Historische Bücher, mit denen man die Geschichte neu erlebt
Geschichte ist eingestaubt und langweilig? Ganz im Gegenteil! Als Rahmen für eine atemberaubende (fiktive) Story ist sie notwendig und alles andere als öde. Denn manche Autoren verstehen es, die Lebensbedingungen und -umstände der jeweiligen Epoche so authentisch und gleichzeitig in bunten Bildern zu beschreiben, dass es sich anfühlt, als wäre man selbst mitten im Geschehen gelandet.
Diese Liste ist für Bücher, die die Geschichte der Epoche, in der sie spielen, realitätsnah darstellen. Stimmt für die historischen Romane ab, mit denen ihr euch gerne in die Vergangenheit versetzen lasst. Wir haben uns ebenfalls Gedanken gemacht und ein paar Exemplare für euch ausgesucht, die dem Leser die Geschichte nahebringen.
Diese Buchliste wurde erstellt von miadonna
Die Empfehlungen der LB-Redaktion
Astrid Fritz
Die Bettelprophetin
(28)
Erschienen am 12.03.2010
Ab dem Moment, als Theres Gott und die Kirche für ihre Armut verflucht, vollzieht ihr Leben eine 180-Grad-Wende. Auf einmal hat die junge Frau Marienerscheinungen und plötzlich tritt eine Liebe in ihr Leben, die es nicht geben dürfte. Mit Astrid Fritz' Roman taucht der Leser in Theres' Zeit ein und ist gleichzeitig froh, nicht in dieser leben zu müssen, denn um das Dasein, dass sie führt, ist sie nicht zu beneiden. Die Autorin erweckt mit ihrem Buch die Geschichte zum Leben und bringt sie dem Leser so näher, dass es deutlich mehr Spaß macht als zu Schulzeiten!
Tracy Chevalier
Das Mädchen mit dem Perlenohrring
(415)
Erschienen am 01.05.2001
"Das Mädchen mit dem Perlenohrring" erzählt die Geschichte hinter dem berühmten Gemälde von Jan Vermeer und dessen wunderschönen Motivs. Der Künstler selbst galt als diskreter Zeitgenosse und deshalb ist auch wenig über ihn und sein Leben bekannt. Das alllerdings, was bekannt ist, hat Tracy Chevalier gesammelt und mit einer fiktiven Geschichte zu einem einzigartigen Gesamtwerk verstrickt. Im Roman ist das Mädchen, das der talentierte Maler da auf Leinwand festhält, eine Dienstmagd des Hauses, zu der der Künstler eine besondere Beziehung aufbaut. Die Autorin schafft somit eine grandiose Symbiose aus Realität und erfundener Erzählung.
Marita Spang
Blut und Seide
(62)
Erschienen am 26.10.2015
Eine Adelsfamilie im 13. Jahrhundert: Da darf bereits auf Intrigen, tragische Liebe und dramatische Auseinandersetzungen gehofft werden. Und Marita Spangs Roman lässt keine Wünsche offen. Schon durch die Tatsache, dass er als Ziehsohn des Grafen von Sponheim aufwächst, zieht Simon die Missgunst seines jüngeren Bruders Heinrich auf sich, als er sich allerdings auch noch in dessen Verlobte verliebt (und sie diese Gefühle erwidert), droht die Situation zu eskalieren. Dies geschieht jedoch erst einige Jahre später, als die Brüder auf gegnerischen Kriegsseiten stehen. "Blut und Seide" verbindet starke Charaktere mit authentischer Handlung – ein mehr als gelungenes Gesamtpaket!
Donna W. Cross
Die Päpstin
(4.378)
Erschienen am 01.01.1998
Päpstin Johanna soll im 9. Jahrhundert zum christlichen Oberhaupt der katholischen Kirche aufgestiegen sein, ein Skandal für die Glaubensgemeinschaft, in der nur männliche Stellvertreter Gottes als Priester und vor allem als Pontifex fungieren dürfen. Obwohl Historiker davon ausgehen, dass die Geschichte von Johanna, die der Heilkunde mächtig ist und als Mönch verkleidet ihre klerikale Laufbahn einschlägt, lediglich eine Legende ist, ist dies nicht vollkommen bewiesen. Als Stoff für einen grandiosen historischen Roman eignet es sich jedenfalls hevorragend, ob nun real oder nicht. Nichtsdestotrotz beschreibt Donna W. Cross das Schicksal der jungen Frau eindrucksvoll und durch gute Recherche fundiert.
Ken Follett
Die Säulen der Erde
(6.176)
Erschienen am 01.01.1989
Die Gesellschaftszustände, die Ken Follett in "Die Säulen der Erde" beschreibt, spiegeln die Situation im England des 12. Jahrhunderts zweifelsohne ganz klar wider. Die brutalen Auseinandersetzungen, die zwischen Adel, Geistlichen und dem Volk, das sich verraten und benutzt fühlt, toben, sind grausamer Teil der englischen Geschichte. Wer sich also ins düstere Mittelalter begeben möchte, ist mit diesem Roman gut bedient, denn er erzählt von der vorherrschenden Not der Bürger, von dem Kampf um Werte und vom endlosen Glauben an das eigene Ziel, koste es, was es wolle.