Rezension zu "Demenz für Anfänger" von Zora Debrunner
Nachdem ich "Lavinia Morgan" von Zora Debrunner rezensiert hatte, bot Zora Debrunner mir "Demenz für Anfänger" zum Lesen an. Demenz ist auch ein großes Thema auf meinem Blog und da ich schon ein Auge auf das Buch geworfen hatte, nahm ich das Angebot gerne an.
Wer ein Fachbuch mit vielen Tipps für den Umgang mit Dementen erwartet ist hier falsch. Zora Debrunner vermittelt eins: Lebt Eure Tage gut, bringt Liebe in Euer Leben und erhaltet diese! Schafft Euch Erinnerungen und Erinnerungsstücke.
Das Cover paßt hervorragend zur Geschichte. Es zeigt schon den Abschied und das Erinnern an vergangene Tage. Auf dem Foto ist die Großmutter noch die Erwachsene. Später wird es Zora sein, die sich um ihre Oma kümmert.
Das Buch ist keine kompakte Geschichte, sondern besteht aus viele kleineren und größeren Beiträgen. Sie zeigen durch klare Überschriften schon wie der Wandel langsam über Jahre von statten ging. Demenz tritt nicht plötzlich auf, sondern kommt langsam und schleichend daher. Erst sind es noch lieb gewordene Marotten, später zeigt sie sich mit ihrer ganzen Grausamkeit. Und doch vermittelt Zora uns die tiefe Liebe zu ihrer Großmutter. Und die Oma läßt immer wieder sehen, dass sie Zora liebt.
Zora Debrunner arbeitet selbst in der Pflege. Sie weiß, was auf sie zukommt und doch ist sie oft nur die Enkelin, die ihre geliebte Großmutter langsam verliert. Stück für Stück.
Es ist ein gutes Buch um ein Gefühl für das Leben mit Demenzkranken zu bekommen - rein aus der Sicht des pflegenden und sich kümmernden Angehörigen heraus.
Der Klappentext bringt den Inhalt auf den Punkt. Schmunzeln mußte ich öfter über die schweizerdeutschen Worte, die zum Glück im Glossar erklärt werden.
Fazit: absolut lesenswert.