spannungsbogen doch oft durch deutliche Längen unterbrochen.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet. Beide sind in ihrem Wesen aber sehr zwiegespalten. Die weibliche Hauptfigur ist zwar eine für ihre Zeit sehr aufgeschlossene, starke Frau, die aber immer wieder von Gewissenszweifeln - insbesondere religiöser Natur - geplagt wird. Ungewöhnlich: Die Autorin schreibt aus Sicht dieser Hauptfigur in Ich-Form!
Die männliche Hauptfigur ist zwar ein harter Mann, hat aber auch einen weichen Kern.
Beide entwickeln sich im Laufe der Geschichte, wobei das hin und her zwischen den beiden Charakterseiten etwas zu breit ausgewalzt wird, Überhaupt nimmt der religiöse Aspekt (sowohl der christlichen, als auch der nordischen) einen sehr breiten Raum ein. Selbstverständlich hat zu damaliger Zeit die Religion einen sehr dominanten Einfluss auf das Leben gehabt; im Buch war es mir dann aber doch etwas zu überbetont.
Das Buch hat mir insgesamt sehr gut gefallen und mich teilweise ob der schönen Schreibweise sogar fasziniert. Da konnten mich auch die vorhandenen Längen nicht übermäßig stören. Ich werde auch die beiden Folgebände lesen.
- Claudia Beinert
Die Kathedrale der Ewigkeit
(15)Aktuelle Rezension von: Eliza08Über das Buch:
Naumburg im 11. Jahrhundert. Uta ist überglücklich: Ihr Traum ist in Erfüllung gegangen und die Kathedrale von Naumburg vollendet worden. Nun darf sie sich auch Hoffnungen machen, endlich mit ihrem geliebten Hermann vereint zu leben. Schließlich hat ihr die Kaiserin selbst die Zusage gegeben, ihre Eheauflösung mit dem ungeliebten Ekkehard zu unterstützen. Doch dann verschwindet Hermann spurlos. Kurz darauf wird eine unkenntliche Leiche auf den Burghof gebracht, die seine Kleider trägt. Uta kann nicht glauben, dass Hermann für immer verloren ist, und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. (Quelle: http://www.droemer-knaur.de)
Über die Autorinnen:
Dr. Claudia Beinert, Jahrgang 1978, ist genauso wie ihre Zwillingsschwester Nadja in Staßfurt geboren und aufgewachsen. Claudia studierte Internationales Management in Magdeburg, arbeitete lange Zeit in der Unternehmensberatung und hatte eine Professur für Finanzmanagement inne. Sie lebt und schreibt in Erfurt und Würzburg.
Nadja Beinert studierte ebenfalls Internationales Management und ist seit mehreren Jahren in der Filmbranche tätig. Die jüngere der Zwillingsschwestern ist in Erfurt zu Hause. (Quelle: http://www.droemer-knaur.de)
Meine Meinung:
Mir hat auch der zweite Teil der Trilogie um Uta von Naumburg wieder sehr gut gefallen, die „Beinertschwestern“, wie sie sich selber nennen, haben wieder einen richtigen Historienschmöker geschrieben. Als Leser gelangt man wieder sofort in die Geschichte, Uta ist einem wieder so nah wie in „Die Herrin der Kathedrale“, es ist so als wäre man nie aus Naumburg weg gewesen.
Das Cover knüpft wunderbar an den ersten Band an, sodass es einen sehr hohen Wiedererkennungswert hat, welches rein optisch schon ein Vorteil ist. In den Innenklappen des Taschenbuches befinden sich zwei Karten: (vorne) Das salische Reich um 1040 und (hinten) Bildprogramm in Utas Naumburger Kathedrale. Ein Inhaltsverzeichnis, das Vorwort, das Personenverzeichnis, ein Nachwort und ein Glossar runden den ersten positiven Eindruck ab. Gerade das Nachwort fand ich sehr interessant und informativ.
Die Geschichte ist gut und spannend erzählt. Dieses Buch hat alles was das Herz von Lesern historischer Romane begehrt: ein lebhaftes historisches (soweit ich dies beurteilen kann) Fundament, das uns ganz selbstverständlich ins 11 Jahrhundert entführt, eine Geschichte gespickt mit Intrigen, Freundschaft und Liebe. Aber auch ein Mord muss aufgeklärt werden, sodass auch die Fans von historischen Kriminalromanen auf ihre Kosten kommen.
Wer die Angst hegt, dass man merkt, welchen Teil der Eine und welchen der andere Zwilling geschrieben hat, so kann ich nur sagen, ich habe es nicht bemerkt. Für mich war dieses Buch wie aus einem Guss, auch wenn es zwei Autorinnen hat.
Die Konstruktion des Romans ist wohl durchdacht und steuert stringent auf den Höhepunkt zu, sicherlich sind einige Passagen ausführlicher erzählt als andere, aber auch sie habe ich mit großem Interesse gelesen, da sie ihre Berechtigung haben und zu einem gelungen Gesamteindruck beitragen.
Die Hauptfiguren kennen wir ja bereits aus „Die Herrin der Kathedrale“, sie sind dieselben und dennoch habe ich das Gefühl gehabt, dass sie sich in ihrem Charakter gefestigt und sich weiterentwickelt haben.
Ich kann dieses Buch nur allen Lesern von historischen Romanen empfehlen. Allerdings empfehle ich allen, die „Die Herrin der Kathedrale“ noch nicht gelesen zu haben, dies zu tun. Sicherlich kann man dieses Buch auch ohne das Vorwissen von Teil 1 lesen, mehr Spaß macht es aber definitiv wenn man Teil 1 schon gelesen hat. So bleibt mir nur eines, vergnügliche Lesestunden mit Uta zu wünschen.
P. S.: Teil 3 der Trilogie „Der Sünderchor“ erscheint im September als TB bei Dromer Knaur.
- Joanna Courtney
Das goldene Meer
(11)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen ersten Blick auf das Geschehen erlaubt die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Das Buch ist der zweite Band der " Die drei Königinnen Saga" und spielt zeitlich gesehen im gleichen Zeitraum wie der erste Band.Insofern gibt es Berührungspunkte sowohl was die Figuren betrifft, als auch solche aus historischer Sicht. Als Beispiel sei hier die Schlacht an der Stamford Bridge genannt, die im ersten Band nur ein wichtiges Nebenereignis war, jetzt aber der finale Höhepunkt.
Erneut prägt das Buch eine sehr weibliche Sicht; immerhin ist ja auch nicht der Norweger-König Harald Hardrada der Hauptprotagonist sondern seine Frau die Prinzessin und spätere Königin Elisabeth. Aus ihrer Sicht wird das Geschehen auch beschrieben. Inhaltlich geht es auch diesmal weniger umglorreiche Schlachten und Kampfgetümmel, sondern mehr um die Personen und deren Befinden. Natürlich gibt es auch kriegerische Auseinandersetzungen, aber sie nehmen deutlich weniger Raum ein, wie in anderen Büchern entsprechenden Inhalts. Statt dessen geht die Autorin auch sehr bildlich auf die Lebensumstände der Menschen ein und auf die recht grossen zivilisatorischen Unterschiede in den verschiedenen Regionen.
Überhaupt kann die Schreibweise der Autorin überzeugen, es gelingt ihr das Leben und Wirken der Figuren dem Leser bildlich vor Augen zu führen.
Ein sehr schöner historischer Roman - gemixt aus historischen Fakten und Fiktion. Ich freue mich schon auf den dritten Band der Reihe....!
- Kylie Fitzpatrick
Der geheime Faden
(43)Aktuelle Rezension von: GeschichtenliebhaberinIch habe dieses Buch bereits vor gut über zehn Jahren schon einmal gelesen und wurde damals wie heute von der Lektüre nicht enttäuscht.
Das Buch handelt von der Protagonistin Madeleine, einer halb französischen, halb englischen Historikerin. Nach einem einschneidenden Erlebnis kommt sie auf die Spur eines fast tausend Jahre alten Tagebuchs, geschrieben von einer Stickerin, die im Mittelalter am berühmten Teppich von Bayeux mitarbeitete. Bei der Übersetzung dieses Dokuments erfährt Madeleine immer mehr Geheimnisse, über denen bisher der Schleier des Vergessenheit lag. Bei der Recherchearbeit lernt sie auch Nicholas kennen, einen Restaurator. Während sie die beiden immer besser kennen lernen, entschlüsselt Madeleine schließlich die gesamte Erzählung, welche bis in ihre eigene Familie zu reichen scheint.
Ich fand das Buch von Anfang an sehr spannend. Es ist in einem sehr flüssigen, angenehm lesbaren Schreibstil gehalten. Der rote Faden ist durch die gesamte Geschichte sehr flüssig gegeben, trotz der vielen Rückblicke in Form der übersetzten Tagebucheinträge. Ich fand besonders auch die Exkurse in die tatsächliche mittelalterliche englische Geschichte sehr spannend und wie diese sogleich mit den fiktiven Tagebucheinträgen verbunden waren. Das gesamte Thema war dadurch stets sehr interessant und schlüssig aufgebaut. Damit lernte man schlussendlich auch noch etwas dazu.
Gut hat mir auch die Charakterentwicklung der Protagonistin gefallen. Diese wirkte am Anfang noch etwas verloren, entwickelte aber durch die gesamte Geschichte hindurch immer mehr Selbstbewusstsein und war am Ende wesentlich freier, glücklicher und stärker.
Ich würde dieses Buch jedem empfehlen, der sich für mittelalterliche englische Geschichte (mit etwas Fiktion) interessiert, welche geschickt in einen modernen, spannenden Roman mit flüssigem Schreibstil und einem Hauch Romantik eingeflochten wird.
- Rebecca Gablé
Das zweite Königreich
(599)Aktuelle Rezension von: Villa_malLitDer junge Caedmon von Helmsby wird bei einem Piratenangriff schwer verletzt und ist nun ein Krüppel. Eine Sonderbehandlung bekommt er aber nicht und so lernt er trotz seine Einschränkung zu kämpfen.
Dies war mein zweiter Roman von Rebecca Gablé, welcher wieder einen sehr angenehmen Schreibstil hatte. Leider konnte mich die Geschichte an sich und auch die Protagonisten überhaupt rhaupt nicht berühren oder faszinieren. Für mich waren die Charaktere total unnahbar und auch die Handlung war meiner Meinung nach ziemlich schleppend.
- Umberto Eco
Baudolino
(234)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchKonstantinopel brennt! Die prachtvolle Hauptstadt des Byzantinischen Reiches – erobert, geplündert und in Brand gesetzt von den Rittern des Vierten Kreuzzuges. Einer von ihnen ist ein gewisser Baudolino aus dem Piemont. Den Kopf voller Flausen, Phantasien und Lügen, führt er uns durch ein historisches Panorama von überwältigender Breite.
Ein ungemein unterhaltsamer Schelmen- und Bildungsroman, voller Witz und Burlesken, eine herrliche Summe italienischen Lebens zwischen Stadtrepubliken, Papst und Kaiser ist ihm gelungen. Kalte Machtpolitik, saftige Erotik, pralle Lebensfreude Eco lebt seine ganze Lust am Fabulieren und Träumen aus.
Ein prächtiger Lesestoff.
- Sabine Ebert
Schwert und Krone - Meister der Täuschung
(86)Aktuelle Rezension von: LesekerstinZuerst war es für mich nicht ganz einfach ins Buch zu finden :-) aber nach den ersten 100 Seite klappte es wunderbar und für mich hat dieses Buch alles was ein gutes historisches Buch braucht! Nach dem tollen Auftakt liegt das 2te Buch schon neben mir!
- Sabrina Qunaj
Die Tochter des letzten Königs
(169)Aktuelle Rezension von: KlusiDer Name der Autorin war mir schon länger ein Begriff, denn gerade über dieses Buch habe ich schon sehr viel Gutes gehört und gelesen. Der Roman stand schon viel zu lange in meinem Regal, und so habe ich mich endlich von Sabrina Qunaj direkt ins 11. Jahrhundert nach Wales katapultieren lassen. Dort erlebt man sehr plastisch mit, wie Nesta verch Rhys bei einem Überfall durch die Normannen aus ihrer Heimat entführt wird. Da ihr Vater der Fürst von Deheubarth war, stellte Nesta eine wertvolle Geisel dar. In der Fremde wächst sie auf und kommt als junge Frau an den Englischen Hof. Dort erfährt sie Liebe und Freundschaft, aber sie wird auch immer wieder bitter enttäuscht. Bei allem was sie erlebt und was ihr widerfährt vergisst sie nicht, wo ihre Wurzeln liegen, und sie bleibt sich stets selbst treu.
Nesta ist keine fiktive Protagonistin, sondern es hat sie wirklich gegeben. Bei historischen Romanen, die auf wirklichen Ereignissen basieren und in denen reale Personen vorkommen, ist es für die Autoren gar nicht so einfach, die rechte Balance zwischen der Realität und der schöpferischen Freiheit zu finden. Lücken müssen geschlossen werden, denn nicht über alles von damals gibt es zuverlässige Aufzeichnungen.
Sabrina Qunaj ist es hervorragend gelungen, ihren Figuren Leben einzuhauchen und sie glaubwürdig agieren zu lassen. Der Roman hat siebenhundert Seiten, und seine Handlung umfasst einen Zeitraum von vierundzwanzig Jahren. Entsprechend lang ist die Liste der mitwirkenden Charaktere, von denen es die meisten wirklich gegeben hat. Auch wenn die Autorin kleine Änderungen an der Historie vorgenommen hat, um den Handlungsrahmen nicht zu sprengen und auch wenn wir heutzutage nicht mehr alles herausfinden können, was damals wirklich geschah, so habe ich nach dem Lesen dieses Romans doch ein klares Bild vor Augen, denn die Schilderungen der Autorin sind sehr lebendig und intensiv. Auf jeden Fall war Nesta eine starke Frau, der das Schicksal nichts geschenkt hat, die (sich) aber trotzdem niemals aufgegeben hat. Vorher hatte ich noch nie etwas über Nesta und ihr Schicksal gehört, aber ich bin froh, sie quasi über diesen Roman kennengelernt zu haben, denn ihre Rolle in der damaligen Geschichte war nicht unwesentlich. Mein Respekt gehört der Autorin für die umfassende und gründliche Recherche, die so einem Werk zugrunde liegt. Noch dazu ist dies nicht das Ende der Geschichte, sondern es gibt zwei Folgebände, die ebenso umfangreich und vermutlich ebenso großartig geschrieben sind wie dieser erste Band.
- Dorothe Zürcher
Im Schatten der Krone
(12)Aktuelle Rezension von: lielo99Das Buch beschreibt Geschehnisse aus dem 11. Jahrhundert. Zu der Zeit war es Witwen nicht gestattet, erneut zu heiraten. Und das galt für Frauen jeden Alters, also auch für sehr junge. Wie gut, dass Richenza das Verbot umgehen und den jungen Grafen von Lenzburg, Ulrich, heiraten durfte. Und noch besser war, dass sie sich liebten. Das war eine sehr seltene Grundlage einer Ehe. Richenza und Ulrich hielten zusammen, es kamen Kinder und die Grafschaft wurde groß und prächtig. Bis dann einige Dinge geschahen, welche die Eheleute auf harte Proben stellte.
„Im Schatten der Krone“ gefiel mir ausgesprochen gut. Die Charaktere entwickeln sich kontinuierlich weiter, wie es halt im Leben so ist. Richenza, zunächst als stur dargestellt, öffnet sich immer mehr und ich mochte sie sehr. Und ihr junger Ehemann, der Ulrich, galt als schüchtern und stets hinter seinem großen Bruder zurück. Auch das änderte sich mit der Zeit. Dorothe Zürcher zeichnete alle Akteure realistisch und auch die Änderungen im Verhalten kamen langsam und erst mit den Jahren.
Die Lenzburg gibt es tatsächlich und Frau Zürcher stellte dort dieses Buch in einer Lesung vor. Sie wurde vor über 1000 Jahren erbaut und Graf Ulrich war der letzte Lenzburger. Er vererbte die Burg an Kaiser Friedrich I. Neben den Fakten zur Geschichte schreibt Frau Zürcher viel über das Leben am Hof. Aber auch die vielen Streitigkeiten zwischen Kirche und Herrscher vermittelt sie eindrucksvoll. Die Spannung bleibt ebenfalls nicht zu kurz. Erwähnenswert ist auch das geschmackvolle Cover. Dass die Autorin sich wieder durch ihre genaue Recherche hervortut, zeichnet sie im besonderen Maße aus. „Im Schatten der Krone“ war eins meiner Lesehighlights im Jahr 2021 und ich hoffe und wünsche, dass es noch mehr Beachtung findet.
- Chufo Lloréns
Das Vermächtnis des Martí Barbany
(23)Aktuelle Rezension von: kingofmusicSehr geehrter Senor Lloréns,
herzlichen Glückwunsch! Ihnen wird die zweifelhafte Ehre zuteil, der erste spanische Autor zu sein, der mich mit seinem Buch "Das Vermächtnis des Marti Barbany" ziemlich enttäuscht hat.
Was habe ich mich gefreut, als ich Ihr Buch vor zwei Jahren erstanden habe und ich in diesem Jahr endlich die Gelegenheit hatte, es zu lesen. Es hätte so ein schöner Abschluss einer dreiteiligen Rückwärts-Zeitreise (vom 18. über das 14. Jahrhundert bis ins 11.) durch die Geschichte Barcelonas werden können. Und was bleibt? Der bittere Nachgeschmack einer verfrühten Heimkehr ins Hier und Jetzt - bedingt durch den Abbruch Ihres Buches. Ja, auch diese Ehre wird Ihnen zuteil: Sie sind der erste Autor, dessen Buch ich nach gut 160 Seiten abgebrochen habe. Bisher habe ich zu jedem Buch einen Zugang gefunden - bei Ihrem gelingt es mir nicht annähernd.
Ich frage mich ernsthaft, ob es an mir liegt, ob ich einfach genug "historischen" Stoff gelesen habe. Je mehr ich aber darüber nachdenke, sage ich mir "Nein, man kann (eigentlich) nicht genug historischen Stoff lesen, zumal mich die spanische Geschichte (momentan) brennend interessiert!" Es muss also an etwas anderem liegen - und da komme ich wieder auf Ihr Buch, verehrter Senor Lloréns.
Das in der von Ihnen beschriebenen Zeit grausame Riten herrschten - kein Problem. Aber muss am Anfang eines Buches gleich eine ganze unschuldige Familie getötet und vergewaltigt werden? Zumal sich mir im Verlauf der gelesenen 160 Seiten der Zusammenhang zwischen diesem Ereignis und dem Rest der Geschichte nicht erschlossen hat. Überhaupt empfand ich die merkwürdigen Zeitsprünge und Erzählstränge von Kapitel zu Kapitel als störend. Okay, die hätten sich (wahrscheinlich) irgendwann vereint, aber so lose aneinandergereiht ergaben sie für mich bisher nicht wirklich einen Sinn und beide Stränge plätscherten belanglos und langweilig vor sich hin ohne jedweden Spannungsaufbau. Das ging bzw. geht so weit, dass ich kaum noch weiß, was in dem Buch bisher passiert ist - und das spricht nicht wirklich für einen guten Roman, oder?
Auch Ihre Figuren haben nicht annähernd die Tiefe erreicht, die viele Ihrer Kollegen auszeichnet. Sowohl Marti und Almodis als auch alle anderen Figuren agieren auf einem Niveau, das mich am Ende tierisch gelangweilt und geärgert hat und welches es mir unmöglich macht, Ihr Buch weiterzulesen.
Ich bin wirklich traurig, dass ich meine erste schlechte Rezension schreiben und es ausgerechnet dieses Buch sein musste, aber Sie und ihr Roman haben mir leider keine andere Wahl gelassen.
1 Stern gibt es für den wirklich tollen Hardcover-Einband sowie die Begriffserklärungen im Anhang Ihres Buches, die einem annähernd das Gefühl vermitteln, dass man (eigentlich) ein wertvolles und gutes Buch in den Händen hält.
Königliche Grüße
kingofmusic
- Joanna Courtney
Der rubinrote Thron
(6)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen ersten Eindruck vom Geschehen vermittelt die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Das Buch als dritter - und damit finaler Teil - der Reihe "Die drei Königinnen Saga" stimmt zeitlich weitgehend mit den ersten beiden Büchern überein. Genau darin liegt aber auch ein wesentlicher Reiz dieser Bücher, denn sie behandeln identische historische Ereignisse aus jeweils einer anderen Sicht.
Diesmal steht der normannische Herzog William bzw. dessen Ehefrau Matilda im Zentrum des Geschehens. Neben diesen beiden Hauptprotagonisten gibt es aber auch ein Wiedersehen mit diversen Figuren aus den ersten Büchern. Kein Wunder - da sich die Wege ja schonmal gekreuzt haben.
Die besondere Betrachtungsweise, die diese Autorin bevorzugt, habe ich ja schon zu den vorherigen Büchern thematisiert. In diesem Letzten Buch wird die ungewöhnliche weibliche Sicht auf die Ereignisse besonders deutlich. Ausserdem hat sie hier ihre Fantasie besonders weit schweifen lassen und den historisch verbürgten Ereignissen ein klein wenig weniger Raum gelassen. Das hat aber den Lesegenuss keineswegs eingeschränkt.
Insgesamt ein toller Abschluss der Reihe. Ich würde mir mehr solche Bücher wünschen....!
- William Shakespeare
Macbeth
(291)Aktuelle Rezension von: Julia250916Dieses, für das Theater geschriebene, Stück ist ein Meisterwerk und demonstriert, wohin sich Neid, Täuschung und Besessenheit entwickeln kann. Es sterben so viele Menschen in diesem Stück, dass es auch schon beinahe einem Albtraum gleicht. Der Schreibstil ist selbstverständlich im Stil des 17. Jahrhunderts und sehr gut verständlich, wenn man sich bereits vorher mit dieser Art befasst hat. Die Geschichte ist für mich durchweg schlüssig und ich nehme dieses Buch immer wieder gerne in die Hand.