Rezension zu "Swing Time" von Zadie Smith
Tolles Buch, spannende Geschichte, rund um zwei heranwachsende junge Mädchen, deren Lebensweg völlig auseinandergeht ...
Interessantes Setting, lebendiger Schreibstil. Ich empfehle es auf jeden Fall.
Ein Ehrenmitglied der Literaturwelt: Zadie Smith, geboren am 27.10.1975 in Willesden, ist eine britische Schriftstellerin und Professorin. Nach ihrem Schulabschluss entschied sie sich, Englische Literatur zu studieren. In dieser Zeit war sie bereits schriftstellerisch tätig und veröffentlichte ihr Kurzgeschichten in einer Studentenzeitschrift. Ein Verleger wurde auf sie aufmerksam und so gelang es ihr wenig später, ihr Debüt "White Teeth" zu veröffentlichten. Dieser wurde in kürzester Zeit zum internationalen Bestseller, durch Übersetzungen in über 20 Sprachen.
Heute schreibt Smith neben Romanen auch zahlreiche Essays. Seit 2010 unterrichtet sie Kreatives Schreiben an der New York University. Außerdem wurde die Autorin als Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen. Sie wurde mittlerweile mit mehreren Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem "Guardian First Book Award" und dem "Orange Prize for Fiction". Smith lebt heute zusammen mit ihrer Familie in New York und London
Tolles Buch, spannende Geschichte, rund um zwei heranwachsende junge Mädchen, deren Lebensweg völlig auseinandergeht ...
Interessantes Setting, lebendiger Schreibstil. Ich empfehle es auf jeden Fall.
Was, wenn Zadie Smith wirklich loslegt und ich mehr von ihr lese als nur eine kurze Novelle? Entsprechende Romane liegen bereit! In „The Embassy of Cambodia“ blitzt bereits das Können der Autorin auf. Man kann auch in einer Novelle mit wenig Text viel aussagen.
Fatou arbeitet in einem Haushalt in London. Als sie in einer weggeworfenen Zeitschrift einen Artikel liest über Migration, fragt sie sich, ob sie eine Sklavin ist. Nein, sagt sie, denn sie genießt bescheidene Freiheiten. Ja, sagt sich die Leserin.
Warum das Büchlein „Die Botschaft von Kambodscha“ heißt, hat sich nicht erschlossen. Immerhin weiß ich jetzt das englische Wort für Federball, Schuttlecock. Gut zu wissen, wer weiß, wann ich in den USA oder in London Federball spielen möchte. Es kann ja sein, dass ich etwas Symbolkräftiges übersehen habe. Migranten hin und hergeworfen wie ein Federball? Weit hergeholt.
Fazit: War ein Appetizer. Eine Autorin, von der ich auf alle Fälle mehr lesen möchte.
Kategorie: Belletristik, Novelle.
Hamish Hamilton, Inprint Penguin Books, 2013
Meine Meinung
Von der hochgelobten literarischen Stimme Zadie Smiths wollte ich mir schon länger ein Bild machen. Was eignet sich da besser, als mit ihrem ersten Erzählungsband Bekanntschaft zu schließen?
In »Grand Union« sind auf weniger als 300 Seiten neunzehn knackige Kurzgeschichten versammelt, die sich mit einer ganzen Bandbreite bunter Themen queer durch die Gesellschaft und Historie befassen, und sich auch in ihrem Stil merklich unterscheiden. Gerade durch die wechselnde Sprache und den schnellen Wechsel der Materie fiel es mir schwer einen leitenden Faden zu entdecken, den ich wirklich dankbar ergriffen hätte. Zu lose waren mir die Episoden aneinandergereiht und manches Mal hatte ich das Gefühl den Kern des Gelesenen nicht richtig greifen zu können. Wirklich Schade, denn Zadie Smith erzeugt mit ihrem besonderen Talent eine unglaubliche Rhythmik, der man sich nicht entziehen kann.
Durch die Erzählungen bringt Zadie Smith gegenwärtige Problematiken von Rassismus über den schnelllebigen Einfluss des Internets (insbesondere der sozialen Medien) auf unser Leben, bis hin zu Gedanken zum Älter werden und den bewegenden Einkauf einer alternden Dragqueen, bei der deutlich wird wie einsam und isoliert sie sich in der Gesellschaft aufgrund ihrer transsexuellen Identität fühlt, nachdem ihre Showtime abgelaufen ist.
Besonders spannend wird es, wenn Smith sich Klassenunterschieden widmet oder sich ihre Figuren um Selbstreflexion und Aufrichtigkeit gegenüber sich selbst bemühen. »Grand Union« beheimatet eine unheimliche Dichte und Tiefe und trotz der kürze der einzelnen Storys bewegt das Erzählte zum Nachdenken und in sich hineinhören.
Fazit
Ein rauschendes Kurzgeschichten-Kaleidoskop. In wechselnder Sprache und Stilistik verarbeitet Zadie Smith eine enorme Themenvielfalt der gegenwärtigen Gesellschaft, doch für mich fehlte ein leitender roter Faden, sodass ich beileibe nicht alles Angesprochene einordnen konnte.
--------------------------------
© Bellas Wonderworld; Rezension vom 17.07.2021
Zadie Smith wurde am 27. Oktober 1975 in Willesden (Großbritannien) geboren.
in 764 Bibliotheken
auf 87 Merkzettel
von 18 Leser*innen aktuell gelesen
von 8 Leser*innen gefolgt